Der Fluss des Lebens von abgemeldet (Rei im Glück) ================================================================================ Kapitel 143: Berlin 2016 a.D. ----------------------------- ...Flashback: Berlin, Deutschland - 10 Tage zuvor... Der penetrante und allgegenwärtige Geruch von verwesendem Müll lag wie eine Glocke über dem Stadtteil von Berlin der einst als Mitte bekannt war. Seitdem die Ostsee nicht einmal mehr 40Km von der deutschen Hauptstadt entfernt lag und somit Oranienburg zu einer Küstenstadt gemacht hat, gab es keine Bezirke mehr, nur noch vier Verwaltungsbereiche entsprechend der vier Himmelsrichtungen. In einer kleinen Gasse die zwischen zwei baufälligen Wohnhäusern lag, blitzte es hell auf und das Licht, welches von den beiden Wesen ausging erhellte jede Ritze der kleinen Gasse. Als sich das Licht verflüchtigte, konnte man einen uns bekannten rothaarigen Jungen und einen grauhaarigen Mann erkennen, welche sich fragend umblickten. Stefan zog mit einem enormen Grinsen auf dem Gesicht die Luft in seine Nase und atmete kräftig aus. "Hrraaaaah! Berliner Luft! Es gibt doch nichts schöneres auf der Welt!" meinte er euphorisch und blickte sich in der Gasse um. Tabris der neben ihm stand, sah blasser aus als sonst und versuchte möglichst nicht durch die Nase zu atmen. "Das kann nicht dein Ernst sein, dieser Gestank ist grausamer als der den die Rinder in Kenia von sich gegeben haben." meinte der Engel mit zugehaltener Nase, was seiner sonst so sanften und wohlklingenden Stimme einen ziemlich lustigen Nachhall gab. Stefan konnte nur amysiert mit den Schultern zucken. "Nun jammer nicht so rum. Das ist die Luft in der ich geboren und aufgewachsen bin. Das musst du nicht verstehen. Außerdem wird es besser wenn wir aus der Gasse hier raus sind." meinte Stefan dem man die gute Laune heut wohl nicht mehr nehmen konnte. Als er sich dann mit energischen Schritten in Richtung Hauptstraße aufmachte, konnte Tabris nur seufzen und ihm weniger enthusiastisch folgen. Die Hauptstraße konnte wirklich mit besserer Luft aufwarten, dennoch roch es nach Müll und Industrierauch, der von den riesigen Industriegebieten im Osten der Stadt herüber wehte. Tabris erblickte Stefan wie er mit einem älteren Mann sprach. Er selber hatte sich noch nicht bemüht der hier benutzten Sprache geläufig zu werden, aber es war ihm auch egal. Wenn es Not tat, brauchte er mit dem 'Stirn + Hand' Trick grad mal ein paar Sekunden. Stefan schien irgendwas von dem Mann wissen zu wollen, denn der alte zeigte eine Straße entlang und machte dabei ein paar komische Gesten, scheinbar beschrieb er einen Weg. Kurz darauf verabschiedeten sich die beiden und Stefan kam gemütlich mit den Händen in seinen Jeans zurück zu dem Engel. "So, wir gehen jetzt erst mal was essen." war alles was er sagte, ehe er dem Engel deutete ihm in die von dem Mann beschriebene Richtung zu folgen. "Essen? Gut, das ist keine schlechte Idee." meinte Tabris nun auch gut gelaunt. Er, wie alle Engel in Menschenform, hatte sehr große Freude am Essen - war es doch eine so unglaublich vielseitige Erfahrung. Er konnte dasselbe Gericht wieder und wieder essen, aber es schmeckte jedes mal anders und alles was er machen musste war einen anderen Koch zu finden. Die deutsche Küche hatte er erst einmal probiert. Currywurst. Im Gegensatz zu fast allen seiner Brüder und Schwestern hatte er kein Problem mit Fleisch und verzehrte deswegen bei seinem ersten Besuch in Deutschland gleich 16 dieser deftig gewürzten Fleischrollen. Das so ein Menschenkörper aber auch auf unangenehme Weise auf das Essen reagieren konnte, wurde ihm nicht viel später klar als sich sein Magen zwangsweise auf dem Bürgersteig entleerte. Des Weiteren hatte er auch etwas anderes gelernt. "Sag Stefan, hast du Geld dabei? Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst das auch wir für unser Mahl bezahlen müssen." meinte der Engel. Nicht das er sich deswegen Sorgen machte, es würde ein einzelner Blick ausreichen um jeden 5-Sterne Restaurantbesitzer davon zu überzeugen die beiden wie Könige zu behandeln, allerdings würde das einiges an Aufsehen erregen und das galt es zu vermeiden. Stefan schien ähnliche Gedanken zu haben, denn er stoppte mitten im Schritt. "Stimmt...hey, du bist doch ein Engel, kannst du nicht einfach ein paar Euro...uhm...herzaubern...oder so?" fragte er unwissend. Der grauhaarige musste verneinend den Kopf schütteln. "Das geht nicht. Um Materie zu erschaffen ist ein enormer Energieaufwand notwendig. Man würde uns schnell bemerken." meinte der Engel. Auch wenn man es ihm nicht ansah, so bangte er um sein bevorstehendes Mahl. Sein Begleiter schien jedenfalls keine Idee zu haben, was man auch gut daran erkennen konnte das er sich fragend umblickte und sich mit der Hand über sein Kinn strich. Doch seine Mine erhellte sich schlagartig als er etwas weiter die Straße runter die perfekte Geldquelle erblickte. "Na das ist doch perfekt!" meinte er zufrieden. Kurz darauf griff er sich an sein Shirt und riss es ohne zu zögern an einigen Stellen ein, ehe er ein wenig Staßenstaub auf seinem Körper verteilte. Dann wandte er sich an Tabris. "Sag mir mal wenn ich den Eindruck eines total heruntergekommenen Junkies mache." meinte er und fing an komische Fratzen zu machen von denen eine dämlicher als die andere aussah. Tabris konnte nur dumm zu dem Lilim blicken. "Was...ist ein Junkie?" fragte er mit hochgezogener Augenbraue und sorgte dafür dass Stefan mit seiner Grimmassenschneiderei aufhörte und nun seinerseits den Engel dumm anblickte. "Das...öh ist ein Typ der ständig Drogen...äh...Rauschgifte nimmt, die ihn in einen psychedelischen Zustand versetzen. Bis ins letzte selbstzerstörerisch und gefährlich." meinte Stefan. Der grauhaarige Engel schien zu überlegen. "So wie bei Kokain?" fragte er und sah dabei aus als würde er sich an etwas erinnern. Stefan sah in erstaunt an. "Ja, woher weißt du das jetzt schon wieder?" fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Tabris zuckte nur mit den Schultern. "In Kenia hab ich gesehen wie einige Menschen ein weißes Pulver durch die Nase zu sich nahmen und danach nicht mehr Herren ihrer Sinne waren. Das es gefährlich ist hab ich nicht gewusst." meinte er und sah sich dabei einem rothaarigen Jungen mit ungläubig großen Augen gegenüber. "Du hast es aber nicht genommen, oder?" fragte besagter Junge und blickte dem Engel intensiv in die Augen. Dieser konnte sich nur wundern. "Uhm, nein. Es hätte eh keine Wirkung auf mich gehabt." meinte er und löste ein Seufzen bei Stefan aus. "Warum willst du überhaupt aussehen wie jemand der seine Sinne nicht beisammen hat?" fragte der Engel dann. Stefan seufzte erneut und zeigte dann auf einen schlaksigen Mann im Ledermantel der etwa 200m weiter unter einer Hochstraße an einem Pfeiler gelehnt stand. "Der Typ da hinten verkauft solche Stoffe wie Kokain, allesamt hochgiftig. Jeden Tag sterben hunderte Menschen an solchen Mitteln. Entweder weil sie zu viel nehmen oder weil sie in der Sucht die sie befällt schreckliche Dinge mit sich selbst machen." erklärte Stefan mit einem trübsinnigen Ausdruck im Gesicht. Es war nicht schwer zu erraten das er wusste wovon er sprach. "Weißt du wie es ist zu sehen wie junge Mütter selbst ihr Neugeborenes für eine weitere Line hergeben würden? Der Typ da hinten hat definitiv Geld und er hat es auf eine Art erworben die in mir den Wunsch entfacht ihm jeden einzelnen Knochen aus dem Leib zu prügeln. Und genau das hab ich vor." meinte Stefan mit nur schwer gezügelter Wut in den Augen. Tabris verstand was er meinte. "Deswegen willst du dich verstellen...um unauffällig zu ihm zu gelangen." Stefan nickte nur und machte sich auf den Weg. Er setzte die erste Mine auf die ihm einfiel, ob sie den Dealer überzeugte interessierte ihn dabei nicht. Auf halber Strecke blickte der Dealer zu ihm und zog die Augenbraue hoch, allerdings ließ nichts vermuten das er verdacht geschöpft hatte. Als Stefan dann bei ihm war, sah ihn der Dealer kritisch an. "Kik an, 'n Frischling. Wat brauchst'n kleener?" fragte er mit öliger Stimme, scheinbar hatte er tatsächlich keinen Verdacht geschöpft. Wen Stefan sich nicht irrte, hielt er ihn für einen Absteiger der noch nicht lange auf der Straße lebte. Stefan kam das nur recht. "Haste...'schnief'...haste Brocken Atze?" fragte er und blickte sich nervös um, eine Gewohnheit die er schon bei vielen Junkies beobachtet hatte. Als er das Grinsen des Dealers sah, wusste er dass sein Schauspiel gelungen war. "Kannste zahl'n?" fragte der Mann und schob seinen Mantel unauffällig zur Seite. Ein echter Junkie hätte es wohl nicht weiter beachtet, aber mit seinem klaren Kopf erkannte Stefan ohne Probleme dass der Dealer mit mindestens einer Pistole bewaffnet war. Jetzt galt es clever zu spielen. "Kommt druff an, is dein Zeuch jut? Drüben bei Olkan hab ick Scheißzeuch jekricht. 'Schnief' Hat mir scheisse viel Schmotte jekostet und war der letzte Dreck 'schnief'." meinte Stefan und machte ein ärgerliches Gesicht während er seine Hände in die Taschen seine Jeans steckte. Er wusste das der Dealer nun dachte das er entweder sein Geld oder eine kleine Waffe umklammerte. Wenn er einen nervösen Zeigefinger hatte, ließ er es sich nicht anmerken. Das Grinsen das ihm kurz entglitten war, kehrte mit neuer Intensität in sein Gesicht zurück. "Bei Olkan? 'Bist janz schön blöde wenn de dir beim alten Drecksack wat holst. Die Türken hab'n nur Opium und Koks, aber beim juten Onkel Yuri bekommste bestet Zeug. Hier, kik et dir an." meinte er und zeigte ihm eine kleine Tüte mit kandisbraunen Steinchen. Stefan beugte sich ein wenig nach vorn und besah sich das Zeug in seiner Hand. Ihm war klar dass das nur ein Vorzeigepäckchen war und das der Typ den zu verkaufenden Teil irgendwo in der Nähe deponiert hatte. Der einzige Grund warum er den Dealer bis zu diesem Punkt hingehalten hat, war um sicher zu gehen dass es auch wirklich ein Dealer war, kein getarnter Polizist. Wäre das der Fall wäre er schon seit drei Minuten in Handschellen und man würde ihn in abführen. So konnte er sich sicher sein das er keinen unangenehmen Fehler machte. „ Allet klar 'schnief', sieht jut aus." meinte er mit einem zufriedenen Lächeln, ehe seine Hände blitzschnell aus den Taschen schossen und den Unterarm des Dealers packten. Der Mann hatte nicht einmal Zeit zu reagieren bevor Stefan ihn herunter zog und das Gesicht des verdutzten Mannes mit seiner Kniescheibe bekannt machte. Ohne auf das schmerzhafte Grunzen des Typen zu achten, rammte er ihm seinen Ellbogen zwischen die Schulterblätter und ließ ihn bewusstlos zusammenklappen. "Oh ja, verdammt jutet Zeuch wat de da hast." brummte Stefan nur grimmig ehe er dem Dealer in die Jacke griff und seine Pistole aus dem Holster zog. Es war eine abgenutzte Glock an der er irgendwie einen kleinen Laserpointer geklebt hatte. Es war definitiv nicht das Werk eines Fachmannes aber es würde auf einige rüpelhafte Junkies eine enorme psychologische Wirkung haben. Ohne einen weiteren Blick entfernte er das Magazin und entlud die letzte Patrone aus der Kammer. Eher nebenbei registrierte er dass die Waffe nicht einmal gesichert war. Mit einem weiteren Handgriff entriegelte er den Schlitten, entnahm alle Kleinteile ohne die die Waffe nicht funktionierte und schmiss selbige in den nächsten Gulli. Des Weiteren durchsuchte er die Taschen des Mannes und holte einige Tütchen hervor. Selbige riss er auf und verteilte den Inhalt auf dem Bürgersteig, eher er ihn mit dem Straßendreck vermischte. Neben den Tüten hatte er auch eine Geldklammer mit knapp 200 Euro gefunden. Mehr als genug. Er war grad dabei auch die versteckten Innentaschen des Mantels zu durchsuchen als Tabris mit einem erstaunten Ausdruck im Gesicht zu ihm trat und ihn bei seinem Tun beobachtete. "Mir scheint du hältst eine gewisse Wut gegen diese Art von Individuen in dir." meinte er leise und hob einen der kleinen Krümel des Cracks vom Boden auf und besah es sich eingehend. Stefan blickte nur nebenbei zu dem Engel und wandte sich an ihn ohne seine Arbeit zu unterbrechen. "Das Zeug das du da in der Hand hältst holt das schlechteste aus den Menschen heraus. Für ein kurzes Glücksgefühl schüttelt man dem Tod die Hand. Es gibt genug Menschen die für den Krümel da in deiner Hand töten würden." meinte er nüchtern und wandte sich von dem regungslosen Körper des Dealers ab. In einer versteckten Innentasche im Ärmel seiner Jacke waren noch einmal 150€ gewesen während in einer kleinen Tasche am Ende des linken Ärmels ein kleines Springmesser versteckt war. Das Messer verschwand sofort in Stefans Hosentasche, man weiß nie wozu man eine Klinge nicht alles gebrauchen kann. Er hätte zwar auch die Pistole nehmen können, aber drei Gründe Sprachen dagegen. 1. Sie war in sehr schlechtem Zustand und er wollte nicht riskieren das sie ihm vor dem Gesicht explodierte, sollte er sie abfeuern. 2. Er hätte keine Möglichkeit gehabt sie unauffällig mit sich zu führen. 3. Es war ihm einfach zu wieder. Von der Tatsache mal abgesehen dass sie nicht hier waren um um sich zu ballern. Erst überlegte er ob er sich den Mantel des Mannes nehmen sollte, aber er entschied sich schnell dagegen als er auf der Rückseite des Kleidungsstückes eine eingestickte schwarze Hand mit roten Außenlinien erblickte. Er würde vieles machen, aber sicher nicht mit dem Emblem der russischen Mafia als lebende Zielscheibe durch die Gegend laufen. Die Brüder, oder 'Bratja' wie sie auf Russisch hießen, waren kein Haufen mit denen man sich im Berlin des Jahres 2016 anlegte. Nach dem Impact haben sie sich in nur drei Jahren wie ein Krebsgeschwür in der Hauptstadt ausgebreitet. Mit der Not die die Menschen damals heimgesucht hat, kamen auch die Verzweiflung und die Depression. Millionen suchten Trost in Alkohol, Drogen oder setzten ihrem Leben gleich ein Ende. Für die russischen Mafiosi war es wie das Paradies, schon allein deshalb weil Russland so gut wie gar nicht von den Folgen des Impacts betroffen war. Lediglich an der Nordküste Sibiriens hatten sie einige hundert Meter Land an das Meer verloren, aber das kümmerte nun wirklich keinen. So gesehen war der Impact für die Russen sogar ein Segen, wurde es doch endlich mal warm. Riesige Teile Sibiriens wurden warm genug um den seit mehreren tausend Jahren gefrorenen Permafrostboden auftauen zu lassen. Die Grenze die Ackerbaufähige Bereiche von unfruchtbaren Gebieten trennte war mit einem Schlag um gute 650Km nach Norden gewandert und eröffnete dem Staat ganz neue Möglichkeiten. Alles in allem führte das zu einem Wirtschaftsboom in Russland weil sie nun neben Amerika und China die Hauptnahrungsproduzenten der hungrigen Welt waren. Die unglaubliche Menge von 120 Millionen Menschen arbeitete in Russland auf die eine oder andere Weise in der Nahrungsmittelindustrie. Doch nicht nur die Wirtschaft explodierte, auch das organisierte Verbrechen hatte eine neue Blütezeit. Italien, Sizilien, Taiwan und die meisten anderen Hochburgen der verschiedenen Mafiaorganisationen existierten nur noch rudimentär, wenn sie nicht sogar vollständig vom Globus verschwunden waren. Es ist klar dass bei diesem Mangel an Konkurrenz für die Bratja geradezu die Sonne aufging. Mohn-, Kanabis- und Kokapflanzen wurden hektarweise angepflanzt. Der Staat hatte Anbau und Vertrieb von Rauschgiftnutzpflanzen zwar nach wie vor verboten, aber solange in regelmäßigen Abständen einige Koffer den Besitzer wechselten gab es in Russland keine Probleme. Interessant ist auch die Tatsache dass es in besagtem Staat eine ungeheure Menge aus ausgezeichneten Chemikern gab, welche in den Jahren nach 2010 wie Heuschrecken den Internationalen Spezialistenmarkt überschwemmten. Liegt wohl an dem Grundwissen und der Erfahrung welche die meisten Studenten mitbringen... Wie dem auch sei, Drogen aus Osteuropa und Russland wurden teilweise offen auf den Straßen verkauft ohne dass die Polizeibehörden Europas etwas dagegen machen konnten. In Berlin waren die Bratja die dominierende Organisation mit den Vietnamesen weit abgeschlagen auf zweitem Rang. Das sich die Gangster aus Fernost überhaupt halten konnten lag an der Politik der -Godfathers-, also der Mafiabosse. Wollten die Russen ihr Zeug auch in Fernost an den Mann bringen, mussten sie den Markt im Westen bis zu einem bestimmten Niveau lockern um nicht die Köpfe ihrer Leute als Paketsendung zurück zu bekommen. Stefan kannte die Regeln seit er alt genug zum Sprechen war, wie jeder der in solchen Verhältnissen aufgewachsen war. In dem Heim in dem er war gab es viele Kinder die für die eine oder andere Bande niedere Aufgaben erledigten. Kuriertransporte oder ähnliches. Kinder waren bis zum zehnten Lebensjahr nicht Straffähig, weshalb sie gern gegen ein kleines Trinkgeld zu solchen Arbeiten herangezogen wurden. Wenn man Glück hatte kam man gut weg und konnte sich besseres Essen oder andere Sachen kaufen. Wenn man Pech hatte...musste man sich um Essen keine Sorgen mehr machen. Anders als in einem Rechtsstaat, war man bei Dealern nie zu jung um bestraft zu werden. Stefan erinnerte sich beschämt daran wie er selbst den Kurier gespielt hatte. Anders als die meisten in seinem Alter hatte er immer Glück gehabt. Gut im Gegensatz zu den meisten war er ziemlich selten austragen und auch nur dann wenn ihm der Magen wirklich schon in den Kniekehlen hing und es nicht so aussah als würde er rechtzeitig auf sicherem Wege etwas Essbares bekommen. Aber seine Ausflüge in die organisierte Kriminalität endeten abrupt als er mit ansehen musste wie man einem anderen unvorsichtigeren Jungen Arme und Beine auf einer Bordsteinkante brach. Die Schreie würde er nie vergessen. Als Stefan nun schon fünf Minuten lang mit einem sehr abwesenden Blick die Jacke des Mannes festhielt musste sich Tabris unweigerlich wundern was den Lilim so beschäftigte. "Stimmt etwas nicht?" fragte er und schüttelte den Jungen vorsichtig an der Schulter woraufhin dieser kurz zusammenzuckte und dann fragend blinzelte. "Huh! Oh...'tschuldigung, bin wohl ein bisschen abgedriftet." meinte der rothaarige und stand auf um Tabris dann grinsend das Geld unter die Nase zu halten. "Das reicht dicke." kam es zufrieden von ihm, ehe er den Betrag so gut wie möglich zwischen den beiden aufteilte. Als das geschehen war, wandte er sich um und schien wieder zu versuchen sich zu orientieren. Ha! Welcum ta Germany! Ich geb's zu, im zukünftigen berlin sieht's 'n bisschen moderig aus - hat aber alles seine guten Seiten. Ihr werdet schon sehen. Tja, was meine Russland-theorien angeht...überlegt mal: 2nd Impact pasiert - überall Sommer, also auch dort. Man liest oder hört sehr wenig über die Vorgänge im Rest der Welt bei NGE, also hab ich mir einfach mal meinen Teil gedacht. Hoffe es hat soweit gefallen. Das nächste mal lernen wir die kulinarischen Genüsse unserer schönen Hauptstadt näher kennen. Das Kapitel heißt: Döna macht schöna! Oooh, ihr werdet es lieben! Ich hingegen liebe Kommis und Omakes, also bitte - immer her damit. Anregungen, Kritik, N²-Minen oder gar Lob an: ryousanki@arcor.de Das war's von mir für dieses Wochenende. Lacht euch noch einen. Ryousanki productions presents: Ryousanki's Zwerchfell-workout vol. 2 Heute: Jäger Am frühen Morgen geht ein Mann auf die Jagd. Im Wald angekommen, beginnt es zu regnen, der Wind nimmt zu. Der Mann beschließt umzukehren. Er kommt nach Hause, zieht sich aus und legt sich wieder zu seiner Frau ins Bett. "Wie ist es draußen?" fragt seine Frau gähnend im Halbschlaf. "Kalt, es regnet..." "... und mein Mann, der Idiot, ist auf die Jagd gegangen." *Teeehehehe* Read ya, Ryousanki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)