A Pharao`s Story von Shijin (Atemu x Yugi) ================================================================================ Kapitel 8: Überraschendes Aufeinandertreffen -------------------------------------------- ~~Atemu~~ Mittlerweile liegt das Fest schon einige Wochen zurück. Die Nacht mit Kariku liegt ebenso einige Wochen zurück und die Mediziner haben mir endlich mitgeteilt, dass Kariku mit hoher Wahrscheinlichkeit schwanger ist. Wenn alles gut geht, wird es ein Junge, was die Erbfolge ist sichert. Wenn dem nicht so ist, müssen wir es zwangsläufig noch einmal versuchen, was ich nicht unbedingt hoffe. Die Palastbewohner gehen wieder ihren alltäglichen Arbeiten nach wie ich auch. Meine Arbeit ist langsam Routine geworden und ich habe mich an das Leben hier gewöhnt. Auch habe ich einige richtige Freunde hier gefunden: Jono, Shimon, Stadium und Mahagoni. Sie unterstützen mich auf ihre Art so gut sie es können. Auch wenn sie so unterschiedlich sind. Ich könnte eigentlich richtig glücklich sein, aber zu meinem Glück fehlt mir mein Gegenstück: Yugi. Seit dem Fest habe ich ihn nicht mehr gesprochen geschweige denn gesehen. Er scheint mich einfach nicht sehen zu wollen und Shimon bringt mir auch keine Nachrichten von Yugi. Ob er mein Angebot annehmen will oder ablehnt, hat er mir auch noch nicht mitgeteilt und das will ich endlich wissen. Deshalb habe ich für heute einen Entschluss gefasst: Ich werde nach den Audienzen zusammen mit Shimon zu Yugi reiten und eine Antwort von ihm verlangen. Es ist ja wohl nicht so schwer mit einem Ja oder einem Nein zu antworten! Da braucht Yugi keine Wochen für! Der Tag vergeht schneller als ich gedacht habe. Heute geht es um die Bestrafung von einigen Verbrechern, die in meinem Gefängnis schmoren. Danach treffe ich mich mit meinen Priestern und Beratern um ihnen die Regierungsgeschäfte zu übertragen. Seto hat natürlich an meinem Plan wieder mal etwas auszusetzen, aber ein scharfer Blick genügt mittlerweile um ihn zum Schweigen zu bringen. Zum Abschied muss ich mich dann doch noch einmal frisch machen lassen, damit wir gleich starten können. Jono steht mir dafür zur Verfügung, aber er scheint mit seinen Gedanken nicht so ganz bei der Sache zu sein, denn er hält mir meine Festrobe von der Krönung plötzlich vor die Nase. „Jono, ich gehe reiten und werde nicht noch einmal gekrönt.“ „Entschuldigt, Pharao!“ Schnell holt er die richtigen Sachen aus dem Schrank und macht seine Sache bis zum Schluss besser. Trotzdem macht er auf mich den Eindruck, das etwas nicht stimmt. „Was ist los, Jono?“ „Es ist nichts, Pharao! Wirklich!“ Wer's glaubt! Doch ich kann mir schon denken, was er hat. Ich reite nämlich ohne Sklaven und Wachen durch die Wüste. Ich möchte einfach keinen von denen dabei haben, aber ...... ich werfe Jono einen kurzen Blick zu. „Würdest du gerne mit mir kommen wollen?“ Jono schaut mich überrascht an. „Würdet Ihr mich wirklich mitnehmen?“ „Natürlich würde ich das. Du könntest mir sogar helfen, Jono.“ Ungläubig schaut er mich an, aber ich habe eine Idee bekommen. Jono und Yugi sind sich charakterlich recht ähnlich, deshalb könnte er Yugi überzeugen, falls Yugi nicht mitkommen möchte. Mir wird er nämlich nicht glauben! „Komm, mach dich fertig und sag im Stall Bescheid, dass drei Pferde fertig gemacht werden müssen. Meines, Shimons und du suchst dir eines aus.“ „Vielen Dank, Pharao!“ Jono fällt zum ersten Mal vor mir auf die Knie und bedankt sich mehrmals bei mir. Ich erinnere ihn freundlich an unsere Abmachung, nach der er vor mir nicht knien muss, und er führt meine Anweisungen danach gleich aus. Die letzten meiner Reisevorbereitungen treffe ich alleine. ~ Am Nachmittag habe ich die letzten Audienzen hinter mich gebracht und Shimon ist auch mit seinen Besprechungen fertig. Für ihn ist es ungewöhnlich, dass er den Palast einfach so an seinem freien Tag verlässt und deshalb muss er noch letzte Anweisungen geben und Termine tauschen, damit das Leben im Palast ungestört weiter gehen kann. Jono ist schon lange mit seinen Vorbereitungen fertig. Viel hat er auch nicht regeln müssen, denn das meiste regelt die Palastordnung von selbst. Er kann beruhigt verschwinden, denn momentan sind keine größeren Feste geplant. Ich bin sehr froh, dass er mitkommen möchte. So habe ich noch einen guten Freund dabei. Auch Shimon freut sich über Jonos Begleitung. Die Gespräche mit Jono sind immer unterhaltsam und er weiß viele Geschichten von den Palastbewohnern zu erzählen. Auch Shimon und ich bekommen einiges über unsere Stellung unter den Sklaven zu hören So vergeht der Ritt wie im Flug. Plötzlich sehen wir schon von weitem Shimons Haus. Yugi arbeitet davor in der Dämmerung am Gemüsebeet. Shimon wundert sich was sein Enkel so spät noch am Arbeiten ist. Selbst Jono reagiert verwundert auf dieses Bild, obwohl er an Arbeit bis spät in die Nacht gewöhnt ist. Er hat wahrscheinlich noch nie einen Bürger so lange arbeiten sehen. Doch Yugi ist da eigen. Wenn er eine Arbeit über den Tag nicht beendet hat, dann arbeitet er manchmal bis tief in die Nacht um sie zu beenden, bevor neue Aufgaben dazu kommen. ~~Yugi~~ Erst als ich die grünen Pflanzen nicht mehr von der dunklen Erde unterscheiden kann, höre ich auf mit der Arbeit an unserem Gemüse. Im letzten Tageslicht räume ich mein Werkzeug weg, wasche mir die dreckigen Hände am Brunnen sauber und versorge dann noch Ikarus für die Nacht. Mit einem freudigen Wiehern empfängt er mich auch schon an der Stalltür. Da ja sonst kein Pferd auf dem Hof ist, lasse ich ihn meistens tagsüber frei herum laufen. „Na, du wartest ja schon hier!“ Ich öffne ihm die Stalltür und Ikarus läuft von selbst in seine Box. Das Futter, Wasser und Heu fülle ich noch schnell auf und schließe dann auch gleich, nach einer kurzen Streicheleinheit bei Ikarus die Stalltür wieder. Bevor ich dann auch ins Haus gehe, fülle ich noch zwei Krüge mit Wasser. Den einen zum Kochen und den anderen zum Waschen. Mittlerweile ist auch das letzte Tageslicht verschwunden. In der Küche entzünde ich mir zu aller erst eine Laterne um beim Kochen Licht zu haben. Dann verschwinde ich in die Vorratskammer und suche mir mein Abendessen zusammen. Viel ist nicht mehr übrig! Großvater muss dringend wieder einkaufen! Trotzdem finde ich ein paar Stücke Kamelfleisch, Möhren aus eigenem Anbau und noch relativ frisches Obst zum Nachtisch. Das Kamelfleisch ist eingelegt, sodass ich es nicht nur noch erwärmen muss. Die Möhren muss ich aber kochen, denn roh vertrage ich sie nicht. Also suche ich mir einen kleinen Topf, mache in der Kochstelle ein Feuer und schäle die Möhren in den Topf. Dann setze ich sie mit ein bisschen Wasser auf und lasse sie kochen bis sie gar sind. Das Kamelfleisch stelle ich im Krug dann direkt ins Feuer, um es etwas zu erhitzen. In der restlichen Kochzeit heize ich mein Zimmer und fülle meine Waschschüssel auf. Als ich wieder in die Küche gehe, höre ich plötzlich das Wiehern von mindestens drei Pferden. Wer kommt denn so spät noch hier vorbei? Großvater kann es nicht sein, denn unter der Woche kommt er meistens nicht nach Hause, weil er Atemu unterstützen muss. Ich habe ihn sowieso schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Er kommt spät abends vorbei und reitet sehr früh morgens schon wieder zum Palast. Dann können das nur noch Räuber sein! „Bitte nicht das!“ Schnell lösche ich das Licht und das Feuer, aber es ist zu spät. Die Personen sind schon an der noch nicht abgeschlossenen Tür und werden sie gleich öffnen. Die Tür hätte ich gleich abschließen sollen! Ich erstarre in der Küche und hoffe, dass die Leute vor der Tür gleich wieder verschwinden. „Yugi?! Ich bin es und habe zwei Gäste dabei. Öffnest du uns die Tür?“ Die Angst wandelt sich in große Freude, als ich die Stimme von Großvater erkenne. Das Entzünden der Lampe fällt mir mit meinen vor Freude zitternden Fingern ziemlich schwer, aber schließlich schaffe ich es doch. Dann renne ich zur Tür und reiße die Tür regelrecht auf um Großvater freudig zu begrüßen, aber als ich die Besucher erkenne, halte ich jäh inne. „Hallo, Yugi!“ „Pharao Atemu!“ Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und vergesse total den Gruß zu entrichten. „Oh, Yugi, das war unsere letzte Lampe!“ „Ich habe noch ein paar Lampen mitgebracht, Berater Shimon. Hier!“ Ein für mich unbekannter Besucher reicht Großvater eine bereits entzündete neue Lampe. „Vielen Dank, Jono! Kommt herein! Ich hasse es zwischen Tür und Angel zu reden. Was kochst du da, Yugi?“ „Eingelegtes Kamelfleisch mit Möhren!“ Großvater führt Atemu und Jono in die Küche, wo auch gleich ein neues Feuer in der Kochstelle entzündet wird. Ich höre auch wie jemand den Tisch deckt und noch mehr Töpfe aufstellt. Für vier Personen reicht das Essen ja auch nicht mehr. Ich bleibe im Flur stehen. Total überrumpelt! Was machen sie hier? Haben sie nicht genug im Palast zu tun? Anscheinend hat Atemu als Pharao viel Freizeit und auch viele Freiheiten, aber Großvater hat doch immer so viel im Palast zu tun, oder nicht? Erst als Großvater mich in die Küche ruft, geben mich meine Gedanken frei. Ich schließe die Tür ab und komme dann in die Küche. Der Mann namens Jono hantiert am Herd und kocht ein regelrechtes Festmahl. Im Licht des Feuers sehe ich an seiner Kleidung, dass Jono ein Sklave im Palast ist. Reitet Atemu jetzt nur noch mit einem Sklaven weg? Früher hat es ihm nie etwas ausgemacht, dass er sich selbst um etwas zu essen kümmern musste. Ich schaue mich nach Großvater um und sehe, dass die Tür zur Vorratskammer offen steht. Da Atemu am Tisch sitzt, vermute ich dort meinen Großvater. Also gehe ich kurzerhand dort hinein und werde natürlich gleich fündig. „Du musst wieder einkaufen, Großvater.“ „Das sehe ich auch, Yugi. Morgen gehe ich in die Stadt zurück und besorge uns neue Nahrungsmittel. Für vier Personen reichen unsere Vorräte auch nicht aus.“ Ich stutze. Für vier Personen? Wir sind doch höchstens zwei, wenn Großvater mal zu Hause ist. „Wie lange will Atemu denn bleiben?“ „Solange wie nötig!“ Was soll das denn jetzt für eine Antwort sein? „Komm, lass uns essen und dann möchte ich schlafen gehen. Es war ein anstrengender Tag!“ Das kann ich mir vorstellen. Der Ritt hierher ist nicht einfach. Als wir zurück kommen, hat Jono das Essen schon auf den Tisch gestellt und verteilt es gerade auf die Teller. Großvater und Atemu sitzen auf ihren normalen Plätzen. Mein Platz wäre jetzt normalerweise neben Atemu, aber dort will ich eigentlich nicht sitzen. Doch mir bleibt nichts anderes übrig, denn Jono hat sich schon auf den einzigen anderen freien Platz gesetzt. So muss ich mich zwangsweise neben Atemu setzen, der mich während dem Essen die ganze Zeit beobachtet. Wie ich das hasse! Das Essen schmeckt übrigens vorzüglich. Jono ist ein sehr guter Koch. Mich würde wirklich interessieren, was er im Palast macht, denn nicht jeder Sklave kann so gut kochen, aber ich traue mich nicht ihn danach zu fragen. Er wirkt auch sehr sympathisch. Ganz anders als die Sklaven im Palast, die ich beim Fest gesehen habe. Plötzlich richtet Atemu das Wort an mich und lenkt mich von Jono ab. „Eigentlich hat es ja einen Grund, dass wir hier sind. Ich möchte dich noch einmal an mein Angebot erinnern, Yugi, und hätte gerne eine Antwort.“ Erstaunt ziehe ich die Augenbrauen hoch. Von welchem Angebot spricht Atemu da?? Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen? Atemu hilft meinem müden Gedächtnis noch einmal auf die Sprünge. „Während meiner Krönung habe ich dir Angeboten mein Berater zu werden.“ Ach ja, diiiiiiiiiiiiiiiiieses Angebot! Das habe ich wohl erfolgreich verdrängt. Verlegen lächle ich um meine Verlegenheit zu überspielen. Um ehrlich zu sein, habe ich mit mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Jedoch will ich mein Leben hier nicht gegen ein Leben aus dem Palast eintauschen und auch nicht wie Großvater ständig hin und her reiten. Doch das kann ich Atemu nicht einfach so vor versammelter Mannschaft ins Gesicht sagen. So täusche ich eine gewisse Müdigkeit vor und mache Atemu deutlich, dass ich jetzt keine solche Probleme mit ihm wälzen möchte. „Es tut mir sehr Leid, Pharao, aber Ihr müsst verstehen, dass Arbeit müde macht.“ Ich glaube mich schon aus dem Schneider, der hat Atemu eine besonderen Bitte an Shimon. „Ist es in Ordnung, wenn ich in meinem alten Bett schlafe, Shimon? Falls es noch steht, natürlich!“ „Natürlich, Atemu! Es ist alles noch so wie du es verlassen hast. Jono, du kannst dann im Gästezimmer schlafen, wenn du möchtest.“ Jono bedankt sich höflich, aber er zieht es vor im Stall zu schlafen. Verstehen kann ich ihn gut, dort würde ich auch gerne schlafen. Am besten soweit entfernt wie es nur geht von Atemu! Nach dem Essen räume ich den Tisch ab und will Jono beim Abwasch helfen, aber er lehnt meine Hilfe dankend ab. Irgendwie kommt mir der junge Mann, seit Atemu von seiner Krönung gesprochen hat, plötzlich sehr bekannt vor. Aber gehe ich erst einmal in mein Zimmer und will eine Nacht über die Ereignisse heute schlafen. Großvater und Atemu sind gegenüber und unterhalten sich dort noch ein wenig. Leise ziehe ich mich um und wasche mich, bevor ich in mein Bett verschwinde. Großvater kommt noch kurz vorbei und wünscht mir eine gute Nacht. „Morgen muss ich mit dir reden, Yugi. Es ist wichtig.“ Kaum ist Großvaters verschwunden, steht Atemu in meinem Zimmer. „Gute Nacht, Yugi!“ „Wünsche ich Euch auch, Pharao! Schlaft gut!“ Hoffentlich habe ich jetzt meine Ruhe! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)