Ashtonville von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 10: Das Finale- Die Wahrheit ------------------------------------ Steve schaute verdutzt drein und wollte gerade den Mund aufmachen, als Elizabeth sagte: „Sei ruhig Steve. Jetzt rede ich. Ich will dass er es akzeptiert…“ Das Wort „er“ betonte sie in einem abfälligen Ton und deutete dabei auf Jo. „Du kannst zwar abdrücken, Jo, aber es nützt dir gar nichts. Es wird nicht aufhören, ehe du tot bist. Du wirst immer an diesem Ort gefangen sein. Es gibt kein Entkommen für dich. Steve und ich werden unser Leben fortführen. Aber eben nur wir zwei…“, sprach Elizabeth. Jo richtete die Waffe genau auf Elizabeths Stirn und meinte: „Ich werde es tun, du kannst mir nichts sagen. Gar nichts!“ Dann drückte er ab. Die Kugel ging mit lautem Getöse aus dem Gehäuse des Schrotgewehres. Jo sah, wie die Kugel in Elizabeths Stirn eintraf und wie Hautfetzen und Blut weggestoßen wurden. Steve schrie während dieser Situation nur „Neeeiiiinnn“ und stürzte sich auf Jo. Er fiel auf den Boden, die Waffe immer noch in der Hand. Jo war mit Blut bespritzt und Steve schlug gerade auf ihn ein. Er nahm Steve und schleuderte ihn gegen einen Baum. Steve richtete sich an dem Baum auf und starrte Jo nur an und Jo sah Steve an. „Gefällt dir das? Gefällt es dir, Jo?“, hörten sie eine Stimme sagen. Jo drehte sich zu Elizabeths Leiche. Doch sie lag nicht am Boden, wie vermutet, sondern stand aufrecht da und grinste. Auf der Stirn war immer noch die Eintrittsstelle der Kugel zu sehen. Jo sah nur verdutzt und geschockt drein, dann übergab er sich. Steve blickte nur auf den Boden. „Willkommen, Jo“, meinte Elizabeth, „Willkommen in meiner Welt!“. „Wie, wie ist das möglich? Du müsstest tot sein!“, sagte Jo mühevoll. „Ich habe dich gewarnt. Du kannst mich nicht töten. Nicht in meiner Welt. Und du kannst auch nicht entkommen. Zuerst musst du sterben!“, erwiderte Elizabeth. „Was hab ich getan? Sag’s mir! GAR nichts! Wieso willst du mich tot sehn? Ich bin doch dein Vater!“, versuchte Jo sie zu überreden. Elizabeth grinste nur. „Lass uns meine Geschichte von Anfang an erzählen. Und unterbrich mich ja nicht! Ich war 6 Jahre alt, als ich endlich mitkriegte, dass du ein Säufer und gewalttätiger Mensch warst. Du hast mich fast jeden Tag geschlagen. Und Steve hast du währenddessen in sein Zimmer gesperrt. Mummy hat auch nur zugesehen. Sie hat NICHTS unternommen. Ihr habt mir einmal zu oft wehgetan. Ich bekam Depressionen, weil ich dachte ich habe was falsch gemacht. Aber du bekamst das nicht mit, du hast mich nur weiter verprügelt, und weiter gesoffen. Ich hab’s geschafft an Antidepressiva zu kommen. Die musste ich jeden Abend schlucken. Ich sah immer schrecklicher aus, die Medikamente machten mich genauso fertig wie du mich. Als ich etwa 8 war, lernten wir in der Schule die Polizeinotrufnummer. Die rief ich sofort an. Die Polizei kam und du bekamst es mit der Angst zu tun. Du hast dir eine Waffe geschnappt und alle mit perfekten Schüssen niedergeschossen. Jetzt weißt du warum du schießen kannst. Du hast Massenmord begangen. Kurz darauf hast du Steve und mich ins Auto geschleppt und wir, Mum, Steve, du und ich, sind weggefahren. Wir hatten ein Haus am Land- ohne Telefon. Ich musste mich wieder geschlagen geben. Doch du hast mich nicht immer geschlagen. Zum Glück. Ich konnte meine Intelligenz, die du nie geschätzt hast, ausnützen. Ich habe es geschafft Gedanken zu manipulieren und eine Traumwelt in das Gedächtnis zu „Implantieren“. Ich hab an dieser Fähigkeit gefeilt und gefeilt, denn ich wusste: Dies war meine Rache! Nach einem Jahr Übung konnte ich es schon so gut, dass ich es schaffte euch allen einen Traumbruder oder Traumkind unter zu jubeln. Sein Name war George. Irgendwie hast du es in dem einen Jahr geschafft dir das trinken abzugewöhnen und aufgehört mich zu prügeln. Das war nicht in meinem Plan einkalkuliert. So hatte ich keine Wahl und musste für meine Rache euch allen die Vergangenheit durch eine andere austauschen. So wurde dann George „geboren“. Es klappte alles perfekt und ich schaffte es euch im nächstem Jahr einzureden wir müssen umziehen. Ich gaukelte euch einen Ort vor- Ashtonville. So sind wir dann „umgezogen“. Natürlich existiert dieser Ort nicht. Alles hier ist Schein. Leider musste ein armer Hund durch die Verrücktheit von Jo sterben. Ja, Jo, du hast wirklich alles getan was ich verlangte. Du hast Mum umgebracht und letztlich wurdest du auch auf deine Schießfähigkeit aufmerksam. Was mich aber wundert, ist, dass euch allen die Fehler in meiner riesigen Konstruktion nicht aufgefallen sind. Zum Beispiel war Mum an beiden Orten gleichzeitig, in unserm Haus, Steve, und in Jos Irrenhaus. Und, Steve, du hättest das merken sollen, dass kein Blutstropfen auf dem Baumhaus war. Aber egal. Ich habe es ja geschafft. Meine Rache ist vollendet. Jetzt muss nur noch ein Punkt von meiner Liste gestrichen werden- Du musst sterben.“, erzählte Elizabeth und deutete auf Jo. Jo hatte schon die Waffe auf sich selbst gerichtet. Der Lauf zeigte genau auf seine Brust. „Nein ich will nicht! Das bist du!“, schrie er, während seine Arme unwillkürlich den Abzug betätigten. Dann lag Jo nur noch da, die Augen geöffnet. Aus seinem Mund quirlte langsam Blut, ebenso aus der Schusswunde. Er atmete schnell, er versuchte zu überleben. „Stirb endlich, du Monster!“, schrie Elizabeth und trat auf die Schusswunde Jos. Er schrie auf und hörte kurz darauf auf zu atmen. Elizabeth lachte, dann wandte sie sich zu Steve. Steve trat einige Schritte zurück und zitterte. „Keine Angst, Steve, dir werde ich nichts tun. Du hast ja keine Schuld. Dich haben sie ja eingesperrt. Aber jetzt! Jetzt sind wir frei!“, beruhigte sie ihn. Steve fragte darauf stotternd: „Wieso bin ich noch immer in dieser Welt? Ich will raus aus dieser grauenhaften Welt!“ „Steve, Steve… Du musst wissen, dass du aus dieser Welt raus bist. Du darfst nicht denken du seiest draußen, sondern du musst es wissen. Ich kann dir dabei nicht helfen. Es liegt nur bei dir, ob du rauskommst oder nicht…“, sagte Elizabeth. Steve schloss daraufhin die Augen. „Ich weiß es, ich weiß es, ich weiß es,…“, murmelte er immerzu. Er öffnete die Augen wieder und befand sich aber immer noch im Wald. Elizabeth war verschwunden. „Nein… neeeiiin! Elizabeth, hol mich raaaauuuusssss….“, schrie er aus voller Kraft. Doch niemand hörte ihn. Nur eine Horde fleischgieriger Zombies… THE END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)