Mein kleines Straßenkind von abgemeldet (Es gibt noch so viele Erinnerungen...) ================================================================================ Kapitel 1: -Bisho to Kurushimi- ------------------------------- Titel: Mein kleines Straßenkind Untertitel: Es gibt noch so viele Erinnerungen... Autor: Psycho Vorwort: Ano.. Was soll ich dazu sagen, manche werden wohl durch Suicide Circle auf diese FF gestoßen sein, andere wieder nicht. Aber das ist ja unwichtig. Ich weiß noch nicht, wie lang die Story wird *drop* Ich hab die ersten Kapitel im Kopf, das reicht. Ich plan des irgendwie immer soXD Entweder ich hab nur den Anfang im Kopp und de Rest entsteht beim Schreiben und ich änders am Schluss doch wieder oder ich schreib von Anfang an ein Ende und änders dann wenn's soweit ist doch oO *dotz* Ich glaub, ich bin baka. Wozu schreibsch überhaupt n Ende...? Nya.. Ich schätze mal, die FF wird nicht ganz so lang wie meine Suicide Circle is o.o (die is immerhin 150Seiten lang, wenn man meine Kommis mit zählt *hust*..) Nya... Wie ich auf die Idee gekommen bin?! -Tyaha! Die Berufsschule kann doch noch ganz gut sein. Wir hatten in Berufs- und Rechtskunde (fragt mich nicht, was das für ein Fach istXD *lol* Is halt langweilig *nie aufpass* (okay, den Tag wohl doch, sonst wär ich da nie drauf gekommenXD..)..) ein Video gesehen. Von irgend einer Fernsehsendung, die schon recht alt war, wie man eindeutig an der stylischen Kleidung und den hippen Frisuren gesehen hatXD da gings dann darum, dass die einen Gerichtsprozess führen und die Leute entscheiden sollen, wie sie geurteilt hätten. In dem Beitrag war dann ein Kerl, dem man zum vierten Mal die Autowerkstatt ausgeraubt hatte. Nya und prompt hatte ich die Idee, wie das wohl wäre, wenn Diru in so ner Werkstatt arbeiten würdenXDDD *lol* Das war dann halt mein Grundkonzept. Wie ich auf den Rest gekommen bin? U.u Des hat sich im Laufe der Storykonstruktion halt so entwickelt.. *nod* ich hätte nie gedacht, dass Schule mal nützlich sein kann *da zwar immer meine Briefe beantworte*.. Nya... Is ja auch egal. Mal sehen, wie euch die Story so gefällt. Für die Kapitellänge verspreche ich nichts. Muss mal schauen. Aber nya.. Über Kommis freut sich das Psycho auch ganz dolleXD *nod* Kann zwar nicht antworten, weil nie ins Net kommt, aber les se trotzdem und versuch auf Verbesserungsvorschläge einzugehen^ ^ Lass meine Zwischenkommis jetzt ja auch wegxD *baka desu* Serie: Dir en grey *-* Was sonst?xD Genre: +.+ wollt ihr des wissen?XDD Shonen-Ai, Drama, mehr bleibt mein Geheimnis, mags nicht wirklich, alles schon vorher zu verratenXDDD~ Nimmt ja de Spannung, ne?^ ^ Pairing: Mal was ganz neues aus meiner Feder: DaiXTotchi ^ ^ Warnung: Hm... Ich weiß nicht so recht.. könnte sehr tiefsinnig werden.. *nicht versprech*.. Mal noch was: Kisaki lass ich weg, weil die Story jetzt in der Zeit spielt, nachdem Kisaki ausgestiegen is, aber so leicht wie Dirus mit Totchi hatten, mache ich es ihnen nicht. Also, spielt nach der Trennung, während se n Bassisten suchen, also im Januar. Dementsprechend alt sind die Dirus auch^ ^ (Dai &Kao-22, Kyo-20, Toto-19 und Shinya-18) *lol* Was hat n das mit ner Warnung zu tun...? oO Disclaimer: Hey +.~ So viele FFs wie ich schreibe, meint ihr nicht, hätte ich es verdient, die Dirus auch mal zu bekommen? T~T Des is so.. argh.. vergesst es, nicht dran denken.. *drops* (.-_.- des sag ich mir selbst immer, wenn was schlimmes passiert is oO Damit ich des übersteh.. ;_____; ...) Egaaaaaaaa~l!! >.> Ich freu mich schon, die FF zu schreiben, mach ich aber erst morgen, weil eben Suicide Circle beendet hab und totmüde desu.. *Final Fantasy zocken geh*XDD Schlaf?! Was ist das?! Ist das tödlich!?xD~.. Baka na... *lol*... Begonnen am: 2006-02-02, jap, meine erste neue FF in diesem Jahr.. *alte mal beenden sollte*.. *faul, baka, Psycho desu*.. *hust*.. u.u Beendet am: unfinished XDDD Mein kleines Straßenkind 1.Kapitel: -Bisho to Kurushimi- Shinya war grade auf dem Weg zu der Autowerkstatt von den anderen dreien. Eigentlich müsste er noch weiter jobben, aber er hatte grade seine Pause und Kyo wusste mal wieder ganz genau, wann die war, sodass er ihn gleich angerufen hatte und ihn damit beauftragt hatte, ein bisschen Alk mit zubringen. Ein Kinderspiel, wenn man in einem kleinen Club arbeitet. Shin war froh, dass er nicht nachts oder abends eingesetzt wurde, denn dann war dort die Hölle los. So ging es immer. Aber er konnte zu solchen Zeiten auch nicht arbeiten, da er noch zur Schule ging, direkt nach der Schule war er dort und kam dann gegen Abend nach Hause und musste Schulsachen machen. Ihm blieb nicht viel Zeit für anderes, aber er beschwerte sich nie. Er war schon immer recht froh gewesen, wenn er etwas Zeit mit den anderen verbringen konnte. Meistens übten sie dann und komponierten neue Songs, allerdings fiel das nach dem Ausstieg von Kisaki nicht unbedingt leichter. Ohne Bass hörte sich der Sound mancher Stücke nicht gut an. Nach einer Fahrt mit der Straßenbahn, die keine zehn Minuten gedauert hatte, kam er dann auch schon an der Werkstatt an. Es regnete zwar aus Strömen, aber da er eine Regenjacke trug, machte es ihm nichts aus. Ihm fröstelte es nur etwas. Dort angekommen wurde er auch gleich von einem freudigem Kyo begrüßt. "Na? Wo is der Alk?" "Kannst du mich nicht wenigstens erst mal begrüßen, wenn du schon ausnutzen musst, dass ich dort jobbe?" seufzte der Drummer und ließ sich erst mal auf einen Stuhl sinken. "Hallo." Sagte Kyo dann und schlawienerte um ihn herum. "Typisch.." seufzte nun auch Kaoru, der herein kam. "Hiomo, Shinya." Begrüßte er ihn freundlich und ging dann zum Waschbecken, um sich die Ölverschmierten Hände zu waschen. "Nimm schon.." resignierte Shinya dann und hielt ihm seinen Rucksack hin. Freudig nahm Kyo ihn entgegen und schaute auch so gleich herein. "Das ist alles?" fragte er dann leicht enttäuscht. "Was heißt hier alles..?" stellte der Drummer eine Gegenfrage. Kaoru nahm Kyo die Tasche weg und warf ebenfalls einen Blick hinein. "Kyo, was meckerst du denn schon wieder. Das reicht jawohl, wenn du dich besaufen willst." "Nope, das is doch nur eine Flasche Klarer." Maulte er weiter und schmollte. "Du solltest nicht so viel trinken, du kriegst noch mal ne Alkoholvergiftung." Belehrte Shinya ihn dann. "Ach was, ich hab noch n Whisky, kann ich ja dann richtig einen Heben." Sagte Kyo als Letztes und ging dann aus dem Raum heraus. "Unverbesserlich.." seufzte Kaoru und setzte sich mit zu Shinya an den Tisch. "Und? Hast du schon Feierabend?" "Schön wärs. Ich muss in fünfzehn Minuten wieder da sein. Warum will er sich eigentlich schon wieder die Birne dicht saufen?" "Na, wir hatten doch den Wagen von irgend so einem reichen Schnösel zum reparieren und da hat er doch so lange dran getüftelt." "Lass mich raten, er hat ihn fertig und will sich zur Belohnung betrinken." "Kennst ihn ja." Lachte Kao auf. "Allerdings. Aber sag mal, kann es sein, dass eure Werkstatt in letzter Zeit guten Andrang hat? Ich meine nur, weil da schon so ein "reicher Schnösel" seinen Wagen zu euch gebracht hat. Dabei habt ihr mal grade zwei Wochen auf." "Keine Ahnung, woran das liegt, aber irgendwie müssen wir ja zu Geld kommen. Ohne Bassisten brauchen wir ja nicht in den Clubs spielen, da will uns dann keiner hören." "Tyaha, dann sollten wir wirklich mal langsam einen finden, mich nervt das gejobbe nämlich auch extrem." "Hm... Ich mag es eigentlich hier. Die Atmosphäre ist sehr locker und die Kunden zahlen gut. Aber ich glaub Dai geht das ganze schön auf die Nerven. Der hats wohl nicht so mit Technik und immer freundlich sein." "Wundert mich ja, dass das unser Vocal hinbekommt." Stellte Shinya dann fest. "Aber egal, ich muss dann mal los, bevor ich zu spät komme. Will ja nicht gleich wieder rausfliegen, nachdem ich mal grade eine Woche dort bin." Kaoru stand auf und wollte ihn noch raus begleiten, als die Tür zu ihrem Raum aufgerissen wurde. Dai stürmte herein. "Hey, Leute, frisch ans Werk, es gibt Arbeit!" verkündete er freudig und zerrte eine klitschnasse Person herein. Der Gast sagte kein Wort und blickte nur bedächtig zu Boden. Lange schwarze Haare, die tropfend in sein Gesicht hingen, verdeckten dazu die weiblich geschminkten Augen. Das vermeidliche Mädel trug ein graues, viel zu großes Shirt, darüber eine viel zu große Männerjacke, die schwarz und nicht sehr dick war. Er hatte sie geöffnet und man könnte nicht erkennen, ob er nun wirklich Brüste hatte oder nicht, denn er sah eher aus wie ein Mädel, allein der Minirock ließ alles danach aussehen. Die hohen Plateauschuhe trugen ihren Teil dazu bei. Die hier versammelten schienen nicht daran zu zweifeln, dass es sich hierbei um ein weibliches Wesen handelte, allein der zierliche Körperbau ließ sie davon ausgehen. Kaoru und Shinya sahen "sie" kurz an und wendeten ihre Blicke dann zu dem Gitaristen. "Ano, Dai.. Seit wann bringst du Arbeit?! Und wen hast du da mit gebracht?" "Etto.. Das hier ist Toshiya." "Konnichi wa." Sagte dieser nur schüchtern und verbeugte sich leicht, sah dann aber wieder zu boden und sagte nichts. "Wir müssen ihren Wagen abschleppen, sie ist mitten auf der Landstraße liegen geblieben, ich bin auch nur zufällig an ihr vorbei gefahren und hab sie aufgegabelt. Wo habt ihr Kyo gelassen?" "Der muss hier irgendwo rum laufen." Antwortete Kao. "Gut, sag ihm mal bescheid, dass er sie etwas unterhalten soll, während wir beide ihren Wagen abschleppen." Toshiya zitterte am ganzen Körper und schien sich hier nicht wohl zu fühlen. "Ano, ich muss jetzt wirklich los!" sagte Shinya nur schnell und schnappte sich dann seine Tasche und verließ sie, verbeugte sich kurz, bevor er aus dem Raum trat und beeilte sich dann, nicht zu spät zu kommen. "Kyo, komm mal her!" rief Kaoru in einen anderen Raum und Dai holte sich die Autoschlüssel für den Abschleppwagen. Toshiya beobachtete genau, was sie taten. "Sie müssen das nicht tun." Meinte er dann leise und mit gebrochener, heiserer Stimme. "Etto? Hörst dich aber gar nicht gut an." Stellte der Rotschopf dann fest und sah ihn intensiv an, doch er wich dem Blick sofort aus. "Keine Sorge, wir kriegen den Wagen hin, morgen ist er fertig." "Aber.. Ich kann nicht bezahlen.. Ich hab kein Geld." "Pöh, das is jawohl dein geringstes Problem." Pöbelte Kyo rum, als er herkam. "Pass lieber auf, dass de in dem Outfit nicht weggeschnappt wirst." Scherzte er rum, doch Toshiya verzog das Gesicht. Innerlich krampfte sich alles in ihm zusammen. "Ich.. Ich gehe besser." Sagte er dann. "Arigatô für Ihre Mühe, aber..." er ging bereits zur Tür, doch Kaoru, der dort schon stand und auf Dai wartete, hielt den Arm in seinen Weg. "Und stopp!" sagte er kurzerhand. "Wir holen jetzt deinen Wagen und du ruhst dich etwas aus. Du siehst nämlich gar nicht gut aus. Du bist klatschnass und blass und zitterst am ganzen Körper. Kyo passt auf, dass du nicht abhaust, stimmt's?" "Hier kommt keiner weg." Sagte dieser grinsend. "Aber..." plötzliche Angst stieg in Toshiya auf. "Ich will nicht, dass..." "Schon gut, du brauchst nichts bezahlen." Sagte Dai dann und legte einen Arm um seine Schultern. Toshiya entwand sich ihm schnell und wollte raus laufen. "Hey..?" fragte Kao und alle sahen ihm nach. Toshiya blieb an der Tür stehen, als er hinaus laufen wollte und stemmte sich mit dem Arm gegen sie. Sein Körper gab nach. Er wollte weg laufen, doch er hatte keine Kraft mehr. Keuchend sank er zu Boden und Angst schnürte ihm die Kehle zu. "Spinnt die?" fragte Kyo. Dai ging auf Toshiya zu. "So kannst du nicht gehen. Du kippst noch mitten auf der Straße um. Wenn du willst bringen wir dich nach Hause, wenn du hier nicht warten willst. Und den Wagen bringen wir dir dann morgen auch her, ne?" versuchte er freundlich. "Das geht... nicht..." brachte er nur leidend hervor. Krauchte dann von Dai auf dem Boden weg, dass man ihm hätte unter den Rock gucken können, was natürlich niemand tat. Nun nicht mehr ganz so freundlich, ließ Dai mal wieder den Macho raus hängen. "Genau, hier geht so einiges nicht. Du kannst doch nicht in dem Dreck rum kriechen und außerdem nicht in den Regen raus. Also, wo wohnst du?!" seine Stimme hatte einen harten Unterton. Toshiya sah ihn ängstlich an. "Ich..." "Man, jetzt sags doch endlich." Nervte Kyo ihn an und Kaoru strafte Kyo dafür mit einem Leader- Blick, der verlauten ließ, dass er nicht so unfreundlich und harsch sein sollte. Darauf kam nur ein Murren des Jüngeren. "Ich hab kein... Zuhause..." antwortete Toshiya nur und sah zur Seite weg. Fassungslose Blicken trafen ihn von allen Seiten und die Gelegenheit des Realisierungsmomentes nutzend, stand er auf, wollte raus in den Regen laufen, doch ihm wurde schwarz vor Augen und er brach letztendlich zusammen. Nur langsam schlug Toshiya die Augen auf. Das Licht brannte in seinen Augen und er kniff sie wieder zusammen. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich endgültig an es gewöhnt hatte und er dann benommen die Augen öffnete. Erst realisierte er gar nicht, dass er in einem warmen Bett lag, bis ihm klar wurde, dass er nicht in einem Bett liegen dürfte. Erschrocken fuhr er hoch und sah sich um. Er war in einem Zimmer. Allein das machte ihm Angst. Er dürfte sich nicht mal in einem Haus befinden, er hat kein Zuhause. Wo zum Teufel war er hier?! Er warf die Decke von seinem Körper und wollte weg, hielt aber inne, als er sah, dass er nicht mehr seine Sachen sondern ihm völlig fremde trug. Er hatte eine lange große Jogginghose und ein weites Shirt an. Von wem waren diese Sachen?! "Na, Dornröschen? Endlich aufgewacht?" fragte eine ihm bekannte Stimme und er sah zum Fenster hin, wo Dai stand. "Was..?" "Keine Angst. Was n los? Du brauchst dich nicht fürchten, ich fress dich schon nicht." Grinste er, doch als Toshiya daraufhin anfing zu weinen, wusste er nicht mehr, was Fase war. Hatte er etwas falsches gesagt oder irgendetwas falsches getan? Verwirrt trat er ans Bett heran und sah ihn an. Toshiya wich ein Stück zurück und zog die Decke vors Gesicht. "Hey...? was ist denn? Warum weinst du?" fragte er dann und hielt ihm ein Taschentuch hin, welches er grade von dem Nachttisch genommen hatte. "Wo sind meine Sachen? Und wie lang bin ich schon hier?" fragte er aufgebracht, missachtete die freundliche Geste des Älteren. "Ano, die hab ich hier im Bad aufgehangen, müssten auch schon trocken sein. Du hast im Übringen ganze zwei Tage durchgeschlafen." Toshiya sprang auf und lief aus dem Zimmer. Er suchte hektisch nach dem Badezimmer. Nachdem er sich mindestens einmal in der Wohnung verlaufen hatte, fand er auch und schloss sich darin ein. Er schälte sich aus den fremden Kleidungsstücken und schlüpfte schnell in seine eigenen. Sie waren schon trocken. Im Vorbeigehen sah er den Spiegel und sein Gesicht. Schnell wand er sich ab und verließ den Raum wieder. Kaum, dass er aus der Tür heraus war, erkannte er Dai, der an der gegenüberliegenden Wand lehnte. Er sah ihn an. Totchi wich seinem Blick jedoch aus. "Wo willst du jetzt hin?" "Ich.. bin auf der Durchreise!" fiel es ihm momentan als perfekte Lüge ein, denn eigentlich wusste er selbst nicht, wo er hin sollte. "Ano... Ist mein Wagen...?" "Jap, den haben wir wieder hin bekommen. Hatte nur einen Motorschaden. Kein Problem, für Profis wie uns." "Arigatô dafür.." murmelte er nur und wollte gehen. Jedoch ging er in eine Tür und landete prompt im Wohnzimmer. Verwirrt schaute er hinein und versuchte dann die nächste Tür. "Da geht's raus." Sagte Dai und zeigte auf die Wohnungstür, in der Hoffnung, dass er nicht gehen würde, doch genau das tat er. //Verdammt, Toshiya, reiß dich zusammen. Es gibt kein Grund mehr, Angst zu haben. ER ist dir nicht mehr gefolgt und auch in den letzten zwei Tagen nicht aufgetaucht. Du kannst jetzt wieder ruhig atmen.. // ermahnte er sich selbst innerlich, während er im Auto saß. Er hatte den Wagen gleich vorm Haus entdeckt und war eingestiegen, allerdings hatte er sich noch nicht getraut, weg zu fahren. Obwohl er den Motor schon gestartet hatte und auch die Handbremse gelöst war. //Und was machst du jetzt...? Wo willst du denn hin...? Du hast kein Zuhause mehr und... Hier bleiben kannst du nicht, wenn du kein Geld hast... Vielleicht sollte ich mir einen Job suchen... Aber, was wenn ER mir doch noch folgt...? // verzweifelt legte er den Kopf auf das Lenkrad und die Hupe ertönte laut. Ein paar Tage später landete Toto dann noch immer unwissend, wo er hin sollte, in einem kleinen Club. Er wollte abschalten und nach dem Gelaber der Leute auf der Straße sollte man das hier gut können. Ohne sich groß umzusehen, wer hier so alles verkehrte, setzte er sich an einen freien Tisch und lenkte wieder einmal die Blicke auf sich, vielleicht lag es an seinem Outfit, er hatte weder Wechselsachen noch Geld, um sich welche zu kaufen. Die letzten paar Yen hatte er für etwas zu essen ausgegeben und nun wusste er nicht weiter. Kein Geld, keine Arbeit und kein Dach überm Kopf. Eigentlich war es schwachsinnig, sich hier her zu setzen, sicher würde gleich eine Bedienung erscheinen und ihn nach seinem Wunsch fragen, wenn er dann aber antworten müsste, dass er nichts möchte, was ja eigentlich nicht stimmt, er konnte sich ja nur nichts leisten, würde man ihn sicher raus werfen. Wieder zurück in die bittere Kälte und den Regen. Der Winter konnte hart sein, aber das bemerkte er erst jetzt, seit er kein Zuhause mehr hat. Seufzend legte er den kopf in den Nacken und lehnte sich gegen die Wand, schloss die Augen. Es schlichen sich Tränen in seine geschlossenen Augen, doch er hoffte, dass er sich das nur einbildete. Das ganze Leben war einfach nur noch mies. Was gab es denn noch, warum er hier bleiben sollte..? Er hat doch nichts. Nichts, außer der leere in sich selbst. //Ich gebe es nur ungern zu, aber ich wäre wirklich gerne in seinem Bett geblieben... Wie hieß er noch gleich...? wie auch immer... Es war besser, dass ich gleich gegangen bin, sonst würde ich mich nur zu sehr daran gewöhnen und es würde mich hinterher nur noch trauriger machen. Bin ja jetzt schon am Ende... // Bereits im nächsten Moment passierte das, was er schon erahnt hatte, ein Kellner kam zu ihm. "Was kann ich Ihnen bringen?" fragte der Mann dann freundlich. Toshiya überlegte kurz. //Was macht das schon, wenn ich nicht bezahlen kann, bin doch eh auf Reise, lauf ich eben weg... Aber vorher geb ich mir so richtig die Kante.. Am Besten wird es sein, wenn ich mich gleich ins Koma sauf.. Macht doch eh keinen Sinn mehr... // Ohne sich darüber im klaren zu sein, was er wie zusammen trank und welche Wirkung das Ganze auf ihn haben könnte, bestellte er sich in kleinen Schüben die verschiedensten Mengen Alk. Nicht grade wenig Prozentriegen dazu. Nach zwei Stunden war er sich sicher, dass er nicht mehr klar denken konnte. Im Gegensatz zu den anderen Gästen, die waren gegen Nachmittag nämlich noch nicht betrunken. Er war wirklich der einzige, der sich zu einer solchen Zeit besaufen konnte. Und er verlangte nach immer mehr, doch der Kellner brachte ihm nichts mehr. Er hatte irgendwie den Verdacht, dass sich die "Frau" nicht mehr sicher war, was sie da zu sich nahm und er wollte auch nicht schuld haben, wenn hier jemand ins Krankenhaus musste. Shinyas Schicht begann und er zog sich um. Wieder die gewohnte Arbeitskleidung. Weißes Hemd, schwarze Hose und Schürze. Er ging zum Tresen und sein Kollege sah ihn erleichtert an. Shinya wunderte sich, wieso er so alle aussah, immerhin kamen zu dieser Zeit, wenn er arbeitete nie viele Gäste. "Shiiiiii~n.." jammerte er. "Endlich bist du daaaa~." "Etto, was is los?" fragte dieser dann verwirrt. "Da hinten sitzt so n Weib, des macht mich fertig. Die besäuft sich haltlos und ich weigere mich, ihr noch mehr zu verkaufen. Wenn des so weiter geht, säuft die sich noch in den Tot. Mach was, bitteeeee~!" "Ano.. Was soll ich da machen...?" "Ich hab schon alles versucht, die will nicht mal mit mir ins Bett.. die Frau is hart.." "Höh? Oo Obwohl die so viel gesoffen hat..? Starken Willen hat se ja, ne?" wunderte Shinya sich etwas. "Ano.. Aber die macht mir Angst, die labert immer was von wegen, sie will sterben und dann auf einmal bei ihren Eltern sein. Aber wenn ich sie da hin bringen will, fängt sie nur an wie blöde zu lachen und kippt sich weiter die Brine zu. Shin... Du bist doch die Vernunft in Person, überzeug sie davon, dass des nicht richtig is.. Wenn die wirklich abkratzt mach ich mir Vorwürfe und des schadet doch unserem guten Club.." "Okay, okay..." seufzte er. "Ich werd mal mit ihr reden." "Arigatô, dann bin ich jetzt auch mal endlich weg. Ich will Ruhe.." jammerte der Kerl weiter und ging sich dann umziehen. Shinya seufzte resignierend und ging dann zu dem Mädel hin, welches seinem Kollegen die Nerven raubte. Mal sehen, was das Übel so brachte. Er ging an den Tisch heran und sah das Etwas an, welches seinen schweren Kopf auf die Tischplatte gelegt hatte. Es schien, als wollte "sie" schlafen. "Etto, Sie können hier nicht schlafen." Sagte Shin. "Nani...?" fuhr sie langsam mit dem Kopf zu ihm herum. "Ich kann überall schlafen.." "Huch! Dich kenn ich doch! Du bist doch das Mädel, das Dai mit angeschleppt hat. Warum machst du das und besäufst dich?" "Kann dir egal sein und jetzt gib mir n Bier." War die gleichgültige Antwort von Toshiya. "Nope, du kriegst keins mehr." "Nani? Willst du mich aufhalten oder was? Her damit." Maulte er. Doch Shinya schüttelte nur den Kopf. "Ich hau dich gleich.." sagte Toshiya und versuchte nach ihm zu schlagen, doch sein Arm machte irgendeine seltsam wirkende Bewegung, die nicht mehr nach einem Schlag aussah. "Hey, hey, hey, mal langsam. Du kannst ja nicht mal geradeaus gucken." "Lass mich doch in Ruhe.." motze Toshiya weiter rum. Dann stand er auf und versuchte, zu gehen. Versuchte. Er schwankte schon beim Aufstehen. "Sowas hab ich aber auch noch nicht gesehen.." seufzte er. "Betrunken am Nachmittag. So gehst du aber nicht auf die Straße." Shinya griff sich einen Arm von "ihr" und versuchte sie zu stützen. "Will ich doch gar nicht.." er watschelte unter Shins Griff weiter. "Wo is des verdammte Klo..?!" "Etto, da lang!" er realisierte die Situation rechtzeitig genug und schob ihn mehr oder minder in die Damentoilette. Auf die Kabine schaffte er es aber dann doch noch alleine. Shinya wartete unterdessen vor der Toilettentür und fragte sich, was sie für einen Grund haben konnte, sich so derbst zu besaufen. Er überlegte lange und wunderte sich, warum sie nicht wieder aus dem Klo kam. Nach guten zehn Minuten hielt er es dann für besser, mal nachzusehen. Er ging dann wieder in die Damentoilette und wunderte sich. Erst hörte er kein einziges Geräusch oder ähnliches, bis ihm auffiel, dass da jemand zu weinen schien. Vorsichtig öffnete der Drummer dann die Kabinentür, die Toshiya Schlauer- und Betrunkenerweise nicht abgeschlossen hatte. Vorsichtig trat er dann auch an sie heran und hockte sich zu ihr hin, da sie auf den Knien überm Klo hing, allerdings nicht mehr speien musste und stattdessen nur bitterlich weinte. Shin betätigte angenehmerweise die Toilettenspülung und legte ihr dann eine Hand auf die Schulter. "Hey, was ist denn? Warum weinst du?" fragte er. Er würde zu gerne wissen, warum sie sich so sehr zugedröhnt hatte. "Geh weg.. Lass mich endlich allein.. ich will niemanden um mich haben.. Ich will nicht mehr weiter... Ich.. Ich will nicht mehr.. Ich will zu meinen Eltern..." "Hey, so was sagt man doch aber nicht. Komm schon, ich bring dich nach hause." "Aber ich hab doch keins, wie oft soll ich euch das noch sagen...? Macht das spaß, mich so zu quälen..?! lasst mich endlich zu ihnen!" Shinya starrt ihn ungläubig an. "du hast kein Dach überm Kopf?! Aber wo willst du denn dann hin?" "Zu meinen Eltern..." jammerte er weiter und schlug die Hand von Shin weg. "Dann sag mir doch endlich, wo sie sind, ich bring dich da dann hin und du kannst dich erholen." "Ich will mich nicht erholen. Ich will sterben.. So wie meine Eltern vor fünf Jahren. Lasst mich doch endlich wieder bei ihnen sein..." als er an die Gesichter seiner Eltern dachte, begannen unendlich viele Tränen über sein Gesicht zu laufen und er vergrub sich in seinen Armen. Shinya wusste in dem Moment nicht was er sagen sollte. Sie sah nicht viel älter aus als er selbst und wollte nicht mehr weiter leben. Was muss dahinter stecken, dass man so denkt..? Er wusste noch weniger, was er jetzt mit ihr machen sollte...? Wo sollte er mit ihr hin? Er muss doch noch arbeiten und kann nicht die ganze Zeit bei ihr sein, um aufzupassen, dass sie sich nichts antut. Nach kurzem Überlegen beschloss er dann, dass es besser wäre, die anderen um Rat zu fragen. Er zog das weinende Etwas auf die Beine und stütze sie dann aus der Toilette heraus in den Raum, wo er sich immer umzog und platzierte sie dort auf einem Stuhl. "Schön sitzen bleiben." Sagte er uns öffnete dann seinen Spinnt, aus dem er sein Handy heraus holte. Kurzerhand wählte er die Nummer von Kaoru. Während er damit beschäftigt war, dem anderen die Situation zu erklären, war Toshiya ganz mit sich selbst beschäftigt. Er schwankte nicht mehr so sehr, seit er sich übergeben hatte und fühlte sich etwas besser. Er zog sich den linken Ärmel hoch und betrachtetet das Fleisch darunter. Man sah es nicht sehr deutlich, aber dort befanden sich viele helle Narben. Oft hatte er sich versucht umzubringen, aber niemals sich getraut, so tief zu schneiden, dass er tatsächlich hätte verbluten können. Die Wunden waren alt und gut verheilt. Das meiste stammte aus der Zeit vor fünf Jahren, aber auch einiges war neuer. Davor hatte er es seit mindestens zwei Jahren nicht mehr getan, aber beim letzten Mal war es sogar so weit, dass er ins Krankenhaus musste. Woran das lag, konnte er sich in diesem Augenblick nicht erklären. Aber er kam auch nicht mehr dazu, noch weiter nachzudenken. Er wurde müde vom vielen Trinken und Weinen. Bevor sich Shinya nah genug hätte an ihn heran begeben können, um die Narben zu sehen, streifte er den Ärmel wieder über seinen Unterarm. "So, das ist jetzt geklärt. Dai kommt her und holt dich ab. Die anderen haben keine Zeit. Guck mich nicht so an, du weißt doch. Dai, der mit den roten Haaren, ne? Das kann aber noch ne halbe Stunde dauern. Am besten bleibste solange hier und schläfst bis dahin etwas. Morgen hast du bestimmt tierisch den Kater." Droppte er. "Ich hab noch nie eine Frau getroffen, die so viel gesoffen hat wie du. Nicht, dass es was gutes wäre.." sagte er dann und holte eine Wolldecke vom Schrank. "So, damit kannste dich zudecken, ne? Zum Pennen haben wir hier jetzt nichts. Kannst dann höchstens auf n Boden schlafen. Benutzte das Ding halt wie n Schlafsack. Kommt nicht oft vor, dass wir Leute wie dich hier haben, aber aus Erfahrung lernt man. Deswegen haben wir auch die Decke hier. Nya.. Ich muss dann mal wieder ran, nicht, dass ich deinet wegen Ärger krieg, ne? Ruh dich aus, brauchst auch nicht versuchen, weg zu laufen, oder so, ich schließ dich lieber ein. Wenn was ist, kannste mich ja rufen." Toshiya sah ihn verwundert an. "Aber ich kenn dein Namen nicht." "Oh, natürlich. Woher auch. Ich bin Shinya. Dass du Toshiya heißt, weiß ich nun auch schon. Also, dann, gute Nacht." Sagte er noch und verließ dann den Raum. Toshiya legte sich wirklich auf den Boden auf die Decke und schloss die Augen. Er konnte nicht verhindern, dass sich wieder Tränen in seinen Augen sammelten. So sehr er es auch wollte, es ging nicht. Zu viele Gefühle überkamen ihn auf einmal. Er wollte sterben und endlich das scheiß Leben hinter sich lassen, in dem sich niemand um ihn gesorgt hatte, andererseits gab es da jetzt diese Typen, die auf einmal Himmel und Hölle in Bewegung setzten, damit er eben dies nicht tat. Er war verwirrt, was er tun sollte. Was war in diesem Moment das richtige...? was hielt ihn davon ab, sich nicht das Leben zu nehmen...? War es der Gedanke daran, dass er wieder weg laufen kann, wenn es brennslich wird, immerhin musste er ja den ganzen Alkohol noch bezahlen? Er wusste es nicht. Aber ganz am Ende seiner unbewussten Gedanken, ruhte der Gedanke, dass er vielleicht einfach nur wieder in seinem Bett schlafen wollte. Wann er eingeschlafen ist, wusste Toshiya nicht mehr. Er wusste auch nicht, wie er in das weiche und kuscheligwarme Bett kam, in dem er grade eben erwacht war. Er sah an die Decke und erkannte den Raum sogleich als den von Dai. Doch diesmal war es anders als beim ersten Besuch. Diesmal verspürte er nicht den Drang, hier so schnell wie möglich wieder zu verschwinden und am Besten nie wieder zu kommen. Er seufzte wollig und kuschelte sich noch einmal in die Decke. Er genoss den kurzen Moment, denn er wusste nicht, wann er wieder in einem Bett schlafen würde. Für ihn war es Luxus. Bereits die Wolldecke auf dem Boden in dem Club war Luxus für ihn. All die normalen Dinge war er einfach nicht gewöhnt. Er erinnerte sich daran, dass er das letzte Mal in einem Bett lag und sich dann die Pulsadern aufschnitt. Danach war er kurz in einem harten Krankenhausbett und dann nie wieder. Er stellte erst jetzt fest, dass das noch gar nicht so lange her war, was ihm wohl nur jetzt auffiel, weil er sich wieder an das Gefühl, in einem Bett zu liegen, gewöhnte. Seine letzen Narben waren schnell verheilt. Etwas, dass ihn wunderte, wenn er daran dachte, dass es die waren, die ihn ins Krankenhaus brachten. Er schüttelte den Gedanken an seinen letzten Selbstmordversuch ab, bevor er noch auf die Idee kam, sich in einer fremden Wohnung umzubringen. Genau, er war bei Dai in der Wohnung. Eigentlich kannte er ihn ja auch gar nicht, aber er fühlte sich hier wohl. Er betrachtete sich das Zimmer und es schien ganz danach auszusehen, als würde er alleine leben. Als er die Decke aufschlug, um aufzustehen, bemerkte er, dass er auch dieses Mal nicht mehr seine Kleidung trug. Wieder hatte er das Shirt und die Jogginghose an. Er schenkte dem ganzen nur insofern Beachtung, dass es nicht mehr ganz so kühl war wie sonst. Was ihm aber noch auffiel, war die Tatsache, dass er schreckliche Halsschmerzen hatte und sich auch nicht besonders fühlte. Er stand dann auf und ging etwas durchs Zimmer, besah sich alles genauer. Ihm fiel nichts besonderes auf. Auf dem Schreibtisch stand ein Foto von ihm und den anderen dreien. Sie sehen glücklich aus und alle lachen und grinsen. //Es muss schön sein, Freunde zu haben... // Ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen, ging er dann aus dem Raum heraus. Wieder befand er sich in dem Flur und durch das helle Licht bekam er Kopfschmerzen. Er wusste gar nicht mehr, wo welcher Raum war. Neugierig ging er durch die Wohnung und sah sich um. Zuerst landete er in der Küche. Hier war niemand zu sehen. Er ließ sich kurz auf einen Stuhl sinken, als ihm die Kopfschmerzen fast den Verstand raubten. //Oh.. Sag mir jetzt nicht, dass ich krank werde.. Das kann ich absolut nicht gebrauchen.. // seufzte er innerlich und legte den Kopf auf den Tisch. Dadurch fiel sein Blick auf die Uhr an der Wand. Es war bereits gegen Mittag. //Hm... Wo ist er eigentlich..? Will er kein Mittag essen oder is der gar nicht mehr hier? Vielleicht ist er ja schon in der Werkstatt? // Totchi schüttelte heftig den Kopf. //Hör auf dir über so was Gedanken zu machen, du hörst dich an wie eine wartende Ehefrau. // Durch das Kopfschütteln bekam er nur noch mehr Kopfschmerzen. Er legte ihn wieder auf den Tisch. Innerlich verfluchte er sich grade dafür, dass er gestern getrunken hatte. //Ich sollte entweder gar nicht erst trinken oder dann gleich soweit, dass ich nicht mehr aufwache. Dann hab ich wenigstens nicht einen solchen Kater.. Mou.. Das soll aufhören.. Ich kann ja auch nicht ewig hier bei ihm bleiben, ich kann ihn doch nicht einmal bezahlen.. // "Ich brauch n Asperin, gibt's hier denn keins?" quengelte er gequält, als er jeden einzelnen Schrank in der Küche durchsucht hatte. Nach einer halben Stunde gab er die Suche auf und schlurpte geplagt wieder zurück ins Schlafzimmer, den einzigen Raum, den er außer der Küche, nun finden würde. Dort schmiss er sich sogleich isn Bett, zog vorher aber noch die Jogginghose aus, die ihm eindeutig zu unbequem beim liegen war. Er vergrub den schmerzenden Kopf im Kissen. Eine Stunde später wurde er aus seinem Halbschlaf geweckt, als die Wohnungstür lauthals ins Schloss fiel und ein fluchen des kommenden zu hören war. Noch immer plagten ihn diese höllischen Kopfschmerzen und sein Hals war dick. Zudem fühlte er sich auf einmal so unglaublich matt, dass er nicht einmal aufstehen wollte. Kurz darauf kam dann auch schon Dai ins Zimmer und lief direkt auf ihn zu. Toshiya drehte nur leicht den Kopf zu ihm hin, um überhaupt erkennen zu können, wer da grade gekommen war. Er musste lächeln, als er den anderen erblickte. "Na? Wieder wach?" grinste Dai ihn an und setzte sich auf das Bett. Darauf kam nur ein Nicken von Totchi. "Etto.. Ich mach mal das Fenster auf, hier is ja ganz schön verbrauchte Luft drin." Dai schien nicht so wirklich zu wissen, was er mit dem Gast machen sollte. Während er am Fenster stand, fiel sein Blick nur aus einem Augenwinkel auf ihn. Er empfand irgendwie etwas sonderbares, wenn er "sie" sah. Es war nicht dieses Ich- liebe- dich- Gefühl, es war eher so, dass er den Drang verspürte, Toshiya beschützen zu wollen, dabei wusste er gar nichts über ihn und hatte auch keinen Grund dafür, ihn beschützen zu wollen. Vor was denn...? durch ein Husten von Seiten Toshiyas wurde er wieder aus seinen Gedanken in die Realität geholt. Er sah ihn fragend an und kam wieder zum Bett hin. Wieder erklang ein Husten von Totchi und dabei verzog er schmerzvoll das Gesicht. "Ano.. Wirst du etwa krank..? Nya.. Würde mich gar nicht wundern, so nass wie du warst, als ich dich gefunden hatte und wie ich vermute, warste die letzten Tage auch draußen, ne?" Darauf nickte Toto nur schwach mit dem Kopf und zog die Decke aufs Gesicht. "Etto.. du hast ganz rote Wangen, hast du etwa Fieber...?" zum Testen legte er seine Hand auf die Stirn von dem jüngeren und stellte schnell fest, dass er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte. "Aber ich kann nicht hier bleiben.." murmelte Toshiya nur schwach. "Bist du verrückt, du holst dir den Tod, wenn du so wieder in die Kälte gehst." //Tod... Genau das... wollte ich... doch... // "Das kannste schön vergessen, du bleibst hier, bis du gesund bist." "Aber ich... kann doch nicht bezahlen und... Umsonst will ich nicht..." "Etto... Was machen wir denn dann...? Wie wärs, wenn du dir einen Job suchst und nicht mehr weiter durch die Gegen reist? Ich meine, ich könnte Shinya fragen, ob du in dem Club arbeiten könntest, ne? Und dann kannst du auch bei mir wohnen, ich hab ja Platz. Aber erst wirst du wieder gesund, hai? Solange darfst du dann umsonst hier bleiben." //Aber wenn ER mir doch folgt..? Dann... aber ER hat mich die letzten paar Tage in Ruhe gelassen... Vielleicht hat er aufgegeben... ich hoffe... // Toshiya wollte zu Widerworten ansetzen, doch Dai machte ihm mit einer Handbewegung deutlich, dass er es gar nicht erst versuchen soll. "Keine Widerrede. Ansonsten fessle ich dich ans Bett und kitzle dich durch." "Bin nicht kitzlig.." "Ach, verdammt.. Aber keine Angst, mir fällt schon was ein. Ich.. Ich.. Ano... Etto.. Genau, wenn du flüchten willst, kümmer ich mich um dich! Dann musst du mein Gekochtes essen und ich kann absolut nicht kochen." Grinste er. Und auch Toshiya lächelte. "Also, bleibst du freiwillig?!" "Hai.." //Jemand der sich um mich sorgt. Ein Neuanfang. // 1.Kapitel -Owari- ---Sollte ich die Kapiteltitel vielleicht übersetzen für die, die des nicht können? Oo *lf* Bisho to Kurushimi heißt dann "Lächeln und Schmerz" *ls* ...Verdammt, jetzt hab ich total Lust, die Vulgar[ism]Tour zu gucken *-*.. *glare*... Aber meine baka Sis blockiert TV >.> *grmpf* Nya.. Des war dann wohl des erste Kapitel, freut euch schon auf das zweite, ich tusXP *lol*... Ich glaube mal, dass die FF nicht so lang wird, es sei denn mir fällt noch mehr ein, was ich schreiben kann.. Hätte auch damit gerechnet, dass des erste Kappy länger wird, aber nya.. Is ja auch egal. Schreibt mir fleißig Kommis mit Kritik, hai? Mag besser werden <.< *nod*...Ach ja, wer ER ist, von dem Totchi immer redet, wird erst im nächsten Kappy geklärt *spannend mach*XDDD~ *hüstel*.. Wie dem auch sei. PaRa isch grüße disch und liebe disch und hab disch ja geheiratetXD toll, von welchem Geld soll ich mir denn ne Scheidung leisten?xD *PaRa ärger*tätschel*pat*pat*pat* Yeah, isch schreibe des only für disch *knuddl*..2006-02-03; 20.01Uhr--- Kapitel 2: Little red ridding hood ---------------------------------- 12.Kapitel: -Little Red Ridding Hood- In den nächsten Tagen wurde die ganze Angelegenheit mit Totchis Job im Club über Shinya mit dem Besitzer geregelt und Toshiya brauchte sich nur noch vorstellen, damit sie ihn nehmen würden. Dazu ist er bisher aber nicht gekommen, weil er sich in den vergangenen Tagen auskurieren musste und fast die ganze Zeit nur im Bett von Dai geschlafen hatte. Nun war er wieder halbwegs fit und lag dennoch an diesem Morgen weiterhin im Bett, er genoss die Ruhe des Morgens. Auch wenn es regnete, schien ihn an diesem Morgen nichts aus der Ruhe bringen zu können. //Ich hab schon lange nicht mehr in einem so kuscheligen Bett geschlafen und erstrecht nicht für eine so lange Zeit.. Ich will gar nicht aufstehen... // er seufzte und kuschelte sich wieder tiefer in sein Kissen. Wie jeden Morgen war er alleine, wenn er aufwachte. Dai musste zur Werkstatt, auch wenn ihm das in Anbetracht der Tatsache, dass er einen Kranken bei sich hatte, den er viel lieber unter Aufsicht hätte, nicht gefiel. Ihm selbst machte es nichts aus, wenn Dai nicht da war, wenn er aufstand. Er war daran gewöhnt, alleine aufzuwachen. Nur dieses mit jemanden zusammen leben und gemeinsam wohnen machte ihm noch Angst. Wie schlimm würde es sich anfühlen, wenn das Ganze jetzt auf einmal wieder weg wäre. Da war es vorher schöner allein zu sein. Er wusste, dass das jetzt davon abhing, ob er den Job im dem Club bekam, denn sonst könnte er das ja nicht bezahlen. Mit neuem Ehrgeiz in sich steht er dann auch endlich auf. Er hat kaum Hunger und macht deswegen auch keinerlei Anstallten, frühstücken zu gehen. Er sucht sich lediglich seine Gewaschenen Sachen vom Stuhl und ging dann ins Badezimmer. Dai hatte ihm eigentlich gesagt, dass er auch was von ihm anziehen könne, bis er sich andere kaufen konnte, da es in dem Aufzug doch etwas kühl war, aber Toshiya bestand darauf, seine eigenen zu tragen, wenn er ihm sonst schon so auf der Tasche hing. Wenn er dann Job im Club hatte, würde er ja eh dafür Sachen zur Verfügung gestellt bekommen, da ja alle das Selbe tragen mussten. Im Bad legte er die Sachen auf den Boden und holte sich ein Handtuch aus dem Schrank, damit er duschen gehen konnte. Er stieg in die Duschkabine und bliebt kurz stehen. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass das grade die Realität war und er wirklich hier stand. Er drehte das warme Wasser auf und spürte auch sogleich wie es über seinen Körper lief. Er beherrschte sich, nicht auf der Stelle los zu quietschen, als er spürte, wie schön sich Wasser anfühlen konnte. Das alles war ihm so fremd geworden. Ein Leben auf der Straße war nicht einfach, doch jetzt schien es ja endlich wieder bergauf zu gehen. Er wollte alles hinter sich lassen. Egal, ob die anderen von dem wussten oder nicht. Er stand für mindestens zehn Minuten unter dem heißen Wasser und begann dann damit, sich ordentlich einzuseifen. Er genoss es regelrecht und es bereitete ihm sichtlich Spaß. Nachdem er dann fertig war und sich auch die Haare gewaschen hatte, stieg er mit dem Handtuch um den Hüften aus der Duschkabine. Er zog sich seine Boxer an und danach das Hemd, was ihm viel zu groß war. Bereits im nächsten Moment wurde die Badezimmertür aufgerissen und Totchi fuhr erschrocken herum. Dai stand in der Tür und sah Totchi genau an. Totchi erstarrte augenblicklich, als er den Älteren erfasste. Er wollte etwas sagen, doch der Schrecken schluckte alle Worte herunter. „Ah, hier bist du. Ich dachte schon, du bist einfach gegangen, ohne ein Wort zu sagen.“ Dai kam auf den anderen zu. Was er tun wollte, war Toshiya in diesem Moment unklar und er suchte noch immer vergebens nach Worten, spürte genau, dass sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legte. „R..Raus!“ schnaubte Totchi dann, als Dai nahe an ihm war und schubste ihn von sich weg. Der Rotschopf sah ihn verwundert an und wollte nachfragen, warum er das tat, doch Totchi schien das ganze sichtlich unangenehm zu sein. Er drückte das Handtuch in seinen Händen fester an sich, als er den Blick von Dai sah. Nicht wissen, was er jetzt tun sollte, drehte sich Toto verlegen um und kniff die Augen zu, in der Hoffnung, der andere würde dann endlich aus seinem Badezimmer verschwinden. „Toshiya..?“ fragte er stattdessen und machte keinerlei Anstallten, heraus zu gehen. „Ich wollte nicht weglaufen, ehrlich nicht und jetzt geh bitte.“ Stammelte er sich zurecht, damit der andere ihn allein ließ. Endlich tat der Rotschopf das und schloss die Tür hinter sich. Toshiya sank leicht zitternd auf die Knie und hielt sich an seinem Handtuch fester als zuvor. Er hoffte, dass Dai nicht bemerkt hatte, wie vernarbt sein Körper war. Selbstmordversuche an dem einem Handgelenk, Schläge am ganzen Körper. Und der Kerl, der ihm das alles antat, verfolgte ihn Tag und Nacht. Er war nirgendwo mehr sicher und so musste er fliehen. Er entkam und landete nun hier. //Nein... Das hat er hoffentlich nicht bemerkt... Dann.. Ich will ihm davon nicht erzählen.. Nicht ihm, niemandem.. Es soll einfach vorbei sein, ohne, dass ich mich daran erinnern muss.. Bitte.. // er seufzte hörbar. Er zwang sich selbst zu mehr Beherrschung und stand dann wieder auf. //Du musst stark sein. Du kannst das alles hinter dir lassen... Heute gehst du zu dem Club und stellst dich dort vor und wenn du den Job hast, steht deinem neuem Leben nichts mehr im Wege.. Also, reiß dich jetzt zusammen, Toshiya. Deine Eltern wären stolz auf dich, wenn sie sehen könnten, wie du versuchst, weiter zu machen. // Toshiya schnappte sich nun seinen Minirock und die ebenfalls viel zu große Jacke. Beides zog er sich an und stellte sich dann vor den Spiegel und kämmte sich dort sein nasses Haar durch. Der traurige Blick wurde mit einem süßen Lächeln überspielt. „Ganz genau. Sie sollen stolz auf mich sein können.“ Sprach er sich selbst Mut zu. Fest entschlossen ging er dann aus dem Badezimmer heraus. Dai war inzwischen in die Küche gegangen und hatte es sich mit einem dampfenden Kaffee auf dem Tisch an ihm gemütlich gemacht und wartete nur darauf, dass der andere sich zu ihm gesellte. Dies dauerte allerdings länger, als er dachte und so nahm er sich eine seiner Salem Lights und zündete sie sich an. Entspannend stieß er den Rauch wieder aus seinen Lungen und dachte an die Sache von eben. //Was ist nur mit ihm los...? Warum ist er so verängstigt? Ich verstehe ja, dass es einem unangenehm ist, wenn ein anderer ins Badezimmer kommt, wenn man duscht, badet oder so, aber er hatte sich doch schon halbwegs angezogen. Warum also sollte er sich schämen?! Oder wollte er nur nicht, dass ich denke, er sei ein Mann?! Nya, so baka bin ich ja nun auch wieder nicht. Ich hab ihn immerhin schon zweimal umgezogen und nach Hause getragen. // Er aschte etwas von dem verrauchten Zeug seiner Kippe ab und achtete gar nicht auf sein Handeln. //Etto... Vielleicht ist es ihm auch peinlich, weil ihn noch keiner so gesehen hat? Etto.. Ob er wohl eine Freundin hat..? Obwohl, das glaube ich weniger, dann würde er ja nicht einfach umher ziehen und sich dann von uns überreden lassen, hier zu bleiben. Also, Freundin nicht. Vielleicht hat er sich ja auch in jemanden verguckt, den er hier getroffen hat und hat sich nur deswegen überreden lassen, hier zu bleiben.. Ach, man, Daisuke, du denkst schon wieder zu viel. Das geht dich doch eh nichts an.. Das würde es vielleicht, wenn du ihn lieben würdest, aber das tust du ja nicht.. Stimmt. Das tue ich nicht, auch wenn ich den starken Willen verspüre, ihn zu beschützen. Aber warum...?! Ich meine, ich kenne ihn doch gar nicht und vor was sollte ich ihn beschützen? Vor der Dunkelheit vielleicht?! Oder Raten aus dem Keller?! // Er schüttelte den Kopf über sich selbst und wollte wieder abaschen. „Du aschst auf den Tisch.“ Sagte Toshiya zu ihm und lächelte ihn an, als Dai aus seinen Gedanken aufschreckte und zu dem ihm nun schon seit ein paar Minuten gegenübersitzenden aufsah. „Etto?“ er stellte fest, dass der andere Recht hatte und er tatsächlich auf den Tisch abgeascht hatte, ein Aschenbecher stand nicht einmal hier. „Oh..“ machte er nur und faste sich an die Stirn. „Bist wohl heute n bissl durcheinander, was?“ „Glaub schon..“ antwortet er dann und stand auf, um sich für den Rest seiner Zigarette nun doch noch einen Aschenbecher zu besorgen. Den Rest rauchte er dann noch, während er am Küchenschrank lehnte und drückte sie in dem dafür vorgesehen Gegenstand aus. „Woran denkste denn?“ fragte Totchi in einem kindischen Ton, als der andere nichts mehr sagte. „Ach, nicht so wichtig.“ Seufzte Dai nur und wischte den eingesauten Tisch sauber. „So, so..“ merkte Toto an und sah ihn bedeutend an, als wüsste er ganz genau, dass es wohl mehr als nur ‚nicht so wichtig’ war. „Biste dir sicher?“ „Hai.“ „Wirklich?“ „Hai.“ „Glaub ich dir nicht.“ „Und weißt du, was ich glaube?“ „Etto? Iie?“ „Dass du nicht weißt, wann du nervst.“ Seufzte Dai. „Nerve ich?“ „Im Moment, hai. Misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen brauchen.“ „Anou.. tut mir leid..“ sagte Totchi geknickt und stand von seinem Platz auf, verließ dann den Raum. Er ging direkt zur Wohnungstür und zog sich dort seine Plateauschuhe an. Es dauerte fast drei Minuten, bis er vollends in ihnen drin war und aufstand, um zu gehen. „Wo willst du hin?“ fragte Dai, der in der Küchentür lehnte und ihm nachsah. „Weißte doch. Ich geh zu dem Club und stell mich vor.“ Antwortete er nur und ging dann gleich aus der Tür, ohne sich zu ihm umzudrehen, etwas zu sagen, sich zu verabschieden oder anderes. „Komischer Kerl..“ resignierte Dai und ging dann wieder in die Küche. [Autor: *gucken geht, ob wirklich schwulen Pornos im TV laufen*xD.. *Yaoi Ideen klauen will*..*keinen gefunden hat* T.T;...] Toshiya ging unterdessen durch die Straßen der Stadt. Die Geräuschkullise um ihn herum bereitete ihm starke Kopfschmerzen. Die vorbeifahrenden Autos und die Unmengen an Menschenmassen, die sich an ihm vorbei drängten. Er war das alles nicht gewöhnt. Er war zum ersten Mal in der Innenstadt Tokyos, wo die wirkliche Anhäufung der Menschen auffiel. Eigentlich war er viel zu früh los gegangen. Er hatte noch viel Zeit, bis er bei dem Treffen mit dem Clubbesitzer sein sollte. Er wusste nicht mal warum es ihn auf die Straßen trieb, aber er war sich sicher, dass er hier weg wollte. Der Krach würde ihn noch umbringen. Irgendwie fand er dann den Weg hier weg und war in einem Stadtpark gelandet. Hier liefen auch nicht grade weniger Menschen herum, aber hier war es nicht mehr ganz so unangenehm laut. Er sah sich um, ob er vielleicht einen Platz fand, an dem nicht so viele Menschen auf einem Haufen waren. Er seufzte und platzierte sich dann einfach auf eine der Bänke, ungeachtet davon, dass dort bereits jemand saß. //So hatte ich mir Tokyo irgendwie nicht vorgestellt... Aber nya... ich kann froh sein, nicht mehr dort sein zu müssen, wo ich her kam... // Wieder zog er den Ärmel der Jacke hoch, die ihm viel zu groß war und betrachtete sich seine Narben von damals, als er sterben wollte. //Etto... Wieso hab ich nur das Bedürfnis, Dai davon zu erzählen...? Vielleicht, damit er nicht mehr denkt, dass ich nur nerven kann.. Ich bin ihm sicher schon die ganze Zeit auf die Nerven gegangen, als er mich pflegen musste.. Wer will sich schon um andere kümmern, die man nicht mal kennt und abhauen.. eigentlich bin ich das ja... Ich muss ja erst in fast zwei Stunden beim Club sein... Warum nimmt mich das eigentlich so mit, dass ich ihm auf die Nerven gehe? Ich meine... Ich hab mich nie sonderlich darum gekümmert, seit meine Eltern gestorben sind, was andere von mir halten... Das ich mich dann auch noch entschuldige, wundert mich ja noch viel mehr.. Das letzte mal, dass diese Worte von mir zu hören waren, muss ewig her gewesen sein.. // Als man ihm dann von hinten auf die Schulter klopfte, zog er schnell den Ärmel wieder hoch und zuckte erschrocken zusammen. „Man, bist du immer so schreckhaft?!“ fragte Kaoru dann, als er zu ihm um die Bank herum ging und sich links neben ihn hinsetzte. „Iie, ich war nur in Gedanken..“ murmelte Toshiya als Antwort. //Hat er es gesehen?! // „Was machst n hier überhaupt? Ich dachte, du wohnst bei DaiDai? Oder hat der dich rausgeschmissen?!“ „Iie, alles in Ordnung. Ich bin nur raus gegangen. Ich brauch frische Luft.“ „Nani? ‚Raus gegangen’ nennst du das? Weißt du, wie weit du schon von seiner Wohnung weg bist. Hattet ihr Streit oder so..?“ „Wie kommst du darauf?“ fragte Totchi ihn dann und wandte seinen Blick zu ihm. „Nya.. Dai kann manchmal recht launisch sein. Nimm dir also nicht alles zu Herzen, was er sagt, ne?“ „Ano.. Okay..“ Schweigen trat ein. Toshiya drehte seinen Blick wieder weg und sah wieder auf sein Handgelenk, diesmal aber ohne den Ärmel hoch zu ziehen. //Launisch also... Ob er eben auch bloß schlecht drauf war..? Etwa, weil ich ihn aus seinem Bad geworfen habe? Schön blöd.. Warum platzt er da auch einfach rein, er hätte doch anklopfen können.. Aber okay, kann ich nicht mehr ändern.. Glaub, würd mir auch verarscht vorkommen, wenn mich n Fremder aus meinem Bad schmeißt. Aber ich war auch so erschrocken... ich hoffe wirklich, er hat es nicht gesehen... // Kaoru sah den anderen schon die ganze Zeit an, während der nur auf seinen Arm starrte. Ihm war das Ganze natürlich nicht entgangen. „Weißt du, du bist komisch..“ sagte Kao dann und erhielt so die Aufmerksamkeit seines Nebenmanns wieder. „Wie meinst du das..?“ fragte er verunsichert. //Nerve ich ihn vielleicht auch...? // „Nya... du redest kaum ein Wort mit uns und so.. Du hängst irgendwie immer deinen Gedanken nach und fängst von allein kein Gespräch mit einem an.“ „So desu ka?“ „Auf jeden Fall wundert mich das irgendwie, weil du uns anscheinend zu vertrauen scheinst.“ „Nani...?“ „Tust du etwa nicht?! Nya, ich würde mich jedenfalls nicht ohne weiteres bei einem Fremden ein quatieren und so.. Also, denke ich, dass du uns vertraust, ne?“ Kaoru tätschelte ihm den Kopf und Toto schmollte leicht. „Was würdest du denn tun, wenn du keine andere Wahl hättest...?“ Gegenfrage von Toshiya. Kaoru schlug die Hand vorm Kopf. „Ach, stimmt ja, du hast kein Zuhause. Daran hab ich eben nicht gedacht. Gomen ne.“ „Wieso entschuldigst du dich? Du kannst da nichts zu.“ „Für die dumme Frage. Mir wäre des unangenehm, wenn man mich dann so dumm fragen würde, weißt du.“ „Schon in Ordnung.“ „Etto...“ grübelte Kaoru. Toshiya sah ihn fragend an. „Du bist wirklich komisch...“ „Was ist denn so zum Lachen an mir?“ „Iie, ich meinte nicht komisch im Sinne von lustig, sondern im Sinne von seltsam.“ Ein fragender Blick war die Antwort von Toshiya. „Ich versteh nicht ganz, was du sagen willst..“ „Nya.. Du reagierst irgendwie genau gegensätzlich von dem, was man denken würde.“ „Aha...“ „Siehst du, schon wieder. Jeder andere hätte jetzt gefragt, warum und wieso und wie man sich dann verhalten sollte, bla, bla, bla..“ „Etto...“ „Woran liegt das eigentlich, dass du so verschlossen bist? Du nimmst die Sachen einfach so hin, wie sie sind. So scheint es jedenfalls. Aber keiner weiß, was du innerlich denkst.“ „Geht keinen was an.“ Gab Totchi nur trocken zurück, sah wieder von Kaoru weg auf seinen Unterarm, genau die bestimmte Stelle treffend. Kaoru besah ihn wiederum eindringlich. Er dachte sich, dass irgendetwas nicht mit dem Jüngeren stimmte. Wenn er wüsste, wie recht er hatte. Er legte bewusst den Arm auf Totchis linken, den er ja ansah, berührte die Stellen seiner Narben, was man durch den Stoff der Jacke nicht spüren konnte. Toshiya sah ihn verwundert an. Er bemerkte deutlich, dass Kaorus Blick sehr ernst war und wendete sich wieder von ihm ab. Kurze Zeit herrschte erneute Stille. Kaoru hatte erwartete, dass Toshiya sofort den Arm wegziehen und ihn anfahren würde. „Willst du sterben...?“ fragte er dann haltlos. Er hoffte darauf, dass er jetzt wenigstens so reagieren würde, doch wie er schon Richtigerweise festgestellt hatte, tat er nie das, was man dachte. „Früher mal.“ Antwortete er dann einfach, er hoffte, Kaoru würde dann nicht weiter fragen und tiefe Wunden aufbohren. „Du bist echt baka.“ Grinste Kao dann und musste seinen Arm um ihn legen, um ihn an sich zu ziehen. „Du verräts mir hier Sachen, die ich vielleicht besser nicht wissen sollte. Also, vertraust du mir wohl doch wenigstens etwas.“ Laberte er drauflos. Diesmal war es Totchi, der von der Reaktion erschrocken war, denn er hatte ein erschrockenes Gesicht erwartete und wie er ihn nach den Gründen fragen würde. Totchi stieß Kaoru diesmal jedoch von sich, als er den engen Körperkontakt spürte. Dennoch blieb er neben ihm auf der Bank sitzen und tat so, als wäre es das normalste auf der Welt, jemanden wegzustoßen, der einem nichts böses wollte und ihn freundschaftlich drückte. Er tat nicht nur so, er fühlte es auch als richtig. „Hast du wirklich nichts?“ fragte Kaoru dann noch einmal. „Was soll ich schon haben?“ Wieder eine direkte Gegenfrage. „Etto.. Anscheinend magst du nicht mit mir reden..“ „Hab doch gesagt, das geht keinen etwas an..“ „Manno..“ Toshiya zuckte nur mit den Schultern auf das Gestöhne des Älteren. „Du kannst mir mal sagen, wie spät es ist.“ „Was?! Tolle Ablenkung, echt.“ Motze Kao gleich. „Ich hab heute das Gespräch mit dem Clubbesitzer, wo ich arbeiten kann, ich sollte da nicht zu spät kommen.“ Toshiyas trockene antwort. „Ach so.. Warte..“ er kramte sein Handy raus und schaute dort auf die Uhr. „Es ist jetzt 14:28Uhr. Wann musst du da sein?“ „In ein einhalb Stunden.“ „Und dann fragst du mich jetzt schon nach der Uhrzeit?!“ Empörung seitens von Kaoru. „Ich hab kein gutes Zeitgefühl, besonders nicht, wenn ich zu viel nachdenke..“ „Etto, hast du denn keine Uhr oder so..? Kommst nachher wirklich noch zu spät.“ „Iie.“ „Was mach ich denn da? Mein Handy kann ich dir nicht geben, ich erwarte noch einen Anruf.“ „Das verlange ich auch gar nicht.“ „Hab ich mir schon fast gedacht. Nya.. Wie wäre es, wenn ich dich zum Essen einlade? Aber nur so n Fastfood oder so.“ „Aber das kann ich nicht annehmen...“ „Ach, quatsch nicht. Dich muss man echt zu deinem Glück zwingen.“ „Bitte nicht.“ „Was? Höh?“ „Nicht zwingen...“ gab Totchi nur leise von sich. „Was denkst du denn? Dass ich dich schlage oder da hin zerre?“ lachte er auf, doch Toshiya kniff nur die Augen zusammen und machte sich kleiner. Kaoru bemerkte die seltsame Reaktion sofort. „Ano, das war eigentlich nicht ernst gemeint. Alles okay mit dir? Du bist auf einmal so blass?“ „H..Hai, alles klar..“ //Shimata, du wolltest dich doch zusammenreißen, lass dich von daher geplapperten Worten nicht immer gleich erschrecken.. // „Etto, dann lade ich dich eben ein, weil..“ „Iie.“ Widersprach Totchi sofort. „..Ich dich erschreckt habe!“ blieb der andere standhaft. „Nani?!“ diesmal kam die Reaktion, die Kao erwartet hatte. „Da, ich habs geschafft! Ich wusste, du würdest so reagieren! Ich bin gut!“ grinste er. „Na, komm schon. Ich hab dich eingeladen, also. Das mache ich nicht bei jedem, ne?“ er grinste. Toshiya war sich nicht sicher ,ob das alles so seine Richtigkeit hatte. Er seufzte nur resignierend, denn ihm blieb kaum eine Wahl, wenn er nicht zu spät kommen wollte. Durch ein Nicken signalisierte er dem kleineren dann, dass er gewonnen hatte und er stand auf. Totchi folgte ihm wortlos. Zehn Minuten später saßen sie dann in einem Fastfoodrestaurant. Kaoru grinste bis über beide Ohren, als er sah, wie sein Gegenüber verunsichert in die Karte schaute. „Ist das wirklich okay, wenn ich...“ kam eine Frage von dem Schwarzhaarigen. „Warum sollte es das nicht sein, ich hab dich immerhin eingeladen.“ „Ano.. Das sieht so teuer aus..“ „Ach, quatsch, ich hab mir doch was verdient durch die Arbeit in der Autowerkstatt. Mach dir mal keine Gedanken, ne?“ „Etto..“ er legte die Karte wieder auf den Tisch. „Aber das ist es doch, du hast es dir erarbeitet und nicht..“ „Hey, jetzt hör mal auf dir über andere Gedanken zu machen, ne? Davon sterb ich nicht gleich. Und wenn du das so eng siehst, musst du mich halt auch mal einladen, wenn du was verdienst.“ Grinste er. „Also, was willst du?“ „Ano.. Ich weiß nicht so recht..“ „Okay, du nimmst dann einfach das gleich wie ich.“ Legte Kaoru fest und packte seine Karte mit auf die von Toshiya. „Aber es steht doch noch gar nicht fest, ob ich den Job bekomme.“ „Ey, ich schnipp dich gleich an, wenn du das jetzt nicht lässt. Ich hab dich eingeladen, also, nichts da, mit du willst nichts.“ Toshiya wollte zu einer Antwort ansetzten, doch das Geräusch von seinem knurrenden Magen, der an diesem Tag noch nichts zum verdauen bekommen hatte, war mehr als Antwort genug. „Ano, ich..“ „Nani? Hast du was gesagt? Du hast Hunger? Oh, kein Problem, ich geb dir was aus.“ Kam die gespielte Antwort von Kaoru. Toshiya antwortete darauf nichts und Kaoru sah sich schon als Sieger an. Wenig später kam dann auch eine Kellnerin und sie bestellten. Dai saß unterdessen bei sich zuhause auf dem Sofa und wartete schon regelrecht darauf, dass Toshiya wieder zurück kam. Es war langweilig, wenn man Jemand hier haben konnte, der dann aber doch nicht da war. Er hatte sich gedacht, dass sie wenigstens ein bisschen was unternehmen können oder sich mehr unterhalten, aber jetzt schien es mehr das Gegenteil zu sein. Gelangweilt schaltete er dann den Fernseher an und zappte durchs Programm. Er fand nichts wirklich anregendes und blieb auf einem Kanal hängen, wo grade Nachrichten liefen. Sie brachten das Wetter für morgen. „Am morgigen Tag ist mit heftigen Regen- und Gewitterschauern zu rechnen. Dazu kommen starke Windböen, die in bergigeren Regionen Orkanstatus annehmen können. Wer nicht unbedingt raus gehen muss, sollte den Tag lieber geschützt verbringen.“ Danach folgte ein bisschen uninteressantes Zeugs und Dai war schon drauf und dran, den Fernseher auszuschalten, als dann ein weiterer Bericht folgte, der seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Es war nur ein kleiner Bericht über einen Hausbrand in einem der verarmten Stadtteile und davon, dass eine Familie jetzt kein Zuhause mehr hat. Sie zeigten ein kleines weinendes Mädchen, dass beide Elterteile verloren hat und nun bei Verwandten wohnen wird. Dai drückte den Power- Knopf der Fernbedienung und schaltete so den Fernseher aus. Unwiderruflich musste er an Toshiya denken, als er den Bericht gesehen hatte. //Ob er auch geweint hat? Ich weiß wirklich gar nichts über ihn. Er hat keine Eltern, gut und schön, aber ich weiß nicht, warum er keine hat und er hat kein Zuhause. Warum wohnt er dann nicht bei Verwandten..? So viele offene Fragen.. Ob er sich wohl mir anvertrauen würde, wenn ich ihn frage..? Oder ist er mir wegen vorhin böse...? Ich glaube irgendwie nicht, dass er sich mir anvertrauen kann.. So sehr ich es auch hoffen würde. Aber er redet ja auch so nicht viel.. Ich muss wohl erst sein Vertrauen gewinnen... Nya... Aber das setzt voraus, dass er den Job in dem Club bekommt, sonst wird er nicht mehr hier wohnen wollen, weil er es sich ja nicht leisten kann. So ein baka, ich würde ihn doch auch umsonst hier wohnen lassen, bin ja kein Massenschwein. Außerdem hab ich ja viel Platz.. Etto.. Ob ich ihn vielleicht einfach nur fragen muss...? // Toshiya war nun endlich bei dem Club und verabschiedete sich von Kaoru, der ihn aus reiner Langeweile noch bis hier her begleitet hatte. „Na, dann, viel Glück und stell dich gut dar, ne?“ scherzte Kao noch. „Hai..“ antwortete Totchi darauf nur und verbeugte sich etwas. „Und danke fürs herbringen.“ „Kein Problem. Erzählst uns dann auch gleich, wies gelaufen ist, ne?“ „Hai, kann ich machen.“ Er drehte sich darauf um und ging zur Tür von dem Club. Kaoru blieb auch nicht lange stehen und drehte sich um und ging dann ebenfalls. Ihn führte es jetzt allerdings nach Hause. Toshiya öffnete die Tür und blieb in ihr stehen, er war vor Tagen zwar schon mal hier, aber er kann sich kaum mehr erinnern. Zu viel hatte er getrunken, das Erste, was ihm hier auffiel, war der Zigarettengeruch und der Gestank von Alkohol. Er sieht sich etwas um und seine Hoffnung bestätigt sich, als er Shinya hinterm Tresen erkennt. Schnurstracks ging er auf ihn zu, um zu fragen, wo er hin müsste. Ein ältere und leicht angetrunkener Mann pfiff ihm hinterher. „Wo sind wir denn entlaufen? Heute Abend vielleicht noch nichts vor?“ machte er ihn an und zog ihn am Handgelenk zu sich heran. //Args, muss das ausgerechnet jetzt sein..? // Totchi fühlte sich sichtlich unwohl, als der Mann versucht, ihn auf seinen Schoss zu ziehen. Er befreite sich aus seinem Griff und wollte weiter gehen. „Sorry, keine Zeit.“ Antwortete er nur. „Ach, komm schon. Ich bin auch ganz sanft.“ Grinste der Kerl weiter. Toshiya spürte, wie ihm Unmut überkam und er am Liebsten ganz weit weg gewesen wäre. Wieder zog der Mann ihn an sich und tat so, als würden sie sich schon Ewigkeiten kennen. „Na, was hast du denn? Bist doch so eine Hübsche, brauchst doch keine Angst vor mir zu haben.“ Sagte er weiter und leerte sein Glas Bier auf Ex. Genau das hatte Totchi in diesem Moment allerdings, er fürchtete sich, als der Kerl es diesmal schaffte, ihn auf seinen Schoss zu ziehen und ihn am Oberschenkel betatschte. Als Toto das bemerkte, stieß er den Kerl erschrocken von sich, sodass er zu Boden ging samt Stuhl und die anderen Gäste zu ihnen hinsahen. Auch Totchi landete auf dem Boden. Er wollte sich entschuldigen und weg laufen, als ein Kellner auf ihn zu kam und ihn zur Rechenschaft zog. „Hey, bitte benehmen sie sich hier anständig. Wir sind hier nicht bei Schweins.“ Mahnte er Toshiya. Er wollte etwas erwidern, wurde dann aber von hinten am Arm auf die Beine gezogen und als er sich umdrehte, sah er in das Gesicht von Shinya. „Schon gut, ich kümmere mich darum.“ Sagte er und schickte den Kameraden fort. Dieser ging dann auch gleich wieder zum Tresen zurück. Shinya wandte sich direkt zu Totchi. „Alles okay bei dir?“ Fragte er und erhielt darauf nur ein Nicken von dem Älteren. „Ey, fass mein Mädel nicht an.“ Pöbelte der Kerl weiter und versuchte sich schwankend aufzurichten. Shinya seufzte und schüttelte den Kopf. Mehr brachte er nicht als Reaktion hervor und widmete sich dann wieder Toshiya. „Du bist hier, um dich vorzustellen, nicht wahr?“ „Genau, das bin ich.“ Antwortet er ihm. „Gut, dann geh einfach da in die Tür rechts hinterm Tresen. Da ist dann ein Flur und an einer der Türen hängt ein Schild. Da steht „Chef“ dran. Das ist dein Ansprechpartner.“ „Okay, danke.“ Totchi verneigte sich etwas und machte sich dann auf den Weg dorthin. Der Kerl hinterm Tresen hielt ihn zurück, als er zur Tür gehen wollte. „Hey, was soll das. Zutritt nur für Mitarbeiter.“ „Etto? Shinya meinte, ich muss hier lang, um zum „Chef“ zu kommen.“ Antwortete Totchi und sah ihn fragend an. „Shinya? Warst du nicht das Mädel, das hier eben randaliert hat?!“ „Ano, ich randaliere nicht. Aber hai, das war ich.“ „So, so. und was willst du beim „Chef“?“ „Ich soll mich bei ihm vorstellen.“ „Ah! Bist du etwa Toshiya?!“ wunderte sich der Kerl. „Hai.“ „Okay, dann darfst du weiter gehen. Aber mach keinen Krach. Und randalieren auch nicht.“ „Mach ich nicht.“ War die konkrete Antwort von ihm und er setzte seinen Weg fort. Er seufzte und betrat den Flur. Er sah sich um, als er den langen Weg mit den vielen Türen erkannte. Etwas bedröppelt stand er da und sah sich dann um. //Na, das fängt ja gut an, wo ich doch keinen Sinn für Orientierung hab.. Nya.. Hoffen wir mal, das alles glatt läuft. Ich brauch den Job dringend.. // Er ging durch den Gang und suchte die richtige Tür, was sich als gar nicht so einfach erwies. Überall stand Gerümpel herum, an fast jeder der vielen Türen hingen irgendwelche unwichtigen Schilder. Während er sich seinen Weg durch den Flur erkämpfte, musste er unweigerlich an den Typen denken, der ihn einfach angepöbelt hatte. //Ich hoffe nur, das passiert mir nicht mehr, wenn ich hier arbeite, das könnte schwierig werden. Ich hätte eben schon fast einen Herzanfall bekommen und ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich mich richtig verhalten soll, wenn so was passiert. Meine Beine zittern jetzt noch und ich frage mich wirklich, ob das der richtige Job für mich wäre. Aber was bleibt mir anderes über...?! //Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. //Ich möchte doch auch weiter in einem warmen Bett schlafen können und... Nicht mehr allein sein.. // Er spürte plötzlich, wie sein Herz schneller schlug und ihm ein Glücksgefühl brachte, dass er nicht mehr kannte. Es war lange her, dass er wirklich so fühlte. Dass er sich geborgen fühlte und bei anderen Menschen freiwillig bleiben wollte. Verdammt lange her. Nach ein paar Minuten kam er dann endlich an der richtigen Tür an und klopfte an. Ungeduldig hämmerte Dai mit den Fingern auf der Tischplatte seines Wohnzimmertisches herum. Er wartete noch immer darauf, dass Toshiya wieder zurück kam. Es war schon nach 17Uhr und noch immer war er nicht wiedergekommen. Er wusste nicht ganz, ob es nur die Ungeduld war oder ob er sich auch Sorgen um seinen neuen Freund machte. „Ach, verdammt noch mal!“ maulte er dann und griff zum Telephon, welches direkt neben dem Sofa auf einer kleinen Kommode stand. Weil Toshiya ja auch kein Handy besaß, wählte er einfach die Nummer von Shinya. Nach einem kurzen Klingeln wurde dann auch abgenommen. „Shin!?“ fragte er sogleich. „Hai. Was gibt’s denn?“ „Weißt du, wo Toshiya ist?!“ „Etto? Die sitzt hier an der Bar und lässt sich voll laufen.“ „Was?! Warum?! Aber du achtest doch hoffentlich darauf, dass Toshiya nicht wieder übertreibt oder?!“ entfuhr es ihm erschrocken. „Hai, hai, mach dir mal keinen Kopf. Sie betrinkt sich ja auch nicht. Ich hab ihr gesagt, dass sie zur Feier des Tages noch mit mir anstoßen soll.“ „Ano.. Was meinst du?!“ „Nya.. –Isch hab den Job!-..“ hörte Dai es aus dem Hintergrund brüllen. „Das war Toshiya.“ „Hab ich mir gedacht. Hört sich betrunken an.“ „Kann gut sein. Waren aber erst zwei Bier.“ „Das reicht schon vollkommen. Ich komm dann wohl besser zu euch. Zu so ner Zeit schon breit, das gibt’s doch nicht. Der macht sicher noch weiter..“ „Etto?!“ Shin leicht verwirrt. „Keine Widerrede! Bin schon auf dem Weg.“ Er legte auf, ohne, dass Shinya noch etwas erwidern konnte. //Was soll der Mist bloß, muss er schon wieder trinken!? Er weiß doch, was das letzte Mal dabei heraus gekommen ist. Ich glaube echt, ich muss ihn vor sich selbst beschützen.. // seufzte er und nahm sich die Autoschlüssel vom Tisch. Danach ging er in den Flur, zog sich eine Jacke über und dann die Schuhe an. Während der ganzen Fahrt zum Club dachte er wieder nur daran, was er sich da grade eingehandelt hatte mit Toshiya. Es sah ganz danach aus, als gäbe es noch richtig Stress mit ihm. Das hoffte er allerdings überhaupt nicht. Er mochte ihn viel zu sehr, um sich mit ihm zu streiten. Schon seltsam. Nach so kurzer Zeit nannte er ihn schon einen seiner Freunde. Das tat er doch sonst nicht. Vielleicht, weil er sich sicher war, dass Toshiya ihm nichts vorspielen würde?! Weil er genug elend erleb hatte und nicht anders konnte?! Wollte Dai ihn deswegen beschützen...?! Es muss schrecklich sein, allein aufzuwachsen und lange einsam zu sein. Er konnte sich nicht vorstellen, wie man so leben kann. Er selbst hatte immer jemanden um sich herum gehabt. Seine Freunde. Kaoru. Kyo. Shinya. Und er hatte die Musik, etwas, was ihm Kraft zum Weitermachen gab. Wie fühlt man sich, wenn man nichts hat?! Wirklich gar nichts... Wie fühlt Toshiya wirklich...? //Etto.. // seufzte er, als er am Club anhielt. //Das wird er mir wohl nie sagen können... // Dai stieg aus, schloss den Wagen aber nicht ab, da es sicher nicht lange dauern würde, bis er mit Toshiya wieder kam. Schnell ging er dann hinein und eilte direkt zum Tresen, da Shinya meint, er würde mit ihm anstoßen und er ja noch arbeiten musste, konnte Totchi nirgendwo anders sein. Schon von einiger Entfernung sah er das Elend mit dem Kopf auf dem Tresen liegen. Shinya stand hinter ihm und blieb in seiner Nähe. „Shin?“ fragte Dai direkt, als er ankam. „Hai?“ „Was n los?“ er deutete auf seinen Freund. „Schläft nur. Ich hab ihr nichts mehr gegeben, nachdem du angerufen hattest und irgendwann hat sie den Kopf auf n Tisch gepackt und ist eingenickt.“ „Ano... Scheint ja nicht sehr trinkfest zu sein...“ lolte Dai nur. „Nya.. Ich nehm Toshiya dann mal mit nach Hause, ne?“ „Ist wohl das Beste. Ach ja und sorg dafür, dass sie gegen 18Uhr wieder hier ist. Dann muss sie nämlich ran.“ „Hai, mach ich. Bis dann.“ „Mata ne!“ verabschiedete sich Shinya und schenkte einem der Gäste, die mit am Tresen saßen, einen Whisky ein. Dai nahm sich nun dem Schlafenden an und hob ihn auf seine Arme. //Wiegt ja nicht sehr viel... Wundert mich irgendwie nicht.. Hat bestimmt nicht viel essen können.. Armes Würstchen.. // Er trug seinen Freund dann aus dem Club und wurde dabei von einigen der Gäste beobachtet, machte sich aber nichts daraus und auch die Gaffenden gingen wieder ihrer Leidenschaft nach und tranken weiter. Dai verfrachtete ihn nun in das Auto auf den Beifahrersitz und setzte sich selbst auf den Fahrersitz. Es dauerte auch nicht lang und er fuhr los. Während der ganzen Fahrt über sagte er kein Wort, warum auch, wenn Toshiya es eh nicht hören würde?! Nur ab und an schaute er mal zu dem Schlafenden hin. //So friedlich.. Wenn es doch nur immer so gewesen wäre... Aber ich kann mir ja denken, dass du schon gegen eine Menge kämpfen musstest.. Ich wüsste gerne, was du erlebt hast, was dich zu dem gemacht hat, was du jetzt bist... Ich weiß es nicht und denke mal, du willst es mir auch gar nicht sagen... Aber von nun an werde ich bei dir sein und dich beschützen.. Egal was kommt... // 2.Kapitel- Owari- ---Ano.. Der Titel (little red ridding hood) heißt eigentlich RotkäppchenxD *lolz* Awa nya.. Ich wollte den haben, der hört sich so tollig an *-* ...*nods* Und nya... Rotkäppchen könnte man gut dann auf Dai wegen seiner Haarfarbe beziehenXD Allerdings andererseits kann man Rotkäppchen dann wieder auf Toto beziehen, wenn man an das Märchen denkt. *drop* irgendwie komm ich nicht zu Potte O_o *dotz*müdä desu* Meine Kerze tropft my ganzen Schreibtisch voll oO *drop* Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass Maaya Sakamoto einen Song hat, der „Toto“ heißt? (Isch mag Pop nich und den Song deswegen auch nichtXDDD) Oder dass „Toto“ die Elferwette im Fußball is?XD *lol* Passt doch irgendwiexD *auch auf Totchi wetten würde*xD.. *jedes Mal auf n Weg zur BBS lachen und grinsen muss, wenn Lotto-Toto Schild vom Zeitungsladen sieht*XDDDD wat mia noch aufgefallen is: Isch hab fast keinen Eistee mehr O.O Mein Braindrink!! *needs* Ohne kannsch doch gar kei FFs schreiben *heulz*.. *säuft wie n loch, wenn FFs schreibt*Manko desu*..De Kerze hat schon ne strange Form angenommen oO *Kerze immer zum FFs schreiben braucht* Licht sucksXDDD *lol*..*Totchi-Feuerzeug mag*xD Etto, isch bin ein dreckige SchüftXD *PaRa mich so genannt hat*xD Mushi is übrigens ein ganz arg tolles Lied *nod* Obwohl.. Wozu sag ich das, des werden die Leutz au so wissenxD.. Isch will Zakuro hören *-*...Nya.. Despa habsch au mal wieder gehört xD (Forbidden magsch voll *-*...) und zum Ende hin hab ich dann auch endlich wieder Schokoladöööö~ *kreisch+ ebenfalls need um schreiben zu können*xX Awa kein Cevapcici *heulz* Isch lieb dich doch, mein Cevapcici, deine fünf pikanten würzigen Hackfleischröllchen, das Balkangemüse und der feine Duvec-Reis *trauer*T.T 2006-02-08...19:38Uhr desuXD-- Kapitel 3: Even I could die now ------------------------------- 3.Kapitel: -Even I could die now...- Toshiya erwachte am nächsten Morgen durch das Geklirre von Geschirr und den frischen Duft von Kaffee, der ihm in die Nase kroch. Nur leicht öffnete er die Augen, um sie gleich wieder zu schließen, weil das freche Sonnenlicht ihn blendete, als Dai den Vorhang aufzog. Grummlig drehte er den Kopf ins Kissen, wollte weiter schlafen. Dai kam gleich wieder ans Bett heran und zog ihm die Decke weg. „Komm, wach auf, Dornröschen. Lang genug geschlafen, es ist schon Mittag durch.“ Er setzte sich zu ihm aufs Bett. „Etto, ich bin kein Dornröschen, du weckst den Falschen.“ Antwortete er verschlafen und versuchte ihn wegzuschlagen, den Kopf dabei immer noch fest ins Kissen gedrückt. „Na, wer wird denn frech werden, komm, steh auf, wenn du schon um dich schlagen kannst, bist du auch gleich wach.“ Darauf bekam er keine Antwort, nur ein weiteres Rumfuchteln mit seinem Arm. „Du erstickst noch, wenn du weiter den Kopf ins Kissen drückst.“ Versuchte es Dai nun auf eine andere Weise und rüttelte ihm dabei die Schulter. „So leicht stirbt es sich nicht!“ war die Antwort. Ein weitere Schlag die Reaktion, die Dai im Gesicht abbekam. Für Dai schien die Zeit für einen Moment wie in Zeitlupe zu laufen, als er von dem Schlag getroffen wurde und ihm dabei Narben an Toshiyas Handgelenkt auffielen. Die Gelegenheit nutzend, zog Toshiya die Decke wieder über seinen Körper und war unter ihr verschwunden, noch bevor Dai überhaupt realisierte, was er tat. Dai starrte ihn dann noch eine Weile an und sagte kein Wort, während Toshiya sich umherdrehte, sodass er nicht mehr mit dem Gesicht im Kissen lag. Als Dai dann das Zimmer verließ, hoffte er, endlich weiter schlafen zu können und seine Ruhe zu haben, doch da hatte er die Rechnung ohne Dai gemacht. Nach ein paar Minuten kam eben dieser mit einem großen Tablett auf dem Arm wieder und setzte es auf dem Nachttisch seines eigenen Schlafzimmers ab. Von dem Gepolter erschreckt, zog sich Toshiya die Decke schon selbst vom Kopf und sah den anderen fragend an. „Setz dich richtig hin.“ Meinte Dai nur. Totchi sah ihn verwundert an, tat dann aber das, was er ihm sagte. „Und rutsch mal ein Stück nach links.“ „Etto, was wird das?“ fragte er dann. „Mach schon. Ich will frühstücken und wenn du nicht zum Frühstück kommst, kommt das Frühstück eben zu dir.“ Grinste er und schob sich neben ihn ins Bett und setzte das Tablett dann in die Mitte von sich ab. „Ich denk, es ist schon Mittag durch?!“ fragte Totchi. „Na und?! Soll ich etwa Suppen auftischen und dann sauen wir das Bett ein?! Nee, nee, dann lieber frühstücken.“ „So, so..“ schmunzelte Toshiya, nahm sich dann aber eines der Brötchen und beschmierte es sich mit Schokolade. Dai musste grinsen, anscheinend wusste Toshiya trotz allem, was gut schmeckt. Plötzlich schreckte Totchi auf und sah zu Dai herüber. „Höh? Hast du was?“ fragte er dann verwirrt. „Ano.. Ich hab geschlafen..? Warum kann ich mich eigentlich nicht mehr daran erinnern, wie ich hier her gekommen bin?!“ Dai seufzte und schüttelte den Kopf. „Weil du gestern meintest, dich besaufen zu müssen, weißt du das etwa nicht mehr.“ „Ano, iie.“ Er richtete den Blick nach unten. „Hey, keine Sorge, du hast nur zwei Bier getrunken, danach, meinte Shinya, wärst du eingepennt und ich hab dich abgeholt.“ „Aber wieso?!“ „Sollte ich dich etwa da liegen lassen?! Nachher wirste noch von nem Typen angegraben.“ Totchi zuckte zusammen. „Alles okay...?“ fragte Dai dann nach. „H.. Hai, ich.. Ich bin so baka.. Jetzt hab ich wieder in deinem Bett geschlafen und du musstest aufs Sofa.. ab heute tauschen wir.“ „Nani?!“ „Nya.. Ich bin nur dein Gast, also...“ „Vergiss es, du pennst nicht auf dem Sofa. Ich hab eine bessere Idee.“ Toshiya sah ihn an. „Welche?“ „Wir richten das Gästezimmer für dich her.“ „Aber, dann machst du dir nur wieder meinet wegen Arbeit und..“ „Kein Aber, das ist beschlossene Sache.“ Grinste Dai und aß weiter, ohne auf die Reaktion von Totchi zu achten, der betrübt drein blickte. //Ich will das nicht.. Ich will nicht, dass andere Sachen für mich tun.. Ich muss nicht unbedingt hier bleiben, ich kann mir doch genauso eine Wohnung suchen und allein leben.. So wäre das sicher besser, nicht nur für mich.. Er hätte dann nicht ständig mit mir zu tun. Schon wieder hab ich ihm Sorgen bereitet, weil ich mich betrinken musste. Ich bin wirklich erbärmlich, ich kann nicht mal auf mich selbst aufpassen.. Das konnte ich ja eh noch nie.. Selbst dann nicht, wenn man mich anpöbelt.. Ich brauche immer die Hilfe von anderen.. Gott, ich bin neunzehn und kann nicht mal auf eigenen Beinen stehen und Shinya, der ein Jahr jünger ist als ich, hat schon seine eigene Wohnung.. Man, was soll das nur... Ich sollte mich wirklich nicht auf andere verlassen.. Irgendwann werde ich sowieso wieder von meiner Vergangenheit eingeholt und betrogen, verraten und verletzt. Das war auch schon immer so.. Ich sollte mich vielleicht nicht zu sehr daran gewöhnen, dass jemand nett zu mir ist.. Aber.. Es ist ein so schönes Gefühl, zu spüren, dass ich wohl doch jemandem wichtig bin.. Obwohl wir uns gar nicht richtig kennen... Vielleicht ist er der jenige, den ich brauche, um wieder lächeln zu können...?! ich weiß es nicht und um das heraus zu finden, muss ich über meinen Schatten springen und die Menschen wieder näher an mich heran bringen, vertrauen, wie Kaoru es sagte, aber dann muss ich auch darüber im Klaren sein, dass man mich wieder verletzt.. Wenn ich wieder vertraue.. Aber... muss ich das vielleicht in Kauf nehmen...? // Nach einer Weile hatte Dai fertig gegessen, Toshiya hingegen hatte keinen weiteren Bissen mehr genommen. „Toshiya, hast du was? Du isst gar nicht.“ „Ich hab keinen Hunger. Aber sag mal, ist das wirklich okay, wenn ich hier bleibe..?“ „Hey!“ entfuhr es Dai und er sah ihn ernst an. „Die Diskussion hatten wir doch schon mal. Ich frage mich wirklich, warum du immer noch zweifelst?!“ „Ich.. kann.. nicht..“ Totchi spürte den Kloß in seinem Hals plötzlich ganz deutlich. Er kann nicht aussprechen, was er wirklich fühlt. Er würde ihm am liebsten so vieles erzählen, was ihn belastete, doch er spürte ganz genau, das er nicht konnte. Zu groß waren Angst und Verzweiflung, wieder allein zu sein, wenn er das wüsste. Vertrauen fassen war leichter gesagt, als getan. Wie sollte man das von einer auf die andere Sekunde auch tun können?! Wie, wenn man immer nur Ablehnung erfahren hat?! Toshiya wollte das alles hinter sich lassen, das war ihm klar, doch er konnte nicht einfach vergessen, was gewesen ist. Das neue Leben lag noch weit weg vor ihm, er spürte, dass er das nicht alles auf einen Schlag von sich schieben konnte. „Totchi?“ fragte Dai nach, als er sah, dass der andere traurig aussah. Als Antwort kam jedoch nichts. Nur wie Toshiya die Decke vors Gesicht zog. Was er in diesem Moment dachte und fühlte, verstand er nicht, denn alles in ihm schrie danach, endlich neu anzufangen. Er verstand auch nicht, warum ihm in diesem Moment Tränen in die Augen stiegen und über seine Wangen laufen wollte. Er hatte nie vor gehabt, vor anderen zu weinen. Nie. Und doch tat er es jetzt. Genau jetzt, in diesem Augenblick, als er neben Dai saß. Ihm blieb das Ganze nicht verborgen und er wollte etwas tun. Er hoffte, ihm helfen zu können und rutschte ein Stück näher an ihn heran, doch Toshiya zuckte nur zusammen, als er davon mitbekam. Das Weinen wollte einfach nicht aufhören. „Totchi? Was hast du denn...?“ wollte Dai wissen, um ihn aufmuntern zu können. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und hoffte, so wenigstens seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Das Resultat sah gänzlich anders aus. Toshiya schrie auf und schlug sie weg, schlug so hart er konnte und vergrub sich dann wieder in der Decke, wimmerte weiter leise vor sich hin und zitterte. Erschrocken fing Dai ihn mit seinem Blick ein. Er wusste nicht, was in ihm vorgeht, was er denkt und warum er jeglichen Körperkontakt vermeiden will. Um ihn nicht noch mehr zu ängstigen, stand er gänzlich vom Bett auf und räumte das Tablett mit dem Rest des Frühstücks in die Küche. Toshiya sah ihm nicht nach, weinte nur leise weiter. In der Küche stellte Dai das benutzte Geschirr in den Spüler. Er räumte die Wurst, Marmelade und Schokolade wieder weg und setzte sich dann an den Tisch, wo er sich erst einmal eine seiner Salem Lights anzündete. Er mochte es nicht, ihn jetzt im Schlafzimmer allein zu lassen, wenn er weinte, aber er wusste auch nicht, was er tun sollte, um ihn zu beruhigen. Scheinbar war er der Grund für seinen Kummer. Es hatte ganz den Anschein, als wäre er schuld daran, wie er da jetzt wimmerte. //Das mit uns wird wohl schwieriger als ich dachte. Wenn ich wenigstens wüsste, was dich bedrückt, dann könnte ich darauf vorher achten, bevor ich Dinge tue. Aber du redest ja nicht. Was soll das nur werden...? Ob er mir nicht vertrauen kann?! Etto.. vielleicht muss ich mir sein Vertrauen auch einfach verdienen.. Das wird dann sicher auch besser klappen mit dem Zusammenwohnen. // Er drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und bemerkte Schritte. Toshiya kam zu ihm in die Küche und blieb unsicher im Türrahmen stehen, er trug noch immer nur seine Boxer und das Shirt, was Dai ihm zum Schlafen angezogen hatte. Er sah ihn mit großen Kulleraugen an. „Komm ruhig her.“ Sagte Dai dann, als er den Bambi-Blick sah und deutete auf den Stuhl neben ihm. „Bist du auch nicht sauer auf mich...?“ fragte er dann zurückhaltend und näherte sich ihm. „Ach, quatsch. Warum sollte ich?“ „Nya.. Weil ich dich schon wieder geschlagen hab und nie etwas sage.. Und..“ „Hey, hör schon auf, ich bin dir nicht böse.“ Wortlos setzte sich Toshiya dann auf den Stuhl am Tisch hin und beobachtete die ausglimmende Zigarette, die Dai grade zu ende geraucht hatte. „Na, willste auch eine?“ fragte er dann grinsend und hielt ihm die Schachtel hin. Toshiya sah sie musternd an. „Sind die stark..?“ „Denke schon. Sind auf jeden Fall keine Lights.“ „Etto..“ er beobachtete die Kippenschachtel noch eine Weile, bemerkte auch den grinsenden Blick von Dai und nahm sich dann eine heraus. Dai hielt ihm daraufhin Feuer hin und Totchi nahm sich die Kippe in den Mund, damit Dai sie anzünden konnte. Toshiya inhalierte den Rauch genüsslich und ließ ihn dann wieder aus seinen Lungen heraus. Kurz darauf hustete er etwas. „Die sind wirklich stark...“ stellte er fest. „Nicht so, wie die, die ich sonst geraucht habe..“ er bemerkte den fragenden Blick von Dai. „Hai, hai, ich hab auch mal geraucht, aber aus Geldgründen dann ausgehört. Kann ja jetzt bei dir schlauchen.“ Grinste Toshiya ihn an. Daraufhin sah ihn Dai etwas blöde an. „Huch? Was ist?!“ fragte Totchi ihn dann. „Etto.. Etto.. Anou.. Das war das erste Mal, dass du gegrinst hast. Ich hab’s jedenfalls noch nicht vorher bei dir gesehen!“ entfuhr es Dai dann. Diesmal sah Totchi ihn blöde an. „Und warum nennst du mich ‚Totchi’?“ kam dann eine weitere Frage des schwarzhaarigen. „Nya.. Ich find das klingt schön. Auch wenn Toshiya auch ein netter Name ist. Ich kann dich auch Toto oder Toto-chi nennen.“ Grinste er. „Dann bleib lieber bei Totchi.“ Seufzte er nur und nahm einen weiteren Zug von der Kippe, hustete aber gleich wieder alles aus. „Ich glaube, du nimmst dann doch lieber andere, wenn du das überhaupt wieder anfangen willst? Scheinen dir ja doch zu stark zu sein.“ „Glaub, hast recht. Ich lass es lieber sein.“ Er reichte Dai die Kippe, damit er sie aufrauchen kann. „Weise Entscheidung. Zieht einem nur das Geld aus der Tasche.“ Grinste er und rauchte den Rest der Kippe dann noch auf. „Wie spät ist es denn eigentlich...?“ fragte Totchi dann. „Etto.. Da hängt ne Uhr.“ Er zeigte auf die Küchenuhr an der Wand, auf die Toto schon einmal geschaut hatte, als er solche Kopfschmerzen hatte. „Schon14 Uhr..? Ich muss in vier Stunden schon beim Club sein.“ „Es regnet.“ „Das ist kein Problem für mich. Aber wir könnten ja schon mal anfangen, das Gästezimmer herzurichten.“ Schlug Totchi dann vor und erntete ein Nicken von Dai. „Das ist eine gute Idee. Von wem kommt die wohl?“ lolte Dai dann. „Aber du solltest vorher unbedingt noch was essen, nicht dass ich nachher alles allein machen darf, weil du keine Kraft mehr hast.“ „Etto?! Ich hab doch schon was gegessen.“ „Aber das war jawohl noch nicht genug. Also hob. Ich hol dir raus, was du brauchst. Wirste ja sicher noch nicht alles kennen.“ „Na gut..“ ließ Totchi sich überreden. Nachdem er den fertig gegessen hatte, begaben sie sich gemeinsam auf ins Gästezimmer. Es lag ganz am Ende des Flures, direkt dem Badezimmer gegenüber, was Toshiya durchaus als Praktisch empfand. Dai öffnete die Tür und ging hinein. Das Rollo war unten, weil das Zimmer eh nicht gebraucht wurde. Er zerrte an der Schnurr, um es dann hochzuziehen. „So, dann wirf mal einen Blick darauf.“ Verkündete er, als langsam das Licht den Raum flutete und hell erleuchtete. Es war ein nicht sehr großer Raum, aber für ihn würde es schon reichen. Immerhin stand schon eine Kommode und ein Schreibtisch drin. „Es ist nicht sehr viel, was da ist, aber den Rest kaufen wir einfach noch, ne?“ Dai begutachtete den Raum und wischte mit einem Finger über die Kommode, um den Zentimeterdicken Staub am Finger zu haben. „Geputzt hast du anscheinend nicht.“ „Wozu auch, den Raum hab ich ja eh nicht benutzt. Aber das wird sich ja jetzt ändern und dann siehts hier auch wieder flotter aus. Am Besten fangen wir mal mit dem Staubwischen und sauber machen an. Ich kann aber keine Fenster putzen.“ „Etto, dann mach ich das eben.“ Resignierend zuckte er mit den Schultern. „Wo hast du denn n Eimer?“ „Warte, ich hol alles, was wir brauchen.“ Dai ging von der Kommode weg und direkt ins Badezimmer, um von dort aus zwei Eimer mit heißen Wasser und einem Wischmopp zu holen. Den einen Eimer gab er Toshiya, in ihm war auch gleich ein Waschlappen drin. Den anderen nahm er selbst. Toshiya öffnete erst einmal alle Fenster, damit etwas frische Luft herein kam. Dai begann gleich damit, auszufegen, bevor er alles wischen wollte. Toshiya setzte sich unterdessen auf das Fensterbrett, damit Dai dort auch sauber machen konnte. „Moment mal, so nicht.“ Maulte Dai dann und zog Totchi vom Fenster weg. „Etto..?“ „Willst du dir gleich die nächste Erkältung einfangen?! Komm mit, ich such dir erst mal was ordentliches zum Anziehen heraus.“ Totchi hatte nicht mal dran gedacht, wie er rum lief. Er ließ sich also von Dai mitschleifen und sie kamen in seinem Zimmer an. Dort riss Dai alles Schranktüren auf und warf ein paar Sachen auf den Boden, die ihm grade im Weg lagen. „Nicht sehr ordentlich.“ Schmunzelte Totchi nur. „Ist doch egal, hauptsache is alles sauber.“ „Stimmt..“ gab Totchi ihm recht und setzte sich aufs Bett, so wie das aussah, würde es noch etwas länger dauern, bis Dai etwas gefunden hatte. „Verdammt, wo ist meine Hose?! Ist die noch nicht gewaschen?!“ grummelte er und kramte weiter herum. Toshiya beobachtete alles unterdessen gespannt. Nach ein paar weiteren auf dem Boden landenden Kleidungsstücken, drehte sich Dai zu ihm um und hielt ihm seine Blaumann- Hose hin. „Gomen ne, was ich eigentlich gesucht hab, war wohl nicht da. Dann musst du damit vorlieb nehmen, obwohl ich denke, die macht sich zum Putzen eh besser.“ „Was soll das sein?! Ne Arbeiterhose?! Wozu brauchst du das?!“ wunderte sich Totchi und nahm das Stück Stoff entgegen. „Quatsch nicht, die braucht ich für die Werkstatt. Die andere liegt auf dem Stuhl, is aber noch dreckig und die brauch ich morgen wieder.“ „Oh, achso.. Das hab ich ja fast vergessen.“ Er sah die Hose genauer an, zog sie sich jedoch nicht vor Dai an. „Hai, das is nicht so prickelnd. Ich bin immer schon weg, wenn du aufstehst.“ Schmunzelte er und ging dann aus dem Raum raus, als er sah, dass Totchi sie nicht anzog. Erst jetzt tat dieser es und folgte ihm dann unauffällig in das Gästezimmer zurück, wo er bereits mit dem Fegen angefangen hatte und platzierte sich wieder auf dem Fensterbrett, nahm sich den Lappen aus dem Eimer, den er sich extra da unter gestellt hatte und begann damit, die Scheibe von dem Dreck und den Keimen frei zu bekommen. Mittlerweile hatte Toshiya die zwei ersten Fenster fertig und war am letzten beschäftigt. Dai hatte schon fertig gewischt und auch schon begonnen, die Kommode vom Staub zu befreien. Er war nicht so der Saubermacher und war sichtlich gelangweilt. „Etto, ich geh erst mal eine rauchen.“ Sagte er und legte sein Putztuch weg. „Machst du mir nen Kakao?“ fragte Totchi dann, als er an dem Fenster schrubbte. Er wurde langsam etwas nass von dem Regen, der ihn dank dem Wind jetzt doch traf. Auch das Fensterbrett wurde nass. „Klar, kein Problem.“ Antwortete er und ging in die Küche. Toshiya setzte seine Arbeit fort und versank dabei wieder in seinen Gedanken. //Und wieder regnet es... Regen erinnert mich immer an meine Eltern.. Weshalb weiß ich selbst ja nicht genau, aber es macht mich irgendwie traurig, wenn ich daran denke, wie viel ich erlebt habe, wenn sie nicht mehr bei mir waren. Dabei waren sie doch die einzigen, die wirklich zu mir gehalten haben... // Er unterdrückte die aufkommenden Tränen und versuchte sich wieder zu fassen, bevor Dai zurück sein würde. Er wischte sich mit dem Arm über die Augen und setzte dann wieder zum weiter machen an. Um an die obersten Stellen heran zu kommen, musste er sich strecken, so groß er auch war. Dai hatte scheinbar riesen Fenster. Unbemerkt von Toshiya kam Dai wieder herein und stellte ihm die Tasse Kakao auf den Schreibtisch, den er schon entstaubt hatte. //Nein, ich werde nicht mehr traurig sein. Ich kann so vieles erreichen. Ich bekomme mein eigenes Zimmer und gehe arbeiten. Ich stehe auf eigenen Beinen. // Wieder streckte er sich, um einen hartnäckigen Fleck vom Fensterrahmen zu bekommen. Unbemerkt trat er sich dabei auf die zu lange Hose. „Sag mal, wann hast du heute eigentlich Feierabend?!“ fragte Dai als er näher auf ihn zu kam. Dass er den sich in Gedanken ganz wo anders befindenden Totchi damit zu Tode erschreckte, konnte er ja nicht ahnen. Doch genau das tat er und Toshiya fuhr erschrocken zusammen, rutschte dabei auf seiner Hose und dem glitschigem Fensterbrett aus, direkt in Richtung draußen. Dai reagierte schneller, als er denken konnte und schoss reflexartig auf ihn zu und noch bevor Totchi fallen konnte, riss er ihn an sich, so fest er konnte. Mit weit aufgerissenen Augen, schnellem Herzschlag und dem Schrecken ins Gesicht geschrieben, krallte sich Totchi an Dai fest. Der plötzliche Schrecken, der ihn durchfuhr, raubte ihm fast den Atem und es dauerte einige Momente, bis er sich wieder fassen konnte. Noch immer hielt er sich an dem Älteren fest. Ihm kam es wie eine Warnung vom Schicksal vor. Eben noch hatte er sich entschlossen, weiter zu machen, weil er neu beginnen wollte und schon im nächsten Moment stürzte er beinahe in den Tod. Mit Sicherheit hätte er das nicht überlebt, Dai wohnte weit über dem 10.Stock. es war ein riesiger Neubau mit vielen Wohnungen. Bei dem Gedanken hielt er sich gleich noch fester an dem anderen fest. Die Zeit schien stehen zu bleiben, als keiner der beiden traute, sich zu bewegen. Den Schock mussten sie erst mal verdauen. Dai war dann aber der erste, der die Fassung wieder erlangte. „Geht’s wieder?“ fragte er, doch bekam keine Antwort von Totchi. Er löste sich etwas von ihm und zog ihn dann erst mal wieder in den Raum hinein, weg vom Fenster und setzte ihn auf dem Schreibtisch ab, wo auch schon der Kakao stand. Noch immer leicht zitternd hielt sich Toshiya an ihm fest und legte den Kopf an seine Schulter. Seufzte erleichtert. „Etto, du bist ja ganz nass.“ „Geht schon..“ nun löste sich Toshiya doch von Dai. „Nani?! Geht schon?! Das vergiss mal schnell wieder. Du gehst jetzt erst mal duschen, damit du keinen Rückfall bekommst und dann darfst du mit mir Abendbrot essen. Okay?“ Nicht fähig, nach der Aktion noch zu widersprechen, nickte er mit dem Kopf. „Gut, ich leg dir dann auch erst mal andere Sachen raus. Hoffe, ich finde noch was.“ Während er das sagte, ging er zu dem vermeintlichem Fenster zurück und schloss es. „Ich mag nicht duschen..“ „Etto?!“ „Ich möchte baden.“ „Du baka, das kannst du doch auch. Komm mit, ich zeig dir, wo alles ist.“ Dai zog ihn an seiner Hand mit sich mit in das gegenüberliegende Badezimmer und ließ ihn sich auf das Sofa setzen. „Ano.. Handtücher sind hier in dem Schrank.“ Er holte gleich eines für ihn heraus. „Duschbad und was man noch so braucht steht auf dem Wannenrand. Ich dreh dir noch die Heizung wärmer. Wie das Wasser angeht, weißte sicher, ne?“ grinste er und latschte zur Heizung, damit der kühle Raum etwas wärmer wurde. Dai saß am gedeckten Tisch und rauchte schon wieder eine Kippe. Ja, ja, Kettenraucher habens nicht einfach. Er wartete darauf, dass Toshiya aus dem Bad kam, nicht nur, damit sie endlich essen konnten, weil er schon richtigen Hunger hatte, sondern auch, weil er selbst mal bisi musste. //Hm... Braucht ganz schön lange. Kann er nicht endlich fertig sein... // er seufzte. //ich wünschte mir echt, ich könnte ihn besser kennen und verstehen. Woran denkt er, wenn er so in Gedanken versunken ist..? Kann jedenfalls nicht so harmlos sein, wenn er sich dabei so erschrecken lässt. Man, das ist aber auch kompliziert. Was muss ich denn so jemanden als Mitbewohner haben. Wenn er wenigstens mit mir reden würde. Ich weiß so gut wie nichts über ihn.. Ist ja auch nicht so, dass er mir jedes kleine Detail seiner Vergangenheit groß und breit erklären muss. Würde schon reichen, wenn wir uns anfreunden könnten. Er scheint noch immer sehr distanziert zu sein.. Nya.. Kann mir ja eigentlich egal sein, bin ja nicht in ihn verliebt oder so.. // Resignierend drückte er seine Kippe im Aschenbecher aus. //Warmes schönes nasses Wasser... // Toshiya seufzte wollig. Wie lange hatte er es vermisst, baden zu können?! Er lag nun mindestens schon eine halbe Stunde in dem Wasser, doch er konnte es einfach nicht lassen. Es war ein so schönes Gefühl und es fühlte sich so richtig sauber, nachdem er sich geschrubbt hatte. Nun lag er einfach im Wasser und genoss es, die Wärme um seinen Körper zu spüren. Er tauchte den Kopf unters Wasser und schloss die Augen. Er spürte seinen Herzschlag und wie das Blut durch seine Arterien gepumpt wurde und durch die Venen wieder zum Herzen zurück floss. Erschrocken tauchte er wieder auf, als ihm Bilder aus der Vergangenheit fürs Auge huschten. Hatte er sie tief in sich eingeschlossen?! Warum kamen sie nun wieder hoch?! Er schüttelte den Kopf heftig, damit er nicht mehr daran dachte. //Das bildest du dir nur ein. Du hast das alles längst verarbeitet. Alles. // Um nicht mehr daran denken zu müssen, stand er auf, das Wasser tropfte dabei von seiner zarten jungen Haut. Er nahm sich das Handtuch, welches Dai ihm heraus gelegt hatte und wickelte es sich um seinen Körper. Er stieg nun gänzlich aus dem Wasser und löste den Stöpsel, damit es abfließen konnte. //Wo sind eigentlich die Sachen, die er rausgesucht hatte? // Nachdem er sich umgesehen hat, musste er feststellen, dass sie auf jeden Fall nicht im Bad waren. //Bestimmt in seinem Schlafzimmer. // ohne weiter drüber nachzudenken, verließ er das Badezimmer und ging eben zu diesem hin, lief dabei an der geöffneten Küchentür vorbei. Dai gaffte bedröppelt, als er den anderen vorbeihuschen sah, grinste kurz. Toshiya bekam das Ganze nicht einmal mit, war schon längst wieder in seinen Gedanken verloren. //Etto... Was soll das nur.. Immer wenn ich hier bin, erinnert es mich an meine Eltern.. Aber warum musste ich jetzt ausgerechnet daran denken?! Wieso an den Brandt?! Das ist doch absurd. Das ist fünf Jahre her und ich kann mich nicht einmal an ein Detail erinnern... Kann ich nicht endlich vergessen...? Irgendetwas scheint mich immer an sie zu erinnern... Ob das an Dai liegt?! Ich gebs ungern zu, aber ich brauch diese Geborgenheit, die er ausstrahlt irgendwie.. Nya... vielleicht bild ich mir das aber auch nur ein. // Angezogen und mit nassen Haaren kam Toshiya dann in die Küche. Dai hatte die Gelegenheit schon genutzt, auf die Toilette zu verschwinden, war aber bereits zurück. „Wow, das sieht lecker aus.“ Musste Totchi zugeben, als er sich zu Dai an den Tisch setzte, der wieder eine rauchte. „Ist es auch. Aber sag mir nicht, dass das was besonderes sein soll. Ich meine, das ist nur Schwarzbrot und Wurst und Käse.“ „Du vergisst, dass ich kein Zuhause habe.“ Dai schlug sich innerlich selbst für dieses dumme Kommentar seiner Seits, berichtigte dennoch Totchis Worte. „Hatte.“ Ein sanftes Grinsen lag auf seinen Lippen. Ohne darauf zu reagieren, nahm sich Toshiya eine Scheibe von dem Brot und Dai tat es ihm gleich. //Stimmt schon... Jetzt hab ich ja ein neues Zuhause. // Ohne, dass er es selbst bemerkte, legte sich ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht. Dai fiel das sofort auf und er konnte es sich natürlich nicht erklären, wollte aber auch nicht nachfragen. Am Ende sah es noch so aus, als wollte er, dass Totchi immer mies gelaunt war. Nachdem sie gegessen hatten und sich noch etwas vor den TV gesetzt hatten, musste Totchi dann auch schon los. Er hielt es für besser, zu Fuß zu gehen. Sein Wagen war zwar wieder okay, aber er traute dem Wetter nicht. Es war zu nass auf den Straßen und die Temperaturen sanken immer weiter. Ihm war es daher lieber, die Straßenbahn zu nehmen, als selbst zu fahren. Dai gab ihm noch seinen grünen Parker, weil es wohl für die eigene Jacke zu kühl war. Dankend nahm Totchi sie an und verbeugte sich leicht. Verließ dann wortlos den Raum. Dai sah ihm nach und ging dann wieder ins Wohnzimmer, wo noch immer der TV lief. Es liefen Nachrichten. Uninteressiert wand Dai sich von dem Wohnzimmer ab. Es wusste nicht so recht, was er jetzt tun sollte. Er ging zum Fenster und schaute hinaus. Er suchte Toshiya unter der Menge Menschen, die bei einem solchen Wetter trotzdem auf den Straßen unterwegs waren. Er fand ihn schließlich auch. Sein grüner Parker fiel ihm eben sofort auf. Totchis Gang wunderte ihn etwas, er wich jedem aus, der ihm auf Armlänge näherte. Warum das bloß? Als würde er bei jeglicher Berührung zerbrechen. //Schon komisch... Aber das war er irgendwie schon die ganze Zeit.. Genau. Er wollte von mir auch nicht angefasst werden, wenn ich ihn wecken wollte, aber.. Ist ihm nicht klar, dass ich das auch getan habe, als ich ihn umgezogen habe...? ob er überhaupt weiß, dass ich weiß, dass er kein Mädel ist..?! Ich meine, das hätte jeder bemerkt, wenn er ihn umziehen müsste oder so... Hat ja auch nichts deswegen gesagt oder mich drauf angesprochen.. Etto... Vielleicht weißt er es, denkt es sich oder es ist ihm schlicht egal. // Ohne weiter darüber nachdenken zu wollen, drehte er sich vom Fenster weg und schaute wieder auf den TV. Die Nachrichten waren noch immer in Gange, diesmal waren sie aber beim Wetter. Aus einem unerfindlichen Grund hörte er genauer hin, während er sich eine Zigarette anzündete. „Werte Zuschauer, uns kam so eben eine Unwetterwarnung herein. Die Leute in und rund um Tokyo sollten in ihren Häusern bleiben oder in Fahrzeugen unterwegs sein. Starke Sturmböen seien zu erwarten und man müsse mit herum fliegenden Ästen oder Dachziegeln rechnen. Vor morgen früh können wir keine Entwarnung geben.“ Dai sah die Frau im Fernseher entgeistert an. Warum ausgerechnet heute?! Genervt schaltete er den Kanal aus, ließ den TV aber an, denn er hatte Lust etwas zu zocken. Was sollte er auch anderes machen?! Zu den anderen will er bei einem solchen Wetter auch nicht fahren, ist ihm auch viel zu gefährlich. Seufzend resignierend suchte er sich dann eines der Spiele heraus und begann zu zocken. Der erste Arbeitstag verlief für Toshiya normal und nichts besonderes passierte. Er wurde von seinem Kollegen in alles eingewiesen, die Stammgäste waren sehr interessiert am neuen Gesicht, er unterhielt sich ab und an mal freundlich mit einigen Gästen, servierte hier und da, stand dann wieder hinterm Tresen und so verging seine Zeit recht flott. Besonders weil nachts der Club am vollsten ist. Pünktlich zur Mitternacht hatte er dann Schluss. Eigentlich hätte er nicht so lange arbeiten müssen, aber er tat es, um mehr Geld zu bekommen. Grade jetzt brauchte er jeden Penny. Als dann seine Ablösung eintraf, durfte er auch gehen. Totchi sah den anderen etwas verwundert an, als er völlig durchnässt und die Haare vom Wind zerzaust ankam. „Woha, das stürmt da draußen, kann ich dir sagen.“ „Etto..? vorhin noch nicht.“ „Nee, aber die ham doch ne Unwetterwarnung raus gegeben. Haste des nich mitbekommen?“ Totchi hatte nicht, obwohl sie auch einen TV in der Kneipe hatten, aber da lief meist auch nur ein Sportkanal. Seufzend machte sich Totchi dann auf, um sich umzuziehen. //Nya.. Dann muss ich eben durch n Unwetter. Sterb ich ja nicht von. Hab schon so manches miterlebt, also, warum jammern?! U_û // Eingemurmelt in Dais kuscheligen, grünen Parker verließ er den Club. Kaum dass er draußen war, wäre er fast von einer Windböe umgefegt. Gegen einen normalen Sturm war das gar nichts. Das war viel heftiger. In dem Moment fragte er sich, wie sein Kollege überhaupt geschafft hatte, her zu kommen. Nya.. Bereits jetzt war er fast vollkommen durchnässt. Und dabei stand er noch immer vor der Tür vom Club. //Wie kann man selbst bei solchem Wetter herkommen und sich zu schütten?! // er seufzte über manche süchtige Menschen und machte sich dann auf den Weg, als er es hupen hörte. Er machte sich daraus nichts und ging weiter. Sollen die Leute doch einen anderen nach dem Weg fragen, obwohl. Wen denn?! Nur ein Lebensmüder würde freiwillig bei dem Wetter raus gehen. Dennoch schenkte er dem Wagen keine Beachtung. Das Auto fuhr nun von seinem geparktem Platz los und fuhr neben Toshiya. Als er neben ihm war, fuhr die Scheibe runter. „Etto, bist du baka, hier so rumzulaufen?!“ „Dai!?“ entfuhr es Totchi verwundert und er blieb stehen, worauf auch Dai den Wagen anhielt. „Los, steig ein.“ „Was machst du hier?!“ „Na was wohl, ich streike, weißte?“ lolte Dai. „Sieht man doch, oder? Jetzt komm endlich rein, bevor du noch was von irgendwo herunter fliegendes abbekommst.“ Totchi sah ihn etwas verwirrt an, tat dann aber, was er gesagt hatte. Im Auto war es schön warm und er zog den Nassen Parker aus. „Woher wusstest du denn, wann ich fertig bin?“ „Wusste ich doch gar nicht.“ Grinste Dai ihn an. „Guck dich mal an, du bist voll nass. Jetzt aber ab nach Hause.“ „Hast du etwa hier gewartet?!“ „Drei Stunden lang, um genau zu sein.“ „Bist du des Wahnsinns!?“ Totchi konnte sich diesen Satz einfach nicht verkneifen. „Ach, ich hatte nichts besseres zu tun, nachdem ich mein Game durch hatte und mir war auch nicht so ganz wohl dabei, dass du bei dem Wetter laufen sollst.“ Totchi schüttelte darauf nur den Kopf. Gegen Dai war eben kein Kraut gewachsen, da konnte er sagen, was er wollte. Nachdem Dai dann keine Widerworte mehr bekam, startete er damit, nach Hause zu fahren. Während der Fahrt herrschte erdrückende Stille im Auto. Toshiya ertappte sich dabei, dass er die gesamte Zeit über den Fahrer angestarrt hatte, was dieser nicht mitbekam, weil er genug mit der Straße und dem Wind und Regen zu tun hatte. „Etto...“ Totchi wollte die Ruhe eigentlich nicht stören oder Dai aus dem Konzept bringen, aber er musste etwas loswerden. „Arigatô, Dai.“ Der angesprochene legte den Kopf schief und sah dann kurz zu Toshiya rüber, wunderte sich über die Worte des anderen. „Wofür?“ fragte er dann leicht überwältigt. Das war das erste Mal, dass sich Toshiya offen bei ihm bedankt hatte. „Na dafür, dass du dir die Mühe machst und mich abholst. Ich meine, ich wäre zwar auch so wieder nach Hause gekommen, das hätte halt nur länger gedauert. Ich weiß.. Ich hab schon so manches Wetter mit gemacht, aber trotzdem.. Alles ist auf einmal anders und.. Das ist ein schönes Gefühl.“ Dai sagte nichts dazu. Für ihn war das alles eine Kleinigkeit, für Toshiya nicht. Er war das alles gewöhnt, ihm war so vieles nicht bewusst. Alltägliche Sachen und Banalitäten beachtete er kaum. Er lebte, wie er lebte und Toshiya kannte das alles nicht. Für ihn war jeder sonnige Morgen im Winter etwas besonderes. Jeder Schnee. Jeder Regen. Freundlichkeit von anderen Menschen. Alles Sachen, die Dai kaum mehr zur Kenntnis nahm, weil er sie gewöhnt war oder sie ihn sogar störten. Doch Totchi hatte auf all die Dinge eine ganz andere Sichtweise. Dai fragte sich grade innerlich, ob man wirklich erst am Abgrund gestanden haben muss, um die einfachen Dinge im Leben schätzen zu lernen?! Am Abgrund.. Toshiya war ihm bereits begegnet. Und wieder merkte Dai, wie wenig er von ihm wusste. Er würde gerne mehr wissen. Viel mehr, aber er war sich sicher, dass Totchi ihm kaum eine seiner Fragen beantworten würde. Warum auch?! Immerhin war er noch immer ein Fremder. Zwar kannten sie sich jetzt schon ein paar Tage, aber was war das schon?! Dai sah das nicht als wichtig an. Totchi jedoch war froh über diese paar Tage. Das wusste er nun wiederum nicht. Wie er so vieles nicht weiß. Vielleicht sollte er ihn einfach nur mal ansprechen, ein Gespräch mit ihm beginnen, damit sie sich besser kennen lernen und eben nicht mehr diese Fremden sind. „Hey, Totchi?“ sprach diesmal Dai ihn an. „Hai.“ Antwortete er nur und sah aus dem Fenster. Eigentlich war auch er grade in Gedanken versunken gewesen, aber nun wurde er aus ihnen gerissen und da er eh nicht wieder so schnell zu ihnen zurück finden würde, konnte er seine Aufmerksamkeit auch gleich Dai widmen. „Darf ich dir mal ein paar Fragen stellen? Versteh mich jetzt nicht falsch. Ich möchte nur mehr über die Person wissen, mit der ich zusammen lebe, ne?“ Toshiya sah ihn erst fragend an, gab dann aber sein Okay. „Was willst du denn wissen?“ „Zuerst einmal wäre ich mit deinem Namen zufrieden.“ „Ano.. Den kennst du doch. Toshi..“ „Iie, dein richtiger Name. Vor- und Zuname.“ „Okay, Hara Toshimasa eigentlich, aber ich möchte nicht mehr so genannt werden. Ich bin nur noch Toshiya.“ „Und warum?!“ „Ich habe mich eben dazu entschlossen. Für mich begann ein neues Leben, als meine Eltern gestorben sind. Und ein neues Leben brauchte einen neuen Namen.“ „Du bist wirklich seltsam, aber lassen wir das, ich nenn dich sowieso lieber Totchi.“ „Anscheinend wieder ein neuer Name.“ [1]Für einen weiteren Neuanfang.[1] Dachte er sich noch hinzu. „Scheint so.“ Dai musste lächeln. Er wusste gar nicht, was er Totchi damit alles gab. In ihm breitete sich ein warmes Gefühl aus, dass er seit dem Tod seiner Eltern nicht mehr gefühlt hatte. „Okay, Frage Nummer zwei: Wie alt bist du?!“ „Was schätzt du denn?“ „Oh, das ist gemein. Wenn ich ehrlich bin, hab ich darüber noch nicht nachgedacht. Aber bestimmt nicht älter als ich. Ich bin einundzwanzig, aber ich werde dieses Jahr noch zweiundzwanzig.“ „Etto.. Ich bin neunzehn. Aber auch nur noch bis März.“ „Das ist dann meine nächste Frage, wann hast du denn Geburtstag?!“ „Ano.. Am 31.März 1977. und du?“ „20.Dezember 1974. nächste Frage. Wie lange lebst du schon ohne Eltern?“ „Seit ich vierzehn war.“ Dai sah ihn erschrocken an. „Nani!!? Wie kannst du solange ohne sie auskommen?! Ich meine...?“ „Etto.. Ich hab gearbeitet. Hat auch gut geklappt. Nya.. Ich wurde dann aber rausgeworfen..“ „Wo hast du denn gearbeitet?“ „In einem Bordell.“ „Wie bitte?! Du warst Stricher?!“ Dai sah ihn erneut erschrocken an. „Achte auf die Fahrbahn!“ entfuhr es Totchi nur, als sie ins Rutschen gerieten. „Ich hab dort gekellnert, mehr auch nicht. Das war dort auch gar nicht so, wie die Leute im Fernsehen immer sagen, so mit verschleppten Mädchen, die gezwungen werden, dort zu arbeiten und all so was. Sicher gibt’s das auch, aber in dem Bordell war das nicht so. Die Mädchen boten sich an, wenn sie Lust hatten oder sich ihr Taschengeld aufbessern wollten. Die Kunden waren meist auch die gleichen und alle waren freundlich.“ „Oh, okay.. Ich wusste gar nicht, dass man da kellnern kann.“ „Kann man, da gibt’s halt auch ne Bar, wo sich manche Kunden vorher was gönnen oder nachher oder einfach nur trinken wollen.“ „Hört sich an, als hättest du dort eine gute Zeit gehabt.“ „Hatte ich auch, obwohl es verboten war, in meinem Alter zu arbeiten. Ich hab mich aber für älter ausgegeben und sah eigentlich auch nicht aus wie vierzehn. Weil der Besitzer wusste, dass ich das Geld brauchte, weil meine Eltern gestorben waren, ließ er mich auch in einem Zimmer wohnen. Es war halt mein Zuhause. Ich hatte wirklich Glück, konnte man sagen, aber es war schwer für mich. Ich hatte schreckliche Sehnsucht nach meinen Eltern und oft fühlte ich mich allein. Ich hatte zwar auch Kollegen, aber die sahen mich immer schräg an und wirklich befreundet waren wir auch nicht. Freunde hatte ich eigentlich nie. Die einzigen, die mich verstanden und immer da waren, waren meine Eltern, wir hatte eine gute Beziehung zu einander.“ „Okay, warum wurdest du denn rausgeworfen?“ „Nya.. Das war einfach. Es gab einen Kunden, der kam immer öfter zur Bar. War anfangs nicht schlimm. Dann kam er nur noch, wenn ich da war, saß immer am Tresen, beobachtete mich regelrecht. Er wurde mit der Zeit immer aufdringlicher.“ „Du wurdest also gestalkt?“ „Hai, könnte man sagen. Weil das dem Ruf des Bordells schadete, flog ich raus. Seitdem bin ich dann allein unterwegs und hab mich irgendwie durchgeschlagen.“ „Wie lange?“ “Das muss ungefähr ein dreiviertel Jahr her sein. Ich konnte jedenfalls Autofahren.“ „Was für ein Glück, nicht?“ „Etto?“ „Sonst wärst du doch nie liegen geblieben und wir hätten dich nicht aufgegabelt.“ „Scheint so. Ich hab erst gedacht, er würde mich noch weiter verfolgen, aber das war ja dann doch nicht so. Sonst hätte ich mich nie überreden lassen, hier zu bleiben.“ „Du musst Angst gehabt haben, nicht?“ Als Antwort auf die Frage bekam Dai nur ein flüchtiges Lächeln, dass ihm genau verriet, dass er Recht hatte. „Aber jetzt brauchst du keine Angst mehr haben!“ „Wie meinst du das?“ „Frag doch nicht. Du wohnst doch jetzt bei mir und an mir kommt kein Stalker so leicht vorbei.“ Grinste Dai und Totchi erwiderte es lächelnd. Er fühlte sich aus irgendeinem Grund tief in sich erleichtert und sicher. Für Dai war es nun nur noch stärker. Das Gefühl, ihn beschützen zu wollen, um jeden Preis, egal wann und egal wo. Warum war das einzige, was er sich nicht erklären konnte. Dass Toshiya ihm noch nicht die ganze Wahrheit erzählt hatte, konnte er sich denken. Hätte er zu dem Zeitpunkt schon geahnt, was das alles noch werden würde, hätte er vieles anders gemacht, doch er wusste es nicht und so geschah, was geschah. Sie fuhren nach Hause und Dai beendete mit einer letzten Frage seine Fragestunde. „So und jetzt möchte ich noch gerne wissen, woran deine Eltern gestorben sind?“ Toshiya antwortete nicht sofort. Es herrschte eine lange Pause zwischen ihnen. „Damals ist unser Haus abgebrannt. Ich war allein zu Hause, ich kann mich an nichts mehr erinnern. Ich weiß nicht, warum es gebrannt hat und wie ich überlebt haben soll. Der Arzt im Krankenhaus meinte aber, meine Eltern haben versucht mich aus eigener Kraft zu retten, weil die Feuerwehr zu lange brauchte. Sie hatten den Brandt als einzige bemerkt, als sie von einem gemeinsamen schönen Abend wieder nach Hause kamen. Der Arzt sagte mir auch noch, dass sie mich mit ihren Körpern geschützt hatten, sonst wäre ich wohl gestorben. Ich wünschte so sehr, sie hätten es nicht getan, wenn ich an die Zeit denke, die ich danach ohne sie weiter leben musste, als ich immer allein war.“ „Hast du deswegen die Narben?“ „Hai... Ich hab mehrmals versucht, mich umzubringen.. Ich weiß nicht, warum ich es nie geschafft hatte. Ich wünschte es mir damals so sehr.. Ich..“ „Willst du es jetzt noch?“ unterbrach Dai ihn dann. „Iie. Warum weiß ich nicht, aber ich spüre, dass es jetzt falsch wäre. Ich bin nicht mehr davon überzeugt, wie ich es damals war, als ich es versuchte.“ Dai wuschelte ihm beim Fahren mit der linken Hand durch die Haare. „Liegt wohl dran, dass du jetzt unter meinen Fittichen lebst.“ Grinste er dann. Dai wusste ja gar nicht, wie Totchi ihm zustimmte. Schneller als er dachte, hatte er sich an die Präsents von Dai gewöhnt, schneller als er es realisieren konnte, begann er Gefühle aufzubauen, die ihn mit ihm verbanden. Das erste mal nachdem das alles geschah, sehnte er sich nach einem anderen. Nicht mehr allein sein und nicht mehr einsam sein. Das alles konnte nun endlich vorbei sein. Wenn er über seine Gefühle nachdenken würde, würde er zu dem Schluss kommen, dass er für Dai mehr empfand, als er sich eingestand, denn er dachte nicht darüber nach, seine Gefühle fühlte er einfach. Dai fragte nicht weiter nach, für ihn war er genug, was er auf einmal erfahren hatte, anders als erwartet, antwortete Toshiya ihm auf alles, was er wissen wollte. Vielleicht vertraute er ihm ja doch etwas. Toshiya hingegen sah den anderen an und lächelte. 3.Kapitel –Owai- ---*freut sich aufs Diru- Konzi*xD... Even I could die now… Soll heißen: ‚Selbst wenn ich jetzt sterben könnte…’ Etto... Ich wollte eigentlich noch gar nicht mit dem Kapitel abschließen, weil ich noch mehr Handlung geplant hatte, aber das würde dann alles so lang werden und das Chap is schon das längste der bisherigen KappysXD *lol*.. Also, kommts halt ins Vierte, dem entprechen, wird dann entweder das vierte länger als die anderen, oder aber es werden doch mehr Chaps als bisher geplant. Hab ja erst fünf geplant, aber ich glaub, den Schluss hatte ich eh offen gelassenXD *nods*.. Also, schreibts mir schöne Kommis, will Kritik!! *-* Ano.. Kann wohl erst mal nicht schreiben, weil ich im Praktikum bin T.T Da habsch dann kein PC, wohn dann bei meiner big Sister (26) *drops* Achja, ihr haben wirs auch zu verdanken, dat Totchi in dem Bordell gekellnert hatteXD Weil sie das als junges Mädel auch mal gemacht hatte und ich davon vor n paar Monaten erst erfahren hab^ ^ *lol* Also, ohne sie hätte Toto niemals das gemacht. Bou.. Dabei is das so wichtig für de Story und meine Sis mag meine Musik nicht mal -.- Das heißt: vier Wochen lang kannsch kein J-Rock hören und muss mir Techno antun *Kotzen geh*.. Ano.. Bei meinem Praktikum arbeite ich in ner Lebenshilfe, wo Behinderte arbeiten^ ^ Nya.. ich soll aber sagen, ich hätte nen Freund, damit sich keiner Hoffnungen macht. Heute is mir dann das Totchi-Pic in mei Portmonee aufgefallen und siehe da, ich sag einfach, das wäre mein FreundXD Kommt dann wenigstens glaubwürdiger rüber, als zu sagen, ich hätte kein Foto ô.O *lol*... Wer möchte Totchi nicht als Freund?!XD Und ich bezweifle, dass da einer Dir en grey kennt. *drops* Wos hier in meiner Nähe eh kaum bis gar keine Visus gibt T.T *schade findet*.. Aber dafür bin ich einmalig in meinem OrtXD *lol* bei 700Einwohnern, von denen mindestens 50% alte Omas/Opas sind, ja eh kein WunderXD~ *nods* Egal.. Baibaiki und bis zum nächsten Chap! Auch wenn’s lange dauern kannT.T.. *winkz* 2006-02-12; 16:55UhrXD--- Kapitel 4: Psychic Intentional Homicide --------------------------------------- Anmerkung1: Praktikum sucks -.- Anmerkung2: Ich hab wieder Schokolade *-* Anmerkung3: Mein Nachbar sieht schwul aus ._. der is aber verheiratet und hat zwei Kinder. *glaubt, dass alles nur Fassade is*x3 Anmerkung4: Meine Mom hat die Diru-Erdbeeren-Eisteepackung weggeworfen!! @.@ *nie wieder ins Praktikum fährt*-.-“... Music: mucc 4.Kapitel: -Psychic Intentional Homicide- Toshiya saß auf dem Bett von Dai, der sich todmüde aufs Ohr gehauen hatte. Für ihn hieß das aber, dass er sich aufs Sofa gepackt hat und dort sofort eingeratzt war. Er hatte sich nicht mal seine Sachen ausgezogen, nachdem sie wieder da waren. Kein Wunder, dass er so erledigt war. Er war ja auch schon seit dem Vormittag auf den Beinen gewesen und musste in die Werkstatt. Toshiya strafte sich selbst damit, dass er sich noch die Mühe gemacht hatte, ihn abzuholen, wenn er doch so K.O. war. Nicht wissend, was er machen sollte, stand Toshiya vom Bett auf. Er war nicht müde, obwohl er sich soweit schon Bett geh fertig gemacht hatte. Verwundert darüber ging er durch die Wohnung. Ihm fielen im Flur die von Dai unordentlich hingestellten Schuhe auf, die er nur abgestreift hatte, damit er schneller schlafen kann. Seine Jacke hatte er auch nicht hier hingehangen. Die lag nun achtlos auf dem Boden vor dem Sofa. Toshiya ging weiter. In der Küche war alles dunkel. Es roch nach starkem Zigarettengeruch, sicher hat Dai wieder eine Menge geraucht, als er nicht da war. Er empfand es weder als störend noch als Widerlich. Dennoch ging er in den dunklen Raum und öffnete das Fenster, angeklappt. Als nächstes ging er dann in das Wohnzimmer. Dort fand er den schlafenden auf dem ausgeklappten Sofa vor. Nicht einmal eine Decke hatte er sich geholt, sondern sich einfach nur niedergelassen, um zu schlafen. Der TV war auch noch an. Das Bild kriselte, Dai hatte zwar sein Spiel ausgemacht, aber den Fernseher selbst nicht. //Was n Schussel.. // seufzte Totchi und schaltete ihn noch aus. Dann ging er auf Dai zu und hob die Jacke vom Boden auf, um sie dann in den Flur zu hängen. Sein nasser Parker tropfte sich grade über der Badewanne aus. //Wird Zeit, dass ich Geld verdiene, ich sollte mir endlich eigene Sachen kaufen. // Im Schlafzimmer von Dai holte er die Decke von seinem Bett und ging damit dann wieder ins Wohnzimmer zurück. Er breitete die Decke über dem tief und fest schlafenden aus. Dann legte er sich neben ihn und murmelte sich selbst mit unter der Decke ein, rückte dadurch unbemerkt näher an ihn heran. //Früher hab ich oft mit meinen Eltern so geschlafen. In ihrem großen Ehebett war ja auch viel Platz.. Ach, das war alles so schön.. Aber hier ist es auch schön.. // Kurz darauf war auch er eingeschlafen. Dai fühlte sich seltsam, als er erwachte. Etwas war anders als sonst. Dass er auf dem Sofa schlief, war für ihn zur Normalität geworden und es störte ihn auch nicht. Aber was war es dann, was ihm anders vorkam. Er spürte eine ungewohnte Wärme. Woher kam sie?! Er öffnete nur langsam die Augen und spürte dann erst, wie jemand leise ein- und ausatmete. Jemand?! Das konnte doch eigentlich nur Toshiya sein?! aber seit wann näherte er sich anderen von sich aus..?! Und wieso schlief er nicht im Bett?! Wer würde freiwillig auf dem Sofa schlafen, wenn ihm ein bett zur Verfügung steht?! Nun etwas wacher als vorher, richtete er sich auf und schob den anderen von sich, es wunderte ihn, dass er freiwillig auf Körperkontakt kam. Wollte er sich an ihn heran machen?! Oder brauchte er nur etwas Geborgenheit, die er alleine nie hatte?! Dai ohrfeigte sich selbst dafür, dass er ihm dessen beschuldigen wollte. Toshiya war so lange alleine gewesen. Wie konnte er ihm verübeln, dass er jetzt jemanden an seiner Seite brauchte!?! Den Gedanken abweisend stand er dann vorsichtig auf und krabbelte über den schlafenden Körper herüber. Das erste, was er tat, war ein Gang zur Toilette und danach in die Küche, um seine morgendliche Zigarette nach dem Aufstehen zu rauchen. [typisch.. *lol*xD] Nachdem er der Zigarette den letzten Lebenshauch genommen hatte, drückte er sie in dem überquirlendem Aschenbecher aus. Das nächste, was folgte, war ein Blick auf die Uhr an der Wand. Wie immer war er zu spät. Es war bereits zehn Uhr und seit einer Stunde hätte er in der Werkstatt sein müssen. Seufzend schlurpte er ins Schlafzimmer. Dort suchte er sich erst mal seine Sachen raus, die er dann auch gleich anzog. Den Kaffee musste er wohl oder übel ausfallen lassen. Schon von weiten hörte es das Klingeln seines Handys. Allerdings wusste er nicht mehr, wo er es zuletzt gehabt hatte. Er ging einfach dem Klingeln hinterher. Seltsamerweise fand er es im Badezimmer. Es lag unter einem Stapel dreckiger Klamotten. //Muss mir entgangen sein, dass ich’s da noch in den Sachen hatte.. // Mit einem Blick auf den Bildschirm war ihm klar, dass es sicher Ärger geben würde. Kaoru rief an. Toshiya wurde von dem Klingeln des Handys wach und stand erschrocken auf. Er dachte erst, es wäre die Haustür, doch dann hörte es auf. Nun wach verließ er das Sofa und den Raum und suchte Dai, doch fand ihn nicht. Er war nicht im Schlafzimmer, in der Küche oder im Gästezimmer. Im Wohnzimmer war er auch nicht in der restlichen Zeit zurück gekommen. Also blieb nur noch das Badezimmer. Er kloppte an die Tür. „Dai..?“ er vernahm ein Gebrabbel, was er nicht deuten konnte. Er fragte noch einmal nach. „Nerv mich nicht!“ motze Dai nun laut. Toshiya fuhr erschrocken zusammen. Er fragte sich was das sollte, ging dann aber wieder ins Wohnzimmer zurück und legte sich wieder hin, tat so, als würde er schlafen, falls Dai zu ihm kam. Dann konnte er ihn nicht weiter nerven. //Ich nerve ihn..? Aber warum denn..? Ich meine.. Ich habe doch nichts getan, oder? Ist er vielleicht doch sauer auf mich, weil er mich abgeholt hat und nun nicht genug geschlafen hatte?! Aber.. Das.. Ich mag es nicht.. Er soll nicht von mir genervt sein.. Es verletzt einen, wenn man den nervt, der einem viel bedeutet.. Er verletzt so tief.. // Innerlich hoffte Toshiya, dass Dai zu ihm kommen würde und ihn anschnauzt, damit er sich entschuldigen konnte. Er wollte das absolut nicht. Doch nichts dergleichen geschah. Toshiya schloss die Augen und horchte, doch das einzige, was er vernahm, war ein Grummeln von Dai und wie er sich seine Jacke und Schuhe anzog. Kurz danach hörte er die Wohnungstür ins Schloss fallen. Er kam nicht noch einmal zu ihm zurück, beachtete ihn nicht. Keine Verabschiedung. Nichts. Toshiya riss die Decke über seinen Kopf. Wollte das nicht wahrhaben. Er ging ihm auf die Nerven! Er ging ihm nach ein paar Tagen schon auf die Nerven! Er war einfach nicht fürs Zusammenleben mit anderen gemacht. Am liebsten würde er jetzt weglaufen, aber er wusste ja nicht einmal wohin. Und was sollte das ewige Weglaufen ihm auch noch bringen?! Bisher nichts und es wird sich wohl nicht ändern. Er konnte auch gar nicht mehr weglaufen, als er spürte, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten, gegen die er sonst immer so gut ankämpfen konnte. Sonst.. Wieso diesmal nicht?! Was sollte er nur tun, damit Dai nicht mehr sauer auf ihn war?! Was nur?! Eigentlich wäre Dai gegen Mittag wieder gekommen. Doch diesmal musste er länger da bleiben, weil sie viel Kunden hatten und Kaoru ihn dazu verdonnert hatte, etwas von seiner Schicht zu übernehmen, weil er schon so oft zu spät kam. Es kotzte ihn dementsprechend an, dennoch tat er freundlich gegenüber den Kunden und auch mit Kyo hatte er wieder jede Menge Spaß. In seiner Pause unterhielten sie sich etwas über Toshiya. Alle wollten wissen, wie es dem Wildfang ging und ob er sich schon eingelebt hat. Allerdings hielten sie Toshiya noch immer für ein Mädel. Sollen sie es auch weiter tun, dachte sich Dai und sprach dementsprechend in der „sie“ Form von seinem Mitbewohner. „Etto.. Hast du eigentlich schon mitbekommen, dass deine Schnecke sich mal umbringen wollte?“ fragte Kaoru dann. „Höh? Echt? Die is wirklich ne Schraube für sich.“ Meinte Kyo dann. Er war noch nie so wirklich von ‚ihr’ angetan. „Hey, sie ist keine ‚Schnecke’ oder ‚Schraube’ und schon gar nicht ‚meine’.“ Plusterte Dai sich auf, wenn sie nur wüssten über wen sie reden. „Aber hai, das weiß ich, wir haben drüber gesprochen. Aber woher weißt du das?“ „Wir haben drüber gesprochen.“ Affte Kaoru Dai nach. „Ey, man, mach mich nicht nach.“ Motze Dai. „Wann habt ihr euch denn ma getroffen?“ Neugierde. „An dem Tag, als sie zum Club musste, um sich vorzustellen. Hat sie den Job denn bekommen?“ „Jub, hat sie.“ „Und????“ fragte Kyo dann neugierig nach. „Ano.. Was ‚und????’?“ Gegenfrage von dem leicht verwirrten Dai, was Kyo denn jetzt meinen könnte. „Wie is se so?“ „Etto, sehr zurückhaltend und verschlossen.. und..“ „Man, das mein ich doch nicht. Habt ihr etwa noch nicht?! Ich meine, wir reden hier von DIR Dai. Lässt doch sonst nichts anbrennen!“ grinste Kyo. Dai war drauf und dran, nicht mehr rund zu laufen und ihm eine zu scheuern. „Wie kannst du so was sagen!?“ motze Dai. „Wo er recht hat, hat er nun mal recht. Du bist eben ein Macho.“ Warf nun Kaoru ein. „Das meinte ich auch gar nicht, aber wie kannst du davon ausgehen, dass wir was mit einander haben!? Sie wohnt bei mir, das ist alles.“ „Sicher? Ich meine, sie hat einen gut gebauten Körper, auch wenn sie Obenrum etwas flach is, ne?“ //Wundert mich ja nicht. // grinste Dai in sich hinein. „Jab, ich bin mir sicher, dass ich nicht auf Toshiya stehe, da könnt ihr sagen, was ihr wollt. Und wir haben auch keine heißen Nächte miteinander.“ Verteidigte er sich nun vor seinen Freunden. „Hmh...“ schmunzelte Kyo nun. „Bist dir sicher?“ „Kyoooooooo~! Ich bring hier gleich jemanden um, wenn der nicht bald seine Kommentare lässt!“ „Etto, guck da hin! Da steht Kao!“ Kyo zeigte mit seinem Finger zum purple head. „Ich gebs auf, dich kriegt man eh nicht mehr von der Stange. Nya.. Aber wir sind kein Paar, lieben uns auch nicht und haben erstrecht keinen Sex miteinander! Basta!“ Dai pouted und verlässt darauf den Raum.* //Man, was soll denn der Mist?! Ich hab echt keinen Bock darauf. Die wissen doch gar nichts, für sie ist Toshiya nur das hilflose Mädchen, dass kein Zuhause hat. Wenn sie wüssten, was alles war... Und wenn sie überhaupt wüssten, dass er kein Mädchen ist, würden sie sich sicher hüten, so was zu sagen. Manchmal regen die mich einfach nur auf. Aber was solls... Kann ich jetzt auch nicht wirklich was machen. Und aufregen steigert nur wieder meinen Blutdruck.. Okay, als müsste ich drauf achten, aber nya.. Wir werden dann heute sicher noch ein bisschen am Gästezimmer arbeiten und es uns etwas gemütlich machen. // Dai seufzte. //Das hört sich ja echt an, als wären wir ein Paar... Mein Gott, noch mal. Dai hör auf, so zu denken... Man, und noch so lange, bis ich nach Hause kann.. // Nachdem Dais Schicht endlich endete, fuhr er nach Hause. Er war zu Recht erledigt und freute sich auf Zuhause. Nach den erneuten Sticheleien von Kaoru und Kyo, aber wohl besonders von Kyo, hatte er für heute echt die Schnauze voll. Eigentlich störte er sich nicht an solchen Sachen, machte sonst auch immer mit, aber diesmal war s anders. Ob das an Toshiya lag..? Während der ganzen Sache hatten sie vergebens versucht, ihm ein „Ich liebe Toshiya“ über die Lippen zu bringen. //Ich liebe ihn nun mal nicht. Ich bin weder schwul, noch stehe ich auf Kerle, die sich wie Mädchen anziehen. Toshiya ist okay und wir werden wohl langsam Freunde, aber mehr auch nicht. Freunde halt. Kein Liebespaar. Ich denke mal, nach allem, was war, ist er auch ganz froh darüber, dass es so ist und mag keine Beziehung. Er erscheint mir zwar etwas anhänglich, aber nya.. solange wie er nicht aufdringlich wird, geht es ja auch noch. // Die Fahrt nach Hause verging für ihn wie im Flug und als er ankam, war er seinen Gedanken nicht mehr erlegen. Seufzend schloss er die Wohnungstür auf und trat hinein. Er wunderte sich, dass es vollkommen ruhig war. Nachdem er sich die Schuhe ausgezogen hatte, hängte er seine Jacke auf und ging durch die Wohnung. Vielleicht schlief Toshiya noch, dass es deswegen so ruhig war. Er fragte auch nicht nach ihm, um ihn nicht zu wecken, falls er wirklich schlief. Im Schlafzimmer fand er ihn jedoch nicht und auch im Wohnzimmer auf dem Sofa war niemand. Vergebens suchte er noch das Bad ab und landete dann letztendlich in der Küche. Dort ließ er sich auf einen Stuhl nieder und zündete sich eine seiner Salem Lights an. Auf dem Küchentisch entdeckte er auch gleich einen Zettel und las ihn sich durch. >>Hey, Dai! ^ ^ wunder dich nicht, dass ich nicht da bin. Mach dir auch keine Sorgen oder so, ich bin nicht wieder weggelaufen (Das hab ich auch gar nicht vor). Mein Chef hat angerufen und meinte, ich soll heute früher anfangen, weil so viele Kunden da sind. *seufz* Wann ich zurück bin, weiß ich dann auch nicht, kann ja sein, dass ich noch gebraucht werde, hatte ja mal zu ihm gemeint, dass ich gerne Überstunden mache, damit ich mehr und schneller an Geld komme. Falls was sein sollte, kannste ja beim Club anrufen. Die Nr. : 0123456...9. Baibaiki, Toshiya.<< Dai schaute den Zettel etwas bedröppelt an. „Baibaiki??? Wo sagt man das denn? Nya... Ich weiß ja eh nicht, woher er kommt..“ seufzend legte er den Zettel wieder auf den Tisch. „Dann muss ich mich wohl allein beschäftigen.. ich könnte ja das Gästezimmer noch etwas herrichten. Sieht etwas öde aus ohne Sachen drin.“ Shinya hatte seit einer halben Stunde Schulschluss. Wegen einem Gespräch mit dem Direktor musste er allerdings noch etwas länger bleiben. Nun war er auf dem Weg nach Hause. Er hatte noch knapp eine Stunde Zeit, bevor er wieder zum Club los müsste. Auf seinem Weg ging er diesmal direkt durch die Innenstadt. Dieser Weg war kürzer, aber normalerweise nahm er einen anderen, einen Umweg um die vollen Straßen der Stadt herum, weil er das Gedrängel nicht mochte. Einfach zu viele Menschen auf zu engem Raum. Außerdem mochte er die Luft dort nicht. Sie war voller Abgase. Es blieb ihm allerdings diesmal nicht viel übrig, als da durch zu gehen, wenn er nicht gleich zum Club gehen wollte. Als er etwas in Gedanken versunken durch die Stadt ging, fiel ihm plötzlich eine ihm gut bekannte Gestallt auf. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass sie sich mal wieder etwas unterhalten könnten, ging er dann zu der Person hin. Beim Näherkommen erkannte er dann auch, vor welchem Laden sie stand. Es war ein Musikgeschäft. Ihm entging der verträumte Blick nicht. „Anou.. Toshiya..“ sprach Shinya dann das für ihn immer noch weibliche Wesen an. Erschrocken darüber drehte sich Toshiya dann zu dem Blonden hin. „Oh, du bists.“ Stellte er mit Erleichterung fest. Wenn es Dai gewesen wäre, hätte er jetzt ein großes Problem, denn eigentlich würde er ja im Club sein. Eigentlich. „Na, ganz allein unterwegs?“ „Hai..“ war die schlichte Antwort von Toshiya. Was sollte er auch mehr sagen?! Sollte er ihm etwa auf die Nase binden, dass er eigentlich sich nur in der Stadt herum trieb, um Dai nicht auf die Nerven zu gehen?! Das musste er wirklich nicht wissen und außerdem vertraut er niemanden einfach so. „Und was schaust du dir da so an?“ versuchte Shinya ein Gespräch anzufangen. „Einen Bass.“ „Spielst du etwa..?!“ erstaunte Frage seitens Shinya. „Iie... Früher einmal..“ klare Antwort, unklarer Blick. „Ich hatte mir zu meinem 13.Geburtstag einen Bass gekauft. Ich wollte für meine Eltern einen Song schreiben, aber die Band, in der ich kurze Zeit war, löste sich auf.“ //Ich glaube auch, sie wollten mich nicht mehr haben.. Ohne mich haben sie unter einem anderen Namen weiter gemacht und wohl gedacht, ich würde es nicht bemerken... // „Das tut mir leid.“ Er wusste nicht, was passiert war, konnte aber dennoch genau spüren, dass es Toshiya traurig machte und er wollte ihm irgendwie helfen. Deswegen legte er seinen Arm um Toshiyas Schulter. Totchi sah ihn daraufhin kalt an, griff seinem Arm und drückte ihn dann weg. „Danke, aber tu das nie wieder.“ Shinya legte den Kopf schief und sah ihn fragend an, entschied sich dann aber, seinen Arm ganz von ihm zu entfernen. „Etto.. Weißt du eigentlich, warum wir alle jobben gehen?“ „Iie.“ Kurze Antwort von Totchi, die nicht so aussah, als würde er auf die Frage eine Antwort erwarten. „Für ein Demotape.“ „Nani?“ „Hai, wir vier bilden eigentlich auch eine Band. Nya.. Nachdem unser Bassist ausgestiegen ist, mussten wir erst einmal so verbleiben. Ohne macht es nicht viel Sinn in Clubs zu spielen. Und wir sparen halt jetzt schon für ein Demotape. Und du? Willst du wieder spielen?!“ Shin grinste ihn an. „Iie.“ „Warum nicht?“ Shinya war erstaunt, er hatte gehofft, ihn für sie gewinnen zu können, wenn er gut genug ist. „Ich verbinde zu viel damit. Es würde mich nur traurig machen...“ „Das mag sein, aber vielleicht ist es auch eine gute Art, mit all dem fertig zu werden.“ „Und wenn schon. Ich hab eh keinen Bass.“ „Du kannst dir aber von deinem Lohn einen kaufen.“ „Momentan erst mal nicht. Ich hab andere Ausgaben.“ „Das wird doch aber nicht so viel sein, ne?“ Toshiya überlegte kurz. „Ich weiß nicht genau.. Momentan verbrauche ich Dais Geld, das was ihr ja spart. Das finde ich nicht gut.“ „Du willst es ihm zurück zahlen?“ „Das ist das mindeste.“ Sagte Totchi und drehte sich von dem Geschäft weg. Er sah in den Himmel hinauf. //Damit ich ihn nicht mehr nerve. Wenn ich wüsste, was ihn an mir nervt.. Ist es, dass ich so verschwiegen bin?! Oder dass ich kein Geld habe und seine Ersparnisse flöten gehen?! Nerve ich ihn vielleicht mit allem, was ich tue? // „Und was machst du jetzt noch?“ „Wieso?“ “Na, du gehst doch bestimmt noch nicht zum Club, dazu ist es wohl etwas zu früh, meine Schicht hat ja noch nicht mal angefangen.“ „Ich geh noch mal zurück.“ Lächelte Totchi. „Ano.. Nimm es mir nicht übel, aber ich muss jetzt weiter, sonst komm ich nämlich zu spät zu meiner Schicht, ne?“ Shinya verbeugte sich leicht und ging dann auch gleich weiter. Toshiya sah ihm noch kurz nach, bis er sich sicher war, dass er ihn nicht mehr hätte sehen können, wenn er sich nach ihm umgedreht hätte. Sein Blick fiel wieder auf einen der Bässe im Schaufenster. Es war ein großer Bass, ungewöhnlich groß für einen Bass und er war blau. Totchi konnte machen, was er wollte, er bekam seinen Blick nicht von ihm, er faszinierte ihn regelrecht. Irgendwann würde er ihn sich sicher kaufen, wenn er nur nicht so teuer wäre. //Eigentlich würde ich gerne wieder Bass spielen und auch in einer Band spielen. Wenigstens solange, bis ich den Song für meine Eltern wieder spielen kann. Ich möchte ihn ihnen vorspielen. Das ist mein größter Wunsch. Und deswegen möchte ich auch nicht mehr sterben. Erst wenn ich ihnen gezeigt habe, was sie wunderbares für mich getan haben, dann kann ich. Aber ich will nicht. Ich hab gelernt, die Menschen um mich herum lieb zu gewinnen. Auch wenn es schwer fällt und nicht leicht für mich ist, mich zu öffnen. Ob ich ihrer Band beitreten darf, wenn ich gut genug Bass spielen kann...? Sie sollen den Song spielen, sie und niemand anderes. Weil sie es waren, die mir hier raus geholfen haben. Sie sollen euch zeigen, dass es mir gut geht. Anderen würden sicher auch nicht verstehen, wie ich für euch empfinde... Das ist mein letztes Geschenk für euch. // Toshiya wandte sich vom Schaufenster ab, als er kalte Tropfen auf seinen Schultern spürte. Es begann zu regnen. Nur leicht, aber wenn er die ganze Zeit jetzt draußen blieb, würde er völlig durchnässt beim Club sein und Shinya ihn fragen und dann war klar, dass er doch nicht zuhause war. Er blickte in den Himmel und sah, wie er sich immer weiter zuzog. Dunkle Wolken bedeckten alles und ließen der Sonne kein durchkommen. //Und wo soll ich jetzt hin..? ich könnte zurück zu Dai gehen, aber ich hab ihn doch angelogen... Wenn er das erfährt, wird er mir sicher böse sein... Und ich nerve ihn eh schon und... Wenn ich nicht besser aufpasse, schmeißt er mich sicher raus und dann... Dann wars das wohl mit dem Song... Was soll ich bloß machen...? // Um wenigstens nicht komplett nass zu werden, ging Toshiya aus der Einkaufsstraße in einen nahegelegenen Park und versuchte unter einem Baum Schutz vor dem Regen zu finden, der mittlerweile auch immer mehr zunahm. In einem Cafe wäre es zwar trockener gewesen, aber dort konnte er sich ja nicht einfach hinpflanzen, ohne etwas zu bestellen. Er setzte sich auf einen noch trockenen Fleck Boden und zog die Beine an, in der Hoffnung, dass es bald aufhören würde. Und er kannte es gut, wenn man wartete, dass es besseres Wetter wurde. Oft saß er unter solchen Bäumen. Als wären sie verabredet gewesen, rennt jemand unter genau den selben Baum, um sich vor dem Regen zu schützen und stürzt über den dort hockenden Totchi. Erschrocken hilft Toshiya dem anderen wieder auf die Beine. „Alles in Ordnung?“ er stockt, als sich die andere Person zu ihm wendet und ihn leicht sauer anschaut. „Was machst du unter meinem Baum?!“ fauchte er. „Kennen wir uns nicht? Du warst doch auch in der Werkstatt...?“ Toshiya kannte ihn, aber nicht seinen Namen. „Klar, ich abreite ja da auch. Mach mal n bisschen Platz, wenn du schon unter meinem Baum sitzt.“ Maulte er und setzte sich dazu. „Etto.. Wie heißt du?“ „Kyo. Aber das ist egal. Wieso sitzt du bei so nem Sauwetter unterm Baum? Geh doch zu Dai.“ stichelte er absichtlich, um die beiden zu ärgern. „Das geht nicht... Ich...“ er zögerte. Er kannte Kyo nun gar nicht und ihm einfach alles erzählen wollte er auch nicht. „Egal, aber warum ist das dein Baum?“ „Weils meiner ist. Ich bin fast immer hier. Was dagegen?!“ fuhr er ihn an. „Iie.“ Totchi seufzte. „Das verbiete ich dir auch nicht. Wundert mich nur.“ Eine Weile lang herrschte Stille zwischen den Beiden. Toshiya sah zur Seite weg, um sehen zu können, ob es bald aufhören würde zu regnen. Er war kaltes Wetter, Regen, Schnee, Sturm, Gewitter, Hitze und alles gewöhnt. Ihm machte es nichts aus. Er hatte kein Zuhause, wo er hingehen könnte. Aber wieso saß Kyo dann bei einem solchen Wetter hier? Er brannte darauf, eine Antwort zu bekommen. „Du bist ganz schön flachbrüstig.“ Meinte Kyo grinsend und Toshiya drehte sich erstaunt zu ihm hin. „Was willst du damit sagen? Ich meine, ich bin...“ „Klar, du bist noch im WachstumXD. Wie alt bist du?!“ „Neunzehn. Aber..“ „Also, entweder kriegst du keine Größeren mehr oder du bist n Kerl.“ Kyo versuchte, ihn absichtlich zu ärgern. Aus irgendeinem Grund mochte er ihn nicht. „Siehst aber auch nicht aus wie neunzehn. Hätte dich mindestens auf fünfzehn oder sechzehn geschätzt.“ „Wieso glaubst du eigentlich, dass ich ein Mädel bin?!“ „Bist du nicht?!“ Kyo erstaunt. „Hab ich das behauptet?!“ Totchi lachte kurz. „Wie alt bist du denn eigentlich?“ „Zwanzig.“ „Etto.. So alt siehst du aber auch nicht aus.“ „Willst du etwa auf meine Größe anspielen?“ „Höh? Hab ich das etwa gesagt?“ „Pass auf... Oder ich geh dir an die Gurgel! Deine Unschuldstur geht mir sowieso auf n Sack.“ //Unschuldstur? Nerve ich damit etwa Dai? Aber... Ich.. Tu doch gar nicht so.. Ich bin.. // Totchi hielt ihm repräsentativ den Kopf hin. „Tu es.“ Sagte er nur. „Etto, was soll das?! Willst du, dass ich dir den Hals umdrehe oder was!? Man, du bist echt bescheuerter, als ich dich eingeschätzt habe. Weißt du was?“ “Nani?“ „Ich kann dich nicht leiden.“ „Musst du auch nicht, verlange ich gar nicht von dir.“ „Du gehst mir einfach total gegen den Strich. Tust einen auf unschuldig, prahlst überall damit rum, dass du kein Zuhause hast und dich umbringen willst, damit dir auch ja jeder Beachtung schenkt und Mitleid mit dir hat. So hast dus bestimmt auch bei Dai gemacht, damit er dich bei sich wohnen lässt. Wundert mich ja, dass du dem noch nicht auf die Nerven gehst.“ Lolte Kyo und sah ihn bedeutend an. Toshiya erwiderte seinen Blick nicht. „Na, was ist?! Jetz sagste nichts mehr, wa?! „Was soll ich dazu sagen? Ist deine Meinung.“ Toshiya stand auf. „Hauste jetzt ab?! Geh doch endlich. Das hier is mein Baum.“ Toshiya stand da, auf der Grünfläche vor dem Baum, mit dem Rücken zu Kyo gewandt und starrte geradeaus. //Ich gehe anderen immer gegen den Strich. Das war schon als Kind so... Niemand wollte mein Freund sein, dabei war ich nie anders als andere Kinder in meinem Alter. Nur meine Eltern akzeptierten mich. Ich war so lange allein. Hab mir immer gewünscht bei anderen zu sein. Hab es immer wieder versucht, mich mit ihnen anzufreunden und immer wieder haben sie mich verletzt. Ich war immer nur ihr Fußabtreter. So oft hab ich deswegen geweint. Aber... tue ich wirklich einen auf unschuldig..? Damit mich jemand endlich beachtet?! Das stimmt.. ich will Beachtung, die ich nie hatte. Aber ich habe aufgegeben, gegen andere anzukämpfen. Ich wehre mich nicht mehr, wenn sie mich verletzten. Es tut nur mehr weh. Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Ich.. Ich vermisse sie so... Aber ich pralle nicht mit ihnen.. .Ich prahle nicht. Das.. Kann ich doch nicht.. Weil... Sie lieben mich... Aber ich habe kein Zuhause mehr... Was sollte ich denn sagen, wenn jemand fragt?! Warum hab ich den anderen bloß erzählt, dass ich Selbstmordversuche hinter mir hatte?! Ich hätte nie so viel über mich preisgeben dürfen, dabei... Dabei wissen sie noch so vieles nicht... Ich.. Werde es ihnen nicht erzählen... Nein.. Ich will nicht, dass sie mich bemitleiden... Mitleid... Brauche ich nicht... Das einzige, was ich brauche, sind Freunde, aber anscheinend kann ich machen, was ich will, Freunde werde ich nie haben... hab ich Dai etwa mit meiner Mitleidstur auch nur eingelullt? Eigentlich kann er mich nicht leiden?! ...Ich nerve ihn. Ich nerve ihn, wenn selbst Kyo das schon sagt! Es ist mir bei allen anderen egal, warum nur nicht bei ihm...? // Toshiya stand noch immer da. Kyo beobachtete ihn noch weiter. Er bemerkte nicht, wie sich Tränen in Totchis Augen sammelte, als der daran dacht, wie viel er erlebt hatte, wie viel er verloren hatte und dass er selbst jetzt nichts besaß. Keine Freunde, keine Familie, kein Verständnis. Totchi schien seinen Gedanken erlegen zu sein, er bemerkte Kyos Kommentar nicht, dass er endlich gehen soll und auch nicht den Mann, der auf ihn zu kam. Vom Regen war er schon pitschnass, ihm war nicht kalt. Er erwachte erst aus seiner Starre, als der Mann neben ihm stand und ihn umarmte. Kyo besah sich das Ganze genau, fand es nicht verwunderlich, dass es ein Mann war. Ihn würde es nicht mal wundern, wenn das Totchis Lover wäre. „Schwuchteln..“ zischte er nur für sich, sodass es keiner hörte. Toshiya sah leicht verwundert zu dem Mann hin. Er gab ihm einen Wangenkuss. „Na, meine Perle. Hab ich dich endlich gefunden.“ Der Mann hatte einen lieben Klang in der Stimme. Toshiya erstarrte innerlich, als er die Stimme erkannte und stieß den Mann hart von sich, sodass er im nassen Gras ausrutschte und zu Boden fiel. Totchis Knie zitterten, er war kreidebleich. Er kannte den Mann. Er erkannte ihn sofort wieder. Kyo schenkte den Beiden keine Beachtung, für ihn sah es so aus, als hätten sie Ehekrach. Ihm fiel nur auf, dass der Kerl so alt war, dass er sein Vater hätte sein können. „Oh, Tosh, Baby, das ist aber nicht nett von dir. Wo wir uns doch so lange nicht gesehen hatten.“ Er stand gleich wieder auf und riss Totchi am Arm zu sich. Er wand sich und versuchte los zu kommen, doch der Mann war stärker als er. Er hielt seinen Arm so fest, dass es schmerzte. „Lass mich los..“ „Eh, eh, wer bin ich? Du kennst doch meinen Namen noch oder?“ er drückte den Arm noch fester. „Ah! Hör auf!“ schrie Totchi unter Schmerzen. „Sag meinen Namen!“ „Leck mich doch!“ Totchi streckte ihm die Zunge raus. Als Dankeschön erhielt er eine schallende Ohrfeige und ging zu Boden. Der Kerl kniete sich zu ihm hin, als wolle er ihn hier und jetzt flachlegen. „Du bist genauso wie immer, das liebe ich so an dir, Tosh.“ Toshiya versuchte ihn von sich zu schieben, aber er war einfach nicht stark genug, der Kerl war kräftig gebaut und hatte ordentlich Muskelmasse. Dazu hatte er auch noch einen irren Blick drauf, was mit seinem Amerikanergesicht noch gruseliger wirkte. „Habt ihr zwei nen Schuss weg oder was!? Macht das gefälligst zuhause!“ Kyo brüllte von seinem Baum aus zu ihnen hin. Das konnte man sich nun wirklich nicht mir ansehen. Der Kerl grinste und stand von Toshiya auf. „Warte kurz, Tosh, ich hab nur was zu erledigen.“ Toshiya stockte, als der Kerl dann zu Kyo ging. Der sah ihn entnervt an. „Was willst du, man?“ fuhr er ihn an. Der Kerl stand direkt vor Kyo und packte ihm am Kragen. „Pass auf, Kleiner, oder ich prügel dich windelweich.“ „Soll ich jetzt Angst haben, oder was?!“ empörte sich Kyo und lachte auf. Daraufhin drückte der Kerl Kyo gegen den Baum. „Wäre für dich sicher besser.“ Er schnürte Kyo mit seinem Griff die Luft fast gänzlich ab. Totchi konnte das nicht mit ansehen, er lief zu den Beiden hin und hängte sich an den Arm von dem Kerl. „Mike, lass das! Er hat nichts damit zu tun! Lass ihn los!!“ Der Kerl warf Totchi von seinem Arm, indem er ihn einfach abschüttelte. „Halt dein Maul, Bitch. Mit dir bin ich noch nicht fertig. Wir machen gleich weiter, keine Angst. Aber jetzt erst mal zu deinem Freund.“ „Wir sind keine Freunde!“ empörte sich Kyo erneut und versucht den Kerl in die Weichteile zu treten, kam aber nicht ran. „Genau, wir sind keine Freunde!“ warf Toshiya ein, hing sich wieder an seinen Arm und biss so fest hinein, wie er konnte, bis der Kerl vor Schmerzen los ließ und Toshiya an den Haaren zu sich hoch zog. Kyo war wieder frei. Ihm gefiel ganz und gar nicht, was hier abging und er hielt es für besser, die anderen zu benachrichtigen. Er lief um den Baum herum und rief sie an, damit der Kerl das nicht merkte. Er konnte Totchi zwar nicht ab, aber er hatte ihm grade geholfen und so wie es aussah, war der Typ wohl nicht der Lover von ihm. „Wird nicht frech, Freundchen!“ er schlug Toshiya wieder ins Gesicht und wieder fiel Totchi zu Boden. Die Gelegenheit nutzte Mike* gleich aus und drückte ihn an de Schultern ins Gras. „Anscheinend hat sich dein Freund verpisst, dann können wir ja ungestört weiter machen.“ Grinste er und küsste Totchi am Hals entlang. Angewidert versuchte Toshiya den Älteren von sich zu schieben, schaffte es aber nicht. „Wir sind keine Freunde.“ Sagte Totchi nur wieder und versuchte ihn von sich zu drücken, krallte sich in seine Arme fest, als er an seinem Hals saugte und ihm dadurch einen Knutschfleck verpasste. „Dann hilft er dir ja.. Erstrecht nicht.“ Grinste er lustvoll. Toshiya bebte bei jeder seiner Berührungen und spürte, die Angst in sich, wie sie ihn zerfraß. Als Totchi die Augen zukniff und hoffte, dass endlich alles vorbei wäre, bekam Mike einen gewollt zu heftigen Tritt in die Seite und ging zu Boden, diesmal nicht auf Toshiya. „Hai, wir sind keine Freunde, aber das heißt nicht, dass ich zuschaue, wie du ihn vergewaltigst.“ Kyo zog Toshiya an den Händen vom Boden hoch und konnte ganz genau die Angst in ihm erkennen und spüren, allein schon an seinen kalten Händen, dem weißen Gesicht und nicht zu letzt am Zittern seines Körpers. In diesem Moment brauchte Toshiya Geborgenheit und jemand, der ihn in den Arm nimmt, genau das tat Kyo nicht. Mike rappelte sich gleich wieder auf und kam grinsend auf sie zu. „Mhm, ihr wollt euch wohl beide mit mir anlegen...“ Bei diesem Satz zog sich in Toshiya alles zusammen. //Iie... Ich kann da keinen mit reinziehen... Nicht Kyo, nicht Dai, niemanden... Das... Das... Das.. Muss ich allein schaffen, ich konnte ihm schon einmal entkommen... Ich.. // Totchi bekam etwas Mut und drückte Kyo mit einer Hand hinter sich, ging dann einen Schritt vor ihn, als Mike nahe an ihnen stand. „Iie, Mike. Das geht nur uns beide etwas an. Lass ihn da raus.“ „Wie du willst.“ Und schon traf der erste Schlag Totchis Magen. Er zuckte etwas zusammen, blieb aber standhaft vor Kyo stehen, mit beiden Armen ausgebreitet wie ein Kreuz, damit er nicht an Kyo heran kam. Umso mehr Schläge trafen ihn überall. Mike hatte Gefallen daran. Er wusste, wie lange Totchi standhalten konnte und dass er hinterher zu schwach war, sich wehren zu können. Selbst als Totchi in die Knie sank, blieb er vor Kyo stehen. „Etto, was soll das!? Willst du dich jetzt freiwillig verprügeln lassen oder was!?“ fauchte Kyo. „Halt dich da raus, das geht dich nichts an. Wir sind keine Freunde, wie du schon sagtest.“ Wieder kam ein Schlag und hätte Toto direkt ins Gesicht getroffen, würde Kyo ihn nicht mit seiner Handfläche abfangen. „Spinn hier nicht rum! Wäre ich dein Freund, würdest du erstrecht nicht zu lassen, dass er mir was tut. Es müsste dir egal sein!“ „Seid ihr jetzt fertig?!“ nervte Mike. „Ich habe noch mehr vor, also, verschwinde besser.“ „Das hättest du wohl gerne.“ Kyo grinste ihn an. Totchi wusste nicht mehr, was er denken sollte. Er sah, wie Kyo um hin herum ging und den nächsten Schlag von Mike abfing. Er selbst war nicht mehr fähig zu stehen, die Schmerzen ließen ihn Höllenqualen leiden. Doch er sah ganz genau, wie Kyo ebenfalls Schläge abbekam. Und er sah, wie Mike zu einem großen ausholte, und er kannte Mike und er wusste, dass es Kyo umhauen würde, sodass er ihn am Bein runter zog, dass Kyo nach hinten fiel und so dem Schlag auswich. „Ah, das ist mein Tosh. Baby, du bist genauso heiß wie früher.“ Er leckte sich über die Lippen. Kyo verstand nicht, was der Kerl meinte. Er rappelte sich auf, doch Totchi stand wieder vor ihm, er verstand ganz genau, was er sagte. Ganz genau. Ein letztes Mal holte Mike aus und ein harter Schlag traf Totchis Magengegend erneut. Diesmal stärker als gewöhnlich. Nicht nur Totchi hatte sich verändert, auch Mike war stärker geworden. Totchi konnte nicht mehr, er sank unter Schmerzen zusammen, musste sich beherrschen, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er wusste, was Mike noch alles vorhatte und konnte Kyo da nicht mit rein ziehen. „Ey, wird jetzt bloß nicht bewusstlos, klar!?“ maulte Kyo. „Willst du mich mit dem allein lassen, oder was?!“ „Ich hab kein Problem damit, mein kleines Spielchen auch mit dir zu spielen.“ Grinste Mike. „Du dreckige Schwuchtel, das könnte dir so passen, wa!?“ giftete Kyo ihn an. Totchi versuchte, sich aufzurichten, doch scheiterte, weil ihm gleich schwindelig wurde. Kyo half ihm nun etwas und griff ihm unter die Arme, um ihn aufzurichten. „Mach jetzt nicht schlapp. Die anderen kommen.“ Meinte Kyo nur. Totchi sah erschrocken auf. Mike verstand nicht, was sie sagten, hatte jedoch keinerlei Gelegenheit, darauf einzugehen, als sie schon die Automotorgeräusche hörten. Schneller als man überhaupt fahren konnte, raste der Wagen durch den Park, obwohl hier Autofahren verboten war und hielt direkt auf Mike zu.** Sie begannen erst viel zu spät vor ihm zu bremsen und hätten ihn erwischt, wäre er nicht rechtzeitig zur Seite gesprungen. Toshiya bekam das Ganze nur noch vage mit, sah aber genau, dass Dai auf der Fahrerseite ausstieg. Kaoru kam aus der Beifahrertür. In der Gewissheit, dass er gegen drei Mann keine Chance hatte, ergriff Mike dann die Flucht. Totchi war nicht mehr fähig, sich aufrecht zu halten. Er verlor endgültig unter Kyos Stütze das Bewusstsein. 4.Kapitel –Owari- *purple head hab ich aus dem englischen genommen. In einer englischen FF kam der Begriff für Kaoru vor und ich fand das toll *-* Genau wie blue head für ToshiyaXD (wir würden Blauhaariger sagen^^) Dai pouted is auch englischXD hab ich auch aus der FFx3 Fand des halt so lustig, weil ich bei dem Wort immer an Hühner denken mussXDDD **Mike hab ich als Namen gewählt, weil das n Ex meiner Mom war und der hat sie auch belästigt und so, wurde aber nie so extrem wie der Typ hier. Einmal is er aber bei uns in de Wohnung gewesen und meine Mom hatte sich im Schlafzimmer eingeschlossen. Das war nachts. Ich bin von seinem Gelaber wach geworden und hab dem dann gehörig den Marsch geblasen, bis er endlich abgehauen is-.- Spacken gibt’s, die gibt’s gar nicht. *Kopfschüttel* ***gomen ne, ich weiß, dass ich das aus einer anderen FF von mir entwendet hatte, aber ich wüsste nicht, wie ich das sonst machen sollte, dass der Kerl auch wirklich abhaut-.- *drops*... ---Etto.. *hüstel* Der Titel is toll, ich mag ihn. Übersetzt heißt er: „psychischer vorsätzlicher Mord“. Nya.. Den habsch dann auf de Handlung angepasst. ^ ^ Für Totchi bricht ja auch grad alles wieder in sich zusammen. Nya.. Da will ihn jemand psychisch tot sehen, also gewollter Mord, kann man sagenxD Als Wort mag ich ‚vorsätzliche Tötung“ nicht. Gewollter Mord hört sich viel besser an<.< *drops*.. Dai is also n MachoxD *lol* Armes Totchi.. Nya... De story is auch schon wieder anders, als geplantXDD Eigentlich hätte das alles erst bis zum zweiten Chap gereicht, aber nya.. Werden dem entsrpechend auch mehr als fünf und es war wohl doch gut, noch kein Ende geplant zu habenxDD Separat schreib ich jetzt auch an meiner FF „Geisterwandel“ weiterx3 Weil PaRa mich dazu zwingtXDD Sind beides FFs für siex3 *lol*...bis des nächste Chap kommt, dauerts also noch, zumal ich ja jetzt im Praktikum bin und so keine Zeit finde.. *nicht will* ..*Praktikum ankotzt*T.T Genau wie meine Fam.. ich will hier weg-.- *drop*.. also dann, bis zum next ChapterXD *drop* 2006-02-19; 14:32Uhr...--- Kapitel 5: Hitoribotchi no yoru ------------------------------- Anmerkung1: Gomen ne, wenn’s hier mal länger dauert, ich muss fürs PaRa die andere FF für sie nebenbei auch noch weiter schreibenXD (des is die „Geisterwandel“ FF) Anmerkung2: es kann länger dauern mit den Chaps, weil ich grade Praktikum habe und gar nicht zu hause bin o.O *drops* Anmerkung3: Ich hasse meine Fam und sie hasst mich, das Leben is so schöööööööööööööön *lol*.. Anmerkung4: Die Story läuft aus n Ruder o.o Anmerkung5: ich hab mir n Mundschutz beim Praktikum geklautXDDD *lol*.. Hat keiner bemerktx3.. Anmerkung6: Der Sänger von Tokio Hotel sieht im neuen Video aus wie Kirito!! (des heißt glaub ich ‚rette mich’.. Wie de Kunde heißt, weiß i gar nit ò.ó..) Das geht doch nicht! Kiriiiiii~-chanü *schniefu*... Anmerkung7: isch hab de FF bis zu ende geplant o_O wird sicher dem PaRa nicht gefallen>.> *dotz* Music: Panic Channel *-* Will Tara wieder ham T.T *schniefu*…, Dir en grey^^, Shulla 5. Kapitel: -Hitoribotchi no yoru-*1 Toshiya lag bewusstlos in den Armen von Dai, als er ihn vom nassen Boden trug, nachdem er umgekippt war. Das Ganze war einfach zu viel für seine Nerven gewesen, schlossen die anderen, dabei wusste keiner auch nur im Entferntesten um die Tiefe dieser Wunde in Totchis Seele. Nie würden sie auch nur ahnen, was Mike in Toshiya für schreckliche Erinnerungen, Gefühle und Schmerzen hervorrief. Aber da der Typ jetzt weg war, beschlossen sie, erst mal auch hier abzuhauen. Es regnete noch immer und Toshiya war schon völlig durchnässt. Jeder wusste, dass das nicht gut sein konnte, besonders nicht, wenn Totchi jetzt wegen Mike auch noch leiden musste. //Ach Toshiya...Was machst du nur wieder...? Ich hoffe nur, das gibt nicht noch mehr Ärger. Aber... Ich dachte du wärst schon auf Arbeit...? Was machst du dann hier draußen..? // Dachte sich Dai, als er hinten einstieg. Es war zwar sein Wagen, aber er wollte jetzt Totchi bei sich haben, während Kaoru fuhr und Kyo sich auf den Beifahrersitz platzierte. Dai hatte Toshiya seine Jacke umgelegt, es war so fürchterlich kalt draußen gewesen und er wollte nicht, dass der andere einfach wieder krank wird. Obwohl er eigentlich wissen müsste, dass Toshiya dagegen relativ abgehärtet war, weil er schon länger kein Zuhause hatte und unter freiem Himmel übernachtete. Daran konnte sich Dai allerdings nicht gewöhnen. Ihm kam es einfach nur so vor, als würde Toshiya schon seit Ewigkeiten bei ihm wohnen und ein Junge aus der Nachbarschaft sein. Leider war beiden klar, dass das nur seine Traumphantasie war. Eine Phantasmagorie, die nie so war.*2 Kaoru fuhr den Wagen und schien als einziger wissen zu wollen, was überhaupt passiert war. Dai fragte nicht nach, schien nur noch Toshiya im Kopf zu haben, jeder andere hätte jetzt gesagt, dass er ihn liebt, aber nachdem er das ja erst kürzlich abgestritten hatte, beließen sie es nun auch dabei und fragten nicht weiter nach. „Hey, Kyo, erzähl uns doch mal, was jetzt eigentlich los war? Du hast ja nur gesagt, dass es um Toshiya geht.“ Begann der Leader ihrer Band dann und sah kurz nach links zu Kyo, dann aber wieder direkt auf die Fahrbahn. Kyo hing gelangweilt am Fenster und schaute nach draußen. Es schien offensichtlich, dass er von sich aus nicht darauf gekommen wäre, etwas zu erzählen oder vorhatte, sich mit ihnen über andere Sachen zu unterhalten. Sein Blick schien etwas traurig, aber sobald er bemerkte, dass Kaoru ihn verlangte, änderte es sich blitzartig und er legte ein Pokerface à la Warumono auf. „Ach, genau weiß ich auch nicht, was das war. Im Übrigen, weißt du, dass sie ein er ist?“ versuchte Kyo vom Thema abzulenken, er schien nicht ganz bei der Sache zu sein. „Etto!? Das wusste ich nicht.“ Musste Kaoru zugeben.*3 „Nya... Ich bin mal wieder von Zuhause abgehauen und dann zu meinem Baum gegangen..“ stammelte sich der Kleinste zurecht, um nicht erzählen zu müssen, was los war oder wie er sich fühlte. „Hast du wieder Stress mit deinen Eltern?“ „Hai, aber das ist ja egal..“ resignierte Kyo. „Auf jeden Fall saß er dann genau unter meinem Baum. Wir haben uns kurz gestritten, weil ich wollte, dass er sich verpisst. Ich mag ihn nicht. Ich glaube, er wollte auch gehen, aber ist dann stehen geblieben. Hab ich nicht weiter drüber nachgedacht. Dann kam da der Typ, ich glaube, Toshiya nannte ihn Mike, wohl n Amerikaner, ich hab erst gedacht, dass der sein Lover wäre, aber dem war dann wohl doch nicht so, als er angefangen hat, auf ihn einzuschlagen und ihn dann vor meinen Augen flachlegen wollte. Vor meinen Augen! Der hat wohl kein Benehmen gelernt, das kann er gut zuhause machen!“ „Kyo! Als wäre das so wichtig!“ murrte Dai. Ihm gefiel es absolut nicht, wie Kyo darüber sprach, als wäre ihm das Schicksal von Toshiya völlig egal. Da konnte er Probleme mit was auch immer haben, aber so was mochte er nicht. Immerhin machen sie sich auch um ihn seine Gedanken. Er verstand nicht, wie jemand manchmal so gefühlskalt sein konnte. Aber vielleicht wollte er das auch gar nicht und vielleicht war das auch ganz gut so. Kyo würde eh nicht dulden, dass jemand weiß, wie er tickt und wie es in seinem Inneren aussieht. „Man, weiß ich doch, ich hab ja erst auch wirklich gedacht, die wollen ne Nummer schieben, aber Toshiya hat sich ja gewehrt und so, also, der wollte wohl und er nicht. Da bin ich dann dazwischen gegangen, kann ja nicht zulassen, wie da jemand einfach deine Schnecke vergewaltigt, ne?“ grinste er, ob nun absichtlich oder um ihn zu ärgern, konnte er einfach nicht von dem Gedanken lassen, dass er für Totchi mehr empfand als Freundschaft, auch wenn er nicht das Mädchen war, für das ihn alle gehalten haben. „Kyo! Er ist nicht mein Freund. Kapier das endlich! Und du redest so, als wäre dir das alles völlig egal, das finde ich ehrlich nicht okay von dir.“ „Ich hab halt meine eigenen Probleme. Nya.. Egal, jetzt. Ich hab dann halt euch angerufen, weil der Kerl n bisschen zu stark für mich war. Und Toshiya, der Spinner, meint dann die ganze Zeit, ich soll mich raushalten. Geht mich nichts an und so, sagte er, aber dann hät ich wohl ganz schön Ärger von dir bekommen, wenn ich dein Babe einfach verprügeln lassen hätte. Obwohl ich auch kaum dazu gekommen war, mal zuzuschlagen, weil der alles allein machen wollte. Tut so als wären wir Freunde. Das ich nicht lache. So ein baka.“ „Du bist unmöglich Kyo.“ Seufzte Kaoru. Den Rest der Fahrt über sprachen sie kein Wort mehr miteinander und jeder beschäftigte sich mit seinen eigenen Gedanken. Man sah Dai an, dass er sich sorgte und Kyo wohl mehr als nur Probleme hatte. Aber niemand sprach drüber, niemand fragte den anderen und so verging die Zeit ungetaner Dinge. Kurz bevor sie bei Dai ankamen, erwachte Toshiya wieder. Er öffnete die Augen nur langsam und versuchte, erst mal klar denken zu können. Er drehte den Kopf zur Seite, direkt an Dais Oberkörper heran. Er hatte die Augen wieder geschlossen, spürte aber eine ungewöhnliche, mollige Wärme, die eigentlich nicht da sein dürfte. Das machte ihn stutzig und er öffnete die Augen. Er sah Dai als erstes überhaupt und sah ihn fragend an, zugleich aber noch völlig schlaftrunken und kaum in der Lage, etwas klares erkennen zu können. Er versuchte sich von seinem Körper zu erheben, aber als er die Schmerzen spürte, ließ er sich wieder fallen. Davon wurde Dai nun auf ihn aufmerksam. „Hey, wieder wach..?“ er strich die Haare aus Toshiyas Gesicht und sah ihn lächelnd an. „Dai, ich...“ er versuchte etwas zu sagen, aber alles tat ihm weh. Durch jeder einzelne Faser in seinem Körper zuckten die Schmerzen und er wand sich leicht, damit er sie nicht so stark spürte. Eigentlich war das Ganze kein Wunder nachdem was passiert war. Er verzog etwas schmerzvoll das Gesicht. „Darf... Darf ich liegen bleiben...?“ fragte er dann ganz leise, dass es fast nicht einmal Dai selbst verstanden hätte, damit er nicht noch mehr von den Schmerzen spürte, wenn er sich bewegen musste. „Klar, kein Problem.“ Er lächelte sanft. Toshiya hatte ein paar Schweißperlen auf der Stirn. Ihm war nicht gut, das stand fest. Aber das alles kam nur von den Schmerzen und die würden vergehen, das wusste er und dass es schnell ginge, hoffte er zumindest. Er schloss dann erneut die schweren Augenlider und versuchte etwas zu schlafen, was ihm kaum gelang. Die restliche Zeit der Fahrt nutze er also dafür, um sich noch etwas auszuruhen. Als sie dann aber angekommen waren, musste er wohl oder übel aufstehen. Unter Schmerzen, wie er sie schon einige Zeit nicht mehr hatte, richtetet er sich langsamer, als er dachte, von Dai auf und stieg aus dem Wagen aus, machte dabei den Eindruck, dass er jeden Moment auseinander brechen würde. Er brauchte Dais Stütze, sonst könnte er nicht die Treppen zu ihrer Wohnung hoch gehen. Dai half ihm gerne, er war immerhin auch einer seiner Freunde und für die tat Die so gut wie alles, was er konnte. „Hast ganz schön was abbekommen, ne?“ meinte Kaoru dann zu ihm, worauf Totchi ihn anlächelte. „Geht schon...“ war die schlichte und einfache Antwort, die er nur noch hervor bringen konnte, anderes hätte ihn verraten, dass eben nicht alles so einfach war, wie er es zu sein scheinen ließ. //Ich hab schon schlimmeres erlebt... von daher.. Das hier sind ja nur ein paar Schläge gewesen. Aber.. Dai.. Er kümmert sich so rührend um mich... Ich.. Weiß einfach nicht.. Ob ich es ihm nicht alles erzählen sollte... Ich.. Kann eigentlich nicht... Ich.. Will nur noch vergessen, aber... Ich spüre, dass ich gerne.. Jemanden... Nein... Ihm vertrauen würde.. wenn ich nur nicht diese Angst hätte... Immer wieder die gleiche Angst... Und.. ich... // Plötzlich stockte Toshiya und Dai sah ihn verwirrt an. „Was hast du? Sind die Schmerzen so heftig?“ „Iie, ich kann gehen..“ tapfer machte er weiter. Etwas ganz anderes hatte ihn erschreckt. //Mike.. Er ist es... ER.. Er is wieder da.. Er hat mich gefunden.. Und... Er... Wird mich auch hier finden... Ich muss Dai sagen, dass ich gehen muss... Ich hab sie schon mit reingezogen und... Ich kann nicht.. Nicht verantworten, dass ihnen.. Dass Dai.. Etwas passiert... Ich... Verdammt... Ich hätte mich nie darauf einlassen dürfen.. Aber.. Das warme Bett... Und.. Die Geborgenheit.. Ich... Bin schwach geworden und bin es noch immer... Ich.. habe.. mich verliebt... Verliebt in einen Traum, der so wie er ist, nicht wahr werden kann.. Dai.. Er.. Er ist.. Mike wird ihn.. und die anderen auch.. Ich darf nicht zulassen, dass... Nein, ich darf es nicht... Ich muss hier raus... hier weg... Aber.. ich kann ja nicht mal richtig gehen... Ich werde von hier verschwinden, sobald es mir möglich ist und ich.. ich muss mit Dai reden, sonst wird er mich suchen und... // Nachdem sie in der Wohnung ankamen, setzt Dai Toshiya erst mal auf dem Sofa ab. Erschöpft legte sich Totchi dort erst mal auf die Seite, damit er die Schmerzen nicht so intensiv spürte. Er war drauf und dran, wieder die Augen zu schließen und einzuschlafen, aber er blieb wach. Seine Gedanken hielten ihn davon ab, einfach jetzt wieder einzuschlafen, auch wenn er die Augen kaum offen halten konnte. Noch immer hatte er Schweißperlen auf der Stirn, die verrieten, was er für Schmerzen hatte. Kyo setzte sich auf den einzigen Sessel im Wohnzimmer und beobachtete Toshiya. Seinen Nicht- Freund. Es schien ihm nicht zu gefallen, was passiert war, aber es verwunderte ihn irgendwie. Er wüsste zu gern, woher sie sich kannten und noch viel mehr würde ihn interessieren, ob Totchi nur gut im Gefühle verstecken ist oder ob ihn das Ganze wirklich nicht so sehr mitnahm, immerhin wurde es fast missbraucht und das zieht eigentlich nicht so ohne weiteres an einem vorbei. Andererseits könnte er auch einfach nur zu viele Schmerzen haben, sodass er sich momentan gar nicht auf etwas anderes konzentrieren kann. Schmunzelnd beobachtete er den auf dem Sofa liegenden weiter. Er regte sich nicht, schien auch nicht zu denken. Für Kyo sah Totchi eh so aus, als wäre er nicht fähig gewesen, überhaupt zu denken. Wer sich umbringen will, kann keinen klaren Verstand haben und dementsprechend auch nicht denken. Kyo selbst wusste, wie es war, verzweifelt zu sein, wenn er wieder Streit mit seinen Eltern hatte und den anderen nichts sagen konnte, aber dennoch war er bei genug verstand, sich deswegen nicht umzubringen und das Toshiya das versucht hatte, missbilligte er besonders auf Grund seiner eigenen Lage. Er hielt nichts von Toshiya, das war sicher. *4 Kaoru und Dai gingen in die Küche, wo Dai erst mal eine rauchte. Auch Kaoru zündete sich eine seiner Kippen an. Beide saßen sich gegenüber. Dai schien sich Gedanken zu machen und Kaoru ihn dabei zu beobachten, um festzustellen, was er dachte. Schwachsinnig, wenn man bedenkt, dass man davon die Gedanken des anderen auch nicht lesen konnte. Um dann aber dennoch zu erfahren, was mit ihm los war, oder besser, was ihm durch den Kopf ging, fragte Kaoru ihn dann einfach. Leader- like, wie er nun mal war, machte er sich halt auch um ihn seine Gedanken. „Hey, Dai. Was beschäftigt dich? Wieso so bedrückt?“ stellte er seine Frage und blies dabei den Rauch seiner Zigarette aus den Lungen. Eigentlich hätte man sich auch denken können, warum, nachdem was los war. Das zog nun mal nicht einfach an einem vorbei und schon gar nicht an jemanden, wie Dai, der so sensibel ist. Auch wenn er oft den coolen und unnahbaren gibt, wissen doch alle seine Freunde, dass er es nicht ist und was bei ihm Fassade ist. „Es ist wegen Toshiya... Er hatte zu mir gesagt, dass er schon beim Club is, weil sie dort so viele Gäste hätten und so.. Aber das war dann wohl gelogen.. ich weiß nicht... Ich wüsste gerne, was mit ihm los ist bzw. warum er mich anlügt. Ich hab ihm doch nichts getan und meine schlechte Laune heute Morgen hat er auch verschlafen.“ „Oh, du meinst, als du mich durchs Handy angebrüllt hast, dass ich dir nicht auf die Nerven gehen soll?!“ grinste Kao. „Genau das. Ich versteh ihn nicht. Ich dachte, er würde es mir sagen, wenn er etwas auf dem Herzen hat. Ich meine...“ „Warte mal, Dai, nur damit ich hier nichts falsch verstehe. Ihr seid nicht zusammen und liebt euch auch nicht?“ „Sind wir nicht und tun wir nicht. Warum!?“ Dai war skeptisch. Er drückte die Kippe im Aschenbecher aus und nahm sich direkt die nächste aus der Schachtel, um sie sich anzuzünden und in den Mund zu schieben. „Nya... Du hörst dich wie ein besorgter Ehemann an. Aber okay. Erzähl weiter.“ „Ich bin kein Ehemann, Kaoru. Lasst bitte diese dummen Scherze. Wir sind nur Freunde und das ist es ja, was mir Sorgen macht. Er sagt nichts. Dabei kann er mir doch vertrauen und so... Er hat mir schon ein bisschen was von seiner Vergangenheit erzählt, weißt du, er sagte, dass er gestalkt wurde und deswegen weggelaufen ist und bei uns gelandet ist und dass er weg müsste, weil der Kerl ihn sicher weiter verfolgt und so. Ich meinte zu ihm, dass es quatsch ist. Er war die letzten Wochen ja auch nicht aufgetaucht, aber... Heute.. Wie Kyo meinte, Toshiya kennt diesen Mike.. Ich bin mir fast sicher, dass er der Mann ist, der ihn verfolgt. Und eigentlich bin ich schuld, dass das heute passiert ist.“ „Dai, wieso solltest du!?“ „Ich habe so das Gefühl, dass Totchi mir etwas verheimlicht... Deswegen.“ „Jeder hat seine Geheimnisse, Dai und er kann dir auch nicht alles auf einmal erzählen, ne? Wie wäre es, wenn du ihn mal fragst?“ Kaoru drückte seine Kippe aus. „Dann rauchst du auch nicht so viel. Das ist nämlich ungesund, ne?“ „Das sagt der richtige.“ Schmunzelte Dai. Kaoru stand auf und ging aus der Küche zurück ins Wohnzimmer. Dai folgte ihm dann auch, nachdem er seine Zigarette aufgeraucht hatte. //Ich würde Toshiya gerne fragen und alles von ihm erfahren und.. Es verstehen... Aber ich schätze mal, er sagt mir nicht einfach so, was war und das kann ich ihm nicht einmal übel nehmen.. Ich meine... Er scheint wirklich eine Menge Mist erlebt zu haben und ich könnte auch nicht jedem gleich erzählen... Und... einem Fremden, der sich als Freund ausgibt, schon gar nicht... Aber gebe ich mich wirklich nur als Freund aus und wir sind eigentlich nichts weiter als Fremde?! Wie denkt er wohl darüber...? // Als Dai dann im Wohnzimmer ankam, dachte er nicht mehr nach, als er sah wie Kaoru in der Tür stand, als wüsste er nicht, wo er hin sollte. Kyo hingegen kniete vorm Sofa und Totchi machte noch immer ein schmerzverzogenes Gesicht. In ihm bildete sich immer mehr die Frage, was hier los war. Er kam zu Kyo und Toshiya hin, bemerkte dabei den besorgten Blick von Kyo und Kaoru. Er setzte sich auf die Lehne seiner Couch und sah auf Toshiya. „Kyo..? Ist was passiert oder so...?“ fragte er ihn dann. In Anbetracht der momentanen Situation, dass sich Kyo nie so schnell Sorgen um jemanden macht, aber grade vor dem Sofa kniet, auf dem keiner seiner Freunde lag, machte ihn stutzig. „Etto... Ich weiß auch nicht so recht, aber er sieht nicht gut aus, sagt kein Wort, wenn man ihn fragt und jammert auch nicht. Er gibt allgemein kein Lebenszeichen von sich.“ „Aber er ist schon bei Bewusstsein oder?“ fragte Kaoru dann von seinem Platz im Türrahmen aus. „Ich denke schon. Sonst könnte er das Gesicht nicht so verziehen.“ Meinte Kyo nur. „Was sagst du dazu, Dai?“ fragte er dann den anderen, der sich Toshiya genau betrachtete. „Ich weiß nicht so recht.“ Er legte seine Hand auf Toshiyas Stirn, um ausschließen zu können, dass er Fieber hatte, weil ihm immer noch die Schweißperlen auf der Stirn standen. „Fieber hat er nicht. Krank scheint er auch nicht zu sein.“ Dai setzte sich jetzt auf den Boden vor der Couch und sah ihn an. Kyo verfolgte jede seiner Handlungen genauestens. „Totchi...? Hörst du mich...? Hey, Totchi..“ Als Antwort kam nur ein schwaches Kopfnicken von dem Jüngsten im Raum. „Geht’s dir nicht gut?“ wieder nur ein Kopfnicken als Antwort, aber Dai dachte sich gleich, dass er nicht zugeben würde, wenn es ihm nicht gut ging, obwohl er alles andere als den Eindruck machte, dass alles okay war. Kaoru ging, ohne dabei ein Wort zu sagen, zu dem Telephon, dass auf dem Tisch stand und wählte. Er schien der einzige zu sein, der den Ernst der Lage gleich bemerkt hatte. „Ich glaube, wir rufen lieber einen Arzt. Er könnte vielleicht innere Verletzungen haben.“ Er wartete erst gar nicht auf eine Antwort von einem der anderen und beschrieb dem Notarzt, wo er hinzufahren hatte. Als Dai das hörte, senkte er den Blick erstrecht auf Totchi und sah ihm an, wie er litt. Er hoffte, es würde nicht so sein und strich ihm durchs Haar. //Armer Totchi.. Hoffentlich ist es nichts ernstes... Immer leidest du nur... // Alle warteten sehnsüchtig auf das rettende Türklingeln und nach guten zehn Minuten war es dann auch endlich so weit. Hastig eilte Dai hin und öffnete den Männern. Er begrüßte sie freundlich, während sie sich die Schuhe auszogen und wurden dann von Dai dann ins Wohnzimmer geführt. Der Arzt erkannte gleich, wer sein Patient sein sollte, was ja nun auch nicht schwer war, da die anderen beiden wohl auf zu sein schienen. „Er..?“ fragte er vorsichtshalber noch einmal nach. „Wer denn sonst?!“ knurrte Kyo. Er hasste Ärzte, angesichts der Tatsache, dass seine Eltern ihn lieber in die Psychiatrie schicken würden, kein Wunder. „Kyo..“ mahnte Kaoru ihn. Beide standen am Fenster und Dai setzte sich auf den Sessel. Nun beobachteten sie alle, was der Arzt und die Sanitäter taten. Sie untersuchten den Geschädigten und laberten irgendein Medizinerquaderwelsch, was keiner der anderen so wirklich zu verstehen schien. Nach einer Weile fragte er sie dann: „Was ist passiert?“ belangloser Ton, desinteressierte Worte. „Anou.. Nur eine kleine Prügelei mit anderen Jugendlichen.“ Antwortete Dai. „Die Jugend von heute, mal wieder typisch. Wisst ihr, wie oft ich so was vorgesetzt bekomme. Vor einem Jahr war das noch nicht so extrem. Nya..“ seufzte der Arzt. „Interessiert uns nicht.“ Maulte Kyo. „Also, was is?“ Kaoru strafte ihn wieder mit einem Leader- Blick. Kyo zeigte den Menschen, die er nicht leiden konnte deutlich, dass er es nicht tat. „Ich kann nicht einfach so etwas genaueres sagen. Ich würde ihn vorsichtshalber lieber ins Krankenhaus bringen, damit wir Ultraschall machen können. Er bleibt dann über Nacht, wenn alles okay ist, kann er morgen wieder raus. Ansonsten müssen wir ihn da behalten. Besonders bei Prügelein treten oft innere Verletzungen auf, von denen man nicht gleiche etwas bemerkt.“ Der alte Mann dirigierte einen den Sanitäter und der holte dann eine Spritze aus seiner Tasche raus und füllte sie mit einer Kanüle, in der eine Flüssigkeit war. „Packen Sie das weg!“ keifte Kyo. Alle wussten, dass Kyo Angst vor Spritzen hat. „Wir sind gesund und er braucht keine Impfung oder whatever.“ „Das ist auch kein Impfstoff, dass ist ein Schmerzmittel. Immerhin scheint hier jemand einiges aushalten zu müssen.“ Seufzte der Arzt resignierend. „Würden Sie mir bitte helfen und die Trage holen?“ er bedeutete einem der Sanitäter sich zu bewegen. „Einer von Ihnen kann auch im Wagen mit fahren.“ Sagte er dann zu den anderen dreien. „Geht einer von euch?“ fragte Dai dann. „Warum nicht du?“ wollte Kaoru wissen. „Nya... Ich werde heute lieber seine Schicht übernehmen, damit er nicht gleich wieder rausfliegt, ne?“ „Okay, das ist gut. Ich..“ Kyo unterbrach Kaoru. „Ich fahr mit.“ Daraufhin trafen ihn zwei fragende Augenpaare. Es war eher Kaoru, der ihn sämtliche Fragen stellen wollte, die ihm dazu einfielen, während Dai eher der erstaunt- überraschte Part von ihnen war. „Guckt nicht so.“ maulte Kyo nur. Er wollte nicht, dass einer merkte, dass er eigentlich nur mitfuhr, weil er den Ärzten nicht traut und sich selbst davon überzeugen wollte, dass mit dem anderen alles okay war, immerhin hatte er das für ihn getan und somit war Kyo ihm etwas schuldig. „Aber Kyo...? Du hast...“ wollte Kaoru einwerfen. „Klappe. Wir gehen jetzt, also los.“ Gesagt, getan. Der Notarzt und seine Sanitäter waren bereits auf dem Weg die Treppen runter und in den Krankenwagen. Toshi ließ sich auf der Trage ab transportieren, mehr ungewollt, aber er konnte sich in seinem momentanen Zustand eh nicht dagegen wehren. Das Schmerzmittel hatte den tollen Nebeneffekt, dass er sich schläfrig fühlte. Er hatte zwar die Augen geöffnet, war aber mehr im Halbschlaf, als dass er wach war, was um ihn herum passierte, bemerkte er kaum mehr. Es war fast so, als hätte der Arzt ihm Drogen verabreicht. Nur das es keine waren. Das Gute daran war, dass er wirklich fast keine Schmerzen mehr fühlte und sein Gesicht nicht mehr verzog. Kyo folgte ihnen wortlos, machte keine Miene, während Dai und Kaoru schon eher besorgt hinter ihm her gingen. Sie wunderten sich wirklich, was auf einmal mit ihrem Vocal los war, aber sie fragten ihn nicht, da sie wussten, dass er ihnen eh nicht antworten würde. Unten angekommen standen die Beiden vorm Haus und Kyo vorm Wagen. Er sah sie nur kurz an, zeigte dann einen Daumen nach oben, um zu signalisieren, dass er alles im Griff hat. Dai nickte ihm zu, Kaoru tat nichts. Daraufhin drehte sich Kyo dann um und stieg in den Wagen ein, da er schon von einem der Sanitäter gerufen wurde. „Ich ruf euch an, wenn was raus ist.“ Sagte er nur noch und verschwand dann hinter der sich schließenden Wagentür. Während der ganzen Fahrt über, achtete Kyo peinlich genau auf jede Bewegung, die von Toshiya oder einem der Helfer ausging, warf ihnen dabei immer wieder tödliche Blicke zu, die sagten >Ich weiß, was ihr tut und wenn ihr es nicht richtig macht, mach ich euch die Hölle heiß.< Oder so etwas wie >stirb doch einfach, dann mach ich deinen Job.<, >Morgen schreibe ich einen Song darüber, wie schlecht du arbeitest.<, >wenn er stirbt, bring ich dich um.<, >Das Leben sucks und deins soll es auch.<, >Du kommst mir bekannt vor, hab ich dir schon mal das Leben zur Hölle gemacht? Oder bist du mit meinem Nachbarn verwandt!?<. Alles in allem tat er nichts davon, da die Fachmänner ihrer Arbeit gut nach kamen, Kyo wertete es jedoch lediglich damit aus, dass sie es nur taten, weil er ihnen zusah und sie sonst irgendwas anderes gemacht hätten. Kyos Blick ruhte nun auf Toshiya, der halb schlief und halb wach lag, es sah fast so aus, als würde er in ein Koma fallen. Irgendwie tat er ihm leid, wie er so dalag, unfähig, sich zu bewegen oder sich gegen jemanden zu wehren. Andererseits dachte er, dass es ihm schon ganz recht geschah, was lässt er sich auch von irgendeinem Typen verprügeln und misshandeln. Er war sich sicher, dass Toshiya gegen ihn keinerlei Chancen gehabt hätte und ohne sein Eingreifen schlimmeres passiert wäre. //Du bist aber auch ein baka! Wie kann man sich seines Lebens nur so überdrüssig sein, dass man sich verprügeln lässt und wer weiß was noch!!? Nya, wundert mich bei dir aber auch gar nicht mehr, willst ja eh sterben. Und jetzt machst du Dai nur wieder unnötige Sorgen!? Warum stehste auch nicht auf und trällerst fröhlich durch das Haus!? Spielste den Verletzten, echt ey! Du Widerling! Mich würde auch gar nicht wundern, wenn du Dai alles aus der Vergangenheit vorlügst und den Typen angeheuert hast, damit er sich deiner annimmt und du ihn für dich hast. Woher sollte er wissen, dass du dort bist!? Mike, mhm. Das ganze scheint mir sehr verdächtig. Du bist echt abartig! Was kommt als nächstes, damit du Dais Aufmerksamkeit bekommst!? Stürzt du dich vor seinen Augen aus dem Fenster!? Oder hältst dir ne Knarre an die Schläfe, wenn er nicht mit dir schlafen will!? Würde ich dir durchaus zutrauen, hast uns allen ja auch das arme einsame Mädchen vorgespielt! Ich hätte nicht mitfahren sollen und dich diesen Widerlingen überlassen sollen, ihr passt doch gut zusammen. Gleich und gleich gesellt sich gern, oder was? Schau nicht so mitleidig, mein Mitleid bekommst du nicht! // Eine Schnute ziehend begutachtete Kyo den anderen auch weiterhin, innerlich wusste er nicht mehr, was er denken sollte, er regte sich so über den anderen auf, aber eigentlich tat er es nur, weil er nicht an die Situation zu Hause denken wollte. Deswegen war er auch hauptsächlich mitgefahren. Immer gab es nur Streit, wenn seine Eltern ihn sahen, jedes Mal aufs Neue und immer wieder mit neuen Gründen, mal waren es seine Haare, dann seine Outfits, wenn er als Visual rum läuft, im nächsten Moment seine Essgewohnheiten und dann wieder seine Unordnung in seinem Zimmer. Schon das hatte ihm gereicht, aber jetzt begannen sie auch schon an seinen Freunden herum zu meckern und seine Hobbys zu kritisieren, was auch nur die Musik war, ein anderes Hobby hatte er eigentlich nie gehabt. Ihm stand es bis zum Hals, dass seinen Eltern immer etwas neues einfiel, was sie nicht an ihm mochten. Sicher würden sie bald seine ganze Existenz bezweifeln und ihn zum Teufel wünschen, wenn sie es nicht schon längst taten, so kam es Kyo manchmal wirklich vor. Das Beste kam aber noch, als sie eines Abends nach Hause kamen und ihn anschrieen, obwohl er nichts getan hatte, außer im Bett zu liegen und nicht schlafen zu können. Schon oft hatte er heimlich geweint, aber jetzt weinte er nicht mehr. Er wusste, dass es nichts brachte und es machte ihn nur noch trauriger, wenn er daran dachte, wie oft er weinte. Indem er sich das Weinen und Gefühle zeigen vor anderen Leuten abgewöhnte, begann er nach und nach, sich die Arme aufzuschlitzen. Die Rasierklingen hatte er überall im Haus versteckt, manche waren so gut zu finden, dass es ihn wunderte, dass seine Eltern sie nicht fanden, aber vielleicht hatten sie es ja getan und auch seine Schnitte gesehen, gesagt hatten sie nie etwas. Nicht ein Wort, nicht mal ansatzweise. Heute hatten seine Eltern wieder gemeckert. An ihm, seinem Aussehen, seinem Verhalten, dass er keine Freundin hatte und dass er immer so frech war, was eigentlich auch nur noch als Schutzreaktion diente, damit nicht alles an ihm haften blieb. Wieder begannen sie ihn grundlos anzuschreien. Sie hatten auch von Toshiya gehört und ihm vorgehalten, dass sie so ein braves und selbstständiges Mädchen war, dass schon mit ihn ihrem Alter ausgezogen war und sich allein durchschlug, von ‚ihrem’ Selbstmordversuch wussten sie natürlich nichts. //Und das alles ist nur deine Schuld! Wenn du nicht hier aufgetaucht wärst, würden meine Eltern nicht einen solchen Aufstand machen. Es stimmt, ich wohne noch bei ihnen, nicht wie die anderen drei und wie du, aber ich bringe mich nicht um und laufe durch die Städte, bis mich ein viel zu gutmütiger Mensch bei sich umsonst wohnen lässt. Ehrlich, ich soll mir an dir ein Beispiel nehmen. Das sagten sie selbst. Du Schlampe kannst mir gestohlen bleiben, ich werde sicher nicht so wie du! Das ist viel zu erbärmlich, was du machst und wie du dich an Leute heran schleimst. Du kotzt mich an! Hoffentlich haust du bald wieder ab!! Du bist schuld daran! Und dann sitzt du an meinem Baum! Wie kannst du es wagen!? Dort gehe ich immer hin, wenn ich es zuhause nicht aushalte! Wenn du dort nicht gesessen hättest, hätte ich mir wieder die Arme verletzt. Auch daran bist du schuld! Wenn ich ritze, kann ich vergessen, was gewesen ist und bin nicht mehr verletzlich! Dank dir bin ich es noch. Aber denk nicht, du hättest mir etwas Gutes getan, indem du es verhindert hast, ich habe noch immer meine Rasierklinge bei mir, ich habe immer eine dabei. Ich werde schon noch zum Zuge kommen. Warts nur ab. Aber ich werde nicht so wie du! Sei dir dessen sicher! // Als Kyo sich Gedanken über seinen Werdegang machte, saßen Dai und Kaoru noch zusammen und tranken einen Kaffee bei Dai. Kaoru wollte noch so lang bei ihm bleiben, bis der Anruf von Kyo kam, dass alles okay war. Doch nun saßen sie schon seit einer halben Stunde hier und es kam kein Anruf von Kyo. Quälende Stille war eingetreten, die nur vom Schlürfgeräusch ihrer Tassen oder dem Anzünden ihrer Zigaretten unterbrochen wurde. Es war schon seltsam, dass jemand, den sie mal grade ein paar Wochen kannten, ihnen schon so wichtig geworden war, aber sie konnten nicht leugnen, dass sie Freunde waren und sich sorgten, als wären sie schon jahrelang befreundet, so wie alle anderen von ihnen auch. Dai starrte abwechselnd auf seine Zigarette, den Kaffee oder der Küchenuhr. Es machte ihn ganz schön nervös. Das blieb auch Kaoru nicht verborgen, er verstand gut, wie Dai sich Sorgen machte. Er hatte ein gutes Verhältnis zu Toshiya aufgebaut und auch Kaoru empfand den anderen als sympathisch. *5 „Dai, tu mir bitte einen Gefallen und sieh nicht dauernd von deinem Kaffee zur Uhr und wieder auf den Kaffee zurück. Das macht mich auch noch nervös und es reicht doch, wenn du das schon bist.“ „Gomen ne, Kao, aber ich denke die ganze Zeit daran, wie es ihm geht und was mit Kyo los ist, weißt du.“ „Schon okay, aber dann verstehe ich nicht, warum du nicht gleich mitgefahren bist, ich hätte auch seine Schicht übernehmen können und bis dahin ist es auch noch eine Weile hin.“ „Hai, ich weiß, aber... Ich...“ „Du hattest Angst?“ Kaoru sah ihn überrascht an, das kannte er von Dai nun wirklich nicht. „Hai, aber... Nya... Weil ich nicht wissen wollte, wie schlecht es ihm gehen musste und das er Schmerzen hatte... Ich meine, du hast ihn doch hier schon gesehen, wie muss dann dort sein und dann noch in diesen scheiß sterilen Zimmern und so... Ich kann meine Freunde nur schlecht leiden sehen, und ich dachte, wenn ich für ihn arbeiten gehe, kann ich ihm wenigstens etwas helfen.“ „DaiDai, du bist einfach zu gut für diese Welt.“ Lächelte Kaoru. „Mach dir mal nicht so viele Gedanken, selbst wenn er Schmerzen hat und leidet, das vergeht auch wieder, ne?“ „Du hast ja recht... Aber ich mache mir auch Gedanken um Kyo. Er war irgendwie komisch.“ „Das hast du also auch bemerkt, dann hab ich mir das also nicht nur eingebildet.“ Schmunzelte Kaoru. „Hai. Er sagte doch irgendwas davon, dass er Stress mit seinen Eltern hatte. Würde gerne mal wissen, was er immer anstellt, die machen das ja nicht grundlos. Aber er sagt ja wie immer nichts.“ Dai gab einen Seufzer von sich und stand dann auf, um sich noch eine Tasse Kaffee zu holen. „Wir sollten mit ihm reden, das geht doch nicht so weiter. Er hat doch mittlerweile jeden Tag Zoff mit ihnen, ne? Und er kann auch nicht immer zu diesem dummen Baum laufen, erstens ist das ganz schön weit weg und zweitens ist es heute als Beispiel auch viel zu kalt, um dort zu bleiben und wie wir ihn kennen, bleibt er dann wieder die Nacht über dort. Wir sollten ihm anbieten, dass er zu uns kommen soll, auch wenn er uns kein Wort sagt, was zu Hause los ist. Meinst du nicht auch?“ „Kao!!!!“ Ein lauter Schrei. Ein entsetztes Gesicht von Dai. Die Kaffeedose in der Hand. „Was ist?!“ „Großes Problem: Der Kaffee ist alle.“ „Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!? Hast du mir nicht zugehört!?“ Kaoru sah ihn empört an. „Klar hab ich. Ich bin ganz deiner Meinung, wenn er anruft, frage ich ihn, ob er heute bei mit bleiben mag, Toshiya ist ja nicht da, also hab ich noch Platz.“ „Und wo soll er hin, wenn er wieder hier ist?! Das klappt vielleicht heute aber dann? Ich hab auch nur eine Einzimmerwohnung, das macht sich etwas blöde. Und Shinya ist ne arme Sau.“ Dai grübelte kurz. „Eigentlich könnte er immer zu mir, ich meine, wenn das Gästezimmer für Totchi fertig ist, was nicht mehr lange dauern wird, dann kann er zur Not noch auf dem Sofa schlafen.“ „Aber ich bezweifle, dass er von allein herkommt. Er scheint Toshiya nicht zu mögen.“ „Schon, aber was sollen wir sonst machen?! Wir können Toshiya ja nicht ins Zimmer einsperren und ihm befehlen, erst wieder rauszukommen, wenn Kyo weg ist. Entweder sie vertragen sich oder streiten halt den Abend über, wäre vielleicht für Kyo auch ne gute Therapie, aber Toshiya.. Ich glaube, dass er das nicht erträgt, wenn ihn dauernd jemand anschreit. Er hatte es schon nicht so einfach...“ „Etto... Wir sollten aber eine gute Lösung finden, du kannst ja auch nicht schlafen, wenn die beiden streiten und du musst früh raus.“ „Die beste Lösung wäre natürlich, wenn er sich wieder mit seinen Eltern verträgt. Ich wüsste gerne, was da los ist, dass er immer abhaut, weil normalerweise streitet man ja nicht so extrem, dass man es zu Hause nicht mehr aushält. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wie man dauernd Zoff mit seinen Eltern haben kann, wir alle sind doch immer gut mit unseren ausgekommen, ne?“ „Stimmt schon, aber du kennst doch das Verhalten von Kyo. Wenn er schlecht drauf ist und so. Vielleicht verhält er sich bei seinen Eltern ja noch schlimmer, immerhin sind wir seine Freunde und ich denke mal, da hält er sich dann schon etwas zurück, ne?“ „O je... Der ist aber auch schwierig. Aber er war doch nicht immer so.“ „Etto.. Wie lange geht das jetzt eigentlich schon so? Vier Jahr oder waren es schon fünf?“ „Letzteres. Vorher hatte er mit uns geredet und ab und zu mal geweint, aber jetzt. Er hat sich wirklich verändert...“ „Allerdings. So kann das nicht weiter gehen. Wir sollten wirklich mit ihm reden.“ „Das machen wir auch, obwohl wir das vielleicht schon viel früher hätten tun sollen, aber damals artete das auch nicht so aus. Weißt du was? Ich hole ihn heute nacht zu mir und...“ „Das nützt aber nicht viel, wenn du arbeiten gehst.“ Unterbrach Kaoru ihn sogleich. „Stimmt auch wieder, dann bleibst du eben auch hier.“ „Dai, spinnst du!? Wo sollen wir denn alle schlafen!?” „Ach, ich komm diese Nacht auch nicht wirklich zum Schlafen, also ist das doch nicht so wichtig, ich nehm das Sofa, du kannst mein Bett nehmen und Kyo schläft im Gästezimmer.“ „Iie, Dai, dann nimm du das Bett, wenn du schon nicht viel schlafen kannst.“ „Kaoruuuuuu~“ flötete Dai fröhlich. „Kami-sama, lass das, ich schlafe ja schon freiwillig in deinem Bett, aber lass dieses Flöten sein.“ „Na also, warum nicht gleich so? Jetzt müssen wir nur noch warten, dass Kyo anruft.“ „Warten ist aber baka. Hast du nicht irgendwas, womit wir uns beschäftigen können?“ „Playstation. Fernseher. Zigaretten. DVD- Player. Bett“ „Das ist aber eine große Auswahl.“ Lolte Kaoru ironisch. „Aber du willst doch wohl nicht deinem Toshiya fremdgehen?“ grinste er. „K.A.O.R.U.!! Wir sind verdammt noch mal nicht zusammen und ich habe nicht Sex gemeint, sondern ne runde ratzen, weil ich müüüüüüüüüüüüü~de bin!!“ „Obwohl du soviel Kaffee intus hast!? Wann bist du eigentlich mal nicht müde?! Wenn du rauchst und Kaffee trinkst? Und du bist dir ganz sicher, dass du keine Bettgeschichte mit...“ „Schnauze jetzt, ich hab nix mit Totchi gehabt! Klar!?“ grummelte Dai dann und verließ die Küche. //Ach mist, ich dachte eigentlich an ne kleine Orgie mit dir. Schade aber auch. //*6 „Wo gehst du hin?!“ fragte er dann ruhig. „Zocken. Ich erlaube dir sogar, mir dabei zu zusehen.“ „Du Perversling!“ empörte sich Kaoru gespielt. „Kaoru, hast du heute irgendwas geschluckt!? Du scheinst heute extrem notgeil zu sein.“ „Das bin ich doch immer.“ Grinste er und folgte ihm dann in das Wohnzimmer, wo Dai bereits die Konsole angeschlossen hatte und sich ein Spiel aussuchte. Er platzierte sich auf dem Sofa und betrachtete die Rückseite von Dai dabei genauer. //Nicht schlecht Herr Specht... // grinste er in sich hinein. Grimmiger Gesichtausdruck. Zähne fletschend. Auf Zehnspitzen stehend, um größer zu wirken. Kyo. Er sah seinen Gegenüber an. Sein Gegenüber war der Arzt, der Toshiya untersucht hatte und ihm mit einer Patientenakte in der Hand aufgesucht hatte, um ihm endlich Bescheid geben zu können. „Sie sind ein Angehöriger von Hara-San?“ „Iie, ich hab ihn nur herbegleitet.“ „Kein angehöriger? Dann kann ich Ihnen aber nichts sagen.“ „Schnauze man, ich will Fakten, er hat keine Familie!!“ motze Kyo, bereit ihn anzuspringen, wenn er nicht tat, was er verlangte. „Wenn das so ist, dann kann ich...“ „Laber nicht rum, erzähl, was Fase is!“ „Ich muss ihnen erst noch davon berichten, dass ihr Freund..“ „Wir sind keine Freunde.“ Brabelte Kyo dazwischen. „Wie auch immer, er hatte Schnitte an den Armen. Es deutet darauf hin, dass er Selbstmordversuche hinter sich hatte.“ Versuchte der Arzt zu erklären „Weiß ich doch, und was ist jetz!?“ „Oh, Sie verstehen nicht, die Schnitte sind sehr tief gewesen und relativ neu. Vielleicht 3-4 Wochen alt. Mich wundert, dass er es überlebt hatte und schon wieder auf den Beinen ist.“ „Was solln das jetz!? Das will ich gar nicht wissen, sag mir, ob alles in Ordnung ist oder nicht.“ „Bis auf ein paar Prellungen ist eigentlich alles okay, wegen der schwere ihrer und ihrer großen Menge haben wir ihm noch ein Schmerzmittel gegeben und er schläft jetzt. Morgen kann er wieder gehen.“ „Mehr wollte ich doch gar nicht wissen.“ Sagte Kyo und ging dann weg. Der Arzt sah ihm fragend nach. Kopfschüttelnd machte er sich dann daran, den nächsten Patienten aufzusuchen. Kyo hingegen ging direkt zum Empfang, um dort mit dem Telephon Dai anzurufen. Er hasste es, mit Ärzten sprechen zu müssen. Er wählte daraufhin die Nummer von seinem Freund und wartete darauf, dass er abnahm, was auch gleich nach dem zweiten Klingeln getan wurde. „Na, warst ja schnell, hast wohl schon gewartet.“ Grinste Kyo ihn an. „Was denkst du denn!? Ich mach mir halt Sorgen. Kaoru ist auch hier.“ „So, so, ich möchte jetzt aber bitte nicht hören, wie ihr die Zeit verbracht habt.“ Dai seufzte hörbar und Kyo grinste. „Was war bloß bei euch im Tee?“ “Ich trinke keinen Tee, Dai, das solltest du schon wissen.“ „Weiß ich doch, aber weißt du, was ich nicht weiß?“ „Etto.. Iie? Nani?“ „Was mit Toshiya ist. Sagst dus mir oder warum rufst du an?“ „Klar doch, das war ja mein eigentlicher Grund, dich anzurufen.“ Sagte Kyo dann ernst. „Ihm geht’s bis auf ein paar viele Prellungen gut, er hat ein Schmerzmittel bekommen, schläft jetzt und kann morgen wieder gehen.“ „Ah, das ist gut. Du kannst heute Nacht übrigens bei mir schlafen.“ Sagte Dai lieb und lächelte, was sehr viel Sinn machte, weil Kyo das so gut sehen konnte. „Etto, doshite?“ „Na, du hast doch Streit mit deinen Eltern und wir glauben, es ist besser, wenn du heute bei mir schläfst, als die ganze Nacht über draußen rumzulungern.“ „Ich kann schon gut auf mich achten, ich bin kein Kind mehr.“ „Schon aber du kannst nicht dauernd von zu Hause abhauen und draußen übernachten, komm doch lieber zu uns, immerhin sind wir deine Freunde.“ Kyo zögerte, etwas zu erwidern bzw. etwas zu sagen, er wusste, dass die anderen Recht hatten. „Okay, ich komm dann gleich zu dir hin.“ „Schön, mata ne!!“ kurz darauf legte er auch schon auf, ohne auf eine Antwort von Kyo zu warten. Seufzend legte er dann auch auf und machte sich sogleich auf den Weg zu Dai. Dai öffnete Kyo die Tür, als es klingelte und der Kleine stapfte wütend in die Wohnung. Dai sah ihm fragend nach. „Kyo?“ fragte er, als er die Tür wieder schloss, aber der Kleinste ließ sich gar nicht stören und ging gleich ins Wohnzimmer weiter, wo Kaoru auch noch auf dem Sofa saß und setzte sich dann dazu. Auch Kaoru sah ihn fragend an, als er die schlechte Laune seines Freundes erkannte. Schulterzuckend schmiss er sich gegen die Lehne und wartete nur darauf, dass der Wohnungsbesitzer zurück kam. Es dauerte keine zwei Minuten, als Dai wieder im Wohnzimmer war. Er stand im Türrahmen und sah zu den beiden hin, die sich weder ansahen, noch ein Wort miteinander sprachen. Seufzend kam er dann in den Raum hinein und setzte sich ihnen gegenüber auf den Sessel. „Kao, habt ihr streit?“ fragte er, weil er wusste, dass er und Kyo keinen hatten. „Iie. Wieso fragst du?“ „Okay, Kyo, hast du schlechte Laune?“ unbeachtet von Kaoru fragte er dann einfach den anderen. „Hai. Wieso fragst du?“ „Anou, ich wollte nur die Fakten erfassen, bevor ich beginne, hier rum zu spekulieren. Warum hast du schlechte Laune?“ „Wie lange wohnt Toshiya bei dir!?“ stellte Kyo eine Gegenfrage. „Nani? Wozu willst du das wissen. Aber gut, das sind 3 Wochen und n paar Tage.“*7 „So...“ schmunzelte Kyo. „Und wieso lässt du zu, dass der sich umbringt!?“ „Häh? Wer?“ fragte Kaoru die Frage, die auch Dai auf der Zunge lag. „Na unser aller Freund Toshiya.“ „Der hat sich nicht umgebracht.“ Meinte Dai nur. „Oder etwa jetzt im Krankenhaus!?“ „Du riesen baka! Natürlich nicht! Der Arzt hat gesagt, dass er sich vor 3-4 Wochen umbringen wollte, wegen seinen frischen Schnitten und da hat er wohl schon hier gewohnt!“ „Etto...?! Das stimmt aber nicht. Seit er hier war, hat er sich nicht umgebracht.“ Meinte Dai. „Und außerdem sagte er auch immer, dass er jetzt nicht mehr sterben will.“ Mischte sich Kaoru dann ein. „Aber wieso hat der dann frische Schnitte!? Bin ich der einzige, der das nicht peilt oder lügt ihr beide!?“ warf Kyo in den Raum. „Anou...“ räusperte Kaoru sich dann. „Und wenn er sich umbringen wollte, kurz bevor du ihn aufgegabelt hast?“ „Aber warum war er dann nicht im Krankenhaus?“ fragte Dai. „Der Arzt sagte mir auch, dass er sich wunderte, dass Toshiya schon wieder fit war, weil die Schnitte sehr tief waren.“ „Und wenn er gar nicht im Krankenhaus war?! Wenn er sich auf seiner Reise hier her umbringen wollte!?“ warf nun Kaoru seine Vermutung in den Raum. „Iie, Kao.“ Erwiderte Dai sogleich. „Er wollte sich auf seiner Flucht umbringen. Ich bin mir sicher, dass er von Mike verfolgt wurde und er ihn gefunden hatte, sonst hätte er es nicht wieder versucht. Immerhin wollte er es nicht mehr.“ „Du meinst..?“ wollte Kaoru wissen. „Genau, er hatte nie aufgehört ihn zu verfolgen. Aber weil wir ihn aufgenommen haben, konnte er ihn erst mal nicht finden.“ Erklärte Dai mit versteinerter Miene. „Dann ist er wieder in Gefahr?“ fragte Kyo unschuldig. „Nicht nur er.“ Kaoru sah Dai an. „Wenn er bei dir wohnt, dann bist auch du in Gefahr, er hat auch vor Kyo keine Skrupel gehabt. Ihr seid hier nicht sicher. Toshiya muss entweder verschwinden oder ihr sucht euch Hilfe.“ „Vergiss es, Kao.“ Sagte Kyo dann. „Die Polizei macht nie etwas, bevor nichts geschehen ist.“ „Aber was machen wir dann?“ Kaoru sah zu Dai, der einen ernsten Blick hatte und fest entschlossen wirkte. „Er bleibt bei mir. Ich lasse nicht zu, dass der Kerl noch einmal Hand an ihn legt.“ „Aber Dai...“ Die Vernunft in Person wollte ihn davon abbringen, etwas dummes zu beginnen. „Nein, Kaoru. Ich werde ihn beschützen. Und wenn es das letzte ist, was ich tue.“ 5.Kapitel –Owari- *1hitoribotchi no yoru heißt übersetz: ‘einsame Nacht’^^ *Einsiedler japanisch nicht mal kann*XD *2 Etto... Das Wort deutet nicht auf Phantasmagoria hin, neinXD *lol*.. *3halte es für besser, wenn’s endlich mal alle wissen u.u *drop* Nervt eh nur, dieses als Weib denken *nod* jetz weiß ich aber gar nit, ob Shinya das schon weiß o.o? Der war ja auch nicht dabei, der weiß mal wieder von gar nichtsXDDDD *drop* Ich bin einfach baka.. *sigh*.. *4 Anou... Ich weiß ja nicht, wie Kyo drüber denkt, aber es wird ja Allgemein gedacht, dass Selbstmord etwas schlechtes, sündhaftes und unehrenhaftes ist und in Japan ist die Ehre ja etwas ganz wichtiges und großes. Wie auch immer Kyo das jetzt interpretiert, er ist jedenfalls nicht dafür, dass sich jemand umbringt. Entweder, weil das Leben kostbar ist oder weil man dadurch seine Würde verliert, das darf er selbst entscheiden, hier mag er es auf jeden Fall nicht, weil er selbst Probs hat und sich auch nicht umbringt, aber er weiß ja auch nicht –genau wie die anderen- was das für Probs sind und eigentlich sind die nicht grade unbedeutend. Ich denke deswegen hatte er ihn im 4.chao auch so angemacht. Weil er denkt, Totchi jammert wegen Kleinigkeiten etc. *5 ich hasse dieses Wort, nebenbei hör ich Zakuro und mir tut alles weh -.- *drop*... *6Psycho wird schon wieder notgeil und lässt das an Kaoru aus!! *-* ....*gemein desu*XD *7soweit sich Psycho nicht vertan hat, dürftens um die 3Wochen sein o.ó *nicht mehr genau weiß*... Wenn nicht, is auch nicht schlimmXD ---Anou... Diese FF könnte man auch mit Zakuro vergleichen. So von der Melodie und der Textinterpretation her. Der ruhige Anfang, der die Situation beschreibt, dann das aufkeimen der Probleme, bis hin zu Kaorus Gitarrensolo und dann das Abklingen und dennoch nicht enden der Probleme und der Schluss, an dem immer noch alles verloren ist und es kein Happy end zu geben scheint. So in etwa kann man die FF auch sehen. Jedenfalls das, was ich noch geplant habe. Der Text is so traurig und so... ich heul imma fast (ich hasse Misato!>.>).. Momentan stehen wir aber noch vor Kaorus Gitarrensolo^^ Nur damit ihr wisst, wo wir grade sind, also da kommt noch so richtig wasXDDD~ Yai, PaRa, ich weiß, ich soll Dai nit imma leiden lassen... *drop* Dabei leidet ja Totchi eigentlich viel mehr... o_O“...*Zakuro hör&mitsing*T.T...anou.. Wies aussieht, läuft mir de FF schon wieder aus n Ruder (GazettoXD), ich hatte nicht geplant, Dai jetzt schon diesen Entschluss fassen zu lassen, aber was solls u.u Tut nix zur Sache. Im übrigen, ich mag ja keine Popmusik (Techno und HipHop auch nichtXD), aber es gibt doch jemanden, der mir gefällt! O.ó T.M.Revolution nämlichXDD Das hab ich sogar zwei nicht J-Rocker Mädels vom Praktikum vorgespielt und denen hat das auf Anhieb gefallenXDD Awa die hören auch Pop und Techno.. *drop*..see you next chapterX3 2006-03-04..20:51Uhr *frier*..--- Kapitel 6: Sen yoru no seijaku ni --------------------------------- Anmerkung1: T.T Music: Despairs Ray, Kana, X-Japan, Dir en grey, Evanescence 6.Kapitel: -Sen yoru no seijaku ni-*1 Dai hatte Toshiyas Schicht nur noch ungern übernommen, wenn er wusste, dass die Gefahr noch immer nicht gebahnt war und dieser Mike jederzeit wieder bei Totchi auftauchen konnte, aber ihm blieb nichts anderes übrig, wenn er nicht wollte, dass er seinen Job gleich wieder verlor. Er hatte mit Kaoru und Kyo noch besprochen, dass sie alle Totchi besuchen sollten, damit immer jemand bei ihm war, sodass Mike keine Gelegenheit bekam, an Totchi heran zu kommen. Das beruhigte ihn etwas, auch wenn es ihm trotzdem keine Ruhe ließ, zu wissen, dass jeden Moment etwas passieren konnte. Es war grade erst 19Uhr und seine Schicht würde noch lange dauern, bis er endlich nach Hause konnte. Er hoffte darauf, dass viele Gästen kamen, damit sie ihn wenigstens ein bisschen ablenken würden. Er musste die ganze Zeit über schon daran denken, was alles passieren könnte, wenn dieser Typ dort auftaucht. Dai wusste gut, wozu manche Stalker im Stande waren, aber er dachte nicht, dass sich Mike in das Krankenhaus schleichen würde. Eher versuchte er es, wenn Besuchszeit war, so wie die anderen auch, um nicht aufzufallen. //Toshiya... Du bist wie ein Rätsel für mich. Nie sagst du, was du denkst oder fühlst und spielst mir vor, dass alles okay ist, dabei stimmt das gar nicht, das merke ich doch daran, dass du mich anlügst, um nicht bei mir sein zu müssen... Wieso hast du nicht gesagt, dass du Angst hast, wenn du hier bleibst, dass er dich findet...? Wieso hast du nicht gesagt, dass er dich noch immer sucht?! Wieso nicht gesagt, dass du dich noch, kurz bevor ich dich gefunden habe, umbringen wolltest oder es sogar versucht hast...? Wieso sagst du nie etwas...? Ich würde gerne wissen, wie es in dir aussieht, immerhin sind wir doch Freunde.. Und ich dachte, Freunden vertraut man.. Wieso tust du es nicht...? Sind wir etwa keine Freunde...? Und was wirst du dazu sagen, dass mich meine Mutter morgen besuchen kommen will...? Ich konnte dich nicht mal darauf vorbereiten und dann passiert so was. Kannst du damit umgehen, meiner Mutter zu begegnen...? ich kann dich nicht einfach rauswerfen, das ist klar. Aber sie weiß auch noch nichts von dir. Ich weiß nicht, was ich machen soll...? Vielleicht ist es besser, wenn du nicht bei mir bist, dann musst du dir das nicht antun. Kaoru nimmt dich sicher auf. Und Kyo bestimmt auch, auch wenn er immer sagt, ihr seit keine Freunde, mir scheint das schon der Fall zu sein. Und Shinya.. Ich glaube nicht, dass das so gut ist. Nachdem ich ihm das Ganze erzählt habe, weil ich ihn ablöse und nicht du, war er erst mal fertig mit der Welt. Er scheint das nicht so wegstecken zu können wie wir. Armer Kerl. Aber immerhin hat er sich bereit erklärt, dich bei deinem Chef zu verteidigen, falls der Ärger machen sollte. Da kannst du mal sehen, was wir für Freunde sind. Hoffentlich weißt du das auch zu schätzen... // Am Meisten hatte Dai aber mit dem Gedanken zu kämpfen, dass sich Toshiya kurz vor ihrem Treffen noch umbringen wollte und er davon rein gar nichts bemerkt hat. Er hatte zwar die Narben gesehen, aber sich nichts dabei gedacht. Eigentlich hätte er ihn schon gerne darauf angesprochen, aber angesichts der Tatsache, dass sie sich noch nicht so lange kannten, war das dann auch nicht sonderlich angebracht. Er wollte ihn ja auch nicht gleich wieder verscheuchen. Allerdings könnte er sich jetzt selbst dafür ohrfeigen, dass er ihn nicht mehr darauf angesprochen hatte. Er hätte es noch immer tun können und vielleicht hätte Toshiya ihm dann mehr vertraut und ihm eher von seiner Angst, dass Mike ihn findet, erzählt. //Im Prinzip bist du selbst schuld, Andou Daisuke. // seufzte er und wandte sich dann wieder seinen Gästen zu, als weiter darüber nachzudenken, zumal ihn das Ganze nur noch mehr dazu brachte, Toshiya helfen zu wollen, aber er spürte, dass er das gar nicht wollte. Toshiya war ein Einzelgänger gewesen und das wird er nicht ändern, auch wenn er es wollte. Toshiya hatte noch immer Schmerzen, er versuchte deswegen seit einer Ewigkeit zu schlafen, aber es gelang ihm einfach nicht. Das Schmerzmittel des Notarztes wirkte nicht lange. Mit offenen Augen starrte er an die Zimmerdecke, seine Gedanken blieben irgendwo zwischen dem Treffen mit Mike und der Ankunft im Krankenhaus hängen. Ihm wollten Tränen nicht mehr in die Augen steigen, er hatte schon lange nicht mehr geweint und auch jetzt wollte er es nicht. Wenn gleich er daran denken musste, dass jetzt vieles kaputt war. Kyo war bei ihm gewesen, bis die Besuchszeit vorüber war. Nicht ein Wort hatten sie miteinander gewechselt, aber er warf Toshiya diesen strafenden Blick zu, der sagte ‚Mach das nie wieder’. Aber Totchi verstand nicht, was er damit gemeint haben konnte!? Wollte er ihm damit sagen, dass er sich von Mike fernhalten sollte!? Oder dass er sich nie wieder für ihn verprügeln lassen sollte?! War sein Verhalten etwa so dumm gewesen oder deutete er Kyos Blick nur falsch!? Wollte er im Endeffekt vielleicht sagen: ‚Verschwinde doch endlich, du machst uns allen nur Ärger’!? Verschwinden...? Das musste er nach allem, was passiert war, sowieso. Er würde ihnen nur noch mehr Ärger machen und sie noch tiefer in die Sache hinein ziehen, als er es ohnehin schon getan hatte. Das einzig Richtige in diesem Moment war wirklich, zu glauben, dass es das Beste wäre, wenn er geht. Er kann die anderen nicht wieder einer solchen Gefahr aussetzen, wie er es mit Kyo getan hatte. Er hatte keine Angst vor dem, was Mike mit ihm tun könnte. Nachdem, was er schon durch hatte, war alles kommende ein Kinderspiel. Es gab nichts, vor dem er sich noch fürchten müsste. Nur langsam schloss er seine Augen und dachte dann an Dai. Dai... Er konnte nicht verantworten, dass Mike ihm etwas antut. Er war es, der ihm ein Dach überm kopf geschenkt hatte. Etwas, dass er lange vermisst hatte und noch etwas hatte er ihm zurück gegeben: Liebe. Dai war immer so lieb und nett zu ihm, wie es sonst nur seine Eltern zu ihm waren. Er war auch der erst Gleichaltrige, der ihn nicht gehänselt hatte. Alle anderen machten sich immer nur über ihn lustig und schikanierten ihn. Nur Dai nahm ihn ernst. //ich weiß noch ganz genau, wie wir uns begegneten... Es regnete in Strömen und ich bin die Landstraße rauf gegangen. Ein paar Kilometer hinter mir war mein Auto liegen geblieben. Es mussten mindestens zehn bis fünfzehn gewesen sein. ich ging einfach nur weiter ´, um dort weg zu kommen. Ich wollte den Ort vergessen... und irgendwann, nachdem zahlreiche Autos an mir hupend vorbeigefahren warne, kamst du und hieltest an. ‚Bist du liegen geblieben?’ fragtest du mich und ich dacht nur: ‚Iie. Geh weg.’ Ich wollte keine Menschenseele um mich herum haben, nachdem Ganzen war ich Lustlos geworden. Alles half nichts, um dich abzuwimmeln. Du nahmst mich mit und wir fuhren zu meinem Wagen zurück, damit du ihn dir ansahst. Ich wartete in deinem Auto. Es wäre die Gelegenheit für mich gewesen, um abzuhauen, aber ich war wie versteinert. Du wusstest ja nicht, was ich für panische Angst hatte, aber ich konnte einfach kein Wort sagen. Ich schaffte es nicht mehr, mich deinem Bann zu entziehen und wir fuhren zur Werkstatt, damit ihr den Wagen holen und reparieren konntet... // Es war das erste Mal, dass sich Tränen in Toshiyas Augen bildeten. //ich dachte, ich wäre abgestumpft, nach allem, was geschehen war... aber nun weine ich... Liegt das an dir...?! –Du hast mir in so kurzer Zeit so viel gegeben... Ich möchte dir ja alles erzählen.. Aber... Ich kann nicht vertrauen... Ich bin einfach ein riesen baka... // die Tränen in seinen Augen bahnten sich nun ihren Weg über seine Wangen und er öffnete die Augen. Er sah nur verschwommen das Weiß von der Decke. Er schluchzte weder, noch wimmerte er. Es war niemand im Raum, der ihn hätte hören können, dennoch unterband er es. Er hatte es sich vor langer Zeit abgewöhnt, laut zu weinen, auch wenn er seit Ewigkeiten nicht mehr geweint hatte. Das hatte er nicht verlernt. //Dai... Wenn du nur wüsstest, dass ich kurz vor unserem Treffen noch versuchte, mich umzubringen... Ich weiß nicht warum, aber ich würde es jetzt nicht mehr tun wollen... Ich weiß noch, warum ich es damals tat... Es war, nachdem ich mit dem Wagen liegen geblieben war... Ich war so unendlich müde... Ich war über eine Woche ohne Rast unterwegs gewesen... Ich war auf der Flucht.. Auf der Flucht vor Mike... Als mein Wagen liegen blieb, war ich so übermüdet, dass ich sogleich einschlief... ich hatte nicht mal den Wagen von innen verriegelt.. Das war mein Verhängnis... Mike fand mich dann doch... Das erste, was ich sah, als ich erwachte, war sein grinsendes Gesicht... // Toshiya musste grinsen, nicht aus Belustigung oder ähnlichem, sondern weil er selbst so dumm war. //Wovor fürchte ich mich noch...?! Ich habe keine Angst vor ihm... er hat mir doch schon alles angetan, was man einem nur antun konnte... Damals war es das zweite mal, dass er mich vergewaltigt hatte und verschwand... Danach hatte ich mir die Pulsadern aufgeschnitten und irgendjemand musste mich gefunden haben... Ich erwachte am Tag darauf ja in einem Krankenhaus... Aber ich flüchtete sofort wieder und kehrte zum Ort des Geschehens zurück. Seltsamerweise war noch alles dort. Ich wollte los, aber der Wagen funktionierte nicht mehr, also ging ich zu Fuß. Ich war geschwächt und für den kurzen Fußmarsch brauchte ich drei Tage... Dann fandest du mich... // Bei dem Gedanken an das alles brachen erneut Tränen aus seinen Augen heraus. Es war für ihn noch immer schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass der einzige, der ihn nach seinen Eltern wirklich liebte, zerstören würde. Ja, Mike liebte ihn, aber auf eine Art und Weise, die er nicht erwidern konnte und dafür musste er leiden und dafür würden auch die anderen leiden müssen. //Iie... Ich habe keine Angst mehr vor ihm... Ich fürchte nicht mehr, dass er mir etwas antun würde. Wenn er nur die anderen in Ruhe lässt... // Er wischte sich die Tränen vom Gesicht, er wollte stark sein, damit er es schaffte, zu gehen, wenn er musste. Er konnte nicht hier bleiben, das war ihm klar. //Dai, bitte verzeih mir... Ich weiß deine Gastfreundschaft zu schätzen und... Ich muss einfach gehen... Ich bin dabei, mich in dich zu verlieben und das darf einfach nicht sein... Für dich und mich gibt es keine Zukunft, solange Mike hinter mir her ist... Und... Ich kann nicht... Lieben... Ich wusste früher nicht, wie es geht und... Ich weiß es heute auch nicht... // Er musste wieder über seine eigenen Dummheit lächeln. Er wusste ganz genau, dass es so war und er daran nichts ändern konnte, machte das Ganze nur noch unerträglicher für ihn... Niemand kann einem neunzehn Jährigem beibringen, was er als Kind nicht gelernt hatte... Sicher, dass er Dai sobald wie möglich verlassen würde, stand er auf und ging an das Fenster heran, um etwas frische Luft hinein zu lassen. Dabei betrachtete er sich den Sternenhimmel ganz genau. //Erst wenn wir soweit wie die Stern von der Erde entfernt sind, kann ich sicher sein, dass du in Sicherheit bist... Dai... // Dai war ordentlich am Schuften, als Kyo den Club betrat. Eine Tatsache, die ihn nur dann nicht wundern würde, wenn er nicht bei ihm zu Hause hätte bleiben sollen. Etwas bedröppelt schaute Dai seinen Freund dann auch an, als dieser zu ihm an den Tresen kam. Dai schaute ihn auch an, allerdings mehr fragend als alles andere. Er wunderte sich schon sehr, warum Kyo nicht bei ihm zu hause geblieben war, vor allem, weil Kaoru doch auch da war. Kyo setzte sich ohne etwas zu sagen an einen Hocker an der Bar und verschränkte die Arme auf dem Tresen, um dann auch gleich seinen Kopf darin zu betten. Dai war nun komplett verwirrt, als er das Verhalten des Kleineren sah und ließ den Gast, dem er grade etwas eingeschenkt hatte, links liegen, um zu ihm zu gehen. „Kyo...?“ sprach er ihn dann an, doch jegliche Reaktion von dem anderen blieb aus. Weder sagte er etwas, noch tat er irgendwas. Nur den Kopf auf dem Tisch. Erst jetzt fiel Dai auf, dass sich Kyo keine Jacke angezogen hatte und leicht zitterte. Er schien den ganzen Weg hierher durch die Kälte gekommen zu sein und deswegen jetzt nicht umsonst zu frieren. Da Kyo ihm anscheinend nicht erzählen wollte, was los war, holte Dai seine Jacke aus dem Umkleideraum für die Angestellten und legte sie Kyo über. Jetzt bekam er auch endlich eine Reaktion auf sein Handeln. Kyo sah ihn an, indem er leicht den Kopf hob. Dai verstand nicht, warum er so war, aber er bemerkte sofort die traurigen, rehbraunen Augen seines Freundes und setzte sich neben ihn auf einen der Barhocker. Er legte seinen Arm um Kyos Schultern, als dieser seinen Kopf nur wieder auf die Arme legte. „Hey... Wasn los?“ fragte ihn Dai dann erneut. Wieder bekam er darauf keine Antwort, was ihn schon recht stutzig machte. Kyo war niemand, der einfach so schwieg. Wenn dann blieb er für sich, aber er kam zu ihm, das musste also einen Grund haben. „Dai, ich hab etwas dummes getan...“ sprach Kyo dann doch mit ihm und sah wieder auf, direkt in das Gesicht des Rotschopfes. „Willst du mir erzählen, was es war...?“ fragte Dai dann in verständnisvollem Ton nach. „Ich...“ Kyo zögerte, ob es richtig war, ihm das Ganze zu erzählen. „Ich hatte den Streit mit meinen Eltern... Am Nachmittag... Und... Ich hab mit Kao gesprochen.. Weil... Weil ich wollte... Und er... Er sagte... Ich...“ Kyo stockte kurz, wischte sich dann über die Augen, damit ihm die sich ansammelnden Tränen nicht hinaus laufen konnten. „Ich.. Müsste mein ganzes Verhalten ändern... Mich bei meinen Eltern entschuldigen... Von neu beginnen und so... Aber... Ich bin erwachsen und... Ich... Kann mein Verhalten nicht mehr komplett ändern... Ich meine... Das ist gefestigt, durch den ganzen Streit, den ich... Schon seit ich klein bin, wird von Seiten meiner Eltern nur auf mir rumgehackt und... Ich kann mich nicht einfach... Öffnen...“ Ein betretenes Schweigen trat in den Raum ein. Kyo starrte etwas vor sich hin, woran genau er dachte, würde wohl nur er selbst wissen. „Und was ist dann passiert...?“ fragte Dai, damit er weiter erzählen würde. „Ich.. Ich hab versucht, Kaorus Rat zu befolgen und bin zu meinen Eltern gefahren... Und... Ich hab mich entschuldigt, dabei bin ich nicht mal Schuld gewesen und habe ihnen gesagt, dass ich versuchen werde, mich zu ändern, wenn wir nur nicht mehr streiten würden und so... Aber... Sie haben nur über mich gelacht, ich lüge doch, wenn ich den Mund aufmache und die Entschuldigung wäre auch nicht ernst gemeint, ich komme doch mit Sicherheit nur, weil ich etwas wollte... Sie.. Haben mich rausgeschmissen, gesagt, ich soll bleiben, wo der Pfeffer wächst... Und... Sie waren nicht mal betrunken, als sie das taten...“ Nun konnte sich Kyo die Tränen nicht mehr zurück halten. Er wischte sie sich wieder weg und versuchte dann weiter zu erzählen. „Dai... Ich hab mir in dem Moment gewünscht, dass meine Eltern damals gestorben wären, als es die von Toshiya waren und er weiter mit ihnen zusammen leben könnte... Ablehnung tut mehr weh als der Tod... Ich... Ich kann nichts dagegen tun, dass sie mich nie wollten... Und jetzt, wenn ich bald 21 werde, schmeißen sie mich endgültig raus, dann kann ihnen der Statt auch nichts mehr... Ich... Ich habe die Jahre immer nur darum gekämpft, von ihnen akzeptiert und geliebt zu werden, wollte, dass sie stolz auf mich sein konnten... Habe mich allein durchgeschlagen und am Ende war alles umsonst...“ „Und jetzt weißt du nicht, wo du hin sollst...?“ „Das ist ja noch nicht mal das Problem... Egal wie sehr sie mich verachten, wünsche ich mir nichts mehr, als von ihnen geliebt zu werden, dabei weiß ich, dass das niemals eintreffen wird... Dai... Bin ich etwa so abnormal...? Kann man jemanden wie mich nicht lieben...?“ „Das stimmt nicht Kyo.. Sieh mal, wir sind doch deine Freund und wir akzeptieren dich und mögen dich.“ „Dai, das alles nützt einem nichts, wenn man es nicht von der Person bekommt, von der man es braucht... Ich... Ich hab so oft daran gedacht, mich umzubringen... Und.. Ich war immer zu feige... Ich... Verachte Toshiya nicht, weißt du, mich stört nur, dass er sich umbringen kann und trotzdem noch hier bei uns ist. Ich mag ihn nur nicht, weil er sich das traut, was ich nicht schaffe und nicht nur einmal...“ „Kyo, bitte. Du sollst so was nicht sagen. Wir wollen dich nicht traurig sehen und auch nicht, dass du dich umbringst, das wollen wir auch nicht bei Toshiya und wir finden es auch nicht gut, wenn er es versucht hat, auch wenn es für ihn der beste Weg war, damit klar zukommen, was gewesen ist.“ „Ich weiß, Dai... ich weiß... Werde ich lernen, damit umgehen zu können...? Ich.. spüre soviel Wut in mir... Und noch viel mehr Enttäuschung und die Wunde in mir reißt immer weiter auf, aber... Egal, was ich tue, ich erreiche nichts... Und ich kann nichts dagegen tun... ich versuche zwar immer, es nicht als Ausweg zu nutzen und mit allem so klar zu kommen, aber ich schaffe es nicht, standhaft zu bleiben...“ Kyo sah Dai nicht an. „Du meinst, du hast...?“ Dai konnte sich die Antwort schon denken, als er Kyos linken Ärmel sah, der sich leicht rot gefärbt hatte. Anscheinend blutete es noch immer und er hatte erst kurz zuvor gehandelt. „Hai... Ich hab es wieder getan.. Dabei hatte ich es schon so lang unterdrückt... Aber du weißt nicht wie das ist, jeden Tag wenn du aufstehst dafür angeschrieen zu werden, dass du nicht im Schlaf gestorben bist und abends wenn du Heim kommst dafür, dass du nicht von irgendwem umgebracht wurdest. Davon, dass man dann auch noch die ganze Zeit an dir herum kritisiert, mal ganz zu schweigen...“*2 „Gott, Kyo! Wieso hast du nie gesagt, wie extrem das ist!? Denkst du, wir hätten dich da noch länger wohnen gelassen..!? Das geht doch echt nicht, das ist ja Schlimmer als Folter, nein, das ist Folter! Komm mit!“ Dai zerrte ihn am rechten Arm von dem Hocker und ging mit ihm nach hinten in den Raum, in dem sich die Mitarbeiter umziehen können. „Warte kurz.“ Sagte er nur und verschwand dann auch gleich wieder aus der Tür. Kyo setzte sich dort auf einen rumstehenden Stuhl und tat das, was Dai ihm gesagt hatte. Er wollte nicht daran denken, was seine Eltern ihm noch an den Kopf geworfen hatten, wollte nicht, dass sie ihn mit Toshiya vergleichen, es hatte sich schon in der Nachbarschaft herum gesprochen, dass es da so ein Mädchen gab, dass sich ohne Eltern durchschlug. Fast würde er Totchi dafür hassen, wenn er nicht wüsste, was dahinter steckt und unter welchen Umständen er es bis hierher geschafft hatte. Dai kam dann wieder herein und brachte Verbandszeug mit. Kyo sah ihn etwas fragend an, als wollte er sagen ‚Das ist doch nicht dein Ernst!?’ Dai legte es auf den Tisch neben dem Stuhl auf dem Kyo saß. „Dann mach mal deinen Ärmel hoch.“ Forderte Dai ihn auf. „Aber das ist doch nicht so stark, dass man da...“ „Und ob es das ist, immerhin sieht mans schon in deinem Ärmel. Da, guck hin!“ Kyo krempelte daraufhin erst einmal seinen Ärmel hoch und sah das ganze Ausmaß seiner glanzvollen Leistung. Fast der ganze Unterarm war von seinem Blut überlaufen und es schien noch immer nicht aufhören zu wollen. Dai nahm dann den Arm und die Binde, damit er sie herum wickeln konnte. „Hast du dir viele Schnitte zugefügt..?“ fragte er dann. „Iie... Nur an die fünf bis zehn...“ seufzte Kyo. „Da muss ich wohl mal etwas zu tief gegangen sein und ne Ader getroffen haben oder so...“ sagte er beiläufig, als wäre es nichts wichtiges. „Kyo.“ Mahnte Dai. “Du weißt, worauf das hinaus laufen wird… Wenn du nicht drauf achtest, gehst du irgendwann immer tiefer, bis du mal zu tief gehst.” „Dai, du redest davon, als wäre es mein Hobby... Ich wollte das ja gar nicht, ich bin nur ausgerastet und hab die Kontrolle verloren, aber das...“ „War einmalig?“ schlug Dai vor, damit sie das Thema ließen. Er redete nicht gerne davon, wenn andere leiden und sich dann auch noch selbst leid zufügen. „Du weißt, dass ich versucht habe, aufzuhören... Das war ein Ausrutscher... Ich...“ „Okay, Kyo... Wenn du daran glaubst, dass es nicht mehr passiert, dann... Dann will ich dir auch glauben, ne?“ „Danke, Dai...“ „Schon okay. Am Besten gehst du jetzt zurück zu mir nach Hause, bevor sich Kaoru berechtigterweise Sorgen macht, ne? Und nimm meine Jacke. Du hast ja anscheinend keine mit.“ „Hab ich bei meinen Eltern vergessen... Aber gut, wenn du sie nicht brauchst..?“ „Mach dir mal keinen kopf, ich bin mit dem Auto hier, also ist das kein Problem für mich.“ Dai lächelte und ging dann zur Tür. „Komm, ich muss wieder an die Arbeit.“ Kyo folgte ihm dann auch und verließ die Bar schließlich, um auf direktem Wege zu Kaoru zu gehen. „Hiomo, Tosh!“ wurde Toshiya aus seinen Gedanken und vom Sternenhimmel gerissen. Er wusste ganz genau, dass es nur einen gab, der ihn so nannte: Mike. Sofort die Angst im Nacken, drehte er sich um und sah sein unheil in der Tür stehen, mit einem breitem Grinsen auf den Lippen und einer Zigarette in der Hand. Toshiya sah ihn an, als wäre er der Teufel höchst persönlich, was nicht verwundert, nachdem, was er ihm alles anzutun vermochte. Für ihn war er immer die Verbildlichung von Schmerz und Leid. Mike rauchte seine Zigarette nicht zu ende und warf sie achtlos zu Boden. Während er sie austrat, traf sein beschwörersicher Blick Toshiya. Das Glänzen in seinen Augen ließ ihn erzittern. Mike kam mit langsamen, bedächtigen Schritten auf ihn zu, sah ihn noch immer an, sagte dazu kein Wort. Toshiya würde, wenn er es nicht schon genau wüsste, jetzt genau spüren, dass dieser Mann gefährlich war. Er kam ihm bedrohlich näher, dass er dabei kein Wort sprach, machte die Situation für Totchi nur noch angespannter. Das Fenster im Rücken bot ihm keine Möglichkeit noch weiter zurück zu weichen. Nur... Ohne über sein Handeln nachzudenken, kletterte Toshiya auf das Fensterbrett als letzte Fluchtmöglichkeit. Als er heraus sah, wurde ihm klar, dass er es schaffen könnte ihm zu entkommen, da er nur im zweiten Stock war. Doch noch bevor Toshiya in die Tat umsetzen konnte, was er vorhatte, war Mike bereits hinter ihm angekommen und packte mit seiner Hand den Hals von Toshiya, hielt ihn damit zurück, zu springen und drückte fest zu, dass Toto geschrieen hätte, wenn er sich nicht unter Kontrolle zu haben wüsste. Seine Fingernägel bohrten sich in das Fleisch von Totchi und ließen kleine Blutrinnsäle auf seiner Haut hinunter laufen. „Du wolltest doch nicht etwa vor mir fliehen...?!“ Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht, welches niemand an Gemeinheit und Selbstsicherheit hätte überbieten können. „Du rennst immer weg, aber jedes Mal finde ich dich. Du solltest langsam dazu lernen, meinst du nicht? Und du weißt doch, dass ich Ungehorsamkeit bestrafen muss.“ Ein Funkeln lag ihm in den Augen, welches nicht einmal ein Psychologe wagte richtig zu deuten, es sprach von Wahn und Begierde und auch von Hass. Dinge, die man nicht vereinen sollte. Noch bevor Toshiya etwas erwidern konnte, riss Mike ihn nur an seinem Hals vom Fensterbrett herunter, sodass er hart zu Boden stürzte. Mike war trotz allem schlau genug, das Fenster zu schließen, damit Totchi nicht die Möglichkeit hatte, ihm zu entkommen. Auch die Tür hatte er verschlossen, woher er den Schlüssel hatte, konnte sich wohl niemand erklären. Toshiya spürte noch immer die Schmerzen von den Schlägen, die er ihm noch am selben Tag verpasst hatte und konnte sich dementsprechend nicht sofort aufrichten. Grade als er sich dazu in der Lage sah, setzte sich Mike auch schon auf seine Hüften und grinste ihn an. „Na? Wir zwei müssen doch noch etwas beenden. Heute Nachmittag wurden wir ja von deinem Freund unterbrochen. Oh, ich vergaß, er ist ja keiner deiner Freunde.“ Seelenruhig und mit der Gewissheit, dass er noch die ganze Zeit der Welt hatte, blieb er erst mal auf Totchi sitzen und belustiget sich daran, wie der versuchte, ihn von sich herunter zu bekommen, was ihm sichtlich schwer fiel, das der andere um einiges mehr wiegte und muskulöser war als Toshiya selbst. Alles sich unter ihm wenden half nichts. Er konnte gegen solche Massen einfach nicht gewinnen. Mike, noch immer von sich überzeugt, zündete sich wieder eine Zigarette an und zog genießerisch an ihr, nur um den Rauch dann Toshiya ins Gesicht zu blasen. Das Husten konnte sich Toto nicht verkneifen und tat ihm damit nur einen weitern Gefallen, ihm seine Hilflosigkeit zu demonstrieren. Totchi hasste sich dafür selbst, dass er ihm keinen Einhalt gebieten konnte. Aus einem für ihn unerfindlichen Grund dachte Totchi plötzlich an Dai. Er musste an sein Lächeln denken, aber wurde sofort wieder in die Realität zurück geholt, als er das Gewicht von Mike sich verlagern spürte. Er beugte sich zu Totchis Gesicht vor und leckte ihm die Wange entlang. „Mhm.. Ist das nicht ein herrliches Gefühl?!“ fragte er dann siegessicher, dass sich Totchi ihm nicht entwinden konnte. „Iie, ist es nicht!“ schrei Toto ihn an. Doch das sollte das erste und letzte Mal sein, dass Totchi wagte, sich so lautstark zur Wehr zu setzen. Als Gegenleistung erhielt er eine schallende Ohrfeige, durch die er mit dem Kopf hart auf den Boden schlug, auf dem er eh schon lag. Ein hämmernder Kopfschmerz setze ein und er brauchte einige Sekunden, um wieder klar erkennen zu können. Er wusste, wenn er sich nicht in einer solche Situation befinden würde, hätte er nachgegeben und der Bewusstlosigkeit einen Besuch abgestattet. „Du lernst wirklich nichts dazu, Tosh.“ Sagte er dann gespielt enttäuscht. „Du weißt doch, Ungehorsam wird bestraft.“ Er hielt die Zigarette vor sein eigenes Gesicht und betrachtete sie sich. „Du willst doch nicht, dass ich dir weh tue, oder?“ „Das tust du doch sowieso...“ schmunzelte Toto nur. Er hätte in dem Moment sagen können, was er wollte, Mike hatte schon längst gefallen an der Idee gefunden, die er hatte. „So..? Na dann kann ich dir ja auch noch mehr weh tun.“ Sein Grinsen war hämisch und diabolisch. Für Toshiya gab es kein Zweifel daran, dass er direkt aus der Hölle kommen musste. Er musste kurz grinsen, als er daran dachte, dass seine Eltern ihn liebten und jetzt im Himmel sind und der, der ihn angeblich liebt, nun direkt von der entgegengesetzten Seite kam. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass er jemals da landen würde, wo seine Eltern waren. „Oh, es scheint, als gefalle es dir ja doch. Du lächelst ja.“ Deutete Mike es falsch. „Und ich bin sicher, es wird dir noch viel mehr gefallen.“ Toshiya dachte sich seinen Teil dazu nur, würde er etwas sagen, würde er Mike nur noch wilder darauf machen, ihn zu verletzen. „Weißt du eigentlich, an welchen Stellen wir am Schmerzempfindlichsten sind? Also, ich kann es dir sagen. Zuerst mal...“ er strich mit seinem Finger hinter sich an Toshiyas Beinen entlang, bis er in seinem Schritt landete und die Stelle mit seinem Finger kurz umspielte. Toshiya drehte den Kopf zur Seite, um nicht sehen zu müssen, wie lüstern er ihn ansah, als er diese Stelle berührte. „So und die andere ist diese hier.“ Er griff mit seiner Hand, die eben noch an der Stelle zwischen seinen Beinen lag, nach Totchis linkem Handgelenk und zerrte den Arm zu sich hoch. „Die Handfläche.“ Grinste er dann. „Bei einer Frau würde wohl noch die Brust in Anbetracht kommen, aber du kannst ja nicht alles haben. Dein Glück, sonst müsste ich mir noch etwas ausdenken, womit ich dir meine Liebe beweisen kann.“ Indem er Toshiya Schmerzen zufügte, bewies er ihm also, dass er ihn liebte?! Hatten ihn dann all die anderen Menschen, die seiner Seele Wunden zugefügt hatten, auch nur geliebt!? Ein Gedanke, bei dem Toshiya innerlich lachen musste, denn demnach hätten seine Eltern ihn gehasst. „Hey, weißt du eigentlich, dass ich dir die schönsten Schmerzen der Welt bereiten werde?!“ Dass er pervers sein musste, erkannte Toshiya spätestens jetzt. Als er dann die Kippe nahm und noch einen genüsslichen Zug nahm, war Totchi auch klar, dass es ihm einfach nur Spaß machte, mit ihm und seiner Angst zu spielen. Er drückte die Hand fester um Toshiyas Handgelenk, damit er sie auch nicht wegziehen konnte, als er mit der Zigarette ansetzte. Erst kurz drückte er sie leicht dagegen und Totchi spürte, wie seine Haut verbrannte. Er spürte nur die Schmerzen noch deutlicher und wünschte sich, dass es aufhören würde, doch das tat es nicht. Mit dem Blick auf Totchis Schmerzverzerrtes Gesicht, drückte er die Zigarette nun lange gegen die bereits wunde Stelle seiner Handfläche. Von all den Schmerzen, die seinen Körper durchzuckten, stieß Totchi einen erschrockenen Schmerzschrei aus und riss er die Augen auf. Er atmete schneller, damit er den Schmerzen Herr werden konnte, denn noch immer nahm er die Zigarette nicht aus der klaffenden Wunde und drückte sie nur noch mehr herein, als er sah, dass Totchi litt. Totchi wollte weinen, als er all den Hass spürte, der auf ihn einprasselte. Das schlimme daran war, dass er wusste, dass es noch lange nicht vorbei war. Und wieder musste er an Dai denken, der Mensch, der ihm als einziger ohne Hintergedanken etwas vom Glück gab. Doch die Situation, in der er sich jetzt befand, sah alles andere als nach Glück aus. Es gab ihn, der sein Glück immer wieder zerstören würde. Er wollte es nicht, doch die Tränen schossen ihm in die Augen. Unfassbar, wenn er daran dachte, wie lange er nicht weinte und jetzt war es schon das zweite Mal an einem Tag. Lag es daran, dass er seit langem mal wieder etwas von der Liebe gekostet hatte!? „Hör bloß auf zu heulen, das geht mir langsam auf die Nerven, genau wie deine Widerspenstigkeit!“ motze Mike herum und um sich endlich das zu holen, was er verlangte, strich er ihm das Shirt hoch. Er hatte keine Lust mehr auf sein eigenes Spiel und wollte sich nun holen, was er ohnehin genommen hätte. Toshiya trug seine Sachen, da er nur über die Nacht bleiben sollte, hatten sie es für unnötig befunden, ihm Krankenhauskleidung zu geben. Etwas, dass es Mike noch leichter machte. Er begann damit, Küsse auf Toshiyas Oberkörper zu verteilen, während er seine Hand unter Totchis Rock gleiten ließ. Ein widerliches Gefühl, dass er schon gut von ihm kannte, breitete sich bei ihm aus. Totchi wollte ihn wegdrücken, doch Mike schaffte es mit seiner einen Hand Toshiyas Beide über seinem Kopf festzuhalten. Er hatte keinerlei Möglichkeiten mehr, ihm zu entkommen. Auch wenn er es schaffen würde, sich aus seinen Fängen zu befreien, würde er den Raum nicht verlassen können. Er war ihm auf Messers Schneide ausgeliefert. Noch dazu hatte er all diese Schmerzen am Körper, die ihm nicht mal die Gelegenheit gaben, wenigstens geistig ins Unterbewusste abzutauchen. Er spürte alles. Jeden Kuss, jeder Berührung, jeder Liebkosung. Und es widerte ihn an. Mike krabbelte von seinen Hüften herunter, damit er nun endlich zur eigentlichen Tat schreiten konnte. Er ging wieder mit der Hand unter seinen Rock, um ihm die Unterwäsche zu entfernen. Trotz allem trug Toshiya Boxer. Einfach weil es bequemer war.*3 Nachdem er das getan hatte, machte er sich an seiner eigenen Hose zu schaffen, er wollte nicht mehr länger warten, er wollte Totchi ganz und er wollte ihn jetzt. Seine Hose wurde achtlos an die Seite geworfen, danach folgten noch sein Hemd und die Unterwäsche, bis er komplett nackt war. Ihn stört weder die Kälte, die hier drinnen herrschte, danke dem vorher eine ganze Weile offenen Fenster, noch dass sie sich auf dem Boden befanden. Totchi hatte seinen Kopf wieder zur Seite geworfen, als er sah, wie Mike sich an seinen Klamotten zu schaffen machte. Er wollte ihn nicht ansehen, wenn er ihn wieder liebte. Und genau das tat er wenige Augenblicke später. Er positionierte sich vor Totchi, drückte seine Beine dann auseinander und zwängte sich in ihn. Toshiya hasste sich selbst dafür, dass er ihm nie hatte entkommen können. Er spürte die zahlreichen und endlosen Schmerzen, die er ihm mit jeder Bewegung versetzte und wie er dabei Spaß hatte. Auch das anfangs leise Gestöhne konnte er nicht überhören, erstrecht nicht, als es mit der Zeit immer lauter wurde. Toshiya tat es weh, mehr als sonst und mehr als normal. er spürte, dass er blutete. Er konnte es sich nicht erklären, doch es war das erste Mal, dass er während Mike seiner Begierde nachging, anfing, Tränen zu vergießen. Er kniff die Augen zusammen, damit er nicht mehr spüren musste, was geschah, doch er schaffte es nicht, in eine andere Welt einzudringen, wie er es sonst tat, wenn Mike sich an ihm verging. Das war dann wohl das dritte Mal. Und zum dritten Mal hatte Totchi es nicht geschafft, ihm zu entkommen. Wie ein Verrückter bewegte sich Mike in ihm, Totchi versuchte gar nicht erst, dahinter zu steigen, warum er das tat. Ob er wollte, dass Toshiya auch kam, wollte er nicht mal annähernd wissen. Es war einfach nur widerlich und er wünschte sich so sehr, dass er bald fertig war, seinen Orgasmus bekam und ihn dann endlich in Ruhe lassen würde. Doch Hoffen brachte ihm noch nie Glück. Es dauerte lange, bis Mike sich damit zufrieden gab, in ihm herum zu stochern und ihm damit jedes Mal Tausende von Schmerzen spüren zu lassen. Auch wenn es für ihn das wohl schönste sein mochte, Totchi zu benutzen, konnte er es nicht genießen, wenn er spürte, dass Mike eben das tat. Er spürte ihn in sich und er wollte das ganz und gar nicht. Vielleicht war das einer der Gründe, dass es ihm so sehr schmerzte, aber er ertrug lieber all die Schmerzen, als Lust dabei zu empfinden, wenn er von jemandem genommen wird, den er nicht mal annähernd liebte. Um dem Ganzen einen Schluss zu verpassen, beugte sich Mike zu Toshiyas Gesicht und drehte es so, dass Toshiya ihm in die Augen sehen musste. Durch das vorbeugen war er noch tiefer in ihn eingedrungen und wieder durchfuhren ihn Abertausende von Schmerzen. Während er das tat, stieß er noch immer in Totchi. Und Totchi spürte durch sein Pulsieren, wie er kurz davor war, zu kommen. Und nur dazu hatte er sich über ihn gebeugt, als er dann lustvoll seinen Namen stöhnte, härter in ihn eindrang und seinen Höhepunkt bekam, damit Totchi dabei in das erhitze und erregte Gesicht sehen musste, um ihn noch mehr leiden zu lassen. Er wusste genau, wie er Totchi Schmerzen zu fügen konnte und das tat er mit Freuden. Als er dann endlich der Meinung war, ihn genug gequält zu haben, ließ er von seinem geliebtem Opfer ab. Denn nichts anderes war Totchi je gewesen. Er war nicht sein Geliebter. Er war nur sein Opfer, dass er sich zum Quälen ausgesucht hatte. Und er hatte es wieder einmal geschafft. Zufrieden mit sich, suchte er sich seine Sachen zusammen und zog sich wieder an. Den Geschundenen ließ er achtlos am Boden liegen wie ein kaputtes Spielzeug, dass man weggeworfen hatte. Toshiya fühlte sich auch nicht anders. Wie ein Spielzeug, dass man wegwerfen kann, wenn man genug hatte und wieder herholen konnte, wenn man es wieder brauchte. Bevor Mike dann ging, drehte er sich noch einmal zu Toshiya um, leckte sich über die Lippen. „Und wenn du noch mal ungehorsam bist, muss ich deinen rothaarigen Freund bestrafen, dass er dich nicht richtig erzogen hatte. Denk nicht, ich wüsste nicht, wo du lebst. Ich weiß alles.“ Die Tür fiel ins Schloss und sobald Totchi wusste, dass er weg war, begann er am Boden liegend so laut zu weinen, wie er es seit Jahren nicht mehr getan hatte. Er konnte sich nicht erklären warum das, aber er ließ es zu. Ihn würde er niemand hören, immerhin hatte das Lustgestöhne von Mike auch niemand gehört. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft, sich aufzurichten und sich seine Boxer wieder anzuziehen. Er spürte, wie noch immer Blut gemischt mit weißer Flüssigkeit aus ihm liefen. Er hasste sich. Er hasste sein Leben. Er hasste alles, würde sich am Liebsten umbringen, aber er konnte keinen Finger rühren, zu heftig waren die Schmerzen. Und zu heftig der Gedanke daran, dass er Dai etwas antun würde, wenn er sich umbringt. Denn ein Spielzeug, dass sich selbst zerstörte, war kein gutes Spielzeug und gehorchte seinem Besitzer nicht. Mike wusste genau, dass er sich mehrmals das Leben nehmen wollte und Totchi war sich sicher, dass Mike ihn beim letzten Mal ins Krankenhaus gebracht hatte, damit er noch länger etwas von seinem Spielzeug hatte. Eine plötzliche Angst überkam ihn und er begann nur noch mehr zu weinen. Das erste Stückchen vom Glück, was er seitdem Tod seiner Eltern hatte, wurde ihm wieder zerstört und er würde Dai zerstören, nur damit er nie wieder lernen würde, was Liebe und Glück waren. Mit dem Gedanken daran, dass er Dai etwas antun könnte, nahm er alle Schmerzen in Kauf, um sich aufzurichten. Er zog sich nur noch seine Unterwäsche an, damit es nicht seltsam aussah oder er auffallen würde und stützte sich dann an der Wand ab. Er brauchte etwas Zeit, um Kräfte zu sammeln. Er atmete schwer und raffte sich dann auf. Er versuchte einen guten Eindruck zu machen und ging dann zur Tür, ohne sich weiter an der Wand festzuhalten. Niemand durfte ihm anmerken, was geschehen war. Niemand. Das einzige, was wichtig war, war Dai in Sicherheit zu wissen. Er ging und unterdrückte jeglichen Schmerz. Egal, was es für einer war. Mit all seiner Kraft schleppte er sich dann zur Rezeption, an der eine nette ältere Dame saß und sich die Fingernägel lackierte. Sie sah ihn freundlich lächelnd an. „Was kann ich für Sie tun?“ ihre Stimme hatte einen ekelhaften tiefen Ton, der an die Stimme von Mike erinnert, obwohl sie zweifelsohne Weiblich war. „Dürfte ich wohl mal telephonieren?“ fragte er höflich, bekam grade so eine ungebrochene Stimme zu Stande, dass auch ja niemand merkte, was geschehen war. „Dort hinten hängt ein Münztelephon.“ Erklärte sie mit der gleichen Stimme und zeigte zu dem Teil hin. Toshiya ging schneller als er dachte dorthin, nur um nicht mehr die Stimme hören zu müssen, die in ihm einen ekelhaften Würgereiz erweckte. Schnell hatte er das Telephon erreicht und wählte die Nummer von Dais Festnetz. *4 Nach einem kurzen Klingeln wurde dann auch endlich abgenommen. „Hai? Hier bei Andou.“ Erklang Kaorus Stimme am anderen Ende. „Dai...?“ fragte Totchi. Seine Stimme versuchte er noch immer normal klingen zu lassen, was ihm auch am Anfang gelang. „Iie, hier ist Kaoru, ein Freund von ihm. Wer ist denn dran?“ „Kaoru... Ach, Kaoru...“ Totchi klang erleichtert, eine vertraute Person bei Dai zu wissen. „Ich bins, Toshiya.“ „Huch? Wieso rufst du denn zu einer solchen Zeit an?! Ist was passiert?!“ „Iie, alles okay. Gib mit mal bitte Dai.“ „Etto... Du hörst dich aber nicht gut an, ist wirklich alles okay bei dir...? Bist du noch im Krankenhaus oder wo rufst du an?“ „Hai, hai, mir geht’s... gut“ Totchi musste schwer atmen, um dieses letzte Wort auszusprechen. „Ich rufe aus dem Krankenhaus an. Kannst du mir jetzt bitte Dai geben?“ „Aber der ist doch nicht da. Der hat doch heute deine Schicht übernommen, damit du nicht gleich wieder gefeuert wirst.“ „Oh... Okay... Dort ist er dann auch erst mal sicher... Ich...“ „Was meinst du damit!? Wieso sollte er nicht sicher sein!?“ schien Kaoru nun etwas verwirrt. „Nichts. Es gibt nichts, weswegen ihr euch sorgen solltet.“ „Wirklich?! Meistens stimmt das nicht, wenn man das schon so sagt.“ Kaoru war ein guter Menschenkenner und wusste genau, wann etwas gelogen war. „Ist bei dir wirklich alles klar!? Deine Stimme hört sich so... rau an..“ „Ich... Hai... Nya... Mike war hier... Aber... Es ist alles okay..“ „Wie bitte, der war bei dir!? Und dann soll ich dir glauben, dass alles okay ist!?“ Kaoru schien ihm nun nicht mehr zu glauben. „Bitte... Es geht mir gut, aber... Dai sollte nicht allein sein...“ „Wie meinst du das!?“ Kaoru schien gut einschätzen zu können, dass man mit dem Kerl nichts zu spaßen hatte. „Er... Er sagte... Er würde... Er... Dai ist in Gefahr, wenn ich bei euch bleibe, ich muss euch verlassen, sonst tut er Dai...“ „Vergiss es, Toshiya! Wir lassen erstens nicht zu, dass man Dai was antut und zweitens nicht, dass er dir noch mal zu nahe kommt!“ sagte Kaoru mit fester und entschlossener Stimme. „...“ Totchi stiegen erneut die Tränen in die Augen und er konnte sich ein Schluchzen nicht verkneifen. Das bekam natürlicherweise auch Kaoru mit, denn er war ja nicht taub, auch wenn er nicht laut weinte. „Hey, was ist!? Hat er dir doch was getan!?“ „...“ Wieder keine Antwort von Toshiya. Nur das Weinen war zu hören. „Okay, wenn das so ist, dann schick ich jetzt Kyo zu Dai, auch wenn der sich bedanken wird, nicht mehr schlafen zu können. Du gehst wieder in dein Bett, ich mach mich gleich auf den Weg zu dir.“ „Iie, Kaoru.“ Wollte Toshiya ihn noch davon abhalten, doch Kaoru legte einfach auf. Totchi gefiel es nicht, dass er jetzt Kaoru und Kyo da mit rein zog, was Mike plante. Doch es beruhigte ihn etwas, zu wissen, dass jemand bei Dai war, wenn er nicht dafür sorgen konnte, dass er in Sicherheit war. Dass Kaoru jetzt zu ihm kam, gefiel ihm hingegen gar nicht. Was sollte er ihm denn sagen...?! Kopfhängend begab er sich wieder in sein Zimmer. Er versuchte so aufrecht zu gehen, wie es ihm in der momentanen Lage möglich war, doch sobald er in seinem Zimmer war, stützte er sich an der Wand ab und fiel kraftlos in sein Bett. Dort zog er die Decke über seinen Körper und spürte die ganzen Schmerzen wieder so deutlich wie zuvor. Wieder brach er in Tränen aus und schluchzte in die Decke. 6.Kapitel –Owari- *1Das sollte: “In der Stille von tausend Nächten” heißen..*drop* glaub aber nicht, dass ich japanisch gut kann *lol* Eigentlich kann ich’s gar nicht-.-“ *2lieben wir nicht alle unsere Eltern?! *kotz*-.- *3falsch, weil ich anderes ekelhaft finde-,-;;;... *4der kann die eben ausn Kopp>.> ---Anou... Totchi wird geraped. Nicht schön, I know, da könnt ihr mich jetz auch lynchen, wie ihr wollt...-.- Das is de Story.. u.u (gomen, dat me des so negativ sagt, aber isch bin angepisst, i hate something so mutch!!<.<) Probleme über Probleme... Nya... Falls des jemand bemerkt hat, hier geht’s um nen Stalker, ne? Fand des Thema interessant, weil des erstens noch nie in ner FF von mir vorkam und zweitens ich des in keiner anderen gelesen hab (ich sollte mehr FFs lesen-,-;;). Morgen wieder Schule, nach 4 Wochen Praktikum etwas strange. Mochte des mehr, auch wennsch kein PC hatte. Konntsch wenigstens mit PaRa fonen. PaRa nicht köpfen.. Arigatô.. Weiß ja, du magst de Verlauf der Story sicher nicht, aber... Aber... Daran is nur meine Mom schuld, weil se mich ständig anpissen muss...-.- Sonst wäre das Ganze wohl nicht so negativ geworden.. (Totchiiiiiiiiiiii~, es tut mir so leid!!!!!!!~!>o<) die Kyo- ritzt- Szene haben wir auch meiner Mom zu verdanken... *drops*.. Nya... Ich darf ja jetzt auch noch n Epilog für „Suicide Circle“ schreiben, weil’s PaRa mehr Dai will-.- PaRa, ich hab schon angefangen... *dotz* Dauert aber noch ganz lange... Hier haste ja schon a bissl Yaoi, auch wenn’s kein tolles is *mir selbst auch nit gefällt*-.-... 2006-03-12; 23:42Uhr... SCHLAF! *-*--- Kapitel 7: My Immortal ---------------------- Anmerkung: *-* Woha!! Die FF is ja schon so lang, dabei schreib ich die doch noch gar nicht so lange *freu* Was sich so aus ner normalen Idee entwickelt..x3 Nya... Und das schlimme daran ist, dass die Story noch nicht mal bis zur Hälfte durch ist!! @.@ OMG, wird die etwa wieder so lang, wie Suicide Circle (ich liebe diese FF irgendwie...XD)... Nya... Werdn wa sehen... See you next chapter *nod & hoff* ..*alle Leser mal lieb knuffz* Hoffe auf Kommis, thx! ^-^;;; Anmerkung1: Liebe sucks!!!!!!! Anmerkung2: Having feelings sucks noch mehr!!!! Anmerkung3: T^T Music: Evanescence- My Immortal, Vidoll, T.M.Revolution 7.Kapitel: -My Immortal-*1 Toshiya saß in seinem Krankenhausbett. Er saß einfach nur dort. er konnte weder seinen Blick von der gegenüberliegenden Wand nehmen, noch realisieren, dass er sie anstarrte. Keinerlei Bewegung ging von ihm aus, nichts deutete darauf hin, dass er überhaupt noch lebte, außer das unterbrochene Atmen, welches seinen Brustkorb nur abnormal hob und senkte. Die Augen waren gerötet und fielen ihm fast zu, dennoch war er vollkommen wach. Die Decke um seinen Körper verschloss ihn fast vollends unter sich und ließ nichts davon durchsickern, was grade geschehen war. Wenn er auch versteift wirkte, so hatte er eine sichere Maske, die niemanden hinter die Fassade blicken ließ. Niemanden. So wie auch vorher nie jemand von den Vergewaltigungen erfuhr. Und auch nicht von allem anderen, was er durchlitten hatte. Nichts. Nichts von den Schmerzen und dem Leid, nichts von der Einsamkeit und der Verzweiflung, nichts von Todeswünschen. Nichts. Und genauso sollte auch jetzt niemand bemerken, was geschehen war. eigentlich wäre es ihm egal gewesen, wenn es jemand doch bemerkte, denn es hatte nie jemand nachgefragt oder sich wirklich ernst gemeinte Sorgen um ihn gemacht. Er hatte eben nie jemanden, dem er sich anvertrauen wollte und jetzt gab es da jemanden, den er schützen wollte und der darf auf keinen Fall erfahren, was passiert war. was auch immer kommt, er durfte es nicht wissen. Oft lebte Toshiya in die Tage hinein und wusste nicht, wie er weiter machen sollte. Jeden Morgen sah er das helle Licht der Sonne und fragte sich, warum es den anderen gut ging und warum nur er ein solch hartes Los hatte!? Wieso nicht andere!? Wieso durfte er nicht auch einmal glücklich sein...!? Wenigstens etwas!? Warum nicht jetzt, wo er doch endlich Menschen kennen gelernt hat, die ihm nicht egal sind und vor allem denen er etwas bedeutet!? Er hasste es, sich selbst bedauern zu müssen, doch er konnte nicht anders, wenn abends die Sterne am Himmel standen und er daran zurück dachte, was ihm der Tag gebracht hatte. er hatte endlich einmal Glück erfahren und nun wollte er mehr. War es falsch, so etwas zu verlangen!? Sollte man am Besten nie wissen, was es heißt, wirklich glücklich zu sein und die Zeit so erleben, wie sie ist und sie sich nicht anders wünschen!? Kurz musste Toshiya lächeln, als er daran dachte, was er alles neues erfahren durfte, nur weil er Dai kannte. Durch ihn hat er all die verlorengegangen Gefühle wieder erleben dürfen und... Wünschte sich, dass sie immer währen würden. Aber ihm war auch bewusst, dass das alles nur Trug war und er es nicht behalten durfte. ...Er muss Dai verlassen. Und zwar so schnell wie es gehen würde... Das war der Satz, den er sich selbst nicht eingestehen wollte. Er wusste, was er zu tun hatte, damit er ihn nicht gefährdet und auch die anderen nicht mehr mit rein zieht und so verhindert, dass auch sie Opfer von Mike werden. Aber gleichzeitig war es auch der Satz, den er von allen hasste. Es war immer der gleiche Satz, wenn er dachte, an einem Ort zu bleiben –Du musst gehen-... Etwas gar nicht anders zu können, wenn man es doch lieber anders probieren würde, heißt aufgeben. Aber er kann nicht dagegen kämpfen, er würde verlieren und das weiß er und er weiß noch mehr, dass er mit der Sturheit, die ihn nicht zu einem Menschen macht, der einfach aufgibt, wenn es mal schlecht steht, die anderen gefährdet und vor allem den Menschen, den er nicht mehr verlassen will. Und der Grund für all das ist Liebe. Der Grund für sein Verhalten ist die Liebe zu Dai und das Gefühl, ihn in Sicherheit wissen zu müssen. Der Grund für all das Leid ist Liebe, denn Mike liebt Toshiya. *2 Und um zu bekommen, was er will, tut er alles. Das ist seine Art, ihm zu zeigen, wie sehr er ihn liebt. Eine Art, die Toshiya alles nimmt, was er braucht, um selbst lieben zu können. Von einem etwas lautstärkerem Gerede auf dem Flur wurde Toshiya dann aus seinen Gedanken gerissen. Er erkannte deutlich die Stimme von Kaoru, aber er hatte eigentlich gedacht, dass er allein aufkreuzen wollte, weil Kyo zu Dai gehen würde. Wer war dann also bei ihm...?! Als dann die Tür aufging, erkannte er auch die andere Person, die hektisch hinter Kaoru hinterher rannte. Es war die diensthabende Schwester. „Hören Sie mal, die Besuchszeit ist schon vorbei.“ Zeterte sie, aber Kaoru ließ sich von ihr nicht aufhalten und ging einfach weiter zu Toshiya. „Hallo!? Ich rede hier doch nicht mit der Wand. Ich lasse Sie rauswerfen!“ sie ging zu Kaoru und zerrte an seiner Jacke, was ihr nur einen blöden Blick von ihm brachte, während Toshiya gar nicht zu den Beiden hinsah. „Hey, was ist mit dir!? Wieso hast du nichts gegessen!?“ Sie zeigte mit ihrem Finger, mit dem sie eben noch an Kaoru gezerrt hatte, auf den Tisch neben seinem Bett, auf dem das Essen und ein Strauß roter Rosen stand. Toshiya wandte sich nicht zu ihr, weiter blieb sein Blick nur auf der Wand ihm gegenüber ruhen, als würde er ihr etwas erzählen, was er nur ihr erzählen würde. „Hey!? Bist du taub oder was!?“ Genervt von der alten Frau, drehte sich Kaoru zu ihr und schob sie gegen ihren Wille aus dem Raum. „So.. Reagieren Sie sich draußen ab, das ist ein Krankenhaus, hier herrscht bitte schön Ruhe.“ Lolte Kaoru noch und schloss dann die Tür hinter sich, damit sie gar nicht erst etwas erwidern konnte. Noch ein kurzes Gefluche war zu hören, doch Kaoru wandte sich gleich Totchi zu. Er sah ihm an, dass etwas nicht stimmte. Dazu brauchte er nicht mal Arzt oder Schwester sein. Er schaute noch mal zum Essen. Nicht einen Bissen hatte er gegessen. Dabei war es so herzhaft angerichtet. Daneben stand immer noch der Strauß rote Rosen. Das verwunderte ihn schon. Wer sollte schon so viel Geld haben, um rote Rosen bezahlen zu können!? Außerdem war er allein, er kannte doch nur ihn und die anderen. Die Fragezeichen über seinem Kopf sollten sich bald verringern, als er dann zum Tisch ging und sich den Strauß genauer betrachtete. Er fand daran eine befestigte Karte und las sie sich durch. >Tosh, Baby. Endlich sind wir wieder zusammen. Ich habe dich so unendlich vermisst. Die Nächte ohne dich waren so einsam und die Sehnsucht hat mich zerfressen. Ich brauche dich so unendlich. Ich kann nicht ohne dich. Bitte, laufe nicht mehr weg. Sonst nehme ich dir alles, bis du nicht mehr laufen kannst. Dein Geliebter.<*3 Kaoru blickte sogleich auf Toshiya. Der sah ihn mittlerweile auch an, sein Ausdruck war leer, nicht ein Funken von Entsetzen, dass er es gelesen hat oder ähnlichem. „Toshiya, das..?“ „Ich hab dir doch gesagt, dass er hier war.“ Kaoru zerknüllte das Stück Papier und warf es in den Mülleimer. Eine solche Liebesbotschaft wollte er nicht ein zweites Mal sehen müssen, sowas ist einfach nur krank. „Toshiya, ich sage das jetzt nicht, weil ich klugscheißen will oder so, aber du solltest die Polizei rufen, bevor es zu spät ist. Ich meine, er könnte dir sonst was antun, wenn du allein bist und du kannst nicht ewig weglaufen.“ Ein verstohlenes Lächeln legte sich auf Totchis Gesicht. „Was soll er mir schon tun?“ //Was er nicht schon getan hat..? // fügte er in Gedanken hinzu. „Er wird dich verfolgen.“ Begann Kao, darauf bekam er nur ein Kopfnicken. „Hat er schon.“ „Und er wird dich wieder schlagen.“ „Hat er schon.“ „Toshiya, wirklich, das ist mein Ernst. Er wird nicht aufhören, du weißt doch wohl am Besten, zu was er fähig ist. Er wird alles tun... bis er kriegt, was er will und dann bleibt es nicht mehr bei Schlägen. Dann wird er dich missbrauchen.. und das wird er, da bin ich mir sicher. Das hört sich hart an, aber...“ „Hat er schon.“ War wieder die selbe monotone Antwort wie die anderen davor auch. Kaoru brach bei diesen Worten fast zusammen. Er sah ihn geschockt an und hielt sich am Tisch fest. „Du lügst jetzt aber nicht...? Du bindest mir jetzt einfach so nebenbei auf die Nase, dass er dich missbraucht hat!?“ „Jab!“ „Spinnst du!?“ „Iie.“ Kurze Zeit herrschte Stille zwischen den Beiden, bis Kaoru sich etwas gefasst hat und ihn dann weiter fragte. „Ich will da gar nicht näher drauf eingehen, aber hat er dich gezwungen mit ihm...?“ „Er hat mich vergewaltigt. Das wolltest du doch wissen, nicht?!“ Toshiya hatte einen kalten Blick drauf, als würde es ihm am Allerwertesten vorbei gehen, was geschehen war. Als würde es nicht ihm selbst passiert sein. „Etwa als er hier war!?“ fragte Kaoru, er war nicht so wie Totchi, dass er es schaffte, seine Gefühle unterm Zaun zu halten. In ihm staute sich einiges an, das rausgelassen werden wollte, aber dennoch versuchte er, erstmal einen klaren Kopf zu bewahren, so wie es aussah, war Toshiya noch nicht fertig. „Hai. Um genau zu sein, wars sogar schon das dritte Mal.“ „Sag mal, geht’s dir noch gut!? Wenn er dich schon zwei mal vorher... warum gehst du nicht zur Polizei, verdammt!? So machst dus doch auch nicht besser und...“ Toshiya hob seinen linken Arm und zeigte ihm die Narben hin. „Da, sieh es dir genau an. Das war der Grund, dass ich nie zur Polizei ging. Ich hab jedes Mal hinterher versucht, mich zu töten. Jedes Mal hat es nicht geklappt. Ich hab immer überlebt und nie wusste ich, warum ich nicht einfach sterben durfte, aber... Diesmal hab ich es nicht getan. Nur einen einzigen Grund gibt es dafür und wenn ich zur Polizei gehen würde, findet Mike er heraus und dann habe ich keine Gründe mehr, denn er wird sie zur Strafe zerstören. Alles. Das will ich nicht, aber nicht, weil es meine Gründe sind, sondern weil es die Gründe sind. Sie können nichts dafür und deswegen muss ich sie heraus halten. Das wirst du sicher nicht verstehen, aber für mich ist es etwas unschätzbar wichtiges. Ich hatte vorher nichts vergleichbares... ich will es nicht verlieren...“ „Toshiya...? Ich kann dir nicht ganz folgen. Was meinst du mit Gründe...?!“ „Das du da nicht drauf kommst... Okay, aber sag es nicht den anderen. Ihr seit es. Du, Kyo, Shinya und besonders Dai. Auf ihn hat Mike es nämlich abgesehen. Verstehst du!? Ich bringe euch in Gefahr solange ich hier bin.“ „Aber was willst du dagegen tun!? Du kannst Mike nicht ändern.“ „Ich weiß. Und deswegen muss ich gehen. Sobald es mir möglich ist, verlasse ich euch.“ „WAS!?“ „Kaoru... bitte, versuch nicht mich davon abzuhalten, ich habe grade eine gute Rechtfertigung für mich selbst abgeliefert, denn ich kann das auch nicht einfach mit meinem Herzen ausmachen, aber es geht nicht anders. Bitte, erzähl den anderen nichts davon, was passiert ist, ich möchte es Dai selbst sagen, wenn ich gehen werde.“ „Aber... Wenn du ihm weg läufst, wird er dich irgendwann umbringen.. Das hat er selbst geschrieben.“ „Kaoru, ich habe keine Angst vorm Sterben, dann würde er mir eher meinen sehnlichsten Wunsch erfüllen.“ „Verdammt, hör auf solch einen scheiß zu labern! Keiner von uns will, dass du stirbst, ist das klar!?“ „Schon, aber hast du schon mal so gefühlt, dass du sterben wolltest!? In einem solchen Moment ist dir alles egal, auch, dass es Menschen gibt, die dich brauchen.“ „Schön, aber du stirbst nicht, verstanden!? Der kriegt dich nicht und du bringst dich auch nicht um!“ „Iie, werde ich nicht, dann würde er sich Dai holen.“ „Der ist doch krank im Kopf! Den muss man echt wegsperren!!“ „Aber das könne wir nicht. es muss erst was ernstes passieren, bevor die Leute eingreifen.“ „Willst du mich verarschen oder so!? Was soll denn noch passieren!? Sollst du dich vor den Leute da enthaupten, damit die merken, dat dus ernst meinst oder was!?“ „Kann ich dir nicht sagen, hab ich noch nicht ausprobiert.“ „Lass den Scheiß, man! Wir werden eine Lösung finden, klar!? Und du rennst nicht weg!!!“ „Aber ich...“ „Verdammt, schnauze, ich dulde jetzt keine Widerrede mehr, ansonsten kriegst du immer jemanden an deiner Seite, damit du nicht abhauen kannst, wenn du allein bist. Wir sind deine Freunde!! Wir halten zusammen!!“ „Kaoru... Wir... Sind Freunde...?“ „Etwa nicht!?“ fragte Kaoru erstaunt über eine solche Antwort. „Ich... Wusste nicht, dass ich euch gut genug für einen Freund bin...“ „Wären wir keine Freunde, wäre ich jetzt nicht hier und würde dich nicht davon abhalten, abzuhauen.“ „Gomen ne... Ich kann sowas nie definieren... Ich kenne das nicht...“ „Sollst du auch nicht.. Und man kennt Freundschaft nicht, man lebt sie!“ „Das hab ich erstrecht nicht, ich hatte doch nie Freunde...“ „Man, jetzt vergiss doch einfach den Scheiß von damals mal, ich meine, du kannst es doch eh nicht mehr ändern, ne!? Denk also auch nicht drüber nach, denk dir lieber: ‚Jetzt hab ich Kaoru, der ist mein bester Freund’.“ Grinste er. „Nani... Bester Freund...?“ Toshiya war leicht erstaunt, dass er jemanden geben sollte, der ihn wohl je in seinem Leben als besten Freund betrachtete. „Hai! Genau ab jetzt sind du und ich beste Freund! Da gibt’s keine Widerrede! Und weil du jetzt einen besten Freund hast, darfst du erstens dich nicht umbringen, zweitens nicht abhauen und drittens nicht mehr weiter mit dir machen lassen, was Mike will.“ „Etto...“ grübelte er. „Komm schon, ich koch auch und mach die Wäsche!“ grinste er weiter. „Oh, na dann verzichte ich dankend. Du vergiftest mich sicher.“ „Wos!? Heiße ich Mike oder was!?“ „Iie... Und was wenn ich...“ „Fick dich, ich bin nicht Mike, also wird alles gut laufen!“ motze Kao. „Is Mike jetzt ein Pseudonym für alles schlechte!?“ grinste nun auch Totchi zum ersten Mal an diesem Abend. „Mike is das schlechte personifiziert!“ lolte Kaoru. „Dann hab ich echt nur Pech, dann hab ich ja gleich zwei Mikes.“ „Höh!?“ „Na Mike und...“ er zeigte auf Kaoru. „Bou, das is ja gemein, bin ich so hässlich!?“ „Mhmh... Mal genau hinschauen... Iie...“ „Da hasts! Also, me is kein Mike. Mike Definition= dumm, hässlich, ekelhaft, krankehafte Neigung zu Toshiya.” „Wieso zu mir!?“ „Wieso nicht!?“ „Dann stehen ja so viele auf mich. Das geht doch nicht.“ „Ach, doch das geht, aber was mir grade einfällt. Kyo wird jetzt wohl erst mal bei euch schlafen, weil er zu Hause wieder Probs hat, so wie heute.“ „Etto...? Wie? Erklär mir das genauer!?“ “Woha! Du bist so ein Mike!!“ Kaoru sah ihn siegessicher an. „Ich steh nicht auf mich, tut mir leid.“ Grinste Totchi. „Doch! Das du das wissen willst, heißt, dass du hier bleibst!!“ „Fuck, hab ich mich verplappert!? Nya... Egal, erklärs mir halt.“ „Okay, also, das is nämlich so: Kyo, des arme Knollo, hat immer Stress mit seinen Eltern, das ging glaube ich schon los, bevor wir ihn kannten und wir kennen uns laaaaaaaaaa~nge. Aber nya.. jedenfalls haut er jetzt regelmäßig von dort ab, weil er es nicht mehr aushält und letztens wars wohl so extrem, da hat er sich wieder geritzt. Und...“ „Bitte was!? Er ritzt!? Spinnt der!?“ „Hey, das musst du grade sagen.“ „Woha! Ich hab versucht, mir die Pulsadern aufzuschneiden, das ist ein grooooooßer Unterschied.“ Empörte sich Totchi. „Willst dus noch mal sehen!?“ „Is ja auch egal... Ich hab ihm dann halt gesagt, er soll mit seinen Eltern reden, sich richtig aussprechen und alles sowas halt. Tyaha, das hat er auch versucht und am Ende ist er rausgeflogen.“ „Armes Kyo...“ „Genau, das is echt shito, wenn die Eltern einen so verachten.“ Kaoru seufzte. Toshiya hingegen dachte an seine eigenen Eltern, die ihn stehts liebten. Wie sie ihn lobten, sich über ihn gefreut haben und immer mit ihm spaß hatten, wie sie sich miteinander beschäftigten und sie für ihn da waren, wenn seine ‚Freunde’ ihn nicht brauchten. Er hat an sie nur schöne Erinnerungen, aber würde er sich vorstellen, dass er das alles nie gehabt hätte, niemanden, der ihn aufmuntert, keiner der ihn versteht und immer allein sein und keine Freunde und... Er hätte sich schon allein damals umgebracht. Er hätte gar nicht die Kraft gehabt, noch weiter zu versuchen, die Beziehung hinzubekommen und sich stattdessen Wunden zu zufügen. Und plötzlich liefen ihm Tränen über die Wangen. Er fühlte genau das, was Kyo fühlen musste, wenn er es nicht geschafft hatte, seinen Eltern näher zu kommen. Verzweiflung, Einsamkeit, Wut über seine eigene Unfähigkeit und das Bedürfnis geliebt zu werden. würde er es aushalten, jeden Tag so derbst vor den Kopf gestoßen zu werden...!? Und niemanden zu haben, der einen versteht oder hinter einem steht!? Wenn das schon los ging, bevor er die anderen kannte. Es muss eine schrecklich harte Zeit gewesen sein und wohl noch immer für ihn sein. „Toshiya! Wieso weinst du!?“ Kaoru sah ihn erschrocken an und erst jetzt bemerkte er selbst, dass er weinte. Er hatte gar nicht wirklich realisiert, dass er es tat, zu sehr dachte er daran, wie es wäre, wenn er immer allein gewesen wäre. Ohne seine Eltern. „Etto.. ich weine nicht, ich fühle nur mit Kyo...“ „Gomen ne, ich war etwas taktlos, ich weiß ja, dass du keine Eltern mehr hast und...“ „Iie, Kaoru, darauf kommt es nicht an. Ich hab mir nur vorgestellt, wie es gewesen wäre, wenn meine Eltern mich so behandelt hätten... Ich meine... Mein einziger Halt... Wie kann er nur... weiter leben...?“ „Vielleicht weil wir da sind, wenn er uns braucht...?“ „Ich möchte auch für ihn da sein... Ich kann ihn so gut verstehen... Ich...“ auch die weiteren Tränen konnte er sich nicht zurückhalten. Er wollte so sehr, dass Kyo nicht mehr einsam war. Es ist schrecklich, wenn man allein ist, das kannte er nur zu gut. „Dazu hast du ja jetzt oft die Chance, wenn er bei euch wohnt.“ „Yeah, das machen wir.“ „Und dich bringen wir zum bleiben und alle sind glücklich.“ „Unverbesserlich..“ seufzte Totchi. „Ich weiß.xD“ Grummelnd stapfte Kyo in den Club, zu dem man ihn geschickt und ihn damit aus dem verdienten Schlaf gerissen hatte. das seine Laune dementsprechend im Keller war, schien einzuleuchten und auch den anderen Gästen nicht zu entfallen. Er hasste es, dass er wusste, wie sie ihn anstarren müssen, doch er konnte es einfach nicht vermeiden, wenn er mit einem solchen Deathglare durch den Raum läuft. Auch Dai bekam schnell Wind von ihm und seufzte. Er dachte sich gleich, dass Kyo es nicht allein ausgehalten hatte oder Kaoru ihn zugestresst haben muss und in gewissen Weise hatte er damit auch Recht, denn Kaoru hatte ihn ja hergeschickt. Kyo setze sich zu Dai an den Tresen und er dachte schon, Kyo würde ihn jeden Moment zusammenschreien, so wie er ihm einen bösen blick zugeworfen hatte oder sich an einem Bier abreagieren. Etwas skeptisch sah Dai ihn an, als er noch bei einem Gast war und ihm sein Getränk gab, während Kyo einfach nur da saß und darauf wartete, dass er sich ihm widmete. Dabei beobachtet er Dai dann auch noch und das ganze Szenario machte einen seltsamen Eindruck auf Dai. Etwas mehr verwundert darüber, ihn heute schon zum zweiten Mal hier zu haben, versuchte er sich selbst die Frage nach einem Warum zu erklären, aber das würde er einfach nicht schaffen, solange Kyo ihm nicht selbst sagte, was der Grund seines erneuten Auftauchens war. Als Dai dann wieder zu ihm hinsah, wank Kyo ihn zu sich, damit er ihm endlich die gewünschte Beachtung schenken würde. Dai tat dann auch nach kurzer Zeit das, was Kyo wollte und ging zu ihm hin. Er versuchte es unauffällig aussehen zu lassen, damit er keinen Ärger bekommt, wenn er die ganze Zeit quatscht und nicht mehr arbeitet. Er hatte heute ja schon einmal mit anderen Sachen zu tun gehabt als das Arbeiten. „Kyo...?“ fragte Dai ihn dann und stellte sich hinter den Tresen, tat so, als würde er dort putzen. „Was machst du hier? Wieso bist du nicht bei mir zu hause, gibt’s Probleme?“ „Allerdings.“ Grummelte Kyo und Dai warf ihm einen fragenden Blick zu. „Hattest du Stress mit Kaoru oder was?“ „Nicht direkt, er hat mich nur geweckt.“ „Und deswegen haust du ab?!“ Dai war etwas verwundert, er wusste noch nicht, was er von dem Verhalten seines Freundes halten sollte. „Iie, lass mich ausreden. Er war etwas aufgebracht, irgendwie hatte Toshiya wohl angerufen und er meinte, schnell zu ihm zu müssen. Mich hat er mit dem Auftrag hergeschickt, auf dich aufzupassen.“ Kyo zuckte mit den Schultern und schien auch nicht genau zu wissen, was er gemeint hatte. „Etto...?! Wieso das denn!?“ „Mehr weiß ich auch nicht, aber er hat gesagt, ich soll hergehen, ansonsten kann ich mir ne neue Bleibe suchen, meinte irgendwas davon, dass du in Gefahr wärst und bla halt.“ „Höh!? Wie und bla halt!?“ „Ach, was weiß ich. Ich war müde. Da war halt was wichtiges, was ich nicht so wirklich mitbekommen hab, aber er meinte, wenn ich nicht aufpasse, bringt dich whatever his name was um und bla... Darauf hab ich aber keinen Bock, dann muss ich ja auf der Straße wohnen und Toshiya kann mir gleich mal Gesellschaft leisten.“ „Was is eigentlich mit ihm? Wieso ruft er nicht direkt mich an..?!“ Dai machte sich ein paar Gedanken, ob er ihm noch immer nicht vertrauen kann, dass er lieber die anderen anruft. „Kein Schimmer, hat er mir nicht gesagt oder ich habs überhört, schlaf doch noch.“ „Etto... Für mich wäre das aber schon ganz nett, zu wissen worums geht, anscheinend hats ja was mit mir zu tun.“ Wieder zuckte Kyo nur mit den Schultern. Er hatte es eben nicht mehr mitbekommen, da konnte er jetzt auch nicht wirklich was dran ändern und Kaoru ist ja auch sofort aus dem Haus verschwunden, ohne ihm noch groß zu erklären, was nun genau los war. eigentlich ist dann ja Kaoru schuld. Aber das wäre ein blödes Argument, das bräuchte er Dai gar nicht erst vorhalten. „Und du bist jetzt hier, um mich zu beschützen oder was!?“ „Yoah, so meinte Kaoru das zumindest..“ antwortete Kyo gähnend. Dai schmunzelte leicht. „So müde wie du bist, pennst du doch in fünf Minuten wieder ein, wenn ich dir nicht irgendeine Beschäftigung gebe.“ „Hey, hast du was dagegen, dass ich gerne und überall schlafe oder was!?“ maulte Kyo ihn an, was aber auch nur daran lag, dass er nicht viel geschlafen hatte, sonst konnte er sich da auch mehr zusammenreißen.*4 „Schon okay, ich weiß ja, dass du gerne schläfst.“ Seufzte Dai dann resignierend und holte ihm ein Glas, in das er Cola füllte. Dieses stellte er ihm dann vor die Nase und Kyo sah ihn verwundert an. „Frag nicht, es muss aussehen, als würde ich beschäftigt sein.“ seufzte Dai dann erneut und Kyo sah ihn mit einem Schmollmund an. „Und wieso krieg ich ne Cola!?“ „Weil ich dir die ausgebe?“ „Ich hätte aber viel lieber ein Bier.“ Grummelte er und sah das Glas mit der dunklen Flüssigkeit darin enttäuscht an. „Sei froh, dass dus nicht bezahlen musst.“ Sagte Dai mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm, manchmal nervte Kyo ihn einfach nur. Was musste es denn immer gleich Alk sein!? Aber das dachte ja der richtige, war er es doch sonst immer, der gerne einen über den Durst trank. Im nächsten Moment nahm er dann seinen Kollegen war, der mit einem Tablett voll leerer Gläser auf ihn zu kam und sie dort abstellte. Er hatte einen genervten Gesichtsausdruck und sah dann zu Dai. „Hey, Aushilfe.“ Forderte er ihn auf, zu sich zu kommen. „Was gibt’s?“ „Ich frag mich echt, wie manche Gäste es schaffen, schon betrunken herzukommen. Da meinte ein Mann eben zu mir, als ich ihn fragte, was er denn haben wolle, ‚Toshiyas Herz’. Man, der muss Liebeskummer haben oder besoffen sein. versteh einer die Menschen.“ Er drückte Dai ein leeres Tablett in die Hand, der realisierte kaum, was der von ihm wollte. „So und jetzt hilf mir mal. Tisch 4 und 7 wollen jeweils drei Bier und... Hey, hör mir zu!“ mahnte er ihn und schob Dai dann hinterm Tresen hervor. „Abmarsch.“ Widerwillig ging Dai dann zu den Tischen. Toshiyas Herz!? Was sollte das!? Meinte der Mann etwa seinen Toshiya oder war da wirklich nur jemand unglücklich verliebt und betrunken?! Schnell schob Dai seine Gedanken wieder beiseite, damit er nicht immer die Arbeit vernachlässigte, das würde dann nämlich Totchi angehängt werden. Da meinte sicher jemand nur ein armes Mädchen, dass ihn nicht wollte. Warum sollte hier auch jemand seinen Totchi kennen!? Es war eher so, dass sie ihn dann abstoßend fanden, wenn sie wissen würden, dass er eben nicht das Mädchen ist, für das er sich ausgibt und er würde wohl nicht einfach mit anderen auf engeren Kontakt gehen. Das hatte er ja selbst bei Dai nur ein einziges Mal getan und seitdem hatte er sich etwas seltsam verhalten. Dai brachte die drei Bier an Tisch sieben und machte sich dann auf den Weg zu Tisch vier, wodurch er fast durch die halbe Bar gehen musste. Auf seinem Weg dorthin wurde ihm fast ein Bein gestellt, dass er beinahe gestürzt wäre. Etwas angepisst sah er den Kerl an, der ihm das Bein gestellt hatte und blickte in ein grinsendes Gesicht. //Mike! // war sein einziger Gedanke, den er in diesem Moment fassen konnte und ließ prompt die restlichen Gläser zusammen mit dem Tablett fallen. „Bringst du mir grade Toshiyas Herz?“ er grinste noch mehr als vorher. „Ich gebe nicht eher Ruhe, bis ich es vor mir liegen habe.“ Dai musste sich in diesem Moment extremer zusammenreißen, als er es wahr haben wollte, nicht sofort auf ihn loszugehen und ihm eine zu scheuern. Aber allein mit seiner Tablettfallenlassen Aktion hatte er schon die halbe Aufmerksamkeit des Clubs und das gefiel ihm absolut nicht. Ihn ignorierend ging er dann zum weg. Seine Richtung war der Tresen, an dem Kyo ihn schon fragend erwartet. Mike hingegen richtete seinen Blick wieder auf den Tisch in der Mitte des Clubs, an dem eine Stange befestigt war. Als der andere Kellner zu ihm kommt, um den Scherbenhaufen wegzufegen, spricht Mike ihn an. „Wozu ist die Stange an dem Tisch!?“ „Oh, wir veranstalten einmal in der Woche eine Stripnacht. Gäste können dann hier tanzen oder wir organisieren jemanden, je nachdem.“ „Oh, das ist ja sehr interessant...“ wieder hatte Mike sein teuflisches Grinsen auf dem Gesicht. Kyo sieht Dai leicht müde und bedröppelt und gleichzeitig verwirrt an. Dai scheint vor Wut zu kochen. Mike hatte ihm doch eben allen erstes gedroht, dass er sie nicht in Ruhe lassen wird, wenn er nicht Totchis Herz bekommt! Aber noch viel schlimmer als der Gedanke daran, dass er sein Herz wollte und nicht seine Liebe, war der Aspekt, dass Dai es ihm bringen sollte. Mit anderen Wort: Dai sollte ihn töten, damit er vor Mike ruhe hat! Dem Wutausbruch nahe setzte er sich neben Kyo. „Was ist passiert!?“ fragte dieser dann unschlüssig über das Verhalten seines Freundes. „Mike... Mike ist hier..“ „Etto.. Sollte ich deshalb herkommen!? Damit er dir nichts tut!?“ „Wahrscheinlich...“ antwortete DaiDai stockend. „Aber... Er will mir nichts tun... Ich soll... Totchi... Für ihn umbringen...“ 7.Kapitel –Owari- *1 Heißt einfach nur: meine Unsterblichkeit u.uV... *bei Evanescnce geklaut hat* x.x *2 OMG!! Jetzt fällt mir mal auf, dass Mike ja dann pädophiel is!! Das geht nicht, ich mag Pädophilie doch!!! (Ich plane im übrigen eine Diru FF mit diesem Thema!!>o<..;;;) Mike, du Sack, du darfst hier nicht die Pädophielen beleidigen!! *o* *Mike noch mehr hasst als vorher*-.-;;; *3Etto... Des mag bizarr klingen, aber manche Stalker denken wirklich so. ‚Entweder ich oder keiner’ und dafür würden sie ihrer Liebe weh tun, wie man bei Mike gut gesehen hat u.uV *dotzing*.. *4Irgendwie muss sein Warumono-mode dann immer verschlafen haben o.O Oder zu wenig..?! *drops*.. ---Etto...xD Das Chap ist viel zu kurz, es tut mia soooooo leid *lüg*... Nya... Aber ich musste hier abbrechen, wirklich, sonst würde ich zu viel vom nächsten Chap verraten *lol*... Also... Das wird hier irgendwie immer haariger. Mir tut das arme Totchi irgendwie leid.. *sigh*... Aber DAI! OMG! Den trifft es ja noch härter. Ich mein, wer könnte so einfach einen guten Freund umbringen!? O_O Mike is echt ne alte Sackratte! <.< *Sein Verhalten missbillige dabei selbst geschrieben hat*-.-;;;; Nya… PaRa, wehe das gefällt dia nicht XO wenn du my FFs nicht liest, schreibsch auch nit mehr weiter *motz*... Freu mich auf unser TreffenXD~ *vom Thema ablenk*x3 Want YOU!x.X (You knwo why and it hurts..u.uV) Hat auch viel zu lang gedauert mit dem Chap *mecker*... 2006-03-25; 11:31 WANT POST!XD--- Kapitel 8: When all breaks down... ---------------------------------- Anmerkung1: Es folgen noch n paar Chaps, aber me will versuchen, alles so schnell wie möglich und mit ganzem Herzen zu beenden. *nods* Hab schon wieder n paar neue FFs in Planung und ob ich alte weiter schreib, bleibt fraglich, kommt auf die Gründe an, die ich hatte, um sie zu beginnen. Alles persönliche, also nit böse sein, wenn’s bei manchen nicht weiter geht *lol* (Ihr werdet mich sicher hassen, aber da me eh von vielen gehasst wird, is es mittlerweile auch egal..u.u..) Music: Kagerô, Nightwish*1 8.Kapitel: -When all breaks down...-*2 Zwei Wochen sind vergangen. In dieser Zeit lebte Toshiya sehr in sich gekehrt mit Dai und Kyo zusammen. Er sagte selten etwas, schlief viel und mochte nicht mit den anderen in Körperkontakt kommen. Kaoru und Shinya kamen regelmäßig vorbei, doch auch dann verschwand er lieber in seinem Zimmer. Das Gästezimmer war in der letzten Zeit auch fertig eingerichtet worden. Das einzige, was Toshiya noch aktiv tat, war arbeiten. Er machte viele Überstunden, um Dai das Geld zurück zu zahlen, was er für die Möbel und die Miete brauchte. Innerlich spielte er immer mehr mit dem Gedanken, abzuhauen, aber da er es Kaoru versprochen hatte und der jetzt fast jeden Tag vorbei kam, konnte er nicht einmal unauffällig seine Sachen packen. Er würde Dai die Wahrheit erzählen, wenn er abhaut und das wollte er nicht. Er wollte nicht, dass Dai irgendetwas von all dem mitbekam. Auch nicht, dass Mike jetzt jeden Abend, wenn Toshiyas Schicht begann, in dem Club saß und ihn beobachtete. Totchi vermied es, dass er ihn bedienen musste, aber er wusste, dass Mike das auf kurz oder lang nicht mehr mitmachen würde. Er hatte Todesangst, wenn er ihn beobachtete. Er hatte immer das Gefühl, gleich würde etwas passieren, jeden Moment könnte er aufstehen, zu ihm an den Tresen kommen und ihn mit sich nehmen. Es war fast wie damals, als er als Kellner in dem Bordell arbeitete. Und er wusste, dass Mike es absichtlich tat und wusste, wie er leiden musste. Alles wusste er und alles hatte er einkalkuliert. Er hatte Totchi so weit, dass er nicht floh, denn dann würde er sich Dai greifen und Totchi wusste noch mehr, dass dann jemand, der bei ihm war, auch nicht helfen konnte. Das schlimmste an der Situation war für ihn immer noch das, dass er nichts dagegen tun konnte. Es war diese Machtlosigkeit. Er befand sich in einer Zwickmühle, aus der er nicht heraus kommen konnte. Mike hatte ihn völlig in der Hand. Eigentlich verhielt Totchi sich kaum anders, wenn man davon absah, dass er jetzt noch verschlossener war und kaum mehr sprach, schon gar nicht von sich selbst aus. Dai hatte noch immer mit Mike Worten zu kämpfen. ‚Bring mir Toshiyas Herz’. Sollte er es ihm etwa auf einem Silbertablett servieren, nur damit er Ruhe vor einem so kranken Menschen hatte!? Selbst wenn er es wollte, er konnte Toshiya nicht einfach umbringen. Dazu bräuchte er eindeutig mehr Überzeugung und selbst wenn er sie hätte, könnte er nicht einfach einem anderen das Leben nehmen. Und ihm dann auch noch das Herz aus der Brust zu reißen!? Das konnte er erstrecht nicht. Toshiya war immerhin auch sein Freund. Was sollte er denn da machen!? Er konnte ja nicht einfach über das Leben eines anderen bestimmen. Nur damit er Frieden hat!? Den könnte er mit seinem Gewissen aber nicht ausmachen. Nie. Nicht, wenn er eine solche Tat begehen müsse. Seit dem Tag an, achtete Dai noch mehr auf das, was Toshiya tat. Immer hielt er sich vor Augen, dass er einem solch armen Menschen das Leben nehmen sollte. Totchi sah schon seit sie sich kannten immer traurig aus und besonders jetzt wirkte er noch gebrochener. Er traute sich nie, danach zu fragen, vielleicht weil er wusste, dass er sowieso nicht antworten würde oder nicht die Wahrheit sagen würde. Kyo hatte seither den Kontakt mit seinen Eltern abgebrochen. Er brauchte jetzt viel Zuwendung und suchte diese bei Dai. Er half ihm viel und sie redeten häufig. Dai fragte sich manchmal, ob er dadurch Totchi zu sehr vernachlässigen würde, der verneinte seine Frage aber immer wieder. Kyo war froh, dass er bei den Beiden wohnen konnte, allerdings sah auch er oft einsam aus. Letzte Woche war er noch einmal bei seinen Eltern gewesen, aber Dai hatte ihn begleitet, damit sie ihn nicht sofort wieder zusammenschreien würden. Er wollte nur noch seine Sachen holen und tat es auch. Er wechselte mit seinen Eltern kein Wort und auch sie sahen ihn nicht an und sagten nichts. Dai empfand es als wirklich unangenehm, hier sein zu müssen und war froh, als sie endlich wieder fort waren. Dai half Kyo auch dabei, seine Sachen wieder auszupacken, da er eh nicht wirklich wusste, wohin mit all dem Zeug, aber als Dai seine Rasierklinge fand, zerbrach er sie und warf sie weg, damit Kyo gar nicht mehr damit anfangen konnte. Er hatte das nicht mitbekommen, worüber Dai auch ganz froh war, damit er sich gar nicht erst eine neue kaufen würde. Irgendwie fühlte sich Dai für die beiden verantwortlich, dabei war er selbst kaum älter. Besonders auf Kyo musste er jetzt achten. Die meiste Zeit schaffte er es nicht mehr, zur Werkstatt zu gehen, weil einer der beiden Probleme hatte, wobei es sich bei Kyo oft durch Wutausbrüche und später Heulattacken äußerte und bei Toshiya damit, dass er sich im Zimmer einschloss und Stundenlang nicht heraus kam, nichts aß, trank oder nicht zur Toilette ging. Er magerte innerhalb der letzten zwei Tage drastisch ab, dabei hatte er schon von Anfang an nicht viel auf den Rippen. Oft hatte Dai selbst keine Nerven mehr, sich um die Beiden zu kümmern und brauchte Kaorus Hilfe. Der kam ja regelmäßig. Manchmal dachte Dai, dass es nicht so gut war, dass Kyo auch hier war, besonders dann, wenn er wieder einen Wutausbruch hatte, denn Totchi schien sich besonders deswegen einzuschließen. Manchmal war er mit dabei, wenn Kyo seine Ausbrüche bekam, fing fast an zu weinen und ging einfach. Er kannte nur Gewalt und für ihn war es die Hölle, wenn Kyo so litt. Nicht wegen dem, was Kyo tat. Den genauen Grund kannte er selbst für sein Verhalten nicht, aber er konnte nicht anders, als zu flüchten. Das bekam Dai häufig mit, er hatte auch schon versucht, mit Kyo zu reden, aber selbst wenn er versuchte, sich zusammen zu reißen, irgendwann kam wieder der Tag, an dem er alles rauslassen musste und wenn er nur auf den Sessel einprügelte. Kaoru stand ihm oft mit Rat und Tat zur Seite, weil er selbst nicht mehr wusste, was er tun sollte. Shinya hingegen hatte mehr mit der Uni zu tun und mischte sich kaum ein. Es war selten, dass er überhaupt etwas von all dem mitbekam, was vor sich ging. Es war am späten Nachmittag, als Kaoru und Shinya zu ihnen kamen und sie gemeinsam Abendessen essen wollten, da Totchi ja auch noch zu seiner Schicht musste. Shinya hatte die letzte Woche frei gehabt und auch diese Woche noch Urlaub. Er hatte ihnen gleich gesagt, dass er nicht viel Zeit hatte, weil er noch eine Menge für die Uni lernen müsste. Die anderen fanden es schade, konnten ihn aber auch nicht zwingen, länger hier zu bleiben. Alle saßen bereits am Tisch, der auch schon gedeckt war, nur Toshiya fehlte noch. Er wusste, dass die anderen kommen würden, aber er kam dennoch nicht aus seinem Zimmer heraus. Niemand wusste, warum und was ihn diesmal hierher verschlagen hatte. Kyo ging sein Verhaltern schon länger auf die Nerven und er zeigte sich recht angepisst. Shinya tat nichts, während Kaoru und Dai sich sorgten. Schließlich beschloss Kaoru, dass er mal mit Totchi reden wollte. Er stand also auf und ging zu seinem Zimmer. Er klopfte, doch es kam keinerlei Reaktion. Weder ein Wort noch eine Bewegung. „Toshiya!? Was soll das!? Komm doch raus, das ist langsam nicht mehr feierlich.“ Kaoru konnte tun, was er wollte, er schaffte es einfach nicht, dass Totchi antwortete. Er klopfte noch ein paar mal, gab dann aber irgendwann auf und ging zu den anderen zurück. Sie saßen alle am Tisch und überlegten, ob sie ohne ihn anfangen sollten. Kaoru sah Dai an, als wollte er ihm tausende von Fragen stellen, doch tat nichts der gleichen. Eigentlich brauchte er das auch nicht, um seine Fragen beantwortet zu bekommen, er kannte ja einen der wichtigsten Gründe für das Verhalten von Toshiya selbst am besten und Dai war es, der diesen einen Grund nicht kannte. Er hatte Toshiya zwar versprochen, nicht mit ihm oder den anderen darüber zu reden, aber er spürte, dass es vielleicht doch besser war, wenn sie endlich darüber bescheid wüssten. Bevor es vielleicht zu spät war. niemand wusste, was in Totchi vorging, wie er litt und keiner konnte wissen, wie lange er noch weiter leiden würde. „Vielleicht fangen wir einfach an. Wir können nicht ewig auf ihn warten, er wird eh nicht raus kommen.“ Begann Kyo dann und sah die anderen überzeugt an. „Ich denke, Kyo hat Recht.“ Sagte Shinya dann und nahm sich etwas vom Essen.*3 „Also gut..“ seufzte Die resignierend und nickte auch Kaoru zu, der noch leicht zögerte, sich dann aber auch bediente. Während des Essens sprachen alles ausgiebig über die ganz banalen Dinge im Leben. Über die Werkstatt, die Uni, alles sowas halt. Niemand bemerkte, dass Totchi irgendwann ging, um zur Arbeit zu kommen. Mit zittrigen Händen stand Totchi vor der Tür des Clubs und wagte nicht hinein zu gehen. Er stand fast wie gelähmt da und starrte nur auf das leuchtende Reklameschild ‚Stripnacht’. Er hasste diese Stripnächte. //Reiß dich zusammen, Toshiya... Du brauchst dich nicht fürchten... Wenn du Glück hast, ist Mike gar nicht da... // Aber Glück hatte er nie gehabt und sollte es auch diesmal nicht haben, denn Mike war immer da gewesen, wenn er Schicht hatte. er kam mit Toshiya und ging kurz nachdem er Schluss hatte wieder. Meist trank er nicht einmal etwas. Es fiel vielen auf, dass er da war und was noch schlimmer war, dass er Toshiya beobachtete blieb auch nicht ungesehen und sein Kollege hatte ihn schon mehrmals drauf angesprochen, doch immer hatte Toto nur gemeint, ihn nicht zu kennen. Wenn rauskommt, dass er ihn stalkt, fliegt Totchi mit Sicherheit auch hier raus. Niemand will solche Leute im Club haben, wodurch man einen schlechten Ruf bekommen würde. Aus dem Club dran bereits die laute Musik nach draußen, zu der heute wieder jemand tanzen würde. Toshiya mochte diese Tage nie, weder die Musik noch die Atmosphäre waren ihm angenehm. Seufzend öffnete Toshiya dann die Tür und ging hinein. Wenn er drinnen war, erschien ihm die Musik noch lauter. Er schaute sich die Gäste gar nicht erst an und ging gleich in den Raum, in dem er sich umziehen sollte. Wie jeden Abend. Allerdings hatte er immer das Gefühl, dass ihn jemand beobachtete, seit Mike hier war. er wusste nicht, woher es kam, aber er hatte so etwas nicht umsonst. Er war froh, dass nie jemand da war, wenn er kam und sich umzog. Er hasste es, sich vor anderen umziehen zu müssen, das weckte das ungute Gefühl in ihm, angestarrt zu werden.*4 Nachdem er sich fertig umgezogen hatte, begab er sich wieder nach draußen und ging zu seinem Kollegen, der ihn seltsam angrinste. Toshiya verstand nicht, was er meinte und es war ihm auch egal, also fragte er gar nicht erst nach, was er meinen konnte. „Da wartete Kundschaft. Tisch drei.“ Sagte sein Kollege dann zu ihm und ging selbst zu einem anderen Tisch. Totchi seufzte kurz und ging dann zu dem Tisch hin, den ihn der Kollege genannt hatte. Wieso wunderte es ihn nicht, wer an diesem Tisch saß!? Wie immer wollte Mike ihn sehen. doch diesmal hatte er sich nicht von einem anderen bedienen lassen und das empfand Totchi schon als merkwürdig. Grinsend empfing Mike ihn auch. „Ah, mein Geliebter.“ Sagte er freudig, hoffte wohl darauf, dass Totchi genauso reagieren würde. „Was willst du?“ fragte er dann freundlich und wollte eigentlich nicht das wissen, was er zu hören bekam. „Dein Herz, Tosh- Baby.“ „Einen Moment.“ Sagte er, als hätte er grade eine Bestellung aufgenommen und ging dann wieder. Er wusste, dass er nicht ohne ihn kann, er kannte ja die wahre Bedeutung dieser Worte nicht im Gegensatz zu Dai, also musste er resignieren, was anderes blieb ihm gar nicht mehr übrig. Sich dagegen zu wehren würde nur den Ärger bringen, den er vermeiden wollte. Toshiya wusste noch von seiner Zeit im Bordell was er trank. Er bestellte immer das gleiche: Bier. Der andere Kollege beobachtete Toshiya dabei, wie er ihm ein Bier einschenkte und sich wieder auf dem Weg zu ihm machte. Es herrschte eine rege Stimmung unter den Leuten und vielen waren bereits angetrunken und freuten sich auf den Abend. Totchi wusste, dass viele der Gäste nur wegen der Stripnight kamen. Manche ihrer Gesichter hatte er noch nie zuvor gesehen. Es war nicht unüblich, dass jemand mal kam und sich dann nie wieder her verirrte, aber an solchen Abenden waren es weit aus mehr als normal. manchmal fragte sich Toto, was das überhaupt für ein Club sein sollte, aber er fragte nie nach, es war besser, einige Dinge nicht zu wissen. Shinya wusste wahrscheinlich nicht mal etwas von den Stripnächten, wenn er eh nur am Nachmittag hier war. Ihn brauchte er also auch nicht fragen, was hier alles abging. Es gab Tage, da machten ihm sogar die Mitarbeiter einen seltsamen Eindruck. Als wüssten alle ganz genau, was hier passiert, wenn niemand hinsieht. Wieso kam es ihm nur so vor, als würden heute alle über ihn reden und ihn anschauen!? Wusste er etwa etwas nicht, was alle anderen schon lange wussten!? Er seufzte kurz und kam dann am Tisch von Mike an. Er stellte ihm das Bier hin und Mike schmunzelte leicht. Er zog Toshiya an seinem Arm zu seinem Gesicht runter und flüsterte dann: „Das ist aber nicht dein Herz, Tosh.“ Ohne darauf zu antworten, riss sich Totchi beherrscht los und ging dann von ihm weg. Er wusste genau, dass er sonst keine Ruhe geben würde. Später wenn er ihn wieder zu sich holen würde, würde es ganz sicher weiter gehen und es reichte ihm schon vollkommen, dass die Leute über ihn sprachen, da brauchte er ihnen nicht auch noch einen Grund dafür geben. Er ging zu anderen Tischen und nahm deren Bestellungen entgegen. Zu seinem Verwundern waren alle sehr freundlich und lächelten ihn an, als wäre er etwas ganz besonderes, das man nicht jeden Tag sieht. Ihm kam das langsam aber sicher mehr als merkwürdig vor. Was hatte er verpasst, was die anderen ihm nicht sagten!? Nachdem erst einmal alle Leute versorgt waren, ging er zurück hinter den Tresen und schenkte sich selbst eine kühle Cola ein. Irgendwie erschien ihm der heutige Tag doch recht stressig, dabei hatte es alles erst angefangen und er noch sieben Stunden vor sich. Vielleicht lag es daran, dass er so wenig gegessen hatte?! Ein paar Minuten später gesellte sich dann auch sein Kollege wieder zu ihm und kam bereits mit einem Grinsen auf den Lippen zu ihm. Toshiya wunderte sich darüber mittlerweile schon nicht mehr und nahm es einfach hin, dass es wohl hohle Menschen geben musste oder er einfach nur eine viel zu fröhliche Ader hatte, die er selbst nicht hatte. „Hey, Tosh-Baby.“ sagte er dann grinsend und schlug ihm auf die Schulter. „Dein Lover wartet, der will Nachschub, wenn du verstehst, was ich meine.“ „Höh? Wer?“ tat Totchi gespielt unwissend. Niemand sollte wissen, dass er Mike kannte und dass er ihn stalkte und überhaupt, was alles los war und dass es ihm Angst einjagte, dass er schon wieder nach ihm rufen ließ. Wenn das so weiter ging, würde er hier nicht mehr arbeiten können, und dann wäre nicht der Grund, dass er rausgeschmissen wurde, sondern, dass es ihn einfach kaputt machte. Innerlich war er schon fast soweit, alles hinzuschmeißen, aber er fasste sich noch einmal Mut, das alles zu überstehen, denn irgendwann musste es doch vorbei sein. Auch wenn dieses irgendwann die Ewigkeit bedeutete. „Der Kerl an Tisch drei will nur noch von dir bedient werden, ich glaub, der steht auf dich. Oder ist das dein Lover?! Ich mein, der meinte, ich soll ihm dein Herz bringen, aber ich glaub, da muss er sich selbst dran versuchen, ne?“ „Etto...“ Toshiya ging dann einfach, ohne noch auf den Rest zu antworten. Jetzt begann Mike schon anderen zu erzählen, dass sie ihm sein Herz bringen sollten. Was sollte das denn...!? Verständlich, dass er ihm als Stalker nicht in Ruhe lässt und seine Liebe will, aber jetzt andere mit rein zu ziehen, war doch nur noch verrückt. Schon während er dem Tisch näher kam, wurde er von den Leuten angegrinst, als hätten sie etwas geplant. Totchi schenkte dem Ganzen jedoch wenig Beachtung, Mike machte ihm am Meisten Probleme und das sollte er nicht in der Öffentlichkeit breittreten. Er kam zu Mike an den Tisch. „Was darf es sein?“ fragte er wieder genauso freundlich wie vorher. Er musste den Ruf wahren, dass sie sich nicht kannten und versuchte es damit, einfach seinen Job zu machen. „Ah, Tosh- Baby!“ Mike stand von seinem Platz auf und zog ihn an sich, indem er seinen Arm um Toshiyas Schulter legte. In dem Moment wäre er am Liebsten schreiend weggelaufen. Er kannte diese ekelerregenden Berührungen zu gut und wünschte sich, es nicht zu tun, denn jede weitere Berührung versetzte ihm Hiebe und Stiche und das Gefühl von Angst und Machtlosigkeit breitete sich rasch in ihm aus. Er wollte nicht wieder von ihm berührt werden, denn jede weitere Berührung lief auf das hinaus, was er mit ihm vor zwei Wochen im Krankenhaus tat. Er wollte sich grade entwinden, als Mike wieder anfing, durch den Raum zu brüllen. „Hey, Leute! Seht alle mal her! Tosh hat mir grade gesagt, dass er heute für uns alle strippen wird!“ Bei diesem Satz begann die ganze Menge zu jubeln und ihn anzufeuern, riefen ihm zu, dass er das sicher gut mache und waren hellauf begeistert. Nur Totchi zeigte sich wenig begeistert. Er wäre am liebsten weggerannt, wenn Mike ihn nicht noch immer festhalten würde. Er konnte sich auch nicht aus seinem Griff befreien, als Mike sein Gesicht an Toshiyas Ohr führte und ihm etwas hinein flüsterte. „Ich werde schon noch dein Herz bekommen, bis dahin will ich meinen Spaß haben, also zier dich nicht. Denn wenn du nicht machst, was ich verlange, tue ich deinem DaiDai weh und das willst du doch nicht oder?“ Toshiya schluckte bedächtlich. In ihm zog sich alles zusammen, sein Herz begann zu rasen. Er würde sich nicht davor drücken können, sich auf diesen Tisch zu stellen und sich vor den Leuten entblößen zu müssen, sich dabei auch noch betatschen zu lassen und alle Demütigung müsse er auch noch vor Mikes Augen ertragen. Genau das, was er wollte. Aber was sollte er tun!? Er wusste, dass Mike nicht nur drohte, sondern es auch in die Tat umsetzte. Er konnte nicht weg laufen, er konnte ihm nicht entkommen, sonst würde er Dai etwas antun. Das konnte er nicht zu lassen. Nicht nach allem, was er für ihn getan hatte und vor allem nicht, weil er ihm ein neues Leben geschenkt hatte. Er konnte nicht verantworten, dass Dai wegen ihm litt, nicht Dai. Auch die anderen sollten wegen ihm nicht leiden, aber besonders er nicht. Immerhin hatte er sich in ihn verliebt und dieses Gefühl sollte bleiben. Für dieses Gefühl war er ihm am meisten dankbar, denn er hatte es lange Zeit verlernt. „Es ist wirklich schön, dass du so gehorsam bist.“ Mike gab ihm einen Wangenkuss und setzte sich dann wieder hin. Für Toshiya begann ein Countdown, in dem er entscheiden konnte, ob er wirklich tat, was er verlangte oder einfach weg lief und damit Dai gefährdetet. Die Antwort wusste er eigentlich schon von Anfang an, denn sonst hätte sich Mike nicht wieder hingesetzt und würde Gefahr laufen, dass er geht, denn das würde Totchi nicht können. Und das wusste Mike genau. Um genau 21:00Uhr würde dann die Horrorshow für Toshiya beginnen. Kyo hatte sich schon schlafen gelegt, er war an diesem Tag irgendwie nicht ganz auf der Höhe. Woran es genau lag, wusste er auch nicht, aber wahrscheinlich brütete er eine Erkältung aus. Dai hoffte sehr, dass es nicht so war, das würde noch mehr Stress bedeuten, andererseits wäre das immer noch besser, als würde Kyo jetzt so am Ende sein, weil er mit den Nerven runter war. Kaoru und Dai saßen in der Küche und schwiegen sich an, nachdem Shinya gegangen war, hatte keiner der Beiden mehr ein Wort mit dem anderen gewechselt. Dai rauchte seither schon seine siebte Zigarette und auch Kaoru hatte einen Glimmstängel im mund. Beide schienen sich über irgendetwas Gedanken zu machen, doch keiner sprach sie aus. Beide wurden aus ihren Gedankengängen gerissen, als Kyo durch den Flur lief und die Badtür heftig zu flog. Sie sahen sich gegenseitig an und fragten sich damit, was jetzt passiert sei und weil sie Kyo und vor allem seine Art kannten, gingen sie lieber nachsehen, was los war. Sie brauchten sich nicht mal absprechen und standen gleichzeitig auf. Anscheinend waren sie sich auch so einig. Sie kamen zur Badtür und wollten anklopfen, als Kyo grade wieder heraus torkelte, allerdings mehr oder weniger wacklig auf den Beinen und dabei direkt in Kaoru rannte. Kaoru reagierte rechtzeitig und fing sich und ihn ab, bevor sie zu Boden stürzen konnten. „Kyo... Alles okay...?“ fragte Dai dann, obwohl er sich die Frage auch hätte sparen können, so wie er kraftlos in Kaos Armen hing. „Geht schon...“ antwortete er nur lasch und wollte dann wieder gehen, allerdings hielten die beiden das für keine gute Entscheidung und Kaoru ließ ihn gar nicht erst los. Mit dem einen Arm hielt er ihn selbst am Arm fest und mit der anderen Hand fühlte er seine Stirn. „Du hast Fieber.“ Sagte er. „Darum schwankst du auch so.“ „Hab ich nicht... Ich brauch nur Schlaf und...“ Kyos Stimme wirkte angekratzt und heiser. „Hey, spiel jetzt nicht den harten. Wir wissen, dass du bis eben noch geschlafen hast und wir kennen Kyo nach dem er geschlafen hat und so siehst du eindeutig nicht aus.“ Ermahnte Dai ihn dann und Kaoru stimmte ihm zu. „Du ruhst dich jetzt lieber aus. Ich bring dich ins Bett und Dai, du machst ihm am Besten einen Tee oder so was.“ „Klar, mach ich.“ Dai ging dann auch gleich zur Küche und tat das, was man ihm sagte. Kaoru hievte Kyo währenddessen huckepack in Dais Schlafzimmer. Ein Kranker durfte unmöglich auf dem Sofa schlafen. Er braucht jetzt vor allem ein warmes Bett. Nachdem er Kyo dann im Bett abgelegt hatte und ihn ordentlich in die Decke eingemurmelt hatte, ging er zurück. Er wollte eigentlich zu Dai in die Küche gehen und nach einem Fieberthermometer fragen, als ihm auffiel dass das Licht im Badezimmer noch an war. Also ging er zum Bad und grade als er das Licht ausschalten wollte, bemerkte er einen ihm bekannten Geruch. Er brauchte gar nicht nachfragen, um zu wissen, was es war. Er öffnete noch das Fenster und schaltete dann wirklich das Licht aus. Danach ging er dann direkt in die Küche, in der Dai grade das Wasser vom Wasserkocher in eine Tasse füllte. „Und..?“ fragte er dann. „Etto.. Wo hast du ein Fieberthermometer? Ich denke, wir sollten erst mal Fieber messen. Ich glaub nicht, dass das ne Erkältung ist, sonst hätte er sich nicht übergeben. Oder tust du das?“ „Hat er?! Also, eigentlich ist das ja nicht üblich. Nya... Das Ding liegt irgendwo im Nachttisch.“ Kaoru machte sich dann gleich auf den Weg in sein Schlafzimmer zurück, wo Kyo sich eng in die Decke gemurmelt hatte und scheinbar schlief, bei ihm konnte man sich dessen ja nie sicher sein. Hätte Kaoru gewusst, was für eine Unordnung in Dais Nachttisch herrschte, der drei Schubladen hatte, hätte er ihn selbst suchen lassen. Nach mindestens fünf Minuten hatte er dann endlich gefunden, was er suchte, wenn man mal von dem absieht, was er noch so alles entdeckt hatte. Unter anderem interessante Dinge, die man dann aber eigentlich doch nicht wissen wollte. Benutzte Taschentücher*5, Tampons*6, von denen er sich nicht erklären konnte, wozu er die brauchen wollte, außer Dai wäre wirklich ein Weib gewesen, aber vielleicht hatte er sie ja für Toshiya gekauft, als er dachte, er wäre eine sie und die beiden hatte wirklich eine Beziehung, Erdbeerlollies, Fotos von ihnen zu ihrer Kinder und Jugendzeit, die Kaoru ihm am liebsten alle weggenommen und selbst behalten hätte, Kondome*6, Batterien, Gleitcreme und all so ein Zeugs. Kaoru fragte sich ernsthaft, ob Dai nicht manchmal beim Einkaufen doch etwas verwirrt war. Kondome okay, aber Tampons und Gleitcreme!? Das widerspricht sich nicht nur, macht auch einen ziemlich shizofrenen Eindruck. Dai kam grade mit dem fertig abgebrühten Tee ins Zimmer, als Kaoru die Gleitcreme und Tampons in den Händen hielt. Dai hätte am liebsten losgefeixt, aber er hielt sich Kyo zu liebe zurück. Der Gesichtsausdruck von Kaoru war einfach nur zu komisch. Dai stellte die Teetasse auf den Nachttisch, nahm Kaoru das Zeug weg und steckte es wieder in die Schublade zurück. „Du sollst eigentlich Fiebermessen und nicht dumm meine Sachen anstarren.“ Lolte er. „Schon Dai, aber wozu brauchen du oder Toshiya Tampons!? Ich mein, die Gleitcreme leuchtet ein, wenn man dem Gerücht doch mehr Beachtung schenkt, dass ihr doch ein Paar seid, aber wer von euch braucht Tampons?!“ „Kaoru, du bist so bescheuert, echt ey. Die Gleitcreme liegt da schon ne Weile drin und weder Totchi noch ich haben die ausprobiert, jedenfalls denke ich nicht, dass er die einfach da rausgenommen hatte, genau weiß ich’s auch gar nicht und wenn, geht’s mich ja auch gar nichts an. Dich eigentlich auch nicht.“ „Okay, das will ich dir mal glauben, aber Tampons!?“ Kaoru schmunzelte etwas, nahm sich dann aber das Thermometer und schüttelte es etwas, das schien noch ein recht altes zu sein, dass Dai wohl noch von seinen Eltern hatte, da es noch mit Quecksilber gefüllt war. „Denkst du etwa, ich steck mir die in n Arsch!? Du bist so hohl, die sind noch von meiner Ex. Hat se halt da rein getan, nachdem sie die gekauft hatte und ich hab auch nicht mehr dran gedacht, als Schluss war. Wozu auch, ich brauch die ja schlecht und ich guck auch nicht jeden Tag da rein, ob das was drin liegt, was ich vielleicht nicht mehr brauche.“ „So, so... Ich lass se dir mal für Toshiya drin.“ Grinste Kaoru dann breit. „Der wird dich köpfen, der mag solche Witze bestimmt nicht.“ „Werden wir ja sehen.“ Grinste Kaoru weiter und wendete sich dann dem schlafenden Kyo zu. Er rüttelte ihm leicht an den Schultern. „Hey, Knollo. Ich will Fieber messen, wach auf.“ „Mou...“ jammerte nur jemand kleinlaut und öffnete dann den Mund. Kaoru steckte ihm vorsichtig das Fieberthermometer unter die Zunge und ließ ihn dann den Mund wieder schließen. Er wusste, dass Kyo gerne mal in die Hand anderer Leute biss, also war er dementsprechend vorsichtig. „Wieso nennst du Toshiya eigentlich immer ‚Totchi’?!“ fragte Kaoru dann aus dem Steckreif raus. „Etto...!? Wie kommst du denn auf so ne Frage!? Nya.. Ich habs mir halt einfach angewöhnt.. Weiß auch nicht. Ein Spitzname halt.“ //Du bist echt seltsam... Das ist voll die Verniedlichung, als würdest du auf ihn stehen. Nya... Würde mich gar nicht wundern, wenn’s so wäre... Und die Tampons sind sicher auch für ihn gewesen und die Gleitcreme hatte er dann gekauft, nachdem er heraus gefunden hatte, dass er kein Mädchen ist, um ihm nicht weh zu tun... Oh, Kaoru, du perverses Stück... Irgendwie tut mir Totchi leid, jetzt nenn ich ihn auch schon so, Dai, du baka. // Nach guten Zehn Minuten fand Kaoru, dass es genug war und er nahm das Thermometer wieder aus Kyos Mund, der schon wieder schlief. „39,8°C... nicht gut. Wir sollten ihn erst mal schlafen lassen und hoffen, dass es ihm dann besser geht, wenn nicht sollten wir mit ihm zum Arzt gehen.“ Meinte Kaoru. „Stirb...“ versuchte etwas Kraftloses zu fauchen, doch schaffte es nicht und auch das versuchte Schlagen gegen Kaorus Oberkörper brach mitten in der Bewegung ab. „Hast recht, dann lassen wir ihn jetzt mal lieber in Ruhe.“ Dai ging voran aus dem Zimmer und Kaoru folgte ihm. Es war ihm gleich klar gewesen, dass selbst ein dem Tode nahe seiendes Kyo nicht freiwillig zum Arzt ging. Kaoru kam in die Küche uns setzte sich sofort an den Tisch, während Dai sich schon eine Kippe heraus holte. „Wir müssen reden.“ Sagte Kaoru dann und verlangte, dass Dai ihm Kaorus Schachtel rüber gab. Dai tat es dann auch und Kaoru zündete sich selbst eine Zigarette an. „Und über was...?“ fragte Dai dann, dachte sich schon, dass er wohl etwas angestellt haben musste oder Kaoru ihn wirklich für schwul hielt wegen der Gleitcreme. „Über Toshiya und dich.“ „Aber wir sind nicht zusammen.“ Begann Dai sich schon zu rechtfertigen, dabei wusste er gar nicht, was Kaoru meinte. „Dai, das meine ich nicht. Ich wollte eigentlich nur mal wissen, wieso sich Totchi so verhält.“ „Du meinst, dass er sein Zimmer nicht verlässt, selten isst und kaum mehr spricht...?“ „Genau das.“ Nickte Kaoru und nahm einen tiefen Zug an seiner Zigarette. „Ich kenne den Grund ehrlichgesagt nicht, er hat sich mir total verschlossen, seit er auf Mike getroffen ist. Ich denke, das hat ihn völlig aus der Bahn geworfen.“ „Ich kenne den Grund.“ Sagte Kaoru und blies den Rauch absichtlich lange aus der Lunge. Dai sah ihn fragend an. „Du kennst ihn...?“ fragte er dann unwissend nach. „Hai und du hast recht, es lag daran, dass er Mike wieder traf, aber nicht das war der ausschlaggebende Grund. Mike war noch mal bei ihm, als er im Krankenhaus lag.“ „Was!?“ Dai ließ vor Schreck die Kippe fallen, die auf dem Tisch ein dunklen Brandtfleck hinterließ. „Das kann nicht sein, oder!? Er hat ihm sicher wieder Angst gemacht und... Und...“ „Dai, er hat ihm gedroht, dir etwas zu tun, wenn er nicht tut, was er verlangt. Deswegen war Kyo den Abend bei dir.“ „Wie bitte!? Was fällt dem ein, ihm zu drohen!! Das kanns jawohl nicht sein, nur wegen mir oder was!?“ „Beruhige dich Dai, das war noch nicht alles. Hast du seitdem mal seine Handfläche gesehen!?“ „Iie, was ist damit?!“ „Dort hat Mike ihn mit seiner Zigarette verbrannt. Aber das war noch nicht alles.“ „Hat er ihn etwa wieder geschlagen!?“ „Genau weiß ich es auch nicht, aber ich schließe es nicht aus, er hat ihn vergewaltigt.“ Bei diesen Worten blieb Dais Herz stehen. Es war für ihn, als würde man es ihm heraus reißen. Hatte er das eben richtig gehört!? Völlig erstarrt schaute er Kaoru an, konnte nichts sagen. Er versuchte, zu realisieren, was man ihm da grade gesagt hatte, doch er schaffte es nicht. „Das.. Das ist nicht dein Ernst!? Das ist NICHT dein Ernst!!“ schrie er dann. „Ich fürchte doch.“ Seufzte Kaoru nur. „Ich mag es auch nicht wahrhaben, aber Totchi hatte mich direkt danach angerufen und...“ „Wieso ruft er dich an!? Wieso nicht mich!?“ „Weil du arbeiten warst, er hatte deine Nummer gewählt.“ „Und wieso sagt er mir nichts davon!? Wieso nicht!? Ich hätte doch mit ihm versucht, darüber zu reden und... Wir würden das gemeinsam durchstehen und er müsste nicht allein damit leiden und...“ „Dai, beruhige dich, bitte. Er kann es dir nicht sagen, weil Mike hinter ihm her ist. Er hat ihm doch gedroht, dir etwas zu tun, wenn er weg läuft, sich umbringt oder dir etwas sagt.“ „Ich bring ihn um, dieses Schwein!“ die Wut kochte sichtlich in Dai, er konnte nicht verstehen, wie jemand einem anderen so etwas antun konnte, wie man so krank sein konnte. Und dass Totchi jetzt noch mehr in sich gekehrt war, war alles nur seine Schuld. „Dai, es bringt niemandem etwas, wenn du durchdrehst, bitte. Eigentlich darfst du das nicht mal wissen. Und vor allem lass es Totchi allein schaffen.“ „Aber das geht nicht, ich kann ihn jetzt nicht allein lassen, er braucht doch jemanden, der ihm beisteht. Er war schon die ganze Zeit vorher allein gewesen, wenn er litt und ich kann ihn jetzt nicht auch noch allein lassen, immerhin tut er das für mich, weil der Schweinestuhl ihm meinet wegen droht!“ „Dai, weißt du eigentlich, warum sich Toshiya umbringen wollte!?“ „Iie, aber ich wette wegen Mike und ich bring ihn dafür um, dass er ihm so viel Leid zufügt.“ „Er hat sich zweimal versucht umzubringen. Immer nachdem Mike ihn vergewaltigt hat und dass er es jetzt nicht getan hatte, zeigt doch, dass er gewachsen ist und das liegt nur an dir, Dai. Verstehst du!? Du hast ihm gezeigt, was es heißt, wieder zu leben und er will jetzt nicht mehr sterben.“ „Nein, Kaoru. Sag mir, dass das jetzt nicht wahr ist!!“ „Was...? Dass er schon zwei mal...?“ „Verdammt, ja! Er hatte seinen letzten Versuch kurz bevor ich ihn fand!!! Das heißt, Mike hatte ihm aufgelauert, nachdem er geflohen war und... ihn vergewaltigt und... Hätte ich ihn nur vorher gefunden, dann wäre das nicht passiert!!“ „Daran hast du keine Schuld, Dai. Woher solltest du das wissen...!?“ „Ich weiß doch, aber es macht mich alle. Hätte er sich wirklich geschafft, umzubringen, hätten wir ihn nie kenne gelernt und das ist wirklich schade, weil es so ein toller Mensch ist und so viel gelitten hat. Verstehst du, Kaoru!? Ich möchte ihn nur einmal glücklich sehen! Auch er soll wissen, wie es ist, geliebt zu werden. Und dann kommt dieser Kerl daher gelaufen und macht alles kaputt. Ich... Weißt du, was er mir gesagt hatte!? Ich soll Totchi umbringen, damit ich ihm sein Herz serviere, sonst würde er uns nicht in Ruhe lassen. Aber das werde ich ganz sicher nicht tun, ich... Ich werde Toshiya beschützen!! Ob er sich wehrt oder nicht, jetzt reicht es mir. Er hat genug gelitten und mir ist es verdammt noch mal egal, wie sehr er mich dann prügelt oder was auch immer tut, aber er soll endlich die Finger von Toshiya lassen!“ „Dai, deine Einstellung in allen Ehren, aber so erreichst du nichts. Du musst mit Toshiya reden, was ihr jetzt am Besten tun solltest. Sonst bringst du ihn und dich in Gefahr. Er ist ein Stalker und er ist schon so weit voran, dass er seine Liebe tot sehen will. Wenn ihr einen Fehler macht, könnte es zu spät sein, verstehst du, Dai?! Ihr könnt nicht mehr zurück. Auch die Polizei hilft euch nicht und würde wohl nur bewirken, dass Mike ausrastet und Totchi..“ „Und was soll ich deiner Meinung nach tun!? Zusehen, wie Totchi leidet!? Das kann ich unmöglich und schau dir ihn doch an. Wenn das nicht aufhört, wird er daran zu Grunde gehen.“ „Ich weiß es nicht, was du tun solltest, aber auf jeden Fall nicht überstürzt handeln, das bringt euch in Gefahr. Am besten wartest du, dass er nach Hause kommt und dann redet ihr gemeinsam darüber.“ „Gut, das wird wohl am Besten sein, aber ich kann nicht garantieren, dass ich Mike nicht tot prügle, wenn er mir über den Weg läuft.“ „Etto... Warten wir ab, bis er kommt.“ Schlug Kaoru vor und Dai sah zur Uhr hin. Es war grade mal 20:54Uhr. Vor Mitternacht kam Toshiya nicht wieder, das hieß also, warten. Wenn Dai gewusste hätte, dass in weniger als zehn Minuten schon die neue Art von Horror für Totchi losging, hätte er nicht gewartet und wäre sofort zum Club gefahren. 8.Kapitel –Owari- *1Ich mochte sie so sehr, bevor sie kommerziell wurden. Des hat se kaputt gemacht x.x *2When all breaks down- Wenn alles zusammen bricht *3Kein Schimmer, wat se essen, is mia grade recht egalx.X wie wärs mit Reis?xD*dotzing*...woher Shin wissen will, dat Toto eh nicht raus kommt, weiß ich auch nichtxD~... *4Sowas is voll ekelhaft *Sport hasst*-.-;;; *5dabei ist das in Japan ja in der Öffentlichkeit unhöflich x.x *6aber unbenutzteXDDD *lol*.. ---Nya... Das wars dann auch mal wieder. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es immer kürze Chaps werden.. Es tut mia leid... *eigentlich lernen sollte*-.-;; Nya... Die Story wird irgendwie immer... gemeiner zum Toto T^T *er mir leid tut*... Mou.. Die Szene zwischen Kao und Dai am Ende widme ich dem PaRa, weil es entschieden hatte, dass Kaoru ihm die Wahrheit erzählt. *telen liebt*x3 Findet ihr eigentlich, dass ich die Stalkerei übertreibe oder kommt das gut rüber...? O.o *mal n paar Meinungen vertragen könnte* (PaRa hat die FF noch nicht hochgeladen, dabei bin ich schon so weit<.<;;; Macht sich baka, Kommis erst zu lesen, wenn’s schon weiter gegangen is...) Etto... Irgendwie mag ich die FF voll gerne, liegt vielleicht daran, dass es sich mit nem ernsten Thema beschäftigt o.O *drops*.. Nya.. Dann geht me mal lernen *nicht will*Schule hasst weil da nur Hopper und Modetussen rumrennen*-.-;; 2006-03-26; 22:19Uhr (bald hats Totchi Purzeltachx________________X *sich da ganz doll drauf freut weil Totchi- Fan is*x3..)--- Kapitel 9: This is once more not the end... ------------------------------------------- Anmerkung1: ich mag die FF, die soll niemals enden T^T *so viel damit verbindet* Anmerkung2: Es liest grade ein Buch über sexuellen Missbrauch von Jungen *o* ..*das Thema sehr interessant findet*^^; Anmerkung3: Totchi, es tut mia leid T^T *drops*... Music: irgendwie nervt me das, des zu schreiben, nachher verurteilt me wer, weil ich manche Sachen mag und bla und darauf hab ich kein Bock, is ja meine Sache, was ich höre..u.u Nya... Für die, dies wirklich interessiert: Ayabie, Despa, Diru,..xD~..( „Eyes of Venus“ von Yoshiki und Tetsu is so geil, Testu hat so ne tolle Stimme *-* ... *Tetsu love*x3..) 9.Kapitel: -This is once more not the end...-*1 Toshiya wünschte sich in den Tod, als er sich im Umkleideraum befand. Seit fast fünf Minuten war es 21Uhr durch er hätte tanzen müssen, aber er traute sich einfach nicht raus, allein der Gedanke, dass alle ihn anstarren würden raubte ihm den letzten Nerv. Aber er konnte sich nicht mal in den Tod treiben. Mike wartete da draußen auf sein Leiden und wenn er nicht bald raus kam, würde er sich an Dai vergreifen und wenn er sich umbrachte, dann erstrecht. Selbst wenn er jetzt die Möglichkeit gehabt hätte, er könnte es nicht. Vor allem aber war er zu feige, es zu versuchen, weil er es nicht vor Dai rechtfertigen könnte. Draußen tobte die Menge schon und verlangte nach Totchi. Das Gejubel und Gerufe nach seinem Namen konnte er deutlich erkennen, obwohl die Tür geschlossen war. Nun hieß es Augen zu und durch und das lieber so schnell wie möglich, damit er es endlich hinter sich hatte. Er war die Marionette und konnte sich nicht aus dem Netz der Fäden befreien. Um endlich den Leuten zu geben, wonach sie verlangten, zog er sich sein „Kostüm“ an, das Ganze bestand lediglich aus einem Stringtanga, der allein sich schon unbequem für ihn anfühlte, dazu dann Lackstiefel mit Schnallen, die bis zum Knie gingen und einen unerhört hohen Absatz hatten, auf dem er schon fast nicht mehr stehen konnte, dann noch ein Netzhemd*2, ein Killernietenhalsband und Lippenstift. Alles is schwarz gehalten. Ihm wurde auch noch ein Peitsche hingelegt, aber das ließ er nun wirklich nicht mehr durchgehen, das war ihm einfach zu wider. Er wollte hier ja keinen Anmachen oder sich die nächste Bettgeschichte suchen, Mike hatte ihm schon mehr als gereicht. Ihm war nicht wohl dabei, als er aus der Tür kam und alle ihn anstarrten und jubelten, dass es endlich losgehen sollte. Er sah all die grinsenden Gesichter, aber besonders das von Mike blieb ihm in Erinnerung. Es schämte sich, so vor die Leute zu treten, wusste, dass alle darauf heiß waren, dass er sich die Kleider vom Leib riss, dabei trug er schon kaum mehr etwas und den Gefallen, völlig nackt vor ihnen zu tanzen, tat er Mike mit Sicherheit nicht. Dazu fehlte es ihm an Überwindung und die würde er selbst im Laufe das Abends nicht bekommen. Schon bei den ersten Schritten zu seinem Tisch mit der Stange in der Mitte hin, zitterten ihm die Knie und er wäre am Liebsten wieder umgedreht und hätte sich umgezogen. Es wäre nur halb so schlimm, müsste er nicht dieses Fummel anziehen. Auf halbem Weg zum Tisch blieb er an einem Tisch der Gäste stehen, er wusste, dass er vor Angst wegrennen würde, wenn er das alles bei klarem Verstand erleben musste und Mike hatte nicht gesagt, dass er sich nicht betrinken darf. Totchi nahm einem der Gäste die fast volle Flasche Wodka weg und kippte sie sich in einem Schlug hinter. Dass das Zeug ganz schön rein hauen konnte, wusste Toshiya gut genug, um gleich noch ein weiteres Glas vom Tischnachbarn zu leeren, in dem sich Jim Beam befand- bevor Totchi es austrank.*3 Bei allem klarem Verstand, den man haben konnte, konnte Toshiya sich nicht zurück halten. Er brauchte etwas, was seine Wahrnehmung und Nerven betäubte und zwar auf der Stelle, allerdings setzte die Wirkung nicht sofort ein. Doch mit der Gewissheit, dass irgendwann sein Verstand flöten gehen würde, machte er sich dann etwas mutiger weiter auf seinen Weg zum Tisch, auf dem getanzt werden sollte. Einige der Gäste begannen jetzt schon, ihm hinterher zu pfeifen und feuerten ihn weiter an, sie jubelten ihm schon begeistert zu, dass er gleich mal so viel getrunken hatte. Anscheinend hatte hier niemand etwas gegen Sauforgien und auch sein Kollege schien bester Laune zu sein. es wunderte Totchi, dass er nichts dagegen sagte. Nicht einmal mit der Wimper hatte er gezuckt. Und das bei dem Outift, welches Toshiya tragen musste. Toshiya kam auf Mike zu, denn er hatte sich nahe an dem Striptisch gesetzt, doch er schenkte ihm keinerlei Beachtung und schaute stattdessen lieber andere Gäste an, er hatte noch genug vor sich, um nicht auch noch ihn ertragen zu müssen, auch wenn er gar nicht ahnen konnte, was das für eine Wut in Mike hervor rief. Das Zittern in seinen Gliedern hörte auch dann nicht auf, als Toshiya vor dem Tisch stand und versuchte, herauf zu kommen. Er wusste, dass alle ihn sahen, wo sie ihm hinsahen, zurecht fühlte er sich bloßgestellt und musste eine gute Möglichkeit finden, den Tisch zu erklimmen, ohne dabei abturnend zu wirken, sonst würde Mike wohl nachhelfen. Gemächlich suchte er sich einen Gast aus und zog ihn an seinem Kragen an sich heran, roch deutlich den Geruch von Alk aus seinem Mund und es bereitete ihm Übelkeit, was noch von dem gesteigert wurde, dass er jede Berührung, die er so erleiden musste, als unerträglich empfand. Ohne, dass Totchi etwas sagen musste, hievte der Kerl ihn auf den Tisch, in einer sehr ungewöhnlichen Pose, aber für Toto immer noch klar, warum. Alles galt dem, einen Blick auf die reizvollen Dinge seines Körpers zu erhaschen. Er hoffte nur, dass es auch bei Blicken bleiben würde, denn wenn ihn einer der Leute auch noch an ganz speziellen Stellen versuchte, zu berühren, würde er völlig die Nerven verlieren. Von Mikes Reaktion mal ganz abgesehen. Zu seinem Glück waren die Leute zu betrunken, um die Narben an seinem Handgelenk erkennen zu können. Auf unnötige Fragerei hatte er keine Lust und es würde alles versauen. Wenn Toshiya nur einen Fehler machte, konnte es das Ende bedeuten, und zwar nicht für ihn selbst. Als er dann auf dem Tisch war und mit seinem einen Arm die Stange umschlug, dabei versuchte, so wenig sexy wie möglich zu wirken, aber dennoch Erotik auszustrahlen, bemerkte er, dass ganz langsam, und das wirklich ganz langsam, die Wirkung des Alks einsetzte. Bereits diese einfache Bewegung empfand er als widerlich. Was würde das nur werden, wenn nachher all die Scharen an Leuten ihn betatschten!? Toshiya hoffte, dass bis dahin der Wodka seine Wirkung zeigte. Einer der am Tisch sitzenden Gäste pfiff ihn ordentlich an, sodass Totchi ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. Er sah ihn mit einem verführerischen Blick an, den er nur schwer beibehalten konnte, da er es eigentlich nicht wollte und einfach nur in einer Art Zwang steckte, dennoch riss er sich zusammen, er wusste ja, was alles auf dem Spiel stand. Er schob den Gedanken, nun endgültig in die hinterste Ecke seiner Gedankengänge, um sich voll und ganz auf seine Arbeit zu konzentrieren und das Verlangen, sich übergeben zu wollen, zu verdrängen. Er schlich auf den Mann zu, der ihm hinterher gepfiffen hatte und kam zu ihm heran, spielte mit dem Kragen seines Hemdes. Der Kerl fand das wie er schonvermutete, toll und machte frech mit. Er berührte ihn an den Hüften und ließ seine Hände an ihm entlang wandern. Dies rief in Totchi widerliche Bilder hoch und um nicht wieder völlig die Kontrolle zu verlieren, beendete er sein Spielchen mit ihm und tat so, als wäre das ganze Teil einer Showeinlage, die er nicht kannte. Mike grinste sich unterdessen eins in seiner Ecke ab, von der er Totchis Tun beobachtete, er besaß dazu auch noch die Dreistigkeit, das Ganze zu filmen, es war zwar nicht verboten, aber wenn Totchi davon erfahren würde, würde er einen Schock bekommen, der ihn so schnell nicht mehr los lassen wird. Und Mike wusste schon ganz genau, was er einmal damit machen würde. In ihm stieg wieder das Gefühl von Macht auf, es machte ihm sichtlich spaß, seinen Geliebten leiden zu sehen und zu wissen, dass er ihn in der Hand hatte. Das Ganze glich dem, wenn man einem Gelähmten ein Fahrrad schenken würde. Nichts weiter als Demütigung. Und die sollte Toshiya noch viel mehr zu spüren bekommen, als er es eh schon tat. Und sein Leiden sollte noch drei Stunden andauern. Eine Zeit, die er nicht ohne noch mehr Alk überstehen würde, deswegen flöste er sich auch grade in diesem Moment wieder etwas ein. Einer der Gäste hielt ihm in seinem Arm und schüttete in damit voll. Was auch immer es war, es schmeckte widerlich, zu seinem Glück setzte aber allmählich die Wirkung des Wodkas ein und er bekam nur noch vernebelt mit, wie ihn die Leute in den nächsten Stunden anfassen würden. Es war kurz nach Mitternacht, als Dai wartend in seinem Wagen saß. Er stand vor der Kneipe und wollte Toshiya abholen. Er wusste nichts von dem, was heute Nacht geschehen war, aber nach seinem Gespräch mit Kaoru war das Verlangen, ihn zu beschützen nur noch stärker ausgeprägt als vorher. Dabei wusste er nicht einmal, woher das kam. Vielleicht lag es daran, dass Toshiya in ihm seinen Beschützerinstinkt hervor rief, weil er so zierlich wirkt und sich nicht gegen Mike wehren kann. Vielleicht. Es könnte aber auch nur daran liegen, dass er so etwas nicht leiden konnte, was Mike tat. Stalking und Vergewaltigung. Außerdem hatte er auch dieses Bedürfnis bei normalen Menschen, also bei seinen Freunden. Wartend zündete er sich eine Zigarette an, kurbelte dazu dann aber das Fenster herunter, damit es nicht so sehr danach roch, da Totchi ja Nichtraucher war. Er fragte sich, während er den Rauch wieder ausatmete, warum Totchi heute so lange brauchte. Der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon 00:16Uhr war. Wenn er zu Fuß ging, war er immerhin schon eine Viertelstunde später wieder daheim. Normalerweise müsste er sich also schon auf dem Weg befinden, aber da er schon länger hier stand, hätte er ihn sehen müssen, wenn er den Club verlässt. Er entschloss sich, die Zigarette noch z ende zu rauchen und dann mal nachzufragen, ob er noch da war. Sein Blick fiel durch Zufall auf das noch immer leuchtende Schild, auf dem Stripnight stand. Anscheinend war das heute. Es wunderte Dai, dass Toshiya nichts gesagt hatte. Aber angesichts der Tatsache, dass er sich die letzte Zeit so gut wie gar nicht blicken gelassen hatte, nicht verwunderlich. Er redet eh kaum, dann konnte er ihm auch nicht davon erzählen. Grade als er seine Kippe aus dem Wagen warf und aussteigen wollte, kam Toshiyas Kollege aus dem Club. Dai nutzte die Gelegenheit, um sich nach seinem Freund zu erkundigen. „Hey, ist Toshiya noch da?“ fragte er aus dem Autofenster heraus. Der Mann drehte sich hastig zu ihm um, er schien es eilig zu haben. „Hai, der schläft seinen Rausch aus. Hinten bei uns im Raum. Bist n Freund von ihm?“ „Ich war das, der mal für ihn ausgeholfen hatte. Vor n paar Wochen.“ „Ach, stimmt ja. Nya.. Wäre wohl besser, wenn du ihn mitnimmst, der kann ja nicht die Nacht da penn, aber ich muss los. Meine Freundin is schwanger, weißte?“ „Klar, ich kümmer mich schon um ihn. Dann viel Glück.“ „Arigatô.“ Sagte er noch und ging dann auch gleich weiter. Dai verließ dann erst mal den Wagen und ging direkt in den Club, er dachte nicht dran, das Auto abzuschließen und sah sich um. Niemand war mehr hier und das Licht war aus. Doch er bemerkte noch eine dunkle Gestalt, die zu dem Raum ging, in dem sich die Mitarbeiter umzogen. Vorsichtig ging er ihm hinterher. Er wusste immerhin, dass Toshiya in diesem Raum schlief, also, was sollte das dann!? Wer schlich hier herum!? Er kannte niemanden außer Mike, der ein Motiv haben würde. Aber Toshiya hatte nie etwas erwähnt davon, ob er ihm noch hinterher läuft. In diesem Moment traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz. Das musste Mike sein und aus Angst vor ihm, hatte Toshiya nichts gesagt und sich mehr und mehr zurück gezogen. Schnell lief Dai auf den Kerl zu, als er die Türklinke bereits in der Hand hielt, Dai wusste, dass man von innen abschließen konnte und dann wäre es zu spät gewesen. Er zog den Mann mit einem heftigem Ruck an den Schulter von der Tür weg und warf ihn zu Boden. Er erkannte dann auch gleich das Gesicht von Mike. Verächtlich sah Mike ihn an und wollte ihn am Liebsten mit seinen Blicken töten, aber ihm kam eine bessere Idee. Er begann zu grinsen. „Ich hoffe du denkst an sein Herz.“ „Verschwinde. Ich gebe dir zehn Sekunden. Ansonsten mach ich Hackfleisch aus dir und das ist mein voller Ernst.“ Mike stand auf, lachte ihn aus. Er dachte anscheinend nicht daran, dass Dai es wirklich so meinte, wie er sagte. „Zehn..“ In seiner Stimme lag etwas bedrohliches. Mike sah ihn fordern an. „Neun..“ Er nahm langsam das Gesicht an, dass Mike machte, wenn er sich des Sieges sicher war und hatte einen bösartigen Blick drauf, wie er ihn selbst noch nie von sich gekannt hatte. „Acht..“ Mike setzte zum gehen an, warum wusste keiner der Beiden, aber Dai ließ sich nicht so leicht davon täuschen und machte weiter. „Sieben..“ Er klang gefährlich. Fluchtartig rannte Mike dann aus dem Club und die Tür flog zu. Dai wartete gar nicht erst darauf, ob er wieder kommen würde oder nicht, sondern ging gleich zu Toshiya ins Zimmer. Dort saß er mehr oder weniger gegen den Spinnt gelehnt und schlief. Dai wunderte sich leicht über die Sachen, die er trug. Er hatte weder seine Arbeitsuniform noch seine Alltagsklamotten an. Er trug einfach nur ein weites viel zu großes Hemd in weiß, das wohl einem Übergewichtigem gehören musste. Mehr schien er auch gar nicht anzuhaben. Ob er Unterwäsche trug konnte er nicht erkennen, aber es wunderte ihn schon. Warum sollte er so etwas tragen?! Er ging zu ihm und hievte ihn auf seinen Rücken, um ihn Huckepack aus dem Club zu tragen, damit er ihn nicht noch weckte. Wieder bemerkte er, wie leicht er doch war. Es wunderte ihn jedes Mal aufs neue, aber was Dai viel mehr wurmte, war die Tatsache, dass er sich wieder sturzbetrunken hatte. Immerhin hatte sein Kollege gemeint, er müsse seinen „Rausch“ ausschlafen. Warum tat er das!? Er wollte doch nicht mehr trinken. Er begann langsam aber sicher, sich wirklich ernsthafte Sorgen um ihn zu machen. Wenn das so weiter ging, würde er noch vollkommen abrutschen und in die alten Gewohnheiten abrutschen. Er kam zum Auto und setzte Toshiya auf den Beifahrersitz. Das erwies sich als gar nicht so einfach, wenn der andere nach hinten und vorne schwankt, wenn man ihn ordentlich hineinsetzen und anschnallen will. Nachdem er das dann auch endlich geschafft hatte, ging er zur Fahrerseite und stieg dann auch ein, bevor er den Wagen startete, warf er noch einmal einen Blick zu Toshiya. Seelenruhig saß er nun im Sitz und schlief. Er roch stark nach Alkohol, wobei ihm nicht ganz klar war, ob das von ihm kam, weil er zu viel intus hatte, oder ob das dieses Hemd war. Er besah ihn sich noch einmal, als ihm ein Fleck auffiel, der ihn gleich stutzig machte. Besonders die Stelle. Es war irgendwo am linken Ärmel und es war dunkel. Ein merkwürdiger rot- braun Ton. Etwas paralysiert starrte er den Fleck an. Er zögerte, sich anzusehen, ob es das war, was er vermutete. Er empfand es als verräterisch das zu tun, wenn Totchi es nicht verhindern konnte, aber dennoch zog er ihm den Ärmel hoch. Was zum Vorschein kam, ließ ihn in eine erneute Starre fallen: Schnitte. Nicht einer, sondern mehrere. Und nicht wie sonst, dass er sich die Pulsadern aufschneiden wollte. Sie gingen über fast den gesamten Unterarm. Es war das, was sonst Kyo tat, aber er hatte es selbst noch nie so extrem getan wie Toshiya. Dai brach innerlich zusammen. Er sank mit dem Kopf aufs Lenkrad und kniff die Augen zusammen, als würde er dann vergessen, was war, doch das ging nicht. In seinen Augen stiegen Tränen der Machtlosigkeit empor und erkämpften sich ihren Weg über sein Gesicht. Er wagte nicht, dabei ein Geräusch zu machen. Für ihn brach ein Stück weg, das ihn und Toshiya verband. Er verstand nicht, warum er das tat. Warum redete er nicht mit ihm? Warum brach er jetzt auf einmal das Vertrauen zu ihm!? Er hatte noch genau die erstaunten Worte von Toshiya im Kopf, als er von Dai erfuhr, dass Kyo ritzt. So als würde er das nicht nach vollziehen können und nun tat er es selbst…!? Dai verstand die Welt nicht mehr. Wieso das alles!? Etwa wegen Mike!? Oder gab es da noch mehr, was er nicht wusste!? Etwas, dass er ihm nicht sagen konnte!? Oder wollte!? Dabei hatte er immer versucht, ein gutes Verhältnis zu ihm aufzubauen und ihm die Geborgenheit zu geben, die er von Seiten seiner Eltern nicht mehr verlangen konnte und versucht, ihm zu zeigen, wie schön das Leben sein könnte und wie es ist, wenn man Freunde hatte. Wieso warf er das alles weg!? Wieso sprach er nicht mit ihm und wieso ließ er so viel mit sich geschehen!? Wieso war ihm egal, was aus ihm wird!? Wieso verschandelt er sich selbst und macht sich auch noch kaputt, wo er doch auch so schon genug zu leiden hatte!? Wieso!? Wer gibt den Leuten um ihm herum das recht, ihn an einen Punkt zu treiben, an dem er jetzt sein musste, um zu sagen und zu zeigen und auszudrücken, dass es nichts an ihm gibt, was er selbst schätze!? Denn würde er sich achten, würde er nicht gegen sich selbst etwas tun. Er würde versuchen, alles zu tun, um wieder geordnet ein Leben führen zu können. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Was Dai aber viel mehr zur Verzweiflung trieb, war der Gedanke, dass er nicht in dem Moment für ihn da war, als er ihn hätte gebraucht. So wie er es vor Kaoru geschworen hatte und gleich beim ersten Mal versagte er. Und die Folge war nun das Leiden von Toshiya. Ihre gemeinsamen Kreise drehen sich auseinander. Wann sie wieder zusammenfinden scheint nicht erkennbar, wenn es etwas gab, was ihm das Vertrauen in Dai gab, so konnten sie es nicht sehen. Aber der Grund, kein Vertrauen zu finden, war klar erkennbar Mike. Doch das half im Endeffekt niemandem. Dai kam zu Hause an, es war mindestens eine Stunde seither vergangen und ein ausgebrachtes Kaoru kam ihm entgegen. Er schien sich schon große Sorgen um seine beiden Freunde gemacht zu haben. Er sah Dai verständnislos an, als er den schlafenden Toshiya Huckepack herein trug. Ach sein Anblick musste verstört wirken, denn anderes konnte er gar nicht empfinden. Er wusste nicht, was er machen sollte. Er war am Ende seiner Kräfte. Er hatte so viel versucht und trotzdem geschah so etwas. Völlig in sich gekehrt, wie Kaoru ihn noch nie zuvor gesehen hatte, ging er wortlos und auch ohne Begrüßung an dem kleineren Gitarristen vorbei und verschwand mit Toshiya in seinem Zimmer. Dort legte er Totchi dann aufs Bett und deckte ihn behutsam zu, wie es seine Mutter früher oft getan haben musste und wie aus einem Reflex heraus, gab er ihm dazu einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Er flüsterte nur noch mit gebrochener Stimme ein ‚Oyasumi Nasai’ in seine Ohren und verließ dann das Zimmer. Er konnte ihm nicht mal Vorwürfe machen, er wusste im Prinzip nichts über ihn. Was sollte er ihm sagen!? Ohne eine Antwort auf dies und all die anderen Fragen zu haben, wandte er sich ab. Noch einen letzten traurigen Blick warf er auf ihn zurück, bevor er dann das Zimmer verließ. Vor der Tür erwartete ihn schon Kaoru und wollte ihn gleich fragen, was passiert sei, dass er Totchi erst jetzt nach Hause brachte und warum er so aufgelöst war. Doch Dai nahm ihn gar nicht wahr und ging einfach nur an ihm vorbei. Er ging direkt ins Wohnzimmer und richtete sich dort auf dem Boden einen Schlafplatz mit einem Futton her. Kaoru würde ja heute auf dem Sofa schlafen und Kyo blockierte sein Bett. Unüblich von seinem sonstigem Verhalten, sprach er kein einziges Wort, nicht eines der Trauer, auch keines von Wut oder Enttäuschung. Kaoru folgte ihm ins Wohnzimmer und betrachtete sein Handeln genau. Dai legte sich sofort auf den Tatami und schloss die Augen. Kaoru glaubte langsam, seinen Augen nicht mehr trauen zu können. Dai ging ohne eine zu rauche ins Bett!? Von dem Moment an war ihm klar, dass etwas schwerwiegendes Vorgefallen sein musste. Da er selbst schon in Schlafklamotten war, was aus lediglich einer Shorts und einem längerem Shirt bestand, tat er so, als wollte er auch schon die ganze Zeit über ins Bett gehen. Er legte sich auf das Sofa und drehte sich bewusst so hin, dass er Dai sehen konnte. Eine Weile lang herrschte Stille, Kaoru schlief nicht und er wusste genau, dass es Dai auch nicht tat. Er kannte seinen Freund einfach zu gut, um zu wissen, wann er schlief, außerdem kannte seine üblichen Schlafgeräusche und die fehlten hier eindeutig.*4 Kaoru hielt es nicht mehr länger aus. Das sich anschweigen brachte ihn noch einmal um. „Dai...?“ fragte er dann drauf los. Er bekam keine antwort, aber das konnte er sich auch so schon denken. „...“ „Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du weinst.“ Sagte Kaoru dann aus dem Steckreif heraus. „Hai...“ wisperte Dai nur leise, in der Hoffnung, Kaoru würde an seiner Stimme nicht erkennen, dass er Recht hatte und fertig mit den Nerven war. Aber er war ja nicht blind oder dumm oder ähnliches und wusste es auch so schon. „Willst du nicht lieber mit mir darüber sprechen...? Das ist doch besser als für sich allein zu heulen.“ „Aber... Ich weiß ja selbst nicht, warum ich heule...“ „Aber es ist besser, wenn man nicht allein ist, wenn es einem mies geht, ne?“ Kaoru richtete sich auf seinem Sofa auf und sah ihn an. Dai lag auf dem Boden, sah zur Decke. In seinen Augen konnte ertrotz der Dunkelheit ganz deutlich die Tränen erkennen. Von der einen auf die andere Sekunde liefen Dai auf einmal ganz viele Tränen über die Wangen, obwohl er weder etwas sagte noch sich bewegte. Er musste an etwas gedacht haben, dass ihm die Tränen noch mehr in die Augen trieb. „Willst du wirklich nicht darüber reden...?“ fragte Kaoru dann nochmals verständnisvoll nach. „Iie... Erst muss ich mit Toshiya reden... Sonst kann ich nichts sagen und... Ich will nichts sagen, was ihn verletzen könnte...“ „Ah, so... Gut...“ sagte Kaoru dann und stand nun endgültig von seinem Platz auf dem Sofa auf und ging zu ihm hin. „Ich will nicht reden...“ sagte Dai nur trocken. „Ich werd dich jetzt auch nicht zwingen, ich will nur, dass du nicht allein hier rumliegst, wenn du schon heulst. Los, rutsch mal.“ „Man...“ Dai kannte Kaoru gut, um zu wissen, dass er es nur gut meinte und er ein wirklich toller Freund war. Er setzte sich auf und machte für ihn Platz. Der andere kletterte mit unter die Decke und Dai schmiegte sich an ihn, denn das brauchte er jetzt: Jemanden, bei dem er sich anlehnen konnte, wenn er selbst nicht weiter wusste. Denn morgen musste er wieder die Stütze sein. „Du darfst auch gerne das Shirt als Taschentuch benutzen, is eins von dir.“ Grinste Kaoru dann und Dai musste auch kurz lachen. Kaoru wusste, wie man einen aufbauen konnte und das liebte er so an ihm, aber dennoch reichte es nicht, ihn von seinen Gedanken über die Taten von Toshiya abzubringen. Erst nach mindestens einer Stunde, in der Dai noch leise geweint hatte, schlief er dann aber auch nur vor Erschöpfung ein. Kaoru hatte die ganze Zeit wach gelegen und ihn behütet. Erst als Dai dann schlief, wagte er es, seine Augen zu schließen. Bei ihm dauerte es wesentlich weniger Zeit, um den verdienten Schlaf zu finden. Am nächsten Morgen erwachte Toshiya als erster. Jedoch wäre er am liebsten wieder eingeschlafen, es ging ihm einfach nur schlecht. Von dem ganzen Alkohol der letzten Nacht war ihm kotzübel und er fühlte sich so, als müsste er sich jeden Moment übergeben, wenn er sich zu viel bewegen würde. Hinzu kamen dann noch dröhnende Kopfschmerzen. Erst jetzt war ihm klar, dass er sich in der letzten Nacht ziemlich betrunken haben musste, um alles zu vergessen und sich zu benebeln. Er wusste nämlich auch so gut wie nichts mehr von dem Abend. Vielleicht wollte er aber auch einfach nichts mehr davon wissen. Er blieb liegen und dachte an nichts. Er wollte nur, dass die Schmerzen nachließen. Das taten sie natürlich nicht so einfach und er lag noch ein ganze Weile einfach nur so da. Als er dann merkte, dass die Übelkeit abnahm, entschied er sich dann doch aufzustehen. Als er sich auf den Armen abstützte, bemerkte er plötzliche Schmerzen, die nicht hätten sein dürfen. Erschrocken sah er zu seinem Arm hin, bemerkte auch erst jetzt das ihm völlig fremde Hemd. Der Geruch von Alkohol hatte sich darin festgesetzt. Leicht verdutzt nahm er dann seinen Arm und krempelte den Ärmel hoch, als er dann die frischen Schnitte sah, blieb ihm fast das Herz stehen. Er konnte sich überhaupt nicht erklären, wo sie herkamen und wusste nicht, was das Ganze zu bedeuten hatte und vor allem fragte er sich, wie er hierher kam. Er wusste nichts mehr. Absolut nichts. Seit dem Zeitpunkt, als er von mehreren Leute betatscht wurde und endlich der Alk wirkte, war alles weg, komplett gelöscht, wie ein Black- Out. Leicht hysterisch stand er dann au und wollte Dai suchen, er hoffte darauf, dass er eine Erklärung für das alles hatte, denn er vermutete, dass dieses es war, der ihn hergebracht hatte. Er ging in sein Schlafzimmer, aber dort lag nur Kyo friedlich schlummernd im Bett. Etwas verunsichert ging er dann ins Wohnzimmer. Logischerweise musste er ja dann dort sein, wo hätte er sonst einen geeigneten Schlafplatz finden sollen. Toshiya hingegen hätte lieber nicht hinein gehen sollen, denn dort fand er ein schlafendes Dai auf einem schlafendem Kaoru und Dai schien nichts anzuhaben. Oder jedenfalls nicht am Oberkörper, soweit er das durch die Decke erkennen konnte. Noch dazu hielt Kaoru ihn im Arm fest umklammert. Toshiya fielen fast die Augen aus und zum zweiten Male an diesem Morgen blieb ihm vor Schrecken beinahe das Herz stehen. Für ihn sah diese Pose eindeutig zweideutig aus. So schnell er konnte, verschwand er wieder aus dem Raum und machte sich zurück in sein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich, alles in ihm brannte höllisch und drohte ihn zu zerreißen. Noch dazu kamen dann die vielen Schmerzen, die diese dummen Schnitte anrichteten. Er sank direkt an der Tür nieder und brach in Tränen aus. Er war so blind und dumm gewesen. Er hatte immer gehofft, Dai würde seine Gefühle erwidern, denn er hatte sich schon so lange in ihn verliebt und nur wegen dieser Gefühle hatte er das alles über sich ergehen lassen können und es überstanden... Alles, was gewesen war... Alles was Mike ihm antat... Die Schmerzen, das Leid, das Gefühl der Hilflosigkeit, die Angst, dass er Dai etwas antut, die Demütigung der letzten Nacht, das ihm Ausgeliefertsein... Er ließ alles mit sich geschehen in seiner Verblendung, nur damit es ihm gut ginge und er war so dumm, zu glauben, dass die Zuwendung Liebe wäre, dabei war es nichts weiter als falsches Mitleid. Warum hatte er ihn überhaupt aufgenommen...? Warum hatte er ihn nicht sich selbst überlassen!? So wäre doch alles anders gekommen und Mike hätte kein Druckmittel in seiner Hand... Mike... Es war verrückt, aber selbst jetzt konnte er Dai nicht dieser Gefahr aussetzen... Er liebte ihn viel zu sehr, als dass er ihn leiden sehen konnte, lieber ließ er sich noch mal von Mike schlagen, demütigen, missbrauchen... Solange es nur ihm gut geht... Das war schon recht bescheuert, würden wohl alle anderen sagen, aber egal was kommt, er hatte noch immer diese starken Gefühle für ihn und selbst, wenn er ihn bis auf tiefste verletzen und ausnutzen würde, könnte er niemals so etwas wie das Verlangen, sich zu rächen, oder ihm absichtlich weh zu tun, spüren, geschweige denn es wirklich in die Tat umzusetzen. Über seine eigene Dummheit lächelnd liefen ihm nur noch mehr bitterliche Tränen übers Gesicht. Es schmerzte, das zu verlieren, was man brauchte... Es schmerzte, zu wissen, wann man verloren hatte... Es schmerzte, zu wissen, dass man nie eine Chance hatte... Warum hatte er auch nie bemerkt, dass er eigentlich schon mit Kaoru zusammen war!? Oder war das nur eine heiße Nacht...?! aber selbst wenn, dann liebte er ihn nicht, sonst hätte er das nicht einfach getan, nicht, wenn er da war. obwohl.. Warum auch nicht!? Er wusste doch nichts von seinen Gefühlen, wieso sollte er Rücksicht nehmen...? Eine Welt brach zusammen. Er wusste, dass er weiter leben konnte und sich auch wieder umbringen konnte... Egal was er tat, der Weg würde hart und lang werden... Es war gegen Mittag, als Dai erwachte. Kaoru und Kyo waren bereits vor ihm wach, was aber niemanden mehr verwunderte, da Dai ja Bekanntlicherweise gerne lange schlief.*5 Kyo und Kaoru saßen in der Küche und überlegten, erstens was sie essen könnten und zweitens, wie sie Toshiya dazu brachten, aus seinem Zimmer zu kommen und etwas mitzuessen. Kaoru fragte sich indessen, warum Kyo nicht im Bett blieb, er war nicht wirklich eine große Hilfe und hing nur matt auf dem Tisch. Vielleicht wollte er ja genau wie Toshiya nicht mehr allein sein müssen. Kaoru kramte in den verschiedensten Schränken nach etwas Essbaren und kam dann zu dem Schluss, dass Dai mal wieder einkaufen gehen sollte. Das einzige, was er noch fand, was man essen konnte, weil es noch nicht schlecht war, war eine Packung Instantnudeln. Dass die nicht für vier Leute reichte, wusste er auch ohne groß drüber nachdenken zu müssen, obwohl er schon am Überlegen war, ob er sie nicht doch machen sollte, weil Kyo sicher keinen Appetit hatte und Toshiya wohl nicht so leicht aus seinem Zimmer zu bekommen war. Schlaftrunken kam Dai dann in die Küche, sagte wie am Vorabend schon kein Wort und setzte sich zu Kyo, nahm sich aus irgendeiner Schachtel Zigaretten, wobei er sicher war, nicht seine erwischt zu haben, und rauchte erstmal seine morgendliche Kippe. „Ohayô..“ brummte Kyo ihn an, er fühlte sich übergangen. Aber Dai antwortete ihm nicht, er sah aus, als würde er schon in den Gedanken wieder Totchi hinterher hängen. Kaoru wusste ja den Grund, Kyo hingegen nicht und war nun beleidigt, dass Dai so unfreundlich war. schmollend legte er den kopf wieder auf den Tisch und brummte irgendwas vor sich hin. Kaoru empfand die Situation als irgendwie erdrückend. Er verstand sowohl Dai als auch Kyo und in beiden Fällen konnte er da nichts machen. Um sich selbst etwas abzulenken, tat er etwas nützliches und begann, Dai einen Einkaufszettel zu schreiben, der dann hinterher schon eher einer Liste glich. Er hatte so gut wie nichts mehr im Haus, außer Kippen und n paar Flaschen Bier, für den nächsten Saufabend. Als er damit fertig war, vergingen einige Minuten und Dai saß noch immer am Tisch und rauchte wohl schon die fünfte Kippe von wohlbemerkt Kaorus Zigaretten. Für ihn gleich ein Grund mehr, ihn endlich anzutreiben. Kaoru war sich sicher, dass es etwas nicht grade wenig bedeutendes war, was geschehen war, denn sonst würde sich Dai nicht so aus der Fassung bringen lassen. Kaoru ging zu ihm und zog ihn auf die Beine. „Komm mit Dai, du weißt, was du zu tun hast.“ Er zog ihn mit sich aus der Küche und Kyo sah ihnen verwundert nach, er verstand irgendwie kein Wort von dem, was Kaoru sagte oder was sie taten. Seufzend ging er zurück ins Schlafzimmer, um noch ne Runde zu schlafen, da ihm sein Fieber bald den verstand raubte. Kaoru musste Dai schon fast zwingen, sich vor die Tür von Toshiya zu stellen und anzuklopfen. Um die beiden nicht zu stören, ging Kaoru dann auch gleich wieder und suchte sich irgendeine Beschäftigung. Dai versuchte, die Tür zu öffnen, was eindeutig scheiterte, da Totchi sie am Morgen noch verschlossen hatte. das rief Verwunderung in Dai hervor, da er sich sicher war, dass er Toshiya gestern Abend nicht eingeschlossen hatte. „Totchi..?“ fragte er dann nach und zu seinem Erstaunen erhielt er diesmal sogar Antwort. „Hai...“ kam es ganz weit weg aus einem Winkel in dem Zimmer. „Kann ich rein kommen...?“ „Wer ist ich...?“ seine Stimme klang klein und gebrochen, Dai verstand nicht, warum, aber er wusste ja so vieles nicht. „Ich bins, Dai. Machst du mir auf?“ Zu seinem Erstaunen ging nach kurzer Zeit die Tür auf. Toshiya öffnete sie einen Spalt und ging dann gleich wieder. Dai öffnete sie weiter und trat in das verdunkelte Zimmer ein, nur etwas Licht fiel durch Ritzen in den Rollos. So hatte Dai es schon lange nicht mehr gesehen. Er schloss die Tür hinter sich und suchte Totchi dann mit seinem Blick durchs Zimmer. Nach kurzem Grübeln sah er ihn dann unter einem der Fenster sitzen, die Beine nah am Körper angewinkelt. Den kopf dahinter versteckt und keinen Ton von sich gebend. Dai war etwas konfus und brauchte eine Weile, ehe er verdauen konnte, wie sich Toshiya auch vor ihm zurück zog. Er verstand nicht, woher das plötzlich kam und konnte sich nicht erklären, wieso er all das tat, aber deswegen war er ja hier, um darüber mit ihm zu reden. Dai fasste sich ein Herz und ging zu dem Fenster, unter dem Toto saß, aber nicht etwa, um sich neben ihm nieder zu lassen, er zog an der Strippe, die mit dem Rollo verbunden war und ließ dadurch mehr Licht in den Raum. Toshiya sah zu ihm hoch, um erkennen zu können, was er tat. Dai bemerkte das und sah ihn ebenfalls an, ihm fiel gleich auf, dass Toshiya noch immer das Hemd aus dem Club trug. Auch der Geruch davon lag ihm noch leicht in der Nase, ein Grund, den Dai gleich mal zum Ansporn nahm, um das Fenster auch noch zu öffnen. Totchi blieb unbeeindruckt davon und ließ seinen kopf wieder auf die Knie sinken, er fühlte sich matt und ausgelaugt und auch Dais Anwesenheit konnte das nicht ändern. Dai lehnte sich ans Fensterbrett und wartete darauf, dass Totchi etwas sagte, umsonst hatte er ihn sicherlich nicht rein gelassen. Doch das war vergebens, denn Toshiya sagte nichts, viel mehr fielen ihm fast die Augen zu, sie waren gerötet und nur die Tatsache, dass er den kühlen Wind spürte, ließ ihn wach bleiben. Damit nicht noch weitere fünfzehn Minuten Stille herrschte so wie in den vergangen, entschloss Dai sich, das Wort zu ergreifen. „Und? Was willst du mir sagen..?“ fragte er dann und bekam einen verschlafenen und fragenden Blick als Antwort, Toshiya konnte mit dieser Frage nichts wirklich anfangen. „Anou... Ich dachte, du wolltest mit mir reden...? Oder warum bist du hier...?“ stellte er als Gegenfrage. „Zum Ficken bestimmt nicht.“ Gab Dai patzig zurück. „Natürlich zum reden.“ Dass diese Aussage Toshiya tiefer traf als er dachte, konnte Dai nicht ahnen. Um sich nicht betroffen zu zeigen, drehte Totchi seinen Kopf wieder weg, die ihm durch diesen einfachen Satz fast in die Augen steigenden Tränen konnte er anders nicht verbergen, für Dai sah es allerdings so aus, als wäre er nicht an einem Gespräch interessiert. Dadurch sank seine Laune nur noch mehr in den Keller. „Gut, wenn du nichts sagst, stelle ich dir jetzt fragen, auf die du antwortest und lüg mich nicht an!“ seine Stimme klang bedrohlicher als er es selbst wahrnahm, doch in Toshiya rief das unbeschreibliche Angst hervor, denn dieses Verhalten kannte er sonst nur von Mike und auf ein solches folgten immer Qualen und Schmerzen. Plötzlich sah er wieder die Bilder vor sich, wenn Mike so mit ihm sprach, wenn er ihn schlug. Dadurch verkrampfe sich Toto nur noch mehr und krabbelte von Dai weg. Der sah ihm fragend nach und hielt ihn nicht auf, bis er fast in der Ecke des Raumes saß. „Was soll n das jetzt? Du sollt mir nur antworten, das wird jawohl nicht zuviel verlangt sein.“ er seufzte und kam dann näher zu ihm, damit er wenigstens hören konnte, was er sagte, wenn er antwortete, da er sich nicht vorstellen konnte, dass Totchi laut sprach, wenn er ihn schon nicht ansehen konnte. Totchi bemerkte, dass er näher kam, an seinen Schritten und sah ihn fast panisch an. „Bleib stehen...“ Sagte er nur ängstlich, vor seinen Augen spielte sich schon ab, wie er weiter machte und dann aus unerfindlichen Gründen ihn schlagen würde, wie es Mike tat. Es war schon fast eine Art Phobie vor Menschenkontakt. „Was...?“ Dai sah ihn fragend an, er verstand nicht, warum Toshiya auf einmal in diese Ängste verfiel, was ihn bald zur Panik trieb und warum er ihn so ansah, dennoch blieb er nicht stehen, er wollte ihn am Liebsten in die Arme schließen, als er sah, wie verängstigt er war. Es weckte in ihm dieses Verlangen, dass er schon oft bei ihm gespürt hatte, ihn beschützen zu wollen, gleichzeitig aber brachte es ihn durcheinander, dass er ihn so ansah. „Komm... Komm nicht näher!“ schrie es schon fast panisch und zuckte bei jeder weiteren Bewegung zusammen. Verständnislos, wieso er jetzt so reagierte, blieb Dai letztendlich zwei Meter vor ihm stehen. Sein Blick ruhte auf ihm. Fragen breiteten sich in seinem Inneren aus, Fragen, die nur Toshiya beantworten konnte. Toshiya hatte schreckliche Angst, jedes Mal, wenn Mike dies tat, er blieb zwar auch stehen, aber irgendwann kam er ihm dann doch wieder näher. „Was ist denn los...? Wieso hast du solche Angst vor mir...?“ fragte Dai dann. Alles solche Fragen, die auch Mike ihm stellte, doch er meinte es nie so, er machte sich immer nur lustig über ihn. „Hey, antworte mir. Ich tu dir doch nichts, du brauchst keine Angst haben.“ Versuchte Dai es weiter, doch damit erreichte er nichts bei Toshiya. Er verfiel in diesen Sekunden der völligen Verzweiflung, was Mike ihm angetan hatte. Er bewegte sich nicht, starrte auf den Boden vor Dais Füße und brach dann grundlos in Tränen aus. „Totchi, was...? Jetzt sag mir doch, was los ist!“ Dai wurde leicht verzweifelt, er verstand nicht, wieso Totchi dies alles tat und konnte sich nicht helfen und für ihn war es am Schlimmsten, dass er ihm nicht helfen konnte. „Verdammt, Toshiya, sag mir endlich, was in dir vorgeht!? Wieso hast du Angst vor mir!? Wieso weinst du!?“ er kam wieder näher zu ihm, in der Hoffnung, dass er sich von ihm trösten lässt und er ihm Geborgenheit spenden kann. Das, was man eigentlich will, wenn man Angst hat, ist Geborgenheit und Wärme und Vertrauen. Toshiya machte sich nur noch kleiner und als Dai nahe an ihm war, begann er um sich zu schlagen, damit er von ihm weg ging. Dai fing seine Arme ab und hielt ihn fest, damit er ihm zeigen konnte, dass er ihm nichts tat, doch dies rief in ihm genau das Gegenteil hervor, er bekam nur noch mehr Panik und versuchte sich stärker zu wehren, doch das schaffte er nicht, da Dai eindeutig kräftiger war, genau wie Mike und es ängstigte ihn weiter, dass er wusste, schwächer zu sein. „Totchi...“ Dai versuchte ihn, mit seine Worten zu beruhigen, doch er hatte sich schon viel zu sehr in seine Angst hinein gesteigert, er weinte verzweifelte Tränen, die Schnitte an seinem Unterarm brannten dazu noch. Als Dai seinen Griff noch immer nicht lockerte, begann er zu schreien. Er sprach keine Sätze, schrie nur. Dadurch verunsicherte er Dai nun vollkommen, sodass dieser ihn erschrocken los ließ und zurück wich, er wusste nicht, was er ihm getan hatte, dass er jetzt so panisch wurde. Nachdem Dai hin losgelassen hatte, kauerte er sich in sich zusammen und heulte einfach nur noch verzweifelt, hoffe, dass der Horror endlich ein Ende hatte. Von den Schreien alarmiert lief nun auch Kaoru in das Zimmer, Kyo konnte selbst so etwas nicht wecken, und wurde Zeuge von nichts. Dai saß auf dem Boden nahe bei Totchi und starrte ihn verständnislos an, während dieser in sich gekehrt heulte. Beide verharrten in dieser Pose und bemerkten Kaoru nicht, der zu ihnen lief. Er sprach Dai an, der erst jetzt realisierte, dass er da war. Ohne großes Überlegen, zog er Dai am Arm hoch und schob ihn aus dem Raum. So verstört hatte er ihn noch nie erlebt, aber auch Totchi hatte er so noch nie gesehen. Schnell schloss er noch das Fenster, damit hier niemand auf dumme Gedanken kam und ging dann zu Dai heraus, der im Flur auf dem Boden saß und jetzt genau wie Toshiya begonnen hatte, zu weinen. 9.Kapitel –Owari- *1heißt: Das ist noch mals nicht das Ende, sprich: Es ist nich vorbeiXD Das beziehe ich auf Totchis leidenxDDDD Nya… Aber eigentlich wollte ich ‘Es ist noch lange nicht vorbei’ sagen, bin aber zu blöd, das zu übersetzen. *Kaoru- like kein Englisch kann* (ich hab viel mit dem gemein, ich kann auch nicht schwimmen +.+;;;...) Wehe, das nimmt jemand als Ansporn, mich zu tötenxD *lol* Kann auch allein ins Wasser springen..xD~... *2ich nehme da einfach mal das, welches er zusammen mit den Hasenohren getragen hatte, das is eigentlich dafür viel zu cute, aber nya...x.x *das Pic auf n Schreibtisch stehen hat*x3...*er da so verdammt säxü guckt*+.+...*Toto imma sexy is*^^; *3Igitt, das muss ekelhaft schmecken-.-; *nicht trinkt*x3... Armes Totchi..u.u;;;... *4 geh mal nit genauer druff ein welche, will ihm hier ja nix falsches anhängen *5ich würd au gern schlafen, aber my Mom meint ja sich grundlos mit „Freunden“ besaufen und übelst Krach machen zu müssen, das schon seit fast sechs Stunden & n Ende finden die au nit.. ich hasse euch *das ernst meint*-.-... ---Etto.. u.u… Hab grade “A twist of fate” (ne engl. Diru FF) gelesen und die hatte n Happy end, da kommt in einem gleich das Verlangen auf, auch ein Happy end zu schreiben, aber so wies grade aussieht und ich des plane, wirds das nicht geben, es verläuft nun mal nicht immer alles so wie mans will und es gibt immer Leute, die verlieren. *nods* Nya... Und wer dachte, das war schon die Grenze des Übels, sollte die folgenden Chaps lesen u.u *dops*...2006-04-01(des war auch kein Aprilscherz-.-)--- Kapitel 10: Having this feeling love till the edge of time ---------------------------------------------------------- Anmerkung1: Schon wieder ne lange FF *die mag*x) Anmerkung2: PaRa, noch eine Woche, dann treffen wa uns endlich wieder *-*… *geil wird*x) Anmerkung3: Was haltet ihr eigentlich von Mike...? o_o? Anmerkung4: Ich hab ne Fliege zwischen my Fenster & dem Rollo (de erste dieses JahrXP) Anmerkung5: Meine Stiftmiene sieht aus wie n Schaft? O.o *Yaoi- Gedanken hat und zwei Stifte nebeneinander legt*xD~ (aufeinander geht nicht, rollen runterx,D..) Music: Vast – Nude, Gackt – Crescent ( Das sollte einem zu denken gebenXD~), Nirvana – Rape meXDDDDDD~.. *Yaoi Songs toll sind*x3.., SiD – Ren-ai & Hoshi no Miyako, Janne da arc 10.Kapitel: -Having this feeling love till the edge of time-*1 Totchis Schicht endete auch diese Nacht wieder gegen 24Uhr. Er war noch völlig kaputt von seiner Schicht. Nach der gestrigen Nacht waren noch mehr Gäste gekommen, vorlieb männliche. Natürlich nur, um sich die Attraktion der letzten Nacht nicht entgehen zu lassen, wenn Toshiya sich wenigstens daran erinnern könnte, was alles noch geschah, nachdem der Alk eingesetzt hatte, wüsste er wenigstens ihre Blicke und Anspielungen zu deuten. Allerdings hatte er weitgehend einen Blackout. Und auch nach dem heutigem Streit mit Dai, wenn man das so nennen darf, hat sich daran nichts geändert. Natürlich wollten fast alle diese diversen Gäste nur von ihm bedient werden und zu allem Überfluss bekam sein Kollege einen Anruf wegen seiner Freundin, die ins Krankenhaus eingeliefert wurde, weil die Wehen eingesetzt hatten und es ließ sich auch keiner finden, der ihm helfen wollte. Dai hatte er nicht anrufen wollen, er wusste nicht, was er machen sollte. Die beiden hatten sich seitdem nicht mehr gesehen und nachdem sich Toshiya beruhigt hatte, bekam er nur noch mit, dass Dai mit Kyo zu tun hatte, weil er so krank war. Eigentlich wollte Toshiya sich bei ihm entschuldigen, dass er auf einmal so in Panik ausgebrochen war und nicht mehr zwischen Realität und Trugschluss unterscheiden konnte, aber er traute sich nicht und wollte Dai nicht noch stören, als er so beschäftigt war. Und dann war da noch Mike, der heute ausgesprochen ruhig war. Er saß wie immer an dem selben Tisch, wenn seine Schicht begann, kam auch er und wie immer beobachtete er ihn auch diesmal, allerdings sagte er nichts und verlangte auch nicht, bedient zu werden. Er starrte Totchi immer nur an, sobald ihm jemand anderes hinterher pfiff und Kommentare wie ‚Heute Nacht schon was vor?’ oder ‚Ich warte auf dich, mein Bett ist groß genug für uns beide.’ kamen, sah er Toshiya mit einem düsteren Blick an, der nicht duldete, dass jemand seine Beute ansah. Manchmal fragte sich Toshiya ehrlich, warum eigentlich kein anderer auf diese Blicke aufmerksam wurde, da sie schon ziemlich deutlich waren und jeder Blinde sie sehen würde. Wahrscheinlich bemerkten andere sie auch, dachten sich aber nichts dabei und tranken lieber weiter ihr Bierchen.*2 Mike kam Totchi heute schon den ganzen Abend recht seltsam vor, dazu dann noch diese Blicke und in ihm kam Angst auf, die er mit einem Lächeln versuchte zu überspielen und es gelang ihm scheinbar auch. Keiner der Gäste bemerkte die wahren Gefühle von Toshiya und er hoffte, dass Mike es auch nicht tat. Die ganze Situation war ihm unheimlich unangenehm und er war froh, dass seine Schicht endlich vorüber war, aber er hatte auch schon wieder eine gewissen Unsicherheit in sich, was wohl sein würde, wenn er zu hause war. Was würde Dai tun? Würde er ihm sauer sein und ihn verachten...? Oder ihn vielleicht doch verstehen...? Aber das glaubte Totchi weniger. Wer würde so etwas schon nachvollziehen können, wenn man nicht selbst einmal in einer solchen Situation gesteckt hatte und diese unbegründete Angst kannte...? Würde sich überhaupt jemand die Mühe machen, verstehen zu wollen, was in einem solchen Menschen vorginge?! Er seufzte und begann dann, sich langsam das Hemd auszuziehen, er war richtig K.O. von diesem anstrengenden Tag. Die Müdigkeit überkam ihm schon jetzt und er wollte einfach nur noch ins Bett und schlafen, etwas, was er schon eine Weile nicht wirklich getan hatte, wenn man mal von dem Rauschschlaf des vorhergehenden Abends absieht. Lahm, wie er war, hing er das Hemd in den Spinnt. Mit der sich schließenden Spinntür ging die Tür zum Raum auf. Verwundert, wer jetzt noch hier sein konnte, sich dabei fragend, ob er nicht abgeschlossen hatte und gleichzeitig hoffend, dass es Dai war, sah er zur Tür. Er war grade dabei gewesen, seine Hose zu öffnen, doch als er die Gestalt in der Tür erkannte, hielt er es für besser, das bleiben zu lassen. Sein Herz krampfte sich schlagartig zusammen und gleichzeitig begann sein Puls zu rasen. Alles in ihm versteifte sich, als er den düsteren Blick sah, den Mike ihm zu warf. Er trat wortlos in den Raum, schloss die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel herum, das, was Toshiya vergessen hatte, weil er so erledigt war und jetzt da Mike hier war, erledigte er ihn mit Sicherheit auch. „Was... Was tust du hier..?“ fragte Totchi trocken, unterdrückte dabei seine Gefühle, die von Angst dominiert wurden. Er wollte Mike nicht zeigen, wie groß seine Furcht war, denn darauf hatte er es ganz klar abgesehen. Er wollte wieder einmal seine Macht und Überlegenheit unter Beweiß stellen. Totchi fragte sich nur jedes Mal, wem er etwas versuchte, zu beweisen, wenn er das tat. „Na...? Was denn so schreckhaft?!“ seine Stimme klang rau, dunkel und wie immer verbittert. „Gestern sah das aber noch ganz anders aus.“ Fügte er noch hinzu, Toshiya würde am Liebsten zusammenbrechen, er hatte noch ganz genau die Gefühle im Gedächtnis, die sich in ihm breit gemacht hatten, der Ekle und all das, als ihn fremde Leute anfassten. Der Gedanke daran, dass er dadurch Dai hinterging, blieb noch immer und war wohl ein Teil des Grundes, weswegen er gestern so reagierte, als er mit ihm reden wollte. Mike seufzte. „Du weißt doch, dass du mir gehörst. Ich muss dich wohl für deinen erneuten Ungehorsam bestrafen.“ Sagte er so, als wäre Toshiya an allem selbst schuld und hätte es gewollt. Er konnte nicht glauben, was er da grade hörte. Er hatte ihn doch zu all dem gezwungen, durch seine Drohung, Dai etwas anzutun, wenn er ihm nicht gehorchte und erpresste ihn damit. Und nun warf er ihm vor, dass er genau das getan hatte, was er verlangte!? Und bestrafen wollte er ihn deswegen jetzt auch noch. Er hatte sich doch keines Wegs dazu verpflichtet, Mike war es doch, der es lauthals verkündete. Totchi stand wie perplex da, er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er würde ihm wieder etwas antun, was seine Seele ein stück tiefer in den Abgrund reißt. „Und du wirst sehen, eines Tages wird mir dein Herz gehören und das dann, wenn du es am wenigsten erwartest und von dem, dem du viel mehr vertraust, als ich es dir erlaube.“ //Ich vertraue niemandem... Du Lügner...// Gelassen holte Mike sich eine Zigarette aus seiner Jackentasche, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug von ihr. Er tat so, als hätte er alle Zeit der Welt und rein theoretisch hatte er sie, niemand könnte herein kommen, da er ja schlau war, abzuschließen. Toshiya war wie paralysiert, er konnte weder ein Wort sagen, noch sich auch nur einen Millimeter bewegen, dennoch zitterte er leicht. Er war sich sicher, dass das nur an der Situation lag, dass Mike jetzt so provokant vor ihm stand und die Angst in ihm auflodern ließ. Die Lässigkeit von ihm, das Zeitschinden, verursachte Qualen von Fragen, was er als nächstes tun würde. Und Toshiya wusste, dass sie nicht irgendeinen Kaffeeklatsch halten würden. „Wieso zitterst du eigentlich? Frierst du? Tya, hättest dir vielleicht wieder etwas überziehen sollen, aber dazu ist es jetzt auch zu spät. Im Übrigen kann ich deine wunderschönen Schnitte sehen- es ehrt mich wirklich, was du alles für mich tust.“ Er warf seine nicht mal bis zur Hälfte gerauchte Kippe auf den Boden vor sich und trat sie langsam aus. Dann richtete er seinen Blick wieder auf Totchi, es war ein finsterer Blick, in dem Hass stand. Totchi wich leicht zurück, als er das sah. Im nächsten Moment kam Mike auf ihn zu, hob seinen rechten Arm und verpasste ihm damit eine heftige Ohrfeige, durch die er zu Boden ging. Mike hatte ihm noch nie leichte Schläge verpasst, es waren immer welche von der heftigsten Sorte. Der Schlag raubte ihm beinahe das Bewusstsein, doch er hatte schon schlimme Vorahnungen, was noch folgen würde und konnte sich nicht erlauben, durch die Bewusstlosigkeit auch noch wehrlos aufzugeben. Als er sich zusammenriss und sich leicht aufrichtete, bemerkte er, dass ihm der Schlag auch noch Nasenbluten verpasst hatte und er hielt sich die Hand vor die Nase. „Du gehörst mir, nur mir, merk dir das endlich!“ schrie er ihn an, kam dann zu dem auf dem Boden sitzenden und ging in die Hocke, sodass ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. Er sah ihm mit festem, finsteren und tödlichem Blick in die Augen. „Niemand darf dich lieben! Niemand darf dich anfassen! Niemand darf dich ansehen! Niemand außer mir!“ brüllte er ihm dann direkt ins Gesicht, sodass Toshiya zurück zuckte, es kam ihm vor, dass Mike ihn gleich zerfleischen würde. Seine Wut schnürte nur daher, dass er gestern nicht Mike seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, sondern anderen Gästen. Mike griff an Toshiyas Schultern und krallte sich mit den Fingernägeln in sie. Sah hin wahnsinnig an. „Und niemand darf dich ficken!“ Toshiya stieß Mike mit einem Hieb von sich, den er nicht geahnt hatte und kauerte sich zusammen, versteckte das Gesicht hinter seinen Knien, damit er ihm nicht mehr ins Gesicht sehen musste. Wieder wuchs die Angst ein Stück. Mike lachte überlegen auf. „Oh, was hast du denn?! Angst!?“ er brach fast in schallendes Gelächter aus. Um Totchi nur noch mehr zu ängstigen, nahm er dessen Kinn in die Hand und sah ihn mit einem Bick an, der sagte, dass er die Macht hatte. Toshiya sah ihn ängstlich an, die Tränen standen ihm schon in den Augen. „To-shi-ya..“ flötete er hinterlistig, um auf seiner Angst herum zu trampeln.*3 Und das, was er wollte, erreichte er, Totchi lief eine Angstträne aus den Augen. Mike leckte die Träne genüsslich von seiner Wange. Die Feuchtigkeit seiner Zunge auf seiner Haut rief einen Ekel in Toshiya hervor, den er gut von der vorherigen Nacht kannte. Toshiya wünschte sich in diesem Moment an einen anderen Ort, allein und wo ihn niemand finden konnte, nicht einmal Mike. Doch genauso gut, wie er wusste, dass er nicht entkommen konnte, war ihm klar, dass es diesen Ort wohl niemals geben würde. „Du bist einfach zu süß, wenn du Angst hast.“ Grinste Mike ihn an, seine Stimme klang dennoch weiterhin gefährlich und steigerte Totchis Angst nur weiter. Auch das Zittern hörte nicht auf. „Geh weg..“ stammelte er verängstigt und hielt sich die Hände vors Gesicht, damit er nicht mehr in das wahnsinnige Gesicht von Mike sehen musste, seine Angsttränen liefen ihm übers Gesicht. Doch nichts tat Mike je, was er wollte und so lachte er auch diesmal nur hämisch auf. Er liebte es, dieses Machtspielchen, denn er wusste, dass er gewinnen würde und Toshiya konnte nicht entkommen, niemand war hier. Keiner würde ihm helfen können, keiner würde es tun, selbst wenn sie wollten. Mike begann sein schändliches Treiben erneut. Er drückte Totchis Knie auseinander, strich dann an seinen Oberschenkeln entlang immer höher. Doch anders als sonst begann Toshiya zu schrieen, so laut er konnte und trat Mike ins Gesicht, sodass er von ihm abließ und Toshiya die Möglichkeit hatte von ihm wegzukriechen. Er versuchte in der Ecke Schutz zu finden, dabei war dies grade der falsche Weg, denn wenn Mike dort war, hatte er keinerlei Chance, zu entkommen. Toshiya spürte zum ersten Mal, dass er es nicht mehr einfach zulassen wollte, seit er Dai kannte und das lag vor allem an dem Streit mit eben diesem am Nachmittag. Er hatte Dai von sich bekommen, dabei wollte er immer seine Nähe und nun bekam er Nähe von Mike, die er nicht wollte. Mike stand auf und kam wortlos auf ihn zu, Toshiyas Ungehorsam weckte in ihm Impulse, die ihn alles tun lassen konnten und genau das drückte er grade mit seinem Blick aus. Toshiya sah ihn nicht einmal an und wurde schon panisch, als er die harten Schritte wahrnahm. „Wo bleibt er denn...?!“ Dai sah nervös aus dem Fenster, es war schon 00:30Uhr und Toshiya war noch immer nicht hier. Das allein reichte schon aus, um in ihm Sorgen aufsteigen zu lassen. Seine Zigarette landete dann auf dem Boden, er rauchte sie gar nicht erst zu ende. Nach der Sache mit Totchi am Nachmittag war er sehr besorgt um ihm und wollte noch mit ihm darüber reden, aber irgendwie hatten sie sich verpasst. Irgendwoher hatte er ein schlechtes Gefühl im Bauch und stieg aus dem Wagen. Er ging einfach in den Club, zu seinem Erstaunen war nicht abgeschlossen, aber die Lichter waren aus. Als er dann weiter ging, hörte er plötzlich ein dumpfes Geräusch und einen Schrei. Alarmiert rannte er in die Richtung, aus der er kam und stand dann vor der Tür von dem Raum, in dem sich die Mitarbeitet umzogen. Wieder schrie jemand und er erkannte, dass es Toshiya war. Er rüttelte an der Tür, die noch immer verschlossen war und rief nach seinem Freund. Plötzlich schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass nur Mike es sein konnte, der dort drinnen war. Er realisierte erst jetzt die Gefahr, der Toshiya ausgesetzt war, er vernahm ein Schluchzen, das von etwas unterdrückt wurde und dann die deutliche Stimme von Mike, jedoch verstand er nicht, was er sagte. Dai fiel dann plötzlich wieder ein, was Mike Toshiya bereits alles angetan hatte und vielleicht tat er genau das Selbe jetzt erneut mit ihm. Ohne noch groß zu überlegen, ging er ein paar Schritte zurück, nahm dann kurzen Anlauf und trat die Tür ein, denn anders würde er nicht hinein kommen. Er hatte mit seiner Vermutung Recht, dass Mike es war, der Toshiya wieder quälte. Diesmal jedoch schien er schlimmeres verhindert zu haben. Totchi lag auf dem Boden, beide Hände über seinem Kopf von Mikes linker festgehalten, während er ihm am Hals knabberte und mit seiner Rechten unter Toshiyas Hose in seinem Schritt verweilte und dort abtastete, was man abtasten konnte. Durch Dais Eindringen ließ er sich nicht einmal abbringen, Totchi hingegen bemerkte ihn und warf ihm einen hilflosen und peinlich berührten Blick zu. Jetzt sah Dai auch noch, wie Mike ihn anfasste. Er drehte schnell den Kopf weg, damit er nicht auch noch seinen hilflosen Blick wahrnahm. Erst jetzt erwachte Dai aus seiner Starre des Schreckens und lief zu Mike, riss ihn an den Schultern von Totchi los und drückte ihn gegen den Spinnt, hielt ihn so fest er konnte am Kragen und warf ihm einen wütenden Blick zu. „Spinnst du eigentlich komplett!! Lass deinen dreckigen Griffel von Toshiya oder ich hack sie dir einzeln ab!!“ schrie er ihm direkt ins Gesicht, wie Mike es sonst immer bei Toto getan hatte. Mike grinste nur und spuckte ihm ins Gesicht. „Du kannst mir gar nichts.“ Gab er überlegen zurück und stieß Dai von sich, dass er auf den Boden fiel. Nun stellte sich Mike vor ihn und sah ihn fordernd an. Als Dai sich aufrichtete, trat Mike ihm in den Unterleib und Dai kniff vor Schmerzen die Augen zusammen. Toshiya hatte sich in der Ecke versteckt und sich vor Angst nicht mehr bewegt, gab auch sonst kein Lebenszeichen von sich. Mike ging dann zu ihm und packte ihm am Arm, wollte ihn mit sich nehmen, aber er machte den Fehler, Dai den Rücken zu zudrehen. In dem Moment, als er mit Totchi beschäftigt war, stellte er sich hinter Mike. „Pfoten weg, ich sags nicht noch mal.“ Dai klang bedrohlich und nicht so, als würde er Scherze machen. Um seiner Aussage genügend Glaubhaftigkeit zu geben, hielt er ihm eine Waffe in den Rücken und entsicherte sie hörbar. Als Mike dann stillstand und nichts tat, zog Dai ihn von Toshiya weg, drehte seinen Arm auf den Rücken und hielt ihm die Pistole noch immer dagegen. Er schob ihn aus der Tür aus dem Raum. „Hau ab! Aber so schnell du kannst! Und komm Toshiya nie wieder zu nahe! Ansonsten blass ich dir das Gehirn weg!“ er stieß Mike vor sich und wartete darauf, dass er ging. Mike sah ihn grinsend an, als hätte er noch ein Ass im Ärmel, verschwand dann aber aus dem Club. Als Mike wegrannte, bemerkte Dai, dass Toshiya zu weinen begann. Völlig überrumpelt drehte er sich dann zu ihm hin und ging näher auf ihn zu. Totchi saß wieder zusammengekauert und mit dem Gesicht hinter den Knien versteckt in der Ecke und weinte einfach nur noch. Man brauchte nicht zu wissen, was ihm schon alles widerfahren war, um zu erkennen, dass er einfach nur noch fertig war und endlich wollte, dass es ein Ende hatte. Dai ging zu ihm, sicherte indes noch die Waffe und steckte sie wieder in seine Hose. Er kniete sich vor Toshiya auf den Boden. „Totchi...“ sagte er dann mit einer Stimme, die so sanft war, wie sie nur sein konnte, ganz im Gegenteil zu der, mit der er eben mit Mike sprach. Diesmal spürte Dai, dass er nicht zu spät kam und schlimmeres verhindert hatte. Als Totchi jedoch nicht auf ihn reagierte, legte er vorsichtig seine Hand auf seinen Kopf und strich ihm darüber, wie es eine Mutter bei ihrem Sohn tun würde, wenn er traurig war, weil er etwas falsch gemacht hatte. Diesmal kam auch eine Reaktion von Toshiya. Er sah Dai mit verweinten und verzweifelten, aber dennoch hilflosen Augen an. Dai schenkte ihm ein Lächeln, welches eine beruhigende Wirkung auf ihn ausstrahlte und ihn spüren ließ, dass von Dai keine Gefahr ausging. Am Ende mit den Nerven löste er seine Starre und umarmte seinen Freund. Es war ihm in diesem Moment egal, was er dachte oder ob er ihn liebte, er wollte nur weinen und nicht mehr allein sein. kaum, dass er sich an Dai klammerte, schloss auch dieser seine Arme um den jüngeren und hielt ihn ganz fest, bis er nicht mehr zittern würde und auch die letzten Tränen versiegen. Am nächsten Tag kamen Shinya und Kaoru zu Dai nach Hause. Er sah sie verwirrt an, als sie beide vor der Tür standen und um Einlass baten. Es war grade so spät, dass Shinya eine halbe Stunde Schule aus hatte. Natürlich ließ er seine Freunde nicht draußen vor der Tür stehen. Sie gingen gemeinsam ins Wohnzimmer uns machten es sich dort bequem. Die Tatsache, dass Shinya mit dabei war, wunderte ihn zurecht, eigentlich hatte er gar keine Zeit und müsste bald los zum Club. Shinya rückte auch gleich mit der Sprach raus und ließ sich gar nicht erst lange bitten. „Ich habe eben von Kaoru erfahren, was gestern passiert ist. Im Club.“ Begann er dann. “Wie geht es Toshiya nun?” fragte er an Dai gerichtet. „Schlecht. Nachdem ich ihn nach Hause gebracht hatte, hatte er nur noch geweint und wollte nicht allein sein. Ich bin bei ihm geblieben, bis er in meinem Arm eingeschlafen ist. Manchmal denke ich, dass er noch immer das Kind ist, das den Schutz seiner Eltern braucht... Nya... Er schläft noch immer.“ „Und was willst du tun...?“ fragte Shin weiter. „Ich schätze mal, dass es nicht gut ist, wenn er alleine unterwegs ist, Mike könnte ihm jeder Zeit auflauern.“ „Das befürchte ich auch.“ Stimmte ihm Kaoru zu. „Besonders wenn er ihm schon droht, dir was zu tun, damit er sich nicht wehrt und zu dir sagt, dass du ihn umbringen sollst. Das geht mir schon viel zu weit und mit Stalking allein hat das bald nichts mehr zu tun.“ „Allerdings und ich halte es für besser, wenn er kündigt. Ich werde meinem Chef nachher mitteilen, dass Toshiya nicht mehr arbeiten kommt.“ Bemerkte Shinya dann. Dai nickte zustimmend. „Das wird das Beste sein. wir können ihm unmöglich dieses Gefahr aussetzen. Hätte ich nur vorher gewusst, dass Mike im Club ist und ihm auflauert, hätte ich ihm schon vorher von der Arbeit abgeraten.“ „Gut, aber das konntest du schlecht wissen, er hat ja nichts gesagt.“ Meinte Kaoru nur. „wir hätten wahrscheinlich einiges anders gemacht, hätten wir mehr vorher gewusst oder hätte ich dir nicht so lange verheimlicht, was im Krankenhaus passiert war.“ „Und was machen wir mit ihm? Wir können ihn ja schlecht einsperren, wenn wir nicht da sind oder ihn an die Leine nehmen, wenn er raus gehen möchte.“ War Shins Einfall. „Wir sollten das mit Toshiya selbst besprechen.“ Schlug Kaoru vor. „Hai und wir sollten...“ wollte Dai weiter führen, wurde aber unterbrochen. „Was ist mit mir...?“ fragte ein verschlafenes Totchi, das grade zur Wohnzimmertür herein schaute und die anderen bemerkte. „Schön, dass du wieder wach bist, komm ruhig her.“ Schlug Kaoru dann vor. „Wir müssen was mit dir besprechen.“ Toshiya sah fragend zu Dai und kam dann gähnend ins Wohnzimmer. Er reib sich die verschlafenen Augen, man sah ihm deutlich an, dass er erst seit ein paar Sekunden wach sein musste. Er schwankte leicht beim Gehen und seine Haaren waren total durcheinander. Er trug auch nur das Shirt, welches Dai ihm zum Schlafen gegeben hatte, es war ihm eine ganze Ecke zu lang und darunter hatte er scheinbar auch nur seine Boxer an. Das verwunderte Dai irgendwie, dass er sich traute, so vor andere Leute zu treten nachdem, was passiert war, aber vielleicht hatte er es noch gar nicht bemerkt und mit Besuch hatte er auch nicht gerechnet. Er setzte sich neben Dai auf die Couch und nahm sich dann die Wolldecke, um sich zuzudecken. „Okay, dann will ich dir das wohl alles mal erklären..“ begann Kao dann und Totchi lehnte sich den schweren Kopf an Dais Schulter. Dieser sah ihn lächelnd an und legte seinen Arm um Toshiyas Schulter, damit er nicht wieder das Gefühl hatte, einsam zu sein und wusste, dass er keine Angst mehr haben brauchte. „Wir haben angesichts der Tatsache, was besonders in den letzten Tage passiert ist, beschlossen, dass du nicht mehr in dem Club arbeiten solltest. Wir können nicht von Dai verlangen, dass er dich immer abholt und hinbringt, damit Mike dir nicht auflauert. Er war jetzt eine Weile nicht mehr in der Werkstatt und wir haben dadurch viele Verluste gemacht. Also, Dai, sobald es möglich ist, solltest du auch wieder arbeiten gehen.“ Dai nickte verständnisvoll und Kaoru fuhr fort mit seinem Vortrag. „Gut, des weiteren wäre es sicher besser, wenn du nicht mehr allein unterwegs bist, weil Mike überall sein könnte. Wahrscheinlich bist du nur noch hier sicher, solange er nicht weiß, dass du hier wohnst. Aber wir können dich schlecht hier einsperren und es wird auch nicht gehen, dass immer jemand bei dir ist, wenn du irgendwo hin gehen willst. Ich bin ganz ehrlich, ich halte es für besser, wenn wir zur Polizei gehen. Auch wenn sie nicht gleich eingreifen und ihn festnehmen und es dir unangenehm ist, über alles zu sprechen. Sie können dir Personenschutz anbieten und achten auf Mike, falls er irgendwo auffällt.“ Kaoru wandte sich dann zu Dai. „Und du, es ist zwar gut, dass du dank der Waffe gestern schlimmeres verhindern konntest, aber du weißt, dass das strafbar ist und da er jetz drauf vorbereitet ist, bietet es auch nicht wirklich Schutz.“ Dai wollte grade etwas erwidern, als er plötzlich etwas feuchtes auf seiner Brust spürte. Verwirrt und bedröppelt sah er zu Totchi, der während Kaorus Rede eingeschlafen war. Und das Resultat war, dass er ihm auf den Oberkörper gesabbert hatte, weil er mit offenem Mund schlief. „Etto... Soll ich das jetzt lustig finden...?“ seufzte Dai. Er fühlte sich nass. „Woah, wie kannst du schlafen, wenn ich über dich rede!?“ motze Kao, was ihm relativ wenig brachte, da Totchi das im Schlaf wohl nicht mitbekam. „Ich glaube, er war gar nicht wirklich wach. Sicher war er nur aufgestanden, um auf Toilette zu gehen und wollte gleich wieder ins Bett.“ Warf Shinya ein. „Und Dai hat er wohl als Bett verwechselt.“ Sagte Kaoru sarkastisch. „Könnte hinkommen, wenn Dai meinte, er war die ganze Zeit bei ihm, bis er eingeschlafen war..“ Shinya schmunzelte und tat so als würde er zu Kaoru flüstern. „Ich glaube, die beiden haben doch eine heimliche Beziehung.“ „Glaub ich auch.“ Gab Kao im gleichen Ton zurück, um Dai zu ärgern. Der würde jetzt auch gehörig schnauben und meckern, würde Totchi nicht schlafend an ihm kleben. „Höhö, Kyo würde euch jetzt so richtig eins auswischen.“ Grinste Kao ihn dann an. „Wo is n der eigentlich?“ fragte Shinya dann in die Runde. „Schläft in meinem Bett.“ Antwortete Dai. „Woha, gleich zwei Bettgeschichten auf einmal.“ Grinste der Drummer dann wieder und auch Kao konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Warumono würde euch die Augen auskratzen.“ Lolte Dai nur. Ihm fiel auf, wie leicht Toshiya war, und das nicht zum ersten Mal. Als er ihm nun im Arm lag, hatte er das Gefühl, ihn beschützen zu können und zu wollen. Gleichzeitig jedoch kam es ihm so vor, als würde er ihn einnehmen und zu viel Besitz von ihm ergreifen. Es kam ihm falsch vor, da es richtig wäre, wenn er ihn lieben würde oder sie ein Paar wären, aber das war nicht der Fall. Er dachte sich aber auch, dass es für Toshiya besser wäre, wenn er ihn erst mal als Stütze weiß, dennoch sollte er sich nicht zu sehr an ihn klammern. Besonders nicht, wenn sie es wirklich einmal schaffen sollten, mit ihrer Band eine Karriere zu beginnen. Von seinen Gedanken lenkten ihn die anderen schnell wieder ab, als sie weitere Scherze über Dai und seine zwei Lover machten. Manchmal musste so etwas eben auch sein und den tristen Alltag auflockern. 10.Kapitel –Owari- *1Das müsste heißen, falls ichs richtig übersetzt hab, >dieses Liebesgefühl zu haben bis an den Rand der Zeit< und ist wohl klar Toshiyas Gedanke. *Totchi love*x)  glaubt man angesichts der Story wohl nicht wirklich ^^;;; *2 Tya... Das ist die Gesellschaft von heute u.u viel zu oft wird einfach nur weggesehen.. >.>; *3des spricht er in Silben und zieht se lang. So in der Art: ‚Komm her, ich hab was ganz feines für dich *hinterhältig desu*’ u.u ---Kann es sein, dass Diru des Dai- Gitarrensolo am Anfang von Red...[em] bei Nirvanas Rape me geklaut ham...? ò.ó *grade beim hören auffällt* Diru, ihr StehlerXDD *denen das erlaub*xP.. So, des is mal n kurzes Chap, aber nya... Was solls. Muss halt so sein, wegen meiner Storyplanung und so u__u (Ya, schlag mich PaRa, aber nya...)Es geht weiter und es ist noch nicht vorbei^^ soviel dazu, aber nya.. Ich glaube manchmal, meine Storys sind zu ernst und brauchen mehr Realität o.O PaRa, what you think? (dich nervts, dass se imma im KH sind, gomen ne, aber wenn man sich umbringen wollte, kommt man da hin und soXD~ *lol*..hoffe, krieg mal andere Storys hin, wo se nicht dauernd da sind, hier verspreche ich nichts *dops*..2006-04-02--- Kapitel 11: Ikketsu to kizuato ------------------------------ Anmerkung1: @.@ schon 100Seiten (in Times new roman größe12^^;) Anmerkung2: PaRa, hör auf mir zu sagen, ich soll ne andere FF schreiben, wenn ich die aktuellen nicht beendet hab @.@ *Schon wieder an ner anderen weiter schreiben soll*€.€ ich bin kein Zeitscheißer, ich kann nich hexenT^T... Music: Janne da arc, Dir en grey – Vulgar, Samsas Traum, Gazette – NIL 11.Kapitel: -Ikketsu to kizuato-*1 ich habe mir nicht gewünscht, dass es ist, wie es ist, aber an der Gegenwart kann ich nichts mehr ändern. Es gibt Dinge daran, die mir Freude bereiten und mich zum lachen bringen und es gibt Dinge, die ich hasse, verabscheue und die Tage, an denen ich vor Kummer und Leid keinen Ausweg mehr sehe, selbst wenn für andere heiter Sonnenschein ist... Dai ist an diesem Tag wieder arbeiten gegangen, das erste Mal seit langem. Er wollte eigentlich nicht, denn er konnte Toshiya jetzt nur schwer allein lassen. Nicht nach allem, was geschehen war. Er hatte eine gewisse Angst, er würde ihn wieder verlassen, wenn er nicht da war. Kaoru hatte aber heute nach ihm verlangt, weil er in der Werkstatt dringend seine Hilfe benötigte. Der andere Gitarrist beruhigte Dai etwas, indem er einwand, dass Kyo auch noch da war und so krank war er nicht mehr, er war schon wieder recht munter auf den Beinen und konnte wieder rumzetern und andere anmeckern, wenn ihm etwas nicht passte, nur ab und an überwältigte ihn das Fieber noch, aber diese Augenblicke kamen und gingen recht schnell wieder. So war es auch diesen Morgen gewesen, als Totchi den armen Kyo geweckt hatte, um mit ihm zu frühstücken. Er regte sich schrecklich darüber auf und war maulen und gegen seinen Willen an den Tisch gekommen, rauchte zu erst eine und warf Toshiya dann tödlich Blicke zu, in der Hoffnung, er würde umfallen, damit er wieder schlafen gehen konnte. Dies tat Toto allerdings nicht. Es wunderte ihn irgendwie, dass Totchi heute wieder dieses komische Zeug trug, was er schon anhatte, als Dai ihn aufgegabelt hatte. Wahrscheinlich waren die anderen Sachen dreckig, dachte sich Kyo nur und achtete nicht weiter darauf. Es gibt Dinge im Leben, gegen die ist man machtlos. Es gibt Dinge bei denen mich das nicht stört und es gibt diese, bei denen ich in Heulkrämpfe ausbreche... Er warf Toshiya einen finsteren Blick zu, als dieser ihn anlächelte und ihm ein Brötchen hinreichte. „Danke!“ motze er genervt, so gern er auch aß, jetzt war Zeit zum schlafen. Toshiya ließ sich davon jedoch nicht beirren und blieb weiter ruhig. Wie konnte man nur nach allem noch so gelassen sein!? Kyo stieg eindeutig nicht mehr durch, was das Denken von seinem Gegenüber anging, aber das tat er ja selten und aus Prinzip versuchte er es meistens auch gar nicht erst. Was ging ihn anderer Leute Leid an, wenn er selbst grade nicht mit sich im Reinen war!? Zu erst wollte er den Konflikt in ihm selbst lösen, bevor er sich auf andere einließ und dazu brauchte er auch genügend Schlaf. Er seufzte und stopfte dann das Brötchen in sich hinein. Auch Toshiya begann zu essen, er aß jedoch gesitteter als es Kyo tat. Doch genau wie Kyo sprach er nichts. Vielmehr war er in Gedanken und dachte an morgen. Er war sich nicht sicher, ob er das richtige für sich und Dai tat und ob es überhaupt eine wirklich richtige Methode gab, aber er hatte sich entschieden und konnte und vor allem wollte es nicht mehr anders. Es gibt Dinge an mir, die ich nicht mehr ändern kann. Jene, die kamen, ohne dass ich etwas verhindern oder ändern konnte und jene, die ich selbst herbei geführt habe... Kyo gähnte herzhaft und grummelte Totchi an. „Woah, das kann nicht wahr sein, dass ich jetzt schon so früh wach bin und ich meine wach! Gib mir wenigstens n Kaffee, damit ich nicht noch den ganzen restlichen Tag im Halbschlaf durchs Haus latsch, des is ja erbärmlich.“ Grummelte er weiter und reichte Toshiya die leere Tasse, der Kaffee war erst vor ein paar Minuten fertig durch gelaufen. Toshiya tat das, was Kyo von ihm verlangte und ging zur Maschine, um ihm dort eine Tasse des heißen Getränks zu holen. Kyo lag mit dem Kopf schon wieder auf dem Tisch, als Totchi ihm dann die Tasse vor die Nase stellte. „Vorsicht, heiß.“ Sagte er dann und setzte sich wieder. Nur langsam reagierte Kyo auf Totchis Kaffee. Er hob den Kopf und nahm sich dann etwas zusammen. Lächelnd beobachtete Totchi den schläfrigen Sänger und mit jedem Schluck, den Kyo von dem Gemisch nahm, versank er tiefer mit seinem Blick in ihm. Es dauerte nich lang, bis Kyo einschlief und wieder den Kopf auf den Tisch platzierte. Toshiyas Grinsen verschwand von seinem Gesicht. Er stand vom Tisch auf und ging in sein Zimmer. Dort holte er seine Tasche raus, die er neben der Tür platziert hatte, steckte die Tabletten wieder ein und holte einen Zettel heraus. Er ging noch einmal in die Küche und legte den Zettel neben dem schlafendem Kyo auf den Tisch. Dann drehte er sich wieder um und verließ lautlos die Wohnung. Es gibt Menschen, die mein Leben begleiteten. Einige gingen wieder, andere bleiben für die Ewigkeit. Oft kann ich nicht darüber entscheiden, ob die, die bleiben, auch die sind, die ich über alles liebe und brauche... Was einmal zerbrochen ist, kann man nicht reparieren... „Damnit!“ fluchte Dai, als endlich Pause war. Er hatte einen ganzen Berg Arbeit hinter sich und bereits ein neuer lag vor ihm. Kaoru hatte ihn damit beauftragt, die Buchhaltung seiner Abwesenheit zu überprüfen. Eine Aufgabe, die er nur ungern übernahm. Er hasste Mathe und wusste genau jetzt auch wieder genau, warum. Aber zu seinem Glück hatte Kaoru gute Vorarbeit geleistet und kaum Fehler gemacht. Kaum dass er ihm innerlich dafür dankte, kam auch schon ein erschöpfter Kao zur Tür des Raumes herein. Seine Kleidung war Ölverschmiert und er hatte selbst etwas davon im Gesicht. Dai musste grinsen, als er sah, was Kaoru nicht wusste. Kaoru kam zu ihm und setzte sich neben ihn auf einen Stuhl. Er nahm eine ungesunde Körperhaltung an, doch sie entspannte ihn. „Ganz schön geschafft, wa?“ „Allerdings. Seit wann haben wir eigentlich einen solchen Andrang? Nya... Ich bin aber ganz froh, dass du jetzt wieder hier bist, die Buchhaltung auch noch zu machen, war nicht grade einfach.“ „Bist eben ein Workaholic, ne?“ grinste Dai und wischte Kaoru dann mit seinem Finger über die vor Anstrengung gerötete Wange. „Was..?“ wollte er fragen, doch als Antwort hielt Dai ihm einen reflektierenden Gegenstand vors Gesicht, der hier in der Unordnung einfach mal auf dem Tisch lag. Bedröppelt musste Kaoru nun feststellen, dass Dai das Öl in seinem Gesicht nur noch mehr verschmiert hatte. Seufzend legte er den Kopf schief und betrachtete dann Dais Arbeit. Er musste ein seltsames Gesicht machen, als Dai ihn nur fragend ansah. „Was is...?“ fragte er dann drauf los. „Du bist anscheinend genau das Gegenteil von mir.“ Seufzte er erneut. „Was meinst du..? Spielst du darauf an, dass ich faul bin...?“ Dai sah ihn schräg an. „Iie, aber schon allein der Rechenweg ist falsch. Da sieh hin... Also.. Dai.. An was hast du gedacht..? Du warst ganz sicher nicht bei Buchhaltung.“ „Woher...?“ „Dai, ich bin nicht blöd. Seit wann hat das Volumen und die Durchschnittsberechnung eines Durchmessers von zwei aneinandergelegten Halbkreisen etwas mit Buchhaltung zu tun!?“ „Keine Ahnung, wer schreibt denn so was...?“ Dai war etwas perplex von der ihn verwirrenden Frage und dem ganzen Mathekram. Kaoru klatschte sich die Hand vorm Kopf. „Du natürlich. Da!“ er zeigte auf das Blatt, was eigentlich die Stromkosten anging. „Na... Wo warst du mit deinen Gedanken...?“ „Nya... Ich hab an vieles gedacht... besonders aber an das, was mit Mike war...“ „Dai, ich weiß, dass das nicht leicht für euch ist, aber du darfst deswegen nicht deine Pflichten vergessen.“ „ich weiß doch, dass du recht hast, aber ich habe einfach ein ungutes Gefühl, wenn ich daran denke, dass Toshiya jetzt mit Kyo allein zu hause ist und Mike auftauchen könnte...“ „Dai, er weiß nicht, dass Toshiya bei dir wohnt! Und du musst Toshiya auch mal vertrauen, dass er sich nichts antut oder ähnliches, du kannst nicht wie eine Glucke auf ihm hocken. Auch wenn er dir viel bedeutet. Wir können eben nicht immer da sein. und nach dem er sich gestern wieder in deine Arme zum schlafen gelegt hat, denke ich, ist er bereiter als zuvor, auch zu dir vertrauen aufzubauen und will auch nicht gehen. Immerhin ist es doch das erste Mal, dass er wieder ein richtiges Zuhause hat und Leute um sich herum, die sich um ihn sorgen und die auch ihm wichtig sind. Und auch wenn es dir gemein vorkommt, dass ich das sage, aber es gibt auch noch andere Dinge, die wichtig sind und die solltest du nicht vernachlässigen, nur weil es einem Freund schlecht geht.“ „Du hast wie immer recht...“ „Was erwartest du, ich bin Kaoru.“ Grinste er. „Hab ich ganz vergessen...“ lolte Dai nur als Antwort. Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es erst 10:54Uhr war und er somit noch eine Stunde arbeiten musste. Und fast genau 1 ½ Stunden später kam er in seiner Wohnung an. Vom plötzlich einsetzenden Regen war er völlig durchnässt. Er zog sich die nasse Jacke aus und hing sie an den Haken, danach die Schuhe. Er ging erst einmal ins Schlafzimmer und zog sich um, bevor er noch eine Erkältung bekommen würde. Das konnte keiner von ihnen jetzt gebrauchen, zumal Kyo auch krank war und durch sein Wegfallen auch n Haufen Arbeit angefallen ist.*2 Dai war etwas verwundert, dass Kyo nicht in seinem Bett lag und schlief, da es in der ganzen Wohnung ruhig war. Ansonsten hätte Kyo wohl ferngesehen oder ähnliches. Aber es war nichts zu hören, kein Fernseher, keine Musik und auch kein Wasser von der Dusche oder so. war er etwa mit Toshiya unterwegs?! Seufzend ging er dann aus dem Zimmer und wollte in die Küche, um erst mal eine zu rauchen. Er sah verdutzt zu dem auf dem mit dem Kopf auf dem Tisch liegenden Kyo und dachte, er würde eingeschlafen sein. von Kyo war ja allgemein bekannt, dass er überall schlafen konnte, aber das war schlecht, wenn er jetzt rauchen wollte. Außerdem brauchte er auch nicht den ganzen Tag schlafen. Er könnte sich ja mal ein bisschen nützlich machen und einkaufen gehen mit ihm und Toshiya. Die Liste von Kaoru war lang. Sehr lang. „Hey, Knollo, aufwachen.“ Er rüttelte vorsichtig an seinen Schultern, er hatte nicht vor gebissen zu werden, denn Kyo war sehr angriffslustig, wenn er noch im Halbschlaf war. Doch nichts rührte sich. Verwundert sah Dai den Sänger an. Erst als er jetzt näher hinsah, fiel ihm auf, dass da ein Zettel lag. Er nahm ihn sich und begann, zu lesen: [1]Dear Dai... Es tut mir leid... Alles, was passiert war... Es tut mir leid, dass ich ein solcher Egoist war und dass ich ein so großer Dummkopf war... Mike verfolgt mich, ich kann nirgendwo bleiben, das wusste ich von Anfang an, aber... Ich hatte Hoffnungen gehabt, nachdem du mich genau dann gefunden hattest, als ich mich umbringen wollte. Für mich war es ein Zeichen, dass es vielleicht der richtige Weg wäre, hier zu bleiben und endlich nicht mehr weglaufen zu müssen. Ich war glücklich, wirklich glücklich, auch wenn ich anfangs skeptisch war... Und es sah alles so aus, als könnte ich wirklich einmal meine Vergangenheit hinter mir lassen, aber ich war verblendet, ich hätte wissen müssen, dass Mike niemals aufgibt. Dazu liebt er mich zu sehr. Und dennoch wollte ich nicht weg von hier... ... ... Dai, bitte verzeih mir, dass ich dich da mit reingezogen habe, ich hätte es nie tun dürfen, dazu war ich nicht befugt... Die Gefahr, die von Mike ausging, kannte ich zur Genüge, ich war so blind... Und ich habe es so weit gehen lassen, dass du in Gefahr geraten warst... Ich war auf dem Weg, zu vergessen und zu überleben... Ich wollte nicht mehr sterben, ich will es auch jetzt nicht, weil... Du hast mir einiges gezeigt und neu gegeben, was ich für immer verloren glaubte: Liebe. Dafür bin ich dir sehr dankbar, das musst du mir glauben, auch wenn ich jetzt so undankbar bin und verschwinde. Solange ich dieses Gefühl habe, werde ich nicht mehr versuchen, mir das Leben zu nehmen und es wird für die Ewigkeit reichen. Ich kann es spüren, weil es mir so schwer fällt, dir dies zu schreiben und zu gehen, aber angesichts der Gefahr, die immer mehr zu nimmt, kann ich nicht anders, ich könnte nicht ertragen, wenn er dich umbringt, denn das hatte er vor. Ich kann nicht damit leben, zu wissen, dass du wegen mir... Aber ich kann damit leben, von dir weg zu laufen, damit du weiter lebst... Auch wenn das unfair ist... Auch wenn es mich nicht glücklich macht... Du lebst... Das ist das wichtigste... Meine Schatten kann ich nicht leugnen und nicht abwerfen, ich kann nicht verlangen, dass sie jemand versteht... Dai, ich kann dir nicht sagen, was alles geschehen ist, was besonders passierte, als du nicht hinsehen konntest. Ich will dich nicht belasten, will nicht, dass du es erfährst, ich schäme mich dafür... Bitte suche nicht nach mir, denn es zerreißt mich, wenn ich dich wieder sehe, ich kann nicht in deine Augen sehen, ich kann dich nicht verabschieden, es schmerzt so sehr... Ich müsste dir ins Gesicht sagen, dass ich fort muss und das bringe ich nicht übers Herz... Es ist korrupt, dass ich so handle, du musst es nicht verstehen, du musst nicht. Ich würde es nicht können... Bitte, bitte, vergiss, dass ich einmal in deinem Leben eine kleine Rolle gespielt habe, vergiss, was ich dir alles angetan hatte... Bitte... Denke nicht mehr an mich... Hasse mich nicht, liebe mich nicht, vermisse mich nicht... Aber vor allem: Erinnere dich nicht an mich... Ich danke dir... Du hast mir so viel gegeben, von dem du nichts weißt... Du kannst es nicht wissen, was alles in mir kaputt war und noch immer ist, doch du hast mir vieles zusammengeschweißt, was verloren war. Du hast mich akzeptiert, mich versucht zu verstehen... Ich habe niemals gedacht, dass es einen so aufrichtigen Menschen wie dich gibt... Ich bin vom Leben gezeichnet und du hast es besser gehabt, darauf wäre ich sicher neidisch gewesen, wenn du nicht der gewesen wärst, der sich um mich gekümmert hatte... Bitte, lebe weiter dein Leben, lass es nicht durch mich vermasselt werden.. Ich kann dich nicht um Verzeihung bitten, denn die gibt es nicht, aber ich sage dir, dass es mir leid tut. Wenn die Dinge anders gelaufen wären, wären wir sicher gute Freunde geworden. Du hast ein so reines Herz und eine aufrichtige Seele. Nicht so wie ich... Dreckig, benutzt, verlogen und vor allem von mir selbst betrogen... Ich habe solche Angst vor der Nacht und auch am Tag, wenn ich gehe und wieder allein bin, dass Mike mich findet, aber... Ich habe noch viel mehr Angst, dass er dich findet... Ich will nicht gehen, aber ich habe keine Wahl... Ich danke dir dafür, dass du mir dein Lächeln geschenkt hast. Ich danke dir dafür, dass du mir dein Vertrauen geschenkt hast. Ich danke dir dafür, dass du mir deine Fürsorge geschenkt hast. Ich danke dir dafür, dass du mir ein Zuhause geschenkt hast. Ich danke dir dafür, dass du mir gezeigt hast, was es heißt, am Leben zu sein. Ich danke dir dafür, dass du mir Hoffen geschenkt hast. Ich danke dir dafür, dass du mir Freundschaft gegeben hast. Ich danke dir dafür, dass du all dies getan hast. Aber es ist besser, wenn wir uns nicht wieder sehen. All die Dinge haben mich glücklich gemacht, aber gleichzeitig wuchs der Wunsch nach mehr in mir. Ich darf dich nicht mehr benutzen, ich darf nicht egoistisch sein, ich kann dir nichts geben... …Ich bin ein Straßenkind und dort gehöre ich auch wieder hin... … … … … … … Dai. Ai shiteru. Anata no Toshiya P.S.: Mach dir keine Sorgen um Kyo- kun, ich habe ihm nur Schlaftabletten gegeben, damit ich gehen kann und er mich nicht aufhält. Er wird sicher bald erwachen. Es waren nur zwei.[1] //>…Ich bin ein Straßenkind und dort gehöre ich auch wieder hin...< // „Aber du bist mein Straßenkind, mein kleines Straßenkind... Toshiya... Toshiya. Toshiya!!!! Komm zurück!! Das kannst du mir nicht antun! Das kannst du nicht ernst meinen! Das... Das ist nur ein Scherz! Toshiya, sag mir, dass das nur ein Scherz ist! Ich will nicht, dass du da draußen alleine bist! Toshiya!! Wenn Mike dir etwas antut...!! Bitte!! Sag mir nicht, dass alles umsonst gewesen sein soll!! Wieso gibst du auf..!? Toshiya...!? wieso verlässt du mich!? Auch wenn ich dich nicht so liebe, wie du mich, kannst du doch nicht einfach wieder weg laufen...!! Toshiya, komm zurück...“ Nicht begreifend, dass Totchi schon lange gegangen ist, sank er auf den Boden und begann zu weinen. Er konnte sich die Tränen über den Verlust seines Freundes nicht zurück halten. Noch am Vorabend hatte er ich in den Armen gelegen und sich vertraut an ihn geschmiegt. Sie waren doch Freunde, so gute Freunde und wollten Mike den Kampf ansagen. Nein, sie sind Freunde... „Toshiya!!“ rief er erneut, in der Hoffnung, es würde ihm jemand antworten, doch es kam keine Antwort. „Totchi, wir müssen doch... Wir wollten doch mit dir zusammen,... Du wolltest...“ Dai schaffte nicht, seine Gedanken zu ordnen. Er wollte so vieles. Er wollte mit ihm zusammen gegen Mike vorgehen. Sie wollten gemeinsam an Songs arbeiten und er sollte in die Band kommen, damit er seinen Eltern sein Lied spielen kann. Soll das alles zunichte gemacht werden...?! Alles nur wegen Mike...!? Wieso hatte Mike ihm das Leben nur so zur Hölle gemacht!? Wieso!? Weil er ihn liebt!? Das ist keine Rechtfertigung, Toshiya liebt Dai auch und zerstört ihm nicht das Leben, er nimmt ihm nur wieder einen neugewonnenen Freund, der ihm schnell ans Herz gewachsen war. „Komm zurück... Bitte... Komm zu mir zurück... Totchi...!!!!“ schrie er aus allen Kräften, die ihm noch blieben, doch er erreichte damit nur, dass ihm weitere Tränen der Verzweiflung die Wange hinunter liefen. Er verstand nicht, warum das alles so laufen musste, wieso konnten sie nicht normal leben...? 11.Kapitel –Owari- *1heißt “Blaue Flecken und Narben”xD *2Armer Kaoru..x) ---Bou, shito, ich komm nicht voran und es wird immer kürzer >.< Es tut mir leid *droppel* Tyahaha... Die Story, oh man, da hab ich mir ja was eingefädelt.. *sigh*... Nya... ich verrate hierzu nichts. Lest einfach weiter^^; *dops*... für Kommis bin ich gerne offen *nods*... und PaRa, wehe du haust mich, weil Dai leidet!! Du wolltest mehr Dai- Szenen, also da hast du!XO *protestier* Außerdem leidet Toto auch und ich hab den doch so lieb T.T *schniefu*... Nya... See you next chapter.. x)..2006-04-05..--- Kapitel 12: 1000 Scherben ------------------------- Anmerkung: 2Wochen PaRa liegen hinter mir *-*.. *luv*xD Music: planlos (des is ne BandxD) 12.Kapitel: -1000 Scherben-*1 01. Februar 1997. Es war eine Woche vergangen, seitdem Toshiya gegangen war. Dai und Kaoru arbeiteten wieder beide in der Werkstatt und Shinya ging weiter zur Schule. Nichts hatte sich geändert. Kyo verschlief wie immer seinen Schichtbeginn. Alltag war eingekehrt, nachdem Toshiya weg war. Es herrschte wieder die Ruhe, die vor seinem Eintritt in ihr Leben vorlag. Dai hatte nie etwas dagegen gehabt und empfand es nicht schlimm, aber jetzt, nach dem, was alles war, kam es ihm schrecklich öde vor. Dai erzählte den anderen nichts von Toshiyas Brief und seinen Gründen. Von seiner Heulattacke wusste auch niemand etwas. Nachdem er sich beruhigt hatte, fand er noch einen Zettel von Toshiya im Gästezimmer, rief dann Kaoru und die anderen an und erzählte ihnen, dass Totchi zurück zu seinem Heimatort gefahren sei. Allerdings sagte er, dass er nicht wusste, wo das sei und dass Totchi dort neu anfangen wolle. Anfangs glaubten sie ihm kein Wort, bis sie vor dem leeren Gästezimmer standen und sahen, dass es wohl doch der Wahrheit entsprochen hatte, was Dai sagte. Dai gingen die letzten Worte von Toshiyas Zettel nicht mehr aus dem Kopf, den er im Gästezimmer versteckt gefunden hatte. Wahrscheinlich hatte Toshiya nicht mehr dran gedacht, dass er ihn noch dort hatte: Die Nacht ist kalt, draußen peitscht der Wind nur für mich Ein heißes Bad bei Kerzenlicht, du liegst schlafend nebenan, fast schon friedlich wie ein Kind, während mir der Tod ein Liebeslied singt Der Schnitt ist tief und kalt, das Wasser färbt sich rot Ein Ringen nach Luft beginnt, so schmeckt der Tod Ich hinterlasse einen Brief auf dem Küchentisch und ich hoffe, du verstehst, während du diese letzten Worte liest Wenn das Leben Zweifel wirft und ich keinen Ausweg seh, möchte ich selbst entscheiden, ob es lohnt zu bleiben oder besser ist, zu gehen Nein, es ist nicht wegen dir, die Schuld liegt ganz allein bei mir Ich hab kein Spaß am Leben, gefangen in meiner Seele, brennt der Zweifel tief in mir Es tut mir leid*2 Dai war es ein Rätsel, wann er diesen Zettel geschrieben hatte. Er wusste nichts von dem, was er da beschrieb. Einen Abend, an dem es regnete, an dem er schlief und Toto sich den Tod wünschte. Er fand auch nie einen Abschiedsbrief auf dem Küchentisch oder sonst irgendwo. Er machte sich dafür Vorwürfe, dass er davon nichts mitbekommen hatte. Dabei war er sich sicher, dass Toshiya nichts hatte darauf hinführen lassen, dass er etwas merken würde. Oder waren es letztendlich nur Toshiyas traurige Gedanken an einen versuchten Selbstmordversuch vor Jahren...?! Das wusste von vielem, was ihm widerfahren war, aber dennoch konnte er nicht verstehen, wie Toshiya solche Gedanken hegen konnte. Ablenkung bekam Dai nur schlecht, da er mit einem fast den ganzen Tag nur schlafenden Kyo nicht viel anfangen konnte. Um nicht mehr so viel an Toshiya denken zu müssen, vergrub er sich in Arbeit und war an manchen Tagen fast zwanzig Stunden in der Werkstatt. Ihm selbst viel oft gar nicht auf, dass er so lange arbeitete, aber dafür gab es ja Kaoru. Momentan reparierte er einen alten Wagen eines netten Mannes, der ihn eigentlich überhaupt nicht an Totchi erinnerte, doch dafür dessen Auto, denn es war genau das selbe, welches Toshiya für seine Flucht nutzte. Genau der gleiche Wagen. Er wollte Toshiya eigentlich nicht vergessen und würde er ihn nicht so gern haben, hätte er auch die Kraft gehabt, sich seinem Brief zu widersetzen, aber es machte ihn müde, wenn er ihn las und an die Einsamkeit jetzt nach seinem Verlassen dachte. Um ihm zu zeigen, dass er ihm nicht völlig egal war und er auch nicht dachte, dass er ihn belastete, wollte Dai tun, was er von ihm verlangte. Er wollte ihm gerne seinen letzten Wunsch erfüllen. >Hasse mich nicht. Liebe mich nicht. Vermisse mich nicht. Aber vor allem: erinnere dich nicht an mich.< aber das hieße, ihn zu vergessen, seine komplette Existenz auszulöschen und das wusste er, konnte er nicht. Und vor allem, konnte er nicht, nichts mehr für ihn fühlen. Zu real waren die Gedanken daran, dass er ihn für immer wollte beschützen. Wie sollte man jemanden vergessen können, der bei einem wohnte und einem innerhalb einer so kurzen Zeit so viel und so trauriges aus seinem Leben erzählte!? Dai wollte es versuchen, auch wenn es schwer werden würde und wahrscheinlich auch ein Ding der Unmöglichkeit war, Gedanken und Erinnerungen komplett aus seinem Gedächtnis zu verbannen. „Fucking!“ meckerte er rum, als ihm Öl ins Gesicht spritzte. So in Gedanken versunken, hatte er nicht auf das geachtet, was er tat. Der an einem anderen Wagen arbeitende Kaoru hatte das durchaus mitbekommen, tat aber nichts als den Kopf zu schütteln und Dai ging erst mal in den Waschraum, damit er sich von dem Öl befreien konnte, bevor es ihm in die Augen laufen konnte. Mit einem der Abreißtücher wischte er sich das klebrige Zeug aus dem Gesicht, was sich nicht grade als leicht heraus stellte bei so einer zähflüssigen Maße. Danach sah Dai sich im Spiegel an. Er tat es eigentlich zum ersten Mal, seit Toshiya weg war. Bisher hatte er es vermieden oder aus Zeitmangel nicht daran gedacht. Er hatte sich schon denken können, dass er sicher übermüdet und überarbeitet wirken musste, aber dass seine Augen dermaßen gerötet waren vom Schlafmangel hatte er nicht gedacht, er erschrak regelrecht, als er sich im Spiegel sah. Wenn ihn nun jemand fragen würde, könnte er nicht mal die Ausrede verwenden, dass er geweint hatte, denn erstens hatte er das seit seinem Ausbruch vor einer Woche nicht mehr und zweitens glaubte ihm das sowieso niemand, wenn man sein Gesicht betrachtete. Er wollte sich nicht eingestehen, dass er Toshiya vermisste, aber sein Körper sprach Bände. Würde er weiter so machen, würde er sicher auch bald abmagern, denn seit Toshiya nicht mehr da war, achtete er weder darauf, wann er etwas aß und wie viel und wenn er es tat, dann war es wirklich nicht sehr viel. Noch magerte er nicht ab, aber bald würden es sicher auch die anderen sehen. Dai befeuchtete sich das Gesicht an und schüttelte sich dann kurz. Er wollte nicht mehr an Toshiya denken, immerhin sollte er ihn ja vergessen. Er trocknete sich das Gesicht nur flüchtig ab und verließ den Raum dann wieder. Kaoru wartete schon auf ihn und sah ihn erst an. Dai sah nur kurz zu ihm herüber, wandte sich dann aber lieber wieder dem Gefährt zu, dass ihn so sehr an Toshiya erinnerte. Kaoru ging zu Dai und klopfte ihm auf die Schulter. „Sag mal, was ist los mit dir?!“ fragte er ihn dann ernst und Dai sah seinen Freund fragend an. „Ich hab nicht aufgepasst und da ist mir halt der Verschluss vom Öl aufgegangen und..“ „Das meine ich doch nicht.“ Kaoru schüttelte seufzend den Kopf. „Du vergräbst dich total in Arbeit, seit Toshiya weg ist und deine äußere Erscheinung bereit mir auch Grund zur Sorge, du bist doch sonst nur ungern ungeschminkt oder ungestylt aus dem Haus gegangen. Außerdem hast du Augenringe bis unters Knie.“ „Nya..“ Dai sagte gar nichts weiter dazu. Er wusste eh nicht was und ob Kaoru ihm das dann glauben würde...? „Lass mich raten.“ Begann Kaoru dann. „Du vermisst Toshiya.“ „Was !?“ ungläubig sah Dai seinen Gegenüber an. „Was sollte es denn sonst sein!?“ fragte Kaoru ihn, genau wissend, dass er recht hatte. „Ach, Kaoru, hör doch auf, mir da was anhängen zu wollen..“ droppte Dai. Kaoru musste nur wieder mit dem Kopf schütteln. „Ich will dir das nicht eintrichtern, das ist einfach nur meine Meinung. Du leugnest immer deine wahren Gefühle. Genau wie als du nicht zugeben wolltest, dass du ihn liebst. Wovor hast du Angst? Ich lache dich doch nicht aus.“ „Aber ich liebe ihn auch nicht und vermisse ihn nicht! Ich bin froh, dass ich ihn nicht mehr auf dem Hals haben muss. Dauernd plärrt er nur, steckt immer in Schwierigkeiten und kommt allein nicht zurecht! Zudem will er sich dauernd umbringen, das nervt ja so was von! Ich kann ihm doch nicht die ganze Zeit auf der Pelle hocken und ihn vor allem beschützen, was ihm zu nahe kommt, damit er sich nichts antut. Der ist schlimmer als ein Kind! Was in aller Welt sollte ich an ihm lieben!? Außerdem bin ich nicht schwul, klar!? Ich hatte noch nie etwas mit Kerlen und das wird sich auch nicht ändern!“ „Etto, Dai... Das hört sich aber ganz deutlich nach einem gebrochenem Herzen an.“ “Ich liebe ihn nicht!!“ „Da wäre ich mir nicht so sicher. Du bist jetzt sicher nur so sauer, weil er dich allein zurück gelassen hat und du viel lieber mit ihm gegangen wärst. Du bist enttäuscht von ihm, weil du so viel für ihn getan hast und er dennoch wieder ging. Hab ich Recht!?“ „Nein, hast du nicht!! Und jetzt lass mich weiter arbeiten!“ motze Dai ihn an und wandte sich dann wieder dem Wagen zu. „Oh je, da ist jemand aber verletzlich..“ seufzte Kaoru nur wieder und ging dann aus dem Raum, um wieder am Papierkram zu arbeiten. Dai starrte auf den Wagen vor sich, hielt sein Werkzeug fest in seiner Hand und verkniff sich jeden weiteren Kommentar oder einen Wutausbruch. Es ging ihm so gegen den Strich, dass sie immer solche dummen Sprüche ablassen müssen, dauernd nur über Toshiya! Dai wollte es sich nicht eingestehen, aber eigentlich hatte Kaoru völlig recht. Er war enttäuscht von Toshiya. Er dachte, sie würden jetzt zusammen neu beginnen und tat so viel für ihn und er ging undankbar einfach fort, auch wenn es einen Grund gab, Dai konnte nicht verstehen, warum Toshiya es tun musste. Warum ließ er ihn wieder allein!? Wieso begab er sich freiwillig wieder in die Einsamkeit und lief Mike direkt vor die Füße!? Dai würde ihn doch vor ihm beschützen, wenn es darauf ankam! Wie geht es ihm jetzt!? Hat er genug zu essen oder ein Dach überm Kopf!? Selbst wenn er das Geld vom Jobben mitgenommen hatte, würde es nicht lange reichen. Und was ist, wenn Toshiya jetzt wieder mit Mike konfrontiert wird!? Würde er sich retten können!? Oder würde er sich misshandeln lassen, um sich dann endgültig das Leben nehmen zu können!? Dai starrte bei dem Gedanken nur noch mehr das Auto an, wünschte sich, dass Toshiya der Besitzer wäre, der es bald abholen kommen würde. Er konnte Toshiyas Wunsch nicht nachkommen, er konnte ihn nicht einfach vergessen, nicht nach allem, was gewesen war. Und Kaoru hatte Recht und das wusste auchg Dai: Er vermisste ihn schrecklich. Auch wenn er ein nervendes Balg war, so war er doch ein liebenswürdiges Balg, dem man nie die Liebe gegeben hatte, die es brauchte. //Toshiya... Ich bin bereit dich zu lieben... Ich... Ich habe es viel zu lange verleugnet und nun bist du weg... Bitte, komm zurück...!!! Toshiya...! Ich kann dich nicht vergessen, solange mein Herz schlägt, erinnert es mich daran, dass ich dir deines heraus reißen sollte... // auch an diesem Tag arbeitete Dai länger als normal. es war bereits früher Nachmittag, als Kaoru ihnen einen Kaffee machte, während Dai mit einem Kunden über seinen Wagen sprach. Sie waren noch immer leicht im Rückstau mit den Reparaturen. Der Kunde, mit dem Dai grade zu tun hatte, war ein alter, dicker Mann mit hochgewachsener Stirn, auf der sich dicke, fette Runzeln bildeten, als Dai ihm sagen musste, dass sein Wagen noch nicht fertig war, obwohl er ihn eigentlich heute abholen kommen sollte. Der Mann war sehr aufgebracht und plusterte sich regelrecht vor ihm auf. Dai musste sich zusammenreißen, nicht seinen ganzen Frust an ihm abzulassen und ihn zurecht zu brüllen, wie der Kerl es mit ihm tat, aber das war absolut ungünstig fürs Geschäft. Und weil Dai das wusste, riss er sich zusammen, zumal ihn Kaoru dann nur wieder zusammen scheißen würde und das brauchte er nun auch nicht. Der Mann beruhigte sich erst nach ganzen zehn Minuten, in denen er Dai anschrie, als wäre er ein König und Dai nur ein dämlicher Sklave. Was er allerdings auch nur blieb, weil er genug Selbstbeherrschung hatte. Wie um Dai zu retten, riss Kyo die Tür auf, stapfte in den Raum und bemerkte den fetten, meckernden Kerl. Da er so was noch nie leiden konnte, schmiss Kyo ihn mit einem Deathglare, Gezeter und einem saftigem Arschtritt hochkant aus der Werkstatt. Kaoru kam wieder herein, als er das Geschrei hörte, dass eindeutig nicht von dem Mann kam und sah, dass Kyo die Tür mit einem Kick schloss. „Etto.. Hast du mal wieder einen Kunden raus befördert!?“ seufzte Kaoru und Kyo sah ihn maulig an. „Der hat genervt, allein sein Aussehen hat mich fast zum kotzen gebracht!“ „Du hast aber heute auch ne Laune.“ Sagte DaiDaiKi dann zu ihm und Kyo sah ihn böse an. „Ich weiß auch warum.“ Antwortete er maulig und schaute ihn weiter grummlig an. Kaoru dachte sich schon, dass jetzt wieder Gestreite folgte und machte sich daran, seinen Kaffee zu trinken, während er ein Magazin über Gitarren und Bässe durchblätterte. Sollen sie doch zoffen, kann er eh nicht viel dran ändern. „Bah, Fuk! Wo ist dieser shito Toshiya hin gegangen!!!“ brüllte Kyo Dai an und Dai sah ihn verwirrt an, denn er fragte sich grade ehrlich, was Totchi jetzt mit seiner Laune zu tun hatte!? „Was...? Wieso denn Toshiya?“ „Ich reiß dem den Schädel ab!! Der kann sich nicht einfach verpissen!!!“ „Was hat er dir getan!?“ Dai sah ihn etwas verdutzt an. „Woh! Er hat DIR den Kopf verdreht und das ist der Punkt!! Seit er weg ist, sieht die Bude noch schlimmer aus als Vorher!! Das Geschirr stapelt sich, dabei haben wir einen Geschirrspüler!! Die Dreckwäsche liegt vom Bad bis in den Flur, es riecht nach Essensresten und überall ist staubige Luft!!! Und als wäre das nicht genug, liegen noch die Flaschen von deiner Besaufaktion vor einer Woche rum und miefen das Wohnzimmer zu! Und die Aschenbecher quillen über, der Müll wird nicht raus gebracht und du bist so gut wie nie zu Hause!!!!!“ „Dai..?“ Kaoru sah etwas bedröpplt zu dem Rotschopf hin. Für eine solche Drecksau hatte er ihn wirklich nicht gehalten. „Wos!? Das war gestern aber alles nicht so...?!“ erwiderte Dai. „Ja, genau, das ist der Punkt!! Du warst seit gestern nicht mehr zu Hause!! Ich hab die wohnung mal etwas umgeräumt, damit du siehst, wie dreckig es wirklich ist, weil du alles vernachlässigst, nur weil der Baka abgehauen ist!!!“ „Kyo, was soll der Mist!?“ Dais Laune ging grade den Bach runter. Kaoru wandte sich gekonnt resignierend wieder dem interessanten Magazin zu. Vielleicht schaffte Kyo Dai dazu zu bringen, einzusehen, was er wirklich für Toshiya empfand, er hatte keine Lust mehr, es ihm dauern sagen zu müssen. „Was das soll!?“ Kyo lachte auf. „Das frage ich dich!! Du kümmerst dich um nichts mehr, wenn ich nicht ein bisschen sauber gemacht hätte, wäre es schon vor drei Tagen so dreckig gewesen und heute würden wir im Müll ersaufen! Toshiya hat dir doch gesagt, dass er geht, dann geh ihm verdammt noch mal hinterher, wenn du so ne Sehnsucht nach dem hast, aber verrecke nicht in deiner Bude, wenn ich da auch noch drin wohnen soll!!! Dein Verhalten is echt unmöglich!!!“ „Kyo, halt die Schnauze!!“ brüllte Dai nun zurück. Das hatte er nun davon, dass er ihnen nicht die Wahrheit gesagt hatte. Er wäre Toshiya ja gerne nach gegangen, aber das konnte er nicht, wenn er nicht wusste, wo er hin gegangen war. Er war so geblendet, dass ihm nicht auffiel, wie es zu Hause aussah. „Oh, nein, ich werde jetzt nicht ‚die Schnauze halten’! Einer muss dir das ja mal sagen, dass dus auch mal checkst!! D.U. L.I.E.B.S.T. T.O.S.H.I.Y.A.!! O.H.N.E. I.H.N. B.I.S.T. D.U. K.R.A.N.K.H.A.F.T. K.A.P.U.T.T. U.N.D. G.E.H.T.’S. A.N. D.I.R. S.E.L.B.S.T. Z.U. G.R.U.N.D.E.!!!! Kurz: Du bist abhängig von ihm!“ Kyo zeigte mit seinem Finger auf Dais Brust, dorthin, wo sich sein Herz befand. „Sieh endlich ein, dass du dich unsterblich in ihn verknallt hast und der Platz da drin nur dem Findelkind gehört!!“ „Kyo, es reicht! Selbst wenn ich es einsehe, nützt es auch nichts!!!“ keifte Dai ihn an, verkniff sich ein Schluchzen und unterdrückte schmerzvoll die Tränen. „Oh, doch!! Dann kannst du den nächsten Schritt machen und ihm endlich hinterher!! Es geht mir so auf die Nerven, dass du dich so benimmst!! Wenn du ihn so brauchst, dann sag ihm das endlich!!!“ schrie er weiter. „Es kann doch wohl nicht sein, dass du dir dazu zu stolz bist, nur weil du nicht ‚schwul’ sein willst!! Ich hab mir schon gleich beim ersten Mal, als du ihn aufgegabelt hattest, gedacht, dass das nicht gut gehen kann und nun hast du den Salat!! Jetzt hol ihn dir zurück oder ich werf dich aus deiner eigenen Dreckbude raus!!“ Kyo hielt ihn an den Schultern fest. Kyo rechnete damit, dass Dai ihn anschreien und runter machen würde oder mindestens sich als nicht schwul bezeichnen würde, aber damit, dass Dai die Tränen in die Augen stiegen, rechnete er überhaupt nicht. „Anou... Nani..?! Nan desu ka!!!“ „Ich kann ihn doch nicht zurück holen, er ist doch weggerannt... Er will doch nicht, dass ich ihn suche... Er will nicht, dass ich mich an ihn binde... Er will auch nicht, dass ich mich in ihn verliebe...“ „Was redest du denn da für einen Mist!!?“ Blaffte Kyo gleich. „Allerdings..“ seufzte Kao. „So was bescheuertes kannst auch nur du denken.“ „Aber... Aber er hat es doch geschrieben!!!“ „Öh...??“ Kaoru sah ihn genau wie Kyo überfordert an. „Er hat einen Brief hinterlassen, dass ich ihn vergessen soll, es tut ihm leid, dass er uns so viel Sorgen bereitete und all das... Er... Er ist nicht zurück nach Hause gegangen... Er ist einfach nur weg, weil Mike irgendwas macht oder was weiß ich... Aber ich will das nicht, er soll nicht da draußen allein rum laufen müssen...“ Dai verkniff sich das Heulen, doch es fiel ihm schwer. „Was?! Wieso sagst du das erst jetzt!? Bist du denn völlig bescheuert!?“ fauchte Kaoru ihn an. „Aber..?“ Dai wollte zu einer Antwort ansetzen. “Du kannst ihn doch nicht einer solchen Gefahr wie Mike einfach aussetzen. Ist dir klar, dass er jetzt sicher die letzten paar Nächte im Freie verbracht hat!? Bei der Kälte!?“ „Er will doch aber nicht, dass ich ihn suche...“ „Du baka!“ schrie Kyo nun wieder. „Willst du ihn lieber tot sehen, als dass du dich seinem Willen widersetzt!? Du hast doch sonst immer n großes Mundwerk und haust mal gerne wem eins aufs Maul!“ Auch Kaoru konnte nicht glauben, dass sich ihr Dai so dumm verhielt. „Du scheinst echt verknallt zu sein.“ seufzte er lächelnd. Dai sank auf die Knie und brach in Tränen aus. Die anderen beiden sahen sich gegenseitig fragend an. „DaiDaiKi...?“ Kaoru kniete sich zu ihm runter und auch Kyo sah ihn an. „Was soll ich denn jetzt machen!? Ich will ihn doch wieder haben...!“ schluchzte Dai nur. Daraufhin umarmte Kaoru ihn und tröstete ihn etwas. „Wir gehen nachher los und suchen ihn. Die Werkstatt bleibt geschlossen, bis wir zurück sind, okay...?“ „Genau und wir kommen nicht eher zurück, bis wir ihn gefunden haben!“ fügte Kyo noch hinzu. Dai nickte nur schwach mit dem Kopf und wischte sich die Tränen weg. Shinya benachrichtigten sie per Handy. Sobald sie zu Hause waren, sollte er auch kommen. Es war nun bereits eine Stunde her, dass sie bei Dai ankamen und noch immer warteten sie auf Shinya. Der Drummer hatte sich nicht mehr gemeldet, seit er von ihnen angerufen wurde und Dai wurde immer nervöser, je länger sie warten mussten. Kaoru hatte schon einen Plan gemacht, dass sie sich in zwei Gruppen teilen sollten und sich per Handy informieren. Jede Gruppe bekäme dann einzelne Stadtteile zugeordnet, die sie durchforsten sollten. Kyo war der einzige, der etwas dagegen hatte, die Polizei zu informieren, doch sie taten es dennoch. Auch wenn sie noch nichts tun konnten. Es gab keinen Hinweis auf ein Gewaltverbrechen. Kyo war zum zweiten Mal an diesem Tag am rum flippen. Er meckerte schon seit einer viertel Stunde rum, dass Shinya zu spät kommt. Grade als Kaoru ihn noch einmal auf seinem Handy anrufen wollte, ging die Wohnungstür auf und Shinya hechtete hinein. „Gomen nasai, dass ich zu spät bin!“ entschuldigte er sich außer Atem. „Wo warst du!!“ keifte Kyo ihn an. „Ich hab etwas wichtiges bekommen und...“ er holte seinen Rucksack von seinem Rücken und kramte nach etwas. „Das hier wurde im Club abgegeben. Es ist für Dai.“ Dai betrachtete die vorgehaltene CD. „Was soll ich damit!?“ fragte er. „Deswegen kommst du so spät!?“ „Ja, das ist wichtig. Es ist nur eine Kopie. Das Original hab ich der Polizei gebracht!“ „Was!?“ Kaoru sah ihn bescheuert an. „Mike!!!“ schrie Dai, als er die Beschriftung las. „Das Teil ist von Mike!?“ „Hai, und es geht um Toshiya.“ Shinya schaltete den TV an und schloss schnell den DVD- Player an. „Du musst es dir ansehen... Auch wenn es hart wird...“ „Wieso!? Was ist da drauf!?“ fragte Dai entsetzt. „Toshiya.“ Sagte Shinya. „Es sind drei Kapitel... Wenn man das so nennen kann..“ Dai schob die CD in den DVD- Player und setzte sich davor. Die anderen sahen ebenfalls zu dem Fernseher. Shinya traute sich kaum, es sich ein zweites Mal anzusehen. Der Bildschirm flackerte und kurz darauf begann das Bild einzusetzen. Schwarz. Dann begann es richtig. Es wurde mit ‚Anfang’ betitelt. Dai sah genau hin. Das Bild war mit Datumsanzeige. Das Bild war recht dunkel. Man erkannte den Club. Von weitem sah man jemanden auf einem Tisch tanzen. Das Bild kam näher, wohl durch heran zoomen und man erkannte, dass es Toshiya war, der da halbnackt auf dem Tisch tanzte und sich betrank. Wie er von den Männer überall, wirklich überall, angefasst wurde, wie er mit ihnen ‚spielte’, seine ganze Tanzeinlage, während er sich immer weiter die Birne zu soff, bis er endgültig vom Tisch gekippt war. Das Bild wurde wieder komplett schwarz, Dai drückte Pause. „Das war den Tag, als ich ihn abgeholt hatte!!! Wieso hat mir sein Kollege das nicht erzählt!! Und Toshiya hatte auch kein Ton gesagt!! Warum macht er so was!!?“ „Kann es sein, dass Mike ihn gezwungen hatte? Anscheinend hatte er das ganze ja auch gefilmt?“ warf Kaoru ein. „Der ist so widerlich!!“ motze Kyo. „Und für ihn muss das noch viel schlimmer gewesen sein, nachdem er doch von Mike missbraucht wurde...“ sagte Kaoru mitfühlend. „Ich würde bei jeder weiteren Berührung sterben.“ „Es geht noch weiter...“ sagte Shinya nur leise und schien davon nicht begeistert zu sein. Dai drückte wieder den Play- Knopf. Das Bild ging weiter. Es wurde mit dem nächsten Titel überschrieben: ‚Liebe’. Es begann an dem Tag, an dem Toshiya ging. Es zeigte Toshiya, wie er durch die Straßen der Stadt geht. Es zeigt genau seinen Weg. Wie er an welchen Geschäften vorbei geht, ohne zu merken, dass er gefilmt wird. An dem Musikladen, an dem er schon mal stand und sich mit Shinya einen Bass ansah, blieb er erneut stehen, ging dann weiter, immer gefolgt von der Kamera. In einem Convivi kaufte er sich etwas zu trinken. Eine Glasflasche Cola. Sein Weg führte ihn weiter, bis in ein ärmliches Viertel der Vorstadt. Die Kamera schwank um auf ein heruntergekommenes Haus, das Bild wurde dunkler, man hörte nur noch, wie die Flasche zu Bruch ging und dann wieder ein schwarzes Bild. //Hat er dort Toshiya...!? // Das Bild wurde heller, sie befanden sich in einem Haus, vielleicht auch nur der Keller. Man konnte es nicht genau erkennen, es war sehr dunkel, die Kamera behielt immer den selben Winkel, zeigte dabei genau auf ein Bett, in dem jemand lag, das Bild zoomte wieder näher heran und man erkannte Toshiya, der nichts trug, über ihm nur eine lausige Wolldecke ausgebreitet. Shinya schaute weg, er wusste bereits, was jetzt folgen würde. Dai erschauderte schon bei dem Bild. Toshiya war mit den Händen an das Kopfende des Bette gefesselt. Mit was konnte man nicht erkenne. Die Kamera schien von Mike fixiert worden zu sein, denn er tauchte mit einem Mal im Bild auf und ging auf das Bett zu. Toshiya schien nicht bei Bewusstsein zu sein, er regte sich nicht. Mike krabbelte zu ihm ins Bett und fing an, ihn anzufassen, ihn zu küssen und zu liebkosen, wovon Toshiya erwachte. Er konnte nichts schreien, da Mike ihn geknebelt hatte. Was nun folgte, wurde durch die Wolldecke verdeckt, aber man konnte es auch so erahnen, wenn man die Laute von Mike nicht hören würde. Wieder wurde das Bild schwarz, Dai stand auf und war drauf und dran, den Fernseher aus dem Fenster zu werfen. In ihm kochte es vor Wut und gleichzeitig warf er sich vor, nichts getan zu haben. Noch bevor er oder ein anderer etwas tun konnte, wurde das Bild wieder hell und Mike war zu sehen. Es war dem Datum nach einen Tag darauf. Er sprach in die Kamera. >Das ist nur für dich, weil du mir meine Liebe wegnehmen wolltest.< Das Bild schwank wieder auf Toshiya, der noch immer in dem Bett lag, zitternd vor Kälte, mit offenen Augen auf den Boden starrend und keinerlei Funken Leben in ihnen, als würde er sich selbst in den Tod verbannen. >Keine Angst, er lebt noch. Er kann sich ja nichts tun. Das kann nur ich. Und das werde ich. Ich werde mir meinen Spaß holen. Jeden Tag. Vielleicht auch mehrmals am Tag.< ein Grinsen lag auf seinen Lippen. >Und daran bist du schuld. Du liebst ihn eben nicht wirklich, du rettest ihn ja auch nicht.< Wieder wurde das Bild schwarz und Schrift erschien darauf >Und wenn er nicht gestorben ist, dann liebe ich ihn weiter.< Danach stoppte die CD. Dai war wie versteinert. Er hatte den leeren Blick von Toshiya im Gedächtnis. Diesen: Es ist vorbei-, ich will nicht mehr-, ich hab alles verloren-, ich lebe nicht-, ich bin niemand- Blick. Würde er nicht genauso denken wie Toshiya, wenn ihm solche Leid angetan werden würde!? War es doch nicht so abwegig, sich selbst ein Ende zu machen!? Wieder stiegen ihm Tränen in die Augen. //Toshiya, es tut mir so leid... Ich hätte dich nicht allein lassen dürfen... // Wenn das Leben Zweifel wirft und ich keinen Ausweg seh, möchte ich selbst entscheiden, ob es lohnt zu bleiben oder besser ist, zu gehen... Nein, es ist nicht wegen dir, die Schuld liegt ganz allein bei mir... Ich hab kein Spaß am Leben, gefangen in meiner Seele, brennt der Zweifel tief in mir.. 12.Kapitel –Owari- *1Etto.. den Titel diesmal auf deutsch *lol* Des is ein Songtitel von ‚Planlos’, eine tolle Punkband^^ *nods* Kennt die jemand?^^ *lf* *2Yoah, des is a Text von Planlos^^ Der Song heißt ‚Der Brief’ fand den Text ganz passend für die Story *nods* ---Endlich konnte ich die Szene schreiben^^ Auf die hab ich mich schon lange gefreut. *drops*... (Hört sich ja so an, als gefällt mir das, was Totchi das alles passiert..) Dai realisiert endlich, was er wirklich fühlt. Ein bisschen ist er auch schuld, dass es so weit kam, wenn er sich nicht so stur gehabt hätte, wäre sicher einiges anders, aber nya... die Story neigt sich dem Ende.. Oder..? *grübel* Nya... Was haltet ihr von meiner Story...? ^-^ ich hoffe, ich kann das Stalking- thema gut umsetzen ^^;;; *drops*... Und, PaRa, ich hoffe, ich kann dich mit dem Kappy zufrieden stellen!? Immerhin: Ganz viel DaiDaiKi *das Wort mag*TotoKi auch tollo isXD und KaoKaoKi und KyoKi... (ShinKi hört sich baka an^o^’’’...) 2006-04-23; 22:34Uhr...--- Kapitel 13: Rain ---------------- Anmerkung1: Das wird das vorletzte Chap T.T Ich wüll nit, dass es endet *heulo* Anmerkung2: Bald bekomm ich die WW- Tour *-* ..*glare* Nur noch 1 ½ Wochen *.* ..*hüpfz* Anmerkung3: Ich hab mein Totchi ganz lieb *ihn knuddl* Anmerkung4: Achtung, es wird brutal *Totchi leid tut* ;_______; Music: Dir en grey- Withering to death.^^ Blutengel- Angeldust [isch lübe euch immernochx)..] 13.Kapitel: -Rain-*1 Toshiya lag mit geöffneten Augen in dem Holzgestellt, welches sich Bett schimpfte. Es war hart und unbequem. Zu dem war ihm kalt, er war noch immer nackt und nur mit der Wolldecke bedeckt, die ihm in diesem Gemäuer nicht viel Wärme spendete. Sein eigener Körper war schon ganz ausgekühlt und der kalte Wind blies herein. Er war ganz allein hier in dem Raum, Mike kam so gut wie nie her, wenn er nicht Sex von ihm wollte. Die Knebeln an seinem Handgelenkt hatten sie Wund gemacht und durch den, welchen er noch immer im Mund hatte, war dieser trocken geworden. Toshiya sollte nicht um Hilfe rufen können, wobei er bezweifelte, dass hier, wo er sich befand, überhaupt jemand rum laufen würde bzw. ihn suchen würde. Dass ihn überhaupt jemand suchte, glaubte er auch nicht. Wer sollte sich schon um ihn sorgen!? Er war gegangen und die anderen führten ihr Leben allein weiter. Seit er hier war, hatte er nichts mehr gegessen, Mike dachte auch nicht daran, ihm etwas zu geben. Ab und an bekam Toshiya mal etwas Flüssigkeit von ihm, das wars dann aber auch schon wieder. Er wollte ihn leiden sehen, und er wusste genau, wie er das anstellen musste. Sein ganzer Körper tat ihm weh, er lag nun seit einer Woche hier und konnte sich nicht bewegen, weil es ihm die Fesseln unmöglich machten. Nur wenn Mike meinte, ihn auf Toilette gehen lassen zu dürfen, brachte er ihn in einen anderen Raum, der schäbig, dreckig und verfallen war und wo irgendwo ein Klo stand. Kein Fenster, kein Glas und nichts, an dem man sich verletzen konnte. Mike achtete genauestens darauf, dass Toshiya nicht floh. Sobald er vom Klo kam, legte er ihn wieder an Ketten und fesselte ihn ans Bett zurück. Das einzige, was er tun konnte, war schlafen. Aber selbst das gelang ihm so gut wie nie. Er war kraftlos und lustlos, kam sich wie ein Objekt vor, völlig ohne Ehre und Würde. Nicht mehr wie ein Mensch. Was war er denn schon...?! –Für Mike war er doch nie ein Mensch mit eigener Seele und Gefühlen. Nun musste Toshiya dran denken, wie er Mike das erste Mal traf. Damals war er noch 14Jahre alt. Es war nach dem Tod seiner Eltern. Er musste in dem Bordell jobben, um sich über Wasser halten zu können. Irgendwann kam Mike dann dorthin, trank etwas und verschwand wieder. Schon damals spielte Toshiya mit dem Gedanken, sich umzubringen, nachdem er nun alles verloren hatte. Nur seine Eltern gaben ihm Liebe. Er wusste nicht einmal, warum die anderen Kinder ihn immer verspotteten, auslachten, hänselten und ausschlossen. Nachdem seine Eltern dann auch noch gestorben waren, brach seine Welt völlig zusammen, er begann, sich anders als normal Kinder zu kleiden und schminkte sich auffällig. Sein Äußeres und sein Name waren anders, er wollte nur noch Toshiya sein, das Kind, dass allein klar kommen konnte, aber dem hatte Mike einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Anfangszeit im Bordell lief relativ gut und Toshiya konnte mehrere Jahre bleiben, bis Mike dann jeden Tag auftauchte, nur um zu trinken, ihn dabei zu beobachten. Lange hatte Toshiya das nicht mal bemerkt, die Leute im Bordell waren zwar alle nett zu ihm, aber er wusste, dass sie hinter seinem Rücken über ihn sprachen. Es begann mit seinem Aussehen, ging dann über seinen Eltern bis hin zu Mike weiter und erst da realisierte er Mike wirklich. Mike kam fast jeden Abend zu Toshiyas Schicht. Er dachte sich nichts dabei und begann sich ab und an mit ihm zu unterhalten, es kam ihm fast so vor, als wäre Mike jemand, der ihm seinen Schmerz über den Verlust der Eltern nehmen könnte, doch darin täuschte er sich und er sagte auch dem Chef nichts, als Mike bereits begann, ihm zu folgen. Es ging mehr als ein Jahr so, dass er ihm auflauerte, doch nie etwas tat. Immer mit der Angst im Nacken, schloss Toshiya sich in seine Wohnung ein. Er traute sich nicht mehr aus dem Haus und ging nur, wenn es wichtig war. Seinem Chef sagte er nur deshalb nichts, weil er nicht den Job verlieren wollte. Denn damit wäre seinen Existenzgrundlage dahin. Wovon sollte er denn leben...!? Toshiya brach seine Gedanken ab, denn das nächste, an das er dachte, war der Abend, an dem Mike sich nicht mehr nur damit zufrieden gab, ihn zu verfolgen. Es war der Tag des 24. Aprils, der Tag der sterbenden Liebe.*2 Toshiya war länger geblieben, weil viel Kundschaft war und kam später nach Hause. Mike wartete schon vor seiner Tür und Toshiya konnte ihn nicht abwimmeln, sodass Mike ihm letztendlich in die Wohnung folgte. Noch bevor sich der Abend dem ende neigte, vergewaltigte er Toshiya. Ein paar Stunden später versuchte er sich umzubringen. Mike war aber noch nicht gegangen und verhinderte, dass er sich dem Leben drücken konnte. Das war am frühen Morgen des 25.Aprils, dem Tag des ewigen Abschiedes. Toshiyas Augenlider sanken zu, er verdrängte die Bilder von damals sofort. Schon so lange verfolgte es ihn und viel länger verfolgte Mike ihn. Er war nun fast ein Jahr vor Mike auf der Flucht. Wieso nur immer er!? –Wieso musste er immer solch großes Leid ertragen...!? –Wieso half ihm nie jemand!? Immer war er allein. Genau wie jetzt. Nun lag er hier rum, konnte nichts mehr tun. Da hätte er auch damals schon seine Existenz beenden können, dann müsste er nicht die Qualen über sich ergehen lassen, wenn Mike sich jedes Mal an ihm verging. Hatte er es denn nicht langsam satt!? Wieso sagte er immer, dass er Toshiya liebt!? Er kennt nur Toshiya. Er weiß nicht einmal, wer Hara Toshimasa ist und sagte, dass er ihn liebte! Bedeutete das etwa wahre Liebe!? Sich gegenseitig nicht mehr zu kennen, als den Namen, der einem vorgegaukelt wird und dem anderen Leid zu zufügen!? Gibt es nichts anderes auf der Welt als Kummer, Schmerzen und Pein!? Toshiya öffnete die Augen, als er den Regen hörte. Regen...!? ...Seine Flucht begann mit Regen und endete mit Regen. Und sie endete bei Dai. Wie er mit dem Auto floh, ohne ein Ziel zu kennen oder die Richtung und die Aussicht auf Erfolg. Immer Mike auf den Fersen. Beinahe hätte er es auch geschafft, ihm zu entkommen, wäre der Wagen nicht mitten auf der Landstraße liegen geblieben. Mike erreichte ihn zwei Tage später. Wieder missbrauchte er ihn, wieder versuchte sich Toshiya umzubringen, was hatte es denn noch für einen Sinn, wenn er nur noch fliehen musste!? Doch auch diesmal ‚rettete’ Mike ihn wieder. Und alles nur, damit er weiter seinen Spaß daran haben konnte, ihn leiden zu lassen. Immer ergötzte er sich an dem Leid anderer. Toshiya kam zwei Tage nach dem Versuch wieder zum Wagen zurück und verblieb dort drinnen. Er wusste nicht, wie er weiter sollte, wenn der Wagen kaputt war und warum, wenn Mike ihn eh finden würde!? Damals lauschte Toshiya dem Regen und jetzt tat er es auch, denn es war nicht Mike, in dessen Gesicht er blickte, als jemand an die Scheibe klopfte, sondern Dai. Wie ein rettender Engel erschien er ihn, um ihn aus dem Leben zu reißen, dass er bis dahin gelitten hatte. Toshiya erinnerte sich noch ganz genau daran, wie er in die dunklen braunen Augen des Älteren gesehen hatte und in ihnen versank. Er glaubte, seinen Augen nicht zu trauen, jemand, der ihm helfen wollte und das freiwillig. Noch dazu ein Fremder! Zu dem Zeitpunkt war er schwach, mehrere Tage lang hatte er nichts nahrhaftes zu sich genommen. Auch wenn er niemanden in Gefahr bringen wollte, hatte er tief in sich den Wunsch nach Verbundenheit zu einem anderen Menschen. Und als er dann bei Dai war, wollte er erstrecht nie mehr allein sein. auch wenn er Angst hatte, sich zu sehr an ihn zu binden. Unbewusst. Er wollte nie mehr fort, genoss die Zweisamkeit und schien etwas zu tun, was er seit dem Tod seiner Eltern scheinbar nicht mehr konnte: Einen anderen Menschen lieben. Alles schien sich zum guten für ihn zu wenden, ein kleines Stück vom Glück zeigte sich ihm, doch schnell kam der Sturz, denn Mike gab noch lange nicht auf. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf Toshiyas Gesicht fast zeitgleich mit den Tränen, die sich in seinen Augen sammelten. Dai war es, der ihm zeigte, was es wirklich hieß, zu leben und zu lieben. Wie gerne würde er ihn jetzt sehen, ihm noch einmal nahe sein dürfen, ihn berühren, ihn wenigstens einen flüchtigen Kuss geben und ihm ins Gesicht sagen, was er fühlte. Doch angesichts der Lage, war das schier unmöglich und Mike würde auch nicht zulassen, dass er einen anderen als ihn liebte. Wie weit würde er noch gehen...!? Die Sehnsucht nach Dai wurde nur stärker, je länger er darüber nachdachte und je länger er hier gefangen war. Es ließ eine weitere Träne über sein Gesicht huschen, leise und ohne einen Ton von sich zu geben. Warum kann Mike ihn nicht endlich in Ruhe lassen...!? er hatte doch nichts mehr. Was wollte er ihm noch alles nehmen und kaputt machen!? Er konnte ja nicht einmal mehr über seinen eigenen Tod entscheiden. Die Nacht ist kalt, draußen peitscht der Wind nur für mich //Welch Ironie. Es ist genau wie damals. Ich möchte sterben, wenn ich nicht mit Dai leben kann, denn anders lohnt es sich nicht mehr... Ohne Liebe... // Ein heißes Bad bei Kerzenlicht. Du liegst schlafend nebenan, fast schon friedlich wie ein Kind, während mir der Tod ein Liebeslied singt //Warum muss ich das alles über mich ergehen lassen...?! // Der Schnitt ist tief und kalt, das Wasser färbt sich rot. Ein Ringen nach Luft beginnt, so schmeckt der Tod //Warum muss ich jetzt wieder an meinen ersten Selbstmordversuch denken...!? // ich hinterlasse einen Brief auf dem Küchentisch und ich hoffe, du verstehst, während du diese letzten Worte liest //Warum schrieb ich Mike diesen Brief...?! // Wenn das Leben Zweifel weckt und ich keinen Ausweg seh, möchte ich selbst entscheiden, ob es lohnt zu bleiben oder besser ist zu gehen //Ich will Dai lieben können... // Nein, es ist nicht wegen dir, die Schuld liegt ganz allein bei mir //Ich will so nicht mehr... // Ich hab kein Spaß am Leben, gefangen in meiner Seele, brennt der Zweifel tief in mir //Ich will sterben... // Es tut mir leid... //Ich weiß noch immer ganz genau, wie es vor einem Jahr war, als ich mich umbringen wollte, ich kann die Worte nicht vergessen, die du mir sagtest: Ich liebe dich. Ich kann die Worte nicht vergessen, die ich schrieb, ich kann die Gedanken nicht vergessen, als ich die Rasierklinge in der Hand hielt. Ich spüre noch immer die Wärme des Wassers und sehe, wie es sich mit meinem Blut vermischt... Wenn ich nicht mehr mit dem leben kann, den ich liebe und er mich auch so behandelt, dass ich ihm etwas bedeute, was bringt mir mein Leben noch...!? Du tust mir nur weh... Gib mir Dai wieder... // Toshiya schloss unter Schmerzen die Augen und wollte nicht mehr daran denken, dass Mike sicher bald wieder kommen würde, um sich seinen Spaß zu holen. //Ich kann nicht mehr... Wann darf ich endlich ausruhen...?! // Geschwächt und unter Tränen schlief Toshiya ein. Dai, Kaoru, Shinya und Kyo saßen bei Dai auf dem Wohnzimmerboden und hatten einen Stadtplan vor sich ausgebreitet. Kaoru markierte darauf eine Stelle mit rot. Mit einem anderen Stift markierte er eine weitere Stelle violett und mit gelb einen dritten Punkt. „So, passt gut auf. Der rote Punkt ist das erste Vorstadtviertel. Dort werden Shinya und ich nach dem Haus vom Video suchen.“ Er gab Shinya einen Ausdruck des Bildes. „Der blaue Punkt ist das andere Viertel, von dem wir wissen, dass es dort heruntergekommene Häuser gibt. Dort werden Dai und Kyo suchen.“ Den beiden überreichte er ebenfalls einen Ausdruck des Hauses. „Wir wissen nicht genau, wo es ist, aber wir werden dennoch suchen, auch wenn die Polizei schon einen Suchtrupp losgeschickt hat. Jede Stunde rufen wir uns gegenseitig auf dem Handy an, damit wir sicher gehen, dass alles in Ordnung ist, wenn das nicht der Fall ist, holen wir Hilfe. Um drei Uhr treffen wir uns an dem gelben Punkt, das ist ein altes Fabrikhaus, dort hängt ein riesen Schild, mit der Aufschrift „WaBay“*3, das kann man nicht verfehlen. Wenn wir nicht kommen können, weil wir eine heiße Spur haben, klingeln wir kurz auf dem Handy an, soweit alles klar...?!“ Die anderen nickten und Kaoru markierte die Punkte auf einer weiteren Karte, die Dai und Kyo bekamen. „Und wenn wir Toshiya gefunden haben, aber nicht allein klar kommen, rufen wir die andere Gruppe an und ordern sie her.“ Wieder nickten die anderen. „Gut, dann lasst uns losfahren.“ Kaoru wollte gar nicht erst groß Zeit verlieren. Es hatte eh schon lange gedauert, die Pläne und das Bild des Hauses auszudrucken. Die zwei Decken, die sie bereits an der Haustür platziert hatten, nahmen sie mit uns jede Gruppe bekam eine ins Auto, außerdem packten sie noch Kleidung für Toshiya ein und nahmen Wasserflaschen mit. Wie sie auf dem Video gesehen hatten, war er nicht bekleidet, fror sicher bei den kalten Temperaturen und die Flaschen waren für sie selbst gedacht, um gegen die Nervosität anzukämpfen. Sie fuhren mit Kaorus und Dais Wagen. Da sie in weiter auseinander liegende Stadtteile fahren mussten, ginge es so sicher am Schnellsten. Kaoru und Shinya stiegen ein und fuhren los. Dai und Kyo mussten noch alles verstauen und machten sich dann auch auf den Weg. Während Kyo ihm sagte, welche Straßen er nehmen musste, fuhr Dai den Wagen. Dai war die ganze Zeit mit den Gedanken nur bei Toshiya. Was, wenn Mike ihm etwas angetan hatte!? Was, wenn sie zu spät kamen!? Das Video war alt, es war fast eine Woche her! In der restlichen Zeit konnte sonst was passiert sein... Wenn dem so wäre, war Dai sich sicher, würde er Mike umbringen, allein für das, was auf dem Video war, würde er ihn umbringen! Kyo bemerkte die Anspannung von Dai, ohne hinsehen zu müssen. Er war genauso wütend von dem, was sie gesehen haben, auch wenn er nie ein solches enges Verhältnis zu Toshiya hatte, wie Dai, aber Mike konnte er noch nie leiden. Und wenn er sah, wie Dai darunter litt, konnte er erstrecht nicht anders, als dem Kerl ein paar aufs Maul geben, immerhin ging es hier um zwei seiner Freunde und da kannten weder Dai noch Kyo Erbarmen. Natürlich dachten Shinya und Kaoru genauso, jedoch waren sie nicht unbedingt diejenigen, die gleich zuschlugen. „Hey, Dai.“ Sprach Kyo ihn dann an. Dai sah nicht zu ihm, weil er sich auf Fahrbahn konzentrieren musste, nickte ihm aber zu. „Wir finden ihn ganz sicher und wir hauen Mike ordentlich eins aufs Maul!“ „Allerdings, das tun wir!“ „Und noch was... Nya, tut mir leid, dass ich immer so ne blöden Sprüche gelassen hab, dass du was mit Toshiya hast und so, ne?“ „Schon gut, jetzt gibt’s wichtigeres, ne!?“ „Ja, schon, aber mir kommt das jetzt grade so richtig mies vor, was ich gesagt hab...“ „Nya.. Aber du siehst es ein, das ist doch das, was wichtig ist. Ich bin dir auch nicht böse^^“ „Wirklich?“ „Hai...“ Dai nickte und konzentrierte sich dann wieder genauer auf die Fahrbahn. Kyo schaute auf die Straße, der Regen hatte große Pfützen auf ihr hinterlassen und die grauen Wolken spiegelten sich in ihnen wieder. „An dem Tag hat es auch geregnet, als du Toshiya in die Werkstatt gebracht hattest.“ Stellte Kyo dann fest und Dai musste ihm erneut zu nicken. „Das ist schon mindestens einen Monat her...“ seufzte Dai. Er musste plötzlich an den Tag denken, an dem er Toshiya aufgegabelt hatte. Eigentlich fuhr er nur durch Zufall diese Strecke, um zur Werkstatt zu kommen, weil auf der eigentlichen Strecke ein Baum auf der Straße lag. Und wenn Dai heute zurück dachte, konnte er sich eigentlich nur noch ohrfeigen, denn sein Grund, anzuhalten, war eigentlich nur der, dass er etwas Geld in die Kasse der Werkstatt bringen wollte. Im Nachhinein tat ihm dieser Grund leid, aber ohne diesen Grund währen sie sich auch nie begegnet. Und in dem Augenblick, in dem sich ihre Augen das erste Mal trafen, spürte Dai etwas seltsames in sich, was er nicht definieren konnte, irgendetwas an dem Fremden schien ihn zu faszinieren. Vielleicht waren es Toshiyas endlose Augen, in denen es kein Halt mehr zu geben schien. Damals wusste Dai ja nicht, dass er erst aus dem Krankenhaus gekommen war, weil er sich umbringen wollte. Er erinnerte sich ebenso daran, wie Toshiya sich verhielt. Scheu, Angst vor Kontakt und völlig unbeholfen. Damals wusste Dai nie warum, aber wenn er jetzt daran dachte, konnte er es gut nachvollziehen, wieso er so war. Jahrelang unter Angst gelebt. Immer allein. Misshandelt. Könnte er selbst so lange dieses Leben weiter leben, wie Toshiya es geschafft hatte!? Dai war sich fast schon sicher, dass er es nicht geschafft hätte. Dai trat die Gaspedale bis zum Anschlag durch, beschleunigte innerhalb von Sekunden, ohne auf das Tacho zu gucken. Ihm war es jetzt egal, ob er einen Fußgänger umfuhr, rote Ampeln übersah oder jegliche Geschwindigkeitsgrenze überschritt. Er konnte nicht mehr nur zu sehen, wie Toshiya litt. Mike musste zu Fall gebracht werden! Und wenn er damit sein eigenes Leben auf Spiel setzte, so ginge es nicht mehr weiter!! Toshiya erwachte recht schnell wieder. Er konnte nicht wirklich schlafen, seit er hier war. Wenn er Glück hatte, schlief er drei Stunden an zwei Tagen. Der Umstand ließ ihn dazu kommen, nicht einmal mehr schlafen zu können, es war ihm so zu wider, was hier geschah. Auch heute hatte er nur ein paar Stunde geschlafen, eindeutig zu wenig, denn er fühlte sich noch immer schlaf und müde. Ihm war schrecklich kalt und er spürte die Schmerzen wieder durch seinen Körper zucken. Sein Blick fiel nach draußen. Noch immer regnete es, noch immer war es dunkel. Hier drinnen verging die Zeit unendlich langsam, wenn man nur in einem Bett gefesselt liegen konnte und Schmerzen hatte, besonders dann, wenn man nicht mal mehr Gedanken hatte, war es grausam, hier zu sein. Irgendwo da draußen hörte man die Glocken schlagen. Toshiya zählte sie mit. Etwas anderes konnte er mit seiner Zeit eh nicht anfangen und so wusste er wenigstens, dass es noch gut 6 Stunden dauern musste, bis es draußen hell werden würde, denn es war erst Mitternacht. Wann hat das alles nur endlich ein Ende!? Toshiya drehte den kopf zur Seite, soweit wie es ihm in seiner momentanen Lage möglich war. Er hatte gedacht, dort hinten irgendwo Wasser plätschern zu hören, doch anscheinend hatte er sich vertan, denn dort war nichts. Wahrscheinlich bekam er jetzt Halluzinationen vom Reizentzug. Immer nur die selben Wände und nichts zu tun, machte einen halt blöd im Kopf. So musste es dann wohl auch sein, wenn man Drogen genommen hatte. Toshiya fragte sich grade in diesem Moment, warum er eigentlich nie Drogen nahm!? Vielleicht, um nicht noch mehr die Kontrolle über sein eigenes Leben zu verlieren!? Oder einfach nur, weil dazu erstrecht das Geld gefehlt hätte!? Woher nahm Mike eigentlich das Geld, um immer hinterher zu kommen und dennoch essen zu können und Klamotten zu kaufen und immer so bei Kräften zu sein, dass er ihn jedes Mal überwältigen konnte!? Obwohl das ja bei jemanden wie Toshiya nicht schwer war, wo er doch schon so dünn war. In der letzten Zeit ist er auch wieder mehr abgemagert, besonders die letzte Woche. Sicher würde Dai ihn so nicht mehr anschauen wollen. Warum sollte Dai auch... Hat Dai ihm jemals gesagt, dass er ihn liebt!? Hatte er ihm je mehr als freundschaftliche Zuneigung gegeben...!? Toshiya war manchmal einfach zu naiv und geblendet. Er wünschte sich so sehr, erwidert zu werden, dass er gar nicht darauf achtete, dass es nur Freundschaft war. Er sank sowieso immer viel zu tief in Selbstmitleid ab. Er hatte schon lange die Kraft verloren, sich zu wehren und zu kämpfen. Plötzlich sprang die Tür zum Raum auf und Toshiya sah herüber. Mike trat in den Raum und schob einen gebrechlichen Tisch auf Rädern zum Bett heran. Das verwirrte Toshiya zu Recht, denn sonst kam er nur, wenn er ficken wollte und nicht mit einem Tisch auf Rädern, wie ihn Ärzte im Krankenhaus hatten, um dort ihre Instrumente abzulegen. Was hatte das zu bedeuten...!? Mike verließ den Raum wieder und schloss die Tür. Toshiya konnte von dem Bett aus nicht genau herauf sehen. Der Tisch war dazu zu hoch. Er sah jedoch einen Behälter, eine Art Nierenschale, wie man sie im Krankenhaus ebenfalls verwendete und darin schien Wasser zu sein. Anscheinend hatte er doch keine Halluzinationen und das Wasser kam von Mike. Aber wo gab es denn hier einen Wasserhahn!? Im nächsten Augenblick kam Mike wieder herein, schloss die Tür gar nicht erst. Er hatte eine weiße Hose, ein weißes Oberteil und einen weißen Kittel an, als wäre er ein Arzt. Was sollte dieser Aufzug bedeuten und wozu brauchte er das Wasser...!? Toshiya sah Mike ins Gesicht, er trug noch dazu einen Mundschutz, als hätte Toshiya eine ansteckende Krankheit oder so was, dazu noch eine Brille auf der Nase, dabei brauchte er die doch sonst auch nicht. Mike schob den Tisch noch weiter heran, bis er genau an der Bettkante stand, dennoch konnte Toshiya nicht erkennen, was darauf war. Aber anscheinend stand dort noch eine Pappschachtel. Das nächste, was Mike tat, verwirrte Toshiya noch mehr als alles andere. Er nahm die Decke von seinem ermatteten Körper, jedoch nicht, um sich an ihm zu ergötzen und zu vergehen, sondern, um sich auf seine Hüften zu setzten, völlig bekleidet, mit normalem Blick, als wäre das, was er tun wollte, etwas, was er jeden Tag tat und völlig normal. Toshiya verfolgte jede seiner Bewegungen mit seinem Blick. Unter Mikes Mundschutz schlich sich ein Grinsen, welches Toshiya auch durch die Verschiebung seiner Gesichtszüge noch gut erkennen konnte. Sein ganzer Körper zitterte, aber nicht aus Angst. Es war schrecklich kalt und das Gewicht auf seinen Hüften ließ ihn Schmerzen spüren. Was hatte er vor...!? Ungeachtete von dem, was Toshiya spüren könnte und welche Schmerzen er haben würde, begann Mike mit seinem Vorhaben. Er griff zu dem Tisch und nahm sich etwas herunter. Toshiya erkannte es im fahlen Licht erst gar nicht, bis es dann aufblitzte, als Mike es in seiner Hand drehte. Er erschrak fast zu Tode, als er es erkannte. Das, was Mike in der Hand hielt, war ein Skalpell. Wo zur Hölle hatte er die ganzen Sachen her!? Mike bemerkte Toshiyas erschrockenen blick sofort und grinste nur noch mehr. „Oh, was hast du denn...?“ er musste kurz auflachen. „Hab ich dir nicht gesagt, dass ich dein Herz will...!?“ Bei diesem Satz blieb ihm fast das Herz stehen und er sah ihn an, als würde er ein Alien vor sich haben. Er wusste gut genug, dass Mike alles durchsetzte, was er vorhatte, um nicht nachfragen zu müssen, ob er das gesagte auch ernst meinte. Aber das konnte er doch nicht einfach tun!? Wer gab ihm das Recht dazu, über Toshiyas Leben zu bestimmen!? Wer!? Außerdem wollte Toshiya nicht wegen ihm sterben. Er wollte doch Dai noch so vieles sagen, auch wenn es unerwidert ist. Plötzlichen Mut gefasst, versuchte Totchi sich zu befreien, indem er wild herum zappelte, doch abgesehen von seinen Beinen brachte das recht wenig, da er mit den Armen noch immer am Bettgestell fest war und schreien konnte er mit dem Strick im Mund auch nicht. Er versuchte, ihn von seinen Hüften zu werfen, indem er die Beine bewegte, doch angesichts der Tatsache, dass er seit Tagen nichts gegessen hatte und völlig entkräftet war, brachte es ihn nur leicht ins Wackeln. Allerdings schien das genug zu sein, um Mike das Skalpell wieder weg legen zu lassen und stattdessen eine Spritze zu nehmen. Er drückte etwas von der Flüssigkeit heraus, drehte sich dann nach hinten und stach sie in Toshiyas Oberschenkel, von dem Schmerz erschrocken, zuckte dieser zusammen. Mike drückte die gesamte Flüssigkeit in Totchis Gewebe und zog die Spritze dann gleich wieder heraus, warf sie nur achtlos irgendwo auf den Boden vor dem Bett und sah zu Toshiyas Gesicht hin. Er spürte, wie ihn langsam die Wirkung einholte. Was auch immer in der Kanüle war, raubte ihm die letzte Kraft, um sich noch wehren zu können. Es betäubte zwar die Muskeln, seine Schmerzen blieben allerdings bestehen. Damit hatte Mike nun endgültig erreicht, dass Toshiya ihm hilflos ausgelieferter war, als er es ohnehin schon gewesen is. Toshiyas Augen wurden matter. Sie wollten ihm zu fallen, dabei war er nicht müde, er konnte sie nur nicht mehr offen halten, ihm fehlte selbst dazu die Kraft. Die Spannung aus seinen Muskeln wich und er erschlaffte regelrecht unter ihm. Mike, unberührt von dem, was er getan hatte, nahm sich Handschuhe aus der Pappschachtel und zog sie sich über, dann nahm er sich jetzt wieder das Skalpell, er hielt es Toshiya vors Gesicht, damit er es sich gut anschauen konnte, damit er sich auch vorstellen würde, was er damit alles anfangen konnte. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, Angst wuchs in ihm. Er wollte nicht mehr, was Mike da tat. An vieles hatte er sich gewöhnen können, an Prügel, an Vergewaltigung, an ‚Liebe’, aber dass er ihm jetzt das Leben nehmen wollte...?! Sein Herz..?! Was wollte er damit...!? in einer Glasvitrine aufbewahren und sich daran satt sehen, dass es einst in dem Körper schlug, den er mehr als nur einmal geschunden hatte und dessen Seele er kaputt gemacht hatte...!? Mike schritt zur Tat, er ließ das Skalpell auf Totchis Brust sinken, die Kälte bemerkte er kaum, da er eh schon unterkühlt sein musste. Die einzigen Gedanken, die Toshiya hegte, waren, wann er endlich anfangen würde. Mike war grausam genug, es schön langsam zu machen, um ihn nur noch mehr Schmerzen spüren zu lassen und seine Macht zu demonstrieren. Leicht drückte er das Skalpell mit der scharfen Seite in die Haut, kaum merkbar lief ein kleines Rinnsal über Toshiyas kalte Haut, die schon bald blau anlief. Erste, kurze Schmerzen bildeten sich in ihm, kaum bemerkbar. Dann drückte Mike tiefer, bis er auf eine tiefere Gewebsschicht traf, die Widerstand leistete. Das Blut lief aus der Wunde, die Mike nun länglich von der Brust näher zu sich heran zog. Er schnitt ihn auf, allerdings nicht tief genug, um Schäden anzurichten. Dennoch breiteten sich Höllenschmerzen in Toshiyas Körper aus, fast wie Blitze, die ihn durchzuckten. Er riss die Augen auf, als würde Mike aufhören, wenn er sah, dass er Schmerzen hatte, doch das tat er nicht. Er belustigte sich daran nur. Die Hände waren schon von dem Blut des geschundene voll. Mike drehte das Instrument in der Wunde, damit Toshiya noch mehr Schmerzen spürte. Es gefiel ihm gut, dass sich der Jüngere vor Schmerzen versuchte zu winden, was ihm angesichts der Spritze nicht wirklich gelang und auf das Seil in seinem Mund biss, zu seinem Glück hatte Mike es noch nicht entfernt, denn sonst hätte er sich vor Schmerzen wohl die Zunge abgebissen. Mike hielt inne, zog das Skalpell wieder heraus und fuhr mit seinen Fingern die Konturen der Wunde nach. Toshiya drehte den Kopf zur Seite. Für ihn starb erneut ein Teil seiner selbst. Er konnte die Augen nicht schließen, konnte aber auch nicht hinsehen, während die Schmerzen seinen Körper durchbohrten. //Gott..? Ist das der Geruch vom Tod...!? Dann bitte, lass mich dieses Mal sterben... // Tränen rannen unbemerkt von seinem Peiniger sein Gesicht runter und befeuchteten das Bett. Das war das letzte, was er tat, bevor er seine Gedanken wieder abschaltete, wie dann, wenn er ihn missbrauchte und sich in eine andere Welt flüchtete, um nicht wahrnehmen zu müssen, was hier geschah. Mikes schadenfrohes Gelächter erfüllte den Raum. Er fühlte sich großartig in dem, was er tat. Er spürte, dass er die Macht hatte, tun zu können, was er wollte. „Dai, hast du das gehört!? Da hat jemand laut gelacht!“ Kyo drehte sich zu Dai um, der grade eine dunkle Ecke absuchte. „Hai, hab ich und das klang nicht gut!!“ „Mike!?“ Mit einem Nicken als Antwort liefen sie in die Richtung, aus der sie das Lachen gehört hatten. Sie waren in einem heruntergekommenen Warenlager. Was genau hier gelagert wurde, war ihnen nicht bewusst, aber das war auch völlig unwichtig. Schnell kamen sie zu einem Flur mit mehreren Tür, von der nur eine offen stand, aus dieser der Schrei hätte kommen können. Leise schlichen sich die Beiden an und schauten herein. Sie hatten recht, dort war Mike und er saß auf Toshiya. Was genau er tat, konnte man in der Dunkelheit nicht erkennen. „Kyo, du schleichst in dem Raum an der Wand entlang zu Toshiyas, ich lenke Mike ab.“ Flüsterte er zu ihm und Kyo tat das, was Dai ihm sagte. Er war auf Socken und machte keinerlei Geräusch. In seinem Rucksack war die Decke, die sie für Toshiya mitgebracht hatten, verstaut. Als Kyo in einem toten Winkel versteckt war, stieß Dai mit dem Fuß gegen die Tür, sodass sie gegen die Wand schlug und Mike seine Aufmerksamkeit auf ihn richtete. „Runter von Toshiya!“ rief er zu ihm, machte einige Schritte auf ihn zu. Für ihn musste es so ausgesehen haben, als würde Mike Toshiya wieder missbrauchen. Mike, der sich Siegessicher war, stand von Toshiya auf und ging zu Dai, den Skalpell im Kittel versteckt. Als Mike bei Dai ankam, packte er Mike am Kragen, bereit ihm die Fresse zu polieren. Kyo schlich sich in der Zwischenzeit zu Toshiya, er konnte in der Dunkelheit kaum etwas erkennen. Als er dann am Bett ankam, stolperte er fast über die achtlos weggeworfene Bettdecke und blickte dann zu Toshiya. Ihm fiel sogleich die klaffende Wunde auf seiner Brust auf, aus der das Blut heraus floss und das Bett befleckte. Erschrocken und nicht wissend, was er tun sollte, griff er sich die Decke vom Boden und lief wieder zum Bett. Er drückte den Stoff auf die Wunde, hielt dabei den Kopf des Bewusstlosen im Arm. Leichte Panik breitete sich in ihm aus, denn es schien, als würde die Wunde nicht mehr aufhören zu bluten und er ihnen hier verbluten. Ängstlich griff er nach seinem Handy und rief Kaoru an. Durcheinander erzählte er ihm, wo sie waren und dass sie ihre Hilfe brauchten. Nachdem er aufgelegt hatte, besah er sich den Körper von Toshiya genauer. Es ängstigte ihn nur noch mehr, als er spürte, dass er schon ganz kalt war und die Decke sich immer rötlicher färbte. Er drückte sie nur noch fester auf die Wunde, in der Hoffnung, dass bald Hilfe kommen sollte. Die Panik wurde nur noch größer, als er hörte, dass Dai schrie. Beunruhigt sah er zu den beiden hin und sah, dass Mike am Boden lag und Dai ihn dort rauf drückte. Mike hatte ihm den Skalpell in die Hand gerammt, als er ihn zu Boden warf, daher kam auch der Schrei. Mike war sich sicher, dass er ihn so nicht länger halten konnte, vor allem, weil Mike kräftiger war als er selbst. Dai hatte wirklich damit zu kämpfen, Mike am Boden zu halten. Der Schmerz in seiner Hand wurde immer unerträglicher, je mehr er sich anstrengte, ihn festzuhalten. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Kyo war völlig unsicher, was er jetzt tun sollte. Wenn er Toshiya los ließe, würde er vielleicht verbluten und wenn er hier bleiben würde, könnte Mike Dai überwältigen und ihn ebenfalls etwas antun. Er wusste nicht, was nun richtig war. Der leblose Körper in seinen Armen und die Kälte, die von ihm ausging, machten es auch nicht leichter. Um ihn zu wärmen, zog sich Kyo seine Jacke und seinen Pulli aus, deckte Toshiya damit zu, auch wenn es nicht viel brachte, so war es besser als gar nichts. Kyo begann damit, etwas vor sich hin zu brabbeln, mehr zu sich selbst gesagt, als alles andere, aber dennoch an Toshiya gerichtet. Er versuchte, ihn wieder zu Bewusstsein zu bekommen. Er rief seinen Namen, schlug ihm leicht gegen die Wange. Doch es kam keine Reaktion. Er hatte ehrliche Angst um ihn. Ihm standen schon Verzweiflungstränen in den Augen. „Dai...!! Tu was!! Sonst stirbt er!!” konnte Kyo nur noch unter Schluchzern hervor bringen und zu Dai rufen. Als Dai das hörte, stockte sich die Wut in ihm zusammen. „Was hast du mit ihm gemacht!!?“ „Oh, du hast mich gestört, ich war noch nicht fertig.“ Grinste Mike. Seine Frechheit raubte Dai fast den Verstand. Er redete hier von seinem Freund! Von dem, dessen Leben er schon immer zur Hölle gemacht hatte, seit sie sich kannten. „Wie kannst du es wagen..!!! Wie kannst du es wagen, dich so schamlos an unserem Freund zu vergreifen!!!“ schrie Dai ihn an und durch die Wut getrieben, spürte er, wie sich Kraft in ihm ansammelte und er schlug Mike mitten ins Gesicht, verpasste ihm dadurch Nasenbluten. Mike verzog leicht das Gesicht. „Das ist ganz einfach. Ich hab das Skalpell genommen und dann...“ „Halts Maul!! Halt einfach deine Fresse!!!!“ Wieder Schlug Dai ihm ins Gesicht, noch härter als zuvor. „Wie kannst du es wagen, meinem Toshiya so was anzutun!!!“ ein weiterer Schlag. „Wie kannst du es wagen, ihn zu missbrauchen!!!“ Dai ballte diesmal die Faust noch härter, bevor er zu schlug. „Wie kannst du es wagen, ihn auch nur als dein Eigentum zu betrachten, mit dem man machen kann, was man will!!“ Er holte noch mehr Schwung als vorher, verpasste ihm einen weiteren Schlag. „Wie kannst du es wagen, auch nur zu denken, dass du ihn liebst!!!!!“ er stand von ihm auf, zog ihn hoch, drückte ihn an die Wand und verpasste ihm einen weiteren Schlag, durch den er mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Er ließ Mike los, der zu Boden sank. Völlig ungehalten und mit solcher Wut im Bauch, die er noch nie vorher gespürt hatte, begann er auf den anderen einzutreten, immer heftiger. Die Stallkappen an den Boots taten ihr übriges dazu. „Das, was du tust, ist keine Liebe!!! Das ist nichts mehr als Folter!!!!“ selbst als Mike keinen Widerstand mehr leistete, trat er noch auf ihn ein. Er musste an all die Qualen denken, die er Toshiya zugefügt hatte. Die Verfolgung und die Angst, die Schläge, die Misshandlungen, die Vergewaltigungen, die Nötigung zu diesem Striptease, das Einsperren in dieses Gemäuer. Erst als man Sirenen hörte, realisierte Dai, was er da tat. Er ließ von seinem Opfer ab und wich zurück. „Uns selbst wenn du denkst, dass das alles richtig war, Toshiya liebt dich nicht.“ Kurz darauf kamen Kaoru und Shinya angelaufen. Zu spät, um noch etwas tun zu müssen. Kaoru sagte ihm, dass er wieder nach Vorne gehen sollte, um den Sanitätern den Weg zu zeigen. Shinya tat das auch gleich und Kaoru ging zu Dai. „Dai?! Wo ist Toshiya!?“ Erst jetzt realisierte Dai, dass Kyo schon nach ihnen rief. Die beiden rannten schnell zu ihm hin und besahen sich das grausige Bild. Dai erstarrte vollkommen, als er sah, wie der Körper von Toshiya schlaff in Kyos Armen lag und dass er schwer verletzt zu sein schien. Auf den ersten Blick wirkte es wirklich, als würde das Leben aus ihm heraus krauchen. Sollte er es jetzt schaffen, sich dem Leben zu entziehen!? Dai kniete sich zu den beiden auf den Boden und zog sich ebenfalls die Jacke und den Pulli aus, um es über dem regungslosen Körper auszubreiten. Die bleiche Haut machte ihm Angst, dennoch griff er nach einer von Toshiyas eisigen Händen, wärmte sie dadurch und hoffte, dass er spüren konnte, dass sie nicht wollten, dass er stirbt. Immerzu hatte er es nicht geschafft, sich das Leben zu nehmen. Sollte er jetzt aufgegeben haben, wo man jetzt nach ihm ruft!? „Dai, wo hast du deine Autoschlüssel!?“ fragte Kaoru ihn dann. Kyo hielt nur weiter die Decke auf die Wunde, seine Hand wurde ebenfalls bereits feucht von dem Blut. Es erfüllte den Raum. Ein ekelhafter Geruch. „In der Jackentasche.“ Kaoru griff daraufhin in die Tasche und nahm ihn heraus. Er lief zurück zu Dais Auto und holte von dort die Decke und die Klamotten für Toshiya raus, rannte dann wieder zu den anderen zurück. Von weitem erklang wieder eine Sirene. Kaoru kam in den Raum zurück und deckte Toshiya mit dem Zeug zu. Kyo sah ihn hilflos an, als würde er wie ein Kind gleich verzweifelt anfangen zu heulen. Dai war wie erstarrt. Das einzige, was er tun konnte, war Toshiyas Handrücken mit seinen Fingern zu streicheln und zu hoffen. Von draußen drangen langsam die Sirenen näher, kurz darauf hört man Schritte und die Retter und die Polizei trafen ein. //Halte durch, Toshiya... Bitte... Wenn dus nicht für mich tun kannst, dann für die Band... Du bist doch unser Bassist... Toshiya... // Dai drückte die Hand noch fester, doch es blieb jegliche Reaktion aus. Nichts geschah. 13.Kapitel –Ende- *1Diesmal ein nicht grade außergewöhnlicher Titel, aber nya.. Ich fand es passend^^; *drop* *2Etto, ich hatte das Darum von Anfang an im Hirn, dass das heute is, macht sich blöde-.-;;; *sigh*... *3geklaut von der Firma BayWa, die ich auf meiner 11std Zugfahrt zum PaRa dauernd gesehen habXD... ---Etto.. Das ist doch mal gemein, oder!? O.o Aber ich musste Mike darstellen. (ja, schlagt mich, köpft mich..^^;;) Eigentlich hab ich geplant, die FF mit diesem Kapitel zu beenden, aber das schaffe ich heute nicht mehr. Es ist kurz nach 23Uhr, ich bin müde, wollte es heute beenden, muss noch für morgen für eine Arbeit 5Seiten auswendig lernen und hab noch nicht angefangen und in ner Stunde schaffe ich das nicht mehr... Dann baue ich das Ende eben im nächsten Chap ordentlich aus^^ *nods* habt ein Nachsehen mit mir und kritisiert meine Chaps büdde, hai?^^ Ich hoffe, ich kann Mike gut rüber bringen und so... *dran zweifel*.. Nya...*ins Bett geh und sterb*morgen ne fünf schreib weil zu müde zum lernen desu*T.T.. 2006-04-24..--- Kapitel 14: sweet, bittersweet hope ----------------------------------- Anmerkung1: Das ist dann das endgültig letzte Chapter u.u *drops* Anmerkung2: Ich hab meine Arbeit voll verhauenX/ *dotzing* Anmerkung3: Der erste richtig warme Tag in diesem Jahr^-^ (22°C..) Music: Raphael, Dir en grey 14.Kapitel: -Sweet bittersweet hope-*1 Das Rot des Notopschildes leuchtete nun schon seit einer Stunde. Dai starrte von seinem Platz aus die ganze Zeit darauf und wartete, dass es endlich erlosch. Nichts geschah, seit sie hier waren. Selbst zu einer solch unmenschlichen Uhrzeit herrschte noch reger Verkehr im Krankenhaus. Dai hoffte jedes mal, wenn eine Krankenschwester aus der OP kam, dass sie ihm endlich Entwarnung geben würde, doch stattdessen holte sie immer nur etwas, was man scheinbar brauchen zu schien. Dai kam es so vor, als würde die Zeit stehen bleiben. Sie dauerte endlos an. Jede Sekunde erschien ihm wie Stunden. Wie lange würden sie noch brauchen!? Wann bekamen sie endlich Gewissheit über Toshiyas Zustand...!? Dai saß nun schon die ganze Zeit unverändert auf seinem Stuhl. Kyo und Shinya neben ihm. Auch sie sagten kein Wort und waren in Gedanken versunken. Man hatte Kyo und Dai Decken gegeben, da ihre Sachen von Toshiyas Blut eingesaut waren. Ungeachtet dessen schwebten ihre Gedanken alle nur bei Toshiya. Dai stand beinahe völlig unter Schock. Das Gesicht von dem leblosen Toshiya in Kyos Armen hatte sich in ihn gebrannt, wie noch nie etwas zuvor. Er konnte an nichts anderes mehr denken, so hatte er seinen Freund noch nie gesehen. Ein solch blasses Gesicht und ohne jegliche Emotion. Er hatte doch sonst immer etwas auf ihm zu stehen und wenn es Wut war, er weinte oder einfach nur seine Maske aufsetzte, dass ihm niemand etwas anhaben konnte und es ihm alles sonst wo vorbei ging. Wenn er doch wenigstens das Gesicht vor Schmerzen verzogen hätte oder geweint hätte, aber nichts war gewesen. Es wäre fast so, als wäre jegliches Leben aus ihm gewichen. Sein Körper war so eisig kalt, dass es einem Angst machen konnte. Seine Haut hatte keine mehr natürliche Farbe. Kein einziges Zeichen dafür, dass er noch lebte. Und das war etwas, was Dai am meisten beunruhigte. Kyo schien ebenfalls sehr darunter zu leiden zu haben, was vorgefallen war. Immerhin hielt er den eiskalten Körper in den Armen, bis die Rettungskräfte eintrafen und versuchte ihn noch mit seiner eigenen Körperwärme zu wärmen. Noch immer war er voller Toshiya Blut und dem entsprechend roch er auch. Es roch fast so, als würde der Tod an ihm kleben. Es war ein ekelhafter Geruch, von dem ihm fast schlecht wurde, wenn er daran dachte, woher er kam. Er wünschte sich in diesem Moment ein heißes Bad, aber nur unter der Gewissheit, dass es seinem Freund gut ginge. Bevor man ihnen nicht sagte, wie es ihm geht, würden sie nicht von hier verschwinden, so viel stand fest. Auch Shinya hing seinen Gedanken nach. Er hatte kaum mit Toshiya zu tun gehabt, dennoch machte ihm der Zustand von ihm zu schaffen. Auch wenn sie sich nicht so gut kannten wie Dai oder Kyo und Kao, erinnerte er sich gerne an ihn und die kurzen, schönen Augenblicke. Toshiya kam immer guter Laune zum Club, um ihn von seiner Schicht abzulösen und sie sprachen immer kurz miteinander. Es waren nicht viele, aber dafür umso schönere Erinnerungen an ihn. Er konnte sich nicht entsinnen, mit ihm Streit gehabt zu haben. Keiner der drei bemerkte, dass Kaoru wieder kam. Er wurde von der Polizei mitgenommen, um die Tat von Mike zu protokollieren, damit dies nicht auch noch Dai machen musste. Er war mit den Nerven schon runter genug. Eine Schwester begleitete Kaoru zu den anderen. "Hey, Dai." Kaoru redete seinen Freund an, der sich nur langsam zu ihm drehte. Er wollte sich nicht von dem rot leuchtendem Schild abwenden, um nicht den Augenblick zu verpassen, in dem es ausging und es hieß Toshiya war gerettet. Daran, dass Toshiya es nicht schaffte, dachte er gar nicht. Er musste durchkommen, so viel lag noch vor ihnen. Er hatte den Lebenswillen Toshiyas bereits einmal geweckt, sollte er ihn jetzt etwa erlischen sehen müssen!? "Die Schwester bringt dich zu einem Arzt, der deine Hand versorgt." Sprach Kaoru weiter und die Frau nickte nur. Sie ging bereits los, sodass Dai widerwillig aufstehen musste, um ihr zu folgen. Seine Gedanken kreisten auch weiterhin um Toshiya. Er durfte jetzt nicht einfach sterben, das konnte er Dai nicht antun, nicht nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten und nicht jetzt, wo er sich endlich sicher war, was er fühlte. Sollte diese Erkenntnis doch zu spät kommen...!? "Setzen Sie sich dort auf den Stuhl." Die Schwester brachte ihn in einen etwas kleineren Raum und ging zu ihrem Schränkchen, wo sie etwas vorbereitete. Kurz darauf kam der Arzt in den Raum und begrüßte Dai. Er kam zu ihm und sah sich auch sogleich seine Hand näher an. "Das muss genäht werden." Stellte er dann mit kritischem Blick fest. Die Schwester brachte ihm gleich die dazu benötigten Instrumente. "Wollen Sie eine Betäubung?" fragte der Arzt ihn dann und Dai musste daran denken, wie Toshiya hatte leiden müssen. Er wusste zwar nicht, was Mike genau getan hatte, aber dem Blutverlust nach zu urteilen, musste es schon eine große Wunde gewesen sein, die er ihm zugefügt hatte und Dai glaubte nicht, dass Mike so erbarmungsvoll ist und ihm eine Betäubung gegeben hatte, denn dann hätte er ja gar keinen spaß mehr daran, wie der Jüngerer litt. "Iie, es geht auch so." antwortete Dai darauf nur. Was war das schon für Schmerz im Vergleich zu dem, den Toshiya erlitten hatte!? Der Arzt begann darauf auf Dais Aussage hin mit dem Nähen, ohne ihn vorher zu betäuben. Sofort durchfuhren Dai die Schmerzen und er biss die Zähne zusammen, grade in der Hand tat es am meisten weh, wo dort doch viele Sehnen liegen. Es ließ sich nur schwer aushalten, doch es war nicht unmöglich. Dai hatte die ganze Zeit nur Toshiyas Gesicht im Kopf. Wie er da Kyo im Arm lag, nicht mehr Lebensfähig. Was hatte Mike ihm da angetan!? Was!? Dai war sich sicher, dass er dafür büßen würde. Auch wenn er bereits einmal seine Wut an ihm ausgelassen hatte und ihn regelrecht verprügelt hatte, war es damit noch lange nicht getan und vor allem dann nicht, wenn Toshiya wegen ihm jetzt sterben musste. So oft hatte er sich schon versucht, wegen ihm das Leben zu nehmen, es sollte ihm nicht gelingen, Toshiyas Leben von sich aus auszulöschen. Es war Schicksal, dass sich Dai und Toshiya trafen, sollten sie nun für immer voneinander getrennt werden und für immer allein sein...!? Irgendwann musste Mike dafür bezahlen, für all die Qualen, die er Toshiya in den ganzen fünf Jahren angetan hatte. Toshiya durfte jetzt nicht sterben! Dai wollte ihm nur noch einen letzten Kuss geben, bevor sie beide sterben konnten. Ihm endlich sagen, dass er ihn wahrscheinlich schon länger liebte, als er dachte. Warum sollte es jetzt enden!? Warum so!? Dai konnte Tragödien nie leiden und jetzt war er Teil seiner eigenen. Er hasste sie, nie gingen sie gut aus. Wann würde diese enden!? Und vor allem, wie!? Das alles war keine Einbildung gewesen. Dai hatte diese Gefühle, dass spürte er umso mehr, desto schneller sein Herz schlug. Er hatte Gefühle für einen anderen Mann und er hatte sich in ihn verliebt, nicht in das Mädchen, dass Toshiya zu sein schien. Diese Gefühle waren keine Lüge. Lüge war es, wenn er es abstritt, ihn zu lieben. Der Arzt riss ihn aus seinen Gedanken, als er seine Hand etwas drehte, um besser Licht zu haben und dann mit ihm sprach. "Habe ich das richtig aufgefasst, dass Sie derjenige sind, der den Patienten in der Notaufnahme gerettet hatte!?" "Schon aber..." Dai war etwas überrumpelt, dass er davon wusste. "Genieren Sie sich nicht, das war eine großartige Leistung. Es gibt besonders in der heutigen Zeit nicht mehr viele Menschen, die so gehandelt hätten wie Sie." "Nya... Ich bin mir da auch nicht so sicher, ob ich das für jeden getan hätte, immerhin ist er jemand, der mir nahe steht und..." "Aber auch das ist nicht selbstverständlich. Sie wissen gar nicht, was man als Arzt so zu hören bekommt, von Leuten, die einen Verkehrsunfall hatten und erst das 25.Auto hielt an, um Hilfe zu leisten. Das sollte einem zu denken geben." "Nya... Sagen Sie, wird er durchkommen..!?" fragte Dai dann die ihn quälende Frage offen. "Das kann ich nicht einschätzen, da ich nicht der Arzt bin, der die OP durchführt und ich kenne den Zustand Ihres Freundes nicht." Seufzend resignierte Dai. Er musste wohl warten, um die Antwort zu erfahren. Das einzige was er noch tun konnte, war auf eine gute Nachricht zu hoffen. Nachdem Dai verarztet war, durfte er wieder zu den anderen gehen. Um die verletzte Hand wurde noch ein Verband gewickelt, um sicher zu gehen, dass die Nat nicht wieder aufging und die Hand zu schonen. Auf seinem Weg zurück zu den anderen machte er einen kleinen Umweg und ging zu dem Getränkeautomaten. Er holte für sich und die anderen drei einen Kaffee, denn den konnten sie jetzt wirklich gut gebrauchen. Nicht nur Dais Nerven lagen blank. Dai erreichte die anderen und verteilte den Kaffee, den jeder dankend entgegen nahm. Das erste, was Dai tat, war nach dem Schild zu sehen, welches noch immer rot aufleuchtete. Würde es anders sein, wären die anderen jetzt wohl auch nicht mehr hier. Seufzend setzte er sich wieder auf den Stuhl neben Kyo. //Toshiya... Halte durch, bitte... // Dai trank einen Schluck von seinem heißen Getränk und besah sich in dem Becher sein Spiegelbild, es war verschwommen, so wie Toshiyas Zustand für Dai. //Bitte... Egal, was du durchleiden musstest und wie sehr man dich in deiner Vergangenheit gequält hatte, bitte stirb jetzt nicht... Ich möchte mit dir weiter leben... Bitte... Ich bin nun endlich soweit... Ich will dir all dein Leid nehmen und dir die schönen Seiten des Lebens und des Liebens zeigen... Auch ein misshandeltes Kind soll erfahren, dass Liebe nicht nur mit Schmerz und Leid verbunden ist... Auch du sollst die Möglichkeit haben, richtig zu erfahren und zu lernen, was es heißt, zu lieben... Das ist ein reiner Wunsch, nicht die Lüge, dass ich dich liebe, so wie Mike es dir vormachte, um meinen eigenen Spaß zu haben und irgendwelche abartigen Triebe zu befriedigen... Bitte, Toshiya... Verlasse mich nicht, bevor es richtig angefangen hatte... Ich will dir in dein Gesicht sehen, dir noch einmal in deine Augen sehen und von ihnen erwidert werden... Du hast es doch sonst nie geschafft, aus dem Leben zu scheiden, sollte dir das nicht zeigen, dass du bleiben solltest!? -Damit du neu beginnen kannst...!? Damit du mit mir neu beginnen kannst...!? Gemeinsam...!? Verlasse mich nicht... Du hast auch mir ein stück der Einsamkeit genommen, auch wenn meine bei weitem nicht der deiner Ausmaße entsprach. Deine Art hat mich auf eine Weise fasziniert, wie ich sie noch nie gesehen hatte... Ich will dich nicht verlieren, bleib bei mir... Ich liebe dich doch... Ich muss es dir endlich sagen... Damit du auch den Sinn sehen kannst, in dieser Welt mit mir zu bleiben... Bitte... Auch wenn du keinen anderen Weg mehr sehen kannst, wenn dir der Tod die beste Lösung erscheint, dann sieh mit meinen Augen und erkenne, dass es jemanden gibt, der nicht will, dass du stirbst... Auch wenn du dich allein gefühlt hast, dann fliehe zu mir, weine an meiner Seite, wenn du nicht mehr weiter kannst, aber denke nicht, dass du alleine bist... Auch wenn du von deinen Problemen geblendet wirst und du nicht klar erkennen kannst, wer dir helfen könnte, gib nicht auf... Die Entscheidung liegt ganz allein bei dir, aber bitte... Entscheide dich nicht gegen mich... // Die Zeit verging nicht. Es schien für Dai noch immer so spät zu sein, wie als sie ihn herbrachten. Er starrte nur weiter auf das Schild, nachdem er seinen Becher fast komplett geleert hatte. Zum wiederholten Male sprang die Tür von der Notaufnahme auf, doch diesmal sprang Dai auf, als er sah, dass die Schwestern Toshiyas Bett heraus fuhren. Er ließ den Becher fallen und konnte einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Er sah dem Bett nach, wie es in einen weiteren Korridor geschoben wurde. //Toshiya...! So blass, so kraftlos, so emotionslos und überall Schläuche...! // Beinahe wäre Dai dem Bett hinterher gelaufen, wäre nicht der Arzt aus dem OP gekommen und hätte die Aufmerksamkeit aller nicht auf sich gelenkt. Schnell versammelten sie sich um ihn herum und sahen ihn erwartungsvoll an. "Wie geht es ihm!?" fragte Dai ihn dann gleich. "Nicht gut.." begann der Arzt und rieb sich angestrengt die Stirn. "Und was heißt das im Klartext...?" fragte nun Kaoru nach. Der Arzt konnte daraufhin nur seufzen. "Es ist so, dass sämtliche Lebensfunktionen fast auf dem Nullpunkt angekommen sind. Wir haben ihn deswegen auf die Intensivstation gebracht. Dort führen wir ihm nötige Nährstoffe und Flüssigkeit, sowie Blut zu. Es wird eine Weile dauern, bis er sich davon erholen wird, allerdings hängt die Erfolgschance von seinem Lebenswillen ab. Wir können leider nichts weiter tun, als abzuwarten. Momentan sieht es leider so aus, als würde er uns wegsterben..." Dai sah ihn geschockt an, zu etwas anderem war er gar nicht mehr fähig. Konnte das wahr sein...!? -Sollte das ihr Ende sein...!? Der Arzt führte seine Erklärung fort. "Das bedrohliche daran war die tiefe Wunde. Durch sie hatte er erheblichen Blutverlust und das Herz wäre beinahe getroffen worden. Zu seinem Glück waren nur mehrere Venen verletzt und die Aorta nicht beschädigt, was bei einer solchen Wunde durchaus möglich gewesen wäre. Die Wunde zu versorgen und die Blutung zu stoppen war kompliziert, aber wir haben es geschafft, jedoch wird er für immer eine hässliche Narbe davon tragen. Zusätzlich zu der Wunde, war er ausgekühlt und ihm fehlten die wichtigen Nährstoffe gänzlich, die man durch Nahrung bekam und Flüssigkeit fehlte fast komplett. Er muss jetzt mindestens für eine Woche auf der Intensivstation bleiben, damit er sich davon erholen kann. Aufgewärmt bekommen wir ihn wahrscheinlich diese Nacht noch. Wir müssen die nächsten 6-8 Stunden abwarten, sie entscheiden über Leben oder Tod. Wenn er die überstanden hat und keine Komplikationen mehr auftreten, ist er überm Berg. Es hängt jetzt alles von ihm ab und wenn ich ehrlich bin, sieht es schlecht aus..." Bei jedem seiner Worte brach Dai innerlich in Tausende von Scherben. Es gab so gut wie keine Hoffnung mehr, dass er überlebt. Er musste selbst den Willen haben, weiter zu machen und Dai befürchteten intensiv, dass Toshiya aufgab. Wer könnte es nicht verstehen nach allem, was man Toshiya angetan hatte...!? Es war doch kein Wunder mehr, wenn die Lebenslust schwand, aber es gab dennoch jemanden, der sich um ihn sorgte. Wenn Dai nur laut genug Toshiyas Namen riefe und seine Hand weit genug ausstreckte, würde er seinen Toshiya sicher erreichen. "Darf ich zu ihm..." fragte Dai den Arzt dann nach einer Weile des Schweigens. "Das ist schlecht, aber angesichts der Lage, dass es vielleicht das letzte Mal ist, hai." Der Arzt ging mit Dai ins nächst höhere Stockwerk und holte die Schwester, die für die ITS verantwortlich war. Sie gab Dai einen hellblauen Kittel und ging dann mit ihm zu dem Raum, in dem Toshiya lag. Die Schwester öffnete leise die Tür und ging zu dem Fenster, von dem aus man in den Flur sehen konnte, zog den Vorhang auf und verlies das Zimmer, um vom Flur aus alles zu beobachten. Dai trat in den Raum und setzte sich zu Toshiya ans Bett. Es sah aus, als würde er ganz friedlich schlafen, doch die blasse Haut widersprach dem. Er war in eine dicke Decke gemurmelt, damit sich sein Körper wieder erwärmte. Nichts war zu hören, nichts außer dem Beatmungsgerät, an dem er angeschlossen war, welches seine Atmung kontrollierte und sie hörbar machte. Am Handgelenk war er an einen Tropf angeschlossen, in der Nase hatte er zwei Schläuche, die ihn mit Nahrung versorgten. An seinem anderen Arm war er mit einer Maschine verbunden, die ihm gereinigtes Blut zuführte. Mit gesenktem Blick legte er seine Hand auf die von Toshiya, an seinen geröteten Handgelenken waren noch immer die Spuren der Fesseln zu sehen. Vorsichtig strich er mit der Hand über die wunde Fläche und legte sie dann wieder auf Toshiyas. Er konnte sie nicht umfassen, da er dort mit dem Tropf verbunden war. //Bitte, bleib bei mir... Ich brauche dich doch... Mein geliebter Totchi... // Dai schloss die Augen und hoffte, Toshiya konnte seine Bitte und sein Flehen hören, ihn nicht allein zu lassen und bei ihm zu bleiben. In dem Moment, als er erneut lernte, dass er hoffen musste, drückte er die Hand von Toshiya fester, damit dieser ihn auch hören konnte. Vor seinen Augen lief Toshiyas Leben noch einmal wie ein Film ab, jeder einzelne Moment, den sie gemeinsam verbracht hatten. [1]"Hey, Leute, frisch ans Werk, es gibt Arbeit!" verkündete Dai freudig und zerrte eine klitschnasse Person herein. Der Gast sagte kein Wort und blickte nur bedächtig zu Boden.[1] Der erste Tag ihres gemeinsamen Daseins. Dai brachte Toshiya mit in die Werkstatt. Damals verstand Dai nicht, warum er so schreckhaft und zurückhaltend war und gleich wieder gehen wollte. Er hatte gedacht, dass ‚sie' einfach nur schüchtern sei. Wie er sich damit bloß getäuscht hatte... [1]"Na, Dornröschen? Endlich aufgewacht?" fragte eine ihm bekannte Stimme und er sah zum Fenster hin, wo Dai stand. "Was..?" "Keine Angst. Was n los? Du brauchst dich nicht fürchten, ich fress dich schon nicht." Grinste er, doch als Toshiya daraufhin anfing zu weinen, wusste er nicht mehr, was Fase war. Hatte er etwas falsches gesagt oder irgendetwas falsches getan? Verwirrt trat er ans Bett heran und sah ihn an. Toshiya wich ein Stück zurück und zog die Decke vors Gesicht.[1] Ihre nächste Begegnung bei Dai zu Hause, nachdem er zwei Tage lang durchgeschlafen hatte, als er in der Werkstatt zusammengebrochen war. Dai schob es einfach auf eine Erkältung, er dachte sich damals bei so vielen Dinge nichts weiter. Dabei war alles viel schlimmer, als es aussah. Dass an all dem nur Mike schuld war, wurde ihm jetzt deutlich. Dai wollte sich gar nicht mehr an ihre anderen gemeinsamen Augenblicke erinnern, um nicht noch mehr von Mikes Übeltaten dahinter erkennen zu müssen. "Toshiya, ich werde Mike von dir fern halten. Ich bringe ihn hinter Gittern, er wird dafür bezahlen, was er dir angetan hatte...! Bitte, halte durch..." Dai seufzte hörbar. "Ich möchte mit dir an meiner Seite leben, nicht mit irgendwem anders... Auch wenn du bei deinen Eltern sein möchtest... Auch wenn du endlich ihre Rufe hören kannst, bitte... Höre auch meine Rufe...Begleite mich... Lebe mit mir, damit du nicht aus dem Leben gehst, ohne die schönen Seiten an ihm kennen lernen zu können... Und wenn du jetzt Angst hast, ich würde dich nicht mehr lieben, weil Mike dich befleckt hatte, dann komm nicht nur für mich zurück, komme für unsere Band zurück, komm als unser Bassist zurück, damit du deinen Eltern deinen Song vorspielen kannst... Das war doch dein Wunsch... Willst du ihn unerfüllt lassen..!? Willst du jetzt wirklich aufgeben, am Nullpunkt angekommen...!? -Du musst eine Entscheidung treffen und sicherlich fällt es dir nicht leicht, woher sollst du auch wissen, dass ich nicht wie Mike bin...!? -Dagegen halten deine auf dich wartenden Eltern, gegen sie komme selbst ich nicht an, sie lieben dich schon immer... Dennoch hoffe ich weiter, dass du erwachst... Toshiya... Auch wenn du es nicht glaubst oder daran zweifelst..." Dai machte eine Pause, als eine Träne über seine Wange lief und auf Toshiyas Hand tropfte. "Ai shiteru.." fügte er dann flüsternd hinzu und stand auf, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. Sanft berührte er mit seinen Lippen die blasse und kühle Haut von dem Jüngeren. Dann legte er seine Hand auf die Stelle, seine Wärme sollte ihm Kraft spenden. "Toshiya, ich bin bei dir... Ich bin bei dir, wenn du zu mir finden willst... Ich bin bei dir, wenn du dich dazu entscheidest, zu deinen Eltern zu gehen... Weil ich dich liebe... Ich lasse dich nicht mehr allein... Selbst im Moment deines Todes will ich bei dir sein..." Wieder liefen ihm Tränen die Wangen hinab, tropften neben Toshiyas Kopf in das Kissen und versanken darin. "Du bist ein Straßenkind, dass sich auf seinem Heimweg zurück zu seinen Eltern verlaufen hatte und sich zu mir verirrte. Ich darf dich nicht hindern, zu ihnen zurück zu gehen, ein Kind gehört zu seinen Eltern. Ich will dich nicht gehen lassen, doch wenn du es wünscht, werde ich es tun, um dich nicht zu quälen, indem du bei mir bleiben musst. Das ist meine Art, dir zu zeigen, dass ich dich liebe. Spürst du meine Gefühle noch im Nacken, wenn du auf deinem Weg zu ihnen bist...!? Kannst du meine Rufe dir hinterher hören...?! Wenn sie dich erreichen, liegt es an dir, umzukehren oder deinen Weg zu ende zu gehen...Ich werde deine Entscheidung akzeptieren müssen, aber gleichzeitig hoffe ich, dass du bei mir bleiben willst..." Dai sah ihm diem ganze Zeit über ins Gesicht und als er ihm mit der Hand die Haarstränen weg strich, dachte er, Toshiya blinzeln zu sehen. Überrascht sah er nochmals hin, doch es war nichts zu sehen. Es folgte keinerlei Reaktion von ihm. Hatte er sich das nur eingebildet...!? Oder war es ein Zeichen...!? Dai wischte sich die Tränen vom Gesicht und lächelte ihn dann sanft an. "Toshiya, ich gebe die Hoffnung nicht auf...!" Dai setzte sich wieder auf seinen Stuhl und legte wieder seine Hand auf die von dem Schlafenden. Kurz darauf klopfte es an der Tür und Kaoru trat in den Raum. "Hey, DaiDai... Darf ich euch Gesellschaft leisten...?" fragte er ihn dann und Dai nickte. Kaoru kam in den Raum und schloss die Tür leise hinter sich. Er ging zum Bett und stellte sich neben Dai. Es herrschte Stille zwischen den Beiden. Keiner wollte etwas sagen und wusste auch nicht recht, was angebracht wäre. Kaoru wollte nur eins: Dai nicht allein lassen in dieser schweren Zeit, immerhin waren sie Beste Freunde und ihre Freundschaft war in letzter Zeit etwas kurz gekommen. Woran das lag und wer schuld hatte, interessierte niemanden von ihnen, sie wollten es nur wieder gut machen. Sich die Schuld zu zuweisen, bracht auch nichts. Kaoru umarmte den sitzenden von hinten und schloss die Augen. Dai drehte verwirrt seinen Kopf zu ihm hin. "Kaoru, was ist los...?" fragte er dann. "Tut mir leid... Ich war in letzter Zeit so gemein zu dir und habe dich immer nur aufgezogen... Besonders in der Sache mit Toshiya..." "Iie, das braucht dir nicht leid tun, ich muss dir dankbar sein..." traurig lächelte Dai und ihm standen wieder Tränen in den Augen, die er versuchte, zu unterdrücken. "Wenn du mich nicht damit aufgezogen hättest, wäre mir nie bewusstgeworden, was ich wirklich empfinde..." "Trotzdem war das nicht gerecht von mir." Kaoru beharrte darauf, sich entschuldigen zu müssen. Di lächelte ihn an. "Schon gut, ich bin dir nicht böse." Er wuschelte ihm durch die Haare, um ihm zu zeigen, dass er ihm wirklich nicht sauer war. Wieder herrschte eine Zeit lang Stille, in der sich Kaoru wieder von ihm löste und sich auf den Bettrand setzte, um nicht die ganze Zeit stehen zu müssen. Er sah Dai durchdringend an, da er genau wusste, dass es ihm sehr nahe ging. "Dai, vergiss nicht, dass ich immer für dich da bin und ein offenes Ohr für deine Probleme habe." "Oh, Kaoru..." erwiderte Dai nur und musste ihn anlächeln, wieder kämpfte er gegen die Tränen an. "Wie könnte ich das vergessen...?" "Aber ich kenne dich und dass du dich lieber in dich vergräbst, als mit uns zu reden.. Bitte, Dai, mach dich nicht kaputt." "Du hast ja Recht, Kaoru, du hast ja Recht... Ich kann manchmal nicht anders... Ich... Ich will so sehr, dass er aufwacht, ich kann an nichts anderes mehr denken, ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen, auch wenn wir nicht miteinander gehen oder so... Aber dass er ganz aus dem Leben verschwindet!? Ich will das nicht, ich will doch nur bei ihm sein und... Ich will ihm so vieles zeigen... Meine Heimat, meine Eltern, die schönsten Plätze der Stadt und ihm etwas auf der Gitarre vorspielen... Ich will, dass er die schönen Seiten sieht und... Mit ihm leben. Mit ihm, verstehst du...!? Niemand anderes kann die Leer ohne ihn ersetzen... Keiner... Dazu hat er schon viel zu großen Platz in meinem Herzen..." nun hielt er es nicht mehr aus, er konnte die Tränen nicht zurück halten. Sein Blick fiel auf Toshiya. Noch immer war es unverändert, noch immer lag er da, als würde er jeden Moment sterben. Dai klang schon das Geräusch des EKGs im Ohr, dieses endlose Piepen, das nicht mehr aufhörte. Kaoru reichte Dai ein Taschentuch, welches dieser dankend annahm und sich damit die Tränen weg wischte.*2 "Ich weiß auch nicht, warum, aber ich kann mich nicht von ihm trennen, auch wenn ich es nicht ändern könnte, wenn er stirbt.. Ich kann nicht mal klar denken..." "Oh je,... Dich scheints echt erwischt zu haben." Kaoru lächelte ihn an. "Das freut mich wirklich für dich, ich habe dich noch nie so gesehen, bei keiner deiner Freundinnen. Toshiya sollte sich glücklich schätzen, dass er von dir geliebt wird.." "Schon, aber was bringt ihm das...!? Er hat wichtigere Probleme... Und ich muss nicht von ihm hören, dass ich das Beste bin, was ihm je passiert ist, was bei seinem Leben wohl auch nicht schwer ist, aber er soll bei mir bleiben, das allein würde mir schon reichen..." "Das wird nur nicht gehen, solange Mike auf freiem Fuß ist. Er wird keine Ruhe haben." "Genau deswegen will ich ihn hinter Gittern bringen... Und wenn Toshiya stirbt, prügle ich ihn mit meinen eigenen Händen windelweich und bringe ihn um!" "Dai, das tust du nicht. Dann bist du auch nicht besser als er, denkst du, Toshiya gefiele das!? Und willst du ihm Mike hinterher schicken!? Dann hätte er selbst im Tod keinen Frieden.." "Ich weiß doch, aber es macht mich so wütend..." "Kyo und Shinya sind im übrigen mit aufs Polizeirevier gefahren und machen ihre Aussage gegen Mike. Ich hole uns mal einen Kaffee, damit wir wieder einen klaren Kopf bekommen, ne?" Kaoru stand vom Bett auf, klopfte Dai auf die Schulter und verließ dann den Raum. Nur flüchtig ließ er seinen Blick auf seine Armbanduhr schweifen. Zwei Uhr morgens. Dai...? Ruckartig riss Dai die Augen auf und sah sich um. Er saß noch immer auf dem Stuhl in dem Zimmer, in dem Toshiya immer noch genauso im Bett lag. Noch immer die Geräte an ihm angeschlossen und das Atmen zu hören. Kaoru stand am Fenster und sah hinaus. Es war hell. Dai wunderte sich, als er bemerkte, dass eine Decke um ihn lag. Moment mal! Es war hell!? Wie spät mochte es sein!? Hatte er etwa geschlafen!? Kaoru hörte, dass sich Dai auf seinem Stuhl bewegte und drehte sich zu dem anderen Gitarristen um. "Wieder wach..?" fragte er dann und Dai sah ihn verwundert an. "Ich bin eingeschlafen...?" fragte er dann. "Hai, obwohl ich dir einen Kaffee geholt hatte. Du warst völlig kaputt. Kein Wunder nachdem Stress der letzten Stunden." "Scheiße. Und wie spät ist es!? Wie lange hab ich geschlafen!?" fragte Dai dann aufgebracht, er konnte nicht glauben, dass er einfach eingeschlafen war und dadurch den Augenblick hätte verpassen können, in dem sich alles entschied. Kaoru sah auf seine Armbanduhr. "Es ist jetzt kurz nach neun Uhr morgens." "Neun Uhr schon!!" entfuhr es Dai erschrocken. "Hai.." Dai wandte seinen Blick sofort zu Toshiya, der noch immer im Bett schlief. Nichts hatte sich verändert. Noch immer die bleiche Gesichtsfarbe und der schwache Atem. "Keine Sorge, er lebt noch. Du hast nichts verpasst, es ist nichts gewesen." Sagte Kaoru dann beruhigend zu ihm. "Kyo und Shinya waren auch noch hier gewesen, aber ich hab sie dann nach Hause geschickt, damit sie sich auch erholen konnten." "Nur du hast nicht geschlafen, oder?" "Einer muss doch auf euch beide aufpassen." Grinste Kao dann als Antwort, um sich nicht anmerken zu lassen, dass auch er entkräftet war und gerne eine Pause gehabt hätte. "Du bist echt unverbesserlich..." seufzte Dai dann und widmete sich wieder Toshiya zu. "Ohayô, kleines Straßenkind..." sagte er leise zu Totchi und gab ihm dann einen Kuss auf die Wange. Als Dai sich wieder auf den Stuhl setzte und er seine Hand wieder auf die von Totchi legte, bemerkte er, dass sie nicht mehr kalt war. Verdutzt schaute er zu Kaoru rüber, der zu ihm sah. "Was hast du?" fragte Kao ihn dann. "Er ist warm. Kaoru, er ist warm!" freute sich Dai. "Ja, aber das heißt noch nichts." "Für mich schon. Es gibt mir neue Hoffnung. Und die acht Stunden sind auch schon vorbei!!" "Dai, freu dich lieber nicht zu früh... ich hole besser den Arzt." Kaoru ging vom Fenster aus dem Raum und Dai wartete schon sehnsüchtig auf ihr zurück kommen. Aus irgendeinem ihm unbekanntem Grund glaubte er, dass Toshiya es geschafft hatte. Er sah ich ins Gesicht, als sich plötzlich etwas regte. Totchis Hand bewegte sich ganz wenige Millimeter. Dai spürte es durch seine auf ihr liegende Hand deutlich und stand wieder vom Stuhl auf, noch immer die Hand an seiner, um ihn besser sehen zu können. Dai blickte ihm ins Gesicht. Ein schwaches Blinzeln auf Totchis geschlossenen Augen. -Dais Herz zersprang vor Aufregung. Wieder zuckten Toshiyas Augenlider. -Dai musste sich zusammenhalten, ihn nicht gleich zu rufen. Toshiya öffnete die Augen. Ein ausdruckloser, schwacher Blick. Dai sah in seine Augen, sie waren kraftlos, ermüdet, aber mit dem gewissen Funkeln in ihnen, welches Dai die ganze Zeit über erhofft hatte. Die Augen von Toshiya fielen wieder zu. -Dai fragte sich, ob er ihn erkannt hatte und ob er sich nun dazu entschieden hatte, mit ihm zu leben...!? Noch bevor er antwort auf diese Frage erhalten sollte, öffnete sich die Tür wieder und Kaoru kam mit dem Arzt herein, der Toshiya operiert hatte. In der letzten Nacht war er noch einmal nach Toshiya schauen gekommen, als Dai bereits geschlafen hatte. "Ohayô, Andou- San." begrüßte der Arzt ihn und Dai nickte nur. Ob es ein >guter< Morgen werden würde, stand noch in den Sternen. Der Arzt bat Kaoru und ihn, den Raum zu verlassen, damit er Toshiya in Ruhe untersuchen konnte. Sie taten, was man von ihnen verlangte. Dai setzte sich im Flur auf einen der Stühle und Kaoru folgte ihm. Kaoru war angespannt, aber auch in Dai war Unruhe zu erkennen. Er setzte sich neben Dai auf einen Stuhl und beide starrten die ihnen gegenüberliegende Wand an. Dai hatte die Hände ineinander gefaltet und den Kopf darin gebettet. Kaoru sah zum Flur, als eine Schwester entlang kam und in Toshiyas Zimmer verschwand. Er tippte Dai an und dieser sah sie ebenfalls. "Was hat das zu bedeuten...?" fragte Kaoru mehr zu sich selbst als an Dai gewand. Dai sah ihn daraufhin bedeutend an. "Er schafft es. Ich bin mir ganz sicher." Sagte Dai dann ernst und Kaoru sah ihn fragend an. "Dai...? Was macht dich da so sicher...?" Dai schloss die Augen und sagte nichts mehr. Er musste an den Moment denken, in dem Toshiya die Augen geöffnet hatte. Das musste einfach ein Zeichen gewesen sein. er konnte es nicht einfach getan haben, um sich zu Dai zu verabschieden. Dennoch sagte Dai nichts und schwieg weiter. Bereits nach ein paar Minuten kam die Schwester dann wieder aus Toshiyas Zimmer und ging direkt auf die beiden zu. "Sie sind Niikura- San und Andou- San...?" Auf die Frage nickten Beide nur. "Sie können jetzt wieder ins Zimmer." Sagte sie und ging den Flur wieder hinab, verschwand dann irgendwo. Ohne zu zögern machte sich Dai wieder auf den Weg in Toshiyas Zimmer. In seinem Kopf festigte sich schon das Bild, wie er ihn angrinsen und fröhlich aussehen würde, wenn er gleich den Raum betreten würde. Als er jedoch in den Raum kam, war der einzige, der ihn ansah ein Mann im weißen Kittel mit einer Akte in der Hand.*3 Dai war etwas enttäuscht und blickte dann zu dem Bett von Toshiya, der noch immer genauso wie vorher im Bett lag uns sich nicht regte. Kaoru kam nun ebenfalls in den Raum und schloss die Tür hinter sich. "Sie wollen sicher wissen, wie es ihm geht." Sagte der Arzt in dem typischen, monotonen Arztton, aus dem man nie heraus hören konnte, um welche Art von Nachricht es sich handelte. "Hai!" antwortete Dai auch sogleich und der Arzt begann seine Ausführung. "Wie sie vielleicht schon gesehen haben, haben wir ihn von der Maschine abgeschlossen, die ihm Blut zugeführt hatte. Sein Körper hat das Blut gut angenommen und die Lebenstätigkeiten im Allgemeinen haben sich leicht stabilisiert. Die ihm zugeführten Nährstoffe und Flüssigkeit wurden akzeptiert. Grob gesagt: Er ist überm Berg. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis er sich wieder gänzlich erholt haben wird, Sie müssen sich wohl oder übel gedulden. Wie lange die Gesundung dauert, hängt ganz von ihm selbst ab. Wir müssen wahrscheinlich mit mindestens einer Woche rechnen. Haben Sie noch Fragen..?" Die beiden schüttelten nur den Kopf und der Arzt verschwand dann mit einer freundlichen Geste aus dem Zimmer. Dai konnte gar nichts mehr sagen, er stand einfach nur starr da und sah Toshiya mit verschwommenen Blick an. Es war wahr. Er hatte es tatsächlich geschafft. Ein erster Schritt in Richtung gemeinsame Zukunft war getan. Mit einem unsterblich freudigem Gefühl ihm Bauch ging er dann an Toshiyas Bett heran und kniete sich hin. Die ersten Freudentränen liefen ihm übers Gesicht. Dai war nun wirklich keiner, der so einfach seine Gefühle zeigte, aber just in diesem Moment konnte er einfach nicht mehr anders. Er griff Toshiyas Hand und faltete ihre Finger ineinander. Kaoru freute sich sehr für die beiden, hielt es aber für besser, die beiden allein zu lassen und verließ dann lächelnd den Raum. Seither waren zwei Tage vergangen und es traten keine weiteren Komplikationen auf. Toshiya erholte sich auch recht schnell. An diesem Tage regnete es erneut. Die vier Freunde wollten heute ihren neuen Bassisten gemeinsam besuchen kommen. Allerdings war Dais Laune nicht grade auf der Höhe, weil ihn das Wetter nervte. Dementsprechend mürrisch ging er durch die langen Flure. Wenn man schlecht gelaunt war, nervte einen selbst ein solcher Weg durch banale Flure. Auch der auf sie zukommende Arzt nervte ihn mit seinem Grinseface bereits, als er nur seine Wege durch das Krankenhaus machte. Dai verstand selbst nicht, warum er so gelaunt war, immerhin würde er bald seinen Toshiya wieder sehen. Lag es vielleicht daran, dass er nicht wusste, wie er ihm gegenüber reagieren sollte...?! Oder was er sagen sollte...!? Oder die Ungewissheit über seinen Zustand...!? Er wäre lieber allein hergekommen, um mit Toshiya in Ruhe reden zu können, aber da die anderen ihn nun auch besuchen wollten, machte sich das nicht leicht. Dai war schon richtig am Abkotzen, als der Arzt dann auch noch bei ihnen stehen blieb und sie scheinbar ansprechen wollte. "Ah, Andou-San." und er tat es tatsächlich. Was für eine Nachricht konnte er ihnen denn jetzt bringen!? "Hai, was gibt es..?" fragte er dann gespielt höflich, er hasste dieses Freundlichsein. Am liebsten würde er sich jetzt eine Kippe anstecken. Warum herrschte hier auch Rauchverbot!? "Wollen Sie zu Hara-San?" "Hai." "Er liegt hier nicht mehr." Sagte der Arzt dann und durchwühlte seine Unterlagen. Was sollte das denn heißen!? War ihm etwas passiert...?! Und schon wieder kam Ungewissheit in Dai auf. Konnte dieser dumme Arzt nicht schneller seine Unterlagen durchsuchen!? Was machte Dai eigentlich immer gleich so nervös!? Dieser Satz hieß doch gar nichts. Nicht ein bisschen Zweifel konnte man darin finden. "Ah, hier stehst. Er liegt nun in einem normalen Zimmer. Raum 284, in der zweiten Etage." Das war es einfach nur! Eine Verlegung in ein normales Zimmer. Wie simpel! Aber Moment mal. Normales Zimmer!? "Normales Zimmer...?!" fragte Kaoru dann verwirrt. "Oh, hai. Er hatte sich in den letzten zwei Tagen so schnell erholt, dass er nicht mehr auf der ITS bleiben muss und wir ihn wahrscheinlich schneller als gedacht entlassen können." Verkündete der Arzt und Dais Herz machte Hockstrecksprünge als er die freudige Nachricht vernahm. Ohne weiter auf den Arzt zu achten, gingen Dai und die anderen in die zweite Etage und suchten das Zimmer von Toshiya. Als sie dort ankamen, blieb Dai zögernd davor stehen. Irgendetwas in ihm bekam Panik vor dem, was ihn erwartete, dabei war es nichts weiter als Toshiya. Nichts also, vor dem man Angst haben müsste. "Warum gehst du denn nicht rein...?" fragte Kyo und Kaoru ging an Dai vorbei, um die Tür zu öffnen. "Ich hab nur auf euch gewartet." Antwortete Dai, auch wenn er genau wusste, dass das nicht wahr war. Die anderen gingen hinein und Dai zögerte, folgte ihnen dann aber als letzter. Sie gingen alle zum Bett, in dem Toshiya saß. Er sah sie verwundert an, er hätte nicht mit Besuch gerechnet und schon gar nicht mir ihnen. "Was macht ihr denn hier...?" fragte er überrascht. Er sah alle an, bis dann auch Dai an sein Bett heran trat. "DaiDaiKi!?" "Etto... DaiDaiKi?!" er sah ihn mit einem fragenden Blick an. "Gomen ne, ich hatte mir nur mal einen Namen für dich ausgesucht, so wie du mich Totchi nennst." Antwortete Toshiya. "So desu ka.." es trat wieder Stille in den Raum. Dai sah Toshiya an, er war nicht mehr an irgendwas angeschlossen, nur ein Tropf hing ihm noch immer am Handgelenk. Seine Haut war nicht mehr ganz so blass und er schien wieder etwas mehr Kraft zu haben. Toshiya sah die anderen ebenfalls an. Er war etwas ratlos. "Warum seid ihr eigentlich hier...?" fragte er dann und sah jeden einmal an, blieb zum Schluss bei seinem ‚DaiDaiKi' hängen. "Na, weil wir dich besuchen wollen." Antwortete Kyo dann vorlaut. "Is doch wohl ganz normal." "Aber.. Ich bin doch weggelaufen und... Mike war da und ich... Ich weiß so gut wie nichts mehr, nachdem..." er rieb sich unschlüssig die Stirn, er konnte die vereinzelten Bilder kaum zu einem Bild zusammenfügen. So vieles ging ihm durch den Kopf. "Es ist wohl besser, wenn wir dich mit Dai allein lassen und der dir dann alles erklärt.." sagte Kaoru dann und deutete den anderen mit dem Kopf, dass sie ihm folgen sollten, als er sich auf den Weg machte, den Raum zu verlassen. "Etto...?" Toshiya sah ihnen nach. Er wusste wirklich nicht, was das ganze zu bedeuten hatte. Dai ging es ähnlich. Er wusste nicht, wovor er Angst hatte und wie er Toshiya das alles erklären sollte. Nervosität kam in ihm auf. Konnte er Toshiya wirklich von all dem erzählen...!? Konnte er ihm sein Flehen bereichten und die Gefühle, denen er sich nun deutlich bewusst ist!? "Hey, Dai... Warum kommst du nicht her...?" fragte ihn Toshiya dann. Dai stand noch immer mitten im Raum, erst als Totchi ihn darauf aufmerksam machte, wurde ihm bewusst, wo er sich befand und kam dann doch zum Bett. "Gomen, war in Gedanken..." antwortete er nur. Als er dann am Bett war, sah er Totchi lange, durchdringend ins Gesicht. Fast hätte er nie mehr die Gelegenheit dazu gehabt. Eine Miene der Sentimentalität legte sich auf Dais Gesicht. Er könnte den Gedanken nicht ertragen, ihn verloren zu haben und war so unendlich froh, dass er seinem Toshiya wieder in die Augen sehen konnte. Diese Augen sahen ihn nun fragend an, denn er merkte schnell, dass er fixiert wurde und Dai wohl etwas sagen wollte. Allerdings äußerte er keinen Ton und Totchi wurde es langsam unangenehm, so lange angeschaut zu werden, dass er betreten zum Fenster sah. Wieder Regen. Immer nur Regen, wenn sich Toshiya an irgendwelche Ereignis erinnerte. "Was war passiert...?!" fragte Toshiya dann uns sah Dai mit wissbegierigen Augen an. Er konnte diese Ungewissheit nicht ertragen. Dai zögerte damit, ihm zu antworten. "An was kannst du dich denn noch erinnern?" "Vieles, was ich nicht wissen will... Ich bin abgehauen. Warum seid ihr hier...?" "Weil wir dich gerettet hatten... Wir.. Nein, ich konnte es einfach nicht mehr aushalten und ohne dich schien alles so unerträglich..." "Dai..? Was war geschehen...? Ich weiß noch, dass mich Mike noch am Tag meines Fortgangs abgefangen hatte und mich irgendwo hin gebracht hatte... Er hatte mich gequält... Lange.. Ein paar Tage hindurch..." "Um genau zu sein, eine Woche. Und ich weiß, was er dir alles angetan hatte. Auch das mit dem Strippen im Club." "Nani...?" Toshiya sah ihn ungläubig und mit unschuldigen Augen an. Dai nickte darauf bedächtig. "Er hatte dich gefilmt. Er hatte auch gefilmt, wie er dich verfolgt, was er mit dir gemacht hatte, als er dich eingesperrt hatte..." "Du meinst die Vergewaltigung...?" Toshiya sah wieder zur Seite, er wollte die Augen von Dai nicht sehen, wenn er diese Worte sprach. Für ihn war es, als würde er ihn betrügen, wenn er davon erzählte. Die Person, die er liebt, mit einer anderen betrügen. "Warum bist du mir dann zur Hilfe gekommen...? Wieso hast du mich nicht sterben lassen...!?" "Sollte ich das etwa!? Sollte ich mit ansehen, wie er dich noch mehr schändet!? Totchi, niemandem soll so etwas angetan werden, auch nicht dir. Und auf dem Video war noch die Nachricht, dass er dich töten würde... Denkst du, das konnte ich zulassen...!?" Toshiya fasste sich ergriffen an die Brust, an die Stelle, wo seine Narbe war. "Er hat...?" "Hai, er hat versucht, sich dein Herz zu holen, wie er es schon so oft gesagt hatte...! Wir konnten ihn grade noch so dran hindern. Ich... Ich hatte so furchtbare Angst, du würdest sterben, als du dort lagst, überall das Blut, ausgekühlt und kein einziges Lebenszeichen mehr..." "Ich... Du hattest Angst um mich...? Wieso...? Es war so lange mein Wunsch, endlich zu sterben..." "Aber ich wollte es nicht. Ich... Ich habe die ganze Zeit darauf gehofft, dass du erwachst, ich wollte dich nicht verlieren. Ich brauche dich doch... Ich... Ich weiß nicht, warum es so ist, aber über Gefühle sollte man eigentlich nicht nachdenken, weißt du...? Deshalb sollten wir sie leben... Ich liebe dich und darum wollte ich nicht, dass du stirbst und du hast mein Sehnen erhört... Lass sie uns gemeinsam Leben, die Gefühle..." Toshiya war völlig überrumpelt, er starrte mit Tränen im Gesicht Dai an. "Ist das dein Ernst!? Darf ich bei dir bleiben...!?" Toshiya hielt sich die Hand vors Gesicht, damit Dai seine herunterlaufenden Tränen nicht sehen konnte. Dai umarmte den anderen sacht und hielt ihn fest. "Hai... Ich werde dir die schönen Seiten des Lebens zeigen..." Daraufhin legte auch Toshiya seine Arme um Dai und fing bitterlich an zu weinen. "Arigatô..." "Dafür brauchst du mir nicht danken..." flüsterte Dai ihm leise ins Ohr. "Aber... Ich hab mir so sehr gewünscht, dass du zu mir sagst, dass wir miteinander leben können, ich hab mir deine Liebe so fest gewünscht... Ich will, dass es für immer so bleibt..." schniefte Totchi in seinen Pulli. "Das wird es auch." "Aber... Aber Mike..." Toshiya klammerte sich bei dem Namen fester an Dai, der ihm beruhigend durchs Haar strich. "Keine Angst. Mike ist bei der Polizei und wird so schnell da auch nicht wieder raus kommen und selbst wenn, dann schlag ich ihn windelweich, wenn er dir auch nur zu nahe kommt. Du musstest schon genug leiden. Ich beschütze dich vor ihm, versprochen!" "Dai...? Ist das wirklich dein Ernst?" seine Stimme klang traurig, gleichzeitig aber auch glücklich. Sollte er wirklich endlich erfahren, was es heißt, geliebt zu werden...? Dai löste die umarmung und sah ihm tief in die Augen. "Allerdings. Und du musst ganz schnell wieder gesund werden, dann können wir schneller dein Zimmer neu einrichten und außerdem müssen wir dir ja noch einen schönen Bass kaufen." "Einen Bass...?" "Hai! Mit der Entscheidung zu leben, hast du dich auch für die Band entschieden. Du bist somit seit zwei Tagen unser offizieller Bassist." "Baka..." musste Totchi ihn nun anlächeln. Dai starrte ihn regelrecht an, als er das sah. Es war das erste Mal, dass er seinen Gegenüber lächeln sah und dann auch noch ein so schönes, reines Lächeln. Dafür musste er Totchi einfach einen Kuss auf die Wange verpassen. Davon überrumpelt, lief Toto leicht rot an und sah ihn verzaubert an. "Was sollte das...?" fragte er dann verlegen nach. "Was denn?" tat Dai unschuldig, als hätte er das eben nicht getan. Toshiya hingegen ging nicht auf den Witz ein und legte sich hin. Er sah Dai dennoch an. "Ist irgendwas nicht in Ordnung?" fragte Dai ihn dann. "Wenn man davon absieht, dass ich einen totalen Baka liebe, hai!" grinste Totchi. "Ich muss mich nur etwas ausruhen, bin noch nicht ganz fit, ne?" "Was heißt eigentlich baka?" "Was? Wer hat das gesagt?" war nun Totchi der, der rumspielte. Dafür verpasste Dai ihm noch einen weiteren Wangenkuss. Diesmal sagte Totchi allerdings nichts dagegen und schloss nur die Augen. "Dai, ich möchte dir das Grab meiner Eltern zeigen." "Wirklich?" Dai war freudig überrascht darüber, dass Toshiya von sich aus etwas über sich verriet. "Hai, sie sollen den Menschen kennen lernen, der mein Leben wieder auf die richtige Bahn bringt und mich von ganzem Herzen liebt, so wie sie es tun." "Oh, Totchi..." Dai seufzte und strich ihm mit der Hand über die Wange. "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit wir glücklich miteinander werden." Darauf lächelte Toshiya ihn erneut an. "Entschuldige, ich bin müde..." "Soll ich gehen?" "Kannst du bei mir bleiben, bis ich eingeschlafen bin...?" "Aber klar doch." Dai setzte sich auf die Bettkante und betrachtete Toshiyas Gesicht, während er die Augen schloss und dann langsam ins Reich der Träume abdriftete. Dai betrachtete noch lange das Gesicht des Schlafenden. Er war so froh, dass es sich endlich zum guten wenden sollte. Gleichzeitig war er auch unendlich dankbar, dass Toshiya sich dazu entschied, mit ihm zu leben, statt zurück zu seinen Eltern zu gehen. Nichts sollte ihr Glück zerstören. Niemand. Auch kein Mike. Ein paar Tage später wurde Toshiya aus dem Krankenhaus entlassen und musste nur später noch einmal kommen, im die Fäden zu ziehen und sich komplett durchchecken zu lassen, dass es auch keine Rückfälle gab. Sein Termin stand aber erst in einer Woche aus. Heute war ein ganz besonderer Tag für ihn und Dai. Sie wohnten mittlerweile wieder bei ihm und hatten auch schon begonnen, das Gästezimmer umzugestalten, sodass er bald wirklich zu seinem Zimmer wurde. Dai uns er saßen schon im Auto und wollten grade losfahren, als Toshiya einfiel, dass er noch etwas wichtiges vergessen hatte. Er ging noch einmal in die Wohnung und suchte im Gästezimmer danach. Er hatte extra für den heutigen Tag einen Kranz aus Blumen angefertigt, den er seinen Eltern ans Grab bringen wollte, wenn er endlich in Frieden lebte. Und heute sollte dieser Tag sein. Es war lange her, dass er das letzte Mal dort war und das tat ihm unheimlich leid. Dazu kam er einfach nicht mehr, als Mike ihn verfolgte. Zumal er es bis nach Tokyo geschafft hatte zu fliehen. Immerhin wohnte er in Nagoya und das war nicht grade nah. Manchmal hatte er sich selbst gefragt, wie er es ohne jegliche Hilfe soweit geschafft hatte, aber heute war er sich sicher, dass er es nur tat, um Dai zu begegnen. Mit dem heutigem Tag, würde er mit seiner Vergangenheit endgültig abschließen. Grade als er wieder zur Tür hinaus gehen wollte, klingelte das Telephon. Er überlegte, ob er es ignorieren sollte, aber vielleicht war es ja wichtig, also ging er noch einmal zurück und nahm den Hörer ab. Ein Polizeibeamter meldete sich. "Hara- San? Wir haben schreckliche Nachrichten für Sie. Ihr Freund Mike befand sich bei uns in Untersuchungshaft. Letzte Nacht ist er entflohen und heute Morgen haben wir ihn erhängt in seinem Apartment gefunden. Er hinterließ einen Abschiedsbrief, der an Sie gerichtet ist. Möchten Sie ihn lesen?" "Iie." Mit dieser Antwort legte Toshiya auf und ging dann zurück zum Auto. Er stieg ein und zeigte Dai den Kranz, den er geholt hatte. "Deswegen hatte das jetzt so lange gedauert?" fragte Dai nach. "Iie. Ich hab nur noch einen letzten Stein auf dem Weg in unsere Zukunft weggeräumt." "Gut, dann können wir jetzt ja los." Dai schmiss den Wagen an und kurz darauf fuhren sie los. Die Sonne stand an diesem Tag hell leuchtend am Himmel. Toshiya wurde von ihr geblendet. Er dachte an seine Eltern und an Dai. Nichts anderes gab es mehr, was nun noch von Bedeutung für ihn war. Er beugte sich zu Dai und drückte ihm beim Fahren einen Kuss auf die Wange auf. "Nani...?" fragte sich Dai verwundert. "Ai shiteru." -Owari- *1heißt einfach 'süße, bittersüße Hoffnung'^^ eine Anspielung auf Raphael *die einfach nur lieb*Kazuki gedenk*T.T..Pandoro no Shinshi is so traurig *voll flenn*..;______; (okay, ihr Song heißt nur ‚sweet romance' aber des passte vom Titel besser zur FF^^) *2ich finde es unrealistisch, dass sich Kao & Dai dauernd umarmen, deswegen tuts Kao hier auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das im wahren Leben tun. Immerhin is keiner der beiden ToshiyaXD *lol* und sie sind ja auch nur Freunde und nicht schwul^^;;; (Was heißt hier eigentlich ‚nur'!?>.>...) *3Hatte der die vorher auch!? ---Wenn ich des richtig übersetzt hab, heißt ‚mein kleines Straßenkind' auf Jap. ‚watashi no chiisa na shigai no kodomo' ganz schön lang @.@… *dops* Damit endet die Geschichte vom Straßenkind Toshiya dann wohl^^;; Ich hoffe, sie findet wenigstens etwas Anklang und mit dem Ende ist man auch zufrieden und Para, das ist dir doch auch genug Dai, ne?^^ (Wirst wahrscheinlich schon voll am Kotzen sein wegen zu viel Geschnulze, ne?XD *dich knuffz*...) Yoah, Kommis sind auch gern gesehen und Kritik erwünschtx) Also dann, groß was erklären muss ich wohl nicht, oder? Findet ihr Mikes Reaktion mit dem Selbstmord zu heftig??? Ich denke schon, dass das so sein könnte.. *drop* Nya... bis zu neuen FFsXD *erst mal alte weiter schreib*..2006-04-29... --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)