Die glorreiche Zeit der Marauder von abgemeldet (Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Neuanfang ------------------------ Im Hogwartsexpress Ich habe beschlossen, diese FF ein wenig zu überarbeiten. Mir gefallen die ersten Kapitel nämlich so gar nicht mehr. Ich hoffe, jetzt ist das erste Kapitel etwas besser. Natürlich freue ich mich über fleißige Kommischreiber. Inuki-chan P.S. Die folgenden Verse sind nicht von mir sondern von Robbie Williams ("Road to Mandalay"). Ich hoffe, ihr versteht, was ich mit diesen Zeilen bezwecke... Every mistake I've ever made Has been rehashed and then replayed As I got lost along the way There's nothing left for you to give The truth is all that you're left with Twenty paces then at dawn We will die and be reborn Es war ein regnerischer und kalter Morgen am 1. September des Jahres 1971. Der Regen strömte die Fenster hinab. Etwas alterschwache Regenrinnen liefen Gefahr unter der extremen Last des Wassers zu bersten. Die Straßen waren regelrecht überflutet - schließlich goss es schon seit dem Morgengrauen wie aus Kübeln. Ein paar einsame Gestalten hasteten mit Regenschirm und -cape ausgestattet durch die Gassen, während die vorbeifahrenden Autos sie mit einer beträchtlichen Menge Wasser bespritzten. Doch trotz dieser Verhältnisse waren die Straßen um den Londoner Bahnhof Kinǵs Cross erstaunlich gut gefüllt. Viele merkwürdig gekleidete Leute in langen Gewändern - ähnlich wie die Roben, die Richter normalerweise bei der Arbeit trugen - zogen durch die Gassen und ab und zu war ein leises Plopp zu hören, wenn einer von ihnen vor der Station plötzlich spurlos verschwand. Man hätte meinen können, es wäre Karneval, doch davon abgesehen, dass es Spätsommer war, sahen viele der Leute ganz und gar nicht so aus, als wären sie in Feierlaune. Dass diese äußerst ungewöhnliche Delegation die Blicke der "normalen" Menschen auf sich zog, die verwirrt aus ihren Wohnzimmerfenstern starrten, interessierte die Leute wenig. Im Moment waren sie alle nur froh, dass es bis zum Bahnsteig nicht mehr weit war. Auch die Schaffner im Bahnhof wunderten sich, denn merkwürdigerweise schien keiner der Leute auch nur das geringste Interesse daran zu haben in einen der Züge zu steigen, die im 30 min. Takt an jedem Gleis ausliefen. Hätte man ihnen gesagt, dass an diesem Vormittag mehrere hundert Jugendliche vom Bahnsteig neundreiviertel in einer knallroten Dampflok zu der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei fahren würden, hätten diese sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe getippt und gesagt, man solle doch erst einmal die Ausnüchterungszelle aufsuchen. Und so ließen sie die Leute gewähren. Einer dieser Leute war ein großer, dunkelhaariger Junge, der gelangweilt durch die Bahnhofshalle schlurfte und die Gepäckkarre mit einem großen Koffer und einem Käfig, in dem eine prächtige, schwarze Eule saß, vor sich her schob. Hinter ihm gingen eine schlanke und hübsche Frau mit langem schwarzem Haar, die ihre Hand auf die Schulter eines kleineren Jungen gelegt hatte und ein elegant wirkender Mann, der leise zischte, als er die Menschen um sich herum betrachtete, die ihn begierig anstarrten; alle vier trugen schöne, schwarze Samtumhänge, die im Schein der Bahnhofslampen schimmerten. Vor einer kleinen Absperrung zwischen den Gleisen neun und zehn machten sie halt. Der Mann warf einen kurzen Blick über die Schulter um zu sehen, ob sie beobachtet wurden. Der ältere Junge sah zu, wie sein Vater auf die Mauer zu rannte - und verschwand. Dann tat er es seinem Vater nach, schaute sich um und lief aus die Absperrung zu. Er glitt hindurch und riss die Augen auf. Vor Erstaunen öffnete er den Mund, denn vor ihm stand eine hübsche, rote Dampflok mit der Aufschrift: "Hogwarts Express". Seine Mutter und sein Bruder folgten ihm. Eigentlich wollte er sofort seinen Koffer nehmen und auf der Stelle in den Zug steigen, doch dann packte ihn jemand am Arm und zog ihn beiseite. Es war sein Vater. Er hatte sich zu ihm hinunter gebeugt und durchbohrte seinen Sohn mit einem Blick. "Sirius", fing er an,"ich möchte dir noch etwas sehr wichtiges mit auf den Weg geben: Egal was du tust, sorg dafür, dass du nach Slytherin kommst! Du weißt: unsere ganze Familie war dort, also gebe dir gefälligst Mühe. Wenigstens einmal könntest du deiner Mutter und mir eine Freude machen. Verstanden?" "Ja...", murmelte sein Sohn lustlos und starrte auf die dünnen Augenbrauen seines Vaters, die erstaunliche Bewegungen vollführten, während sein Vater sprach. Er konnte es nicht ertragen in die schwarzen, leeren Augen zu sehen. Er hasste sie. Er hasste einfach alles an seinen Eltern. Natürlich hatte er die Worte verstanden und den drohenden Tonfall nicht überhört, aber er war sich nicht sicher, ob er sich an die Anweisung halten würde. "Schön!", sagte Mr. Black kurz angebunden und wandte sich wieder an seine Frau. "Wir sollten uns langsam beeilen. Ich habe noch einen Termin." Er sah auf die Uhr. "Nun, ich denke, er", er ruckte mit dem Kopf in Richtung seines ältesten Sohnes,"kommt auch ganz gut allein klar. In 16 Minuten fährt der Zug ab, also beeil dich. Und", erneut sah er zu Sirius, "pass auf, mit wem du dich abgibst!" Mr. Black senkte die Stimme. "Albus Dumbledore ist der neue Schulleiter von Hogwarts. Auch so ein Muggel- und Schlammblutfreund. Nun gut! Sollte sich jedenfalls herausstellen, dass du dich mit Leuten herumtreibst, die nicht unseren Ansprüchen entsprechen....", mit einem Blick auf die Uhr brach er ab. "Jedenfalls wünsche ich dir ein erfolgreiches Schuljahr mein Junge!" Damit sah er das Gespräch als beendet an. Mr. Black drehte sich um und ging gefolgt von seiner Frau und seinem jüngeren Sohn wieder durch die Barriere zurück in die Muggelwelt. Sirius seufzte einmal leise, nahm seinen Koffer und bewegte sich auf eine der Türen der scharlachroten Dampflok zu. Mühsam hievte er sein schweres Gepäck die Treppen hoch. Dummerweise verhakte sich der Koffer an der letzten Stufe und als er sich endlich löste, stürzte Sirius mit einem überraschten Aufschrei nach hinten. Dabei versuchte er sich noch irgendwo festzuhalten. Verzweifelt klammerte er sich an irgend jemanden der umstehenden Leute. "Sag mal, kannst du nicht aufpassen?" Sirius drehte sich um, um zu sehen, wen er da mit sich gerissen hatte. Es war ein ziemlich großer, schlanker Junge mit sandfarbenem Haar und Hornbrille. Er war ungefähr vier Jahre älter, als der elfjährige Sirius. Dieser rappelte sich auf, nahm Koffer und Käfig und ging davon. "Hey! Hast du schon mal was von ́Entschuldigunǵ gehört?", rief ihm der Kerl, den er angerempelt hatte, hinterher. Doch Sirius drehte sich nicht um, bis er in den hintersten Teil des Zuges gelangte. Dort fand er ein leeres Abteil und ließ sich seufzend auf den Sitz fallen. Den schweren Koffer verstaute er vorher in der Gepäckablage über sich, was sich als schwierig erwies, denn der Koffer war ungefähr genauso groß und schwer wie der Elfjährige. Er schob die Abteiltür zu und sah dann gedankenverloren aus dem Fenster. Er konnte es kaum fassen: Er war seine Eltern für ein wunderbares Jahr los! Entspannt lehnte sich der Junge in den Sitz. Dann wurden seine Gedanken wieder von einem schwarzen Nebel durchzogen, der sich schmerzlich in seinem Kopf ausbreitete und all seine Glücksgefühle verdrängte. Er wollte nicht nach Slytherin! Das hatte er noch nie gewollt! Seine Eltern hatten es ihm immer wieder eingetrichtert: Geh dorthin! Und damit hatten sie genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich wollten. Denn jetzt mochte Sirius erst recht nicht nach Slytherin und er nahm sich vor sich noch am selben Abend vom Dach zu stürzen, wenn sie ihn tatsächlich dahin steckten. Er lachte bei dem Gedanken, wie seine Eltern reagieren würden, wenn er aus Trotz nach Hufflepuff ging. "Alles ist besser als Slytherin!"murmelte er leise. "Was redest du da?" Sirius zuckte heftig zusammen. Er hatte gar nicht bemerkt, wie jemand die Tür aufgeschoben hatte und eingetreten war. Mitten im Anteil stand ein älterer Junge um die siebzehn. Er hatte weißblonde Haare und ein spitzes Gesicht. Seine grauen Augen funkelten Sirius an. "Was hast du da grad gesagt, Black? Was sollte denn besser sein als Slytherin! Wohin willst du denn? Nach Griffindor? Ha! Zu den ganzen Schlammblütern....!" sagte der Junge abfällig. Er schob seinen Koffer in eines der Gepäcknetze und setzte sich Sirius gegenüber. "Was willst du hier, Malfoy?", fragte Sirius genervt und runzelte die Stirn. "Dein Vater meinte, ich soll ein wenig auf dich acht geben, damit du dich nicht mit den Falschen einlässt....", meinte Malfoy kühl. //Ganz toll! Mein Vater schickt mir einen Aufpasser. Wie aufmerksam von ihm!// dachte Sirius und starrte stur aus dem Fenster. Er war wütend. Er hasste sie ja alle so sehr. Sein halbes Leben lang hatte er sich auf Hogwarts gefreut - darauf frei zu sein. Und jetzt machte ihm sein Vater erneut seinen Wunsch zunichte. Ihm gegenüber saß nun Lucius Malfoy, der Sohn eines Freundes seines Vaters. Auch die Malfoys waren eine reinblütige Zaubererfamilie genau wie die Blacks und genau wie Siriuś Familie verachteten sie all jene Zauberer, die Halbblüter oder Muggelgeborene waren. Sirius fand das absolut absurd. Malfoy musterte Sirius genau. Doch Sirius war fest entschlossen für den Rest der Fahrt kein Wort mehr mit Lucius Malfoy zu reden. Drei Wagons weiter vorne saß ein kleiner Junge; die Knie an den Körper gezogen und konzentriert auf die Leute auf dem Bahnsteig gerichtet. Er hatte mausgraues Haar und eine spitze Nase und außerdem eine etwas vollere Figur. "Ist hier noch frei?" Eine Gruppe von Drittklässlerinnen lugte neugierig ins Anteil. "Natürlich!" sagte Peter schüchtern und versuchte seinen wuchtigen Koffer in eines der Gepäcknetze zu schieben, was ihm mehr schlecht als recht gelang. Die Mädchen kicherten jedesmal, wenn der Koffer statt im Fach zu verschwinden wieder herauskam und mit lautem Poltern auf den Boden krachte. Endlich setzte sich Peter. Schweißperlen zierten Stirn. Er kam sich ein wenig dumm vor so untätig dazusitzen und so holte er sich ein Magazin aus der Seitentasche seines Koffers, der jetzt wieder ein gewaltiges Stück nach vorn rückte. Die Mädchen sahen auf und kicherten von Neuen. Peter lief rot an und versteckte sich hinter seinem Magazin. "Wie peinlich!" dachte er. Dann vergrub er sich wieder in seinen Gedanken. Er dachte darüber nach, in welches Haus er wohl kommen würde. Peter war sich sicher, dass er nach Hufflepuff kommen würde. Alle sagten, dorten kämen die hin, die sie in keines der anderen Häuser einordnen konnten. Peter war das gleich. Seine Mutter hatte ihm erzählt, dass nach Gryffindor nur die Mutigsten kämen, nach Rawenclaw nur die Schlausten und nach Slytherin die Ehrgeizigsten. Nach Hufflepuff jedoch kämen die Gütigsten. Das zählte: nicht das was die Anderen sagten, sondern das was seine Mutter meinte. Also freute er sich auf Hufflepuff. Die Mädchen bekamen wieder einen Lachanfall und Peter merkte erst gar nicht warum, bis eine Blonde ihn fragte, was denn so interessant an einem falsch herum gehaltenen Magazin wäre. Peter errötete noch mehr, drehte die Zeitschrift richtig herum und wartete, bis der Zug startete. Am liebsten wäre er verschwunden, aber das wäre wohl genauso peinlich wie umständlich gewesen. "Mach́s gut, mein Schatz!", sagte Mrs. Potter zu ihrem Sohn, "Und benimm dich!" "Ja ja, Mum!" versprach ihr Sohn James mit einem Unschuldslächeln. "Und komm heil wieder zurück! Ach", sie seufzte,"Ich werde dich ja so vermissen!" Und mit diesen Worten versuchten sie ihrem Sohn noch einen Kuss mit auf den Weg zu geben, doch dieser wehrte das strikt ab. "Bitte nicht jetzt, Mum!", sagte er verlegen und sein Wangen färbten sich leicht rosa. "Na gut!"sagte sie und schob ihren Sohn in Richtung Zug. "Mach́s gut!", fügte sie noch hinzu und das Letzte Mal für die nächsten Monate zerwuschelte sie ihm das rabenschwarze Haar. James rückte seine Brille vor den kastanienbraunen Augen zurecht, seufzte und schleppte seinen schweren Koffer die Zugtreppen empor. Seine Frisur war unordentlich wie immer. Nicht, dass er sich keine Mühe gegeben hatte, sein Haar zu richten, nein! Es machte einfach keinen Sinn, sein Haar glatt zu kämmen, denn es war ohnehin so wiederborstig, dass es nach zehn Minuten noch zerzauster aussah als zuvor. Ansonsten war er schlank und für sein Alter normal gewachsen. Er trug eine Brille, denn er war weitsichtig. Im Zug angekommen, hielt er Ausschau nach einem Abteil, das noch nicht voll war. Er fand keines, also fragte er auf gut Glück in einem Abteil in dem nur ein anderer Junge saß, nahm schließlich Platz und machte sich daran sich vorzustellen. "Ich bin James Potter und du?"fragte James fröhlich. "Oh, ich fürchte, ich bin nicht James Potter!", meinte er scherzhaft und als der andere schon wieder ansetzen wollte, sagte er:"Ich bin Frank Longbottom!" "Tatsächlich? Nun, wer hätte das wohl gedacht!", antwortete James und beide lachten. "Fährst du das erste Mal nach Hogwarts? Ich gehe jetzt in die zweite Klasse!" James entgegnete: "Ja, ich fahre das erste mal mit dem Hogwarts Express. Und in welchem Haus bist du?" Er lehnte sich neugierig nach vorn. "Nun, ich BIN in Gryffindor!", erzählte Frank. "Cool!", sagte James anerkennend! Ich hoffe, dahin komme ich auch!" Und so erzählten sie noch eine ganze Weile weiter, bis der Zug einen Ruck von sich gab und sich ratternd und pfeifend in Bewegung setzte. In einem anderen Abteil saß nur ein einziger Junge - die Beine angezogen und den Kopf gesenkt. Hinter einem Riesenwälzer ("Eine Geschichte von Hogwarts") sah man nur noch ein paar seiner hellbraunen Haare. Er war furchtbar blass und wirkte erschreckend unausgeschlafen. Feine Narben waren auf seinem schmalen Gesicht erkennbar. Im Gegensatz dazu jedoch schimmerten seine braungrünen Augen wach und jagten förmlich über die Seiten. Remus Lupin freute sich sehr aus Hogwarts - nicht zuletzt weil er noch vor kurzem dachte, dort nie hingehen zu können, obwohl er sich nichts sehnlicher gewünscht hatte. Und nun war es ihm tatsächlich möglich gemacht worden. Sein Bauch kribbelte vor Aufregung. Nun fuhr er tatsächlich nach Hogwarts... In dem Zugabteil war es still, doch dann wurde plötzlich die Abteiltür aufgerissen und ein hagerer, schwarzhaariger Junge kam hereingestürmt. Remus zuckte aufgrund des plötzlichen Lärms heftig zusammen und ließ die Füße wieder von der Sitzbank auf den Boden gleiten. Der Junge, der soeben ins Abteil gestürmt war, schmiss seinen Koffer ins Gepäckfach und setzte sich schwungvoll auf die Sitzbank. Remus Lupin betrachtete interessiert den Neuen. Sein fettiges, schwarzes Haar reichte ihm bis zum Kinn. Der Junge war dünn und wirkte verbittert. Beim Verstauen des Koffers rutschte einer seiner Pulloverärmel zurück und offenbarte zwei große blaue Flecken und einen roten Striemen. Remus zuckte kaum merklich zurück. Woher hatte er diese Verletzungen? Und plötzlich trafen sich ihre Blicke. Remus sah in die leeren, schwarzen Augen und erschrak. Wie konnte nur jemand solche Augen haben? Er senkte den Blick wieder und wandte sich wieder mit Eifer seinem Buch zu. Every mistake I've ever made Has been rehashed and then replayed As I got lost along the way There's nothing left for you to give The truth is all that you're left with Twenty paces then at dawn We will die and be reborn *** So, das war´s! Jetzt schaut ihr weiter runter, wo steht: "Kommentare zu diesem Kapitel". Klickt einfach mal drauf und schreibt ein Kommi, OK? Ich hätte gern etwas Kritik. *zwinker* Inu-chan *+*+* coming next: Chapter 2 - Irrungen und Wirrungen *+*+* Kapitel 2: Irrungen und Wirrungen --------------------------------- Das zweite überarbeitete Kapitel. Dieses Kapitel hebt James mal etwas mehr hervor. Ich persönlich mag James sehr gern. Sein Charakter gefällt mir. Und Lily kommt vor (nur kurz!), aber immerhin. Ich hab ja immer ein paar Probleme mit ihr (was die Darstellung ihrer Person betrifft!), ich hoffe, sie kommt einigermaßen glaubhaft rüber. Ich will vorher noch sagen, dass, wenn ihr solchen Absatz findet, dann ein Perspektivwechsel vorgenommen wird. Da sich die 4 alle noch nicht kennen, ist es ziemlich schwierig aus der Perspektive aller vier zu erzählen. Ich hab sie alle 4 gern und will keinen besonders in den Vordergrund stellen. Danke an Yoyo-San, _Asuka-chan_, deaths_orchid, Animegirl0710 und koharu-sama für die lieben Kommis (das hat mich echt aufgebaut!) und Sorry für die lange Pause! Die weitere Fahrt verlief ohne nennenswerte Ereignisse. Um die Mittagszeit herum begann es, erneut zu regnen und allmählich goss es wie aus Eimern. Lucius Malfoy hatte (übrigens zu Siriuśgroßem Ärger) einen Typen namens Avery ins Abteil geholt, der sich prompt dort breit machte und sich mit Lucius über Reinblütigkeit unterhielt. Ständig versuchten sie, Sirius am Gespräch zu beteiligen, aber Sirius brummte immer nur zur Antwort und lieferte keine wirklich wertvollen Beiträge zur ihrer Konversation, so dass sie diesen “Bekehrungsversuch” bald sein ließen. In dieser Zeit hatte Frank Longbottom James Potter noch ein paar Leuten vorgestellt. Peter blätterte währenddessen gelangweilt den “Klitterer” durch, da sich die Mädchen in seinem Abteil interessiert über die neuste Ausgabe der “Hexenwoche” gebeugt hatten und er sich etwas ablenken wollte. (Am liebsten wäre er wieder zu Hause, aber er sah ein, dass es nun wohl kein zurück mehr gab.) Der Zug fuhr weiter Richtung Norden und draußen wurde es immer dunkler und der Regen schien sich von Minute zu Minute zu verstärken. Im Laufe der Zeit hörte man auf dem Gang ein metallenes Scheppern und es wurden Abteiltüren aufgeschoben. James lugte neugierig aus der Tür. Frank kramte währenddessen in seinem Koffer nach seiner Geldbörse. James, der sich wieder gesetzt hatte -enttäuscht darüber aufgrund der Menge auf dem Gang den Verursacher des Geräusches nicht erkennen zu können- sah Frank fragend an. Frank zuckte die Schultern und meinte: “Der Süßigkeiten-Wagen kommt gleich hier vorbei und ich will schauen, wie viel Geld ich noch hab!” Dabei zählte er etwas Silber in seine Hand und suchte weiter in seinem Portmonee, wobei die Münzen klimperten. James holte nun ebenfalls seinen Geldbeutel hervor. Und dann wurde auch schon die Tür geöffnet und eine ältere Dame Mitte Fünfzig schaute die beiden Jungen mütterlich an: “Etwas Süßes?” James langte ordentlich zu. Er nahm fast von allem etwas und verstaute seine Sachen auf dem Platz neben sich. Frank starrte auf das Ensemble von knallbunten Süßigkeiten, die James gerade erstanden hatte. James grinste daraufhin und sagte locker: “Das muss ich ausnutzen! Sonst dürfte ich mir nie so viel Süßes kaufen!” Er riss einen Schokofrosch auf. “Meine Eltern würden mir das nie erlauben!” Frank grinste: “Schon klar!”, und nahm dankend eine Schachtel “Bertie Botts Bohnen” in Empfang. “Sind deine Eltern streng?” James kaute ausgiebig und antwortete: “Nicht besonders! Und deine?” “Mein Mutter!”, sagte er und verdrehte die Augen, “Sie hat einen richtigen Ordnungstick!” James lachte und wandte sich wieder seinen Naschereien zu. “Wann sind wir eigentlich da?”, fragte James Frank nach einer Weile wohltuenden Schweigens. Frank zu seinen Ärmel zurück und schaute auf seine Armbanduhr: “Na, zwei Stunden sind es mindestens noch!” James stöhnte und setzte die Miene eines quengelnden Kindes auf. Wann waren sie endlich da? Er freute sich schon so sehr auf Hogwarts, dass die Aufregung ein merkwürdiges Kribbeln in seiner Magengegend verursachte, das mit der Zeit eher unangenehm wurde.. Um sich abzulenken, zog er die neuste Ausgabe des Quidditch-Magazins “Quaffel” aus seinem Koffer hervor und begann sich darin zu vertiefen. Remus saß währenddessen schweigend in seinem Abteil und sah aus dem Fenster. Sein Buch hatte er schon längst durchgelesen und da er es vermeiden wollte, den anderen Jungen, der griesgrämig den Kopf auf die Knie gelegt hatte, anzuschauen, betrachtete er die Landschaft draußen, die, umso weiter sie nach Norden kamen, immer hügliger und wilder wurde. Und dann zog jemand die Tür auf und trat ein. Es war ein kleines Mädchen, kaum älter als Remus oder der andere Junge. Sie hatte dunkelrotes Haar und ihre grünen, mandelförmigen Augen leuchteten im Schatten ihres Ponys. Sie musterte die Insassen des Abteils und fragte dann schüchtern: “Ähm, darf ich mich hierhinsetzen?” Der Junge Remus gegenüber sah nur kurz auf und ließ seinen Blick über das Mädchen schweifen, schnaubte dann kaum hörbar und legte den Kopf wieder auf die Knie. Remus hingegen rutschte ein Stück und bot ihr bereitwillig einen Platz neben ihm an. Das Mädchen warf ihm einen dankbaren Blick zu und setzte sich. Dann herrschte ein unangenehmes Schweigen. Remus räusperte sich unsicher und fragte leise und mit sanfter Stimme: “Wie heißt du?” Eigentlich wirkte diese Frage unhöflich, aber Remus hatte keine Ahnung, wie er diese Stille sonst hätte durchbrechen sollen. “Mein Name ist Lily Evans. Und wie heißt du?”, fragte sie ängstlich, lächelte ihn allerdings an. “Remus Lupin.”, antwortete Remus weiterhin ruhig. “Freut mich!”, sagte Lily nun schon etwas fröhlicher und sah dann den anderen Jungen an. Dieser sah noch nicht einmal auf um sie zu begrüßen oder sich vorzustellen, also lehnte Lily sich zurück. Remus musterte sie von der Seite her und fragte sich, warum sie sich erst jetzt einen Platz gesucht hatte und als könne Lily Gedanken lesen, erzählte sie: “Ich war vorher in einem anderen Abteil, aber dann kamen da zwei Jungen, die sahen ziemlich gefährlich aus und deshalb bin ich einfach gegangen. Ich fahre das erste Mal nach Hogwarts, weißt du?” “Ich auch!”, sagte Remus und freute sich darüber jetzt deutlich nettere Gesellschaft zu haben. Schließlich wurde es ganz dunkel, als in der Ferne funkelnde Lichter auftauchten. James machte Frank darauf aufmerksam. Dieser seufzte erleichtert und sagte dann: “Das ist Hogsmeade! Das kennst du sicher, oder?” “Na klar!”, gab James zurück, “Also sind wir bald da?” “Jap!”, machte Frank und zupfte an seinem Hogwartsumhang, die sie sich vor einer halben Stunde angezogen hatten. Beiden schauten aus dem Fenster und sahen das Dorf immer näher kam. Das Zaubererdorf Hogsmeade lag ein wenig verschlafen vor ihnen, als die knallrote Dampflok langsam abbremste. Die Schiebetüren der Abteile wurden ratternd und quietschend aufgeschoben, die Gänge zwischen den Abteilen füllten sich und Peter quetschte sich mit großer Mühe aus dem Zug hinaus in den strömenden Regen. Von der Masse wurde er ein Stück mitgerissen, bevor er an den Rand der sich langsam fortbewegenden Schülermenge kam. Im Gehen sah er sich um. Der Bahnhof war ein altes Gebäude, das verdächtig danach aussah, als wäre das Einzige, was es noch zusammenhielt, Magie. Das Dach war mit Schindeln gedeckt, von denen einige fehlten und der weiße Anstrich der Fensterrahmen war, soweit man das im gelblich-dämmrigen Licht der Laternen erkennen konnte, mit grünlichen Pilzen übersät. Der Bahnsteig vor dem Bahnhof bestand aus Holzdielen, deren Lasur schon längst abgetreten war und die durch den vielen Regen aufgequollen und rutschig waren. In ein paar alte Holzbänke, die wohl für die wartenden Leute gedacht waren, waren merkwürdige Zeichen eingeritzt. Peter bezweifelte, dass sei einen normelen Menschen trugen, zumindest sahen sie nicht sonderlich vertrauenserregend aus. Peter stolperte weiter - herumgeschubst von den Leuten hinter ihm. Die Gruppe wurde langsamer, und plötzlich rollte eine tiefe, laute Stimme durch den Regen über die Massen hinweg: “Erstklässler hierher! Na los, schneller! Auch du da hinten!” Peter erschrak, als er zu dem Besitzer der Stimme sah: Ein riesiger, bärtiger Kerl. Er war mindestens ums Doppelte größer als ein normaler Mann, hatte käferschwarze Augen und einen struppigen Bart passend zu seinem verzottelten Haar, die pitschnass an seinen Gesicht klebten. “Alle da?”, fragte er und musterte jeden einzelnen. Sämtliche Erstklässler waren bereits jetzt bis auf die Haut durchweicht und blickten dem Mann erstaunt und etwas ängstlich entgegen. Es dauerte noch eine Weile, bis sich alle Kinder der ersten Klasse eingefunden hatten und der Mann zählte zur Sicherheit noch einmal die Menge durch. Anscheinend waren sie nun komplett, denn er meinte grinsend: “So und nun folgt mir bitte! Mach́n jetzt ́ne kleine Fahrt übeŕn See!” Nicht wenige stöhnten, denn inzwischen war allen bitterkalt und auf diese kleine Fahrt hätten sie auch gut und gern verzichten können. Sie folgten dem Mann einen schmalen Weg entlang und letzendlich gelangten sie zu einem riesigen, dunklen, allerdings ruhigen See. Am Ufer war im Dunkeln ein dünner Steg erkennbar, an dem mindestens 20 Boote festgebunden waren. “Immer zu viert!”, sagte der Bärtige, der vorausgegangen war, während seine Laterne, die schwaches Licht spendete, in seiner Pranke schaukelte. Die Erstklässler bildeten eine Reihe und bestiegen die Boote. James stieg in eines der kleinen, wackligen Boote, zusammen mit einem langen Braunhaarigen, einem schüchtern aussehenden Typ, der eine Kröte in der Hand hielt und einem weiteren pummeligen Jungen, den er ebenfalls nicht kannte. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Dann setzten sich die kleinen Boote wie von Zauberhand (was wohl auch stimmte) in Bewegung und glitten durch das Wasser, welches die gleiche Farbe wie der nachtschwarze Himmel angenommen hatte. Als die letzen Bäume, deren Äste über das Wasser hingen, vor ihnen verschwanden hatten sie freie Sicht auf das Schloss Hogwarts. Ausnahmslos alle waren überwältigt. Tausende von kleinen Lichtern glitzerten aus den vielen Zinnen und Türmen. Gegen den schwach durch die Wolken schimmernden Halbmond sahen sie die eindrucksvolle Silhouette der Schule und einige öffneten erstaunt die Münder, als plötzlich ein riesiger schwarzer Tentakel aus dem Wasser auftauchte und mit lautem Platschen wieder zurück ins Wasser klatschte. “Das iś der Riesenkrake! Nehm an, er will sich mal vorstellen..”, meinte der Riese, der ein ganzes Boot für sich beanspruchte und in diesem an der Spitze der Garde fuhr, auf so manchen geschockten Aufschrei. Es regnete immer noch heftig und die Schule dachten schon sehnsüchtig daran, endlich zu Abend zu essen und ins Bett zu gehen. Leises Getuschel zwischen einzelnen Schülern war zu hören. Sie unterhielten sich angeregt über das legendäre Abendessen am ersten Tag, während andere einfach nur magenknurrend zuhörten. Nach einer Weile legten die Boote endlich an und die kleinen, zitternden und bibbernden Erstklässler stiegen unsicher aus den Booten, wobei Peter, der in JameśBoot gesessen hatte, an der glitschigen Kante abrutschte und rückwärts und mit einem lauten Schrei ins Wasser fiel. “Ach!...”, brummte der Bärtige, als hätte er so etwas schon geahnt und angelte ihn aus dem Wasser. Manche lachten mitleidig, konzentrierten sich dann aber wieder auf den Weg zum Schloss. James beäugte den großen Anführer der Truppe interessiert und gab zu, dass er noch nie jemanden solchen Ausmaßes gesehen hatte. Er beobachtete den Mann einige Zeit und befand ihn als recht nett. “Wer bist́n du eigentlich?” fragte James mutig und ging etwas schneller um weiter nach vorn zu gelangen. “Hagrid, natürlich!” meinte dieser. “Ah!”machte James und stapfte dem Regen trotzend weiter durch den Schlamm. Es war ein endlos langer Marsch und das Schloss wollte und wollte einfach nicht näher kommen. Einige jammerten schon, aber dann irgendwann (für manche mögen es Stunden gewesen sein) kamen sie endlich wohlbehalten am Schloss an. Hagrid klopfte an die riesige Flügeltür des Schlosses und Sekunden später wurde sie geöffnet. “Na endlich, Hagrid! Ich dachte schon, ihr wärt alle im See ertrunken!” sagte eine strenge Frauenstimme. “Nja, wäŕn auch fast abgesoffn, Professor McGonagall!”meinte Hagrid, während er die Kinder antrieb, sich zu bewegen. Sirius, der die ganze Bootsfahrt über geschwiegen hatte, wurde vom Licht im Inneren der Schule geblendet und sein erster Blick durch seine zusammengekniffenen Augen fiel auf die Frau vor ihnen. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einen strengen Knoten gebunden und sah die zukünftigen Schüler durch ihre Brille hindurch forschend an. “Ich heiße euch herzlich in Hogwarts willkommen! In wenigen Minuten wird das Essen zur Schuljahreseröffnung stattfinden, doch bevor es beginnt, werdet ihr vorher auf eure Häuser aufgeteilt. Die vier Häuser von Hogwarts heißen Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Euer Haus wird gleichsam eure Familie sein. Über das Jahr verteilt werdet ihr Punkte für das Haus sammeln und dem Haus mit den meisten Punkten wird am Schuljahresende der Hauspokal verliehen. Und nun folgt mir!” Sie machte eine einladende Geste und die Kinder folgten ihr. Sie gingen zusammen durch ein großes Tor. Sirius staunte nicht schlecht. Er hatte ja schon viele Säle gesehen, aber das hier übertraf alles! In der riesigen Halle standen 4 Tische an denen Hunderte von Schülern saßen. Hinter jedem Tisch hing jeweils ein gigantischer Banner. Auf der anderen Seite stand noch ein Tisch (diesmal quer). An ihm saßen mehrere Erwachsene. Sirius vermutete, dass es wohl die Lehrer sein mussten. Auch hinter dem Tisch hing ein Banner mit dem Wappen von Hogwarts (Löwe, Dachs, Adler, Schlange und in der Mitte ein “H”). An den Wänden hingen Fackeln und mitten im Raum schwebten überall Kerzen. Erst jetzt bemerkte Sirius, dass die anderen anhielten und konnte nicht verhindern, dass er in den Jungen vor ihm hineinlief. Professor McGonagall ging an ihnen vorbei und stellte einen kleinen vierbeinigen Hocker, der an der Wand gestanden hatte, neben sich, auf den sie einen alten, mehrfach geflickten und kaputten Hut legte. Sie sah auf: “Wenn ich euren Namen aufrufe, setzt ihr euch den Hut auf! Er wird dann euer Haus verkünden.” Sirius lachte in sich hinein. Dieser harmlose, alte Hut sollte das entscheiden? Er hatte mit allem gerechnet, aber doch nicht damit. Doch dann zuckte er zusammen, als der Hut einen Riss nahe der Krempe öffnete und lauthals zu singen anfing. Alles in allem klang es grässlich. Die Stimme sang furchtbar schräg und Sirius musste es sich verkneifen sich nicht die Ohren zuzuhalten. Das Lied handelte von Hogwarts, seinen Gründern und die Eigenschaften, die die einzelnen Häuser forderten. Als der Hut geendet hatte, brach ein tosender Applaus los. Sirius zuckte zusammen und sah in die Halle. Die anderen Schüler hatte er ja ganz vergessen! Er wandte sich wieder um. Professor McGonagall hatte begonnen die Namen aufzurufen. “Adder, Marcus!”, rief sie und ein kleiner braunhaariger Junge ging zittrig an James vorbei. Er setzte den Hut auf. Eine Weile passierte nichts bis der Hut:”HUFFLEPUFF!” schrie. Marcus Adder war soeben ein Hufflepuff geworden. Die Schüler des zweiten Tisches von rechts klatschten und applaudierten dem Neuling und ein großer Blonder winkte ihn zu sich. “Adrians, Sophie!” Ein blondes Mädchen - das Haar zu Zöpfen geflochten - das ganz weiß geworden war, stolperte nach vorne. Schüchtern setzte sie sich den Hut auf und es dauerte nicht lange, da rief der Hut:”GRYFFINDOR!” Diesmal klatschte der Tisch ganz rechts. Und so ging es weiter. “Avery, Gary” kam nach “SLYTHERIN!” Sirius erinnerte sich an ihn. Er hatte mit ihm im Zugabteil gesessen und leiden mochte er ihn nicht. “Bander, Eliza” (ein pummeliges, braunhaariges Mädchen) wurde eine “RAVENCLAW!”. Sirius wartete. Sie waren schon bei “B” - gleich würde er den Hut aufsetzen müssen. “Black, Sirius!” James stutzte. Dass jemand aus der Blackfamilie nach Hogwarts kam, wusste er gar nicht. Allerdings kannte er die Familie Black vom Hörensagen. Sie waren auch reinblütig genau wie die Potters, die mit solchen Familien schon des öfteren aneinander geraten waren. Schließlich machten sich die Blacks viel daraus, reines Blut zu haben. James selbst verabscheute solche Ansichten und er wusste, dass dieser Black nur ein Slytherin werden konnte. Es dauerte eine ganze Weile bis der Hut ausrief:”GRYFFINDOR!” James starrte den Hut entgeistert an. Was denn? Der und ein Gryffindor? Hatte der Hut jetzt doch einen Sprung in der Schüssel? Er hatte das ungeheure Gefühl, der Hut hätte sich da wohl geirrt. Was wäre, wenn er sich bei ihm auch irren würde? James stellte sich gerade lebhaft vor, wie er den Eltern in einem Brief mitteilte, dass er soeben nach Slytherin gekommen war und schnaubte bei dem Gedanken. Bloß nicht nach Slytherin. Der junge Black stand auf, legte den Hut auf den Stuhl (Er schien unter Schock zu stehen, denn seine Bewegungen wirkten sehr mechanisch!) und ging ruhig zum Tisch der Gryffindors. Einige klatschten begeistert, andere schauten genauso zweifelnd drein wie James. Nach drei weiteren Schülern rief Professor McGonagall: “Evans, Lily!” Ein kleines Mädchen mit roten Haaren, das ziemlich eingeschüchtert schien trat nach vorne. James sah ihr neugierig zu. Die Kleine setzte sich auf den Stuhl und wartete leicht zitternd auf das Urteil des Hutes. Bei ihr hatte sich der Hut wohl bis jetzt am schnellsten entschieden und er schrie nach bereits zehn Sekunden: ”GRYFFINDOR!” Sie atmete merklich aus und lief glücklich lächelnd zum Gryffindor-Tisch. “Lestrange, Rodolphus!” James stöhnte. Lass den bloß nicht auch noch nach Gryffindor kommen!, dachte James, denn dann wollte er überhaupt nicht mehr nach Gryffindor. Zu James Erleichterung schickte der Hut Lestrange allerdings nach “SLYTHERIN!” “Lupin, Remus!” Langsam ging Remus nach vorne. Sein Herz raste. Kurz zögernd setzte er den Hut auf. Der Hut rutschte ihm über die Augen, so dass er nichts mehr sehen konnte. Doch das verhinderte nicht, dass er noch jeden einzelnen Blick der Schüler auf sich spürte. “Aaaahhh.... jaja...!” sagte eine leise Piepsstimme in seinem Kopf und Remus schrak heftigst zusammmen. “Ich sehe, du bist sehr gescheit. Und außerdem hast du Mut ... und Güte, ja ... hmh ... schwierig ... schwierig. Wo steck ich denn jetzt hin? Schaún wir mal!” Dann folgte eine kleine Pause. Remus zuckte zusammen, als der Hut “GRYFFINDOR!” brüllte. Wie hypnotisiert setzte er den Hut ab und ging langsam zum Haustisch ganz rechts hinüber. Gott, er war in Gryffindor! Wie sehr hatte er sich das gewünscht, aber nicht dran geglaubt. In Gryffindor als ein.... Schon hatte er den Tisch erreicht, setzte sich neben Lily Evans, die ihn freundlich begrüßte und folgte langsam und aufmerksam der weiteren Auswahl. “Notherson, Catherine!” Ein schlankes, schwarzhaariges Mädchen ging zum Hocker. Es dauerte eine kleine Weile und der Hut rief: “GRYFFINDOR!” Strahlend riss Catherine sich den Hut vom Kopf und schmiss ihn idealerweise genau neben den Stuhl. Von einem Ohr übers andere grinsend lief sie zum Gryffindortisch. “Pettigrew, Peter!” Ein sehr, sehr kleiner Junge ging nach vorne, verhedderte sich in seinem Umhang und stolperte. Alle lachten bis auf Remus. Er empfand tiefes Mitleid für ihn und konnte seine Aufregung gut verstehen. Peter Pettigrew rappelte sich auf und setzte sich mit hochrotem Gesicht den Hut auf, wobei er fast nach hinten vom Hocker fiel. Jetzt dauerte es wirklich lange. Nach bestimmt schon 4 Minuten in denen in der gesamten Halle leises Getuschel ausgebrochen war, schrie der Hut:”GRYFFINDOR!” Peter sprang auf und vergaß dabei den Hut abzusetzen. Bis Professor McGonagall sich räusperte und Peter ganz verlegen den Hut absetzte. Mächtig eingeschüchtert setzte er sich neben Remus, der ihn warm anlächelte. “Potter, James!” Ein größerer, schwarzhaariger Junge trat entschlossen nach vorn. Er setzte sich den Hut auf, der sich ziemlich schnell für “GRYFFINDOR!” entschied und der junge Potter schlenderte mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er nichts anderes erwartet in Richtung Gryffindor-Tisch und setzte sich grinsend dazu. Und dann trat “Snape, Severus!” nach vorn. Remus erkannte den fetthaarigern, magerern Kerl sofort. Es war der Junge mit dem er vorhin im Abteil gesessen hatte. “SLYTHERIN!” Das bestätigte Remuś unausgesprochene Vermutung. Nach ein paar weiteren Namen rollte Professor McGonagall das Pergament mit den Namen zusammen, nahm den Hocker und den Hut und brachte sie aus der Halle. Als sie wiederkam setzte sie sich neben einen Mann mit einem langen, silbrig schimmernden Bart. Er trug eine Halbmondbrille und lächelte vergnügt. “Das muss Albus Dumbledore sein!” flüsterte James. “Ja, das ist er! Er war vorher auch schon an dieser Schule, ist aber erst seit diesem Jahr Schulleiter!” meinte eine Stimme, die sich als die von Frank Longbottom herausstellte. James wandte sich zu Frank um und dieser grinste: “Herzlich Willkommen in Gryffindor!” James griente zurück. Albus Dumbledore erhob sich und stellte sich als ziemlich groß heraus. Er hob die Hände zum Gruß und auch das letzte Getuschel aus der Halle verstummte. Es war mucksmäuschenstill. “Willkommen in Hogwarts! Bevor ihr euch an dem köstlichen Abendessen labt, möchte ich gerne noch ein paar Worten sagen.”, begann er und lächelte väterlich auf seine Schüler hinab. “Ich möchte euch alle daran erinnern, dass das Betreten des Waldes hinter der Schule strengstens verboten ist! Sollte jemand auch nur auf die Idee kommen, ihm einen Besuch abzustatten, so fürchte ich, wird er es wohl furchtbar bereuen. Außerdem bittet unser Hausmeister Mr. Filch euch darum, während den Pausen auf den Gängen nicht zu zaubern.” Er deutete auf einen äußerst griesgrämig aussehenden Mann in einem hässlichen, braunen Anzug, der eine Katze in seinem Arm hielt. “Das iś unser Hausmeister!”, zischte Frank James ins Ohr, “Nimm dich bloß vor ihm in Acht! Er kann ziemlich fies werden, wenn er auch nur den Verdacht hat, dass du irgendwo im Pokalzimmer einen Fingerabdruck hinterlassen hast!” James wandte sich zu Frank um und dieser nickte: “Das ist nicht übertrieben, glaub mir!” Dumbledore fuhr währenddessen fort: “Die Quidditch-Auswahlen finden wie immer in der zweiten Schulwoche statt.” Er machte eine Pause “Ansonsten wüsste ich eigentlich nicht, warum ein alter Mann seine hungrigen Schüler noch weiter mit einer langweiligen Rede vom Essen abhalten sollte. Also dann! Haut rein!” Er klatschte in die Hände und ehe sie sich alle versahen erschienen Unmengen von Essen auf dem Tisch. “Wow!”meldete sich Peter. “Irre!”meinte Sirius, was James Aufmerksamkeit zum ersten Mal nach der Auswahl auf ihn lenkte. Er sah ihn verächtlich an, sagte allerdings nichts. Sirius bemerkte seine Blick jedoch und wandte sich ab. James sprach wieder mit Frank: “Quidditchauswahlen! Cool! Mal sehen, vielleicht mach ich da mit!” Frank sah in mitleidig an: “Sorry, aber das geht nicht! Erstklässler dürfen nicht an den Auswahlen teilnehmen!” James fiel aus allen Wolken: “Warum das denn nicht?” “Na ja, ihr könnt halt noch nicht fliegen, ne?”, meinte Frank und zuckte die Schultern. “Wer sagt das?”, brummte James mit einem düsteren Gesichtsausdruck, “Ich kann fleigen! Hab ich schon tausendmal gemacht!” “Das ändert auch nichts daran!”, sagte Frank abschließend, der anscheinend nicht mehr weiterwusste und James ließ es sein, mit ihm darüber zu streiten. Mit viel Wut im Bauch futterte er sich durch 3 leckere Gänge, bis das Essen endete und Dumbledore die Vertrauensschüler anwies, die Schüler zu den Gemeinschaftsräumen zu führen. Hogwarts war mindestens genauso riesig, wie Remus es sich vorgestellt hatte. Die Gänge hingen voll von interessanten, sich bewegenden Gemälden und die Treppen und Räume im Schloss schienen unzählbar zu sein. Er hatte keine Ahnung, wie viel Etagen es dauerte, bis ganz Gryffindor vor dem Porträt einer beleibten Dame im rosa Kleid halt machte und der zuständige Vertrauensschüler nach vorn marschierte. Er wandte sich der Menge zu und sagte: “Das Passwort lautet: Tassiomantie!” Die Frau auf dem Gemälde lächelte und das Bild klappt zur Seite und man konnte einen runden Durchgang sehen. Nacheinander gingen die Gryffindors durch diesen Eingang. Es dauerte eine Weile, bis Remus den Gang passiert hatte, aber der Raum, in den er schließlich gelangte, strahlte unglaubliche Gemütlichkeit aus. Es gab zwei Wendeltreppen, die zu den jeweiligen Schlafsälen führte. Außerdem einen großen Kamin und mehrere Tische, manche groß, manche klein. Auf ihnen standen Kerzenhalter und an der Decke waren Öllampen befestigt, die den Raum in eine gelbliches Licht tauchten. Über den ganzen Raum verteilt standen urgemütliche Sessel. Alles war in Rot gehalten und über dem Eingang hing - wie schon in der Großen Halle - ein riesiger Gryffindor-Banner mit einem goldenen Löwen darauf. Remus fühlte sich sofort wie zu Hause. Von den Fenstern aus hatte man Blick auf das Schlossgelände und den Wald. Er folgte dem Vertrauensschüler die enge Wendeltreppe zum Jungenschlafsaal hinauf. Auf der Treppe herrschte allgemeines Gedränge. Es dauerte etwas, aber schließlich lichteten sich die Reihen und dann endlich fand er eine Tür mit der Aufschrift: “Erste Klasse”. Remus schluckte und betrat den dahinter liegenden Raum. “Hat vielleicht jemand das Oberteil meines Pyjamas gesehen?” fragte Peter schüchtern und hüpfte oben ohne auf seinem Bett herum vergeblich nach seiner Pyjamajacke suchend. “Die hier?” fragte Remus und wedelte mit dem blauen Oberteil (welches mit Teddybären gemustert war), welches er unter seinem Bett gefunden hatte. “Ja, das!”sagte Peter und nahm sich die Schlafanzugjacke. “Wozu trägste denn sowas?” stichelte der grinsende Sirius mit einem Blick auf das kindlich gestaltete Schlafanzugoberteil. Peter errötete leicht. “Ähhmm...”, machte er verlegen, “Also, meine Mummy fand ihn ganz niedlich.” “So?”, meinte Sirius und hob breiter grinsend die Augenbrauen. “Weißt du was, Black? Lass ihn doch anziehen, was er will! Nur weil du dir einbildest mehr zu sein als andere, hast du noch lange keinen Grund dich über andere Leute lustig zu machen!” James hatte sich gefährlich nahe vor ihm aufgebaut und sah ihn jetzt aus seinen braunen Augen an. “Hmh..” SiriuśMiene entgleiste etwas, doch dann hob er wider die Augenbrauen und fragte: “Was bilde ich mir denn ein?” “Na was wohl!”schnappte James, “Ich kenne doch deine Familie. Ihr gehört doch auch zu denen, die sich was drauf einbilden reinblütig zu sein!” “Interessant!”sagte Sirius amüsiert, “Weißt du noch mehr über mich?” Die dunklen Augen schimmerten angriffslustig. James brummte etwas Unverständliches, dachte jedoch nicht daran sich wieder seinem Koffer zuzuwenden. “Na was denn, James? Hat́s dir die Sprache verschlagen?” “Hab ich dir erlaubt mich beim Vornamen zu nennen?” “Nun, ich hab angenommen, dass es vielleicht höflicher ist, wenn ich das tue, aber wenn du es nicht gestattest, dann lass ich́s eben, Potter!” Danach herrschte eine lange Pause, bis Remus sich verlegen einmischte. Er hatte den Streit mit verfolgt, hatte sich jedoch nicht getraut dazwischen zugehen. Auf so etwas war er weiß Gott nicht gefasst gewesen. Eigentlich hatte er sich seine ersten Abend ruhiger vorgestellt. “Ähm.. Könnten wir jetzt vielleicht schlafen gehen?” James bedachte Sirius noch mit einem abfälligen Blick, wandte sich um und kroch unter seine Bettdecke. So ein Idiot!, dachte James. Schon nach ein paar Minuten schlief er ein. Ihn hatte der Tag doch mehr mitgenommen, als er gedacht hatte. Ja, das waŕs auch schon wieder. So, Leute und jetzt geb mir mal ein bisschen Feedback, sonst komm ich hier nie weiter! Ich hoff́ mal, das Kapitel war soweit ganz in Ordnung. Liebe Grüßies! 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