Freundschaft oder mehr? von abgemeldet (Sesshomaru/Saki) ================================================================================ Kapitel 47: Erkenntnis ---------------------- Hi! Dieses Kapitel wird leider wieder ziemlich kurz. Hoffe es gefällt euch trotzdem! Kapitel 47: Erkenntnis Regungslos stand Saki an der Reling des Schiffes und starrte in die Ferne. Obwohl es schon Mittag war, drang kein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke. Die immer höher werdenden Wellen schmissen das Schiff hin und her. Der nass-kalte Wind peitschte Saki durchs Gesicht und sorgte für reichlich Fahrt. Ungerührt lehnte Saki sich über die Reling und beobachtete den Sturm, der immer näher zog. Gewitterwolken türmten sich auf und in der Ferne durchzuckten Blitze den grauen Himmel. Das große Schiff fuhr direkt in das Unwetter hinein. Schon einige Minuten später wurde der Wind so stark, dass die Besatzung Mühe hatte, dass Schiff auf Kurs zu behalten. „Holt das Vorsegel ein!“, schrie der Kapitän. „Und bindet alles an, was sich an Deck befindet!“ Wieder war ein Blitz zu sehen und kurz danach der Donner zu hören. Es begann zu regnen. Große Tropfen landeten auf ihrem Kopf, liefen ihr Gesicht runter und durchnässten ihre Kleidung. Doch das alles interessierte Saki nicht. Sie war zwar körperlich anwesend, doch ihre Gedanken kreisten um einen gewissen Youkai und ein kleines Menschenmädchen. Ab und zu tauchte auch ein Bild von anderen Leuten auf, doch nie eins aus der Gegenwart. „Saki!“, schrie Airoko, während er sich die Hände schützend vor sein Gesicht hielt. „Du musst rein kommen!“ Ohne sich umzudrehen, antwortete Saki: „Ich werde noch etwas draußen bleiben.“ „Das geht nicht, es ist zu gefährlich!“ Orkanböen bliesen in die großen weißen Segel und brachten es in eine Schieflage. Alles, was noch nicht festgebunden war, rutschte jetzt auf die eine Seite des Schiffes. Airoko packte Saki am Arm und wollte sie mitzerren. Allerdings dachte sie überhaupt nicht daran mitzugehen und blieb stur stehen. „Ich bleibe noch etwas draußen.“ „Du hast kein Recht mir zu widersprechen!“, meckerte Airoko. Wütend knurrte Saki auf und entzog ihren Arm dem Griff von Airoko. „NIEMAND hat das Recht über mich zu bestimmen. Ich bin erwachsen und entscheide selber was ich tue. Und meine Entscheidung ist: Ich bleibe hier!“ Airoko wollte sie anschreien und sie zwingen mit unter Deck zu gehen. Doch als Saki sich umdrehte und ihn mit ihren, vor Zorn rot glühenden Augen fixierte, gab Airoko klein bei und verschwand ohne seine Tochter im Inneren des Schiffes. Leise seufzte Saki und starrte ihre Hände Schuldbewusst an. Sie war so furchtbar gereizt. Jetzt hatte sie auch noch ihren Vater angeschrieen. Dabei gab es für diese Überreaktion überhaupt keinen Grund. Im letzten Jahr hatte Sesshomaru ihr sehr oft gesagt, was sie zu tun hatte. Das hatte sie nie gestört. Und vor der Zeit in Japan hatten ihr Vater und Aya auch andauernd über sie bestimmt. Egal wie sie sich auch gegen das alles gewehrt hatte, hatte es letztendlich doch nie etwas genützt. Und jetzt? Jetzt war niemand mehr da, der über Saki bestimmte. Noch nicht einmal ihr eigener Vater schaffte es noch ihr seinen Willen aufzuzwingen. Mit einem Mal wurde ihr das bewusst. Sie war viel erwachsener geworden und nun auf sich allein gestellt. Sie war frei wie der Wind, der immer stärker wurde und ihr durch die Haare wirbelte. Aber diese Freiheit, welche sie immer haben wollte, fühlte sich nicht so gut an, wie sie gedacht hatte. Eher einsam, als frei. Saki wollte nicht weiter darüber nachdenken. Sie schob das alles auf ihren momentan wirklich mehr als seltsamen Zustand, der sich hoffentlich bald wieder normalisieren würde. Da der Wind noch stärker wurde und der Regen langsam in Hagel überging beschloss Saki wieder in ihre Kajüte zu gehen. Inzwischen hatte Sesshomaru es geschafft Saki für kurze Zeit aus seinen Gedanken zu verbannen und war auf das Schloss zurückgekehrt. Zu seiner Verwunderung schlief Rin noch immer. Sie musste wohl ziemlich müde gewesen sein. Sogar Jaken ließ ihn ausnahmsweise in Ruhe. Nur sein Vater, Inu no Taishou, war ihm gleich wieder hinterher gerannt. Er hatte es auch sogleich geschafft seine Gedanken wieder in eine Richtung zu lenken, in die sie nicht sollten. Deshalb hatte Sesshomaru ihn aus dem Arbeitszimmer geschmissen. In diesem saß er noch immer an seinem Schreibtische und blätterte in seinen Unterlagen. Zu dem Glück der Dienerschaft hatte sich die schlechte Laune des Schlossherrn binnen weniger Minuten rum gesprochen und niemand störte ihn. Angestrengt versuchte er sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, was ihm allerdings nicht so wirklich gelingen wollte. Nachdem Sesshomaru einige Formulare unterschrieben hatte und das schreiben von Berichten an der Reihe gewesen wäre, beschloss er für heute aufzuhören. Er ließ seinen Blick über den Garten und den angrenzenden Wald schweifen. Nur noch vereinzelnd drangen Sonnenstrahlen durch die graue Wolkendecke. Bäume und Büsche bewegten sich im Wind. Der Garten war fast leer, weil schon einige Tropfen vom Himmel fielen. Noch war hier noch nichts von dem Sturm zu sehen, der gerade über dem Meer tobte. Doch Sesshomaru konnte ihn durch das geöffnete Fenster bereits riechen. Die heranziehende Luft roch salzig, weshalb er auch wusste, dass der Sturm sich jetzt über dem Meer befand. Dort war auch gerade Saki. Auf einem Schiff war es ziemlich gefährlich, bei Sturm übers Meer zu fahren. Seine Gedanken schweiften zu Saki ab, was er nach einiger Zeit auch bemerkte. „Sie kann auf sich aufpassen.“, dachte Sesshomaru noch und verließ sein Arbeitszimmer. Sein Weg führte ihn direkt nach draußen. Er hatte beschlossen wieder zu reisen. Hier im Schloss würde er nie auf andere Gedanken kommen. Es würde nicht lange dauern, bis er Saki hinterher reiste. Genau das wollte er aber nicht. Der große Lord des Westens brauchte niemanden! Inu no Taishou kam seinem Sohn im Garten entgegen. Dieser befahl nur kurz: „Kümmere dich um Rin.“, und schritt einfach weiter. Hinter dem Schlosstor rannte Sesshomaru mit übermenschlicher Geschwindigkeit los. Wohin war vollkommen egal. Hauptsache weg von hier. Er schlängelte sich zwischen den Bäumen durch. Einige Tiere sahen überrascht auf, als sie einen Luftzug spürten, weil er an ihnen vorbei rannte. Allerdings war keines von ihnen in der Lage Sesshomaru zu sehen. Nach einigen Minuten zügelte er seine Geschwindigkeit und überlegte wohin er sollte. Der Wind war stärker geworden, aber der Regen gelang noch nicht durch das dichte Blätterdach. Schwach nahm er den Geruch seines widerwärtigen Halbbruders wahr. Vielleicht sollte er ihm mal wieder einen Besuch abstatten. Schaden konnte es nicht und ein Gegner wäre eigentlich gar nicht schlecht. Da Sesshomaru keine weiteren potentiellen Opfer spüren konnte machte er sich wirklich auf den Weg zu Inu Yasha und seinen Reisegefährten. Als er bei ihnen eintraf war es schon später Nachmittag. Natürlich hatte Inu Yasha ihn bereits bemerkt. Er stand am Rand eines Dorfes und hatte Tessaiga gegen ihn gerichtet. Hinter ihm standen seine Freunde, die allerdings nicht in Kampfstellung waren. „Jetzt steck Tessaiga weg, Inu Yasha. Wenn du es gegen Sesshomaru erhebst, bedrohst du auch Saki und du weißt, dass sie uns nie angreifen würde!“, versuchte Kagome ihn zu überreden sein Schwert wieder wegzustecken. „Sie ist aber nicht bei ihm, Kagome.“, gab Inu Yasha zurück. Nun schaute Kagome überrascht zum Wald, aus dem gerade Sesshomaru kam. Allerdings war er wirklich alleine. Noch nicht einmal Rin und Jaken waren bei ihm. Kaum war Sesshomaru ein paar Schritte auf die Gruppe zugeschritten, fragte Kagome auch schon unnötig laut: „Warum bist du alleine?!“ Ihm entwich ein gefährliches knurren. „Das geht dich nichts an.“ „Wenn du Saki etwas angetan hast, kannst du was erleben!“ Binnen weniger als einer Sekunde stand Sesshomaru direkt vor Kagome und packte sie am Hals. „Ich glaube kaum, dass du mir nicht drohen solltest.“, zischte er gefährlich leise. „Lass sie los!“, schrie Inu Yasha und rannte auf Sesshomaru los. Dieser schmiss Kagome einige Meter von sich weg, zog Tokijin und parierte den Schlag von Inu Yasha. Sofort griff er wieder an. „Du elender Bastard! Fass Kagome nie wieder an!“ Ein hinterhältiges Grinsen zierte Sesshomarus Gesicht. „Und wenn doch?“ Er holte aus und eine mächtige Energiewelle beförderte Inu Yasha gegen einen Baum. Während dieser sich wieder aufrappelte schnappte Sesshomaru sich Kagome und hielt sie wie ein Schutzschild vor sich. „Und was tust du nun?“ Wieder rannte Inu Yasha auf seinen älteren Halbbruder los und versuchte ihm Kagome zu entreißen. Sango und Miroku standen hilflos am Rand und beobachteten das ganze Spektakel. Sie wussten nicht viel über Sesshomaru, aber solche Angriffe kamen nur selten von ihm und hatten eigentlich auch einen Grund. Wobei dieser nicht unbedingt groß sein musste. Früher hatte er sie oft angegriffen, weil er sich erhofft hatte von Inu Yasha Informationen über Narakus Aufenthaltspunkt zu bekommen, aber der lebte nun ja nicht mehr. Ihm Tessaiga stehlen zu wollen, hatte Sesshomaru auch schon vor einiger zeit aufgegeben, weil er das Schwert sowieso nicht anfassen konnte. Kirara stand neben Sango und fletschte ununterbrochen die Zähne, während Shippo sich heulend in ihren Armen verkroch. Immer wieder versuchte Inu Yasha Sesshomaru zu treffen, ohne Kagome dabei zu verletzten. Aber jeder konnte sehen, dass er keine Chance hatte. Wieder und wieder sprang Sesshomaru zur Seite und verletzte Inu Yasha nebenbei noch mit Tokijin. Plötzlich beförderte er ihn wieder mit einer Energiewelle von sich weg und ließ Kagome runter, welche geschockt in sich zusammen sackte. Doch nun geschah etwas, womit keiner von ihnen gerechnet hatte. Während Sesshomaru Tokijin wegsteckte, sagte er an Inu Yasha gewandt: „Du solltest besser auf das Menschenweib aufpassen, wenn du sie nicht irgendwann verlieren willst.“ Dann verschwand er wieder im Wald, ohne dem angeschlagenem Hanyou den Rest zu geben. Sesshomaru wusste selbst nicht was ihn dazu gebracht hatte diesem unfähigem Hanyou auch noch einen Tipp zu geben. Vielleicht weil er sie verloren hatte. Vielleicht weil er nicht früher bemerkt hatte, was er für sie empfand. Vielleicht weil er sie nicht vergessen konnte. Vielleicht weil er sich im Moment nichts sehnlicher wünschte, als sie bei sich zu haben. Und vielleicht, weil er sich nicht erklären konnte, warum er so fühlte und warum er dieses Gefühl nicht unterdrücken konnte. Sesshomaru war keiner von denen, die sich selber anlogen. Er wusste, dass er Saki liebte und bei sich haben wollte. In diesem Zustand brachte er überhaupt nichts mehr zu Stande. Deshalb entschloss Sesshomaru sie zurück zu holen. Ob sie zu ihm zurück wollte wusste er nicht, aber er war sich sicher, dass er sie überzeugen würde. Würde mich wie immer über Kommis und Kritik freuen! HEGDL Shizuki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)