Don't touch me - touch me! von NamiHeartphilia (Nami x Sanji) ================================================================================ Kapitel 1: {_cHaPtEr oNe:_dIsAsTeR_} ------------------------------------ Legende: "..." - wörtl. Rede //...// - Gedanken |:+:|...|:+:| - Songtextzitat +-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ {_cHaPtEr oNe:_dIsAsTeR_} Welch Schwere lastet auf dem Herzen, wenn es denn gefangen scheint. Die Flucht verlängert mit jedem hastigen Schritt den Abstand zur Erlösung. Nach Atem ringend kämpft man sich vorwärts, watet durch die Einsamkeit, die versucht das letzte Lächeln zu entstellen, so dass es verzerrt und grotesk wirkt. Wann endet das Ganze? Wo ist der Schlüssel? Kann man aus diesem Labyrinth voller kahler grinsender Schädel des Selbstmitleids alleine herausfinden? . . . Oder bedarf man einer Person, deren Licht - für andere bedeutungslos - Leben in das kalte Herz haucht? . . . . . . . . . Eine weitere Karte, die sich als Fehlversuch herrausstellte, wanderte als zerknülltes Papierstück in den Mülleimer neben dem Schreibtisch der Navigatorin. Seufzend lehnte sie sich zurück und massierte sich die Schläfen. Es musste reichlich spät sein, denn vom Deck kam keinerlei Laut von Ruffy, was hieß, derselbe war bereits im Traumland. Zorro tat sowieso nichts anderes als Schlafen, was zur Folge hatte, dass Lysop genauso bereits zu Bett gegangen war ... und Sanji ... ? ... Der Koch kümmerte sie angeblich nicht. Was sollte das dauernde Geschleime auch? Es reizte die Diebin, dass er sich nie festlegen konnte und jedes weibliche Wesen, das ihm in die Quere kam, anbaggerte wie ein Verrückter. Geschmacklos. Dachte er eigentlich nie daran, was passieren würde, wenn sich ein Mädchen mal tatsächlich in ihn verliebte? ... Und wie sehr ihr das weh täte, wenn er vor ihren Augen Liebeserklärungen an die Nächstbeste machen würde? Nami lachte leise auf. Was für ein Egoist. "Dann fragt er auch noch so dumm, warum ich seine sogenannte 'Liebe' nicht erwidere - so ein Schwachsinn! Als ob er selbst wüsste, was Liebe heißt. Bei ihm sind das doch sowieso nur Schwärmereien und leere Versprechungen, die er selbst dann nicht einhalten könnte, wenn er sich anstrengen würde." Vor ihren Augen tauchte das Bild des Blonden auf. Gelassen stand er da und rauchte. Dann wieder das Bild, wie er auf den einzelnen Inseln Komplimente an die ganze weibliche Gesellschaft verteilte. "Aaargh!" Sie knallte die Feder auf den Tisch und stieß den Mülleimer mit den zusammengeknüllten fehlgeschlagenen Karten um. "Ach was solls. Ist doch eh nur ein dummer Kerl. Ich sollte es wohl einfach ausnutzen, dass er mich so anhimmelt. Soll ihm eine Lehre sein, wenn er es herausfindet. Idiot." Niemals sollte er erfahren, dass er der 'geldgierigen und herzlosen' Navigatorin nicht so ganz egal war, was sie furchtbar aufregte, denn gerade er war die Sorte Kerl, die man sich aus dem Kopf schlagen sollte, falls man sich Schmerzen und ein leeres Bett am Morgen vermeiden wollte. Deshalb fasste sie sich wieder, sammelte das Papier wieder auf und holte ihr Shirt, in dem sie immer schlief, heraus. Gähnend schlüpfte sie hinein und griff nach ihrer Wasserflasche, die sich leider als leer erwies, was folglich hieß, eine neue musste her. Ohne sich wieder umzuziehen, tastete sich die Navigatorin in dem weiten schwarzen Shirt nach oben in die Küche. Seltsamerweise brannte das Licht in der Küche noch und sie dachte sich, das sei wohl der Kapitän, der wieder einmal einen kläglichen Versuch startete, den Kühlschrank zu plündern, welcher vom Smutje mit mehreren Schlössern gesichert war. Zu ihrem Bedauern war es nicht der Erstere, sondern der Letztere - und er schien ein wenig ... betrunken zu sein. Rauchend saß er am Tisch und sah wirklich angeheitert aus, was Nami zunächst verwunderte, denn schließlich gab es keinen Anlass, sich zu betrinken. War auch sonst nicht seine Art, sich abends zu besaufen. Nachdem sie ihn kurz durch die Luke beobachtet hatte, betrat sie dennoch die Küche, um sich ihr Wasser zu holen. "Noch ... wach?", murmelte Sanji und schnippte die Asche von der Zigarette. Zuerst wollte die Diebin nichts erwidern, tat es dann trotzdem. "Ja ... hab gezeichnet.", sagte sie knapp. "Und du?" "... hmmm ... ja ... konnte nicht ... schlafen ... hab was ... getrunken ...", erklärte er das, was sie bereits sehen konnte. "Ah ... aber ... ähm ... vergiss es. ... Ich geh schlafen. Gute Nacht, Sanji." "Kannst ... kannst du nicht ... bleiben?", fragte er mit Mühe. "Wie bitte? ... Es ist spät. Du solltest schlafen gehen." Sie war bereits an der Tür, als er sich plötzlich erhob und sie am Handgelenk packte. |:+:| This is not how I want it to end |:+:| "Geh ... nicht ..." "Sanji, lass das. Du bist betrunken.", sagte sie ärgerlich und versuchte sich loszureißen. "Aber ... sag mir ... warum ... ?" "Was? ... Ich dachte, das Thema hätten wir ... und jetzt lass mich los, verdammt." Wütend riss sie sich von ihm los und verließ die Küche. Sanji folgte ihr und hielt sie vor ihrer Tür wieder fest. "Bitte ... warum ... ? Bin ich ... unwürdig? ..." "Red keinen Stuss, du bist doch total dicht! ... Ich will jetzt meine Ruhe, kapiert?! ... Lass mich in RU-HE!" Diesmal riss sie sich endgültig von ihm los und knallte die Tür hinter sich zu. Mit gewaltigem Herzklopfen stand sie mit dem Rücken an die Tür gepresst und wartete, bis er sich entfernte. Dann sank sie zu Boden und zog stumm die Knie an. Von oben hörte sie eine Flasche zerbrechen und Poltern, das daraufhin folgte. "Lieber werde ich in Einsamkeit versinken, als mein Herz deinen brutalen Messerstichen auszuliefern. Jetzt tust du so, als würdest du leiden, doch bei der nächsten Insel wirst du mich wieder vergessen ... Erneut ... wie all die Male zuvor ... Eine endlose Qual ..." Tränen begleiteten diese geflüsterten Worte und sie versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken. |:+:| And I'll smile and I'll learn to pretend |:+:| Das Schluchzen entwickelte sich zu einem regelrechten Heulkrampf, weil die Diebin sich einfach nicht mehr fassen konnte. Jetzt konnte sie nicht mehr so tun, als ob nichts gewesen wäre. Warum tat er das?! ... Warum gab er vor Gefühle zu besitzen, wenn das eine Lüge war?! ... Wollte er sie nur niedermachen? ... Sie würde ihm aus dem Weg gehen und es vermeiden, mit ihm alleine in einem Raum zu sein. Als sie sich schließlich die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte und sich auf ihr Bett legte, sagte sie zu sich selbst: "Wenn er mir egal wäre, ... täte das hier nicht so weh ... Sanji, ... wieso gerade du? ... Wieso musstest du mein Herz einnehmen? ... Ich will das nicht ... Niemand soll dazu im Stande sein ... Auch nicht du ..." Sanji kehrte in die Küche zurück und nahm die Flasche, aus welcher er vorhin getrunken hatte. "Warum musst du mich so abblitzen lassen?!" Wut stieg in ihm auf, doch diese war im Vergleich zu dem Schmerz und der Sehnsucht nach der Nähe dieses einen Mädchens winzig. Wie grob hatte er sie behandelt, wo er sie doch am liebsten auf Händen tragen würde und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen wollte. Er suchte ständig das, was sie ihm nicht geben wollte, bei anderen Frauen ... und genau deshalb wies sie ihn ab. ... Wegen den Anderen ... Ein Teufelskreis. Irgendwie musste er sich doch durchbrechen lassen?! "Nami ... ich will doch nur deine Liebe . . ." Mit voller Kraft donnerte er die Flasche auf den Boden, welche klirrend in Scherben zersprang. Bei dem lächerlichen Versuch im betrunkenen Zustand das Ganze aufzuräumen verletzte sich der Smutje am rechten Arm und besudelte den Küchenboden und die Ausstattung mit Blut, doch das war ihm so egal . . . |:+:| Love is an act of blood an I'm bleeding |:+:| Als Nami aufwachte, schien die Sonne in ihre Kabine herein und von oben kamen Schreie des Kapitäns. Verschlafen rieb sie sich die Augen und beim ersten Blick in den Spiegel kam ihr alles, was in der letzten Nacht passiert war, in den Sinn. Das widerliche Gefühl schlich sich in ihre Brust und legte sich so schwer auf ihre Seele, dass es sie zu erdrücken schien. Augenblicklich verlor sie die Lust nach oben zu den anderen zu gehen. Was sie wollte, war das Alleinsein. Ganz allein. Wie früher. Bevor sie die anderen und ihn kannte ... Dennoch sollte keiner etwas merken und so musste sie wiedermal spielen. Eine Gratisvorstellung für alle, vor allem für den Koch. "Es geht mir bestens.", redete sie sich beim Anziehen ein. "Alles in Ordnung. Du bist selbst schuld an dem, was passiert ist, Sanji. Nicht ich." Irgendetwas in der Küche schepperte ganz laut. Es folgte Zorros Brüllen: "Kannst du nicht aufpassen, du Penner?!" "Geh mir halt selber aus dem Weg, Armleuchter!" Sanji brüllte aggressiv zurück und sein zweiter Satz ging im daraufhin folgenden noch lauteren Krach unter. Nami beeilte sich nach oben, um zu schauen, was denn dort vor sich ging. "Seid beide ruhig! Wenn ich nicht jetzt gleich mein Essen kriege, schmeiß ich euch beide über Bort!", mischte sich Ruffy ein und kassierte Stierblicke von den beiden Streithähnen. Als Nami die Küche betrat, wurde der Smutje augenblicklich leise und drehte sich demonstrativ zum Herd um. Seine Miene war finster, sodass die Diebin fast schon Angst bekam. Hinzu kam, dass sein rechter Arm teils verbunden war. Sie traute sich jedoch nicht, ihn danach zu fragen, denn sein Blick allein, auch wenn er es vermied sie anzusehen, war kalt und leer. "Was soll das, Mann?", fragte Ruffy genervt. "Erst machst du die ganze Küche voll mit deinem Blut, weil du die Scherben einer mikrigen Flasche nicht gescheit aufräumen kannst ohne dich zu schneiden, dann lässt du das Essen fast anbrennen und jetzt brüllst du hier rum, anstatt zu kochen? Spinnst du jetzt vollkommen?" "Hmm.", war Sanjis Antwort. "Ich als Käptn will gefälligst ne klare Antwort!" "Jetzt lasst mich doch alle in Ruhe, verdammt! ... Ich hab gestern wohl etwas mehr getrunken - na und? Wenn Zorro sich zusäuft und den ganzen Tag pennt, ist das doch auch in Ordnung!" Der Blonde war außer sich. Er starrte Ruffy und Zorro wie ein Wahnsinniger an. Nami ging stumm zum Herd und wollte schon das Kochen übernehmen, als er sich abrupt zu ihr wandte und mit gehässigem Blick flüsterte: "Fass das nicht an. Ich brauche deine Hilfe nicht." |:+:| Never come near me again, do you really think I need you? |:+:| Kapitel 2: {_cHaPtEr tWo:_sElFdEsTrUcTiOn_} ------------------------------------------- {_cHaPtEr tWo:_sElFdEsTrUcTiOn_} Die Art, wie er sie ansah, ließ sie erzittern und sie spürte, dass ihr bald die Tränen kommen würden, vor allem, weil sie das von letzter Nacht noch im Hinterkopf hatte. Ohne zu überlegen, sagte sie: "Du ... musst auch noch weiter draufrumtrampeln, nicht wahr? Wie gefühllos bist du eigentlich?" Damit verließ sie schnellstens die Küche und flüchtete in ihren Orangengarten. "Das wars dann wohl mit der Vorstellung ... Wie ich dich hasse ... und das nur, weil ich dich so sehr brauche . . ." Heiße Tränen, geboren aus dem tiefsten Schmerz, rannten ihre erhitzten Wangen entlang. Wieder und wieder. Unaufhörlich. Als wollte sie all ihre Gefühle mit diesen Tränen wegwaschen. Der Krampf in ihrer Brust machte sie zur Gefangenen ihres eigenen Körpers, denn selbst jeder Atemzug tat weh. In sich zusammebrechend lehnte sie sich an die Bretterwand der Flying Lamb und versuchte zur Ruhe zu kommen, was zunächst deutlich misslang. Die Orangen erinnerten sie an Bellemere. Sie war immer so stark. Sie hätte sich nie auf so jemanden wie Sanji eingelassen. Nami wollte immer so stark wie Bellemere sein. Und jetzt? ... Jetzt kniete sie am Boden ihres Orangengartens, tränenüberströmt und schwach. Von Heulkrämpfen geschüttelt vergrub sie das Gesicht in ihren zitternden Händen uns wisperte mühsam: "W-war-rum? ... S-sanji ... " Wir Menschen fragen uns immer "Warum?", als wäre es eine Frage, die uns jemand beantworten muss. Jemand. Doch nicht wir selbst. Wäre es nicht richtig den Grund in sich selbst zu suchen? Es ist leichter die Schuld auf jemanden Imaginären zu laden, anstatt auf sich selbst. Wir richten uns an ein neutrales Etwas ... an das Schicksal ... oder an Gott. Dabei sind wir es, die verantwortlich sind für unser Leben. Natürlich gibt es Fälle, wo man das "Warum?" ausschließlich an das Schicksal richten kann, doch bevor man es tut, sollte man es sich gründlich überlegen . . . "Das war ja mal ein erstklassiger Auftritt, Mr. 'Ich-verletzte-keine-Frauen'!", giftete Zorro, an den Türrahmen gelehnt. Ruffys Gesichtsausdruck war sehr düster geworden, denn er mochte es nicht, wenn es richtigen Streit in der Truppe gab. "Ich dachte, wir hätten abgemacht, dass Nami nicht zum Weinen gebracht wird ... Liege ich falsch?", sagte er langsam und fixierte den fassungslosen Koch. |:+:| How could you be so cruel? |:+:| "Weinen? ... Wie kommst du darauf? Ich wette, Weinen ist das Letzte, was sie wegen mir tun würde. Du weißt doch, dass ihr nichts wichtiger ist als Geld.", sagte er schließlich verächtlich und im Inneren doch voller Angst, Ruffy hätte Recht. "Du glaubst also, du kennst sie gut genug, um das völlig gerechtfertigt zu behaupten? ... Ich bitte dich - wir sind nicht lange genug zusammen an Bort, damit sie sich uns allen öffnet und ausgerechnet DU unterstellst ihr das, als würdest du sie auswendig kennen!" Der Schwertkämpfer setzte sich breitbeinig auf den Küchenhocker und beugte sich vor. "Sag es doch ehrlich ... Du hast keine Ahnung davon, was Frauen fühlen und denken, du Möchte-Gern-Frauenheld ..." Das war ein gewaltiger Schlag unter die Gürtellinie. Sanji rührte sich nicht. Vor Wut kochend wahrte er den Schein völliger Gelassenheit. Bitter lächelnd starrte er auf den Küchenboden. "So? ... Und du willst also wissen, was sie fühlen und denken? ... Du kannst dich doch nicht mal den Anwesenheit einer Frau angemessen verhalten.", sagte er bissig. Zorro verzog seinen Mund und lachte kurz auf: "Weißt du ... Ich sags ungern, aber ... es gibt Männer, die Frauen verstehen können und solche, die das nur großartig rumposaunen, weil sie's nicht können. ... Rate mal, zu welcher Sorte von Mann DU gehörst." Der Smutje war nun so wütend, dass er einfach rausstürmte und das Essen auf dem Herd stehen ließ. "Suuuupeeeer! ... Und wer macht mir jetzt mein Frühstück?", fragte der Strohhut sauer. "Lass mal Käptn Lysop ran! Hehe!" "Nein! Zorro halt ihn fest, sonst mischt er nur wieder Tabasco rein!!!" All das hörte Sanji nicht mehr, denn er war bereits auf dem Deck und rauchte energisch eine Zigarette, was von seiner Nervosität und Gereizheit zeugte. Auch wenn er es so oft leugnete, hatte der Schwertkämpfer die Wahrheit gesagt. Im Grunde hatte er doch keine Ahnung. Was wusste er? Wusste er, was Nami dachte? Wusste er etwa, wie sie zu ihm stand? ... Apropos ... wie stand sie denn zu ihm? //Verdammt ... ich habe doch nichts gesagt, was sie verletzen könnte ... oder etwa doch? ... Ich habe ihr doch nicht weh getan ... Sie weist mich ab ... Und nicht ich sie ...// Er fasste sich mit der linken Hand an die Stirn und seufzte. //Es ist wohl doch meine Schuld. Egal wie sie mich zurückgestoßen hat, ich darf nicht so mit ihr umgehen. Immerhin ... bedeutet sie mir so viel ... // Erst jetzt realisierte der Koch, was er völlig verbittert im Zustand der blinden Wut angestellt hatte. |:+:| There's no one to take my blame |:+:| Die Navigatorin hatte sich wieder einigermaßen im Griff. Erschöpft kauerte sie immer noch in ihrem Orangengarten und wartete bis der Smutje, den sie von ihrem Platz aus sehen konnte, wieder in die Küche gehen würde, bloß um ihm nicht zu begegnen. Das war so lächerlich. Irgendwann musste sie ihm doch über den Weg laufen ... nur nicht jetzt. Sie war zu müde für eine weitere seelische Folter von seiner Seite. Verloren in den Himmel blickend dachte sie an das Gespräch zwischen ihnen, das vor vier Tagen stattgefunden hatte. Deswegen war er so wütend. Er hatte sie darum gebeten, sie möge seine Gefühle erwidern. 'Nami, wenn ich dich mein nennen dürfte, wäre ich der glücklichste Mann auf Erden!', hatte er gesagt. Darauf hatte sie nur stumm den Kopf geschüttelt. Entsetzt hatte er sie angesehen und dann leise gefragt: 'Warum nicht?...' und ihre Antwort war gewesen: 'Du könntest mich nie lieben, Sanji ... ' Seitdem hatte er sie nur traurig angesehen und geschwiegen, bis zu dem Vorfall, als er sich betrunken hatte. //Aber ... bis jetzt ... waren wir auf keiner Insel. Wenn der Wind so bleibt, werden wir heute nachmittag Akrynia erreichen ... Dort wird er bestimmt finden, was er sucht ... Das findet er doch überall, wo es weibliche Gesellschaft gibt.//, dachte sie die verweinten Augen schließend. Plötzlich hörte sie Schritte, die sich ihr näherten ... Sanji war nicht mehr an Deck. "Hey ... alles ok?" Zorro hockte sich neben sie und wischte ihr eine Träne von der Wange. Zögernd nickte sie und betrachtete die Einkerbungen im Holzboden. "Er ist halt 'n Arsch.", kommentierte er die Situation. "Nein. ... Er ist nur ... rücksichtslos." "Dann ein rücksichtsloser Arsch, von mir aus. So viel Unterschied macht das nicht." "Doch. Wenn er das wäre, würde ich jetzt nicht weinen, sondern ihn einfach ignorieren, aber das kann ich eben nicht!" Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck fuhr sie die Rillen im Boden mit den Fingern nach und strich die verirrten Haarsträhnen zurück. Zorro beugte sich ein wenig und zwang sie dazu, ihm in die Augen zu schauen. "Komm schon. Beruhig dich, ok? ... Ruffy hat Recht, wir haben uns versprochen, dich nicht weinen zu lassen. ... Sieh mal ... hast du darüber nachgedacht, ob er nicht doch Gefühle für dich haben könnte?" |:+:| I wish that I could speak |:+:| "Aber ... die anderen ... er ... anhimmeln ...", stammelte sie aufgeregt. "Lass uns mal sehen, wie er sich verhält. Wenn er auch nur anfängt irgendeine Tussi auf der nächsten Insel anzubaggern, verprügel ich ihn persönlich, na? Is doch ein Deal?" "Deal? ... Und was muss ich machen?" "Du lächelst einfach wieder, hm?" " ... Ich versuchs ...", murmelte und lächelte ein wenig. "Zorro, danke ..." "Tja ... harte Schale, weicher Kern.", grinste der Schwertkämpfer und stand auf. "Willst du nicht essen? Ich sterbe vor Hunger." "Hm ... ich denke nicht, dass ich auch nur einen Bissen runterkriege ...", antwortete sie und stand auch auf. "Ich gehe lieber in meine Kabine." "Na gut ... Ich kann dich schon verstehen." Nami begab sich in ihr Zimmer und schloss die Tür ab. Seufzend legte sie sich aufs Bett und betrachtete das Sonnenlicht, das durch die Luke hereinschien. Ein grausames Gefühl überkam sie. Das Gefühl jemand bestimmten zu umarmen, ... diese Person nicht mehr loszulassen, ... sie festhalten, ... wissen, dass sie da ist ... dass sie nie weggeht ... Es war ein furchtbares Gefühl, der brutalen Sehnsucht nach ... "Sanji ..." |:+:| Like a scream, but sort of silent |:+:| Kapitel 3: {_cHaPtEr tHrEe:_nO mOrE_} ------------------------------------- {_cHaPtEr tHrEe:_nO mOrE_} Nami konnte sich nicht entsinnen, wie und wann sie eingeschlafen war, aber als sie die Augen geöffnet hatte, wusste sie, dass sie ihr Zimmer nicht verlassen wollte. Immer noch fühlte sie dieses Unbehagen, das sich in ihr eingenistet hatte. Es war inzwischen schon später Nachmittag und die Sonne würde sich bald senken. Das bedeutete, dass Sanji vermutlich gerade das Abendessen zubereitete (wenn Ruffy ihn nach dem Vorfall beim Frühstück nicht über Bort geworfen hatte). Eigentlich wusste sie selbst nicht, ob sie die Präsenz des Kochs entbehren könnte. Einerseits wollte sie ihn im Moment nicht sehen, aber der Gedanke, ihn nie wieder zu sehen, war auch irgendwie unschön. Eins wusste sie: so wie die Dinge jetzt standen, wollte sie sie nicht haben. Nein, ganz und gar nicht. Am liebsten würde sie aus ihrer Haut schlüpfen und ganz weit fort gehen. |:+:| I've tried everything to get away |:+:| //Immer bin ich so ängstlich. Immer möchte ich weglaufen vor allem, was kommt... Halt mal, wir müssen ja schon angelegt haben.// Hastig spähte sie aus der Luke und erblickte eine wunderschöne Insel mit einer prächtigen Stadt. Die Häuser waren überwiegend pastellfarben und hübsch angeordnet. Dies schien wirklich eine friedliche Stadt zu sein. Nami hatte über Akrynia gelesen, dass es dort viele Feste gab, ganz egal zu welcher Jahreszeit. Wenn sie sich nicht irrte, müsste bald so etwas wie Karneval stattfinden. Wenigstens der Anblick der Stadt ließ Nami für kurze Zeit vergessen, was ihr so heftige Schmerzen bereitete. Doch im Augenblick, da sie einige hübsche junge Frauen am Hafen entdeckte, sank ihre Laune schlagartig wieder unter den Gefrierpunkt. Seufzend ließ sie sich auf ihrem Stuhl nieder und kritzelte gedankenverloren auf dem Blatt Papier herum. //Was ist das bloß für ein nerviges Gefühl, immer an ihn denken zu müssen?// Vor der Sache am Abend zuvor hatte sie nur ab und zu an Sanji gedacht, aber jetzt ging er ihr gar nicht mehr aus dem Kopf. Genau diese Gedanken zusammen mit der Tatsache, das alles schief lief, verursachten das eigenartige Chaos in ihrer Brust. "Oh..." Erst jetzt bemerkte sie, dass sie zwischen den ganzen Kritzeleien etwas geschrieben hatte. "Keine anderen Frauen mehr", las sie sich selbst vor. Ja, das wäre zu schön um wahr zu sein. Ärgerlich ließ sie den Bleistift auf den Tisch fallen und verließ das Zimmer in Richtung Bad. |:+:| Over and over, over and over I fall for you |:+:| Inzwischen brodelte es in Sanjis Kopf, wie er am besten vorgehen sollte, wenn er der Navigatorin gegenübertrat. Seit Stunden grübelte er, wie er ihr am besten beweisen konnte, dass ihm alles leid tat und er nur eine einzige Chance wollte - mehr nicht. Alkohol hatte er keinen mehr angerüht, dafür umso mehr Zigaretten geraucht. //Irgendwo hat der Schwertfuchtler schon Recht. Ich hab absolut keinen Plan, wie ich mich Nami gegenüber verhalten soll... Wenn ich sie umschmeichle, ist sie bestenfalls gleichgültig und wenn ich kalt zu ihr bin, bringe ich sie zum Weinen. Was soll ich denn machen? Ich habe doch bis jetzt alle Frauen zuvorkommend behandelt. Was ist denn so falsch daran?// |:+:| So many thoughts that I can't get out of my head |:+:| Irgendwann fasste er den Entschluss, zu der Diebin zu gehen, sich zu entschuldigen und hoffte darauf, dass sich der Rest von alleine ergeben würde. Ruffy, Lysop und Chopper waren schon mit lautem Krach vorausgestürmt, weil sie es kaum erwarten konnten, die Stadt zu erkunden, Zorro schlief noch an Deck und Nami ließ sich nicht blicken. Also stieg der Smutje mit einem Kaffee für sie die Treppe runter und steuerte geradewegs auf ihr Zimmer zu. Die Tür stand halboffen, aber trotzdem klopfte er kurz an und fragte zaghaft, ob er hereinkommen durfte. Keiner gab ihm eine Antwort und er lugte vorsichtig ins Zimmer hinein. Nami war offensichtlich nicht da, also stellte er den Kaffee auf ihrem Tisch ab. Plötzlich bemerkte er das Blatt Papier, auf dem das Mädchen zuvor seinen Ärger rausgelassen hatte. Natürlich fielen ihm auch die Worte auf. //Keine anderen Frauen... Ach, ich... spiele doch nur den Gentleman, mehr nicht. Wieso ist das denn so schlimm? Aber... wenn sie das wirklich möchte und ich mich darauf konzentriere, wirklich ganz normal zu Frauen zu sein und nicht zu übertreiben, sieht sie vielleicht, dass ich nicht so bin, wie sie denkt.// Ein kleiner Hoffnungsfunke erhellte Sanjis Herz und er verließ das Zimmer Richtung Deck. |:+:| I try to live without you, every time I do I feel dead |:+:| "Zorro, wach auf! Willst du auf das Schiff aufpassen, während alle weg sind?" Nami versuchte den Schwertkämpfer wachzurütteln. Schließlich gelang ihr das halbwegs und der gähnende Zorro nickte: "Ja, ja. Kein Thema... Lass mich jetzt weiterschlafen." Dann machte er noch einmal kurz die Augen auf, sah zu Sanji rüber, der in diesem Moment aus der Küche kam und flüsterte: "Und vergiss unseren Deal nicht. Verkloppen und lächeln. Alles klar?" "Ja... ich mach doch. Auch wenns wirklich schwer fällt." Die Navigatorin musste sich gewaltig zusammenreißen um zu lächeln, als sie sich umdrehte und ihr Blick dem des Kochs begegnete. "Ach... ähm... ich dachte alle bis auf Zorro seien weg." Mehr fiel ihr nicht ein. Sanji, der zuvor dachte, alles würde sich von selbst erledigen, konnte auch nicht mehr herausbringen als: "Nein, ich... habe gewartet. Du sollst ja schließlich nicht alleine gehen." Einen Augenblick lang wollte etwas kleines Fieses in Nami giftig entgegnen, dass sie auf seine Gesellschaft gut verzichten konnte, aber sie entschied sich zum Glück, die Situation nicht noch schlimmer machen, als sie ohnehin schon war. Dennoch wich sie endlich seinem Blick aus und meinte leise: "Okay. Dann lass uns gehen, bevor die Läden schließen." |:+:| Why do I do this? |:+:| Seit ungefähr fünfzehn Minuten waren sie schon unterwegs und keiner hatte gesprochen. Beide wussten nicht, was sie sagen sollten. Sanji warf Nami ab und zu einen verstohlenen Blick zu und Nami versuchte den Marktplatz zu finden. //Mal sehen. Es gibt hier bestimmt massenweise Schönheiten. Vor allem da, wo es schöne Kleider gibt.// "Ähm... ich möchte gerne in den Laden dort drüben reinschauen. Du musst nicht mit.", meinte sie kurz ohne den Smutje anzuschauen. Er würde ja sowieso lieber andere Weiber anmachen wollen und so könnte sie es am schnellsten herausfinden. "Das klingt fast so, als dürfte ich gar nicht mit. Wenn ich draußen bleiben soll, sag es einfach." Das klang schon wieder ein wenig eingeschnappt, aber Namis Formulierung war tatsächlich missverständlich. "Nein, nein. Ich dachte nur, ... du möchtest vielleicht etwas anderes machen.", versuchte sie sich herauszureden. "Was sollte ich denn lieber tun, als einer Schönheit wie dir beim Anprobieren zuzuschauen?" Wie sanft seine Stimme wieder klang, aber es war wieder ein typischer Standartsatz, wie er haufenweise brachte und deswegen konnte sie das schon lange nicht mehr als Kompliment werten. "Dann... komm mit.", entgegnete sie knapp, bevor sie den Laden betrat. Dieser war proppenvoll mit verschiedenster Kleidung, Hüten, Strümpfen, Schuhen - kurz: mit allem, was ein Frauenherz begehrt. Selbstverständlich waren nicht gerade wenige Kundinnen zugegen. "Ah, das ist schön, das probiere ich an." Nami hatte sich ein schwarz-weiß gestreiftes kurzes Kleidchen geschnappt und verschwand in der Umkleide, während Sanji sich in ihrer unmittelbarer Nähe aufhielt. Das Kleid saß wirklich gut und war auch nicht so teuer. De Diebin betrachtete sich im Spiegel und zögerte noch, den Vorhang aufzuziehen, weil sie eine mögliche enttäuschende Szene fürchtete. Bestimmt würde er jetzt von sämtlichen Frauen umringt schmeicheln und Süßholz raspeln so gut es nur ging. Sie hörte schon: "Oh, bist du neu hier, Blondschopf? Bist wirklich ein Süßer... Wie wärs, wenn wir uns am Abend sehen? Ich kann dir bestimmt die Gegend zeigen." Das Ganze gefolgt von einem zweideutigen Kichern und Nami wurde fast schlecht vor Wut und Ärger, als sie Sanjis rasiermesserscharfe Stimme hörte: "Vielen Dank auch Gnädigste, aber ich habe kein Interesse." Nami traute ihren Ohren nicht. War die Dame etwa so hässlich?! Ungläubig zog sie den Vorhang beiseite und musste feststellen, dass die eben genannte Dame dunkelhaarig, vollbusig und alles andere als hässlich war. Sogleich verwandelte sich Sanjis Miene in ein strahlendes Lächeln: "Nami! Du siehst bezaubernd aus! Möchtest du noch etwas anderes anprobieren?" "Pfff, der Kerl hat eine Freundin.", ertönte die verärgerte Stimme der Dunkelhaarigen. Nami hob eine Augenbraue und kommentierte: "Ich... bin nicht seine Freundin." "Ohhh, dann hast du ja vielleicht doch Lust, mich zu treffen? Komm schooon.", säuselte die Frau wieder. "Nein, danke, habe ich gesagt." Mit Sanjis Stimme hätte man Gemüse schneiden können und er sah nicht einmal nach, als die Unbekannte verärgert aus dem Laden stolzierte. |:+:| Over and over, over and over you make me fall for you |:+:| Die Navigatorin bezweifelte einige Augenblicke, dass sie wach war. Dann entschied sie sich zu glauben, das sei eine einmalige Sache gewesen. Vermutlich hatte die Frau dem Koch nicht gefallen. Das war bestimmt alles. Es wäre sicherlich ein unglaublich befreiendes Gefühl, glauben zu können, dass Sanji sich geändert hatte, aber es wäre für sie ein zu großes Risiko gewesen, diesem Glauben zu verfallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)