Der Fluss des Lebens von abgemeldet (Rei im Glück) ================================================================================ Kapitel 126: Imiel-neechan -------------------------- Die verbliebenen 16 Soldaten des Spezialkommandos schritten unaufhörlich weiter. Nachdem sie nur knapp einer Sprengfalle entgangen waren, die man auf der Treppe postiert hatte, welche zu dem ehemaligen Scharfschützennest führte, war man tiefer in den Komplex vorgedrungen, den alle unter dem Namen Geo Front kannten. Der Vormarsch ging nur nicht so von statten wie man sich das vorgestellt hatte, immerhin musste man wirklich sehr vorsichtig vorgehen um nicht in irgendwelche Überraschungseier zu rennen. Wie schon so oft blieben sie an einer Ecke stehen, kaum drei Sekunden später hatten alle ihre Sicherrungspositionen eingenommen. Mit einem kleinen Spiegel spähte der Gruppenführer um die Ecke und erblickte den Schützenbunker den Camouflage bezogen hatte. Sofort erkannte er das es unmöglich war diesen Weg zu benutzen, wollte er nicht grad 90% seiner Männer verlieren. Noch einmal holte er die kleine, in Plastik eingeschweißte Karte hervor, die er vom vielen draufschauen schon fast auswendig kannte. Eigentlich hatte er ja einen kleinen Taschencomputer auf dem er wirklich alles sehen konnte. Luftschächte, Gänge und sogar die Kabelschächte. Aber aus irgendeinem Grund konnte er keine Verbindung zu dem Transmitter herstellen, der draußen vor dem Eingang stand durch den sie hineingekommen waren und der sie dann mit dem GPS-Satelliten verbinden sollte. *Scheißtechnik!* war alles was dem Gruppenführer dazu einfiel. Er überlegte was er nun für Optionen hatte. Der mit dem Bunker gesicherte Weg war ohne Frage nicht passierbar, allerdings war es auch der direkte Weg zur Komandobrücke. Und genau da wollten sie ja nun hin. Da sie sich ja nun in einem T-gang befanden, gab es ja immer noch die Möglichkeit dem Gang gradeaus weiter zu folgen, allerdings wäre das ein abartiger Umweg über mehrere Ebenen. Die dritte Möglichkeit wäre ein Rückzug, aber der schied ebenso wie Option 1 komplett aus, denn würden sie hier nicht ihren Job machen, könnten sie sich gleich ein Loch buddeln und sich reinlegen. Sie waren ersetzbar und ihre Vorgesetzten in solchen Belangen Launisch. Vanessa überelgte unterdess fieberhaft wie sie mit dem Kommando verfahren sollte. Ursprünglich hatte sie mit mindestens 100 feindlichen Soldaten gerechnet, welche in einem 'Search and Destroy' -Muster durch die Geo Front stürmten und dabei auf alles schießen würden was sich bewegt. Auch hatte man damit gerechnet das es sich sämtlichst um Kommandoeinheiten handeln, und selbige einiges an Ärger verbreiten würden. Das sie sich nun aber mit einer einzigen Gruppe bestehend aus grad mal 17 Mann rumärgern müssten, hatte keiner erwartet. Diese Anzahl ließ Nessi zwei Dinge vermuten. Erstens: es könnten Kamikazebomber sein. Auch wenn das eher eine Terrortaktik war, es war auch bei modernen Streitkräften nicht unüblich die eigenen Männer bewusst zu opfern. Zweitens: es könnte sein das der Ausfall sämtlicher elektronischen Gerätschaften auf der Oberfläche dafür gesorgt hat, das die speziell ausgerüsteten Einheiten, nicht mehr in der Lage waren ihren Auftrag durchzuführen. Das warf aber die Frage auf warum dieses eine Kommando schon in den Schacht eingedrungen war, obwohl ihre Kammeraden noch nicht unterwegs waren. Hatte dieses eine Kommando einen Speziellen Auftrag der durchgeführt werden musste ehe man die anderen Einheiten entsenden konnte? Unwahrscheinlich. Kein halbwegs gescheiter Einsatzplaner würde einen so störungsanfälligen Plan bei einer solch wichtigen Operation einsetzen. So kam sie zu dem Schluss das dieses eine Team wirklich das einzige sein musste und die restlichen Kommandotruppen darauf warteten das irgendein anderes Ereignis in Kraft tritt. Irgendwie hatte sie so eine Ahnung das es was mit den EVAs zu tun hatte. Wie dem auch sei, sie musste sich um dieses Kommando kümmern. "Belerophon, haben wir Zugriff auf die Bakelitversiegelung im Komplex?" fragte die Generälin einer Eingebung folgend. Der junge Soldat blickte sie durch seine Sturmhaube leicht fragend an, ehe seine Finger wie Präzisionswerkzeuge über die Tastatur seines Laptops ratterten. "Haben wir, wenn auch nur für die inneren Ebenen. Die äußeren sind an das Notfallsystem gekoppelt und können nur von den MAGI selbst gesteuert werden." sagte er. Vanessa blickte auf seinen Bildschirm und überlegte wie sie das zu ihrem Vorteil nutzen könnte. Auf der dreidimensionalen Karte waren die steuerbaren Bereiche grün hinterlegt, wärend die nicht steuerbaren Bereiche Gelb markiert waren. Die Bereiche ohne Bakelitsystem waren Rot. Auf dem Bildschrim flimmerte auch ein kleiner weißer Punkt, welcher sich langsam auf der Karte bewegte. Aber es waren auch haufenweise andere Punkte zu sehen, nur waren diese Blau. "Der weiße da, das sind sie oder?" fragte Nessi und beobachtete den Punkt weiterhin mit Argusaugen. Belerophon nickte leicht. "Ja, der weiße zeigt die Position des Gegners, die blauen sind unsere Leute." meinte er bestätigend. Langsam aber sicher manifestierte sich ein Plan in Vanessa's Gedankengängen. "Können wir die Bakelitmechanismen einzeln ansteuern? Du weisst schon, Tür zu, einen Raum geflutet und die anderen unberührt?" Wieder nickte der junge Soldat. "Kein Poblem. Ich kann jeden Korridor einzeln dicht machen. Ich nehme mal an das du sie einsperren willst?" fragte er mit sichtlicher Neugier. "Jap, am besten wir lotzen sie hierher..." damit deutete sie auf einen einzelnen langen Gang auf dem Bildschirm. "...und sperren sie zwischen zwei Segmenten ein. Sobald die Türen zu sind, fluten wir die angrenzenden Segmente mit Bakelit." erklärte sie mit sichtlicher Zufriedenheit. "Ja, das sollte klappen. Da sind auch keine Kabelschächte und der Luftschacht ist zu klein als das da ein Mensch durchkrauchen könnte." meinte Belerophon nickend. "Die Frage ist nur wie wir sie dahin lotzen. Der Gang liegt nicht auf der Route die sie wahrscheinlich nehmen werden." Vanessa antwortete nicht, sie hatte schon ihre eigenen Pläne. Mit einer kleinen Faltkarte und einem simplen Bleistift, beides in solchen Situationen verlässlicher als etwas elektronisches, plante sie innerhalb von wenigen Minuten ihre Truppenbewegungen. Ansich war es nicht viel mehr als ein XXL-Schachspiel bei dem man seine Figuren so bewegen muss, das sie selbst sicher und der Gegner auf dem Präsentierteller steht. Die meisten Bewegungen musste sie nicht einmal überdenken, sie wusste schlicht das es passen würde. Bei ein paar Zügen musste sie kurz sinnieren ob sie machbar waren, aber es waren je nur wenige Augenblicke. Nur ein einzelner Gang sträubte sich wehement in ihre taktische Planung zu passen und das war ausgerechnet der, den sie noch am ehesten absperren musste. Ihre hellen Augen verdunkelten sich durch den Schatten ihrer krausgezogenen Stirn als sie sich den Kopf zermartete wie man dieses Problem lösen könnte. Ihre Rettung erschien zufällig in Gestalt eines großen Lagerraumes, welcher nur vier Abzweigungen weiter lag. Schnell hatte sie anstelle ihres Funkgerätes, ihr stinknormales Handy am Start. "...und er schwamm weeeiiiit über das tiefe dunkle Meer um einen großen Speer zu suchen mit dem man den bösen Teufel besiegen konnte, als er von zwei Drachen angegriffen wurde, die der Teufel geschickt hatte. Der große grüne Ritter kämpfe tapfer gegen die Monster, raue Schreie zerfetzten die Luft als sich die drei bekämpfen. Die weißen Drachen waren stark, aber sie konnten dem grünen Ritter nicht das Wasser reichen und wurden von ihm besiegt. Daraufhin schnitt er ihnen die dicken Bäuche auf und nahm ihnen die Edelsteine, mit denen sie ihr Feuer entfachten..." Definitiv, wir kennen die Geschichte etwas anders, aber man kann fünfjährigen Kindern ja schlecht erzählen das die humanoide, biologisch angepasste Waffenplattform Evangelion Einheit-14 die beiden Ryousankis zerfleischt hat, als sie auf der Suche nach der Lanze des Longinus war. Imiel hatte jedenfalls ihren Spaß am Geschichten erzählen, auch wenn sie schon seit einigen Minuten innerlich sehr angespannt war. Sie spürte die Lebensform die wie ein Komet auf die Erde hinabgestiegen war, aber sie konnte ihr Energiemuster kaum empfangen. Und selbst das wenige das sie spüren konnte, wusste sie nicht zuzuordnen. Die Kinderschar, die sich um die schöne Cherubim versammelt hatte, merkte nichts von ihrer inneren Unruhe und lauschte stattdessen lieber der Geschichte vom 'Grünen Ritter', welcher böse Monster und weiße Drachen bekämpfte und ganz nebenbei mit einem blauhaarigen Engel leiert war. Mit großen Augen blickten die kleinen zu ihr hoch, sie hingen förmlich an ihren Lippen, als ihr Handy klingelte. "...oh, entschuldigt mal kurz Kinder, das ist bestimmt wichtig." meinte sie entschuldigend und erntete dafür eine Menge Schmollmünder. Nach ein paar Schritten war sie in einer halbwegs ruhigen Ecke und ging ran. "Ja, was ist - oh! Vanessa.......ja.......Ich soll was? Aber-....verstehe...ja...ja verstanden." Ein herzhaftes Seufzen entwich der grünhaarigen Schönheit als sie ihr Handy ausschaltete. Also würde sie jetzt doch aktiv an den Kämpfen teilnehmen...irgendwie zumindest. Sie blickte zu den Kindern denen sie jetzt wohl sagen müsste das die hübsche Märchentante wohl mal kurz weg müsste. Sie konnte sich die enttäuschten Gesichter schon vor ihrem geistigen Auge sehen, aber es half alles nichts. Mit einem weiteren Seufzen ging sie zu Unteroffizier Jago und erklärte ihm die Sachlage. "Verstehe. kein Problem, wir passen hier schon auf." meinte der ruhige Soldat nur, ehe sie wieder zu den Kindern ging. Mit gemischten Gefühlen sah sie auf die erwartungsvollen Gesichter der kleinen, welche zu ihr emporblickten. "Also Kinder, ich muss jetzt mal kurz Weg..." Ein missmutiges, mehrstimmiges "Oooooh!" war zu vernehmen. "...aber ich bleib nicht lange. Wen ich wieder da bin, erzähle ich euch die Geschichte von der verrückten Rennfahrerin und den beiden armen Kindern die bei ihr gewohnt haben." Schlagartig erhellten sich die Gesichter und das eine oder andere Kichern war zu hören, aber nur so lange bis Imiel eine gespielt strenge Mine aufsetzte. "Aber nur wenn ihr bis dahin artig seid und keinen Unfug anstellt." Sofort nickten alle hastig und mit leichter Panik in den Gesichtern. "Jaaaaa Imiel-nee-chan." kam es schon fast im Chor als sich die grünhaarige dann zum gehen wandte. Nachdem sie die Tür mit ihrem Sicherheitscode erst entriegelt und dann auf der anderen Seite wieder verriegelt hatte, ging sie mit zügigen Schritten den Gang entlang zu der Weggabelung, die Vanessa ihr genannt hatte. Ihr Auftrag war simpel. Leite die Soldaten in den Südgang, aber lass sie am Leben. Gut, das war nicht schwer, immerhin gab es keinen Menschen der es mit ihr auch nur ansatzweise aufnehmen könnte. Innerlich grinste sie wieder einmal, immerhin konnte sie sich einen gehörigen Spaß mit den ahnungslosen Spezialeinheiten erlauben. Nach nur wenigen Augenblicken war sie an der angegebenen Gabelung, in etwa 300m Entfernung konnte sie die 16 Soldaten spüren, welche sich zügig ihrer Position näherten. Mangels besserer Ideen, lehnte sie sich lässig gegen die Wand und widmete sich dem Pappbecher mit Kaffee, den sie sich aus dem Schutzraum mitgenommen hatte. Ihr persönlich sagte Kaffee nicht wirklich zu, eher trank sie frischen Tee oder Milch mit Honig. Aber ab und zu braute sie in ihrem Quartier einen wirklich guten Kaffe aus frisch gemahlenen Bohnen für Shigeru, wenn er mal aus einer besonders stressigen Schicht kam. Dann trank sie auch eine Tasse. Aber wie gesagt, Tee und Milch schmeckten ihr besser und nur der Mangel an eben diesen Alternativen ließ sie zu der eher dünnen Mischung greifen, die da in großen Aluminiumkannen auf einem Tisch in dem Schutzraum stand. Sie hätte jetzt einiges für eine Zeitung gegeben, weniger weil sie die Artikel interessieren würden, sondern viel mehr weil es das Bild abrunden würde, welches die Spezialkräfte gleich zu sehen bekommen. Schlussendlich hatte man sich dann wirklich für den Weg geradeaus entschieden, was nur mit einer Rauchgranate zu realisieren war. Sie wussten zwar nicht ob der Schütze, welcher sich zweifelsohne in dem Bunker aufgehalten hatte, eine Feuerlinie hatte, aber keiner war gewillt es am eigenen Leib in Erfahrung zu bringen. Wieder stampfte die Gruppe einen schier endlosen Gang entlang, metallgraue und beigefarbene Wände, einzeln durchbrochen von Türen und Wegweisern, liefen an ihren Seiten vorbei wie ein monotoner Film. Daran würde wohl auch die nächste Weggabelung nichts ändern. Erst als ihr Gruppenführer abrupt stehen blieb und auf einen Schatten deutete, der da aus dem einen Gang erschien, wussten sie dass das vielleicht nicht ganz richtig war. Es war definitiv die Silhouette eines Menschen, den schlanken Konturen nach der einer Frau. Blitzschnell hatten sich die Männer aufgeteilt und in Sturmposition begeben, darauf wartend dass ihr Gruppenführer den Befehl zum Losschlagen gibt. Jeder war sich sicher dass es sich entweder um eine verirrte Angestellte, oder um eine weitere unverschämte Falle halten musste, wie man sich denken konnte, hofften alle auf ersteres. Es war nur ein simples Zucken mit Zeige- und Mittelfinger, welches die Soldaten wie eine Explosion in den Gang stürmen ließ um die unbekannte Frau zu stellen. Was sie dann sahen, war einfach zu abstrus um wirklich zu sein. In besagtem Gang stand eine wunderschöne, grünhaarige Frau lässig an eine Wand gelehnt und trank dabei einen Kaffee, während sie es erfolgreich schaffte die 16 Soldaten komplett zu ignorieren. Zu sagen dass die Szene absolut Surreal war, käme der Wahrheit nicht mal nahe. Nachdem der Gruppenführer seine Verwirrung nach ein paar Augenblicken abgeschüttelt hatte, wollte er die Frau grad anweisen die Hände zu heben, als sich selbige in Englisch an die Männer wandte. "Yo. How's ya doin?" Die Frau blickte eher nebenbei zu den Soldaten die sie umzingelt hatten, während sie weiter ihren Kaffee trank. "Uhm...Lay Face down on the Floor and get your Hands up your Head!" kam es laut und deutlich von dem schwer bewaffneten Mann. "Ya're Pervert, aren't cha? C'mon get lost and stop disturbing my Coffeebreak." kam es leicht genervt von Imiel, ehe sie demonstrativ einen weiteren Zug aus ihrem Becher nam. Nun fiel dem Gruppenführer ein dass er eigentlich gar nicht rumreden brauchte, sondern dass er sie gleich umpusten dürfte. Aber irgendwas an dieser Frau war komisch, fast als würde irgendwas in seinem Hinterkopf sagen das er sie nicht töten durfte. Um seine Unsicherheit zu verdecken, wandte er sich an einen seiner Leute. "Seargent, setzen sie diese Frau fest!" Besagter Unteroffizier schien auch ein wenig unsicher zu sein, was man auch gut an seinem eher zurückhaltendem "Ja Sir.", heraushören konnte. Er wollte grad nach Imiels Handgelenk greifen, als seine eigene Hand mitten in der Luft, nicht mal 10cm vor ihr gegen ein unsichtbares Hindernis prallte. "Was zum...?" keuchte er, als er pantomimengleich eine unsichtbare Wand abtastete, welche um die Frau lief. "So...finally you noticed, huh?" sagte die grünhaarige mit einem süßen Lächeln und nun leuchtenden Augen. Sofort hatten die Männer ihre Waffen wieder gehoben und zielten auf den Kopf der Frau. "Whohooo, getting nervous? Listen, we could stay like this all day, OR you lead your Squad the other Way. There is no way that you get past this Cup without running against a Wall." Noch während sie das sagte stellte sie unter den nervösen Augen der Männer ihren nun leeren Pappbecher auf den Boden und erzeugte ein AT-Feld direkt dahinter. Einer der Männer schnaubte nur verächtlich und holte aus, fest von dem Willen geleitet, ihr seinen Gewehrkolben in den Nacken zu schlagen. Doch ehe der Kunststoffkolben ihrem eleganten Körper auch nur nahe kam, griff sie ihn mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit und entriss das gesamte Gewehr dem Mann, der sie nun mit Panikverzerrten Augen anblickte. "By the Way...messing with an Angel can cause massive damage to your health." Damit spannte sie ihre Hand um die Mitte des Gewehrs und zerquetschte so Abzugvorrichtung und Verschluss als bestünden sie aus Knetmasse. Das zerstörte Gewehr ließ sie einfach vor die Füße der Soldaten fallen, die nun allesamt kreidebleich unter ihren Masken waren. Das sich während der ganzen Aktion keine Kugel gelöst hatte, war darauf zurückzuführen das Imiel die Männer telepatisch manipulierte. Sie hätten ihre Finger nicht mal krümmen können, wenn sie nicht vor Schreck wie erstarrt gewesen wären. "R-Rückzug!", mehr musste der Gruppenführer nicht sagen um die verschreckte Gruppe dazu zu bewegen sich in den anderen Gang zu begeben. Imiel grinste nur wie ein Honigkuchenpferd als sie, nachdem die Soldaten um die Kurve verschwunden waren, spürte wie sie immer weiter in die Falle stolperten. "Wenn man einmal eine Kamera braucht hat man keine da..." murmelte sie noch leise, ehe sie wieder zurück in den Schutzraum ging. Nicht ohne den Kaffeebecher aufzusammeln, versteht sich - Engel sind von Natur aus sehr reinliche Wesen. Es war als würden Fünfjährige gegen Oberschüler kämpfen, so unausgeglichen war das Kräfteverhältnis zwischen den beiden verbliebenen NEO-Ryousankis und den acht Evangelions die für NERV kämpften. Zu viert konfrontierten sie je eines der Monster, fest davon überzeugt das sie auf diese Weise den Sieg davontragen würde. Allerdings war diese Hoffnung schon getrübt worden als Shinji’s Schreie durch das Com-System hallten. Als die Doppelklinge des NEO-Ryousankis auf Shinji’s Äxte prallte, schien es für Sekundenbruchteile so als könnte der violette Evangelion standhalten. Wie gesagt: für Sekundenbruchteile. Die Doppelklinge bahnte sich nach den ersten winzigen Anlaufschwierigkeiten ihren Weg durch das Hochverdichtete Metall und zerteilte es wie ein Stück fester Butter. Die unglaubliche Kraft mit der die Klinge niederging, ließ sie ohne weiteres durch die Axt und kurz darauf durch den Unterarm von EVA-01 ziehen. In einer Blutfontäne schnitt die Klinge durch das Fleisch des Gliedmaßes und trennte es fast vom Rest des Armes. Es war einzig und allein seinen guten Reflexen zu verdanken dass die Klinge nicht noch den Bauch des EVAs aufschlitzte. Mit einem gewaltigen Sprung katapultierte sich Shinji rückwärts, wo er sofort von den anderen Einheiten gedeckt wurde. Der Gewaltangriff der beiden Bestien schien Erfolg gehabt zu haben. „Shinji, ist alles in Ordnung?“ Sicher, eine dämliche Frage in Anbetracht dessen das ihm, oder besser: seinem EVA, der Arm fast filetiert wurde. Allerdings war Logik für Asuka grad nebensächlich. „Ging schon besser. Passt bloß höllisch auf, das Vieh hat monströse Kraft, allein der Aufschlag hat mir fast die Knochen gebrochen.“ Knurrte der junge Pilot. Zu seinem Glück war er wie Rei und Asuka schon an die Nervenrückkopplung bei Verletzungen gewöhnt, was aber nicht hieß dass es nicht schmerzhaft war. Zumindest war der Schmerz, welcher ihn zu seinen Anfangszeiten wohl noch ausgeknockt hätte, so weit erträglich das er noch kämpfen konnte. „Die sind ein ganz anderes Kaliber als ihre kleinen Brüder. Einer gegen einen fällt aus.“ Setzte er noch hinterher. Nun meldete sich auch Misato, die alles mit großer Sorge beobachtet hatte. „Shinji hat Recht. Ihr werdet euch in zwei Vierergruppen aufteilen und den Gegner in die Zange nehmen. Gruppe eins besteht aus Shinji, Asuka, Toji und Hikari – ihr werdet den als Alpha markierten Gegner angreifen und ausschalten. Gruppe zwei, bestehend aus Rei, Maya, Kensuke und Katarina, bei euch geht es um das als Beta markierte Ziel. Ihr ward alle bei der Gruppensynchronisation dabei, ihr solltet also genügend aufeinander abgestimmt sein.“ Misato machte eine kurze pause um alles im Geist noch einmal zu überdenken, allerdings fiel ihr einfach nichts Besseres ein. „Angriff!“ Sofort stießen die acht Evangelions nach vorn, ohne Misatos Befehl zu bestätigen. Sie wussten das die lilahaarige Frau in diesen Belangen erfahrener und kompetenter war als sie alle zusammen. Beide Gruppen sprinteten ihrem jeweiligen Ziel entgegen, wobei sie sich so bewegten, das – wenn der Kampf beginnt – sie die beiden weißen Giganten voneinander abdrängen würden. Jeder hoffte das es so funktionieren würde. Die Person die sich als Hauptfeldwebel Lisa Gleichmann identifiziert hatte, wusste mangels der Befehle die sie nicht hören konnte, nicht was zu tun war. „Soll ich mich einmischen?“ fragte sie leise flüsternd. Es kam ihr im gleichen Augenblick unsinnig vor, denn es gab nur eine Person die sie hören konnte. *Nein, noch nicht. Sie sind stark und werden standhalten. Vorerst. Wir müssen erst mit ihm in Kontakt treten und uns austauschen, dann können wir aktiv in den Kampf eingreifen.* ertönte es in ihrem Kopf. Sie hatte zwar schon oft mit dem ewig grinsenden Engel auf die Weise kommuniziert, aber so wirklich gewöhnen konnte sie sich nicht daran. „Dann machen wir uns mal auf den Weg…“ seufzte die deutsche nur und steuerte ihren weißen Unheilsbringer auf die Hügel zu. Es war unglaublich. Diese Macht, diese unwahrscheinliche Macht. Er konnte sie in sich spüren, in jeder Faser seines Körpers. So fühlte es sich also als Engel an. *Verliere dich nicht in diesem Gefühl, es wird nicht von Dauer sein.* erschallte es in seinem Kopf. Die Stimme, sanft, melodisch und doch volltönend wie eine hunderte Jahre alte Kathedralenorgel, holte ihn schnell wieder in die Realität zurück. *Ist ja gut, ich weiß bescheid. Wir können von Glück reden das wir ihn überraschen konnten. Die Macht die ich in ihm gefühlt habe war unserer mehr als ebenbürtig.* dachte er zurück. *Das ist wahr. Ich kann es nicht glauben das etwas so unreines wie dieses…* missmutig schaute er auf die Reste des NEO-Ryousanki’s, welche da blutend und zerfetzt vor ihm lagen. *…Ding über solche Macht verfügt. Allein seine Existenz ist eine Sünde fern jeder Richtbarkeit.* dachte der mit der melodischen Stimme. *Es kommt selten vor, aber ich bin deiner Meinung. Ich schätze mal wir sollten uns jetzt trennen. Tabris ist schon auf dem Weg hierher.* Ungeachtet des Kampfes der dort stattfand, waren die Blicke der beiden Seraphim starr auf die Stelle gerichtet, von wo eben der Kopf des dritten NEO-Ryousankis geflogen kam. Sie spürten die Macht die von dem Wesen jenseits das Hügels ausging. „Warum greift er noch nicht ein?“ fragte Zeruel ein wenig verwirrt. Er ahnte ebenso wie Armisael um wen es sich bei dem Neuankömmling handelte, dennoch verwirrte ihn dessen Mangel an Initiative. Auch die blonde Seraphim war ein wenig konfus. „Ich weiß es nicht…“ setzte sie an, ehe ihr Blick auf den letzten verbliebenen Ryousanki fiel. „…aber ich denke Tabris weiß bescheid.“. Zeruel nickte nur und wandte sich wieder dem Kampf zu, den die acht EVAs mit den beiden NEO-Ryousankis austrugen. Mit donnernden Schritten ließ Asuka ihren roten EVA auf den Feind zuhalten, den Speer hoch erhoben zielte sie auf seine enorme Brustpartie. Sie wusste nicht ob er dort empfindlicher als an anderen Stellen war, aber es war ihr auch egal, Hauptsache sie richtete so viel Schaden wie möglich an. Das dieser Anlauf, ebenso wie die vergangenen vier keinen Erfolg haben würde, merkte sie als der NEO-Ryousanki ihren Speer mit einer fast schon nebensächlichen Bewegung zur Seite wegwischte und ihren EVA dann mit einem Sidekick davon trat. So erging es aber nicht nur Asuka. Alle vier EVAs waren bis jetzt noch nicht in der Lage gewesen dem Gegner auch nur den geringsten Kratzer in den Lack zu ritzen. Dafür hatten die EVAs im Gegenzug umso mehr Kratzer, Beulen und fehlende Panzerplatten. Toji wollte grad eine vermeidliche Öffnung in der Verteidigung des Gegners nutzen um ihn mit dem Schwert aufzuspießen, als dieser sein eigenes Schwert in einer blitzschnellen Bewegung zu Seite riss und Toji’s Klinge wie einen Zweig zertrümmerte. Ein Klang wie von einer sterbenden Glocke erklang als die gewaltige Klinge in dutzende Teile zersprang und in tonnenschweren Trümmern auf den Boden regnete. Als wäre das nicht genug, trat der weiße Koloss mit einem Sidekick nach der Brust des schwarzen EVAs und schleuderte ihn quer über den Kampfplatz. Hikari wollte erst nach ihrem Freund schreien, aber sie war sich im selben Augenblick bewusst dass er klar kommt, sie hatte auch im Augenblick genug damit zu tun nicht so zu enden wie er. Dank ihres Kapoera’s, war sie neben Shinji und Maya eine der besten im Ausweichen und Kontern, allerdings half ihr das grad mal um den schlimmsten Treffern zu entgehen. Es war ihr bis jetzt auch nicht gelungen auch nur die winzigste Schwachstelle in der gegnerischen Defensive zu finden ungeachtet dessen, was Toji scheinbar gesehen hatte. Die NEO-Ryousanki waren definitiv die besten Kämpfer denen alle EVA-Piloten je gegenübergestanden waren. Ihre Kraft, ihre Schnelligkeit, das Improvisationstalent und ihr Reaktionsvermögen lagen auf einem Niveau das keiner je erlebt hatte. Ihre Bewegungen waren makellos und fließend. Ihr Stil war kraftvoll und doch elegant, ohne eine unnötige Bewegung. Auch ihre enorme Größe, immerhin fast das Doppelte eines normalen EVAs, hinderte sie nicht an ihren blitzschnellen und präzisen Bewegungen. Auch die andere Gruppe, bestehend aus Maya, Rei, Kati und Kensuke hatten nichts zu Lachen. Während sie selbst wie Spielfiguren hin- und hergeschleudert wurden, schien der NEO-Ryousanki nicht mal in leichten Schweiß auszubrechen. Maya konnte den Gegner innerlich nur Anerkennung und Respekt zollen, seine Leistung war weit erstaunlicher als es die meisten überhaupt erahnen konnten. Die Wissenschaftlerin in ihr – Der Teil ihrer Selbst der grad am wenigsten zu melden hatte – wusste das der weiße Koloss seine enorme Ausweichfähigkeit seinen acht Augen verdankt, die ihm ähnlich einer Jagdspinne, einen extrem scharfen Blick ermöglichten. Wenn man die Anordnung der Augen noch in die Berechnung mit einbezieht, konnte man davon ausgehen das der Blickwinkel der Bestien die 270° locker überschritt. Von fern sah es aus als würde ein großer weißer Drache von einer Horde knallbunter Kinder bedrängt, auch wenn sie diese vermeintlichen Kinder in einem Rahmen von etwa 200m Körperhöhe und mehr als 2500t Gewicht bewegten. So ungefähr konnte man das beschreiben, was Armisael und Zeruel grad beobachteten. „Das wird nichts, die Bestien spielen nur mit ihnen.“ Knurrte der alte Mann, seine Augen glühten in einem leuchtenden Orange und die Luft um ihn herum schien zu flimmern. „Du bist ein erfahrenerer Kämpfer als ich. Denkst du wir sollten einschreiten?“ fragte Armisael besorgt und wechselte mit ihren Blicken zwischen dem alten Mann und dem Kampf. Er beantworte ihre Frage nicht verbal, eher machte er sich dadurch verständlich das sich sein Körper in blendend weißes Licht hüllte und seine Proportionen immense Ausmaße annahm. "Das ist dann wohl eindeutig..." meinte sie nur, ehe auch ihr zarter Körper von innen heraus zu leuchten schien und ihre menschlichen Kopnturen zu verschwinden begannen. Neben der enormen Anstrengung, welche die acht Piloten grad erdulden mussten, wuchs auch ihre Verwunderung. Ihnen war von Anfang an klar dass die NEO-Ryousanki's nur mit ihnen spielten. Aber das Wissen das sie jederzeit durch die Hände der beiden weißen Giganten sterben könnten, ließ sie nur um so verbissener Kämpfen. Mit einem weiten Schwinger von links unten ließ Maya ihr PROG-Katana auf den ausgestreckten Arm des weißen Ungetüms fahren, ihre Augen waren im Kampfrausch zu rasiermesserscharfen Schlitzen verengt und hätten mit einem einzigen Blick auch Ex-Kommandant Ikari eingeschüchtert. Doch auch dieser ausgefeilte und blitzschnelle Angriff wurde mit einer geschickten Drehung des Handgelenkes, welche das Doppelschwert quer zum Katana brachte, abgeweht. Funkenschlagend trafen die beiden Klingen aufeinander, unglaubliche Kräfte hielten sich für Sekundenbruchteile die Waage, ehe die enorme Kraft in den Unterarmen des NEO-Ryousankis obsiegte und Maya's Klinge wegschleuderte. Es kostete die junge Frau jeden Funken ihrer Konzentration um die Hände ihres EVAs davon abzuhalten das Schwert fallen zu lassen. Die Klinge wurde mit solch einer Wucht weggefegt, das der silberne EVA gezwungen war eine halbe Drehung zu vollfüren, um die enorme kinetische Energie umzusetzen. Grad als sie den Schwung abgebaut hatte, sah sie EVA-00 rückwärts an sich vorbeifliegen, ehe die riesige linke Sohle ihres Gegners in ihr Blickfeld geriet. Es war das letzte das sie sah, ehe der silberne EVA davongetreten wurde. Blieben noch Kensuke und Katarina. Mit ungebrochender Härte griffen sie den ungleich stärkeren Gegner an, steckten dabei weit mehr ein als sie überhaupt auszuteilen in der Lage waren. Kati, die dank ihrer kochenden Wut einen weit höheren Synchronwert hatte als ihr liebster, kämpfte wie eine Löwin und ließ ihren EVA mit glühenden Augen und gefletschten Zähnen Schlag um Schlag ausführen. Sie und ihr EVA verströmten eine Aura der Blutlust die selbst von den anderen EVAs noch wahrgenommen wurde. "Duuuu...wiiieederliches VIEH!...STIRB ENDLICH!!!" schrie sie in ihrem Plug als ihre Wut immer größer wurde. Ihre Augen brannten vor Hass und die drei zusätzlichen Pupillen in ihrer Iris pulsierten mit ihrem schnellen Herzschlag. Ihr Kampfdolch krachte gegen die Doppelklinge des NEO-Ryousankis und zog Funken, ehe er brachial zurückgeschleudert wurde. Kensuke konnte nur helfen so gut es ging. Momentan war es Kati welche den Gegner beschäftigte, er selbst wurde fast gar nicht wargenommen. Jeder seiner Angriffe wurde abgewehrt, kaum das er ihn ausführen wollte. Er machte sich nichts vor, er hatte keine Chance dem weißen Bastard auch nur einen Kratzer in den Lack zu ritzen, geschweige denn ihm ernsthaften Schaden zuzufügen. Sein nächster Angriff würde auch nicht viel bringen, aber mit jedem Versuch den er startete, lenkte er ein klein wenig Aufmerksamkeit von den anderen ab. Mit einem hohem Stichangriff, wollte er mittig in den Torso des verfluchten Ungeheuers stechen, als er das Licht bemerkte. Einen Augenblick später kam der Blitzschlag und traf den NEO-Ryousanki genau an der Stelle, auf die Kensuke eben noch einstechen wollte. Zu verblüfft um sich zu rühren, blickte er erst auf den strauchelnden Giganten, dann auf sein Schwert, welches immer noch meterweit vom Körper des Ungetüms entfernt war. Erst jetzt bemerkte er das der Blitz kein Blitz war, sondern eine leuchtend helle...Lichtschnur? Wie ein Kilometerlanger leuchtender Blutegel hing das helle Etwas an dem Körper des Monsters und hielt sich durch eine Unsichtbare Kraft daran fest. Über die ganze Länge peitschte der 'Körper' der Lichtschlange wild umher, riss tiefe Furchen in den Stahl der Bodenplatten und dem darunter liegenden Gesteinsschichten auf denen sie alle Standen. "Was...was ist das?" fragte Kensuke nachdem er seine Starre überwunden hatte. Seine Augen waren starr auf die beiden Kreaturen gerichtet die dort wie Titanen gegeneinander kämpften. "Das ist Armisael!" kam es auf einmal über das Com-System. Es war Rei. "Armisael? Ist...ist das etwa ihre Engelform?" fragte nun Maya, die wie Rei zurück zum Kampfplatz eilte, nachdem sie ihren EVA aus einem Geröllhaufen gewuchtet hatte, den ihr Einschlag über ihr hat zusammenbrechen lassen. "Ja, wir müssen ihr helfen. Solange sie mit dem Gegner verbunden ist, ist sie ein Teil seines Körpers. Wir können den NEO-Ryousanki also nicht direkt angreifen. Das einzige was wir tun können, ist ihn abzulenken und seine Gliedmaßen beschäftigt halten." sagte Rei mit fast schon befehlender Stimme. Auch wenn sie wussten das Rei sie nicht sehen konnte, so nickten alle unterbewusst und stürmten nach vorn um der Seraphim zu helfen. Armisaels Lichtgestalt drang Zentimeter für Zentimeter in den unreinen Körper des NEO-Ryousankis ein, wand sich durch Muskelfasern, Venen, Arterien und Nervenstränge wie die Wurzeln eines Pilzes durch den Waldboden. Auf der Haut des weißen Monsters breiteten sich dicke Krampfadern wie ein Netz immer weiter aus, während das Monster versuchte die Lichtgestalt der Seraphim aus seinem Körper zu ziehen. Wütend brüllte der riesige weiße Drache, doch jedes mal wenn sich seine gigantischen Finger um die leuchtende Schnur schlossen die aus seinem Oberkörper ragte, schoss ein gewaltiger Schmerz durch seinen gesamten Körper und lähmte seine Bewegungen. In Rage schwang er sein verbliebenes Doppelschwert in tödlichen Halbkreisen um sich herrum, versuchte in blinder Wut seine Feinde zu treffen. Aber seine Bewegungen wurden mit jedem Zentimeter den der Engel in ihn eindrang, langsamer und stockender. Er konnte sich noch nicht einmal wehren als Kati mit ihrem zorngeladenen EVA auf ihn sprang und ihre Arme in einem mörderischen Würgegriff um seinen Hals schlang. Es war nicht schwer zu erkennen das Katarina alle Kraft in diesen Headlock legte, die sie und ihr EVA aufbringen konnten. Die gewaltigen Muskeln unter den blau-goldenen Panzerplatten spannten sich um den Hals der Kreatur und drückten Arterien und Muskeln gleichermaßen ab. Erst nach einigen Augenblicken, in denen Rei, Maya und Kensuke ebenfalls versuchten den NEO-Ryousanki zu binden, entsann sie sich das es absolut nutzlos war, ein Wesen mit einer solch hohen Heyflickgrenze zu erwürgen. Mit den wenigen klaren Gedanken die sie noch fassen konnte, konzentrierte sie sich auf ihren EVA und versuchte sein Auge zu fühlen. Es war nicht einfach und sie hatte es erst ein mal versucht, aber sie wusste das sie es geschafft hatte, als der tobende NEO-Ryousanki in ihrem Griff anfing seine Farbe zu verändern. Wo vorher weiß und Grau war, erschien jetzt die Fabenvielfalt innerer Organe und Muskeln. Auch Armisael war deutlich zu sehen, ihr Körper glich jetzt einem Gespinst aus milliarden feiner Sehnen und Stränge, die sich in jedem noch so kleinen Kapilarsystem des weißen Monsters eingenistet hatten. Katarina versuchte die leuchtenden Fasern des Engels auszublenden und konzentrierte sich auch die Wellenlänge in der Nervenstränge sichtbar wurden. Es war ein wenig anders als bei ihren eigenen Augen, doch sie hatte sich schnell umgestellt. Nun erkannte sie das feine neurale Netz innerhalb des weißen Riesen und augenblicklich durchflutete sie und ihren EVA eine bestialische Freude. Mit den je 10m langen Zeige- und Mittelfinger ihres EVAs, schlug sie punktgenau auf den Nervenknoten den sie nahe der Wirbelsäule des Ungeheuers gefunden hatte. Wenn die Wirkung auch nur annähernd die gleiche wie bei einem Menschen war dann... *Aaaahhh! Katarina, hör auf! Ich bin mit ihm verbunden und fühle was er fühlt. Gib mir kurz Zeit bis ich den Dummy-plug bekämpf habe.* erschallte es auf einmal in ihrem Kopf, kurz bevor ihre beiden Finger au den nächsten Nervenknoten gedonnert wären. Armisaels schmerzverzerrte Stimme in ihrem Kopf ließ Katarina erstarren, wie konnte sie nur so schnell vergessen haben was Rei gesagt hat? Ihrem Zorn zum Trotz zog sie die Hand ihres EVAs zurück und erklärte dem aufgebrachten Bioiden den sie steuerte so schnell wie möglich die Situation. Er verstand, auch wenn sein sengender Zorn nicht im geringsten abnahm. "Sei unbesorgt, wir werden unsere Rache bekommen. Er wird durch unsere Hand sterben." flüsterte sie, während ihre Augen noch immer im Zornesfeuer loderten. Als Shinji die lange Schlange aus weißem Licht erblickte, erstarrte er in seinen Bewegungen. Er wusste instinktiv das es ein Engel war und es verschreckte ihn bis ins letzte. Irgendwas in ihm, der Teil seiner selbst der durch die Engelkämpfe gestählt wurde und jeden Engel instinktiv als Feind erkannte, war drauf und dran die Kontrolle über Shinji zu übernehmen, aber der andere Teil in ihm, der aktiv am Geschehen teilnehmende, obsiegte im letzten Augenblick und erinnerte ihn an die Tatsache das die Engel keine Gefahr mehr für ihn waren, sondern viel eher der weiße Koloss, welcher grad kurz davor war ihn mit seinem Doppelschwert die Beine unter dem Leib wegzuschlagen. Shinji wusste das dieser kleine Moment der Unachtsamkeit ausgereicht hat um sein Schicksal zu besiegeln. Mental bereitete er sich auf den Schmerz vor, der gleich seinen Körper durchfluten würde. Fast wie in Zeitlupe durchschnitt die Klinge die Luft, ein feines Sirren war zu hören als sie die Klinge immer weiter den Knien des violetten EVAs näherte. Aber selbst in dieser Extremsituation, war auf Shinji's scharfes Gehör verlass. Kurz bevor sein EVA die Beine verlieren sollte, bemerkte er dass das Sirren nicht von der Klinge kam, sondern von irgendwo hinter ihm. Reflexartig schloss er die Augen und erwartete den Schmerz als es laut Krachte. Er dachte dass es das Geräusch der Klinge wäre, welche grad auf die Schienbeinverlängerung an seinen Knien trifft, aber als er nach wenigen Sekunden immer noch keinen Schmerz spürte, gewann die Neugier die Oberhand über seine Angst. Dort unten, nicht mal drei Meter vom Bein seines EVAs entfernt, zitterte die Klinge, fest eingewickelt in eine Art hauchdünne Folie. Als Shinji das Band zurückverfolgte, erstarrte er erneut. Eine riesige Gestalt, mindestens so groß wie sein eigener EVA, schwebte nur ein paar Hundert Meter hinter ihm in der Luft. Das Band, was sich als eines seiner beiden Gliedmaßen entpuppte, entsprang einem kurzen Schulteransatz. Sein Körper selbst war kompakt gebaut, nur mit ein paar Stummeln an der Stelle an der man die Beine vermuten würde. Einen Kopf hatte der offensichtliche Engel auch nicht, nur eine totenkopfgleiche Maske, die über einer riesigen S² auf seiner Brust ruhte. Schwarz und Grau waren die beiden dominaten Farbtöne auf seiner eher bunten Oberfläche, aber auch ein paar pastellene Orange Flecken waren leicht zu erkennen. Als der Engel dann auch seinen anderen Folienarm auf den NEO-Ryousanki zufliegen ließ, wurde Shinji wieder bewusst das er sich mitten in einem Kampf befand und das selbiger noch lange nicht gewonnen war. Mit einer schnellen Drehung seines langen Halses, entging der NEO-Ryousanki dem rasiermesserscharfen Folienarm um Haaresbreite, ehe er seinen Kopf nach vorne schnellen ließ, um in das immer noch ausgestreckte Gliedmaß zu beißen. Ein lautes Krachen, vermischt mit dem Knistern von sich entladender Elektrizität war zu hören, als sich die gewaltigen Kiefer des weißen um den Folienarm schlossen. Grellweiße Funken tanzten über die Oberfläche des Engelarmes und den Kopfes des NEO-Ryousankis, als tausende Zähne versuchten das wiederstadsfähige Material zu zertrennen. Auch der Engel schrie in Agonie, ungeachtet der Tatsache das sich seine Maske dabei keinen Millimeter bewegte. Die Kraft in den Hals- und Kiefermuskeln des NEO-Ryousanki's stemmte sie gegen die Kraft in dem Folienarm des Engels, beide hielten einander die Waage und es schien nicht so als würde einer der beiden Kontrahenten dominieren. Doch nur Sekunden später sollte sich das Blatt wenden. Mit einem vor Schmerz und Zorn triefenden Schrei bäumte sich der weiße Gigant auf und entließ den maltretieren Arm des Engels aus seinen Kiefern, als der scharfe Stich von Asuka's Speer seine Schulter peinigte. Die Klinge war komplett in dem unheilligen Fleisch verschwunden, eine Fontäne aus dunkelrotem Blut schoss am Schaft vorbei und verteilte sich über der ohnehin schon roten Panzerrung von EVA-02. In Asukas Augen blitze der Triumpf und ihre Muskeln drückten den Speer fast schon reflexartig weiter in das Fleisch ihres Opfers. "Nimm das du Bastard!" erklang es euphorisch aus ihrem Plug, als sie fühlte wie die Spitze ihres Speers den Schulterknochen des weißen erreichte und anfing ihn mit der PROG-Schwingung zu zerschneiden. Immer lauter schrie der weiße Teufel und immer stärker bäumte er sich auf, bis zu dem Punkt an dem der Engel das Doppelschwert nicht mehr mit seinem Folienarm festhalten konnte und selbiges das dünne Gliedmaß zerfetzte. In einem kraftvollen Schwinger, aufgepowert von der enormen Wut über den Schmerz, riss der weiße Gigant die Doppelklinge herum und ließ die Spitze genau auf den Kopf der weit kleineren Einheit-02 fahren. Berauscht von dem Gefühl den Gegner verletzt zu haben, bemerkte Asuka die drohende Gefahr viel zu spät und konnte nicht mehr ausweichen, sondern nur noch jedes Fünkchen Konzentration das sie aufbringen konnte, in ihr AT-Feld stecken. "ASUKA!" schrie Shinji als er bemerkte das seine liebste in Gefahr schwebte, doch es war zu spät, die Kinge war unterwegs. Zu seiner unendlichen Erleichterung, stoppte die Spitze des Doppelschwertes kurz vor dem Kopf des roten EVAs an einer hexagonalen Wand aus Energie und für ein paar Sekunden schien es so als wären EVA-02 und die Pilotin gerettet. Doch diese Hoffnung scheiterte. Die Klinge, bis vor kurzen noch massiv und aus schimmerndem Stahl, verformte sich innerhalb eines Augenblickes zu einer halbflüssigen schwarzgrauen Masse, ehe sie wieder eine feste Form annahm. Eine Form die jedem der sie sah, das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein langer Stab, geflochten aus zwei hauchdünnen Bändern, welche am Ende in zwei ebenso lange Spitzen endeten. So erschien die Lanze des Longinus vor den Augen der entsetzen NERV'ler, ehe sie Asuka's AT-Feld wie ein Blatt Papier zerfetzte. Whoooo, spannend! Wir alle kennen die letzte Szene, wird sie sich so abspielen wie in EoE? Seid gespannt meine Freunde, seid gespannt. So, das war jetzt ein 6000+ Wörter-Kapitel. ich hoffe das ist vorerst genug um für die verlorenen Wochen zu büßen. Ihr könnt euch drauf verlassen das die nächsten Kapitel wieder pünktlich kommen. Solltet ihr Probleme mit den englischen Sätzen haben, sagt mit bescheid. dann editiere ich noch die Übersetzung hinten dran. Ich hoffe mal das kapitel hat euch gefallen und ihr werdet mir weiterhin (wieder) treu sein. Das nächste Kapitel heißt: Reinkarnation Na das hört sich doch vielversprechend an, oder? Kommis und Omakes sind seeeeehr erwünscht, haltet euch also nciht zurück. Anregungen, Kritik, N²-Minen oder sogar Lob an: ryousanki@arcor.de Ich freu mich schon auch euer Feedback. Und um euch einen gefallen zu tun lass ich ds mit den CHUCK NORRIS Witzen leiber sein^^°. (Wenn ihr sie doch wollt müsst ihr das nur sagen!) Read ya! Ryousanki PS: It's good 2 be back!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)