Die glorreiche Zeit der Marauder von abgemeldet (Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Neuanfang ------------------------ Im Hogwartsexpress Ich habe beschlossen, diese FF ein wenig zu überarbeiten. Mir gefallen die ersten Kapitel nämlich so gar nicht mehr. Ich hoffe, jetzt ist das erste Kapitel etwas besser. Natürlich freue ich mich über fleißige Kommischreiber. Inuki-chan P.S. Die folgenden Verse sind nicht von mir sondern von Robbie Williams ("Road to Mandalay"). Ich hoffe, ihr versteht, was ich mit diesen Zeilen bezwecke... Every mistake I've ever made Has been rehashed and then replayed As I got lost along the way There's nothing left for you to give The truth is all that you're left with Twenty paces then at dawn We will die and be reborn Es war ein regnerischer und kalter Morgen am 1. September des Jahres 1971. Der Regen strömte die Fenster hinab. Etwas alterschwache Regenrinnen liefen Gefahr unter der extremen Last des Wassers zu bersten. Die Straßen waren regelrecht überflutet - schließlich goss es schon seit dem Morgengrauen wie aus Kübeln. Ein paar einsame Gestalten hasteten mit Regenschirm und -cape ausgestattet durch die Gassen, während die vorbeifahrenden Autos sie mit einer beträchtlichen Menge Wasser bespritzten. Doch trotz dieser Verhältnisse waren die Straßen um den Londoner Bahnhof Kinǵs Cross erstaunlich gut gefüllt. Viele merkwürdig gekleidete Leute in langen Gewändern - ähnlich wie die Roben, die Richter normalerweise bei der Arbeit trugen - zogen durch die Gassen und ab und zu war ein leises Plopp zu hören, wenn einer von ihnen vor der Station plötzlich spurlos verschwand. Man hätte meinen können, es wäre Karneval, doch davon abgesehen, dass es Spätsommer war, sahen viele der Leute ganz und gar nicht so aus, als wären sie in Feierlaune. Dass diese äußerst ungewöhnliche Delegation die Blicke der "normalen" Menschen auf sich zog, die verwirrt aus ihren Wohnzimmerfenstern starrten, interessierte die Leute wenig. Im Moment waren sie alle nur froh, dass es bis zum Bahnsteig nicht mehr weit war. Auch die Schaffner im Bahnhof wunderten sich, denn merkwürdigerweise schien keiner der Leute auch nur das geringste Interesse daran zu haben in einen der Züge zu steigen, die im 30 min. Takt an jedem Gleis ausliefen. Hätte man ihnen gesagt, dass an diesem Vormittag mehrere hundert Jugendliche vom Bahnsteig neundreiviertel in einer knallroten Dampflok zu der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei fahren würden, hätten diese sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe getippt und gesagt, man solle doch erst einmal die Ausnüchterungszelle aufsuchen. Und so ließen sie die Leute gewähren. Einer dieser Leute war ein großer, dunkelhaariger Junge, der gelangweilt durch die Bahnhofshalle schlurfte und die Gepäckkarre mit einem großen Koffer und einem Käfig, in dem eine prächtige, schwarze Eule saß, vor sich her schob. Hinter ihm gingen eine schlanke und hübsche Frau mit langem schwarzem Haar, die ihre Hand auf die Schulter eines kleineren Jungen gelegt hatte und ein elegant wirkender Mann, der leise zischte, als er die Menschen um sich herum betrachtete, die ihn begierig anstarrten; alle vier trugen schöne, schwarze Samtumhänge, die im Schein der Bahnhofslampen schimmerten. Vor einer kleinen Absperrung zwischen den Gleisen neun und zehn machten sie halt. Der Mann warf einen kurzen Blick über die Schulter um zu sehen, ob sie beobachtet wurden. Der ältere Junge sah zu, wie sein Vater auf die Mauer zu rannte - und verschwand. Dann tat er es seinem Vater nach, schaute sich um und lief aus die Absperrung zu. Er glitt hindurch und riss die Augen auf. Vor Erstaunen öffnete er den Mund, denn vor ihm stand eine hübsche, rote Dampflok mit der Aufschrift: "Hogwarts Express". Seine Mutter und sein Bruder folgten ihm. Eigentlich wollte er sofort seinen Koffer nehmen und auf der Stelle in den Zug steigen, doch dann packte ihn jemand am Arm und zog ihn beiseite. Es war sein Vater. Er hatte sich zu ihm hinunter gebeugt und durchbohrte seinen Sohn mit einem Blick. "Sirius", fing er an,"ich möchte dir noch etwas sehr wichtiges mit auf den Weg geben: Egal was du tust, sorg dafür, dass du nach Slytherin kommst! Du weißt: unsere ganze Familie war dort, also gebe dir gefälligst Mühe. Wenigstens einmal könntest du deiner Mutter und mir eine Freude machen. Verstanden?" "Ja...", murmelte sein Sohn lustlos und starrte auf die dünnen Augenbrauen seines Vaters, die erstaunliche Bewegungen vollführten, während sein Vater sprach. Er konnte es nicht ertragen in die schwarzen, leeren Augen zu sehen. Er hasste sie. Er hasste einfach alles an seinen Eltern. Natürlich hatte er die Worte verstanden und den drohenden Tonfall nicht überhört, aber er war sich nicht sicher, ob er sich an die Anweisung halten würde. "Schön!", sagte Mr. Black kurz angebunden und wandte sich wieder an seine Frau. "Wir sollten uns langsam beeilen. Ich habe noch einen Termin." Er sah auf die Uhr. "Nun, ich denke, er", er ruckte mit dem Kopf in Richtung seines ältesten Sohnes,"kommt auch ganz gut allein klar. In 16 Minuten fährt der Zug ab, also beeil dich. Und", erneut sah er zu Sirius, "pass auf, mit wem du dich abgibst!" Mr. Black senkte die Stimme. "Albus Dumbledore ist der neue Schulleiter von Hogwarts. Auch so ein Muggel- und Schlammblutfreund. Nun gut! Sollte sich jedenfalls herausstellen, dass du dich mit Leuten herumtreibst, die nicht unseren Ansprüchen entsprechen....", mit einem Blick auf die Uhr brach er ab. "Jedenfalls wünsche ich dir ein erfolgreiches Schuljahr mein Junge!" Damit sah er das Gespräch als beendet an. Mr. Black drehte sich um und ging gefolgt von seiner Frau und seinem jüngeren Sohn wieder durch die Barriere zurück in die Muggelwelt. Sirius seufzte einmal leise, nahm seinen Koffer und bewegte sich auf eine der Türen der scharlachroten Dampflok zu. Mühsam hievte er sein schweres Gepäck die Treppen hoch. Dummerweise verhakte sich der Koffer an der letzten Stufe und als er sich endlich löste, stürzte Sirius mit einem überraschten Aufschrei nach hinten. Dabei versuchte er sich noch irgendwo festzuhalten. Verzweifelt klammerte er sich an irgend jemanden der umstehenden Leute. "Sag mal, kannst du nicht aufpassen?" Sirius drehte sich um, um zu sehen, wen er da mit sich gerissen hatte. Es war ein ziemlich großer, schlanker Junge mit sandfarbenem Haar und Hornbrille. Er war ungefähr vier Jahre älter, als der elfjährige Sirius. Dieser rappelte sich auf, nahm Koffer und Käfig und ging davon. "Hey! Hast du schon mal was von ́Entschuldigunǵ gehört?", rief ihm der Kerl, den er angerempelt hatte, hinterher. Doch Sirius drehte sich nicht um, bis er in den hintersten Teil des Zuges gelangte. Dort fand er ein leeres Abteil und ließ sich seufzend auf den Sitz fallen. Den schweren Koffer verstaute er vorher in der Gepäckablage über sich, was sich als schwierig erwies, denn der Koffer war ungefähr genauso groß und schwer wie der Elfjährige. Er schob die Abteiltür zu und sah dann gedankenverloren aus dem Fenster. Er konnte es kaum fassen: Er war seine Eltern für ein wunderbares Jahr los! Entspannt lehnte sich der Junge in den Sitz. Dann wurden seine Gedanken wieder von einem schwarzen Nebel durchzogen, der sich schmerzlich in seinem Kopf ausbreitete und all seine Glücksgefühle verdrängte. Er wollte nicht nach Slytherin! Das hatte er noch nie gewollt! Seine Eltern hatten es ihm immer wieder eingetrichtert: Geh dorthin! Und damit hatten sie genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich wollten. Denn jetzt mochte Sirius erst recht nicht nach Slytherin und er nahm sich vor sich noch am selben Abend vom Dach zu stürzen, wenn sie ihn tatsächlich dahin steckten. Er lachte bei dem Gedanken, wie seine Eltern reagieren würden, wenn er aus Trotz nach Hufflepuff ging. "Alles ist besser als Slytherin!"murmelte er leise. "Was redest du da?" Sirius zuckte heftig zusammen. Er hatte gar nicht bemerkt, wie jemand die Tür aufgeschoben hatte und eingetreten war. Mitten im Anteil stand ein älterer Junge um die siebzehn. Er hatte weißblonde Haare und ein spitzes Gesicht. Seine grauen Augen funkelten Sirius an. "Was hast du da grad gesagt, Black? Was sollte denn besser sein als Slytherin! Wohin willst du denn? Nach Griffindor? Ha! Zu den ganzen Schlammblütern....!" sagte der Junge abfällig. Er schob seinen Koffer in eines der Gepäcknetze und setzte sich Sirius gegenüber. "Was willst du hier, Malfoy?", fragte Sirius genervt und runzelte die Stirn. "Dein Vater meinte, ich soll ein wenig auf dich acht geben, damit du dich nicht mit den Falschen einlässt....", meinte Malfoy kühl. //Ganz toll! Mein Vater schickt mir einen Aufpasser. Wie aufmerksam von ihm!// dachte Sirius und starrte stur aus dem Fenster. Er war wütend. Er hasste sie ja alle so sehr. Sein halbes Leben lang hatte er sich auf Hogwarts gefreut - darauf frei zu sein. Und jetzt machte ihm sein Vater erneut seinen Wunsch zunichte. Ihm gegenüber saß nun Lucius Malfoy, der Sohn eines Freundes seines Vaters. Auch die Malfoys waren eine reinblütige Zaubererfamilie genau wie die Blacks und genau wie Siriuś Familie verachteten sie all jene Zauberer, die Halbblüter oder Muggelgeborene waren. Sirius fand das absolut absurd. Malfoy musterte Sirius genau. Doch Sirius war fest entschlossen für den Rest der Fahrt kein Wort mehr mit Lucius Malfoy zu reden. Drei Wagons weiter vorne saß ein kleiner Junge; die Knie an den Körper gezogen und konzentriert auf die Leute auf dem Bahnsteig gerichtet. Er hatte mausgraues Haar und eine spitze Nase und außerdem eine etwas vollere Figur. "Ist hier noch frei?" Eine Gruppe von Drittklässlerinnen lugte neugierig ins Anteil. "Natürlich!" sagte Peter schüchtern und versuchte seinen wuchtigen Koffer in eines der Gepäcknetze zu schieben, was ihm mehr schlecht als recht gelang. Die Mädchen kicherten jedesmal, wenn der Koffer statt im Fach zu verschwinden wieder herauskam und mit lautem Poltern auf den Boden krachte. Endlich setzte sich Peter. Schweißperlen zierten Stirn. Er kam sich ein wenig dumm vor so untätig dazusitzen und so holte er sich ein Magazin aus der Seitentasche seines Koffers, der jetzt wieder ein gewaltiges Stück nach vorn rückte. Die Mädchen sahen auf und kicherten von Neuen. Peter lief rot an und versteckte sich hinter seinem Magazin. "Wie peinlich!" dachte er. Dann vergrub er sich wieder in seinen Gedanken. Er dachte darüber nach, in welches Haus er wohl kommen würde. Peter war sich sicher, dass er nach Hufflepuff kommen würde. Alle sagten, dorten kämen die hin, die sie in keines der anderen Häuser einordnen konnten. Peter war das gleich. Seine Mutter hatte ihm erzählt, dass nach Gryffindor nur die Mutigsten kämen, nach Rawenclaw nur die Schlausten und nach Slytherin die Ehrgeizigsten. Nach Hufflepuff jedoch kämen die Gütigsten. Das zählte: nicht das was die Anderen sagten, sondern das was seine Mutter meinte. Also freute er sich auf Hufflepuff. Die Mädchen bekamen wieder einen Lachanfall und Peter merkte erst gar nicht warum, bis eine Blonde ihn fragte, was denn so interessant an einem falsch herum gehaltenen Magazin wäre. Peter errötete noch mehr, drehte die Zeitschrift richtig herum und wartete, bis der Zug startete. Am liebsten wäre er verschwunden, aber das wäre wohl genauso peinlich wie umständlich gewesen. "Mach́s gut, mein Schatz!", sagte Mrs. Potter zu ihrem Sohn, "Und benimm dich!" "Ja ja, Mum!" versprach ihr Sohn James mit einem Unschuldslächeln. "Und komm heil wieder zurück! Ach", sie seufzte,"Ich werde dich ja so vermissen!" Und mit diesen Worten versuchten sie ihrem Sohn noch einen Kuss mit auf den Weg zu geben, doch dieser wehrte das strikt ab. "Bitte nicht jetzt, Mum!", sagte er verlegen und sein Wangen färbten sich leicht rosa. "Na gut!"sagte sie und schob ihren Sohn in Richtung Zug. "Mach́s gut!", fügte sie noch hinzu und das Letzte Mal für die nächsten Monate zerwuschelte sie ihm das rabenschwarze Haar. James rückte seine Brille vor den kastanienbraunen Augen zurecht, seufzte und schleppte seinen schweren Koffer die Zugtreppen empor. Seine Frisur war unordentlich wie immer. Nicht, dass er sich keine Mühe gegeben hatte, sein Haar zu richten, nein! Es machte einfach keinen Sinn, sein Haar glatt zu kämmen, denn es war ohnehin so wiederborstig, dass es nach zehn Minuten noch zerzauster aussah als zuvor. Ansonsten war er schlank und für sein Alter normal gewachsen. Er trug eine Brille, denn er war weitsichtig. Im Zug angekommen, hielt er Ausschau nach einem Abteil, das noch nicht voll war. Er fand keines, also fragte er auf gut Glück in einem Abteil in dem nur ein anderer Junge saß, nahm schließlich Platz und machte sich daran sich vorzustellen. "Ich bin James Potter und du?"fragte James fröhlich. "Oh, ich fürchte, ich bin nicht James Potter!", meinte er scherzhaft und als der andere schon wieder ansetzen wollte, sagte er:"Ich bin Frank Longbottom!" "Tatsächlich? Nun, wer hätte das wohl gedacht!", antwortete James und beide lachten. "Fährst du das erste Mal nach Hogwarts? Ich gehe jetzt in die zweite Klasse!" James entgegnete: "Ja, ich fahre das erste mal mit dem Hogwarts Express. Und in welchem Haus bist du?" Er lehnte sich neugierig nach vorn. "Nun, ich BIN in Gryffindor!", erzählte Frank. "Cool!", sagte James anerkennend! Ich hoffe, dahin komme ich auch!" Und so erzählten sie noch eine ganze Weile weiter, bis der Zug einen Ruck von sich gab und sich ratternd und pfeifend in Bewegung setzte. In einem anderen Abteil saß nur ein einziger Junge - die Beine angezogen und den Kopf gesenkt. Hinter einem Riesenwälzer ("Eine Geschichte von Hogwarts") sah man nur noch ein paar seiner hellbraunen Haare. Er war furchtbar blass und wirkte erschreckend unausgeschlafen. Feine Narben waren auf seinem schmalen Gesicht erkennbar. Im Gegensatz dazu jedoch schimmerten seine braungrünen Augen wach und jagten förmlich über die Seiten. Remus Lupin freute sich sehr aus Hogwarts - nicht zuletzt weil er noch vor kurzem dachte, dort nie hingehen zu können, obwohl er sich nichts sehnlicher gewünscht hatte. Und nun war es ihm tatsächlich möglich gemacht worden. Sein Bauch kribbelte vor Aufregung. Nun fuhr er tatsächlich nach Hogwarts... In dem Zugabteil war es still, doch dann wurde plötzlich die Abteiltür aufgerissen und ein hagerer, schwarzhaariger Junge kam hereingestürmt. Remus zuckte aufgrund des plötzlichen Lärms heftig zusammen und ließ die Füße wieder von der Sitzbank auf den Boden gleiten. Der Junge, der soeben ins Abteil gestürmt war, schmiss seinen Koffer ins Gepäckfach und setzte sich schwungvoll auf die Sitzbank. Remus Lupin betrachtete interessiert den Neuen. Sein fettiges, schwarzes Haar reichte ihm bis zum Kinn. Der Junge war dünn und wirkte verbittert. Beim Verstauen des Koffers rutschte einer seiner Pulloverärmel zurück und offenbarte zwei große blaue Flecken und einen roten Striemen. Remus zuckte kaum merklich zurück. Woher hatte er diese Verletzungen? Und plötzlich trafen sich ihre Blicke. Remus sah in die leeren, schwarzen Augen und erschrak. Wie konnte nur jemand solche Augen haben? Er senkte den Blick wieder und wandte sich wieder mit Eifer seinem Buch zu. Every mistake I've ever made Has been rehashed and then replayed As I got lost along the way There's nothing left for you to give The truth is all that you're left with Twenty paces then at dawn We will die and be reborn *** So, das war´s! Jetzt schaut ihr weiter runter, wo steht: "Kommentare zu diesem Kapitel". Klickt einfach mal drauf und schreibt ein Kommi, OK? Ich hätte gern etwas Kritik. *zwinker* Inu-chan *+*+* coming next: Chapter 2 - Irrungen und Wirrungen *+*+* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)