Der Fluss des Lebens von abgemeldet (Rei im Glück) ================================================================================ Kapitel 53: Was es heißt ein Mensch zu sein ------------------------------------------- Was es heißt ein Mensch zu sein Sie fühlte sich schlecht als sie erwachte. Ihr ganzer Körper schmerzte und ihr Kopf schien in eine Super Nova geraten zu sein. Langsam versuchte sie sich aufzusetzen aber sie wurde irgendwie daran gehindert. Vorsichtig....gaaaaanz vorsichtig öffnete sie die Augen. Helles Licht drang auf sie ein und ihre Kopfschmerzen zuckten kurz nach oben. Langsam wurde das Licht erträglich und sie sah sich ein wenig um. Soweit sie es erkennen konnte war sie in einem kleinen Raum mit einer Lampe an der Decke. Die Wände schienen sehr Massiv zu sein und in einer davon konnte sie ihr Spiegelbild sehen. Erst war sie zutiefst erschrocken als sie den zarten menschlichen Körper sah, in dem nun ihre Seele hauste. Aber nach kurzer Zeit konnte sie sich wieder erinnern. *IMPARIEL.....er hat auf mich geschossen....die Riesen....so schwach...neue Form...* waren die einzigen Gedanken die sie klar zusammensetzen konnte, mehr war bei ihren Kopfschmerzen nicht drin. Plötzlich nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung war. Eine Lilim mit gelbem Haar kam auf sie zu und blickte ihr in die Augen. Hinter ihr standen weitere Lilim die ein grimmiges Gesicht machten, scheinbar ihre Wächter. Die Lilim holte ein kleines silbernes Stäbchen heraus und leuchtete ihr wieder mit hellem Licht in die Augen, während sie vorsichtig IMIELs Augenlider zurückhielt. Wieder explodierten die Kopfschmerzen und sie stöhnte leicht. Die gelbhaarige Lilimfrau wahr überrascht. Ihr Blick wurde fester und fixierte IMIELs Augen. „Kannst du mich verstehen?“ fragte sie. IMIEL wollte mit ja antworten, aber sie wusste nicht wie man mit diesem Körper spricht. Stattdessen nickte sie leicht. „Kannst du auch sprechen?“ fragte die Lilimfrau. Scheinbar war sie sehr klug. IMIEL schüttelte langsam den Kopf. „Weißt du wie man mit einem Menschenkörper spricht?“ fragte sie nun. Scheinbar war die Lilimfrau wirklich sehr klug. IMIEL verneinte wieder mit einem Kopfschütteln. „Hast du Schmerzen?“ IMIEL war überrascht. Entweder konnten die Lilim Gedanken lesen oder diese Frau war sogar extrem klug. IMIEL nickte leicht. „Im Kopf?“ Wieder ein Nicken. „Auch anderswo?“ fragte die...Blonde, ja genau, diese Haarfarbe hieß Blond. IMIEL nickte wieder. „Ruh dich weiter aus, Menschenkörper brauchen viel Ruhe wenn sie verletzt sind.“ sagte die Blonde und verließ mit den beiden anderen den Raum. Kurz darauf wurde das Licht über ihr schwächer aber es ging nicht aus. Trotzdem war es viel angenehmer als das grelle von vorhin. IMIEL wusste das die Blonde Recht hatte, immerhin hatte sie ja genug Wissen aus dem Lilimarchiv entnommen um die Physiologie der Menschen zu verstehen. Kurz nach diesem Gedanken schlief sie wieder ein. Unterdes ging Ritsuko wieder in ihr Labor, das auf der anderen Seite der Spiegelwand lag. Unnötig zu erwähnen das es ein einseitig durchschaubarer Spiegel war. „Und, wie ist ihr Zustand?“ fragte Misato nachdem Ritsuko sich gesetzt hatte. „Scheinbar starke Kopfschmerzen, aber das wundert mich nicht, immerhin ist es ein menschlicher Körper den sie da hat. Wahrscheinlich wird dieser Zustand in ein zwei Tagen vorbei sein und sie hat sich an ihren neuen Körper gewöhnt.“ meinte Ritsuko. „Sie schien überrascht zu sein als sie ihr Spiegelbild erblickt hat.“ meinte Khozo der ein wenig abseits in der Ecke saß. Ritsuko stimmte ihm innerlich zu. „Vielleicht wusste sie nicht das sie sich verwandelt hat.“ meinte Misato. „Vielleicht...aber das werden wir noch herausfinden. Vorerst werden wir sie in Ruhe lassen. So wie sie mich angekuckt hat, sah sie aus wie du nach einer durchzechten Nacht.“ Misato warf ihrer Freundin einen giftigen Blick zu und wandte sich wieder dem Spiegel zu. „Ich hoffe nur wir machen keinen Fehler wenn wir sie am Leben lassen. Das letzte mal hatte diese Art von Neugier die Hälfte der Menschheit ausgelöscht...“ murmelte die dunkelhaarige und ging dann aus dem Container. Es waren zwei Tage vergangen seitdem die Railgun abgefeuert und IMPARIEL vernichtet wurde. Aus dem Zelt wurde in der Zeit ein Doppelcontainer In dem ersten wurde IMIEL aufbewahrt, in dem anderen nebenan hatte Ritsuko ihr provisorisches Labor. Momentan waren EVA-15 und EVA-18 anwesend und hatten ihre Automatikgewehre griffbereit neben sich liegen. „Was meinst du, ob sie in friedlicher Absicht hier ist?“ fragte Kensuke. Kati antwortete nur zögerlich. „Ich weiß nicht, es währe schön, aber ich bin in solchen Fällen lieber pessimistisch.“ Ein Seufzen kam aus ihrem Mund und ließ ein paar blasen im LCL treiben. „Findest du es nicht auch komisch das sie als Engel so klein war? Ich meine sie war doch höchstens 8m hoch. Wenn ich da an all die anderen Engel denke, die waren immer mehrere Stockwerke groß.“ meinte Kensuke grübelnd. Auch Kati hatte diesen Gedanken schon gehabt. „Vielleicht ist sie noch nicht...äh...ausgewachsen?“ kam es mehr fragend als meinend von ihr. „Ich schätze mal Raten bringt da nichts, wir werden sie wohl fragen müssen wenn sie wach ist. Mit ein bisschen Glück antwortet sie sogar.“ meinte Kensuke und wandte sich wieder dem E-Book zu das er sich auf seinen EVA geladen hatte. Im HQ hatten sich die anderen Children wieder einmal in der Kaffeeteria zusammengefunden und besprachen die Angelegenheit. Vanessa saß interessehalber bei ihnen. „Und du willst wirklich allein mit ihr sprechen?“ fragte Stefan ungläubig. Rei hatte die Bitte geäußert den ersten Kontakt mit dem Engel herstellen zu dürfen. „Ja. Ich bin ihr ziemlich ähnlich. Sie wird mir gegenüber weniger Angst empfinden. Zumindest hoffe ich das.“ meinte sie. „Aber was ist wenn sie gefährlich ist? Sie hat uns zwar geholfen, aber wer sagt das das nicht nur ein raffinierter Plan ist um unser Vertrauen zu erlangen. Wenn wir bedenken wie Intelligent die letzten Engel vorgegangen sind, würde es mich nicht wundern.“ kam es von Shinji. Kurzes nachdenkliches Schweigen folgte auf seine Worte. Vanessa die die ganze Zeit nur zugehört hatte, wandte sich nun das erste mal in dem Gespräch an die Children. „Eins steht schon mal fest, der erste Kontakt darf nicht von waffenstarrenden Wachpersonal begleitet werden. Denkt mal nach, wie würdet ihr euch fühlen wenn jemand kommt und sagt: ich will nur ein wenig mit dir reden und hinter ihm und an seinen Seiten stehen Schwerbewaffnete Soldaten denen es schon in den Fingern juckt? Deshalb finde ich Reis Vorschlag gar nicht mal so dumm. Einer einzelnen Person öffnet man sich eher als einer Bande grimmiger Wachmänner. Damals als das GSG9 noch der Polizei unterstellt war, habe ich öfters Verhöre geleitet, ich weiß wovon ich rede.“ meinte sie. Irgendwie kam das Argument durch und die Kinder nickten. „Trotzdem, ich bin nicht von der Idee begeistert das du dich in eine solche Gefahr begibst. Ich vertraue dir und deiner Einschätzung der Lage, aber mir ist bei der Sache nicht wohl.“ meinte Stefan an Rei gewandt. Diese schenkte ihm ein sanftes Lächeln und nahm seine Hand. „Mach dir um mich keine Sorgen, ich pass schon auf mich auf.“ meinte sie. „Wondergirl kann schon auf sich selbst acht geben. Außerdem werden wir ja mit unseren EVAs außerhalb des Containers stehen und unsere Skalpellspeere auf den Engel richten. Wenn sie irgendetwas macht was uns nicht in den Kram passt, wird sie schlicht und einfach verhackstückt.“ meinte Asuka aufmunternd. Stefan grummelte etwas Unverständliches und nahm Rei in den Arm. „Wir werden alle auf Rei aufpassen falls sie mit dem Engel spricht. Aber ich glaub das entscheiden letztendlich Misato, Prof. Fuyuzuki und Dr. Akagi.“ kam es gelangweilt von Hikari. Wieder vergingen eineinhalb Tage bevor IMIEL erneut aufwachte. Diesmal hatte sie keine Kopfschmerzen aber sie fühlte sich dennoch sehr schwach. Als sie die Augen öffnete blickte sie sich erst mal ein wenig aufmerksamer um als beim letzten mal. Sie spürte das man sie festgebunden hatte. Erst war sie erschrocken über diese Erkenntnis, aber dann kam es ihr nur logisch vor. *Ich bin immerhin eine von denen die ihr Leben bedrohen...* dachte sie ernüchternd. Des Weiteren stellte sie fest das sie unter einer Gewebeschicht lag die ihren Körper scheinbar warm hielt. *Das nennt man Decke...glaub ich...* Anscheinend steckte sie immer noch im selben Raum wie beim letzten mal, denn die eine Seite war verspiegelt. Diesmal betrachtete sie ihr neues Äußeres eingehender. *Scheint ganz gut geworden zu sein...* dachte sie beim Anblick ihres Spiegelbildes. Sie betrachtete sich noch eine Weile bevor wieder jemand den Raum betrat. Es war nicht die blonde Lilim. Nein...dieses Wesen hatte Ähnlichkeit mit ihr. Blaue Haare, rote Augen und scheinbar noch recht jung. Auch an ihrer Aura kam IMIEL etwas bekannt vor, aber sie konnte es nicht gleich einordnen. Plötzlich finge die junge Lilim an zu sprechen. „Wer bist du?“ fragte sie mit einer neutralen Stimme. IMIEL wollte ja antworten, aber sie wusste nicht wie... „Du hasst Stimmbänder in deinem Hals, wenn du sie durch deine Atemluft vibrieren läst, entstehen Laute.“ kam es daraufhin von der blauhaarigen Lilim. Stimmt, da war was mit Stimmbändern im Archiv. IMIEL suchte in ihrem Gedächtnis nach den Informationen und wurde nach kurzer Zeit fündig. Langsam öffnete sie den Mund und brachte dabei ein komisches Gackern raus. *Das muss doch besser gehen...* dachte sie sich und versuchte diese komischen Muskelfasern ihrem Willen zu unterwerfen. Nach knapp einer halben Stunde, in der sie die seltsamsten Laute von sich gegeben hatte, konnte man das erste Wort verstehen. „...Hallo...“ Rei war ziemlich überrascht als sie das hörte. „Wirklich beeindruckend, du hast in weniger als einer Stunde sprechen gelernt. Unsere Art braucht dafür Jahre.“ meinte Rei lächelnd. IMIEL war zufrieden immerhin lächelte die Lilim, das konnte ja so schlecht nicht sein oder? „...Ich...krächz...bin IMIEL...“ sagte sie danach. „Mein Name ist Rei, es freut mich dich kennen zu lernen Imiel.“ *Hey...das läuft ja hervorragend...* dachte sich die Cherubim und lächelte. „Sag Imiel, warum bist du hier?“ fragte Rei. *Na toll....jetzt auch noch so was kompliziertes...* dachte sie sich, aber sie versuchte trotzdem zu antworten. „Ihr Lilim...seid in Gefahr...der Herr will euch...auslöschen. Ich will euch...helfen.“ meinte sie, wobei sie immer schneller die Kontrolle über ihre Stimme erhielt. „Warum willst du uns Menschen helfen, immerhin hintergehst du so dein eigenes Volk.“ meinte Rei fragend. >Der Herr hat meinen Mentor...getötet...er wollte mich auch...verlöschen lassen...aber ich konnte fliehen. Mein Mentor hat immer an euch geglaubt...er hat gegen die Entscheidung des Herrn gesprochen als er anfing die Seraphim gegen euch zu schicken.“ meinte IMIEL bevor die Trauer in ihr aufstieg. Eine kleine Träne rann sanft aus ihren Meergrauen Augen über ihre Wange. Rei war erstaunt, die Engelfrau sprach mit jedem Wort besser. „Und deshalb bist du hier, weil du von deinem Volk gejagt wirst?“ fragte Rei neugierig. „Ja. Und um euch zu helfen. Mein Mentor hatte euer Potential erkannt und ist deswegen verloschen. Wenn er euch vertraut hat, dann vertraue ich euch auch.“ meinte IMIEL. Rei und alle anderen die das Gespräch per Kamera mitverfolgten waren erstaunt. „Du kannst uns sicher verstehen wenn wir dir vorerst nicht vertrauen, wir haben zu viele schlechte Erfahrungen mit Engeln gemacht.“ IMIEL lächelte so gut es ging, auch wenn die Trauer wegen CUMARIEL noch sehr present war. „Ich verstehe. Ich hätte mich auch gewundert wenn ihr zu vertrauensselig gewesen wärt. Aber ich hätte da mal eine Frage...“ meinte sie. „Nur zu.“ antwortete Rei freundlich. „Mein Körper macht seltsame Geräusche und da unten fühlt es sich so.....leer an. Was ist das? Hat mein Körper eine Fehlfunktion? Ich hatte nicht viel Zeit um ihn zu schaffen, hoffentlich ist er nicht unvollständig…“ fragte sie. Kurz darauf konnte man ein mächtiges Grummeln aus Imiels Bauchgegend hören. „Hast du gehört? Das mein ich!“ sagte sie hastig. Rei konnte nicht anders als kichern. „Das ist dein Magen. Du hast einfach Hunger.“ meinte sie schmunzelnd. „Hunger.....das Gefühl das der Körper der Lilim freisetzt wenn er nach Nährstoffen verlangt, richtig?“ fragte Imiel vorsichtig, als ob sie einen Lehrer eine geratene Antwort geben würde. Rei schaute kurz in die Kamera die in der oberen Ecke des Raumes angebracht war und nickte dann Imiel zu. „Stimmt. Und so wie dein Magen knurrt hasst du sogar großen Hunger. Wir werden dir etwas zu essen geben. Hasst du irgendeinen Wunsch diesbezüglich?“ Imiel war Ratlos. Essen...gut, das sie essen muss, das weiß sie nun, aber was? „Ich weiß nicht, in meinem alten Körper war das nicht notwendig. Was isst man den als Mensch?“ kam es fragend von ihr. „Da gibt es eine riesige Auswahl, aber ich schätze mal fürs erste sollte das vegetarische Mittagsmenü ausreichend sein.“ kam es von Rei. „Vegetarisch....das meiden von Nahrungsmitteln die auf tierischen Bestandteilen basieren...das klingt gut. Es ist ein Frevel andere Lebewesen zu töten um sich an ihrem Körper zu laben.“ meinte Imiel nachdenklich. Auf der anderen Seite des Spiegels tätigte Shinji grad einen Anruf in die Kaffeeteria. „...Hallo Sanji...ja ich bin’s....mach bitte einmal das vegetarische Gericht fertig, es kommt bald jemand um es abzuholen....ja...ist gut...bis dann.“ Misato sah ihn fragend an. „Und, was ist das erste was je ein Engel essen wird?“ fragte sie neugierig. „Gedämpftes Frühlingsgemüse mit Kartoffelpüree und Sojasprossensalat.“ meinte Shinji schulterzuckend. Misato bemerkte nun wie hungrig sie selbst eigentlich war. Sie zog ihr Handy heraus und klingelte dann selbst in der Kaffeeteria durch. „...Ja hallo Sanji ich bin’s, Misato...mach mal bitte zwei vegetarische Essen fertig, ich bin am verhungern...dank dir....“ konnte man verstehen. „Du bist keine normale Lilim.“ sagte Imiel ach einer kurzen Zeit des Schweigens. Rei war überrascht als die das hörte. „Kann man so sagen, aber das ist erst mal nicht weiter von belang. Vielleicht erzähl ich es dir später einmal.“ meinte sie ausweichend. Imiel war klar das Rei nichts Genaueres sagen wollte, weshalb sie weitere Fragen in der Art vermied. Dafür fragte Rei umso mehr. „Warum hasst du eigentlich menschliche Form angenommen?“ „Ich war schwer verletzt, ich konnte meinen ursprünglichen Körper nicht aufrechterhalten. Diese Form ist einfacher, sie fordert meine Sphäre nicht so sehr.“ meinte die junge Cherubim. Nun war Rei überfragt. „Was ist eine Sphäre?“ Imiel sah sie an als hätte sie eine wirklich dämliche Frage gestellt. „Hast du keine? Eine Sphäre versorgt den Körper mit Energie und hält ihn am Leben, sieh her...“ meinte sie. Kurz darauf fing sie schwach an zu leuchten. Unter dem Nachthemd das man ihr angelegt hatte, zeichnete sich kurz unter dem Hals eine Beule ab, die dann auch anfing rötlich zu leuchten. Rei erschrak erst als sie Imiels Energiekern erblickte, aber sie beruhigte sich genau so schnell wieder. „Das meinst du....wir haben eine andere Bezeichnung dafür. Wir nennen das S2-Organ oder Energiekern. Außerdem besitzen Menschen so etwas nicht, das haben nur Engel und EVAs.“ kam es fasziniert von Rei, welche die rote Kugel anblickte. Kleine Risse waren darauf zu erkennen, aus denen kleine Lichtstrahlen drangen. „Meine Sphäre hat auch etwas abbekommen, ich werde wohl noch sehr lange ruhen müssen bevor ich meine Cherubimgestalt wieder annehmen kann.“ „Du bist eine Cherubim? Ich dachte du gehörst zu den Seraphim?“ fragte Rei verblüfft, während Imiel ihren Kern wieder unter der Haut verschwinden ließ. „Nein, so weit hab ich es noch nicht gebracht. Ich bin....war eine einfache Dienerin des Herrn. Es hätte wohl noch ein paar Zeitalter gebraucht bis ich in den Rang eines himmlischen Boten aufgestiegen währe...“ Rei nickte. Sie kannte das Systema Sephiroticum auswendig und wusste deshalb um die Hierarchie im himmlischen Reich. „Sag mal, die Engel die in letzter Zeit bei uns aufgetaucht sind, wie zum Beispiel der Engel den du bekämpft hast, wer waren sie. Seraphim waren es jedenfalls nicht.“ meinte Rei. „Nein. CANINAEL, RISAEL und IMAPRIEL waren Protectera'aris, die Wächter der der himmlischen Gefilde und des Schreines der Seraphim. Sie sind sozusagen unsere Beschützer.“ sagte sie. „Also auch keine Seraphim...und wie viele von denen gibt es?“ fragte Rei unsicher. Imiel überlegte kurz und schien etwas nachzuzählen. „Ohne die die ihr schon habt verlöschen lassen, noch 662.“ Hinter der Spiegelwand konnte man mindestens drei Leute keuchen hören. Khozo war außer sich vor Schreck. „662!?!?!? Das Komitee hatte mit weit weniger gerechnet. Wir stecken in argen Schwierigkeiten wenn das stimmt.“ keuchte er. „Ich glaube kaum das sie uns anlügt. Das kann ja noch heiter werden...“ murmelte Shinji, der sich grübelnd gegen eine Wand lehnte. Aus der Comanlage konnte man Tojis Stimme vernehmen. Er, Stefan und Hikari hatten in ihren EVAs Wachdienst. „Das sieht übel aus. Die letzten waren ja schon schlimm genug, aber wenn da noch so viele kommen...das wird hart.“ Hikari meldete sich über den gleichen Kanal. „Also ich sehe schwarz. Bei der Menge....wir wissen ja noch nicht mal ob wir überhaupt den nächsten besiegen können. Ich will nicht das wir langsam nacheinander abgeschlachtet werden.“ Stefan selbst sagte nichts, er konzentrierte sich nur auf seine Aufgabe als Reis Beschützer. Misato hatte ähnliche Gedanken, aber sie war um einiges Optimistischer. „Die Menge mag gewaltig und der Gegner mächtig sein. Aber das sind wir auch. Acht EVAs sind eine gigantische Streitmacht und wenn sie perfekt zusammenarbeiten, wird keiner von euch sterben.“ Just in dem Moment kam ein Sicherheitsmann mit einer Plastiktüte in der Hand die Tür reinspaziert. „Ich bringe...das Essen Ma'am.“ sagte er mürrisch. Man konnte sehen das er es erniedrigend fand den Botenjungen zu spielen. „Vielen dank, sie können gehen.“ meinte Misato grinsend und ließ sich die Tüte eben. Nachdem sie sich ihre eigene Portion rausgenommen hatte ging sie zu Rei und Imiel in den Raum. Auch wenn man sagen muss das sie knapp eine Minute regungslos vor der Tür stand, als es das Tor in die Hölle währ. Nach diesem kurzem Zögern trat sie ein. Misato war selbst noch nicht bei Imiel gewesen und sie versuchte trotz ihrer Nervosität freundlich zu lächeln. „Wie ich sehe kommt grad dein Essen. Das da ist Misato Katsuragi. Misato ich schätze mal du wist mittlerweile das sie Imiel heißt.“ meinte Rei gelassen. Misato versuchte möglichst unbekümmert zu wirken, aber die Tatsache das das Tablett in ihren Händen zitterte zeigte wie nervös sie war. Imiel bemerkte schnell dass die Frau Angst hatte und versuchte sie zu beruhigen. „Ich kann verstehen das sie Angst vor mir haben...Misato. Aber ich habe nicht vor ihnen oder irgendeinem anderen Lilim etwas anzutun.“ meinte sie. „Das...Freut mich zu hören...aber ich...es tut mir leid. Ich war hautnah dabei als ein Engel die halbe Menschheit ausgelöscht hat, das vergisst man nicht so einfach.“ meinte die dunkelhaarige. Allerdings war ein wenig ihrer Nervosität gewichen. „Ich verstehe.....es tut mir leid das zu hören. Vielleicht werden sie irgendwann ihre Furcht überwinden, auf das wir mal miteinander reden können.“ sagte Imiel lächelnd. „Ich würde mich freuen...guten Appetit.“ meinte Misato und verließ den Raum. „Sie hat große Angst vor mir...wie schade, sie machte einen freundlichen Eindruck.“ „Nimm es ihr bitte nicht übel, aber sie war die einzige die gesehen hat wie der erste Engel explodiert ist und damit alles verändert hat.“ meinte Rei betrübt. Imiel nickte. Selbst im Himmelreich konnte man die gewaltige Kraft spüren die damals freigesetzt wurde. Ein neuerliches Magenknurren der jungen Cherubim holte sie beide aus ihren Gedanken. „Stimmt ja, Misato hatte die was zum essen besorgt. Mal sehen was dein erstes Mal hier sein wird.....oh...ich glaub ich muss heut noch schnell mal in die Kaffeeteria...“ meinte Rei als sie das gedämpfte Gemüse betrachtete. Sie wollte Imiel das Tablett erst in die Hand geben als sie merkte das sie ja noch gefesselt war. „Habe ich dein Wort das du keine Dummheiten machst wenn wir deine Hände freigeben?“ fragte Rei mit hochgezogener Augenbraue. Imiel war überrascht das man ihr schon so weit vertraute. „ich werde nichts dergleichen Tun, du hast mein Ehrenwort. Außerdem beobachtet der Lilim der dem vierarmigen Riesen seine Seele gibt jede meiner Bewegungen mir Argusaugen. Er scheint sehr um deine Sicherheit besorgt zu sein. Ich glaub nicht das ich erpicht darauf bin mit seiner Lanze Bekanntschaft zu machen.“ meinte sie vergnügt. Während Imiel sprach fing Rei an immer breiter zu lächeln. *Auf dich kann man halt zählen mein Geliebter....* Kurz darauf nickte sie kurz in die Kamera. Khozo und Misato war zwar nicht wohl bei der Sache, aber sie entriegelten trotzdem die Handfesseln. Ein leichtes Klicken verriet ihr das sie nun frei war, wenn man von ihren Beinen mal absah. Vorsichtig bewegte sie ihre Hände und massierte ihre Gelenke. Die Fesseln waren zwar nicht zu Eng gewesen, aber sie hinterließen trotzdem ein seltsam taubes Gefühl auf der Haut. Rei reichte ihr das Tablett während sie freundlich lächelte. Vorsichtig nahm es Imiel entgegen. Allerdings wusste sie nicht wirklich was jetzt kommen würde. Sie wusste das Menschen ihre Nahrung mit dem Mund aufnehmen um sie dann mittels ihrer Zähne zu zerkleinern. Danach würde die zerkleinerte Nahrung durch die Speiseröhre in den Magen und den Hauptverdauungstrakt gelangen, wo ihr die Nähstoffe entzogen werden. Danach würden die unverdaulichen Reste durch Muskelkontraktion wieder aus dem Körper befördert. So viel zur Theorie, aber die Praxis ist doch immer was anderes. Imiel wusste nicht mal was sie von dem essen konnte was sie da in den Händen hielt. Diese harte Platte auf der der Rest aufgestapelt war konnte es jedenfalls nicht sein. Auch die beiden metallisch aussehenden Dinger auf der Platte sahen nicht aus als währen sie für den Verzehr geeignet. Das was dort auf der runden Scheibe lag sah da schon viel versprechender aus. Außerdem verströmte es ein angenehmes Aroma, auf das ihre Mundhöhle reagierte in dem sie mehr Flüssigkeit freisetzte. „Weißt du wie man isst?“ fragte Rei als sie merkte das Imiel irgendwie unschlüssig dreinblickte. „Nicht wirklich....ich denke mal ich soll das essen was dort auf der runden Platte aufgebahrt ist, aber wie das von statten gehen soll ist mir unklar...“ murmelte sie während sie weiterhin versuchte Löcher in den Kartoffelbrei zu starren. Rei nahm einfach die Gabel die neben dem Teller lag und spießte ein paar gedämpfte Erbsenschoten auf. „Das was ich hier benutzt habe nennt man Gabel, damit steckt man die Nahrung in den Mund. Siehst du, einfach aufspießen und dann in den Mund stecken.“ meinte Rei und zeigte es ihr mit vergnügen am eigenen Leib. *Ich muss wirklich noch mal in die Kaffeeteria, das schmeckt ja himmlisch!* dachte sie dabei. Imiel hatte jede ihrer Bewegungen beobachtet und nickte dann. „Verstehe, lass es mich mal probieren.“ Daraufhin gab ihr Rei die Gabel und Imiel spießte ein paar Möhren auf. Langsam schob sie sie in ihren Mund und schloss die Lippen. Nachdem sie dann die Gabel herausgezogen hatte, fing sie an zu kauen. „Interessant....wirklich interessant...“ meinte sie nachdem sie runtergeschluckt hatte. Als nächstes kamen ein paar Schoten dran. Sie versuchte auch den Kartoffelbrei aufzuspießen, aber der widersetzte sich verbissen. „Erst reinstecken, dann anheben. Das klappt besser.“ meinte Rei die das ein paar Augenblicke mit angesehen hatte. Auch der Kartoffelbrei schien Imiel zu schmecken, da sie ihn recht schnell verspeist hatte. Nach nicht mal 5 Minuten hatte sie alles gegessen und blickte nun auf den Sojasprossensalat der da in einer kleinen Schale an der Seite des Tellers angerichtet war. „Kann man das auch essen? Es riecht anders als das was ich grad zu mir genommen habe.“ fragte sie. „Das nennt man Salat. Den kannst du auch essen, er ist sehr gesund.“ Enthusiastisch versuchte Imiel die kleinen glänzenden Sprossen mit der Gabel zu bändigen, was ihr auch halbwegs gelang. Trotzdem tropfte sie ein wenig von dem Dressing auf ihr Nachthemd, was sie aber nicht weiter zu stören schien. Als sie die Sprossen aß, konnte man sehen wie sich eine gewisse Verwunderung in ihrem Gesicht breit machte. „Dieser Geschmack....sehr eigenartig...irgendwie unangenehm und doch...befriedigend.....sehr interessant...“ murmelte sie und schaufelte die restlichen Bambussprossen mit Inbrunst in sich hinein. „Sauer. Genau...dieser Geschmack heißt Sauer...“ meinte sie danach. Rei nahm ihr das Tablett ab und stellte es beiseite. „Hat es geschmeckt? Bist du satt?“ fragte sie neugierig. „Es war angenehm und das leere Gefühl in meinem Bauch ist weg. Ich würde gerne mehr über das Essen erfahren, ich glaube es gefällt mir.“ war alles was sie dazu sagte. „Ich werde nun gehen, wenn irgendwas ist, dann frag einfach die Kamera, da ist der kleine Kasten da oben. Dann wird jemand kommen.“ meinte Rei und wandte sich zum gehen. „Möchtet ihr mich nicht wieder binden?“ fragte Imiel und hielt beide Hände hoch. „Wenn du mir versprichst das du keine Dummheiten machst, wird das auch so gehen.“ meinte Rei lächelnd. „Du hast mein Wort.“ meinte Imiel und legte sich wieder hin. Tja....nun ist es passiert. Was hab ich euch gesagt? Na? Genau! Ich mache Sachen die es so noch nicht gab! (Denke ich zumindest. Wer mich eines besseren belehren will, soll das machen!) Das nächste kapitel heisst: Hirarchie des Himmels Freut euch drauf. Kommis und Omakes sind wie immer hocherwünscht!!!! Anregungen, Kritik, N²-minen oder sogar etwas lob an: erdmannmrgth@aol.com Ich geh mir jetzt gedämpftes Gemüse holen! Ryousanki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)