Don't touch me - touch me! von NamiHeartphilia (Nami x Sanji) ================================================================================ Kapitel 2: {_cHaPtEr tWo:_sElFdEsTrUcTiOn_} ------------------------------------------- {_cHaPtEr tWo:_sElFdEsTrUcTiOn_} Die Art, wie er sie ansah, ließ sie erzittern und sie spürte, dass ihr bald die Tränen kommen würden, vor allem, weil sie das von letzter Nacht noch im Hinterkopf hatte. Ohne zu überlegen, sagte sie: "Du ... musst auch noch weiter draufrumtrampeln, nicht wahr? Wie gefühllos bist du eigentlich?" Damit verließ sie schnellstens die Küche und flüchtete in ihren Orangengarten. "Das wars dann wohl mit der Vorstellung ... Wie ich dich hasse ... und das nur, weil ich dich so sehr brauche . . ." Heiße Tränen, geboren aus dem tiefsten Schmerz, rannten ihre erhitzten Wangen entlang. Wieder und wieder. Unaufhörlich. Als wollte sie all ihre Gefühle mit diesen Tränen wegwaschen. Der Krampf in ihrer Brust machte sie zur Gefangenen ihres eigenen Körpers, denn selbst jeder Atemzug tat weh. In sich zusammebrechend lehnte sie sich an die Bretterwand der Flying Lamb und versuchte zur Ruhe zu kommen, was zunächst deutlich misslang. Die Orangen erinnerten sie an Bellemere. Sie war immer so stark. Sie hätte sich nie auf so jemanden wie Sanji eingelassen. Nami wollte immer so stark wie Bellemere sein. Und jetzt? ... Jetzt kniete sie am Boden ihres Orangengartens, tränenüberströmt und schwach. Von Heulkrämpfen geschüttelt vergrub sie das Gesicht in ihren zitternden Händen uns wisperte mühsam: "W-war-rum? ... S-sanji ... " Wir Menschen fragen uns immer "Warum?", als wäre es eine Frage, die uns jemand beantworten muss. Jemand. Doch nicht wir selbst. Wäre es nicht richtig den Grund in sich selbst zu suchen? Es ist leichter die Schuld auf jemanden Imaginären zu laden, anstatt auf sich selbst. Wir richten uns an ein neutrales Etwas ... an das Schicksal ... oder an Gott. Dabei sind wir es, die verantwortlich sind für unser Leben. Natürlich gibt es Fälle, wo man das "Warum?" ausschließlich an das Schicksal richten kann, doch bevor man es tut, sollte man es sich gründlich überlegen . . . "Das war ja mal ein erstklassiger Auftritt, Mr. 'Ich-verletzte-keine-Frauen'!", giftete Zorro, an den Türrahmen gelehnt. Ruffys Gesichtsausdruck war sehr düster geworden, denn er mochte es nicht, wenn es richtigen Streit in der Truppe gab. "Ich dachte, wir hätten abgemacht, dass Nami nicht zum Weinen gebracht wird ... Liege ich falsch?", sagte er langsam und fixierte den fassungslosen Koch. |:+:| How could you be so cruel? |:+:| "Weinen? ... Wie kommst du darauf? Ich wette, Weinen ist das Letzte, was sie wegen mir tun würde. Du weißt doch, dass ihr nichts wichtiger ist als Geld.", sagte er schließlich verächtlich und im Inneren doch voller Angst, Ruffy hätte Recht. "Du glaubst also, du kennst sie gut genug, um das völlig gerechtfertigt zu behaupten? ... Ich bitte dich - wir sind nicht lange genug zusammen an Bort, damit sie sich uns allen öffnet und ausgerechnet DU unterstellst ihr das, als würdest du sie auswendig kennen!" Der Schwertkämpfer setzte sich breitbeinig auf den Küchenhocker und beugte sich vor. "Sag es doch ehrlich ... Du hast keine Ahnung davon, was Frauen fühlen und denken, du Möchte-Gern-Frauenheld ..." Das war ein gewaltiger Schlag unter die Gürtellinie. Sanji rührte sich nicht. Vor Wut kochend wahrte er den Schein völliger Gelassenheit. Bitter lächelnd starrte er auf den Küchenboden. "So? ... Und du willst also wissen, was sie fühlen und denken? ... Du kannst dich doch nicht mal den Anwesenheit einer Frau angemessen verhalten.", sagte er bissig. Zorro verzog seinen Mund und lachte kurz auf: "Weißt du ... Ich sags ungern, aber ... es gibt Männer, die Frauen verstehen können und solche, die das nur großartig rumposaunen, weil sie's nicht können. ... Rate mal, zu welcher Sorte von Mann DU gehörst." Der Smutje war nun so wütend, dass er einfach rausstürmte und das Essen auf dem Herd stehen ließ. "Suuuupeeeer! ... Und wer macht mir jetzt mein Frühstück?", fragte der Strohhut sauer. "Lass mal Käptn Lysop ran! Hehe!" "Nein! Zorro halt ihn fest, sonst mischt er nur wieder Tabasco rein!!!" All das hörte Sanji nicht mehr, denn er war bereits auf dem Deck und rauchte energisch eine Zigarette, was von seiner Nervosität und Gereizheit zeugte. Auch wenn er es so oft leugnete, hatte der Schwertkämpfer die Wahrheit gesagt. Im Grunde hatte er doch keine Ahnung. Was wusste er? Wusste er, was Nami dachte? Wusste er etwa, wie sie zu ihm stand? ... Apropos ... wie stand sie denn zu ihm? //Verdammt ... ich habe doch nichts gesagt, was sie verletzen könnte ... oder etwa doch? ... Ich habe ihr doch nicht weh getan ... Sie weist mich ab ... Und nicht ich sie ...// Er fasste sich mit der linken Hand an die Stirn und seufzte. //Es ist wohl doch meine Schuld. Egal wie sie mich zurückgestoßen hat, ich darf nicht so mit ihr umgehen. Immerhin ... bedeutet sie mir so viel ... // Erst jetzt realisierte der Koch, was er völlig verbittert im Zustand der blinden Wut angestellt hatte. |:+:| There's no one to take my blame |:+:| Die Navigatorin hatte sich wieder einigermaßen im Griff. Erschöpft kauerte sie immer noch in ihrem Orangengarten und wartete bis der Smutje, den sie von ihrem Platz aus sehen konnte, wieder in die Küche gehen würde, bloß um ihm nicht zu begegnen. Das war so lächerlich. Irgendwann musste sie ihm doch über den Weg laufen ... nur nicht jetzt. Sie war zu müde für eine weitere seelische Folter von seiner Seite. Verloren in den Himmel blickend dachte sie an das Gespräch zwischen ihnen, das vor vier Tagen stattgefunden hatte. Deswegen war er so wütend. Er hatte sie darum gebeten, sie möge seine Gefühle erwidern. 'Nami, wenn ich dich mein nennen dürfte, wäre ich der glücklichste Mann auf Erden!', hatte er gesagt. Darauf hatte sie nur stumm den Kopf geschüttelt. Entsetzt hatte er sie angesehen und dann leise gefragt: 'Warum nicht?...' und ihre Antwort war gewesen: 'Du könntest mich nie lieben, Sanji ... ' Seitdem hatte er sie nur traurig angesehen und geschwiegen, bis zu dem Vorfall, als er sich betrunken hatte. //Aber ... bis jetzt ... waren wir auf keiner Insel. Wenn der Wind so bleibt, werden wir heute nachmittag Akrynia erreichen ... Dort wird er bestimmt finden, was er sucht ... Das findet er doch überall, wo es weibliche Gesellschaft gibt.//, dachte sie die verweinten Augen schließend. Plötzlich hörte sie Schritte, die sich ihr näherten ... Sanji war nicht mehr an Deck. "Hey ... alles ok?" Zorro hockte sich neben sie und wischte ihr eine Träne von der Wange. Zögernd nickte sie und betrachtete die Einkerbungen im Holzboden. "Er ist halt 'n Arsch.", kommentierte er die Situation. "Nein. ... Er ist nur ... rücksichtslos." "Dann ein rücksichtsloser Arsch, von mir aus. So viel Unterschied macht das nicht." "Doch. Wenn er das wäre, würde ich jetzt nicht weinen, sondern ihn einfach ignorieren, aber das kann ich eben nicht!" Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck fuhr sie die Rillen im Boden mit den Fingern nach und strich die verirrten Haarsträhnen zurück. Zorro beugte sich ein wenig und zwang sie dazu, ihm in die Augen zu schauen. "Komm schon. Beruhig dich, ok? ... Ruffy hat Recht, wir haben uns versprochen, dich nicht weinen zu lassen. ... Sieh mal ... hast du darüber nachgedacht, ob er nicht doch Gefühle für dich haben könnte?" |:+:| I wish that I could speak |:+:| "Aber ... die anderen ... er ... anhimmeln ...", stammelte sie aufgeregt. "Lass uns mal sehen, wie er sich verhält. Wenn er auch nur anfängt irgendeine Tussi auf der nächsten Insel anzubaggern, verprügel ich ihn persönlich, na? Is doch ein Deal?" "Deal? ... Und was muss ich machen?" "Du lächelst einfach wieder, hm?" " ... Ich versuchs ...", murmelte und lächelte ein wenig. "Zorro, danke ..." "Tja ... harte Schale, weicher Kern.", grinste der Schwertkämpfer und stand auf. "Willst du nicht essen? Ich sterbe vor Hunger." "Hm ... ich denke nicht, dass ich auch nur einen Bissen runterkriege ...", antwortete sie und stand auch auf. "Ich gehe lieber in meine Kabine." "Na gut ... Ich kann dich schon verstehen." Nami begab sich in ihr Zimmer und schloss die Tür ab. Seufzend legte sie sich aufs Bett und betrachtete das Sonnenlicht, das durch die Luke hereinschien. Ein grausames Gefühl überkam sie. Das Gefühl jemand bestimmten zu umarmen, ... diese Person nicht mehr loszulassen, ... sie festhalten, ... wissen, dass sie da ist ... dass sie nie weggeht ... Es war ein furchtbares Gefühl, der brutalen Sehnsucht nach ... "Sanji ..." |:+:| Like a scream, but sort of silent |:+:| Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)