Dunkelheit von abgemeldet (Der mächtigste Mann im Reich?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hey...! @.@ Ich melde mich mit einem kurzen One-Shot mal wieder zu Wort. Die Idee kam mir gestern Abend und ich musste sie einfach niederschreiben. Obwohl ich eigentlich nichts veröffentlichen wollte, solange ich noch dabei bin, meine erste Bleach FF hier Kapitelweise hoch zu laden, an meiner zweiten schreibe und nach einer Plattform für meine NCIS FF suche... Nyaaah. Egal XD Ich bin momentan irgendwie krank (jetzt schon seit einer Woche... seit Ferienbeginn. Yay.) und hau mich deswegen gleich lieber noch mal hin. Kommis wie immer sehr erwünscht ^^ Die FF beginnt in Ceres, nach dem Trennstrich geht es mitten auf der Resise weiter. ^^ -- Fye saß auf dem harten Teppichboden der Bibliothek. Er hielt im Großen und Ganzen nicht so viel von Büchern, aber diese musste er einfach lesen. Sie waren exzellente Lernbücher und er konnte nur noch besserer werden, wenn er sie aufmerksam studierte. Er wusste nicht, an wie vielen Abenden er dort gesessen hatte. Wie viele Stunden er dort verbracht oder wie viele Bücher er tatsächlich gelesen hatte. Er hatte nicht die leiseste Ahnung. Er nahm sich auch nie vor, eine bestimmte Zeit dort zu bleiben oder eine bestimmte Menge zu schaffen. Er blieb immer so lange, bis ihm sein Körper schmerzhaft bewusst machte, dass es jetzt genug war. Gähnend, legte er das Buch zur Seite und streckte die Arme aus. Sein Nacken knackte bedrohlich, als er den Kopf ein wenig drehte und seine Knie schmerzten höllisch beim aufstehen. Nach offensichtlich sehr langer Zeit ins lesen versunken, bemerkte er milde überrascht erst jetzt, dass es bereits dunkel geworden war. Das einzige Licht, dass ihm auch erlaubt hatte, zu lesen, waren einige kleine Lampen an den Wänden. Er gähnte erneut. Die Tage waren langweilig und vergingen alles andere als schnell, wenn König Ashura nicht da war. Er hatte nichts zu tun, niemanden, mit dem er reden konnte... Einfach fürchterlich. Da blieb ihm auch nicht viel anderes übrig, als in die Bibliothek zu gehen und bis spät in die Nacht zu lesen. Als er über einen der geschmackvoll dekorierten Gänge ging, summte er leise vor sich hin. Der ganze Palast war wie ausgestorben. Keine Bediensteten, die eilig durch die Gänge schwirrten und sich hastig verbeugten, wann immer er in Sichtweite kam. Keine adligen Gäste oder Politiker, die kurz zusammenzuckten, ehe sie ihn hastig und respektvoll grüßten. Ja, der Name Fye de Flourite brachte selbst hart gesottene Politiker zum erblassen. Es war ein offenes Geheimnis, was er tat und bei welchen Anlässen. Ashura-ou hatte seinen gefürchteten Ruf schließlich nicht davon, dass seine rechte Hand Blumen an seine Feinde verteilte. Nein. Mit Blumen wurde man seine Feinde nicht los. Es kam nicht selten vor, dass er einige neue oder einfach unvorsichtige Bedienstete beim Tratschen belauschen konnte. Und oft genug war eine Frage der Streitgrund, die wohl die gesamte Bevölkerung beschäftigte. Wer war mächtiger - Fye oder der König? Die Antwort fiel meistens zu seinen Gunsten aus. Niemand schien sich jedoch ernsthaft vorstellen zu können, dass der Blonde jemals gegen Ashura vorgehen würde. Der Mann ließ seinen Blick an den teuren Gemälden entlang gleiten. Wann immer König Ashura außerhalb beschäftigt war, war in diesem Teil des Gebäudes nichts mehr los. Selbst tagsüber traf man hier kaum auf Menschen. Das mochte unter anderem daran liegen, dass hier nichts lag, was Angestellte erforderte. Fyes höchst eigenes Stockwerk mit seinem Schlafgemach, die Bibliothek und der Thronsaal. Ohne König, war der Thronsaal natürlich ziemlich ausgestorben. Ohne es wirklich zu merken, begann der Magier etwas leiser zu summen. Es war eigentlich eine Verschwendung, das ganze Licht nur für ihn anzulassen und es waren ohnehin nur noch einige Schritte zu seinem Zimmer. Am besten schaltete er es sofort aus, wenn er es nicht mehr brauchte. Er war vermutlich der mächtigste Mann im ganzen Reich - wozu brauchte er Licht? Mit einem schnellen Schnipsen der rechten Hand gingen die Lichter aus und Fye fand sich in völliger Dunkelheit wieder. Sein summen hatte aufgehört und plötzlich lastete die Stille nur so auf ihm. Sie schien aus den Ecken hervor zu und langsam an dem Blonden empor zu kriechen. Besitz von ihm zu ergreifen. Dunkelheit und Stille betäubten seine Sinne. Plötzlich schien der Boden unter seinen Füßen zu schwinden. Die düsteren Schemen der Gegenstände in seiner Umgebung verschwammen mit der Schwärze und er hörte seien eigenen Atem laut rasseln. Energisch, schüttelte er den Kopf. Was dachte er hier nur für einen Schwachsinn? Es war an der Zeit, dass er ins Bett ging. Das viele Lesen hatte ihm offenbar nicht gut getan. Was würde Ashura-ou wohl sagen, wenn er wüsste, wie dämlich seine rechte Hand hier gerade im Flur stand? Aber Ashura war jetzt nicht hier. Hier war niemand, außer ihm. Zumindest soweit er das sehen konnte. Und eigentlich, sah er gerade gar nichts, also konnte er sich darauf nicht so ganz verlassen. Mit unglaublicher Sensibilität hörte er mit einem Mal die fernen Uhren aus dem Thronsaal ticken. Die Dielen aus dem Bedienstetentrakt quietschen. Die Insekten im Palastgarten summen. Doch konnte er das alles nur wenige Sekunden zuordnen, ehe sich alles zu einem einzigen grausamen Ton der Nacht vermischte und ihn zu umschlingen schien, wie es vorher noch die gespenstische Stille getan hatte. Sein Verstand sagte ihm ganz klar, dass es unsinnig war. Hier war niemand außer ihm. Und selbst wenn, was sollte schon geschehen? Er war immerhin der mächtigste Magier im ganzen - etwas streifte sein Bein. Einen Schrei ausstoßend fuhr er herum, die Hand in der Luft und das Licht einschnipsend, nur eine Sekunde bevor er mit der anderen einen blauen Blitz nach unten schoss. Und es vergingen einige Momente, ehe er erkennen musste, dass dort nichts war, außer einem frisch entstandenen Brandfleck auf dem sonst sauberen roten Teppich. Seine Atmung ging stoßweise und sein Herz hämmerte. Er konnte das Adrenalin regelrecht fühlen, während er sich wieder und wieder um die eigene Achse drehte. Es änderte nichts and der Tatsache, dass die eben gefühlte Berührung ein Streich seines nervösen Hirns gewesen war. Leicht zitternd, erblickte er nun auch die elegant geschwungene Tür, die in sein Zimmer führte. Schnell trat er darauf zu, riss sie mit einem Mal weit auf und entfachte dort das Licht. Erst dann drehte er sich wieder um und schnipste das restliche Licht aus. Sofort war die vollkommene Schwärze wieder da. Das warme Licht aus seinem Zimmer schien nicht stark genug zu sein, um gegen diese Dunkelheit zu gewinnen. Sofort begannen auch die Schatten sich wieder zu bewegen - auf ihn zu zu bewegen. Mit einer raschen Bewegung schlug er die Tür ins Schloss. Seine Hand lag auf der Klinke und er stellte überrascht fest, dass sie heftig zitterte. Wer hätte das gedacht? Vom mächtigsten Magier im Reich? Vielleicht sogar dieser Welt? Das er wegen der Nacht anfängt zu zittern und zu schreien wie ein kleines, verängstigtes Kind? Ein nervöses Lächeln umspielte seine Lippen. Oh, ja. Wie sie alle lachen würden, wenn sie um seine Schwäche wüssten. Wie sie ihn alle verachten würden, wenn sie wüssten, wie sehr er sich fürchtete. Nicht vor der Dunkelheit. Nicht vor der Stille. Nicht vor dem Alleinsein. Nein. Sondern einzig und allein vor dem, was diese Dinge mit sich brachten. Es gab keine logische Erklärung für das, was er empfand, wenn er allein in der Dunkelheit war. Er hasste sich dafür und wollte diese paranoide Angst nur zu gerne besiegen. Ohne vorher noch einmal durchzuatmen, da er wusste, dass er es dann nicht mehr tun würde, riss er die Tür wieder auf und wollte einen schnellen Schritt in die Schwärze machen. Stattdessen jedoch, schlug er die Tür wieder zu. Ungläubig, starrte er die verschlossene Tür an. Er hatte seine Selbstkontrolle bereits soweit eingebüßt? Gegenüber der Nacht? Nun, dass war wirklich erbärmlich. Er lehnte den Kopf schwer gegen das massive Holz vor sich und begann leise vor sich hin zu lachen. Wie schwach und dumm er doch war! Angst vor so etwas banalen und natürlichen! Ha! Sein Lachen wurde lauter, erfüllte die Korridore und erreichte die Ohren der Dienerschaften, die sich viel sagende Blicke zu warfen. Fye würde es nie erfahren, aber einer der Hauptgründe für die Angst der Leute vor ihm in diesem Palast war das unheimliche und verrückte Lachen, dass wann immer der König nicht da war und es dunkel wurde, durch das Gebäude hallte. Geschüttelt von Terror und Hass. Wer sollte auch ahnen, dass diese Empfindungen dem Lachenden selbst galten und zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr für Andere darstellte? Wer hätte wissen sollen, dass dieses Lachen ein einziger kläglicher Hilfeschrei in der Dunkelheit war? Wer hätte merken sollen, dass er sich fürchtete? Wer hätte kommen sollen, um ihn zu retten? Es gab niemandem in dieser Welt, der das vermocht hätte. __________________________________________________________________________ Fye lag zitternd in seinem Bett. Die Dunkelheit um ihn her war vollkommen und der Weg zum Lichtschalter war weit. Er wagte es nicht, einen Finger zu rühren. Warum nur hatte ihre mütterliche Gastgeberin das Licht ausgeschaltet, als sie in sein Zimmer gekommen war um nach ihm zu sehen? Er ließ das Licht immer an, wenn er schlief! Wenn er mit Kurogane, Shaolan, Sakura oder selbst Mokona in einem Zimmer war, konnte das Licht aus sein. Dann war es kein Problem. Aber doch nicht wenn er allein war! Verzweifelt, sah er zur Tür. Kein Lichtspalt drang unter der Tür hervor, aber er wusste, wo der Schalter war. Einige Zentimeter neben dem Türrahmen, nur wenige Schritte entfernt. Wenige, aber trotzdem unendlich weite Schritte für ihn. Er konnte nicht aufstehen und durch die Dunkelheit gehen. Es ging einfach nicht, so sehr er es auch versuchen würde! Er konnte nicht einmal die Augen schließen, vor lauter Angst. Sein Herz schien immer lauter zu pochen und er zog die Decke noch ein Stück weiter nach oben. Oh Gott, mach, dass das Licht angeht! Lass meinetwegen das Haus in Flammen aufgehen und mich darin verbrennen, aber bitte... Bitte, lass es hell werden...! Mit einem Mal, öffnete sich die Tür einen Spaltbreit und jemand betätigte den Lichtschalter. Fye konnte sein Glück kaum fassen und fuhr ohne nachzudenken hoch, um seinem Retter zu danken. In der Tür stand derjenige, den er wohl als letzten vermutet hätte: Kurogane. Dieser musterte ihn mit Argusaugen, ehe er sich umdrehte und offensichtlich wieder hinausgehen wollte, ehe Fye ihn aufhielt. "Kuro-chan! Was willst du um die Uhrzeit?", es verstrich fast eine Sekunde ehe er mit einem zitternden breiten Grinsen hinzufügte: "Du wolltest dich doch nicht etwa heimlich in mein Bett schleichen, du bö-" "NEIN!", der Ninja ging - wie nicht anders zu erwarten - augenblicklich in die Luft. Irgendwie schien er solche anzüglichen Bemerkungen seine Person betreffend nicht wirklich leiden zu können. Nun mit einem fragend lächelnden Magier konfrontiert, seufzte er kurz ergeben, ehe er eine Erklärung abgab. "Ich war noch kurz auf und hab im vorbei gehen gesehen, dass bei dir alles dunkel ist. Du schläfst immer mit Licht, wenn niemand sonst da ist." Die Augen des Blonden weiteten sich in Überraschung. Wer hätte merken sollen, dass er sich fürchtete? Wer hätte kommen sollen, um ihn zu retten? Kurogane hatte es gemerkt. Und er hatte ihn vor der Dunkelheit bewahrt. Der Schwarzhaarige drehte sich unterdessen wieder um. Um den Kleineren nicht weiter ansehen zu müssen. Seine sonst so luftigen blonden Haare klebten auf der Haut, er zitterte am ganzen Körper so stark, dass es nicht einmal die dicke Bettdecke kaschieren konnte und der Schweiß rann ihm nur so übers Gesicht. Das zuckende Lächeln war nur ein weiterer Hinweis darauf, wie verstört der Andere gerade war. Er hatte die Tür fast schon hinter sich geschlossen, als er noch ein leises "Danke, Kuro-rin." Hörte. Das Schloss knackte und er konnte nicht anders, als triumphal zu lächeln. Wenn es auch nur eine Kleinigkeit war, so hatte er den Blonden doch zumindest heute vor der Dunkelheit gerettet. Auch wenn das nur hieß, dass er einen Lichtschalter umgelegt hatte. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)