Apocalypse von Jadis (death is only the beginning) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Durch die verwüsteten Straßen von Raccoon City taumelten Hunderte dieser lebenden Toten. Denn was das anging, war sich Carlos sicher. Sie waren alle tot. Einige waren verletzt. Tödlich verletzt. Doch das hielt sie nicht davon ab durch die Gegend zu laufen und die noch Lebenden zerfleischen zu wollen. Irrsinn war schon kein Ausdruck mehr. Bei einem war der halbe Kopf herausgemeißelt, bei einem anderen fehlte das rechte Auge und die gesamte Nase. Aber niemand blutete. Das Blut welches sie sahen war schon geronnen. Sabber lief ihnen aus ihren gierigen Mündern, als sie Carlos und seine drei Truppenmitglieder, die das Hochhaus bald verlassen hatten, nur sahen. Der pure Ekel sprach aus Tess’ Gesicht, als sie Dutzenden von ihnen mit dem Sturmgewehr zu Fall brachten, jedoch von nachrückenden Zombies immer weiter zurückgedrängt wurden. In eine Seitengasse ausweichend, stießen sie schon bald auf eine Hauptstraße, was einen von vorn herein viel mehr Bewegungsfreiheit bot. Doch auch hier kamen die Feinde aus allen Ecken gekrochen und liefen unaufhaltsam auf sie zu. “Es werden immer mehr.” rief Tess, als sie kurz darauf erleichtert sahen, wie Polizeiwagen angeprescht kamen, sich S.T.A.R.S.-Mitglieder von Dächern seilten und aus schwarzen Transportwagen ein ganzer Haufen bewaffneter Elitesoldaten sprang, die den Kampf aufnahmen. “Sammelpunkt des Trupps Killo und Romeo im Sektor 01. Wegen Feinde sichern.” hörte es Tess aus einem Polizeifunk rauschen. Selbst als die Untoten von mehreren Kugeln durchlöchert wurden, liefen sie, leicht strauchelnd, weiter. Nein, sie liefen nicht. Niemand lief so. Sie - sie schlurften. “Auf den Kopf zielen.” dachte Carlos zu sich selbst und setzte es kurzerhand in die Tat um. Sofort ging der Tote zu Boden und blieb liegen. Doch vielleicht gab es noch etwas effekttieferes. Schnell griff er nach einem Sprenggeschoss an seinem Gürtel, entsicherte es und rief noch im Schwung holen: “Granate!” “Granate!” warnte auch Nikolai der nur knapp hinter Carlos stand. Viele Polizisten gingen hinter ihren Fahrzeugen in Deckung, Andere waren weit genug weg um nur eine leichte Druckwelle zu spüren, als das Geschoss in einem Haufen Zombies explodierte und viele von ihnen zu Boden riss. Doch das Feuer breitete sich rasend schnell aus und umzüngelte nun schon mehrere Fahrzeuge. Und die Zombies stießen weiter vor. “Wo ist Tess?” wollte Nikolai wissen, der über die Motorhaube eines Wagens seine Munition verfeuerte. “Keine Ahnung.” antwortete Juri, in eine Seitengasse hinein schießend. Flüchtende Einsatzkräfte rannten an ihm vorbei. Sie waren schlicht und ergreifend in der Unterzahl. In dem Moment als Juri fluchend feststellte, dass er keine Munition mehr hatte, drückte auch Carlos vergebens den Abzughebel seiner Waffe. Juri lehnte sich verschnaufend gegen eine verbarrikadierte Tür, als durch eben diese ein Zombie brach. Glas splitterte, als er Juri unter sich und der Tür begrub. Lechzend packte er seinen Arm und trieb seine verfaulten Zähne in dessen Fleisch. Carlos, durch den plötzlichen Lärm alarmiert, hatte bereits sein Kampfmesser gezückt und schleuderte es mit voller Wucht in die Stirn des Zombies, der Augenblicklich von Juri abließ. Er bäumte sich kurz auf, fauchte noch einmal und brach dann schließlich zusammen. Juri stieß die Tür von sich und richtete seinen Oberkörper wieder auf. “Juri, bist du verletzt?” fragte Carlos der sein Sturmgewehr nachlud. “Geht schon.” entgegnete dieser, zog die Sicherung einer Granate ab und warf sie in die Seitengasse. “Fresst das!” rief er. Carlos kam zu ihm geeilt und hievte die Tür wieder an, sodass sie als Schutz vor der Detonation, für ihn und Juri, diente. Nikolai konnte sich gerade noch abwenden und Richtung Asphalt ducken, als bereits die Feuerwand über sie hinweg wehte. Kurze Zeit später regnete es Steinbrocken und Körperteile auf sie herab. Ein scharfer Wind blies durch die Gasse und eine Zeitlang konnten sie durch den Lärm der Explosion alles Andere nur gedämpft war nehmen. Carlos ließ die Tür wieder fallen und zog Juri mit sich auf die Beine. “Alles klar?” “Ja…ja.” stammelte dieser, als ein Schuss ertönte und haarscharf neben ihnen ein, durch den Rauch stoßender, Zombie durch Nikolais schnelle Reaktion zu Boden ging. Die Drei bahnten sich ihren Weg zurück zum Hauptgeschehen. Die Zahl der Feinde schien sich verdoppelt zu haben, die Zahl der Verbündeten halbiert. Die Armee der Untoten rückte immer näher. Sie stürzten sich auf die Lebenden oder überrannten sie einfach. Einige von ihnen brannten sogar und trugen die Flammen weiter ins Stadtinnere. Es schien aussichtslos zu sein. Und dann dieser furchtbare Verwesungsgeruch der in der Luft lag. Es war fast unerträglich. “Rückzug!” rief Carlos seinen Männern zu “Rückzug!” Nikolai und Juri folgten ihm in eine weitere Seitengasse, die nur von wenigen taumelnden Menschenfressern bevölkert war. Durch gezielte Kopfschüsse wurden sie schnell niedergestreckt und die Drei konnten einen schnellen Rückzug antreten. Doch es dauerte nicht lange, als sie feststellen mussten, dass die Biester ihnen folgten. “Da lang!” sagte Carlos und bog nach links in eine der zahlreichen Durchführungen ein. Auch hier brannte es vereinzelt und literweiße Blut hatte sich zu Pfützen gesammelt, durch welche sie jetzt wateten. “Carlos Olivera. Wir verlieren unsere Stellung. Fordern sofortige Evakuierung an.” brüllte Carlos regelrecht in sein Funkgerät, welches jeder von ihnen auf der Schulter trug. Er bemerkte das Straßenschild welches an der Häuserwand prangte: Park Street. Vorbei an abgestellten Fässern schlichen sie weiter, die stöhnenden, fast tierischen, Ausrufe der Toten immer im Nacken. Auch als Nikolai die aufzeichnende Überwachungskamera an der Ziegelwand entdeckte, hatte er nur einen Gedanken: Wo war Tess? ~*~ Ein großer Knall riss sie von den Beinen. Ihre Ohren dröhnten. Ziegelsteine und eine ganze Häuserwand drohten sie zu begraben, hätte sie sich nicht mit einem Hechtsprung aus der Gefahrenzone gebracht. Stöhnend lag sie in einer stinkenden Pfütze und blickte hinter sich. Die Zombies die sie verfolgt hatten, waren entweder auf der anderen Seite des verschütteten Durchganges oder wurden vom Schutt begraben. Tess war es egal, auch wenn ihr die zweite Variante besser gefallen hätte. Sie hatte sich wegen diesen Biestern von ihren Truppenmitgliedern abdrängen lassen. Und jetzt stand sie hier. Allein und mit wenig Munition in einer dunklen Gasse. Voller Sarkasmus dachte sie daran wie es wohl wäre, wenn sie Angst im Dunkeln hätte. Wahrscheinlich würde sie vor Angst durchdrehen. Doch sie hatte keine Angst, noch nicht. Wenn es nicht so kolossal dumm gewesen wäre, hätte Tess gelacht. Sie tat es trotzdem beinahe, weil Lachen das Einzige war, was sie davon abhielt in ihre Waffe zu beißen. Mit angelegter MP5K huschte sie durch die Gasse und begegnete ein, zwei Zombies, denen sie auswich oder mit gekonnten Tritten niederstreckte. Immerhin hatte sie mehr als einmal “die Nacht der lebenden Toten” gesehen. Nur keine Munition verschwenden war ihre Divise. Noch bevor sie von der Seitengasse auf die, vom Feuer hell erleuchtete, Hauptstraße bog, hörte sie die unheimlichen Laute der Toten. Mit Schrecken fand sie sich vor einer, schier undurchdringlichen, Wand der Monster wieder. Ihre Waffe auf Halbautomatik stellend, zielte sie bereits in ihre Mitte, als sie es sich anders überlegte. Es waren zu Viele. Doch als sie in die andere Richtung verschwinden wollte, sah es dort auch nicht viel besser aus. Schliddernd blieb sie stehen und sah sich, leicht panisch um. Sie saß eindeutig in der Klemme. In ihrem Kopf ratterte es. Nur nicht die Nerven verlieren. Sie war nicht umsonst bei der U.B.C.F., sie war Überlebenskünstlerin und besaß außerordentliche taktische Fähigkeiten. Sie würde sich garantiert nicht klein kriegen lassen. Nachdem sie noch einmal tief durchgeatmet hatte und bemerkte, dass die lebende Zombiewand langsam näher rückte, fiel ihr der scheinbar unversehrte PKW am Straßenrand ins Auge. In wenigen Schritten war sie bei ihm und wollte die Tür öffnen. Sie war verschlossen. Kurzerhand zertrümmerte sie die Scheibe mit dem Griff ihrer Waffe, entriegelte die Tür und konnte sie nun öffnen. Hastig stieg sie auf den Fahrersitz, zog ihre Beine hinterher und knallte die Tür hinter sich zu. Sie beeilte sich die Verkleidung unterm Lenkrad zu entfernen. Als sie kurz durch die Windschutzscheibe aufblickte, konnte sie bereits das Weiße in den Augen der Zombies sehen. Der Kunststoff gab krachend nach und Tess zerrte die bunten Kabel heraus, durchtrennte sie und versuchte irgendwie einen Kurzschluss zu erzeugen um das Fahrzeug zum Laufen zu bringen. “Komm schon. Komm schon. Jetzt mach!” Langsam begannen ihre Hände zu zittern. Sie würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Sie spürte schon regelrecht wie verwesende Arme nach ihr griffen, als sich nach einem kurzen Funken der Motor in Gang setzte. Es blieb kaum Zeit erleichtert aufzuatmen. Ihre Haare wurden bereits von einem, im Fenster erscheinenden Arm, nach hinten gerissen. Tess legte den ersten Gang ein und trat aufs Gas. Mit qualmenden Reifen fuhr sie los und schrie kurz auf, als ein blondes Haarbüschel in den Fingern des Zombies zurück blieb. Immer näher kamen seine Gefährten ihrer Motorhaube, die sie mit Vollgas rammte, sodass sie in hohen Bogen über sie hinweg flogen, auf dem Dach landeten und von dort wieder auf die Straße rutschten. Beharrlich arbeitete sie sich durch die Barriere. Es erklang ein furchtbares Geräusch als ihre Köpfe auf das Metall des Fahrzeuges krachten und ganz deutlich hörte, und spürte, sie Knochen brechen. Ihr Gefährt verlor immer mehr Schwung, bis sie endlich wieder freie Sicht hatte und kein Hindernis mehr vor ihr lag. Erleichtert nahm sie wieder Geschwindigkeit auf und fuhr weiter. Irgendwie würde sie schon lebend aus dieser Stadt kommen. ~*~ “Hey!” schrie Carlos und winkte dem Hubschrauber zu, der soeben über sie hinweg flog “Hey!” “Hier, wir sind hier!” rief Nikolai und wedelte neben Carlos mit einer roten Leuchtfackel “Hier unten!” Doch der Helikopter, der zwei große Behälter an einem Seil unter sich hängen hatte, änderte weder seine Richtung noch machte er irgend ein anderes Zeichen, dass er sie gesehen hatte. Resignierend ließen die Beiden die Arme wieder sinken. “Wo fliegen die hin?” fragte Nikolai. “Die landen da hinten.” deutete Carlos in die vermeintliche Landerichtung des Hubschraubers “Hol’n wir Juri, komm!” Nikolai ließ die Fackel fallen und folgte Carlos in die Gasse in der Juri an einer Wand lehnte. Seit der letzten Stunde hatte sich sein Zustand stark verschlechtert. Er war leichenblass und ihm war schwindelig. Allein konnte er nicht mehr richtig gehen. “Wir bringen dich hier weg, Juri.” sagte Carlos, als er nach dessen Arm griff und ihn sich um den Hals legte. “Ja, bald bist du wieder topfit.” bestätigte Nikolai und trat auf Juris andere Seite um ihn ebenfalls zu stützen. Sie liefen auf die Straße, sahen dem Helikopter hinterher und wurden fast von einem Auto überfahren. ~*~ Tess erkannte die drei Gestalten erst, als es fast schon zu spät war. Sie sprang auf die Bremse und wurde gegen das Lenkrad gedrückt. Eine lange Bremsspur hinterlassend, riss sie, kaum stehen geblieben, die Tür auf und starrte die, ebenso geschockt wirkenden, Drei an. Nikolais Knie berührte die Stoßstange des Wagens, als er den, jetzt aussteigenden, Fahrer erkannte. Er blickte zu Carlos und sagte: “Ich sag doch, dass sie wie der Henker fährt.” Tess lachte erleichtert auf und musste stark dem Drang widerstehen ihm um den Hals zu fallen. Doch dann sah sie Juri. “Juri! Was ist denn passiert?” “Das wird schon wieder, wir werden evakuiert.” erklärte Carlos, fügte jedoch hinzu “Wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht.” Tess grinste, schlug die Fahrertür zu und meinte in ihrer typischen Art: “Neun Leben, Baby.” Sogar von Juri war ein leises Kichern zu hören. “Los weiter.” sagte Carlos und sie setzten ihren Weg, wieder zu Viert, fort. Drei Blocks weiter kamen sie an das Krankenhaus von Raccoon City. Überall standen leere Tragen und umgekippte Rollstühle. Doch von Leichen keine Spur. Vor ein paar Stunden hatten sie noch in dem kleinen, aber feinen, Restaurant gesessen und ein ungutes Gefühl hatte Tess überkommen, als sie die Nachrichten gesehen hatte. Dieses Gefühl hatte sich bestätigt. Und es war sogar noch weitaus schlimmer gekommen. Tess hatte Nikolai beim Stützen von Juri abgelöst, sodass dieser ihren Weg mit angelegter Waffe sichern konnte. “Halt durch, Juri, gleich haben wir’s geschafft.” ermutigte sie ihn. Plötzlicher Fluglärm veranlasste alle dazu nach oben zu sehen. Der Helikopter flog wieder über sie hinweg. Diesmal in die andere Richtung. Er verließ Racoon City. Von den Behältern war keine Spur mehr zu sehen. “Nein…Nein, nicht wegfliegen!” rief Nikolai völlig aufgebracht “Verdammte Scheiße, holt uns hier raus!” “Irgendwas haben sie überm Krankenhaus abgeworfen.” sagte Carlos und blickte dem Helikopter hinterher. “Vielleicht ein Rettungspaket oder so was.” hoffte Nikolai. “Hier, nimm du ihn mal.” meinte Carlos und tauschte seinen Platz mit Nikolai. Er öffnete die gläserne Tür des Hospitals und Nikolai, Juri und Tess drängten sich hinter ihm ins Innere des Gebäudes. Nachdem sie die Eingangshalle passiert hatten, gingen sie einen langen Gang im Erdgeschoss entlang. Er war komplett leer. Leer, düster und unheimlich. Auf dem blanken Fußboden prangte das rot-weiße Umbrella Logo. Die Corporation war Spender dieses Flügels und benutzte ihn einigermaßen regelmäßig für ihre Zwecke. Die Stille hier war ohrenbetäubend. “Halt durch, Juri!” sagte Nikolai, wenn auch nur um in der Stille irgend etwas zu hören. Sie gingen an einem verspiegelten Glasfenster vorbei. In dem angrenzenden Raum war eine Bare um die, komischer Weise, funktionierende Computer standen. Sie widmeten dieser Tatsache allerdings keine weitere Aufmerksamkeit. Einen weiteren Gang später gelangten sie in eine Art Halle. Carlos leuchtete nach oben und man konnte deutlich ein gesplittertes Glasdach erkennen. Direkt vor ihnen lagen die zwei abgeworfenen Behälter. Um sie herum waren Glassplitter verteilt. “Ich kann meine Beine nicht mehr spüren.” murmelte Juri, den sie regelrecht durch das Gebäude gezerrt hatten, plötzlich “Setzt mich runter.” “Okay, ruh dich aus.” erwiderte Nikolai und er und Tess setzten ihn langsam ab. Carlos hatte sich bereits den Kisten gewidmet. Eine war schon geöffnet wurden. Er leuchtete sie aus. “Und was ist drin?” fragte Tess als sie näher traten. Carlos öffnete den Deckel der zweiten Kiste. Sie war, wie die erste auch, augenscheinlich leer. Nur ausgestanzter Schaumstoff war noch vorzufinden. “Sieht aus wie ne Waffenkiste oder so was.” stellte er fest. “Wir brauchen keine Waffen.” schrie Nikolai und trat mit voller Wucht gegen die Kiste “Die soll’n uns evakuieren.” Er tigerte in der Halle auf und ab, gereizter, als Tess in je gesehen hatte. Mehr noch, er war gereizter, als Tess es ihm überhaupt zugetraut hätte. “Die waren nicht für uns gedacht.” sagte Carlos schlicht. Tess rieb sich leidend die Stirn, wandte sich von den Beiden ab und sah sich plötzlich Juri gegenüber. Alarmiert blieb sie stehen. “Juri?” Sein Mund öffnete sich, viel weiter als irgendein Scheißmund das Recht hatte, sich zu öffnen. Mit einem Fauchen wie es fürchterlicher nicht sein konnte, stürzte er sich auf sie, riss sie zu Boden, was ihr kurz die Luft nahm, und wie beim Schlammringen wälzten sie sich umher. Tess schrie auf, als Juri sie in den Hals biss. Verdammt, er hatte sie wirklich gebissen. Sie konnte es nicht fassen. Mit ihrer rechten Hand riss sie an Juris Kopf und zwang ihn damit sich von ihrem Hals zu lösen. Ihr fiel auf, dass seine Augen ganz wässrig und blicklos waren, die Zähne wirkten, als wären sie im Mund verfault, und er war nicht nur blass, er sah verdammt noch mal wie ein Gespenst aus. Frisches Blut tropfte von seinen Lippen als er weiterhin versuchte seine Zähne in ihr Fleisch zu rammen und gierig daran zu lecken. Der Kampf schien eine Ewigkeit zu dauern. Tess hörte wie jemand zu ihnen lief. Als sie einen kurzen Blick nach oben riskierte, sah sie, dass es Nikolai war. Er packte Juri und riss ihn zur Seite. Auch Carlos tauchte neben ihr auf und zog seine Smith & Wesson, richtete diese auf Juri. Nikolai half Tess auf die Beine, die sich den blutigen Hals hielt und immer wieder ungläubig sagte: “Er hat mich gebissen. Er hat mich wirklich gebissen.” Blut quoll zwischen ihren Fingern hervor. Juri drehte sich auf die Seite, richtete sich ungelenk wieder auf und ging nun, vor ein paar Minuten nicht mehr laufen könnend, auf Carlos los. Carlos schüttelte den Kopf, richtete die Pistole nach unten und schoss. Der Schuss ging sauber durch Juris Knie. Normale Menschen hätten mit Stolpern darauf reagiert, dass ein .357 Magnumgeschoss ihr Knie durchschlug, wären zu Boden gefallen und hätten vor Schmerzen geschrieen. So ein Schuss sollte das Gegenüber unschädlich machen und bedeutete meistens, dass das Opfer nie mehr gehen konnte. Doch Juri schwankte nur für eine Sekunde, schnaubte dann und entblößte Zähne, die rot von Tess’ Blut waren, dann schlurfte er einfach weiter. Doch bevor er Carlos zu nahe kommen konnte, hatte er eine Kugel im Kopf und fiel rücklings zu Boden. ~Ende des 3. Kapitels~ Tja, das war dann wohl Juris Ende… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)