MegamiMon von Mad-Dental-Nurse (Eine alte Prophezeiung! Eine Starke Macht! Eine große Liebe!) ================================================================================ Kapitel 24: Ich habe mich entschieden! -------------------------------------- Als Warui von der Klinge durchborht wurde und ich ihren Schrei hörte, glaubte ich, zu träumen. Das ist nur ein Traum, nur ein Traum, rief ich mir ständig zu. Doch der Schmerz in meinem Herzen war keine Illusion, kein Traum. Mit Tränen in den Augen sah ich meine Schwester zu Boden segeln. Ich sprang auf und spürte den entsetzlichen Schmerz, in meinem ganzen Körper. Dennoch achtete ich nicht darauf und lief zu meiner Schwester. Mit einem Hechtsprung, streckte ich die Arme aus und fing sie auf. Ich wischte ihr die Haare aus dem Gesicht und sah in ihr blasses Gesicht. Natsue, Natsue, bitte sag doch was, rief ich und schlug ihr sanft auf die linke Wange. Natsue öffnete etwas die Augen und sah mich an. ,, Schwester!’’ flüsterte sie und sah mich, um Vergebung bittend an. ,, Ich…!’’ Ich spürte, dass sie dies liebevoll meinte und lächelte etwas. Ich schüttelte dann den Kopf und riet ihr, nicht weiter zu reden. ,, Es…es tut mir leid, ich…ich wollte das…alles nicht!’’ flüsterte sie heiser und spuckte dann etwas Blut. Ich sah in ihre Augen. Sie waren braun, nicht gelb. Warm und liebevoll, nicht kalt und grausam. In diesem Moment wurde mir klar, dass wir uns ähnlicher waren, als man es sich vorstellen konnte. Auch wenn wir nicht zusammen aufwuchsen und uns die letzte Zeit bekriegten, waren wir dennoch verbunden. Wir halfen uns gegenseitig, auch wenn soviel zwischen uns schief gelaufen war. Ich half ihr und sie half mir. Ich hatte also doch Recht! Sie war nicht böse, nicht von Anfang an. Nur verleitet, von Apocalymon und seiner dunklen Macht. Natsue sah mich an und ich glaubte ein schwaches Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen. Das war das erste Mal, dass ich sie so richtig lächeln sah. Auch wenn ich wusste, dass es mit ihr zuende ging, wollte ich nicht diesen Augenblick vergehen lassen. Ich drückte meine Schwester fest an mich und genoss es, meiner Schwester so nahe zu sein. Dennoch spürte ich die leise, aufkeimende Trauer in mir. Tränen schossen mir in die Augen und nahmen mir die scharfe Sicht. Nur verschwommen, sah ich meine Schwester. Ich drückte meine Stirn gegen ihre und ließ meiner Trauer freien Lauf. Natsue, jammerte ich und eine Träne floss über meine Wange. Diese tropfte dann auf Waruis Wange und floss da weiter hinab. Oder war sie es auch, die weinte. Ich wusste es nicht. Mir war es auch egal. Meine Schwester stirbt. Und das reichte mir aus, um mein Herz in Fetzen zu reissen. Myo, Piet und Evy kamen hinzu und stellten sich um mich herum. Ich spürte, wie Natsue mir über die Wange streichelte und ich sah auf. Natsue versuchte ihr Lächeln zu erweitern, verzog jedoch das Gesicht, als sie den Schmerz in ihrer Brust zu spüren schien. ,,Ich werde Mutter von dir grüßen, wenn ich bei ihr bin!’’ sagte sie und lächelte etwas. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Dann schüttelte ich den Kopf. Hör auf, sowas zu sagen, bitte, flehte ich. Es brach mir das herz, meine schwester so reden zu hören. Natsue strich mir wieder über die Wange. Ich spürte deutlich, die Liebe und die Zärtlichkeit, die in dieser Berührung lag. ,, Meine kleine Schwester!’’ flüsterte sie. Wir sahen uns noch eine Weile in die Augen. Dann wurden ihre Augen trübe und ihre Hand fiel auf den staubigen Boden. Sie war tot! Mein Herz zerpsrang und ich konnte meine Fassung nicht mehr lange halten. Natsue? Nastue!, nein. Bitte, komm zurück, Natsue. Natsue!, rief ich und brach nun völlig in Tränen aus. Noch am selben Tag, hatten sie Waruis Leichnam auf einem Scheiterhaufen gelegt. Myo hielt die Fackel und wollte den Scheiterhaufen anzünden. Natsua hielt ihn an und bat ihn, ohne ein Wort zu sagen, ihr die Fackel zu geben, Myo sah sie kurz zögernd an. Soll er ihr wirklich, die Fackel geben? Natsua ergriff die Fackel und riss sie ihm aus den Händen.Myo wollte gerade etwas sagen, doch Piet legte ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Natsua ging stumm zum Scheiterhaufen, auf dem ihre Schwester lag. Für einen kurzen Moment, blieb sie einfach nur stehen und sah auf das Gesicht der Toten nieder. Wie seelig sie aussieht, dachte sie und eine Träne rann ihr über die Wange. Dann senkte sie die Fackel auf den Scheiterhaufen und entzündete ihn. Die Flammen frassen sich durch den Scheiterhaufen und umkreisten Waruis Leichnam. Rotglühende Feuerfunken stoben in den Himmel und Schatten tanzten auf dem Boden. Natsua konnte einfach nicht den Blick von ihrer brennenden Schwester lassen. Mit ihrem Ende, verband sie all die Erlebnisse, die sie mit Warui gehabt hatte. Innerlich sprach sie ein Gebet und sah zu den hochfliegenden Feuerfunken. Die Flammen hatte Waruis Leichnam völlig verschlungen. Nur hinundwieder waren die Konturen von ihrem Körper zu sehen und verrieten noch etwas von ihrer Menschlichkeit. Als das Feuer erloschen war und nur noch, die verbrannten Gebeine, an einen Menschen erinnerten, ging die Sonne auf. Natsua stand immernoch da und schaute wortlos auf den verbrannten Scheiterhaufen. Sie ließ ihre Schultern hängen und den Kopf schräg nach rechts geneigt. Myo kam zu ihr und umfasste ihre beiden Schultern. Er legte sein Kinn an ihren Hinterkopf und flüsterte sanft: ,, Lass uns nach hause gehen!’’, Natsua nickte schwach und ließ sich vom Scheiterhaufen wegführen. Sie schaute nocheinmal zu dem abgebrannten Scheiterhaufen und Tränen rannen ihr über die Wangen. Leb wohl, Schwester, dachte sie traurig. Den Rest des Weges, sagte sie nichts mehr, sondern schaute einfach nur starr vor sich hin. ,, Sie ist schon seit Tagen so. Spricht nicht, will nichts essen und nichts trinken, sogar schlafen will sie nicht!’’ erklärte Evy besorgt, die sich an der Tür lehnte und in Natsuas Zimmer schaute. Myo seufzte schwer. ,, Wer kann ihr das verübeln. Sie hat ihre einzige, richtige Schwester verloren!’’. Natsua saß mit dem Rücken zu ihnen gewandt und rührte sich nicht. Starr sah sie zu dem Fenster und hatte die Hände in ihrem Schoss verkrampft. ,, Ich werde versuchen, ob ich sie wieder zu uns holen kann!’’ sagte er und ging zu ihr. Myo setzte sich neben sie auf das Bett und beugte sich zu ihr vor. ,, Natsua, hörst du mich?’’ fragte er vorsichtig und legte seine Hand auf ihre, im Schoss verkrampften Hände. Natsua rührte sich immernoch nicht. Ihre Hände waren eisig und ohne ein Zeichen von Leben. Es war, als würde er mit einer Steinfigur reden. ,, Natsua!’’ sagte er nun eindringlich und legte seinen Arm um ihre Schulter. ,, Sieh mich an!’’ Natsuas Pupillen rührten sich und sahen ihn ausdruckslos an. Myo atmete innerlich auf. Sie kann mich hören, dachte er und versuchte es weiter. ,, Natsua, du darfst jetzt nicht abgleiten!’’ sagte er und drückte ihre Hand. ,, Hörst du, Natsua!’’ ,, Natsua, hörst du mich?’’, hörte ich ihn, wie durch Watte gedämpft sagen und spürte, wie er meine Hände drückte. ,, Natsua!’’ sagte er wieder. ,, Sieh mich an!’’. Ich bewegte die Pupillen zu ihm und sah ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. Ich spürte, wie sich ein Kloss in meinem Hals bildete und versuchte ihn runter zu schlucken. Myo sprach weiter. ,, Natsua, du darfst jetzt nicht abgeleiten!’’ sagte er. ,, Hörst du, Natsua!’’. Nicht abgleiten, wie soll ich das schaffen. Ich habe mitansehen müssen, wie meine Schwester erst ihr Digimon und dann ihr Leben verlor. Kurai hatte es einfach aus ihrem Körper gerisen und vernischtet. Und als Natsue völlig geschwächt und schutzlos war, stiess er sein Schwert in ihren Leib. Die Erinnerung schmerzt mir noch bis heute, in meinem Herzen. Wie sie da so in meinen Armen lag und mich ihre kleine Schwester nannte. Eine Träne floss mir über die Wange und ich spürte, wie Myo sie mir wegwischte. Ich schloss die Augen und öffnete den Mund. War jedoch nicht fähig, etwas zu sagen. Meine Stimme war nur ein zittriges Seufzen. Wie kann ich nicht dabei abgleiten? Was hat es noch für einen Sinn, fragte ich mich und wandte meinen Kopf ganz zu ihm auf. Myo sah mich mit sanftem, traurigen Blick an. Er strich mir nochmals über die Wange und ich versuchte, mein vor Traurigkeit schreiendes Herz zu beruhigen. Myo legte seinen Kopf an meinen, sodass sein Kinn meine Stirn berührte. ,, Es wird alles wieder gut!’’ flüsterte er. Glaubst du das wirklich? Ich wusste nicht wie, aber ich gewann wieder meine Stimme. Vorsichtig drückte ich mich etwas von ihm weg und sah ihn, mit schmerzenden Augen an. Glaubst du wirklich, dass alles wieder gut wird, flüsterte ich wieder und ließ die Schulern hängen. Myo presste hart die Lippen hart aufeinander. Womöglich hatte er etwas gesagt, dass er selber nicht glaubte. Vielleicht hatte er es auch nur gesagt, um mich zu trösten. Er nahm mich ganz in die Arme und drückte mich fest an sich. ,, Ja!’’ flüsterte er dann und ich schreckte etwas auf. Ich krallte meine Hände in seinen Rücken und schluchzte. Myo strich ihr durch das Haar und sagte nichts mehr. Er wollte sie einfach nur im Arm halten und ihr nahe sein. Gerade jetzt, wo sie doch so am Tiefpunkt war. Sie saßen so eine ganze Weile da, als er merkte, dass Natsuas schluchzen vertsummt und durch ein teifes Atmen ersetzt wurde. Er schob sie etwas von sich und sah, dass sie eingeschlafen war. Das war alles zuviel für sie, dachte er und legte sie auf das Bett. Er decke sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Als er runter in die Küche kam, schauten Piet und Evy ihn sorgenvoll an. ,, Und, konntest du mit ihr reden?’’ fragte Evy ihn besorgt. Myo nickte. Evy lächelte erleichtert und wollte hoch zu Natsua, doch Myo hielt sie an der Schulter fest. ,, Aber sie schläft jetzt!’’ erklärte er und Evy ließ den Kopf hängen. ,, Ich will dich ja nicht beunruhigen, aber ich glaube kaum, dass Natsua nocheinmal kämpfen wird!’’ sagte Piet trocken, während er auf die Tischplatte starrte. ,, Was willst du damit sagen?’’ fuhr Myo ihn an. ,, Das Natsua, nicht nochmal kämpfen wird. Du hast sie ja selber gesehen, wie sie dastand und ihrer Schwester beim Verbrennen zu gesehen hatte!’’ erklärte Piet. ,, Natsua steht derartig unter Schock, dass sie wohl kaum zum Schwert greifen wird, um es Kurai heimzu zahlen!’’, ,, Rede nicht so einen Blödsinn, piet. Natsua wird kämpfen!’’ brüllte Myo und schlug mit der Faust auf den Tisch. ,, Glaubst du. Wenn du an ihrer Stelle wärst, würdest du trotzdem kämpfen?’’ fragte Piet wütend und sprang auf, sodass der Stuhl umkippte. Myo packte ihn an dem Kragen. Er wollte ihm ins Gesicht schlagen, als Evy ihn zurück hielt. ,, Myo, hör auf, bitte!’’ flehte sie und versuchte die beiden zu trennen. ,, Zum letzten Mal, las sie ihn los, Myo!’’ kreischte sie nun wütend und hob drohend die Hand. Eine Feuerkugel hatte sich darin gebildet und hielt sie drohend an Myos seitliche Schläfe. Erst da ließ Myo Piet los. ,, Und jetzt beruhigen wir uns alle!’’ sagte sie, hielt dennoch die Feuerkugel hoch, falls es doch zu einem Kampf kommen würde. Myo sah Piet immer noch wütend an und ballte seine Hände zu Fäusten. Dann ging er. Evy trat neben Piet und sah ihn besorgt an. Piet selbst richtete sich seinen Kragen. ,, So ein Hitzkopf!’’ murrte er. Evy lächelte traruig und legte ihm die Hand auf die Schulter. ,, Du musst ihn auch verstehen. Natsua ist ziemlich auf dem Nullpunkt und er möchte nicht, dass sie noch mehr hinabgleitet!’’ sagte sie behutsam. ,, Irgendwie kann ich auch Natsua verstehen!’’. Sie seufzte. Piet schaute sie an und sah deutlich eine Spur von Trauer. ,, Du denkst wieder an ihn, stimmts?’’ flüsterte er und Evy nickte, mit schwerem Herzen. Piet legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Myo war wieder in Natsuas Zimmer gegangen und saß, neben ihr auf dem Bett. Sein Blick war fest an ihrem schlafenden Gesicht gerichtet. Er fragte sich, was wohl wäre, wenn sie statt Natsue entführt worden wäre. Immerhin hatte es Apocalymon auf sie abgesehen. Was wäre, wenn sie zu Warui geworden wäre? Ein Schauer rann ihm über den Rücken und er schüttelte sich. Eine schreckliche Vorstellung, nicht wahr, sagte aufeinmal eine Stimme und Myo schreckte auf. ,, Ach, meldest du dich auch mal!’’ murmelte er trotzig und sah Natsua weiterhin an. Natürlich, ich habe ja auch alles mitangesehen, erklärte die Stimme, die zu Myos Digimon-Partner gehörte. ,, Dann weisst du ja, was mit Natsua los ist?’’ murrte Myo in sich hinein. Natsuas Atmen war ruhig und ihre Brust hob und senkte sich bei jedem ihrer Atemzüge. Sie sieht so friedlich aus, dachte er und strich ihr über die Wange. Natsua lächelte etwas, als er ihre Wange berürhte. Immerhin lächelt sie wieder, sagte er sich und beugte sich zu ihr runter. Er legte ihr vorsichtig seine Lippen auf ihren Mund und schloss die Augen. Noch im Schlaf, spürte ich deutlich Myos Kuss. Wie er sich über mich beugte und seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spürte. Ich blinzelte und öffnete dann ganz die Augen. Myo musste sehr überrascht gewesen sein. Denn er richtete sich etwas auf und sah mich an. Für einen Moment fühlte ich mich, als wäre ich aus einem langen Schlaf erwacht und setzte mich etwas auf. Ich fasste mir an die Stirn. ,, Geht es dir etwas besser?’’ fragte er mich besorgt. Ich schloss nochmals die Augen und versuchte, den wieder hochkommenden Schmerz zu unterdrücken. Ich glaube schon, sagte ich etwas zweifelnt. Myo legte seine Hände auf meine Schultern. ,, Dann leg dich nochmal hin!’’ sagte er behutsam und drückte mich auf die Matraze zurück, doch ich ließ es nicht zu und stemmte mich gegen ihn. Nein, ich werde nie und nimmer schlafen können, sagte ich. Nicht solange dieser Bastard von Kurai frei rumläuft. Myo sah mich erstaunt an, ich glaube, er hätte niemals von mir gedacht, das ich so ein Wort jemals gebrauchen würde. ,, Natsua!’’, hörte ich ihn leise sagen und ich senkte etwas den Kopf. Tut mir leid, flüsterte ich verlegen. Ich wollte sowas nicht sagen. Aber ich bin einfach so wütend! Myo lächelte sanft und strich mir durch das Haar. ,, Ist schon gut. Ich kann verstehen, warum du ihn so sehr hasst!’’ sagte er und küsste mich nochmals. Ich schlang meine Arme um Myos Hals und drückte mich fest an ihn. Myo schloss mich ebenfalls in die Arme. Es tat so gut in seinen Armen zu sein. Ich schmiegte mich an ihn und schloss die Augen. Dann platzte es aus mir heraus. Ich habe mich entschieden! Myo löste sich von mir und sah mich missverstanden an. ,, Für was hast du dich entschieden?’’ fragte er mich und ich lächelte. Ich werde kämpfen, sagte ich und schlug die Augen auf. Ich werde kämpfen, Myo! Myo verstand erst nicht, was sie damit meinte. Doch als er in ihren Augen das Feuer lodern sah, ahnte er es schon. Er ergriff Natsua an den Schultern und sah sie geradezu finster an. ,, Nein, ich lasse nicht zu, dass du gegen Kurai kämpfst!’’ sagte er und drückte fest ihre Schultern. Natsua erwiederte seinen Blick. ,, Du wirst es müssen. Falls du es vergessen hast; Ich bin die einzige, die Digiwelt retten kann!’’ erklärte sie und hob die Faust. Direkt unter Myos Nase. ,, Das mag sein. Aber Kurai ist eine Nummer größer, als Warui oder sonst jemand!’’ beharrte er. ,, Du hast ja gesehen, wie der mich fertig gemacht hat!’’, Natsua sagte nichts, sondern senkte nur, mit trotzigem Blick, den Kopf. Myo seufzte schwer und berührte ihre Schulter. Natsua zog sie ihm weg. ,, Leg dich nochmal schlafen, Natsua. Du musst erstmal wieder klar im Kopf werden!’’ sagte er und stand auf. Ich bin klar im Kopf. Und du wirst mich nicht davon abhalten, Kurai entgültig in die ewigen Jagdgründe zu schicken, sagte ich, sodass er das nicht hörte,. Ich sah ihm nach, als er mein Zimmer verließ. Mein Blick schweifte durch den Raum und blieb an dem Schreibtisch haften. Dort saß der Teddy, der mal Soten gehört hatte. Ich stand auf und ging zu dem Schreibtisch. Vorsichtig streckte ich die Hand nach ihm aus und nahm ihn dann vom Schreibtisch an mich. Lange schaute ich an das pelzige Gesicht des Teddys. Da tauchte das tote Gesicht von Soten auf und dann das von Natsue, meiner Zwillingsschwester. Mein Innerstes verkrampfte sich, als ich an ihren letzten Satz dachte. ,, Meine kleine Schwester!’’ Tränen schossen mir wieder in die Augen, als ich daran denken musste. Schwester, schluchzte ich und wischte mir, mit dem Handrücken die Tränen weg. Ich lief zurück zum bett und setzte mich auf die Kante. Stumm schaute ich zu Boden. Dann zur Tür. Sollte ich Myo fragen, ob er mich zu der Festung begleitet. Nein, er würde mich vermutlich, einsperren, damit ich nicht gegen Kurai kämpfe. Warum will er nicht, dass ich gegen Kurai kämpfe. Ich habe doch Megamimon in mir. Und soweit ich das verstanden hatte, ist Megamimon das mächtigste aller Digimon. Zumindest dachte ich das. Es war Abend und Evy machte sich doch so langsam Sorgen um ihre Freundin. Sie lief den Flur zu Natsuas Zimmer und sah schon von weitem, dass etwas nicht stimmte. Die letzten paar Meter, rannte sie und stiess die Tür auf. Das Zimer war leer! ,, Myo!’’ schrie sie und rannte, wie von Furien gehetzt, die Stufen runter. Myo schreckte auf, als Evy zu ihm gerannt kam und ihn panisch ansah. ,, E-Evys, was ist denn los?’’ fragte er. Evy war völlig aus der Puste und stützte sich auf ihren Knien ab. Als sie wieder Atem hatte, sah sie ihn verzweifelt an und sagte, in einem Atemzug: ,, Natsua ist weg!’’ Myo riss die Augen auf und glaubte nicht, was Evy da sagte. Er ergriff sie bei den Schultern und drückte fest zu. ,, Sag, dass das nicht wahr ist!’’ fauchte er und verstärkte den Griff. Evy stiess einen heisseren Schmerzensschrei aus. ,, Myo lass los. Du tust mir weh!’’ jammerte sie. ,, Erst wenn du mir sagst, wo Natsua ist!’’ sagte er und schüttelte sie. ,, Ich…ich weiss es nicht!’’ sagte sie und stiess einen weiteren Schmerzensschrei aus. Da kam Piet, der durch Evys Aufschrei aufmerksam gworden war. Mit zusammen gekniffenen Augen sah Myo an. ,, Lass sie los!’’ knurrte er und Myo ließ Evys Schultern los. Auf ihrer weissen Haut waren rote Flecke zusehen. Evy rieb sich ihre Arme und jammerte leise. ,, So, und jetzt mal Klartext. Was ist hier los?’’ fragte Piet und sah beide abwechselnt an. ,, Natsua ist weg. Ich weiss aber nicht, wohin sie gegangen sein könnte!’’ sagte Evy und sah dabei Myo, beinahe schon wütend an. Piet sah nun Myo an. ,, Und du weisst wirklich nicht, wohin sie gegangen sein könnte?’’ fragte er und sah Myo eindringlich an. Myo schaute zu Boden und überlegte angestrengt. Da fiel es ihm ein. Nein, sie wird doch nicht etwa…, dachte er entsetzt und eilte hoch, zu Natsuas Zimmer. Er schritt schnell zu dem Schrank und riss die Tür auf. Es traf ihn, wie ein Blitzschlag. Das Schwert Hikari fehlte! Myo taumelte einige Schritt zurüch und hielt sich am dem Bettpfosten fest. Sein Atem raste und sein Herz hämmerte in der Brust. Nein, das…das darf nicht wahr sein, stammelte er in Gedanken und schüttelte den Kopf. Für einige Sekunden, blieb er starr am Bettpfosten stehen und starrte in den leeren Schrank. Angst stieg in ihm auf, als er daran denken musste, wie Natsua auf dem Weg zur Festung war, um sich Kurai zu stellen. Er wischte sich über das Gesicht und schloss die Augen. Für Minuten lang, konnte er sich nicht rühren und in seinem Kopf wirbelten die schlimmsten Vorahnungen. Ich muss sie aufhalten, dachte er plötzlich und schlug die Augen auf. Er stürmte aus ihrem zu seinem Zimmer und ergriff Kurayami. Rannte, wie ein Wahnsinniger die Stufen hinunter und kam an Piet und Evy vorbei, als er Kurs auf die Eingangshalle nahm. ,, Wohin willst du?’’ fragte Piet ihn. ,, Ich muss Natsua aufhalten!’’ sagte er und riss die Tür auf. Piet lief auf ihn zu und legte die Hand auf die Schulter. ,, Aber nicht ohne uns!’’ sagte er. Myo sah seinen freund kurz aufgewühlt an und woltle zu einem Widerspruch ansetzten, doch Piet hob die andere Hand. ,, Keine Widerrede!’’ sagte er und lächelte etwas. Myo lächelte ebenfalls, jedoch nicht so opptimistisch, wie Piet es tat. Natsua erinnerte sich nur zugut an den Weg zur Festung. Es würde noch eine Weile dauern, bis die Sonne aufging und die Festung verschwinden ließ. Natsua hatte das Schwert Hikari an ihre Seite geschnallt und hörte es klappern, während sie sich ihren Weg durch den Sand kämpfte. Sie trug ihre alten Sachen und en ockerfarbenen Umhang. Kurai, ich krieg dich. Und wenn es das letzte ist, was ich tue, dachte sie verbittert. Sie lief weiter, bis sie die Zinnen der Festung, aus dem Wüstenmeer aufsteigen sah. Hass machte sich in ihrem Herzen breit. Ihre Schritte wurden schneller. Da hörte sie etwas hinter sich und drehte sich um. Eine Lichtkugel tauchte auf und flog auf sie zu. Die Lichtkugel war außergewöhnlich groß und Natsua sah inm inneren drei Gestalten. Als die Lichtkugel aufsetzte und sich auflöste, standen Myo, Evy und Piet vor ihr. ,, Was macht ihr denn hier?’’ fragte Natsua ungläubig, doch Myo sagte nichts, sondern ging auf sie zu. Er holte mit der Hand aus und versetzte ihr eine schallende Ohrfeige. ,, Myo, spinnst du!’’ fuhr Evy ihn an und lief zu Natsua. Diese hielt sich die Wange. ,, Weisst du, warum ich das gemacht habe?’’ fragte Myo wütend, ohne auf Evys Frage zu antworten. ,, Damit du weisst, dass das kein Traum ist. Du magst zwar Megamimon in dir haben, aber das heisst nicht, dass du kurai schalgen kannst. Sogar deine Schwester hatte gegen ihn verloren, obwohl sie ein genauso mächtiges Digimon in sich hatte!’’. Natsua sagte nichts, sondern hielt sich ihre schmerzende Wange. Eine Träne rann an ihrer Wange hinunter. ,, Myo, deswegen musst du ihr doch keine runterhauen!’’ sagte Evy wütend. ,, Anders kapiert sie es ja nicht!’’ gab Myo scharf zurück. ,, Natsua, lass uns das gemeinsam durchstehen!’’. Er umfasste ihre Schultern sah sie bittend an. ,, Kurai ist für dich alleine zu stark!’’. Innerlich flehte er, dass Natsua ihm recht geben würde und sich endlich dazu bringen ließ, mit ihm gegen Kurai zu kämpfen. Natsua biss ich auf die Unterlippe, sodass es schmerzte. Myo legte seine Gesicht an ihrem. ,, Natsua, bitte!’’ flüsterte er und schloss die Augen. Lange Zeit war nur Stille zuhören. Dann nickte Natsua. ,, So ist das also, sie will sich also für ihre Schwester rächen!’’ sagte Kurai, als er in einer Kristallkugel das ganze beobachtete. ,, LadyPiedmon!’’, ,, Ja, Meister!’’ sagte sie, als sie aus dem Schatten trat. ,, Nun bist nur noch du übrig!’’ sprach er und warf ihr einen eisigen Blick zu. LadyPiedmon zuckte zusammen. ,, Enttäusche du mich nicht auch noch!’’, seine Stimme hatte einen dumfen und Unheilverkündenden Klang. ladyPiedmons kehle fühlte sich mit einem Male trocken und kratzig an. ,, Nei-nein, Kurai-Sama!’’ stotterte sie und gab sich Mühe, selbstsicher zu klingen. ,, Apocalmon-Sama wartet schon lange darauf. Also, sorge dafür, dass nur das Mädchen und dieser elende Myo den Weg zu mir findet. Mache mit den anderen was, du willst!’’ sagte er und zerbrach die Kristallkugel, mit seinen blossen Augen. ,, Ja-jawohl, Kurai-Sama!’’ sagte LadyPiedmon und verschwand im Dunklen. Kurai lächelte kalt. Natsua, Myo, Evy und Piet kamen in eine große Halle und blieben stehen. ,, Glaubt ihr, dass es hier noch Soldaten gibt?’’ fragte Evy und sah in die verschiedenen Eingänge. ,, Keine Ahnung. Und wenn, dann sind es nicht viele. Warui hat die meisten ja schon erledigt!’’ erklärte Piet. Natsua ging einige Schritte vion ihren Freunden. Myo ging ihr nach und ergriff sie am Handgelenk. Natsua wandte ihren Kopf zu ihm und sah ihn wütend an. ,, Keine Solotouren!’’ zischte er. Natsua sah zu Boden und riss ihm ihre Hand aus seiner. ,, Mach dir nicht gleich in die Hose!’’ murrte sie nur. So hasserfüllt habe ich sie noch nie erlebt, dachte er sich. ,, Lass uns weiter gehen!’’ sagte er dann. ,, Und in welchen Eingang, bitteschön!’’ maulte Piet und kam zu Myo hinüber. ,, Dalang!’’ sagte Natsua und zeigte, ohne hinzusehen, zu einem seitlichen Eingang. ,, Woher weisst du, dass wir dalang müssen?’’ fragte Evy verwundert. ,, Weil ich diesen Bastard von Kurai spüre!’’ erklärte Natsua und die drei, besonders Myo, waren verwundert, dass ihre Stimme plötzlich ganz anders klang. Ich lief voran, während meine Freunde mir folgten. Ich war etwas verwundert, dass sich meine Stimme verändert hatte. Konnte es vielleicht daran liegen, dass ich so einen Hass auf Kurai hatte und deswegen so drauf war. Innerlich war ich kaum noch zu bremsen. Am liebsten hätte ich alles, die ganze Festung auseinander genommen. Es brannte förmlich unter meinen Fingernägeln. ,, Natsua, doch nicht so schnell!’’ jammerte Evy hitnermir, doch ich achtete nichts darauf. ,, Natsua, jetzt beruhige dich doch mal!’’ sagte Myo plötzlich und ergriff mich wieder bei der Hand. Ich soll mich beruhigen. Dieses Schwein Kurai hat meine Schwester auf dem Gewissen und du sagst mir, ich solle mich beruhigen, fuhr ich ihn an. ,, Ich kann dich ja verstehen, aber…!’’ sagte er und drückte meine Hand. Ich jedoch riss sie ihm aus seiner. Mich verstehen, pah. Du verstehst gar nichts, fauchte ich ihn an und warf ihm einen besonders verachtenden Blick zu. Du weisst nicht, wie es mir geht! ,, Und ob ich das weiss. Ich habe auch einen geliebten Menschen verloren!’’ verteidigte sich Myo. ,, Falls du das vergessen hast!’’. Natsua schwieg und schaute trotzig auf den schwarzen Boden. Myo seufzte. Er legte seine Hände auf ihre Schultern. ,, Tut mir leid, ich wollte nicht…!’’ sagte er und wollte sie an sich drücken, doch Natsua stiess sich von ihm und lief weiter. Sie hatten den Gang hinter sich gelassen und kamen in einen hohen Raum. Doch es ging nicht weiter. Nirgends war ein Gang oder eine Nische zu sehen. ,, Toll, eine Sackkasse!’’ murrte Piet und sah Natsua scharf an. ,, Ich dachte, du wüsstest, wohin wir gehen sollen!’’, ,, Piet, jetzt halt mal die Luft an!’’ ermahnte Evy ihn nun. Myo stellte sich neben Natsua. Er sah schweigend an. ,, Natsua, lass uns zurück gehen!’’ bat er sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Natsua senkte den Kopf und nickte. Hatte sie sich doch von ihrer Wut blenden lassen? ,, Tut mir leid, Myo!’’ flüsterte sie nun und sah ihn, um Vergebung bittend an. ,, Auch bei euch muss ich mich entschuldigen. Ich mache euch nur Ärger!’’, dabei wandte sie sich an Piet und Evy. ,, Das kann man wohl sagen. Auf dich auf zupassen ist schwerer, als auf ein Sack voll Flöhe!’’ sagte Piet und verschränkte die Arme vor der Brust. Evy stiess ihm, mit ihren Ellenbogen, in die Seite. ,, Schnauze!’’ murrte sie und ging dann auf Natsua zu. Natsua biss ich auf die Unterlippe. ,, Ja aber…!’’ sagte sie nur und brach, mit einem verzweifelten Gesichtsausrduck ab. Mit einem tröstenden Lächeln, legte sie ihre Hand auf Natsuas Arm. ,, Hey, niemand erwartet von dir, dass du dabei kühl bleibst!’’ sagte sie. Trotzdem fühlte ich mich mies. Die ganze Zeit hatte ich nur an mich gedacht. Was mit meinen Freunden ist, war mir völlig schnuppe. Ich war so entschlossen, Kurai zu vernischten, dass ich nicht mehr wusste, was richtig und was falsch war. Ich war blind vor Hass und Wut. Myo legte seinen Arm um mich und zog mich an sich. ,, Komm, gehen wir zurück!’’ flüsterte er. Ich gab nur ein Nicken von mir. Als sie sich umdrehten, um wiederin den Gang zu gehen, blieben die allesamt abrput stehen. Der Eingang war weg. ,, Was zum…!’’ gab Piet von sich und zog seine beiden Schwerter. Da war ein Lachen zu hören. Es kam aus einer der dunklen Ecken. Die Freunde sahen hin und entdeckten LadyPiedmon. Diese grinste. ,, Ich schätze, du lässt uns nicht einfach weitergehen?’’ fragte Piet sie und LadyPiedmon schwebte etwas auf sie zu. ,, Erraten, Kurai –Sama, hat mir befohlen euch beide zu vernischten!’’ sagte sie und zeigte dabei auf ihn und seine Freundin. ,, Und wir?’’ fragte Myo und ein fieses grinsen machte sich auf LadyPiedmons Gesicht breit. ,, Kurai will euch lebend haben!’’ erklärte sie und ließ in jeder Hand einen Fächer aus Karten erscheinen. ,, Aber mit euch darf machen, was ich will!’’ kicherte sie. ,, Und was willst du, mit uns machen?’’ fragte nun Evy wütend. ,, Ich will spielen!’’ sagte sie. War ja klar, dachte Piet verbittert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)