Der Fluss des Lebens von abgemeldet (Rei im Glück) ================================================================================ Kapitel 123: Die Söhne des Krieges ---------------------------------- ...Auswurfschacht 122-49, zehn Minuten vor Abwurf der Ryousankis... Nahezu lautlos bewegten sie sich vorwärts, jeder Schritt war mit Bedacht gesetzt als sie sich dem gigantischen Tor näherten, welches normalerweise für die EVAs da war. Aber nicht das große Tor als solches war ihr Ziel, viel mehr die kleine Tür direkt daneben, welche definitiv für Menschen ausgelegt war. Es war der Eingang zu dem Wartungsschacht, wie es ihn bei jeder Auswurframpe gab. Ansich nicht viel mehr als ein 1m breiter Korridor der grad mal hoch genug war um nicht knien zu müssen wen man durchgeht. Mit schnellen und eintrainierten Bewegungen wurde ein kleines Kartenadaptiergerät in den Kartenschlitz geschoben und mittels einer ebenso kleinen Tastatur bedient. Der Zeitplan dem das siebzehn Mann starke Team zu folgen hatte, ließ nicht zu das sich der 'Infiltrator' mehr als 35sek mit diesem Schloss befasste. Zu seinem Glück lief es so wie er sich das gedacht hatte und das Schloss war in nicht mal 20sek überbrückt. Ein leises 'Deeeed' ertönte und das Schloss schnappte auf. Während der Schlossknacker sein Werkzeug verstaute, rannten die anderen schwarz gekleideten Gestalten mit ihren Waffen im Anschlag in den Korridor. Mit schnellen Schritten liefen sie durch den Gang, ihre Kampfstiefel trafen trotz ihrer schweren Sohlen nahezu lautlos auf das Metall aus dem der Boden bestand. Nachdem sie etwa 200m teif in den Schacht gerannt waren, blieb der Anführer der Gruppe unvermittelt stehen und hob die rechte Hand auf Schulterhöhe. Einzig den antrainierten Reflexen seiner Leute war es zu verdanken das sie ihn nicht von hinten umrannten. Er bückte sich leicht vor und aktivierte eine kleine Lampe die irgendwie in seinem Handschuh integriert war. Währe der Helm den er trug nicht nach außen hin schalldicht gewesen, hätte man ihn nervös schlucken hören können. Nicht mal 30cm vor seinem Gesicht war ein hauchdünner Draht gespannt. Selbiger Draht führte auf der einen Seite zu einem alten Wasserrohr an dem er wohl einfach festgebunden war. Das war es nicht was ihn beunruhigt, vielmehr war es der Riesenklumpen Sprengstoff am anderen Ende der Schnur, welche an an einem Multitrigger angebracht war. Mit einer simplen Handgeste befahl er seinen Feuerwerker an seine Seite. Der Sprengstoffspezialist erkannte die Bombe im Bruchteil einer Sekunde und nickte nur kurz, ehe er anstalten machte selbige zu entschärfen. Doch grad als er ein seltsam aussehendes Gerät an dem Zünder ansetzen wollte, bemerkte er einen zweiten Draht, welcher unter der eigentlichen Ladung verlief und etwa 30cm weiter von einer kleinen Drahtschlaufe umgelenkt wurde. Zu sehr auf seine Sicherheit bedacht, wagte es der Sprengmeister nicht noch irgendwas an der Bombe zu machen, ehe er nicht wusste was es mit dem Draht auf sich hatte. Sein Blickfeld wanderte nach unten und folgte dem Draht in Richtung Boden, wo er von einem weiteren Umlenkdraht so dirigiert wurde das er direkt über dem Boden verlief. Das interessante, so fand der Sprengmeister, war aber das sich der Draht dann teilte und in verschiedene Richtungen verlief...und sich mit weiteren Drähten kreuzte. Sehr vielen weiteren Drähten. Um es deutlich zu machen: Der Boden - und wie er dann mit dem Schein der Taschenlampe feststellte: der ganze Korridor - war übersäht mit den hauchdünnen Stahlfäden, ebenso wie die Wände auf den zweiten Blick hin mit vielen verdächtig aussehenden Objekten gepflastert waren. Ohne groß zu überlegen wusste er das auf keinen Fall jedes dieser Objekte ein Sprengsatz sein konnte, denn bei der Explosion die dadurch entstünde, würde der komplette Hügel samt Auswurfschacht zerstört. Außerdem würde eine einzige Sprengladung reichen um selbst eine weit größere Gruppe zu zerlegen. Mit sicherheit waren über 90% der Sprengsätze nur Dummys. Aber auch wenn er das wusste, es half ihm momentan nicht im geringsten weiter. Er müsste so oder so jedes Packet einzeln überprüfen und entschärfen, was demnach einen unverhältnismäßig hohen Zeitaufwand zur Folge hätte. Mit nur wenigen Gesten machte er seinen Gruppenführer darauf aufmerksam das sie es auf keinen Fall innerhalb des Zeitfensters schaffen würden. Angefressen, aber zu sehr auf seinen Auftrag fixiert um das erkennen zu lassen, überdachte der Gruppenführer seine Optionen. "Meldung an OPZ, Zeitfenster nicht einzuhalten, benötigen Weisung." sagte schließlich mit einer Mischung aus Wut und Resignation in der Stimme. Einer der Soldaten weiter hinten im Gang zog sofort ein wenig an dem Headset, welches in seinem Helm integriert war und fing an leise zu sprechen. Der Zeitplan war im Eimer, ohne Frage. Sie konnten nicht hier durch ohne mindestens eine halbe Stunde zu verlieren. Inakzeptabel. Die einzige Alternative die vorgesehen war, beinhaltete das Abseilen aus 1,4Km höhe mitten hinein in die Geo Front. Gut, sie hatten die Ausrüstung dafür, aber keiner von ihnen hatte sich wirklich ernsthaft mit diesem Scenario befasst das es nur der Vorschrift wegen als Alternativroute genommen wurde. eigentlich war man fest davon überzeugt gewesen diesen, nahezu gar nicht benutzten Auswurfschacht zu benutzen um ins Central Dogma zu gelangen. Keiner musste lange überlegen um zu wissen das es der GSG-9 war, welcher für diese rafinierte Sicherung verantwortlich war. Nach wenigen Minuten gab der Funker die erhaltenen Befehle weiter. "Sir, wir haben Weisung den Zeitplan außer acht zu lassen und nach dem Muster Search and Destroy vorzugehen." Nach weiteren zehn Sekunden Bedenkzeit gab der Anführer ein einfaches Signal, woraufhin die ganze Gruppe kehrt machte und den Gang zurücklief. Sauer wie er war, pfiff der Gruppenführer in diesem Augenblick auf Heimlichkeit und Stealthtaktiken und machte statdessen eine Gewehrgranate bereit. Seine ATCW-MK 4, eine multifunktionale Schusswaffe, wurde nun mit einem kleinen Stab bestückt, der einfach in das Rohr geschoben wurde. Dieser, etwa 8cm lange Stab, hatte an dem Ende welches dann aus de Rohr stand, eine kleine aber wirksame Sprengladung angebracht. So gesehen war es der kleinste Bruder einer ordinären Panzerfaust. Als die Gruppe weit genug weg war, blieb der Gruppenfüher stehen und ging mit der Waffe in den Anschlag. Seine Leute, die nicht gesehen hatten was er tat da er ja nun hinter ihnen lief, bemerkten erst das etwas falsch war, als sie das gehemmte knallen der 5.56mm Patrone hörten, welche dann die kleine Gewehrgranate antrieb. Just in dem Moment in dem sie sich fragend umdrehten, schlug die Granate genau an dem Fleck ein, den der Gruppenführer mit einem kleinen Ziellaser markiert hatte. Die Explosion der Gewehrgranate war klein, man hätte denken können das es sich nur um einen größeren Böller hielt, dennoch war die Wirkung bei weitem größer. Die Druckwelle die von der Explosion ausging, stieß allen Mitgliedern des Einsatzteams gegen die Brust und löste einen Staubwirbel auf, von dem man dachte das es solche in dem Ausmaß nur in der Wüste geben könnte. Auch die ganzen Atrappen wurden von der Druckwelle erfasst und zerrissen, denn sie bestanden nur aus einfachem, aber gut verarbeitetem Pappmaschee. Die eine Ladung die echt war, explodierte kurz darauf und verursachte einen weit heftigeren Knall. Die Soldaten wurden diesmal umgeworfen und ein heißer Overdrift aus brennender Luft zog über ihre Köpfe. Es war der Moment an dem sich der Gruppenführer eingestand das er vielleicht doch ein wenig übereilt gehandelt hatte. Als die Explosion dann schlussendlich verklungen war, richteten sich alle auf und untersuchten sich schnell auf verletzungen. Mehr als einmal wurde dabei ein ungehaltener Blick in Richtung des Verantwortlichen geworfen, diser Ignorierte sie aber. Nach wenigen Minuten waren sie wieder unterwegs und hasteten den Gang entlang, hoffend das die Explosion auch wirklich gereicht hat um allen anderen Bomben den Garaus zu machen. "Scheint so als würden wir Besuch bekommen." brummte Vanessa in sich rein als sie das ferne Echo der Explosion hörte. Sie wandte sich an einen ihrer Männer und blickte ihn durch die Sturmhaube fragend an. Er selbst arbeitete grad mit seinem Laptop um ihr die Information zu beschaffen die sie grad verlangte. "AS 122-49. Einer von denen mit den Atrappenfallen. Camouflage wartet am Ende des Schachtes..." erklärte er, ehe Nessi ihn unterbrach. "Wie viele?" Belerophon murmelte irgendwas unverständliches, er hasste es wenn man ihm ins Wort fuhr. "Der Bewegungsensor konnte nicht alles erfassen, der Gang war zu schmal und die Bombe hat ihn mitgenommen. Aber mindestens 15." meinte der junge Mann. Sein Blick wanderte immer wieder zu seinem Gewehr das neben ihm gegen eine Barrikade gelehnt war. Nessi blieb das nicht verborgen. "Nervös, huh?" fragte sie in einem ruhigen Tonfall. Belerophon zuckte deswegen kaum merklich zusammen und nickte dann. "War halt noch nicht so oft draußen, du kennst mein Aufgabengebiet." meinte er mit einem Seufzen. Vanessa konnte ihn verstehen, immerhin war er 'nur' der taktische Hacker der Mannschaft. Sicher, er hatte die gleiche Ausbildung hinter sich wie jeder andere beim GSG-9, aber seine Einsatzliste war vergleichsweise kurz und beschränkte sich auf Missionen die für seinen Aufgabenbereich eher risikoarm waren. Das hier jedoch war das genaue Gegenteil von allem was er bisher geleistet hatte. "Keine Panik, du gehörst zum GSG-9, du bist also einer der besten, auch wenn du noch nicht so viel Blei verstreut hat wie die anderen. Außerdem musst du eh nur Koordinieren. Denk einfach es ist eine Ausbildung zum Thema 'Aufgabenewältigung unter erschwerten Bedingungen', dann passt das schon." meinte sie beruhigend, woraufhin ihr der junge Mann dankend zunickte. Plötzlich sah er eine kleine Warnanzeige auf seinem Bildschirm. "Sie bewegen sich nun in Sektor A-5-2." war alles was er sagen musste um Nessi ein teuflisches Grinsen auf das maskierte Gesicht zu zaubern. "Showtime." war alles was sie dazu sagte. Langsam schlichen sie sich voran, jeder Schritt brachte sie näher an ihr Einsatzziel. Die Kommandobrücke des Central Dogma. Sie sollten das Herzstück der NERV Streitkräfte ausschalten...egal wie. Nach einigen Metern traten sie aus dem engen Tunnel hinaus, welchem sie nun fast 2Km weit gefolgt waren. Es war wirklich kein Zuckerschlecken gewesen sich durch die teilweise sehr engen Stellen zu quetschen, aber sie haben es geschafft. Gut, der Zeitplan war technisch gesehen im Eimer, denn sie würden es unter keinen Umständen schaffen die verlorenen 12 Minuten aufzuholen. Doch das war ihnen jetzt egal, denn der Zeitplan galt nur wenn sie es bei einer Stealthmission beließen. Keiner machte sie die Illusion das die Explosion von eben ungehört geblieben war. Der kleine Korridor wich nun einer Art riesiger, wenn auch sehr schmaler Halle. Auf der Karte mit der sie sich durch den Komplex bewegten, konnte man nicht erkennen welche Dimensionen dieser Raum hatte, aber sie waren sich sicher das die Halle mindestens 50m hoch, etwa 10m breit und 300m lang war. Am hinteren Ende konnte man so etwas wie ein offen liegendes Treppenhaus erkennen, welches nach oben und unten führte. Scheinbar war dieser Raum hier ein Teil des Evakuierungsweges. Mit allergrößter Vorsicht ströhmten sie einer nach dem anderen in den Raum und nahmen sofort ihre Deckungspositionen ein. Es war wie ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit, ein wenig gebogen an den Blickrändern und ungewöhnlich unstet. Ein kompliziertes und doch symetrisch angeordnetes Muster aus schwarzen Linien und einigen Zahlen durchzog das kleine Blickfeld. Langsam aber sicher wurde die Bewegung ruhiger, das Blickfeld tanzte nicht mehr so über die Personen die es einfasste. Die Linien richteten sich aus, ein Kreuz das in der mitte offen war, lag nun genau auf dem Kopf einer der Männer, die nervös in alle Richtungen blickten. Dennoch, denjenigen, dem das Blickfeld gehörte, sahen sie nicht. Sein Körper war perfekt getarnt, er verschmolz nahezu mit der Umgebung. Es waren lediglich ein paar Striche aus aschgrauer Farbe und ein alter Karton der über ihm lag, dennoch sah es für jeden Beobachter so aus als währe da nichts weiter als ein haufen Dreck, von dem man sicher sein konnte das er sich in einem solchen Raum ansammelt. Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung drückte er die Schulterstütze seines Gewehrs tiefer in die Schulter, sofort wurde das Wackeln schwächer und der Blick schärfte sich. Nur noch wenige Meter und der erste der Männer würde sich im roten Sektor befinden, ein Areal das durch eine imaginäre Linie abgegrenzt wurde. Nahezu lautlos klickte die Sicherung und verkündete so das die Waffe bereit war den Tod mit millimetergenauer Präzision auf den Feind zu speien. Noch zwei Meter...nur zwei winzige Meter... Irgendwie war ihm nicht wohl bei der ganzen Sache, bis auf die Unannehmlichkeit mit dem vermienten Korridor war alles zu einfach. Ohne sich seine leichte Nervosität anmerken zu lassen, blickte sich der Gruppenführer um. Seine Männer hatten sich allesamt bestmöglich verteilt und sicherten einander, aber etwas anderes hatte er auch nicht erwartet, immerhin war es eine erfahrene Kampfgruppe. Auch bemerkte er das er nicht der einzige war, der hier nervös war. Einige seiner Leute blickten sich ein wenig zu schnell um als das sie ruhig sein konnten. Er hoffte inständig das dieser Raum so leer war wie er aussah, mit seiner cm-dicken Staubschicht, dem Müll und den Fledermäusen die in verschiedenen Ecken an der Decke hingen und sich ihrer Ruhe erfreuten. Noch einmal atmete er tief durch und signalisierte seinem Team das sie vorücken sollten. Nach einer kurzen Sekunde des Zögerns, schritten die ersten beiden vor und eilten in einer sehr niedrigen Gangart und mit der Waffe in Vorhalteposition durch den langen Raum. -TOCK-pliinnnnnnggg- Alle merkten auf als sie dieses Geräusch hörten. Es war nicht wirklich laut, vergleichbar mit dem Geräusch das entsteht wenn jemand mit den Fingerknöcheln an einer Holztür anklopft, unmittelbar gefolgt von einem sehr kleinen Hammer der auf einen Amboß einschlägt dennoch hatte es die Wirkung einer Explosion auf die Gruppe, die dann auch sofort auf dem Boden warf und sich suchend umsah. Nur einer nicht. Der linke von den beiden Männern, welche die Spitze der Formation bildeten, stand immer noch aufrecht und machte keine Anstalten sich hinzuwerfen wie er es ohne Zweifel in seiner Ausbildung gelernt hat. Der Soldat zu seiner rechten wollte ihn erst fragen warum zum Teufel er sich nicht in Deckung begab, als der Mann in sich zusammen sackte und der Länge nach auf dem Boden aufschlug. Erst jetzt bemerkten die anderen das sein Helm auf der Rückseite ein dickes Loch hatte aus dem es nun rot herausfloss. Das war dann wohl das -TOCK- gewesen. Das -Pliinnnnnggg- erklährte sich mit der dicken Schramme im Boden, etwa 3m weiter hinter dem toten, von selbst. Sofort zogen sich die Soldaten in geordneter Hektik zurück in den Korridor, bis sie hinter einer Ecke verschwunden waren. Zufrieden mit seinem Werk betrachtete er den winzigen Rauchkringel, der aus dem Armdicken Schalldämpfer seines Gewehres emporstieg. Auch aus dem Verschluss qualmte es ein wenig, nachdem die 7,62mm den Lauf verlassen hatte. Wenn er richtig gezählt hatte, dann waren es insgesamt 17 Soldaten gewesen, 16 wenn man den mit dem neuen Frischlufteinlass im Kopf weglässt. Er wusste nicht ob das alle waren, immerhin konnten sich ja auch noch welche im Korridor versteckt halten, aber das war ihm egal. Es gab auf dieser Route nur einen Weg und das war seiner. Mit einer einfachen Bewegung lud er eine neue Patrone in die Kammer, nichts von dieser Aktion war zu sehen da der Karton seinen Oberkörper und dementsprechend auch die Arme verdeckte. Seine Position war einfach optimal. Damals bei der Fremdenlegion hatte er es nie so einfach gehabt, aber zu der Zeit war ihm das auch grade recht. Heute, vier jahre nachdem er vom GSG-9 rekrutiert wurde, war er zwar immer noch in Bestform, aber er beschwerte sich bei dieser Anführerin nicht, wenn er ausnahmsweise mal seine Ruhe bei der Arbeit hatte. Hmmm, was war denn das? Einer der Männer streckte den Kopf ein wenig aus dem Eingang des Korridors und blickte etwa in seine Richtung...und hatte dabei ein ziemlich dickes Gerät vor den Augen. "Scheisse!" knurrte Camouflage und zielte auf den Kopf, doch bevor er den Soldaten mit der Wärmebildbrille abschießen konnte, hatte er sich schon wieder zurückgezogen. Er wusste das seine Position nun wohl aufgeklährt war, denn er hatte darauf verzichtet eine Isodecke zu benutzen. Sein Pech, wie er grad feststellte. So schnell er konnte sicherte er sein Gewehr und zog sich nach hinten zurück. Ihm war klar das in den nächsten paar Sekunden irgendwas zu ihm geflogen kommen würde und das es sich dabei definitif nicht um eine Brieftaube handeln wird. Nur zehn Sekunden nachdem man ihn entdeckt hatte, war er mitsamt Ausrüstung von seiner Position verschwunden und wanderte schnellen Schrittes seine Rückzugsroute entlang. Allerdings ließ er es sich nicht nehmen noch schnell die Claymore's scharf zu machen, welche seine aufgegebene Scharfschützenstellung sicherten. Kurz darauf zerbarst eine Gewehrgranate an der Stelle, die eben noch sein Lauerplatz war. "Scheisse...Kazama..." knurrte der Gruppenführer als er den leblosen Körper seines Kameraden betrachtete, welcher in einer immer größer werdenden Blutlache lag. Die Granate war genau an der Stelle eingeschlagen an der sein Observer den Scharfschützen erspäht hatte. Innerlich verfluchte er sich dafür nicht damit gerechnet zu haben das NERV mehr als eine Sprengfalle in diesem Gang plaziert hat. "Gosaburo, aufklährung." Sein Observer zögerte kurz, ehe er dem Befehl nachkam. Der Tote war einer seiner Kameraden in der Kampfausbildung gewesen. Vorsichtig lugte er mit dem Kopf um die Ecke, sein Wärmesensor surrte leise auf seiner Stirn. Das aschgraue Bild zeigte keine hellen Flecken, auch nicht an der Stelle an der er eben noch den Scharfschützen ausgemacht hatte. Die leichte Resthitze der Explosion reichte nicht aus um die Werte zu verfälschen. "Clean." sagte er und ging dann vollends um die Ecke um zu sichern, kurz darauf folgten die anderen und ströhmten wieder in den großen Raum, wenn auch diesmal nicht ganz so schnell wie das letzte mal. Auch wenn er wusste das er mit Sicherheit tot war, schickte der Gruppenführer seinen Sanitäter zu dem leblosen Körper. Es war nicht viel mehr als eine Routinehandlung die so in den Vorschriften geschreiben stand, aber irgendwie tat er es auch in der leise, unbegründeten Hoffnung das dieser simple Akt sein Gewissen beruhigen könnte. Ein Kopfschütteln des Sani's begrub diese Hoffnung. "Bringt ihn weg...er muss hier nicht so offensichtlich rumliegen..." befahl er, wobei er den letten Teil eher zu sich selbst sprach. Sein Sani und ein anderer Kamerad trugen den Leichnam daraufhin an Armen und Beinen in eine Ecke des Raumes und deckten ihn mit einer kleinen Plane ab. eigentlich war sie zum Schutz vor Gefahrenstoffen gedacht, aber das war den Männern in dem Augenblick auch egal. Es war wieder nur eine simple Handgeste, welche die Gruppe dazu veranlasste saich in Bewegung zu setzen. Das dumpfe, kaum hörbare Poltern ihrer Stiefel wurde in dem großen Raum so weit verstärkt das es sich anhörte wie das Echo eines Gewitters. Ihr Schritte waren immernoch schnell und präziese, aber diesmal auch um einiges Vorsichtiger. Der Boden wurde nun akribisch genau abgesucht ehe man einen Schritt darauf setzte und auch der vordere Teil des Raumes, da wo sich der Scharfschütze aufgehalten hatte, wurde nun durch die Zielfernrohre von mindestens 8 Gewehren betrachtet. "Hier Camouflage, Eowyn bitte kommen." ertönte es aus Vanessas Funkgerät. Sie, Belerophon und alle anderen die grad den Gang bewachten blickten kurz auf den handygroßen Kasten der an ihrer Weste angebracht war, ehe sie den Knopf drückte der die Verbindung herstellte. "Eowyn hört, kommen." sprach sie leise aber verständlich, ihr Kehlkopfmikrophon übertrug jede Schwingung ihrer Stimmbänder sofort zum Funkgerät. "Hier Camouflage hatte vor 3min Kontakt mit 'Montagou', einer gebunden, 16 aktiv, kommen." erklang es aus dem kleinen Lautsprecher an ihrer Brust. Sie hatte auf Lautsprecher gestellt damit die anderen mithören konnten ohne sich dabei von den kleinen Ohrstöpseln ablenken zu lassen. "Hier Eowyn, habe verstanden. Wie ist ihr Status, kommen." Vanesa konnte sich schon denken das Camouflage seinen Posten aufgeben musste um sich in Sicherheit zu bringen. Ansich hätte er jeden ausschalten können, aber das war nicht der Plan. Vielmehr wollte man den Gegner so lange aufhalten, bis die feindlichen EVAs besiegt wären und der Feind somit entgültig geschlagen wäre. Das schon einer Tot ist, liegt nur daran das man ein aussagekräftiges Exzempel statuieren musste um dem Gegner zu zeigen das man selbst zu allem Bereit war. "Hier Camouflage, bin unterwegs nach Sektor 2-8-4. Benötige Verhaltensmuster, kommen." Vanessa überlegte. Was sollte sie ihm sagen...agressiv, defensiv oder passiv? Beim ersten hätte er die Erlaubnis auf alles zu feuern das seiner Meinung nach nicht hundertprozentig Koscher war. Defensiv würde bedeuten das er nur dann feuert wenn der Gegner in einen von ihr festgelegten Bereich eindringt. Passiv bestünde aus reiner Beobachtung ohne Interaktion mit dem/den Zielobjekt/en. Vanessa wollte vermeiden das noch mehr Menschen getötet wurden, die eigentlich noch nicht mal wussten das man sie benutzte, allerdings heisst es in solchen Situationen: immer die eigene Sicherheit zuerst. "Was haben wir bei 2-8-4?" fragte sie Belerophon, hoffend das sich aus den örtlichen Gegebenheiten ein Vorteil erschließen lassen könnte. Sie hatte Glück. "Da haben wir eine Schützenhöle zusammengenietet. Perfekt würd ich sagen." meinte der junge Mann mit einem Grinsen das man unter der Sturmhaube nur erahnen konnte. "Oh jaaa." murmelte Vanessa, wobei sie in das Grinsen mit einstimmte. Kurz darauf hatte sie das Funkgerät wieder in Betrieb. "Hier Eowyn. Schützenhöle bei 2-8-4 besetzen. Defensivmuster mit LoA bei ... ... ... 100m, kommen." befahl sie mit einem zufriedenen Unterton in der Stimme. Auch Camouflage schien zufrieden zu sein, auch wenn es schwer war das aus seinem französischen Akzent rauszuhören. "Hier Camouflage, habe verstanden. Ende." Mit langen Schritten rannte der in Grau und Schwarz getarnte Mann durch den Gang, sein großes Gewehr hatte er dabei über die Schulter gelegt. Mit jedem Schritt wippte die Waffe auf seiner gepolsterten Schulter wie ein Metronom das einen stätigen Takt von sich gab. Nach nur wenigen Minuten war er an der Position die er erreichen wollte. Wieder war es ein verdammt langer und grader Gang, auch wenn sich seine Höhe diesemal auf Flurniveau begrenzte. Am Ende des ganges war ein Wall aus Sandsäcken gestapelt worden, hinter dem man ein metallenes Konstrukt erkennen konnte. Selbiges Konstrukt war, bei genauerer Betrachtung, eine Art Bunker im Kleinformat. Man hatte scheinbar aus Metallplatten, welche man aus dem Lager gekl...geborgt hatte, eine recht stabil wirkende Stellung gebaut. Auch wenn er wusste das es sogar für solche patchwork-bunker eine eigene, buchdicke ZDv (Zentrale Dienstvorschrift) gab, überprüfte er noch einmal die Beschaffenheit der Konstruktion, ehe er in ihr Stellung bezog. Ok, der Stahl war Rostfrei, definitiv ein Pluspunkt. Er war über 10mm Dick, also ausreichend um alles bis hin zu 7,62mm aufzuhalten (ausgenommen Sabot-Spezial vielleicht). Die Öffnung für Gewehr und Sichtfenster war so klein wie möglich gehalten, grad so groß dass das Rohr hindurch passte. Kurz über dem Loch für das Rohr war ein weiteres, ein wenig größeres Loch für das Zielfernrohr. Es war so angebracht das man den kompletten Gang überblicken konnte, ohne dabei mehr Angriffsfäche zu bieten als irgend nötig. Definitiv, hier drin fühlte er sich sicher, was aber schon allein daran lag das er die Schweissnähnte mit Sicherheit einem seiner Kammeraden zuordnen konnte. *Axel, du bist ein Genie.* dachte er mental grinsend und bereitete sein Gewehr vor. Er hätte jetzt einiges für eine rote Spraydose und 2 Minuten Zeit gegeben, den dann würde exakt 100m entfernt eine rote Linie mit den Worten 'Cross Me' auf dem Boden zu sehen sein. Tja, diesmal keine EVAs. Wenn ich euch fragt warum es nur 17 (-1) Soldaten sind, dann werdet ihr später noch eine Erklärung erhalten. Und falls sich jemand denkt: 'Montague'...das kommt mir bekannt vor... dann solltet ihr euch noch einmal mir Romeo und Julia befassen (Auch wenn ich weiß das die wenigsten von euch nach dem Deutschunterricht in der Schule je wieder Lust auf dieses Meisterk haben werden.) Wie dem auch sei, ich hoffe das kapitel hat euch gefallen, was ihr mir sicher mit Kommis vergüten weret. Das nächste kapitel heißt: What the F*** is THAT? Jup, das Kapitel wird interessant. Kommis und Omakes sind mehr als erwünscht, also bitte lasst mich nicht hängen! Anregungen, kritik, N²-Minen oder sogar Lob an: erdmannmrgth@aol.com Über Feedback freue ich mich immer! Ach ja, hier noch was in eigener Sache. Ich werde in kürze meinen Vertrag mit AOL kündigen was dazu führen kann das ich zu einer unpassenden Zeit auf einmal internettechnisch auf dem trockenen liegen könnte. Selbstredend werde ich euch informieren wenn das der Fall ist, immerhin gibt es noch öffentliches Internetzugänge, allerdings könnte sich das Updaten verschieben bis ich einen neuen DSL-Vertrag habe. Ich werd auf jeden Fall tun was ich kann um euch weiterhin mit Lesestoff zu versorgen, ich wollte euch nur warnen sollte es zu Engpässen kommen. Damit wäre das geklährt, bleibt nur noch CHUCK NORRIS! CHUCK NORRIS hat unter seinem Bart keineswegs ein Kinn - nein - dort hat er eine dritte Faust! Mwahahaha! Also bis demnächst. Ryousanki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)