Der Fluss des Lebens von abgemeldet (Rei im Glück) ================================================================================ Kapitel 139: Warum heute -nicht- Ritsuko's tag ist... ----------------------------------------------------- Gaaaaanz langsam, jetzt bloß nichts überstürzen! So in etwa lautete Ritsuko's Motto für die nächsten zehn Minuten. Nachdem sie sich von dem Bluthochdruck erholt hatte - welcher sie beim Gedanken an ein junges attraktives Mädchen mit ihrem Freund und ihr selbst unter der Dusche ereilt hatte - machte sie sich mit gezwungen langsamen und ruhigen Schritten auf zur anderen Krankenstation. Die in der sie sich grad befand war die kleinere. Sie grenzte direkt an die EVA-Cages an und war für den Fall von verletzten Piloten gedacht. Auch wenn diese Station kleiner war, hier arbeiteten normalerweise die besten Ärzte von NERV, sie mit eingeschlossen. Die größere Station war für die normalen Wehwehchen von allen gedacht. Hierhin wurden dann auch die Children verfrachtet wenn ihr Zustand nicht mehr kritisch war. Das war in dem Fall bei allen außer Rei und Stefan der Fall, auch wenn sie sich bei letzterem nicht sicher war. Natürlich war es jetzt an ihr allen zu sagen dass ihr Freund und Kampfgefährte wieder von den Toten auferstanden war. Allen anderen Ärzten die ihn bis jetzt gesehen haben hatte sie einen Maulkorb verpasst damit auch keiner schwatzte. Allerdings fragte sie sich jetzt warum genau sie das getan hatte. Sicher, es war eine Nachricht die man lieber von jemanden erhielt den man kannte und mochte, aber wenn die anderen es auf dem Umweg erfahren hätten, würde sie jetzt nicht in dieser eher unangenehmen Situation stecken. Mancher wird sich fragen: Wie kann es unangenehm sein wenn man die Rückkehr eines Totgeglaubten Freundes zu vermitteln hat? Eine berechtigte Frage, wenn man allerdings mal ein bisschen angestrengter Nachdenkt beantwortet sie sich von allein. Man stelle sich vor sie kommt in einen Raum in dem, völlig zufällig versteht sich, alle Children, Misato, Kaji, Maya, Shigeru, Makoto, Vanessa, Michel und der ganze Rest der Bande beisammen sind. Sie sagt unmissverständlich dass Stefan wieder da ist. Keine halbe Sekunde später sieht sie sich von einer ungläubigen Meute belagert die wissen wollen wo er ist. Sie sagt es ihnen und macht der Bande auch gleich klar das er und Rei grad bestimmt nicht gestört werden wollen. Letzteres wird von dem euphorischen Mob schlicht überhört/ignoriert. Fazit: Rei und Stefan werden beim Duschen von all ihren Freunden überfallen und machen sie später dafür verantwortlich. Man kann sich nun sicher denken das Ritsuko keine Lust hat vor versammelter Meute mit den Fakten um sich zu werfen. Allerdings -muss- sie es ihnen sagen, immerhin sind sie alle so etwas wie eine Familie. "Verdammte...hrrmm...warum immer ich...?" knurrte sie so in sich rein als sie schon das dritte mal innerhalb einer halben Stunde durch denselben Gang lief. Diejenigen an denen sie vorbei lief konnten sich angesichts der Tatsache nur wundern dass sie gleichzeitig glücklich und wütend dreinblickte. *Alles Klar Ritsuko, nur nicht nervös werden.* sagte sie sich in Gedanken als sie auf die Kommandobrücke trat. Ihr Plan war einfach, schnell und schmerzlos...so hoffte sie zumindest. "Akagi-dono, was war das vorhin für ein Alarm?" fragte eine der Technikerinnen, welche grad auf Makoto‘s Platz saß. Er selbst war grad bei Vanessa und gab den Soldaten der Kommandoebene ein Breefing zum Schlachtverlauf. Eigentlich wäre das ihre Aufgabe gewesen, aber der Brillenträger hatte ihr die Arbeit freundlicherweise abgenommen. Dass er dabei auch ein paar eigennützige Absichten hegte störte Ritsuko dabei nicht im Geringsten. Nach einigen Augenblicken in denen sie sich mit Zeige- und Mittelfinger das Nasenbein massierte, blickte sie seufzend zu der älteren Frau. "Das werden sie in kürze erfahren, zusammen mit allen anderen." meinte sie nur und ging dann zu ihrer Konsole. Es war das erste Mal das sich Ritsuko alt fühlte. Sicher, sie würde in kürze grad mal 32 werden, aber an Tagen wie diesen kam sie sich vor wie eine Rentnerin. Die letzten Tage hatten sie mindestens vier Jahre ihres Lebens gekostet und sie würde sich nicht wundern wenn sie beim nächsten Färbern mindestens doppelt so viele graue Haare finden würde wie sonst. Nun da sie darüber nachdachte kam es ihr lächerlich vor. Warum färbte sie sich überhaupt die Haare? Irgendwas in ihrem Unterbewusstsein sagte ihr das es mit ihrer Mutter zu tun hatte. Um Individualität ging es ihr wohl damals, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern. Ein leichtes, fast schon an ein Lachen angrenzendes Glucksen entfleuchte ihrer Kehle. Worüber man doch alles nachdachte wen man etwas zu tun hatte... *Reiß dich zusammen Mädel!* schallte sie sich selbst und richtete sich mit einem entschlossenen 'Hrrrmpf!" in ihrem Stuhl auf. Ihre Hand wanderte energisch zu dem Mikrophon das dort aus ihrem Pult ragte, während die andere den Knopf für die Lautsprecheranlage drückte. Noch einmal atmete sie tief durch, ehe sie sich zu Wort meldete. "Alle Children, die Brückenoffiziere der Stufe eins, sowie Brigadegeneral Vanessa Wagner und Generalarzt Michel Brandl bitte in Besprechungsraum 2. Es ist dringend." Ihr Finger entspannte sich und nahm den Druck von dem Knopf der das Mikro aktivierte. So, das wäre geschafft. Zumindest dachte sie das, doch die Wahre Aufgabe lag noch vor ihr. ...Containerhaus... Es sah seeehr merkwürdig aus, das musste selbst Imiel zugeben als sie schon zum wiederholten Male zu Zeruel blickte, welcher auf der Couch neben ihr saß. Sein gesamter Körper war übersaht mit blauen Flecken, sein Haarkranz sah aus als hätte er Kontakt mit einer Steckdose gehabt und seine Arme lagen in Schlingen auf seinem Schoß. Definitiv, der NEO-Ryousanki hat mit dem Seraphim ordentlich den Boden aufgewischt. Armisael hatte auch einiges abbekommen. Zwar sah sie bei weitem nicht so schlimm aus wie Zeruel, aber einige Stellen ihrer Haut sahen geschwollen aus, als hätte sie sich verbrannt. Besonders gut an der Dicken Beule zu erkennen, welche fast ihre gesamte linke Wange einnahm. War vielleicht doch nicht so verkehrt, nicht an den Kampfhandlungen teilzunehmen. "Hhhmm, es scheint als sollten wir nun zur Tat schreiten. Ich bin mir sicher dass sie Antworten verlangen werden...auch wenn sie teilweise noch nicht einmal die Fragen kennen." Es war weder Armisael, noch Zeruel gewesen, welcher diese Worte gesprochen hat. Imiels Blick wanderte hinüber zu dem Sessel neben der Couch. In ihm saß ein Mann mit braunen Locken und einem gepflegten Vollbart. Sein intensiver Blick zeugte von einer enormen Weisheit und Macht, auch wenn seine jetzige Erscheinung eher unspektakulär war. Nachdem er sich bei den anderen drei Engeln erkundigt hatte, war das erste was SUSEJ tat, seinen Namen erneut zu wechseln, immerhin konnte jedes Grundschulkind dieses lächerliche Anagramm enträtseln. Nun nannte er sich Jeuss, was zwar auch noch einfach genug war, aber nicht so offensichtlich dass man selbst als Analphabet darauf kommen konnte. Das zweite was er auf Rat der drei Engel tat, war sich in neue Schale zu werfen. Sicher, er murrte ein wenig, denn die Kutte die er trug war uralt und er fand sie ziemlich bequem wenn er schon mal in Menschengestalt durch die Geschichte wanderte. Imiel, Zeruel und Armisael haben ihm jedenfalls versichert das, sollte er in dieser Kutte auftreten, er ebenso gut mit einem Schild auf dem sein wahrer Name in Leuchtschrift steht, durch die Gegend laufen könnte. Nach einigem hin und her entschied man sich dann für einen dunkelbraunes Sakko mit dazu passender Hose, ein weißes Hemd und eine weinrote Krawatte. Auch Jeuss musste zugeben das es so nicht verkehrt aussah und zudem auch nicht unbequem war. "Ich kann es kaum glauben...nach all dem ist er weder da..." flüsterte Imiel leise und erhob sich ebenso wie die anderen Engel um dann gemäßigten Schrittes aus dem Containerhaus zu treten. Als sie sich zu Fuß auf den Weg ins HQ machten, ging Armisael mit Jeuss auf einer Höhe. "Was ist mit Tabris, kommt er nicht?" fragte sie neugierig. Es war schon eine Weile her seit sie den Freigeist unter den Engeln gesehen hatte. Jeuss zumindest nickte. "Er wird erscheinen, in Kürze wird er sich zeigen." meinte der Sakkoträger. Wortlos gingen sie weiter. ...10min. später - Besprechungsraum 2... Nahezu lautlos glitt die Tür zu nachdem auch Asuka als letzte den Raum betreten hatte. Erst wollte sie nicht von Shinjis Seite weichen aus Angst nicht da zu sein wenn er erwacht. Nachdem ihr dann aber von Ritsuko klar gemacht wurde dass das was sie zu verkünden hatte wirklich -sehr- wichtig war, machte auch sie sich, nach einem kleinen Umweg, grummelnd auf in den Besprechungsraum. Die anderen bestellten saßen oder standen schon im Raum verteilt und warteten darauf dass die Chefwissenschaftlerin mit der Sprache raus rückte. Besagte Chefwissenschaftlerin war, nun da sie alle versammelt waren, nicht mal mehr ansatzweise so optimistisch wie noch vor Zehn Minuten als sie die Durchsage gemacht hatte. Nachdem sich Asuka gesetzt hatte, blickten alle zu ihr, signalisierend dass nun ihr Part gekommen war. Seufzend ergab sie sich ihrem Schicksal. "Also...ich hab euch hier zusammengerufen um euch mitzuteilen..." Weiter kam sie nicht da sich die Tür erneut öffnete. Dasselbe geschah dann auch mit sämtlichen Mündern aller Anwesenden, Ritsuko ausgenommen. Rei war herein getreten und setzte sich wortlos auf einen der freien Plätze, ebenso wie ihr Begleiter an den sie auch gleich heran rückte und ihren Arm um ihn legte. Man kann sich unschwer denken dass es sich in dem Fall um Stefan handelte. Totenstille. Anders konnte man es nicht beschreiben. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können...ach was, selbst eine Staubflocke wäre noch laut genug gewesen. 13 Augenpaare blickten in dieselbe Richtung und klebten förmlich an dem Jungen mit den roten Haaren. "...um euch mitzuteilen das Stefan wieder da ist." beendete Ritsuko ihren Satz. *Einfacher als ich dachte.* kam ihr dabei leise in den Sinn. Kaum das sie ausgesprochen hatte, brach die Hölle los. Oder der Himmel, je nachdem in welcher Situation man sich grad befand. Als würde ein Bann von ihnen fallen, stürmten alle von ihren Plätzen zu dem Jungen hin, allen voran Vanessa und Michel. Innerhalb von Sekundenbruchteilen fand sich der Wiederauferstandene in einem dichten Gedränge von Körpern, Schluchzern und Freudentränen wieder. "Sch-schön euch...'röchel'...wieder zu...'keuch'...sehen." war alles was er rausbrachte, denn Vanessa drückte ihm mit ihrer Umarmung sämtliche Luft aus den Lungen. Auch sein Arm war schon Taub da Asuka selbigen für sich eingenommen hatte um auch was von ihrem zurückgekehrten Bruder zu haben. Aus WAFF-Schutztechnischen Gründen wird hier darauf verzichtet jedes einzelne rührende Statement aufzulisten da sich sonst dem einen oder anderen der Magen umdrehen würde. Mal ganz von der Tatsache abgesehen dass der Autor schlicht keine Lust hat so viel Schmalz in ein Kapitel zu packen. "Uhm...Vanessa...ich glaub er bekommt keine Luft mehr..." meinte Michel vorsichtig von der Seite als er sah das Stefan langsam aber sicher bläulich im Gesicht wurde und seine Augen immer weiter nach hinten wanderten. Vanessa, viel zu sehr damit beschäftigt ihren Ziehsohn mit der Kraft einer Hydraulikpresse an sich zu drücken, hörte ihn entweder nicht oder ignorierte ihn komplett. Erst als Rei ihren Liebsten frei hebelte und ihm so den enormen Druck vom Brustkorb nahm, war Atmen wieder eine Alternative. Nachdem er dann ein paar Mal kräftig durch geatmet hatte, wandte er sich an seine Freunde, an all die Menschen die er als seine Familie betrachtete. "Es...es ist so verdammt schön wieder da zu sein. Ich hab euch alle so vermisst." meinte er mit Tränen in den Augen. Es sollte noch eine weitere halbe Stunde dauern bis sich alles so weit beruhigt hatte das man sich wieder unterhalten konnte. Als alle auf ihren Plätzen saßen wandte sich Ritsuko noch mal an Stefan. "Perfektes Timing, ich wollt grad bescheid sagen als ihr rein geschneit seid." meinte sie mit einem Lächeln. "Zufall. Wir sind grad mit Duschen fertig gewesen und waren auf den Weg in unser Quartier als wir deine Durchsage gehört haben. Ich hab mich nur angezogen, dann sind wir hier her gekommen." meinte er schulterzuckend. Vanessa, welche neben ihm saß und ihn nicht aus den Augen ließ, war die nächste die sprach. "Was ist Passiert. Wir wollen alles wissen." Das war die Frage die eigentlich jeder stellen wollte, auch wenn es jeder anders verpackt hätte. Wieder lagen alle Augen auf ihm und Stefan wusste dass er jetzt 'ne verdammt lange Story zu erzählen hatte. Seufzend suchte er nach den passenden Worten. "Also um eins gleich mal klar zu stellen: das was ich jetzt erzähle wird sich einfach zu verrückt anhören als das ihr es glauben könntet, aber so ist es geschehen. Wen ich es nicht erlebt hätte, würde ich es auch nicht glauben." meinte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Die Reaktionen darauf waren eher gelassen. "Schon vergessen? Wir sind hier bei NERV, unglaubliches ist hier an der Tagesordnung." meinte Asuka von der Seite und löste einige Lacher aus. Auch Stefan lachte. "Stimmt, aber das ist selbst für unsere Verhältnisse krass. Aber um zum Punkt zu kommen: Vielleicht sollte ich damit anfangen und klar stellen das ich die ganze Zeit nie wirklich tot war." Erstaunte und ungläubige Blicke wurden gewechselt, doch keiner sagte ein Wort. Gespannt wartete man darauf was er zu sagen hatte. "Damals bei dem Kampf mit dem Tenebrae Anima..." HA! Da ist er, der gefürchtete Cliffhanger!!! Tja, was denkt ihr was passier ist, welch unglaubliche Abenteuer das 6th Child durchlebt hat? Ihr werdet es erfahren. Schreibt Kommis, bleibt mir treu und ich werde euch weiterhin mit Kapiteln versorgen. Das nächste heißt übrigens: Ganz schön weiß hier Kommis und Omakes sind das Lebensblut eines jeden Autoren und in letzter zeit fließt es ein wenig dünn bei mir. Trotzdem bedanke ich mich für jedes einzelne das ich bis hierhin bekommen hab. Anregungen, Kritik, N²-Minen oder gar Lob an: ryousanki@arcor.de Meldet euch mal wenn etwas unklar ist oder ihr fehler findet. Jede Form von Feedback ist auf eine bestimmte Weise Positiv. So, das wäre das...mal sehen, welche Bevölkerungsgruppe ist denn heute dran...hmmm...AH! Genau! SCHOTTEN!!! Edinburgh, Scotland, eine Apotheke in der Altstadt: Punkt 9 Uhr geht die Tür auf, ein schottischer Major in voller Tracht (Kilt, Bärenfellhut, u.s.w.) marschiert, dudelsackpfeifend, auf die Theke zu. Der Apotheker nimmt "habt Acht"-Stellung ein, und grüßt den Major zackig. "Kann ich etwas für Sie tun?" Der Kunde kramt in seinen Hermelinbeutel am Gürtel und legt ein kleines Päckchen auf den Tresen. Er faltet es auseinander, und es kommt ein uralter, vergilbter Kondom zutage. Dieser weist ein Riss in der Spitze auf. Der Apotheker: "Ja, ja, ein trauriger Fall!" Der Major: "Kann man sowas flicken?" - "Klar, wir haben ein Schweissgerät da, kostet nur 1 Pence." - "Und ein neuer?" - "Ab 2 Pence aufwärts." Der Kunde faltet das Päckchen wieder zusammen und geht, einen leicht verduzten Apotheker hinterlassend. Zwei Stunden später geht die Tär wieder auf, und der Major kommt wieder hinein, legt das Päckchen auf die Theke, und spricht: "Das Regiment hat abgestimmt - wir lassen ihn flicken." *bwahahaha* Anyway, read ya Ryousanki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)