Die vierte Göttin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die sieben Jahre, die Link in der Zeit gereist war, um die Zukunft Hyrules in eine glückliche zu kehren waren nun nach seinem letzten Kampf mit dem Großmeister des Bösen ins Land gezogen. Es waren Jahre des Vergessens, Jahre in denen Hyrule ein blühendes und reiches Land geworden war, vieles hatte sich verändert. Neue Bewohner waren zugezogen, die Städte waren gewachsen und die Menschen durften sich sicher fühlen. Freundschaften hatten sich gebildet und waren wieder auseinander gebrochen, ein normaler Kreislauf hatte sich eingestellt. Link musste endgültig Abschied nehmen von seinem Zuhause bei den Kokiri. Er und Zelda hatten nach langer Suche doch zueinander gefunden und geheiratet. Prinzessin Ruto war inzwischen Königin, Malon hatte zwei wunderhübsche Söhne geboren und Naboru und ihr Volk setzten sich für Demokratie und Gerechtigkeit im Land ein, errichteten sogar eine Schule, denn das Bevölkerungswachstum brachte natürlich auch eine Menge Nachwuchs mit sich. Man traf sich oft, feierte zusammen und half sich gegenseitig. Doch eines Tages begann es: Auf der Farm hatte gerade ein neuer, ein so gewöhnlich scheinender Arbeitstag begonnen. Malon molk die Kühe, die beiden Kleinen lagen noch friedlich in ihren Betten, Basil trainierte schon früh am Morgen seine Pferde, wegen der in letzter Zeit andauernden Hitze, die sich ab dem Vormittag bereits bemerkbar machte. Malons Ehemann, ein ehemaliger Bäcker aus Kakariko, namens Vodan war auf dem Weg in den Stall um seiner Frau etwas behilflich zu sein, da verdunkelte sich der Himmel. Im nächsten Moment erzitterte der Boden unter seinen Füßen und ein Schatten von extremen Ausmaßen breitete sich über dem Land aus. Kurz darauf wurde ihm schwarz vor Augen. "...dieses war der erste Streich. Der Schmerz in mir wird nie versiegen. Doch vor dem Ersticken rettet mich vielleicht die Rache..." Link und Zelda befanden sich, nichts böses ahnend und den wunderbaren Anfang eines wunderbaren Sommertages genießend, im Schlossgarten. Link bemerkte ein seltsam abwesendes Lächeln auf den Lippen seiner Frau. Ihre langen blonden Haare glänzten im Sonnenlicht und ihr voller roter Mund verriet, dass seine wunderschöne Trägerin aus irgendeinem Grund heute besonders glücklich zu sein schien. "Liebster...", begann sie, doch dieser erstickte ihre Worte bereits mit einem zärtlichen Kuss. "Du redest zu viel, Teuerste", lachte er aber schaute sie nun neugierig an. Den Mund zu einem Schmollen verzogen brachte sie ein spitzes "Musst mir ja nicht zuhören" heraus. Gleich darauf unterbreitete sie ihm aber etwas peinlich berührt ihre Neuigkeiten. "Also gut, Link, wir werden Eltern", sagte sie und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Sie konnte nicht anders, musste einfach grinsen und fiel ihrem Gatten im nächsten Moment um den Hals. Diesem hatte es zwar die Sprache verschlagen, aber er freute sich. Er und sie. Ein Kind. So ganz konnte er sich noch nicht vorstellen, was sie meinte. Eben waren sie noch Kinder gewesen. Und nun mussten sie bald selbst für eines sorgen? "Ja, ich weiß es schon länger, wollte aber erst ganz sicher sein bevor ich mit dir rede." "Oh Zelda, ich freue mich. Du musst mir versprechen, dass du ab jetzt ganz besonders Acht auf dich gibst, ja?" Inzwischen wunderte man sich in Kakariko, dass die Milch heute noch nicht geliefert worden war. Die Besitzerin des kleinen Lebensmittelladens, Emma, schickte ihre Tochter Lana auf den Weg um dem Milchboten entgegen zu reiten, denn die Dorfbewohner standen schon Schlange und wurden unruhig, denn keiner wollte zum Frühstück auf die gute Lon-Lon-Milch verzichten. Lana war gerade auf dem halben Weg zur Farm, da sah sie, wie dunkle Rauchwolken aus der Richtung der Farm aufstiegen. Es war aus dieser Entfernung schon ein erschreckendes Bild, es konnte aber noch lange nicht den tatsächlichen Zustand, in der sich die Farm befand beschreiben. Sie trieb ihr Pferd an, um schnellstmöglich den Ort des Geschehens zu erreichen. Dort angekommen bot sich ihr ein Bild des Grauens: Die ehemals so rustikalen und mit viel Liebe verzierten Gebäude waren nur noch ein einziger verkohlter Trümmerhaufen. Die wenigen Kühe, die sich aus dem einstürzenden Stall hatten retten können, standen verängstigt mitten im Gelände. Der Geruch von verkohltem Holz zog noch immer über das Land und Lana musste ein Tuch vor ihrem Mund spannen, um einigermaßen atmen zu können. Langsam ritt sie über den Hof - oder besser das was davon übrig war. Dann bemerkte sie einen kleinen Arm unter den Trümmern des Wohnhauses. Sie sprang vom Pferd und schob einige schwarze Balken aus dem Weg. Der Anblick war grauenvoll. Der kleine Elessar, Malons jüngster Sohn rang nach Luft. Lana vermutete, dass ihm nicht mehr geholfen werden konnte. "Was ist passiert?", fragte sie. Elessar brachte unter seinem Leiden nur ein paar nicht richtig verständliche Wortfetzen heraus. Er murmelte nur etwas von "großer Schatten" und "laute, böse Stimme ... Rache" ehe sein kurzes Leben erlischen sollte. Lana standen die Tränen in den Augen, denn sie ahnte, was auch von den anderen Farmbewohnern über geblieben war. Und sie wusste, dass sie nicht die Kraft hatte, nach ihren Körpern zu suchen. Weinend sprang sie auf ihr Pferd und machte sich im Renngalopp auf den Weg zurück zu ihrem Dorf. Wenige Tage später war die Schreckensnachricht in ganz Hyrule verbreitet. Der Aufruhr innerhalb der einzelnen Stämme war groß, denn natürlich waren auch die letzten Worte des kleinen Elessar zu allen durchgedrungen. Und jeder litt unter dem Gedanken den offensichtlichen Feind nicht zu kennen. Jeder könnte der nächste sein, wussten sie und gerade das Wort "Rache" ließ allen das Blut in den Adern gefrieren. Es konnte kein Krieg sein, der von Menschenhand angestiftet wurde, denn während den letzten 20 Jahren hatte es keinen Krieg mehr gegeben, in welchen das Land verwickelt war. Und wer Probleme mit einzelnen Stämmen hätte, würde nicht als erstes die einstmals so wunderschöne Farm zerstören. Diese Gedanken brachten den Bewohnern des Schlosses ebenfalls schlaflose Nächte ein. Zelda gingen einige hundert male die Bilder von Malon, ihren Söhnen, Talon, Basil und Vodan durch den Kopf. Jeder für sich war ihnen ein guter Freund gewesen und man hatte viel Zeit miteinander verbracht. Trauerstimmung herrschte noch vor der Angst dem mysteriösen Unheilbringer als Nächster zu Opfer zu fallen. "Wir müssen fort von hier", sagte Link zu seiner Gattin. "Es ist traurig, was passiert ist, aber nun müssen wir in erster Linie an uns selbst denken. Sieh, du erwartest ein Kind und bald werden wir nicht mehr in der Lage sein zu flüchten, wenn sich die Situation weiter zuspitzt. Im Falle, es ist wirklich ein Anhänger Ganondorfs, der ihn jetzt rächen möchte werde ich mich auch diesem Kampf stellen, schließlich trage ich allein die Verantwortung für seinen Tod. Aber erst, wenn ich die Menschen, die mir unendlich viel bedeuten in Sicherheit weiß." "Link, deinen Edelmut in Ehren, aber du vergisst, dass ich auch eine Pflicht zu erfüllen habe. Was sollen denn die Leute denken, was auf uns zukommt, wenn selbst die Königsfamilie flüchtet? Es wird Panik ausbrechen und gerade jetzt, wo die Schreckensnachricht so weit verbreitet ist, brauchen die Leute jemanden, der zu ihnen steht, der sie weitestgehend beruhigt und sie im Falle eines Kampfes motiviert. Du kannst dich den Gefahren nicht wieder allein stellen. Ich möchte dich nicht verlieren und du hast unserem Land in der Vergangenheit soviel Gutes getan." Zelda, sei doch vernünftig. Keiner sagt, dass ich nicht wiederkehre und die Menschen versuche dazu zu bringen an unserer Seite zu kämpfen. Aber es ist nicht deine Aufgabe, mit deinem Land unterzugehen. Ich denke, wir sind es unserem Kind schuldig, dass es in eine halbwegs sichere und glückliche Welt geboren wird, in der es nicht von Kindesbeinen an tagtäglich mit Leid und Verderben umgehen muss." Davon ließ sich die Prinzessin letztendlich überzeugen. Wenn es um ihr ungeborenes Kind ging, wusste sie ihre Prioritäten zu setzen. Gleichzeitig dachte sie auch an die Stärke der Armee der Gerudos und dann abgestimmte Zusammenspiel aller Stämme im Land. Es machte ihr Mut. Und so willigte sie ein, zusammen mit Link zu fliehen. In der Nacht nach dem Gespräch, als beiden, Link und Zelda, bewusst wurde, für welchen Weg sie sich letztendlich entschieden hatten und was dies für Konsequenzen haben könnte, träumten sie. Sie träumten von den gleichen düsteren Wolken, von den gleichen dunklen Schatten von denen sie auch träumten, als der Gerudokönig vor vielen Jahren das Land ins Unheil stürzen sollte. Die Nacht war für beide schier unerträglich und so waren sie froh, als der Morgen dämmerte. Man hatte die Knechte bereits am Abend beauftragt, zwei Pferde zu satteln und Proviant bereitzustellen. Es ging ihnen schlecht nach dieser Nacht, Erschöpfung zeigte sich schon nach wenigen Stunden auf den Gesichtern - vor allem auf Zeldas. Sie mussten Pausen einlegen, die Pferde tränken und über ein paar Minuten der Stille waren beide nicht unglücklich. Es war heiß und langsam wurde es auch noch Mittag. "Hast du eigentlich ein konkretes Ziel vor Augen? Ich meine, seit Stunden reiten wir unkoordiniert durch diese Steppe und wissen nicht wohin.", sagte sie in einem etwas vorwurfsvollem Ton. "Wer sagt denn etwas von unkoordiniert?" "Ich. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich die gleiche Bergspitze jetzt zum dritten mal sehe und ich mich frage, ob du überhaupt weißt wo wir hinreiten. Die Hitze ist nicht erträglich und schon gar nicht normal, die Bäche sind verschmutzt und ein seltsamer Staubfilm durchzieht unser gesamtes Land. Länger halte ich diesen Zustand nicht aus." Tränen standen ihr in den Augen, denn die zarte blonde Frau war zwar sonst ziemlich robust, aber die Umstände machten es ihr nicht gerade einfach. Link nahm sie in den Arm und gemeinsam suchten sie sich unter einem Felsvorsprung Schatten um die Mittagshitze ein wenig zum Dösen zu nutzen. Am Nachmittag machten sie sich wieder auf den Weg - mit deutlich besserem Gefühl und gestärktem Geist. Die Nacht verbrachten sie bei einer Bauernfamilie, die ihnen sehr hilfsbereit ein Zimmer angeboten hatten, als sie die Reiter, die sich natürlich nicht als Prinz und Prinzessin zu erkennen gaben, in der Dunkelheit vorbeikommen hörten. Der nächste Tag erwies sich als sehr anstrengend für die daheim gebliebenen Angehörigen der Königsfamilie. Impa hatte vergeblich versucht die Bürger, die mitbekommen hatten, dass sich der Prinz und die Prinzessin auf den Weg in eine "sichere Welt" gemacht hatten, zu einer Armee zu formieren. Auch wenn sich seit dem Überfall auf die Farm keine Regung mehr im Land gezeigt hatte, so hatten die Bewohner dennoch Angst und es kam genauso wie Zelda es befürchtet hatte: Man war zornig und Panik machte sich zunehmend unter den Frauen und Kindern breit. Im Schloss war man hilflos und man hoffte, dass der erste Ärger nach geraumer Zeit verfliegen würde und wenigstens ein paar Menschen zur Besinnung kämen. Derweil konnte man nur auf einzelne Stämme, wie den der Goronen oder der Gerudos bauen, die vorbeugend Schutzmaßnahmen ergriffen und den Menschen vor allem genügend Wachen zusicherten. Der Weg von Link und Zelda führte sie inzwischen seit drei Wochen durch Steppe, Wald und Sumpf. Zelda war nun inzwischen im fünften Monat schwanger und das beeinträchtigte ihr Tempo natürlich um Längen. Sie hatte weniger Durchhaltevermögen und war vorsichtiger geworden. Sie mussten nun auch besonders auf der Hut sein vor nächtlichen Überfällen. Manchmal waren es aber auch klein anmutende Naturhindernisse, die behutsam und langsam angegangen werden mussten. Als sie eines Tages, es regnete in Strömen und der Himmel zeigte keinerlei Anzeichen der Besserung, durch ein kleines Waldstück ritten, bemerkten sie ein kleines Fleckchen Erde, was durch dichte Zweige geschützt und trocken war. Link strich sich eine klatschnasse Strähne aus dem Gesicht und half seiner Frau vom Pferd. Sie war sehr glücklich bei dem Gedanken an ein warmes Feuer und etwas zu Essen. Sie schritt auf das Blätterdach zu und sank auf die Knie. Auf einmal brach der Boden einfach unter ihrem leichten Körper weg. Sie erschrak fürchterlich und stieß einen kleinen Schrei aus, der aber sogleich durch einen dumpfen Aufprall erstickt werden sollte. Link drehte sich blitzschnell um und sah an hinunter in die Dunkelheit. In größter Sorge rief er nach Zelda. "Hi...hier... ... Es ist nicht sehr tief.", rief eine zitternde Stimme. Link tat mutig einen Satz in die Dunkelheit. Das Loch war wirklich nicht tief, aber man sah die Hand vor Augen kaum. "Was hast du? Ist alles in Ordnung?", fragte er. "I... Ich glaube schon.", ertönte die Antwort neben ihm. "Ich bin nur etwas erschrocken." "Hast du ganz bestimmt keine Schmerzen?" "Nein, es ist alles gut." Unter ächzenden Lauten stand Zelda auf und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Vorsichtig tasteten sie sich an der Wand entlang, in der Hoffnung den Weg nach draußen später wieder zu finden. Nach einigen Schritten sahen sie ein blau schimmerndes Licht in ein paar Metern Entfernung. "Was ist das? Lass uns doch lieber wieder zurückgehen", flüsterte Zelda. "Du kannst hier auf mich warten, wenn du möchtest", gab Link leise zurück und pirschte sich weiter dem Licht entgegen. Was er nun sah, verschlug ihm die Sprache. Er kannte diese Art von Unterirdischen Hallen zwar, in Hyrule nannte man sie Feenquellen, aber in solch einer Schönheit hatten sie ihm sich nicht dargeboten. Andächtig schritt er einer Art Altar entgegen und als hätte er es irgendwo schon einmal erlebt, verneigte er sich wie aus Reflex vor diesem. Im gleichen Moment schoss ein Lichtstrahl aus einem riesigen Weihwasserbecken hervor. Eine seltsame aber wunderschöne Fee gab sich nun zu erkennen. Sie war zwar verhältnismäßig klein, schillerte jedoch in allen erdenklichen Farben und seltsame Ranken einer Link unbekannten Pflanze zierten ihren schlanken Leib. Sie sprach: "Prinzessin, ihr könnt mir euch ruhig zeigen, habt keine Angst." Wiederum erschrocken aber dann doch neugierig schaute sie hinter der Ecke hervor und machte ein paar Schritte auf Link und das anmutige Wesen zu. "Ich habe euch erwartet. Es tut mir Leid, dass euch die Tür ein wenig Schmerzen bereitet hat.", meinte sie und fast war ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Link fand dies gar nicht komisch und schaut sie forsch an um ihr klarzumachen, das sie fortsetzen solle. "Ich mache es kurz", begann sie zu sprechen. "In eurem Land, Hyrule heißt es glaube ich, besagt die Legende, dass drei Feen, Din, Farore und Nayru die irdische Welt erschufen. So habt ihr, Herr der Zeiten und Träger des Triforce-Symbols des Mutes gemeinsam mit dem Triforce-Symbol der Weisheit dessen Trägerin die Prinzessin ist, das böse scheinbar ein für allemal von der Erde verbannt und das Triforce vereint. Doch es gibt etwas, was in keiner eurer Legenden erwähnt wird: Es gibt ein viertes Symbol, das Symbol der Hoffnung. Mit ihm verhält es sich ebenfalls wie mit den drei anderen: gelangt es in die falschen Hände, so kann großer Schaden damit angerichtet werden. Mit der Hoffnung stirbt der Mensch heißt es und so war dieses Symbol das Begehr derer, die Ganondorfs treue Weggefährten waren. Sie sind im Besitz des Symbols, welches von allen vieren das stärkste ist. Wie Ganondorf haben sie es dem Träger, dem Tempel der Reinheit, gewaltsam entrissen. Wie auch immer: euer Land wird bedroht und mit einer Armee von Normalsterblichen wird es kaum möglich sein, etwas gegen die Macht einer Göttin auszurichten, wenn noch nicht einmal die Göttin selbst dazu in der Lage ist sie selbst zu kontrollieren." Zelda und Link waren den Ausführungen aufmerksam gefolgt und wussten nun auch, wer jene Göttin war: sie stand vor ihnen. "Es tut mir so leid, aber ich konnte nichts mehr dagegen tun - sie waren zu stark. Ursprünglich schenkte ich, die Göttin der Hoffnung Tieren und Pflanzen sowie den Menschen das Leben. Es sollte den natürlich Kreislauf am Leben halten. Aber nun sind die Menschen zusehends klüger geworden und nutzen die Symbole der Macht für ihre Zwecke. Ihr seid rechtmäßige Träger und werdet die Kräfte schützen und wahren. Doch Egoismus und Machtgier können bösen Schaden entstehen lassen." "Und was schlägst du nun vor, was sollen wir tun?", fragten Link und Zelda sinngemäß zur gleichen Zeit. "Versucht mit der Kraft der sieben Weisen und den übrigen drei Symbolen etwas auszurichten. An mir zehrt die Zeit, je mehr Unheil mit der Macht, die ursprünglich meine eigene war, angerichtet wird, desto schneller neigt sich mein Leben dem Ende zu. Ich kann leider nichts für euch tun, aber vielleicht konnte ich euch wenigstens so behilflich sein. Entschuldigt bitte. Aber ich halte es für wichtig eurem Land jetzt beizustehen und die Menschen zu schützen. Die Stämme der Weisen werden euch zur Seite stehen. Ob ihr letztendlich das Risiko eingeht, müsst ihr selbst entscheiden. Ich weiß, dass es der werdenden Mutter nicht gut tun wird jetzt zu kämpfen und stark zu sein für das Land was ihr gemeinsam aufgebaut habt. Aber was sind ein oder zwei Leben gegen vielleicht tausende?" Die Prinzessin musste weinen bei diesen Worten. Wie konnte jemand nur so unendlich kalt sein? War es ihr denn nicht zugestanden, ein Leben zu haben? Einmal für sich und ihre Familie da zu sein? Zu lieben? Musste sie ein Leben lang für andere kämpfen? Sie hasste es. Auf einen Schlag hasste sie es die Auserwählte, die zukünftige Königin zu sein. Und sie hasste sich im nächsten Moment für diese Gedanken. Sie bedankten sich bei der kleinen Nymphe und verließen unter stetigem Schweigen den Wald. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und es wurde schwül. "Ich habe mich entschieden", begann Zelda. Die Minuten in denen er auf diesen Satz gewartet hatte, waren Link wie Stunden vorgekommen. "Wir werden zurück nach Hyrule gehen." "Aber..." "Nichts aber." "Das kannst du nicht machen. Du musst jetzt ein einziges mal an dich denken. Unter normalen Umständen hätte ich das vielleicht verstehen können, aber denk an das Kind. Wir sind verantwortlich für ein Leben. Mal davon abgesehen, dass wenn wir wieder zurück sind, im Falle wir kommen überhaupt an, du im siebenten Monat schwanger bist. Ich will nicht, dass wir das Baby verlieren. Oder vielleicht sogar dich..." "Nein, ich bleibe dabei. Ich werde zurückgehen. Sie hatte recht: was sind ein oder zwei Leben gegen tausende? Ich bin stolz auf das was wir zusammen erreicht haben und möchte nicht noch mehr Menschen verlieren." Diese Beweggründe musste Link akzeptieren und so machten sie kehrt. Während der Reise bemerkte Zelda das erste mal das Kind in ihrem Bauch. Ihr Umfang war erheblich gewachsen, sie wurde langsam schwerfälliger und hungriger. Es machte sie traurig, denn die Schwierigkeiten der Reise belasteten nicht zuletzt Link. Ständig musste er ihr helfen, sie mussten pausieren und er halbierte sogar seine Essensration. Es war für alle ein harter und steiniger Weg. Als Zelda abends für kurze Zeit allein an ihrem kleinen Lagerfeuer saß, strich sie sich mit der Hand über ihren Bauch und zweifelte zum ersten mal ihre Entscheidung an. Ihre mütterlichen Gefühle waren nicht unerheblich und sie hatte so viel mitmachen müssen. Doch im nächsten Moment dachte sie an ihre schönen Zeiten mit Malon und deren Kindern und konnte das unendliche Leid der Trauer und Einsamkeit nachempfinden. Das wollte sie lieber sich selbst als so vielen anderen Menschen zufügen. In der Zwischenzeit erlebte Hyrule die Hölle auf Erden. Durch die Dörfer war eine Spur der Vernichtung gezogen und man wusste noch immer nicht, woher die Gefahr denn kam. Das einzige was die Dörfer und Stämme tun konnten, war sich selbst bestmöglich zu schützen. Doch man lebte in Angst. Jeder könnte der nächste sein. Direkt auf Menschen war bis jetzt noch keine der Zerstörungen angesetzt worden. Aber was sind Menschen ohne Zuhause? Diese Fragen stellten sich auch Link und Zelda, die inzwischen Kakariko erreichten. Wiederum vier Wochen waren seither ins Land gezogen. Als sie die Stadt betraten, sah eigentlich alles aus wie immer. Mächtige und schöne Bauernhäuser, der alte Brunnen und die Mühle. Aber es war kein Mensch zu sehen. Es hatte fast etwas romantisches, diese Ruhe in der blutroten Abenddämmerung. Zelda war inzwischen reichlich rundlich geformt und selbstständiges Reiten war ihr unmöglich geworden. Sie fühlte sich zunehmend schwächer und befürchtete, eine normale Geburt würde ihr viele Schwierigkeiten bereiten. Plötzlich bebte die Erde. Links große Fuchsstute riss sich aus dessen Hand und war auf und davon. Zeldas Schimmel Serenia wollte es Epona nachtun - und bäumte sich auf. Zelda auf die Reaktion nicht gefasst und stürzte. Doch Link blieb keine Zeit mehr, sich um sie zu kümmern. Vor ihm stieß sich ein wahres Ungetüm empor - halb Mensch halb Pferd aber um einiges größer als ein Centaurus. Es sprach zu Link mit heißem Atem und dem Geruch des Todes: "So, mein Freund, die Zeit der Vergeltung ist gekommen. Dein Land habe ich bis jetzt verschont. Zu groß war die macht des Triforce, es hätte mich so zugerichtet wie meinen Bruder..." Link verschlug es die Sprache. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht damit. Wie sollte er in diesem Zustand kämpfen? Er konnte auch aus Sorge um seine Frau keinen klaren Gedanken mehr fassen. "Ja, du hörst recht. Ich wollte erst dich und deine Familie auslöschen, bevor ich mit dem Stärksten Relikt, was die Welt am Leben erhält meinen Bruder räche. An allen, die an seinem Tod beteiligt waren." Die Lage schien für Link aussichtslos. Bis ihn der Gedanke an seine Okarina wachrüttelte. Es wäre einen Versuch wert... Wenn er sich doch nur konzentrieren könnte! Er setzte das Instrument an seine Lippen und begann zu spielen. Alles um ihn herum war auf einmal vergessen, er fühlte sich stark und geborgen. Er spielte eine vertraute Melodie. Doch irgendwann musste er in die Gegenwart zurück und dem Teufel wieder in die Augen sehen. Er hoffte, dass es funktionieren würde. Es funktionierte. Vor ihm standen der Reihe nach Rauru, Salia, Darunia, Ruto, Impa und Naboru. Und die Legende wurde lebendig. Unter Einsatz ihres Lebens kämpfte jeder an eines Jeden Seite. Der Zusammenhalt, die Macht der Liebe und die Güter der Welt taten ihr Übriges. Der Kampf war vorüber. Das Dorf in großen Teilen zerstört. Stille. Blut. Man sagte nichts. Es war vorbei. Als Link wieder zu sich kam lag er in den Armen Rutos. Sie weinte. Und lachte. Er konnte es nicht recht deuten, aber es dauerte nicht lang und sie fing sanft und leise an zu sprechen. "Die vier Teile der Güter der Welt liegen nun sicher in ihrem Tempel und wurden für alle Zeit dem menschlichen Einfluss genommen. Das Land wird bald wieder so sein wie es war. Nur auf ein paar Menschen werden wir verzichten müssen. Doch ihr Tod war nicht für umsonst. Also weine nicht, sondern schau nach vorn, Link. Link... deine Frau hat ein gesundes Mädchen zu Welt gebracht. Doch für sie war es leider zu spät..." Die sieben Jahre, die Link in der Zeit gereist war, um die Zukunft Hyrules in eine glückliche zu kehren waren nun nach seinem letzten Kampf mit dem Großmeister des Bösen ins Land gezogen. Es waren Jahre des Vergessens, Jahre in denen Hyrule ein blühendes und reiches Land geworden war, vieles hatte sich verändert. Neue Bewohner waren zugezogen, die Städte waren gewachsen und die Menschen durften sich sicher fühlen. Freundschaften hatten sich gebildet und waren wieder auseinander gebrochen, ein normaler Kreislauf hatte sich eingestellt. Link musste endgültig Abschied nehmen von seinem Zuhause bei den Kokiri. Er und Zelda hatten nach langer Suche doch zueinander gefunden und geheiratet. Prinzessin Ruto war inzwischen Königin, Malon hatte zwei wunderhübsche Söhne geboren und Naboru und ihr Volk setzten sich für Demokratie und Gerechtigkeit im Land ein, errichteten sogar eine Schule, denn das Bevölkerungswachstum brachte natürlich auch eine Menge Nachwuchs mit sich. Man traf sich oft, feierte zusammen und half sich gegenseitig. Doch eines Tages begann es: Auf der Farm hatte gerade ein neuer, ein so gewöhnlich scheinender Arbeitstag begonnen. Malon molk die Kühe, die beiden Kleinen lagen noch friedlich in ihren Betten, Basil trainierte schon früh am Morgen seine Pferde, wegen der in letzter Zeit andauernden Hitze, die sich ab dem Vormittag bereits bemerkbar machte. Malons Ehemann, ein ehemaliger Bäcker aus Kakariko, namens Vodan war auf dem Weg in den Stall um seiner Frau etwas behilflich zu sein, da verdunkelte sich der Himmel. Im nächsten Moment erzitterte der Boden unter seinen Füßen und ein Schatten von extremen Ausmaßen breitete sich über dem Land aus. Kurz darauf wurde ihm schwarz vor Augen. "...dieses war der erste Streich. Der Schmerz in mir wird nie versiegen. Doch vor dem Ersticken rettet mich vielleicht die Rache..." Link und Zelda befanden sich, nichts böses ahnend und den wunderbaren Anfang eines wunderbaren Sommertages genießend, im Schlossgarten. Link bemerkte ein seltsam abwesendes Lächeln auf den Lippen seiner Frau. Ihre langen blonden Haare glänzten im Sonnenlicht und ihr voller roter Mund verriet, dass seine wunderschöne Trägerin aus irgendeinem Grund heute besonders glücklich zu sein schien. "Liebster...", begann sie, doch dieser erstickte ihre Worte bereits mit einem zärtlichen Kuss. "Du redest zu viel, Teuerste", lachte er aber schaute sie nun neugierig an. Den Mund zu einem Schmollen verzogen brachte sie ein spitzes "Musst mir ja nicht zuhören" heraus. Gleich darauf unterbreitete sie ihm aber etwas peinlich berührt ihre Neuigkeiten. "Also gut, Link, wir werden Eltern", sagte sie und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Sie konnte nicht anders, musste einfach grinsen und fiel ihrem Gatten im nächsten Moment um den Hals. Diesem hatte es zwar die Sprache verschlagen, aber er freute sich. Er und sie. Ein Kind. So ganz konnte er sich noch nicht vorstellen, was sie meinte. Eben waren sie noch Kinder gewesen. Und nun mussten sie bald selbst für eines sorgen? "Ja, ich weiß es schon länger, wollte aber erst ganz sicher sein bevor ich mit dir rede." "Oh Zelda, ich freue mich. Du musst mir versprechen, dass du ab jetzt ganz besonders Acht auf dich gibst, ja?" Inzwischen wunderte man sich in Kakariko, dass die Milch heute noch nicht geliefert worden war. Die Besitzerin des kleinen Lebensmittelladens, Emma, schickte ihre Tochter Lana auf den Weg um dem Milchboten entgegen zu reiten, denn die Dorfbewohner standen schon Schlange und wurden unruhig, denn keiner wollte zum Frühstück auf die gute Lon-Lon-Milch verzichten. Lana war gerade auf dem halben Weg zur Farm, da sah sie, wie dunkle Rauchwolken aus der Richtung der Farm aufstiegen. Es war aus dieser Entfernung schon ein erschreckendes Bild, es konnte aber noch lange nicht den tatsächlichen Zustand, in der sich die Farm befand beschreiben. Sie trieb ihr Pferd an, um schnellstmöglich den Ort des Geschehens zu erreichen. Dort angekommen bot sich ihr ein Bild des Grauens: Die ehemals so rustikalen und mit viel Liebe verzierten Gebäude waren nur noch ein einziger verkohlter Trümmerhaufen. Die wenigen Kühe, die sich aus dem einstürzenden Stall hatten retten können, standen verängstigt mitten im Gelände. Der Geruch von verkohltem Holz zog noch immer über das Land und Lana musste ein Tuch vor ihrem Mund spannen, um einigermaßen atmen zu können. Langsam ritt sie über den Hof - oder besser das was davon übrig war. Dann bemerkte sie einen kleinen Arm unter den Trümmern des Wohnhauses. Sie sprang vom Pferd und schob einige schwarze Balken aus dem Weg. Der Anblick war grauenvoll. Der kleine Elessar, Malons jüngster Sohn rang nach Luft. Lana vermutete, dass ihm nicht mehr geholfen werden konnte. "Was ist passiert?", fragte sie. Elessar brachte unter seinem Leiden nur ein paar nicht richtig verständliche Wortfetzen heraus. Er murmelte nur etwas von "großer Schatten" und "laute, böse Stimme ... Rache" ehe sein kurzes Leben erlischen sollte. Lana standen die Tränen in den Augen, denn sie ahnte, was auch von den anderen Farmbewohnern über geblieben war. Und sie wusste, dass sie nicht die Kraft hatte, nach ihren Körpern zu suchen. Weinend sprang sie auf ihr Pferd und machte sich im Renngalopp auf den Weg zurück zu ihrem Dorf. Wenige Tage später war die Schreckensnachricht in ganz Hyrule verbreitet. Der Aufruhr innerhalb der einzelnen Stämme war groß, denn natürlich waren auch die letzten Worte des kleinen Elessar zu allen durchgedrungen. Und jeder litt unter dem Gedanken den offensichtlichen Feind nicht zu kennen. Jeder könnte der nächste sein, wussten sie und gerade das Wort "Rache" ließ allen das Blut in den Adern gefrieren. Es konnte kein Krieg sein, der von Menschenhand angestiftet wurde, denn während den letzten 20 Jahren hatte es keinen Krieg mehr gegeben, in welchen das Land verwickelt war. Und wer Probleme mit einzelnen Stämmen hätte, würde nicht als erstes die einstmals so wunderschöne Farm zerstören. Diese Gedanken brachten den Bewohnern des Schlosses ebenfalls schlaflose Nächte ein. Zelda gingen einige hundert male die Bilder von Malon, ihren Söhnen, Talon, Basil und Vodan durch den Kopf. Jeder für sich war ihnen ein guter Freund gewesen und man hatte viel Zeit miteinander verbracht. Trauerstimmung herrschte noch vor der Angst dem mysteriösen Unheilbringer als Nächster zu Opfer zu fallen. "Wir müssen fort von hier", sagte Link zu seiner Gattin. "Es ist traurig, was passiert ist, aber nun müssen wir in erster Linie an uns selbst denken. Sieh, du erwartest ein Kind und bald werden wir nicht mehr in der Lage sein zu flüchten, wenn sich die Situation weiter zuspitzt. Im Falle, es ist wirklich ein Anhänger Ganondorfs, der ihn jetzt rächen möchte werde ich mich auch diesem Kampf stellen, schließlich trage ich allein die Verantwortung für seinen Tod. Aber erst, wenn ich die Menschen, die mir unendlich viel bedeuten in Sicherheit weiß." "Link, deinen Edelmut in Ehren, aber du vergisst, dass ich auch eine Pflicht zu erfüllen habe. Was sollen denn die Leute denken, was auf uns zukommt, wenn selbst die Königsfamilie flüchtet? Es wird Panik ausbrechen und gerade jetzt, wo die Schreckensnachricht so weit verbreitet ist, brauchen die Leute jemanden, der zu ihnen steht, der sie weitestgehend beruhigt und sie im Falle eines Kampfes motiviert. Du kannst dich den Gefahren nicht wieder allein stellen. Ich möchte dich nicht verlieren und du hast unserem Land in der Vergangenheit soviel Gutes getan." Zelda, sei doch vernünftig. Keiner sagt, dass ich nicht wiederkehre und die Menschen versuche dazu zu bringen an unserer Seite zu kämpfen. Aber es ist nicht deine Aufgabe, mit deinem Land unterzugehen. Ich denke, wir sind es unserem Kind schuldig, dass es in eine halbwegs sichere und glückliche Welt geboren wird, in der es nicht von Kindesbeinen an tagtäglich mit Leid und Verderben umgehen muss." Davon ließ sich die Prinzessin letztendlich überzeugen. Wenn es um ihr ungeborenes Kind ging, wusste sie ihre Prioritäten zu setzen. Gleichzeitig dachte sie auch an die Stärke der Armee der Gerudos und dann abgestimmte Zusammenspiel aller Stämme im Land. Es machte ihr Mut. Und so willigte sie ein, zusammen mit Link zu fliehen. In der Nacht nach dem Gespräch, als beiden, Link und Zelda, bewusst wurde, für welchen Weg sie sich letztendlich entschieden hatten und was dies für Konsequenzen haben könnte, träumten sie. Sie träumten von den gleichen düsteren Wolken, von den gleichen dunklen Schatten von denen sie auch träumten, als der Gerudokönig vor vielen Jahren das Land ins Unheil stürzen sollte. Die Nacht war für beide schier unerträglich und so waren sie froh, als der Morgen dämmerte. Man hatte die Knechte bereits am Abend beauftragt, zwei Pferde zu satteln und Proviant bereitzustellen. Es ging ihnen schlecht nach dieser Nacht, Erschöpfung zeigte sich schon nach wenigen Stunden auf den Gesichtern - vor allem auf Zeldas. Sie mussten Pausen einlegen, die Pferde tränken und über ein paar Minuten der Stille waren beide nicht unglücklich. Es war heiß und langsam wurde es auch noch Mittag. "Hast du eigentlich ein konkretes Ziel vor Augen? Ich meine, seit Stunden reiten wir unkoordiniert durch diese Steppe und wissen nicht wohin.", sagte sie in einem etwas vorwurfsvollem Ton. "Wer sagt denn etwas von unkoordiniert?" "Ich. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich die gleiche Bergspitze jetzt zum dritten mal sehe und ich mich frage, ob du überhaupt weißt wo wir hinreiten. Die Hitze ist nicht erträglich und schon gar nicht normal, die Bäche sind verschmutzt und ein seltsamer Staubfilm durchzieht unser gesamtes Land. Länger halte ich diesen Zustand nicht aus." Tränen standen ihr in den Augen, denn die zarte blonde Frau war zwar sonst ziemlich robust, aber die Umstände machten es ihr nicht gerade einfach. Link nahm sie in den Arm und gemeinsam suchten sie sich unter einem Felsvorsprung Schatten um die Mittagshitze ein wenig zum Dösen zu nutzen. Am Nachmittag machten sie sich wieder auf den Weg - mit deutlich besserem Gefühl und gestärktem Geist. Die Nacht verbrachten sie bei einer Bauernfamilie, die ihnen sehr hilfsbereit ein Zimmer angeboten hatten, als sie die Reiter, die sich natürlich nicht als Prinz und Prinzessin zu erkennen gaben, in der Dunkelheit vorbeikommen hörten. Der nächste Tag erwies sich als sehr anstrengend für die daheim gebliebenen Angehörigen der Königsfamilie. Impa hatte vergeblich versucht die Bürger, die mitbekommen hatten, dass sich der Prinz und die Prinzessin auf den Weg in eine "sichere Welt" gemacht hatten, zu einer Armee zu formieren. Auch wenn sich seit dem Überfall auf die Farm keine Regung mehr im Land gezeigt hatte, so hatten die Bewohner dennoch Angst und es kam genauso wie Zelda es befürchtet hatte: Man war zornig und Panik machte sich zunehmend unter den Frauen und Kindern breit. Im Schloss war man hilflos und man hoffte, dass der erste Ärger nach geraumer Zeit verfliegen würde und wenigstens ein paar Menschen zur Besinnung kämen. Derweil konnte man nur auf einzelne Stämme, wie den der Goronen oder der Gerudos bauen, die vorbeugend Schutzmaßnahmen ergriffen und den Menschen vor allem genügend Wachen zusicherten. Der Weg von Link und Zelda führte sie inzwischen seit drei Wochen durch Steppe, Wald und Sumpf. Zelda war nun inzwischen im fünften Monat schwanger und das beeinträchtigte ihr Tempo natürlich um Längen. Sie hatte weniger Durchhaltevermögen und war vorsichtiger geworden. Sie mussten nun auch besonders auf der Hut sein vor nächtlichen Überfällen. Manchmal waren es aber auch klein anmutende Naturhindernisse, die behutsam und langsam angegangen werden mussten. Als sie eines Tages, es regnete in Strömen und der Himmel zeigte keinerlei Anzeichen der Besserung, durch ein kleines Waldstück ritten, bemerkten sie ein kleines Fleckchen Erde, was durch dichte Zweige geschützt und trocken war. Link strich sich eine klatschnasse Strähne aus dem Gesicht und half seiner Frau vom Pferd. Sie war sehr glücklich bei dem Gedanken an ein warmes Feuer und etwas zu Essen. Sie schritt auf das Blätterdach zu und sank auf die Knie. Auf einmal brach der Boden einfach unter ihrem leichten Körper weg. Sie erschrak fürchterlich und stieß einen kleinen Schrei aus, der aber sogleich durch einen dumpfen Aufprall erstickt werden sollte. Link drehte sich blitzschnell um und sah an hinunter in die Dunkelheit. In größter Sorge rief er nach Zelda. "Hi...hier... ... Es ist nicht sehr tief.", rief eine zitternde Stimme. Link tat mutig einen Satz in die Dunkelheit. Das Loch war wirklich nicht tief, aber man sah die Hand vor Augen kaum. "Was hast du? Ist alles in Ordnung?", fragte er. "I... Ich glaube schon.", ertönte die Antwort neben ihm. "Ich bin nur etwas erschrocken." "Hast du ganz bestimmt keine Schmerzen?" "Nein, es ist alles gut." Unter ächzenden Lauten stand Zelda auf und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Vorsichtig tasteten sie sich an der Wand entlang, in der Hoffnung den Weg nach draußen später wieder zu finden. Nach einigen Schritten sahen sie ein blau schimmerndes Licht in ein paar Metern Entfernung. "Was ist das? Lass uns doch lieber wieder zurückgehen", flüsterte Zelda. "Du kannst hier auf mich warten, wenn du möchtest", gab Link leise zurück und pirschte sich weiter dem Licht entgegen. Was er nun sah, verschlug ihm die Sprache. Er kannte diese Art von Unterirdischen Hallen zwar, in Hyrule nannte man sie Feenquellen, aber in solch einer Schönheit hatten sie ihm sich nicht dargeboten. Andächtig schritt er einer Art Altar entgegen und als hätte er es irgendwo schon einmal erlebt, verneigte er sich wie aus Reflex vor diesem. Im gleichen Moment schoss ein Lichtstrahl aus einem riesigen Weihwasserbecken hervor. Eine seltsame aber wunderschöne Fee gab sich nun zu erkennen. Sie war zwar verhältnismäßig klein, schillerte jedoch in allen erdenklichen Farben und seltsame Ranken einer Link unbekannten Pflanze zierten ihren schlanken Leib. Sie sprach: "Prinzessin, ihr könnt mir euch ruhig zeigen, habt keine Angst." Wiederum erschrocken aber dann doch neugierig schaute sie hinter der Ecke hervor und machte ein paar Schritte auf Link und das anmutige Wesen zu. "Ich habe euch erwartet. Es tut mir Leid, dass euch die Tür ein wenig Schmerzen bereitet hat.", meinte sie und fast war ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Link fand dies gar nicht komisch und schaut sie forsch an um ihr klarzumachen, das sie fortsetzen solle. "Ich mache es kurz", begann sie zu sprechen. "In eurem Land, Hyrule heißt es glaube ich, besagt die Legende, dass drei Feen, Din, Farore und Nayru die irdische Welt erschufen. So habt ihr, Herr der Zeiten und Träger des Triforce-Symbols des Mutes gemeinsam mit dem Triforce-Symbol der Weisheit dessen Trägerin die Prinzessin ist, das böse scheinbar ein für allemal von der Erde verbannt und das Triforce vereint. Doch es gibt etwas, was in keiner eurer Legenden erwähnt wird: Es gibt ein viertes Symbol, das Symbol der Hoffnung. Mit ihm verhält es sich ebenfalls wie mit den drei anderen: gelangt es in die falschen Hände, so kann großer Schaden damit angerichtet werden. Mit der Hoffnung stirbt der Mensch heißt es und so war dieses Symbol das Begehr derer, die Ganondorfs treue Weggefährten waren. Sie sind im Besitz des Symbols, welches von allen vieren das stärkste ist. Wie Ganondorf haben sie es dem Träger, dem Tempel der Reinheit, gewaltsam entrissen. Wie auch immer: euer Land wird bedroht und mit einer Armee von Normalsterblichen wird es kaum möglich sein, etwas gegen die Macht einer Göttin auszurichten, wenn noch nicht einmal die Göttin selbst dazu in der Lage ist sie selbst zu kontrollieren." Zelda und Link waren den Ausführungen aufmerksam gefolgt und wussten nun auch, wer jene Göttin war: sie stand vor ihnen. "Es tut mir so leid, aber ich konnte nichts mehr dagegen tun - sie waren zu stark. Ursprünglich schenkte ich, die Göttin der Hoffnung Tieren und Pflanzen sowie den Menschen das Leben. Es sollte den natürlich Kreislauf am Leben halten. Aber nun sind die Menschen zusehends klüger geworden und nutzen die Symbole der Macht für ihre Zwecke. Ihr seid rechtmäßige Träger und werdet die Kräfte schützen und wahren. Doch Egoismus und Machtgier können bösen Schaden entstehen lassen." "Und was schlägst du nun vor, was sollen wir tun?", fragten Link und Zelda sinngemäß zur gleichen Zeit. "Versucht mit der Kraft der sieben Weisen und den übrigen drei Symbolen etwas auszurichten. An mir zehrt die Zeit, je mehr Unheil mit der Macht, die ursprünglich meine eigene war, angerichtet wird, desto schneller neigt sich mein Leben dem Ende zu. Ich kann leider nichts für euch tun, aber vielleicht konnte ich euch wenigstens so behilflich sein. Entschuldigt bitte. Aber ich halte es für wichtig eurem Land jetzt beizustehen und die Menschen zu schützen. Die Stämme der Weisen werden euch zur Seite stehen. Ob ihr letztendlich das Risiko eingeht, müsst ihr selbst entscheiden. Ich weiß, dass es der werdenden Mutter nicht gut tun wird jetzt zu kämpfen und stark zu sein für das Land was ihr gemeinsam aufgebaut habt. Aber was sind ein oder zwei Leben gegen vielleicht tausende?" Die Prinzessin musste weinen bei diesen Worten. Wie konnte jemand nur so unendlich kalt sein? War es ihr denn nicht zugestanden, ein Leben zu haben? Einmal für sich und ihre Familie da zu sein? Zu lieben? Musste sie ein Leben lang für andere kämpfen? Sie hasste es. Auf einen Schlag hasste sie es die Auserwählte, die zukünftige Königin zu sein. Und sie hasste sich im nächsten Moment für diese Gedanken. Sie bedankten sich bei der kleinen Nymphe und verließen unter stetigem Schweigen den Wald. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und es wurde schwül. "Ich habe mich entschieden", begann Zelda. Die Minuten in denen er auf diesen Satz gewartet hatte, waren Link wie Stunden vorgekommen. "Wir werden zurück nach Hyrule gehen." "Aber..." "Nichts aber." "Das kannst du nicht machen. Du musst jetzt ein einziges mal an dich denken. Unter normalen Umständen hätte ich das vielleicht verstehen können, aber denk an das Kind. Wir sind verantwortlich für ein Leben. Mal davon abgesehen, dass wenn wir wieder zurück sind, im Falle wir kommen überhaupt an, du im siebenten Monat schwanger bist. Ich will nicht, dass wir das Baby verlieren. Oder vielleicht sogar dich..." "Nein, ich bleibe dabei. Ich werde zurückgehen. Sie hatte recht: was sind ein oder zwei Leben gegen tausende? Ich bin stolz auf das was wir zusammen erreicht haben und möchte nicht noch mehr Menschen verlieren." Diese Beweggründe musste Link akzeptieren und so machten sie kehrt. Während der Reise bemerkte Zelda das erste mal das Kind in ihrem Bauch. Ihr Umfang war erheblich gewachsen, sie wurde langsam schwerfälliger und hungriger. Es machte sie traurig, denn die Schwierigkeiten der Reise belasteten nicht zuletzt Link. Ständig musste er ihr helfen, sie mussten pausieren und er halbierte sogar seine Essensration. Es war für alle ein harter und steiniger Weg. Als Zelda abends für kurze Zeit allein an ihrem kleinen Lagerfeuer saß, strich sie sich mit der Hand über ihren Bauch und zweifelte zum ersten mal ihre Entscheidung an. Ihre mütterlichen Gefühle waren nicht unerheblich und sie hatte so viel mitmachen müssen. Doch im nächsten Moment dachte sie an ihre schönen Zeiten mit Malon und deren Kindern und konnte das unendliche Leid der Trauer und Einsamkeit nachempfinden. Das wollte sie lieber sich selbst als so vielen anderen Menschen zufügen. In der Zwischenzeit erlebte Hyrule die Hölle auf Erden. Durch die Dörfer war eine Spur der Vernichtung gezogen und man wusste noch immer nicht, woher die Gefahr denn kam. Das einzige was die Dörfer und Stämme tun konnten, war sich selbst bestmöglich zu schützen. Doch man lebte in Angst. Jeder könnte der nächste sein. Direkt auf Menschen war bis jetzt noch keine der Zerstörungen angesetzt worden. Aber was sind Menschen ohne Zuhause? Diese Fragen stellten sich auch Link und Zelda, die inzwischen Kakariko erreichten. Wiederum vier Wochen waren seither ins Land gezogen. Als sie die Stadt betraten, sah eigentlich alles aus wie immer. Mächtige und schöne Bauernhäuser, der alte Brunnen und die Mühle. Aber es war kein Mensch zu sehen. Es hatte fast etwas romantisches, diese Ruhe in der blutroten Abenddämmerung. Zelda war inzwischen reichlich rundlich geformt und selbstständiges Reiten war ihr unmöglich geworden. Sie fühlte sich zunehmend schwächer und befürchtete, eine normale Geburt würde ihr viele Schwierigkeiten bereiten. Plötzlich bebte die Erde. Links große Fuchsstute riss sich aus dessen Hand und war auf und davon. Zeldas Schimmel Serenia wollte es Epona nachtun - und bäumte sich auf. Zelda auf die Reaktion nicht gefasst und stürzte. Doch Link blieb keine Zeit mehr, sich um sie zu kümmern. Vor ihm stieß sich ein wahres Ungetüm empor - halb Mensch halb Pferd aber um einiges größer als ein Centaurus. Es sprach zu Link mit heißem Atem und dem Geruch des Todes: "So, mein Freund, die Zeit der Vergeltung ist gekommen. Dein Land habe ich bis jetzt verschont. Zu groß war die macht des Triforce, es hätte mich so zugerichtet wie meinen Bruder..." Link verschlug es die Sprache. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht damit. Wie sollte er in diesem Zustand kämpfen? Er konnte auch aus Sorge um seine Frau keinen klaren Gedanken mehr fassen. "Ja, du hörst recht. Ich wollte erst dich und deine Familie auslöschen, bevor ich mit dem Stärksten Relikt, was die Welt am Leben erhält meinen Bruder räche. An allen, die an seinem Tod beteiligt waren." Die Lage schien für Link aussichtslos. Bis ihn der Gedanke an seine Okarina wachrüttelte. Es wäre einen Versuch wert... Wenn er sich doch nur konzentrieren könnte! Er setzte das Instrument an seine Lippen und begann zu spielen. Alles um ihn herum war auf einmal vergessen, er fühlte sich stark und geborgen. Er spielte eine vertraute Melodie. Doch irgendwann musste er in die Gegenwart zurück und dem Teufel wieder in die Augen sehen. Er hoffte, dass es funktionieren würde. Es funktionierte. Vor ihm standen der Reihe nach Rauru, Salia, Darunia, Ruto, Impa und Naboru. Und die Legende wurde lebendig. Unter Einsatz ihres Lebens kämpfte jeder an eines Jeden Seite. Der Zusammenhalt, die Macht der Liebe und die Güter der Welt taten ihr Übriges. Der Kampf war vorüber. Das Dorf in großen Teilen zerstört. Stille. Blut. Man sagte nichts. Es war vorbei. Als Link wieder zu sich kam lag er in den Armen Rutos. Sie weinte. Und lachte. Er konnte es nicht recht deuten, aber es dauerte nicht lang und sie fing sanft und leise an zu sprechen. "Die vier Teile der Güter der Welt liegen nun sicher in ihrem Tempel und wurden für alle Zeit dem menschlichen Einfluss genommen. Das Land wird bald wieder so sein wie es war. Nur auf ein paar Menschen werden wir verzichten müssen. Doch ihr Tod war nicht für umsonst. Also weine nicht, sondern schau nach vorn, Link. Link... deine Frau hat ein gesundes Mädchen zu Welt gebracht. Doch für sie war es leider zu spät..." Die sieben Jahre, die Link in der Zeit gereist war, um die Zukunft Hyrules in eine glückliche zu kehren waren nun nach seinem letzten Kampf mit dem Großmeister des Bösen ins Land gezogen. Es waren Jahre des Vergessens, Jahre in denen Hyrule ein blühendes und reiches Land geworden war, vieles hatte sich verändert. Neue Bewohner waren zugezogen, die Städte waren gewachsen und die Menschen durften sich sicher fühlen. Freundschaften hatten sich gebildet und waren wieder auseinander gebrochen, ein normaler Kreislauf hatte sich eingestellt. Link musste endgültig Abschied nehmen von seinem Zuhause bei den Kokiri. Er und Zelda hatten nach langer Suche doch zueinander gefunden und geheiratet. Prinzessin Ruto war inzwischen Königin, Malon hatte zwei wunderhübsche Söhne geboren und Naboru und ihr Volk setzten sich für Demokratie und Gerechtigkeit im Land ein, errichteten sogar eine Schule, denn das Bevölkerungswachstum brachte natürlich auch eine Menge Nachwuchs mit sich. Man traf sich oft, feierte zusammen und half sich gegenseitig. Doch eines Tages begann es: Auf der Farm hatte gerade ein neuer, ein so gewöhnlich scheinender Arbeitstag begonnen. Malon molk die Kühe, die beiden Kleinen lagen noch friedlich in ihren Betten, Basil trainierte schon früh am Morgen seine Pferde, wegen der in letzter Zeit andauernden Hitze, die sich ab dem Vormittag bereits bemerkbar machte. Malons Ehemann, ein ehemaliger Bäcker aus Kakariko, namens Vodan war auf dem Weg in den Stall um seiner Frau etwas behilflich zu sein, da verdunkelte sich der Himmel. Im nächsten Moment erzitterte der Boden unter seinen Füßen und ein Schatten von extremen Ausmaßen breitete sich über dem Land aus. Kurz darauf wurde ihm schwarz vor Augen. "...dieses war der erste Streich. Der Schmerz in mir wird nie versiegen. Doch vor dem Ersticken rettet mich vielleicht die Rache..." Link und Zelda befanden sich, nichts böses ahnend und den wunderbaren Anfang eines wunderbaren Sommertages genießend, im Schlossgarten. Link bemerkte ein seltsam abwesendes Lächeln auf den Lippen seiner Frau. Ihre langen blonden Haare glänzten im Sonnenlicht und ihr voller roter Mund verriet, dass seine wunderschöne Trägerin aus irgendeinem Grund heute besonders glücklich zu sein schien. "Liebster...", begann sie, doch dieser erstickte ihre Worte bereits mit einem zärtlichen Kuss. "Du redest zu viel, Teuerste", lachte er aber schaute sie nun neugierig an. Den Mund zu einem Schmollen verzogen brachte sie ein spitzes "Musst mir ja nicht zuhören" heraus. Gleich darauf unterbreitete sie ihm aber etwas peinlich berührt ihre Neuigkeiten. "Also gut, Link, wir werden Eltern", sagte sie und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Sie konnte nicht anders, musste einfach grinsen und fiel ihrem Gatten im nächsten Moment um den Hals. Diesem hatte es zwar die Sprache verschlagen, aber er freute sich. Er und sie. Ein Kind. So ganz konnte er sich noch nicht vorstellen, was sie meinte. Eben waren sie noch Kinder gewesen. Und nun mussten sie bald selbst für eines sorgen? "Ja, ich weiß es schon länger, wollte aber erst ganz sicher sein bevor ich mit dir rede." "Oh Zelda, ich freue mich. Du musst mir versprechen, dass du ab jetzt ganz besonders Acht auf dich gibst, ja?" Inzwischen wunderte man sich in Kakariko, dass die Milch heute noch nicht geliefert worden war. Die Besitzerin des kleinen Lebensmittelladens, Emma, schickte ihre Tochter Lana auf den Weg um dem Milchboten entgegen zu reiten, denn die Dorfbewohner standen schon Schlange und wurden unruhig, denn keiner wollte zum Frühstück auf die gute Lon-Lon-Milch verzichten. Lana war gerade auf dem halben Weg zur Farm, da sah sie, wie dunkle Rauchwolken aus der Richtung der Farm aufstiegen. Es war aus dieser Entfernung schon ein erschreckendes Bild, es konnte aber noch lange nicht den tatsächlichen Zustand, in der sich die Farm befand beschreiben. Sie trieb ihr Pferd an, um schnellstmöglich den Ort des Geschehens zu erreichen. Dort angekommen bot sich ihr ein Bild des Grauens: Die ehemals so rustikalen und mit viel Liebe verzierten Gebäude waren nur noch ein einziger verkohlter Trümmerhaufen. Die wenigen Kühe, die sich aus dem einstürzenden Stall hatten retten können, standen verängstigt mitten im Gelände. Der Geruch von verkohltem Holz zog noch immer über das Land und Lana musste ein Tuch vor ihrem Mund spannen, um einigermaßen atmen zu können. Langsam ritt sie über den Hof - oder besser das was davon übrig war. Dann bemerkte sie einen kleinen Arm unter den Trümmern des Wohnhauses. Sie sprang vom Pferd und schob einige schwarze Balken aus dem Weg. Der Anblick war grauenvoll. Der kleine Elessar, Malons jüngster Sohn rang nach Luft. Lana vermutete, dass ihm nicht mehr geholfen werden konnte. "Was ist passiert?", fragte sie. Elessar brachte unter seinem Leiden nur ein paar nicht richtig verständliche Wortfetzen heraus. Er murmelte nur etwas von "großer Schatten" und "laute, böse Stimme ... Rache" ehe sein kurzes Leben erlischen sollte. Lana standen die Tränen in den Augen, denn sie ahnte, was auch von den anderen Farmbewohnern über geblieben war. Und sie wusste, dass sie nicht die Kraft hatte, nach ihren Körpern zu suchen. Weinend sprang sie auf ihr Pferd und machte sich im Renngalopp auf den Weg zurück zu ihrem Dorf. Wenige Tage später war die Schreckensnachricht in ganz Hyrule verbreitet. Der Aufruhr innerhalb der einzelnen Stämme war groß, denn natürlich waren auch die letzten Worte des kleinen Elessar zu allen durchgedrungen. Und jeder litt unter dem Gedanken den offensichtlichen Feind nicht zu kennen. Jeder könnte der nächste sein, wussten sie und gerade das Wort "Rache" ließ allen das Blut in den Adern gefrieren. Es konnte kein Krieg sein, der von Menschenhand angestiftet wurde, denn während den letzten 20 Jahren hatte es keinen Krieg mehr gegeben, in welchen das Land verwickelt war. Und wer Probleme mit einzelnen Stämmen hätte, würde nicht als erstes die einstmals so wunderschöne Farm zerstören. Diese Gedanken brachten den Bewohnern des Schlosses ebenfalls schlaflose Nächte ein. Zelda gingen einige hundert male die Bilder von Malon, ihren Söhnen, Talon, Basil und Vodan durch den Kopf. Jeder für sich war ihnen ein guter Freund gewesen und man hatte viel Zeit miteinander verbracht. Trauerstimmung herrschte noch vor der Angst dem mysteriösen Unheilbringer als Nächster zu Opfer zu fallen. "Wir müssen fort von hier", sagte Link zu seiner Gattin. "Es ist traurig, was passiert ist, aber nun müssen wir in erster Linie an uns selbst denken. Sieh, du erwartest ein Kind und bald werden wir nicht mehr in der Lage sein zu flüchten, wenn sich die Situation weiter zuspitzt. Im Falle, es ist wirklich ein Anhänger Ganondorfs, der ihn jetzt rächen möchte werde ich mich auch diesem Kampf stellen, schließlich trage ich allein die Verantwortung für seinen Tod. Aber erst, wenn ich die Menschen, die mir unendlich viel bedeuten in Sicherheit weiß." "Link, deinen Edelmut in Ehren, aber du vergisst, dass ich auch eine Pflicht zu erfüllen habe. Was sollen denn die Leute denken, was auf uns zukommt, wenn selbst die Königsfamilie flüchtet? Es wird Panik ausbrechen und gerade jetzt, wo die Schreckensnachricht so weit verbreitet ist, brauchen die Leute jemanden, der zu ihnen steht, der sie weitestgehend beruhigt und sie im Falle eines Kampfes motiviert. Du kannst dich den Gefahren nicht wieder allein stellen. Ich möchte dich nicht verlieren und du hast unserem Land in der Vergangenheit soviel Gutes getan." Zelda, sei doch vernünftig. Keiner sagt, dass ich nicht wiederkehre und die Menschen versuche dazu zu bringen an unserer Seite zu kämpfen. Aber es ist nicht deine Aufgabe, mit deinem Land unterzugehen. Ich denke, wir sind es unserem Kind schuldig, dass es in eine halbwegs sichere und glückliche Welt geboren wird, in der es nicht von Kindesbeinen an tagtäglich mit Leid und Verderben umgehen muss." Davon ließ sich die Prinzessin letztendlich überzeugen. Wenn es um ihr ungeborenes Kind ging, wusste sie ihre Prioritäten zu setzen. Gleichzeitig dachte sie auch an die Stärke der Armee der Gerudos und dann abgestimmte Zusammenspiel aller Stämme im Land. Es machte ihr Mut. Und so willigte sie ein, zusammen mit Link zu fliehen. In der Nacht nach dem Gespräch, als beiden, Link und Zelda, bewusst wurde, für welchen Weg sie sich letztendlich entschieden hatten und was dies für Konsequenzen haben könnte, träumten sie. Sie träumten von den gleichen düsteren Wolken, von den gleichen dunklen Schatten von denen sie auch träumten, als der Gerudokönig vor vielen Jahren das Land ins Unheil stürzen sollte. Die Nacht war für beide schier unerträglich und so waren sie froh, als der Morgen dämmerte. Man hatte die Knechte bereits am Abend beauftragt, zwei Pferde zu satteln und Proviant bereitzustellen. Es ging ihnen schlecht nach dieser Nacht, Erschöpfung zeigte sich schon nach wenigen Stunden auf den Gesichtern - vor allem auf Zeldas. Sie mussten Pausen einlegen, die Pferde tränken und über ein paar Minuten der Stille waren beide nicht unglücklich. Es war heiß und langsam wurde es auch noch Mittag. "Hast du eigentlich ein konkretes Ziel vor Augen? Ich meine, seit Stunden reiten wir unkoordiniert durch diese Steppe und wissen nicht wohin.", sagte sie in einem etwas vorwurfsvollem Ton. "Wer sagt denn etwas von unkoordiniert?" "Ich. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich die gleiche Bergspitze jetzt zum dritten mal sehe und ich mich frage, ob du überhaupt weißt wo wir hinreiten. Die Hitze ist nicht erträglich und schon gar nicht normal, die Bäche sind verschmutzt und ein seltsamer Staubfilm durchzieht unser gesamtes Land. Länger halte ich diesen Zustand nicht aus." Tränen standen ihr in den Augen, denn die zarte blonde Frau war zwar sonst ziemlich robust, aber die Umstände machten es ihr nicht gerade einfach. Link nahm sie in den Arm und gemeinsam suchten sie sich unter einem Felsvorsprung Schatten um die Mittagshitze ein wenig zum Dösen zu nutzen. Am Nachmittag machten sie sich wieder auf den Weg - mit deutlich besserem Gefühl und gestärktem Geist. Die Nacht verbrachten sie bei einer Bauernfamilie, die ihnen sehr hilfsbereit ein Zimmer angeboten hatten, als sie die Reiter, die sich natürlich nicht als Prinz und Prinzessin zu erkennen gaben, in der Dunkelheit vorbeikommen hörten. Der nächste Tag erwies sich als sehr anstrengend für die daheim gebliebenen Angehörigen der Königsfamilie. Impa hatte vergeblich versucht die Bürger, die mitbekommen hatten, dass sich der Prinz und die Prinzessin auf den Weg in eine "sichere Welt" gemacht hatten, zu einer Armee zu formieren. Auch wenn sich seit dem Überfall auf die Farm keine Regung mehr im Land gezeigt hatte, so hatten die Bewohner dennoch Angst und es kam genauso wie Zelda es befürchtet hatte: Man war zornig und Panik machte sich zunehmend unter den Frauen und Kindern breit. Im Schloss war man hilflos und man hoffte, dass der erste Ärger nach geraumer Zeit verfliegen würde und wenigstens ein paar Menschen zur Besinnung kämen. Derweil konnte man nur auf einzelne Stämme, wie den der Goronen oder der Gerudos bauen, die vorbeugend Schutzmaßnahmen ergriffen und den Menschen vor allem genügend Wachen zusicherten. Der Weg von Link und Zelda führte sie inzwischen seit drei Wochen durch Steppe, Wald und Sumpf. Zelda war nun inzwischen im fünften Monat schwanger und das beeinträchtigte ihr Tempo natürlich um Längen. Sie hatte weniger Durchhaltevermögen und war vorsichtiger geworden. Sie mussten nun auch besonders auf der Hut sein vor nächtlichen Überfällen. Manchmal waren es aber auch klein anmutende Naturhindernisse, die behutsam und langsam angegangen werden mussten. Als sie eines Tages, es regnete in Strömen und der Himmel zeigte keinerlei Anzeichen der Besserung, durch ein kleines Waldstück ritten, bemerkten sie ein kleines Fleckchen Erde, was durch dichte Zweige geschützt und trocken war. Link strich sich eine klatschnasse Strähne aus dem Gesicht und half seiner Frau vom Pferd. Sie war sehr glücklich bei dem Gedanken an ein warmes Feuer und etwas zu Essen. Sie schritt auf das Blätterdach zu und sank auf die Knie. Auf einmal brach der Boden einfach unter ihrem leichten Körper weg. Sie erschrak fürchterlich und stieß einen kleinen Schrei aus, der aber sogleich durch einen dumpfen Aufprall erstickt werden sollte. Link drehte sich blitzschnell um und sah an hinunter in die Dunkelheit. In größter Sorge rief er nach Zelda. "Hi...hier... ... Es ist nicht sehr tief.", rief eine zitternde Stimme. Link tat mutig einen Satz in die Dunkelheit. Das Loch war wirklich nicht tief, aber man sah die Hand vor Augen kaum. "Was hast du? Ist alles in Ordnung?", fragte er. "I... Ich glaube schon.", ertönte die Antwort neben ihm. "Ich bin nur etwas erschrocken." "Hast du ganz bestimmt keine Schmerzen?" "Nein, es ist alles gut." Unter ächzenden Lauten stand Zelda auf und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Vorsichtig tasteten sie sich an der Wand entlang, in der Hoffnung den Weg nach draußen später wieder zu finden. Nach einigen Schritten sahen sie ein blau schimmerndes Licht in ein paar Metern Entfernung. "Was ist das? Lass uns doch lieber wieder zurückgehen", flüsterte Zelda. "Du kannst hier auf mich warten, wenn du möchtest", gab Link leise zurück und pirschte sich weiter dem Licht entgegen. Was er nun sah, verschlug ihm die Sprache. Er kannte diese Art von Unterirdischen Hallen zwar, in Hyrule nannte man sie Feenquellen, aber in solch einer Schönheit hatten sie ihm sich nicht dargeboten. Andächtig schritt er einer Art Altar entgegen und als hätte er es irgendwo schon einmal erlebt, verneigte er sich wie aus Reflex vor diesem. Im gleichen Moment schoss ein Lichtstrahl aus einem riesigen Weihwasserbecken hervor. Eine seltsame aber wunderschöne Fee gab sich nun zu erkennen. Sie war zwar verhältnismäßig klein, schillerte jedoch in allen erdenklichen Farben und seltsame Ranken einer Link unbekannten Pflanze zierten ihren schlanken Leib. Sie sprach: "Prinzessin, ihr könnt mir euch ruhig zeigen, habt keine Angst." Wiederum erschrocken aber dann doch neugierig schaute sie hinter der Ecke hervor und machte ein paar Schritte auf Link und das anmutige Wesen zu. "Ich habe euch erwartet. Es tut mir Leid, dass euch die Tür ein wenig Schmerzen bereitet hat.", meinte sie und fast war ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Link fand dies gar nicht komisch und schaut sie forsch an um ihr klarzumachen, das sie fortsetzen solle. "Ich mache es kurz", begann sie zu sprechen. "In eurem Land, Hyrule heißt es glaube ich, besagt die Legende, dass drei Feen, Din, Farore und Nayru die irdische Welt erschufen. So habt ihr, Herr der Zeiten und Träger des Triforce-Symbols des Mutes gemeinsam mit dem Triforce-Symbol der Weisheit dessen Trägerin die Prinzessin ist, das böse scheinbar ein für allemal von der Erde verbannt und das Triforce vereint. Doch es gibt etwas, was in keiner eurer Legenden erwähnt wird: Es gibt ein viertes Symbol, das Symbol der Hoffnung. Mit ihm verhält es sich ebenfalls wie mit den drei anderen: gelangt es in die falschen Hände, so kann großer Schaden damit angerichtet werden. Mit der Hoffnung stirbt der Mensch heißt es und so war dieses Symbol das Begehr derer, die Ganondorfs treue Weggefährten waren. Sie sind im Besitz des Symbols, welches von allen vieren das stärkste ist. Wie Ganondorf haben sie es dem Träger, dem Tempel der Reinheit, gewaltsam entrissen. Wie auch immer: euer Land wird bedroht und mit einer Armee von Normalsterblichen wird es kaum möglich sein, etwas gegen die Macht einer Göttin auszurichten, wenn noch nicht einmal die Göttin selbst dazu in der Lage ist sie selbst zu kontrollieren." Zelda und Link waren den Ausführungen aufmerksam gefolgt und wussten nun auch, wer jene Göttin war: sie stand vor ihnen. "Es tut mir so leid, aber ich konnte nichts mehr dagegen tun - sie waren zu stark. Ursprünglich schenkte ich, die Göttin der Hoffnung Tieren und Pflanzen sowie den Menschen das Leben. Es sollte den natürlich Kreislauf am Leben halten. Aber nun sind die Menschen zusehends klüger geworden und nutzen die Symbole der Macht für ihre Zwecke. Ihr seid rechtmäßige Träger und werdet die Kräfte schützen und wahren. Doch Egoismus und Machtgier können bösen Schaden entstehen lassen." "Und was schlägst du nun vor, was sollen wir tun?", fragten Link und Zelda sinngemäß zur gleichen Zeit. "Versucht mit der Kraft der sieben Weisen und den übrigen drei Symbolen etwas auszurichten. An mir zehrt die Zeit, je mehr Unheil mit der Macht, die ursprünglich meine eigene war, angerichtet wird, desto schneller neigt sich mein Leben dem Ende zu. Ich kann leider nichts für euch tun, aber vielleicht konnte ich euch wenigstens so behilflich sein. Entschuldigt bitte. Aber ich halte es für wichtig eurem Land jetzt beizustehen und die Menschen zu schützen. Die Stämme der Weisen werden euch zur Seite stehen. Ob ihr letztendlich das Risiko eingeht, müsst ihr selbst entscheiden. Ich weiß, dass es der werdenden Mutter nicht gut tun wird jetzt zu kämpfen und stark zu sein für das Land was ihr gemeinsam aufgebaut habt. Aber was sind ein oder zwei Leben gegen vielleicht tausende?" Die Prinzessin musste weinen bei diesen Worten. Wie konnte jemand nur so unendlich kalt sein? War es ihr denn nicht zugestanden, ein Leben zu haben? Einmal für sich und ihre Familie da zu sein? Zu lieben? Musste sie ein Leben lang für andere kämpfen? Sie hasste es. Auf einen Schlag hasste sie es die Auserwählte, die zukünftige Königin zu sein. Und sie hasste sich im nächsten Moment für diese Gedanken. Sie bedankten sich bei der kleinen Nymphe und verließen unter stetigem Schweigen den Wald. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und es wurde schwül. "Ich habe mich entschieden", begann Zelda. Die Minuten in denen er auf diesen Satz gewartet hatte, waren Link wie Stunden vorgekommen. "Wir werden zurück nach Hyrule gehen." "Aber..." "Nichts aber." "Das kannst du nicht machen. Du musst jetzt ein einziges mal an dich denken. Unter normalen Umständen hätte ich das vielleicht verstehen können, aber denk an das Kind. Wir sind verantwortlich für ein Leben. Mal davon abgesehen, dass wenn wir wieder zurück sind, im Falle wir kommen überhaupt an, du im siebenten Monat schwanger bist. Ich will nicht, dass wir das Baby verlieren. Oder vielleicht sogar dich..." "Nein, ich bleibe dabei. Ich werde zurückgehen. Sie hatte recht: was sind ein oder zwei Leben gegen tausende? Ich bin stolz auf das was wir zusammen erreicht haben und möchte nicht noch mehr Menschen verlieren." Diese Beweggründe musste Link akzeptieren und so machten sie kehrt. Während der Reise bemerkte Zelda das erste mal das Kind in ihrem Bauch. Ihr Umfang war erheblich gewachsen, sie wurde langsam schwerfälliger und hungriger. Es machte sie traurig, denn die Schwierigkeiten der Reise belasteten nicht zuletzt Link. Ständig musste er ihr helfen, sie mussten pausieren und er halbierte sogar seine Essensration. Es war für alle ein harter und steiniger Weg. Als Zelda abends für kurze Zeit allein an ihrem kleinen Lagerfeuer saß, strich sie sich mit der Hand über ihren Bauch und zweifelte zum ersten mal ihre Entscheidung an. Ihre mütterlichen Gefühle waren nicht unerheblich und sie hatte so viel mitmachen müssen. Doch im nächsten Moment dachte sie an ihre schönen Zeiten mit Malon und deren Kindern und konnte das unendliche Leid der Trauer und Einsamkeit nachempfinden. Das wollte sie lieber sich selbst als so vielen anderen Menschen zufügen. In der Zwischenzeit erlebte Hyrule die Hölle auf Erden. Durch die Dörfer war eine Spur der Vernichtung gezogen und man wusste noch immer nicht, woher die Gefahr denn kam. Das einzige was die Dörfer und Stämme tun konnten, war sich selbst bestmöglich zu schützen. Doch man lebte in Angst. Jeder könnte der nächste sein. Direkt auf Menschen war bis jetzt noch keine der Zerstörungen angesetzt worden. Aber was sind Menschen ohne Zuhause? Diese Fragen stellten sich auch Link und Zelda, die inzwischen Kakariko erreichten. Wiederum vier Wochen waren seither ins Land gezogen. Als sie die Stadt betraten, sah eigentlich alles aus wie immer. Mächtige und schöne Bauernhäuser, der alte Brunnen und die Mühle. Aber es war kein Mensch zu sehen. Es hatte fast etwas romantisches, diese Ruhe in der blutroten Abenddämmerung. Zelda war inzwischen reichlich rundlich geformt und selbstständiges Reiten war ihr unmöglich geworden. Sie fühlte sich zunehmend schwächer und befürchtete, eine normale Geburt würde ihr viele Schwierigkeiten bereiten. Plötzlich bebte die Erde. Links große Fuchsstute riss sich aus dessen Hand und war auf und davon. Zeldas Schimmel Serenia wollte es Epona nachtun - und bäumte sich auf. Zelda auf die Reaktion nicht gefasst und stürzte. Doch Link blieb keine Zeit mehr, sich um sie zu kümmern. Vor ihm stieß sich ein wahres Ungetüm empor - halb Mensch halb Pferd aber um einiges größer als ein Centaurus. Es sprach zu Link mit heißem Atem und dem Geruch des Todes: "So, mein Freund, die Zeit der Vergeltung ist gekommen. Dein Land habe ich bis jetzt verschont. Zu groß war die macht des Triforce, es hätte mich so zugerichtet wie meinen Bruder..." Link verschlug es die Sprache. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht damit. Wie sollte er in diesem Zustand kämpfen? Er konnte auch aus Sorge um seine Frau keinen klaren Gedanken mehr fassen. "Ja, du hörst recht. Ich wollte erst dich und deine Familie auslöschen, bevor ich mit dem Stärksten Relikt, was die Welt am Leben erhält meinen Bruder räche. An allen, die an seinem Tod beteiligt waren." Die Lage schien für Link aussichtslos. Bis ihn der Gedanke an seine Okarina wachrüttelte. Es wäre einen Versuch wert... Wenn er sich doch nur konzentrieren könnte! Er setzte das Instrument an seine Lippen und begann zu spielen. Alles um ihn herum war auf einmal vergessen, er fühlte sich stark und geborgen. Er spielte eine vertraute Melodie. Doch irgendwann musste er in die Gegenwart zurück und dem Teufel wieder in die Augen sehen. Er hoffte, dass es funktionieren würde. Es funktionierte. Vor ihm standen der Reihe nach Rauru, Salia, Darunia, Ruto, Impa und Naboru. Und die Legende wurde lebendig. Unter Einsatz ihres Lebens kämpfte jeder an eines Jeden Seite. Der Zusammenhalt, die Macht der Liebe und die Güter der Welt taten ihr Übriges. Der Kampf war vorüber. Das Dorf in großen Teilen zerstört. Stille. Blut. Man sagte nichts. Es war vorbei. Als Link wieder zu sich kam lag er in den Armen Rutos. Sie weinte. Und lachte. Er konnte es nicht recht deuten, aber es dauerte nicht lang und sie fing sanft und leise an zu sprechen. "Die vier Teile der Güter der Welt liegen nun sicher in ihrem Tempel und wurden für alle Zeit dem menschlichen Einfluss genommen. Das Land wird bald wieder so sein wie es war. Nur auf ein paar Menschen werden wir verzichten müssen. Doch ihr Tod war nicht für umsonst. Also weine nicht, sondern schau nach vorn, Link. Link... deine Frau hat ein gesundes Mädchen zu Welt gebracht. Doch für sie war es leider zu spät..." Die sieben Jahre, die Link in der Zeit gereist war, um die Zukunft Hyrules in eine glückliche zu kehren waren nun nach seinem letzten Kampf mit dem Großmeister des Bösen ins Land gezogen. Es waren Jahre des Vergessens, Jahre in denen Hyrule ein blühendes und reiches Land geworden war, vieles hatte sich verändert. Neue Bewohner waren zugezogen, die Städte waren gewachsen und die Menschen durften sich sicher fühlen. Freundschaften hatten sich gebildet und waren wieder auseinander gebrochen, ein normaler Kreislauf hatte sich eingestellt. Link musste endgültig Abschied nehmen von seinem Zuhause bei den Kokiri. Er und Zelda hatten nach langer Suche doch zueinander gefunden und geheiratet. Prinzessin Ruto war inzwischen Königin, Malon hatte zwei wunderhübsche Söhne geboren und Naboru und ihr Volk setzten sich für Demokratie und Gerechtigkeit im Land ein, errichteten sogar eine Schule, denn das Bevölkerungswachstum brachte natürlich auch eine Menge Nachwuchs mit sich. Man traf sich oft, feierte zusammen und half sich gegenseitig. Doch eines Tages begann es: Auf der Farm hatte gerade ein neuer, ein so gewöhnlich scheinender Arbeitstag begonnen. Malon molk die Kühe, die beiden Kleinen lagen noch friedlich in ihren Betten, Basil trainierte schon früh am Morgen seine Pferde, wegen der in letzter Zeit andauernden Hitze, die sich ab dem Vormittag bereits bemerkbar machte. Malons Ehemann, ein ehemaliger Bäcker aus Kakariko, namens Vodan war auf dem Weg in den Stall um seiner Frau etwas behilflich zu sein, da verdunkelte sich der Himmel. Im nächsten Moment erzitterte der Boden unter seinen Füßen und ein Schatten von extremen Ausmaßen breitete sich über dem Land aus. Kurz darauf wurde ihm schwarz vor Augen. "...dieses war der erste Streich. Der Schmerz in mir wird nie versiegen. Doch vor dem Ersticken rettet mich vielleicht die Rache..." Link und Zelda befanden sich, nichts böses ahnend und den wunderbaren Anfang eines wunderbaren Sommertages genießend, im Schlossgarten. Link bemerkte ein seltsam abwesendes Lächeln auf den Lippen seiner Frau. Ihre langen blonden Haare glänzten im Sonnenlicht und ihr voller roter Mund verriet, dass seine wunderschöne Trägerin aus irgendeinem Grund heute besonders glücklich zu sein schien. "Liebster...", begann sie, doch dieser erstickte ihre Worte bereits mit einem zärtlichen Kuss. "Du redest zu viel, Teuerste", lachte er aber schaute sie nun neugierig an. Den Mund zu einem Schmollen verzogen brachte sie ein spitzes "Musst mir ja nicht zuhören" heraus. Gleich darauf unterbreitete sie ihm aber etwas peinlich berührt ihre Neuigkeiten. "Also gut, Link, wir werden Eltern", sagte sie und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Sie konnte nicht anders, musste einfach grinsen und fiel ihrem Gatten im nächsten Moment um den Hals. Diesem hatte es zwar die Sprache verschlagen, aber er freute sich. Er und sie. Ein Kind. So ganz konnte er sich noch nicht vorstellen, was sie meinte. Eben waren sie noch Kinder gewesen. Und nun mussten sie bald selbst für eines sorgen? "Ja, ich weiß es schon länger, wollte aber erst ganz sicher sein bevor ich mit dir rede." "Oh Zelda, ich freue mich. Du musst mir versprechen, dass du ab jetzt ganz besonders Acht auf dich gibst, ja?" Inzwischen wunderte man sich in Kakariko, dass die Milch heute noch nicht geliefert worden war. Die Besitzerin des kleinen Lebensmittelladens, Emma, schickte ihre Tochter Lana auf den Weg um dem Milchboten entgegen zu reiten, denn die Dorfbewohner standen schon Schlange und wurden unruhig, denn keiner wollte zum Frühstück auf die gute Lon-Lon-Milch verzichten. Lana war gerade auf dem halben Weg zur Farm, da sah sie, wie dunkle Rauchwolken aus der Richtung der Farm aufstiegen. Es war aus dieser Entfernung schon ein erschreckendes Bild, es konnte aber noch lange nicht den tatsächlichen Zustand, in der sich die Farm befand beschreiben. Sie trieb ihr Pferd an, um schnellstmöglich den Ort des Geschehens zu erreichen. Dort angekommen bot sich ihr ein Bild des Grauens: Die ehemals so rustikalen und mit viel Liebe verzierten Gebäude waren nur noch ein einziger verkohlter Trümmerhaufen. Die wenigen Kühe, die sich aus dem einstürzenden Stall hatten retten können, standen verängstigt mitten im Gelände. Der Geruch von verkohltem Holz zog noch immer über das Land und Lana musste ein Tuch vor ihrem Mund spannen, um einigermaßen atmen zu können. Langsam ritt sie über den Hof - oder besser das was davon übrig war. Dann bemerkte sie einen kleinen Arm unter den Trümmern des Wohnhauses. Sie sprang vom Pferd und schob einige schwarze Balken aus dem Weg. Der Anblick war grauenvoll. Der kleine Elessar, Malons jüngster Sohn rang nach Luft. Lana vermutete, dass ihm nicht mehr geholfen werden konnte. "Was ist passiert?", fragte sie. Elessar brachte unter seinem Leiden nur ein paar nicht richtig verständliche Wortfetzen heraus. Er murmelte nur etwas von "großer Schatten" und "laute, böse Stimme ... Rache" ehe sein kurzes Leben erlischen sollte. Lana standen die Tränen in den Augen, denn sie ahnte, was auch von den anderen Farmbewohnern über geblieben war. Und sie wusste, dass sie nicht die Kraft hatte, nach ihren Körpern zu suchen. Weinend sprang sie auf ihr Pferd und machte sich im Renngalopp auf den Weg zurück zu ihrem Dorf. Wenige Tage später war die Schreckensnachricht in ganz Hyrule verbreitet. Der Aufruhr innerhalb der einzelnen Stämme war groß, denn natürlich waren auch die letzten Worte des kleinen Elessar zu allen durchgedrungen. Und jeder litt unter dem Gedanken den offensichtlichen Feind nicht zu kennen. Jeder könnte der nächste sein, wussten sie und gerade das Wort "Rache" ließ allen das Blut in den Adern gefrieren. Es konnte kein Krieg sein, der von Menschenhand angestiftet wurde, denn während den letzten 20 Jahren hatte es keinen Krieg mehr gegeben, in welchen das Land verwickelt war. Und wer Probleme mit einzelnen Stämmen hätte, würde nicht als erstes die einstmals so wunderschöne Farm zerstören. Diese Gedanken brachten den Bewohnern des Schlosses ebenfalls schlaflose Nächte ein. Zelda gingen einige hundert male die Bilder von Malon, ihren Söhnen, Talon, Basil und Vodan durch den Kopf. Jeder für sich war ihnen ein guter Freund gewesen und man hatte viel Zeit miteinander verbracht. Trauerstimmung herrschte noch vor der Angst dem mysteriösen Unheilbringer als Nächster zu Opfer zu fallen. "Wir müssen fort von hier", sagte Link zu seiner Gattin. "Es ist traurig, was passiert ist, aber nun müssen wir in erster Linie an uns selbst denken. Sieh, du erwartest ein Kind und bald werden wir nicht mehr in der Lage sein zu flüchten, wenn sich die Situation weiter zuspitzt. Im Falle, es ist wirklich ein Anhänger Ganondorfs, der ihn jetzt rächen möchte werde ich mich auch diesem Kampf stellen, schließlich trage ich allein die Verantwortung für seinen Tod. Aber erst, wenn ich die Menschen, die mir unendlich viel bedeuten in Sicherheit weiß." "Link, deinen Edelmut in Ehren, aber du vergisst, dass ich auch eine Pflicht zu erfüllen habe. Was sollen denn die Leute denken, was auf uns zukommt, wenn selbst die Königsfamilie flüchtet? Es wird Panik ausbrechen und gerade jetzt, wo die Schreckensnachricht so weit verbreitet ist, brauchen die Leute jemanden, der zu ihnen steht, der sie weitestgehend beruhigt und sie im Falle eines Kampfes motiviert. Du kannst dich den Gefahren nicht wieder allein stellen. Ich möchte dich nicht verlieren und du hast unserem Land in der Vergangenheit soviel Gutes getan." Zelda, sei doch vernünftig. Keiner sagt, dass ich nicht wiederkehre und die Menschen versuche dazu zu bringen an unserer Seite zu kämpfen. Aber es ist nicht deine Aufgabe, mit deinem Land unterzugehen. Ich denke, wir sind es unserem Kind schuldig, dass es in eine halbwegs sichere und glückliche Welt geboren wird, in der es nicht von Kindesbeinen an tagtäglich mit Leid und Verderben umgehen muss." Davon ließ sich die Prinzessin letztendlich überzeugen. Wenn es um ihr ungeborenes Kind ging, wusste sie ihre Prioritäten zu setzen. Gleichzeitig dachte sie auch an die Stärke der Armee der Gerudos und dann abgestimmte Zusammenspiel aller Stämme im Land. Es machte ihr Mut. Und so willigte sie ein, zusammen mit Link zu fliehen. In der Nacht nach dem Gespräch, als beiden, Link und Zelda, bewusst wurde, für welchen Weg sie sich letztendlich entschieden hatten und was dies für Konsequenzen haben könnte, träumten sie. Sie träumten von den gleichen düsteren Wolken, von den gleichen dunklen Schatten von denen sie auch träumten, als der Gerudokönig vor vielen Jahren das Land ins Unheil stürzen sollte. Die Nacht war für beide schier unerträglich und so waren sie froh, als der Morgen dämmerte. Man hatte die Knechte bereits am Abend beauftragt, zwei Pferde zu satteln und Proviant bereitzustellen. Es ging ihnen schlecht nach dieser Nacht, Erschöpfung zeigte sich schon nach wenigen Stunden auf den Gesichtern - vor allem auf Zeldas. Sie mussten Pausen einlegen, die Pferde tränken und über ein paar Minuten der Stille waren beide nicht unglücklich. Es war heiß und langsam wurde es auch noch Mittag. "Hast du eigentlich ein konkretes Ziel vor Augen? Ich meine, seit Stunden reiten wir unkoordiniert durch diese Steppe und wissen nicht wohin.", sagte sie in einem etwas vorwurfsvollem Ton. "Wer sagt denn etwas von unkoordiniert?" "Ich. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich die gleiche Bergspitze jetzt zum dritten mal sehe und ich mich frage, ob du überhaupt weißt wo wir hinreiten. Die Hitze ist nicht erträglich und schon gar nicht normal, die Bäche sind verschmutzt und ein seltsamer Staubfilm durchzieht unser gesamtes Land. Länger halte ich diesen Zustand nicht aus." Tränen standen ihr in den Augen, denn die zarte blonde Frau war zwar sonst ziemlich robust, aber die Umstände machten es ihr nicht gerade einfach. Link nahm sie in den Arm und gemeinsam suchten sie sich unter einem Felsvorsprung Schatten um die Mittagshitze ein wenig zum Dösen zu nutzen. Am Nachmittag machten sie sich wieder auf den Weg - mit deutlich besserem Gefühl und gestärktem Geist. Die Nacht verbrachten sie bei einer Bauernfamilie, die ihnen sehr hilfsbereit ein Zimmer angeboten hatten, als sie die Reiter, die sich natürlich nicht als Prinz und Prinzessin zu erkennen gaben, in der Dunkelheit vorbeikommen hörten. Der nächste Tag erwies sich als sehr anstrengend für die daheim gebliebenen Angehörigen der Königsfamilie. Impa hatte vergeblich versucht die Bürger, die mitbekommen hatten, dass sich der Prinz und die Prinzessin auf den Weg in eine "sichere Welt" gemacht hatten, zu einer Armee zu formieren. Auch wenn sich seit dem Überfall auf die Farm keine Regung mehr im Land gezeigt hatte, so hatten die Bewohner dennoch Angst und es kam genauso wie Zelda es befürchtet hatte: Man war zornig und Panik machte sich zunehmend unter den Frauen und Kindern breit. Im Schloss war man hilflos und man hoffte, dass der erste Ärger nach geraumer Zeit verfliegen würde und wenigstens ein paar Menschen zur Besinnung kämen. Derweil konnte man nur auf einzelne Stämme, wie den der Goronen oder der Gerudos bauen, die vorbeugend Schutzmaßnahmen ergriffen und den Menschen vor allem genügend Wachen zusicherten. Der Weg von Link und Zelda führte sie inzwischen seit drei Wochen durch Steppe, Wald und Sumpf. Zelda war nun inzwischen im fünften Monat schwanger und das beeinträchtigte ihr Tempo natürlich um Längen. Sie hatte weniger Durchhaltevermögen und war vorsichtiger geworden. Sie mussten nun auch besonders auf der Hut sein vor nächtlichen Überfällen. Manchmal waren es aber auch klein anmutende Naturhindernisse, die behutsam und langsam angegangen werden mussten. Als sie eines Tages, es regnete in Strömen und der Himmel zeigte keinerlei Anzeichen der Besserung, durch ein kleines Waldstück ritten, bemerkten sie ein kleines Fleckchen Erde, was durch dichte Zweige geschützt und trocken war. Link strich sich eine klatschnasse Strähne aus dem Gesicht und half seiner Frau vom Pferd. Sie war sehr glücklich bei dem Gedanken an ein warmes Feuer und etwas zu Essen. Sie schritt auf das Blätterdach zu und sank auf die Knie. Auf einmal brach der Boden einfach unter ihrem leichten Körper weg. Sie erschrak fürchterlich und stieß einen kleinen Schrei aus, der aber sogleich durch einen dumpfen Aufprall erstickt werden sollte. Link drehte sich blitzschnell um und sah an hinunter in die Dunkelheit. In größter Sorge rief er nach Zelda. "Hi...hier... ... Es ist nicht sehr tief.", rief eine zitternde Stimme. Link tat mutig einen Satz in die Dunkelheit. Das Loch war wirklich nicht tief, aber man sah die Hand vor Augen kaum. "Was hast du? Ist alles in Ordnung?", fragte er. "I... Ich glaube schon.", ertönte die Antwort neben ihm. "Ich bin nur etwas erschrocken." "Hast du ganz bestimmt keine Schmerzen?" "Nein, es ist alles gut." Unter ächzenden Lauten stand Zelda auf und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Vorsichtig tasteten sie sich an der Wand entlang, in der Hoffnung den Weg nach draußen später wieder zu finden. Nach einigen Schritten sahen sie ein blau schimmerndes Licht in ein paar Metern Entfernung. "Was ist das? Lass uns doch lieber wieder zurückgehen", flüsterte Zelda. "Du kannst hier auf mich warten, wenn du möchtest", gab Link leise zurück und pirschte sich weiter dem Licht entgegen. Was er nun sah, verschlug ihm die Sprache. Er kannte diese Art von Unterirdischen Hallen zwar, in Hyrule nannte man sie Feenquellen, aber in solch einer Schönheit hatten sie ihm sich nicht dargeboten. Andächtig schritt er einer Art Altar entgegen und als hätte er es irgendwo schon einmal erlebt, verneigte er sich wie aus Reflex vor diesem. Im gleichen Moment schoss ein Lichtstrahl aus einem riesigen Weihwasserbecken hervor. Eine seltsame aber wunderschöne Fee gab sich nun zu erkennen. Sie war zwar verhältnismäßig klein, schillerte jedoch in allen erdenklichen Farben und seltsame Ranken einer Link unbekannten Pflanze zierten ihren schlanken Leib. Sie sprach: "Prinzessin, ihr könnt mir euch ruhig zeigen, habt keine Angst." Wiederum erschrocken aber dann doch neugierig schaute sie hinter der Ecke hervor und machte ein paar Schritte auf Link und das anmutige Wesen zu. "Ich habe euch erwartet. Es tut mir Leid, dass euch die Tür ein wenig Schmerzen bereitet hat.", meinte sie und fast war ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Link fand dies gar nicht komisch und schaut sie forsch an um ihr klarzumachen, das sie fortsetzen solle. "Ich mache es kurz", begann sie zu sprechen. "In eurem Land, Hyrule heißt es glaube ich, besagt die Legende, dass drei Feen, Din, Farore und Nayru die irdische Welt erschufen. So habt ihr, Herr der Zeiten und Träger des Triforce-Symbols des Mutes gemeinsam mit dem Triforce-Symbol der Weisheit dessen Trägerin die Prinzessin ist, das böse scheinbar ein für allemal von der Erde verbannt und das Triforce vereint. Doch es gibt etwas, was in keiner eurer Legenden erwähnt wird: Es gibt ein viertes Symbol, das Symbol der Hoffnung. Mit ihm verhält es sich ebenfalls wie mit den drei anderen: gelangt es in die falschen Hände, so kann großer Schaden damit angerichtet werden. Mit der Hoffnung stirbt der Mensch heißt es und so war dieses Symbol das Begehr derer, die Ganondorfs treue Weggefährten waren. Sie sind im Besitz des Symbols, welches von allen vieren das stärkste ist. Wie Ganondorf haben sie es dem Träger, dem Tempel der Reinheit, gewaltsam entrissen. Wie auch immer: euer Land wird bedroht und mit einer Armee von Normalsterblichen wird es kaum möglich sein, etwas gegen die Macht einer Göttin auszurichten, wenn noch nicht einmal die Göttin selbst dazu in der Lage ist sie selbst zu kontrollieren." Zelda und Link waren den Ausführungen aufmerksam gefolgt und wussten nun auch, wer jene Göttin war: sie stand vor ihnen. "Es tut mir so leid, aber ich konnte nichts mehr dagegen tun - sie waren zu stark. Ursprünglich schenkte ich, die Göttin der Hoffnung Tieren und Pflanzen sowie den Menschen das Leben. Es sollte den natürlich Kreislauf am Leben halten. Aber nun sind die Menschen zusehends klüger geworden und nutzen die Symbole der Macht für ihre Zwecke. Ihr seid rechtmäßige Träger und werdet die Kräfte schützen und wahren. Doch Egoismus und Machtgier können bösen Schaden entstehen lassen." "Und was schlägst du nun vor, was sollen wir tun?", fragten Link und Zelda sinngemäß zur gleichen Zeit. "Versucht mit der Kraft der sieben Weisen und den übrigen drei Symbolen etwas auszurichten. An mir zehrt die Zeit, je mehr Unheil mit der Macht, die ursprünglich meine eigene war, angerichtet wird, desto schneller neigt sich mein Leben dem Ende zu. Ich kann leider nichts für euch tun, aber vielleicht konnte ich euch wenigstens so behilflich sein. Entschuldigt bitte. Aber ich halte es für wichtig eurem Land jetzt beizustehen und die Menschen zu schützen. Die Stämme der Weisen werden euch zur Seite stehen. Ob ihr letztendlich das Risiko eingeht, müsst ihr selbst entscheiden. Ich weiß, dass es der werdenden Mutter nicht gut tun wird jetzt zu kämpfen und stark zu sein für das Land was ihr gemeinsam aufgebaut habt. Aber was sind ein oder zwei Leben gegen vielleicht tausende?" Die Prinzessin musste weinen bei diesen Worten. Wie konnte jemand nur so unendlich kalt sein? War es ihr denn nicht zugestanden, ein Leben zu haben? Einmal für sich und ihre Familie da zu sein? Zu lieben? Musste sie ein Leben lang für andere kämpfen? Sie hasste es. Auf einen Schlag hasste sie es die Auserwählte, die zukünftige Königin zu sein. Und sie hasste sich im nächsten Moment für diese Gedanken. Sie bedankten sich bei der kleinen Nymphe und verließen unter stetigem Schweigen den Wald. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und es wurde schwül. "Ich habe mich entschieden", begann Zelda. Die Minuten in denen er auf diesen Satz gewartet hatte, waren Link wie Stunden vorgekommen. "Wir werden zurück nach Hyrule gehen." "Aber..." "Nichts aber." "Das kannst du nicht machen. Du musst jetzt ein einziges mal an dich denken. Unter normalen Umständen hätte ich das vielleicht verstehen können, aber denk an das Kind. Wir sind verantwortlich für ein Leben. Mal davon abgesehen, dass wenn wir wieder zurück sind, im Falle wir kommen überhaupt an, du im siebenten Monat schwanger bist. Ich will nicht, dass wir das Baby verlieren. Oder vielleicht sogar dich..." "Nein, ich bleibe dabei. Ich werde zurückgehen. Sie hatte recht: was sind ein oder zwei Leben gegen tausende? Ich bin stolz auf das was wir zusammen erreicht haben und möchte nicht noch mehr Menschen verlieren." Diese Beweggründe musste Link akzeptieren und so machten sie kehrt. Während der Reise bemerkte Zelda das erste mal das Kind in ihrem Bauch. Ihr Umfang war erheblich gewachsen, sie wurde langsam schwerfälliger und hungriger. Es machte sie traurig, denn die Schwierigkeiten der Reise belasteten nicht zuletzt Link. Ständig musste er ihr helfen, sie mussten pausieren und er halbierte sogar seine Essensration. Es war für alle ein harter und steiniger Weg. Als Zelda abends für kurze Zeit allein an ihrem kleinen Lagerfeuer saß, strich sie sich mit der Hand über ihren Bauch und zweifelte zum ersten mal ihre Entscheidung an. Ihre mütterlichen Gefühle waren nicht unerheblich und sie hatte so viel mitmachen müssen. Doch im nächsten Moment dachte sie an ihre schönen Zeiten mit Malon und deren Kindern und konnte das unendliche Leid der Trauer und Einsamkeit nachempfinden. Das wollte sie lieber sich selbst als so vielen anderen Menschen zufügen. In der Zwischenzeit erlebte Hyrule die Hölle auf Erden. Durch die Dörfer war eine Spur der Vernichtung gezogen und man wusste noch immer nicht, woher die Gefahr denn kam. Das einzige was die Dörfer und Stämme tun konnten, war sich selbst bestmöglich zu schützen. Doch man lebte in Angst. Jeder könnte der nächste sein. Direkt auf Menschen war bis jetzt noch keine der Zerstörungen angesetzt worden. Aber was sind Menschen ohne Zuhause? Diese Fragen stellten sich auch Link und Zelda, die inzwischen Kakariko erreichten. Wiederum vier Wochen waren seither ins Land gezogen. Als sie die Stadt betraten, sah eigentlich alles aus wie immer. Mächtige und schöne Bauernhäuser, der alte Brunnen und die Mühle. Aber es war kein Mensch zu sehen. Es hatte fast etwas romantisches, diese Ruhe in der blutroten Abenddämmerung. Zelda war inzwischen reichlich rundlich geformt und selbstständiges Reiten war ihr unmöglich geworden. Sie fühlte sich zunehmend schwächer und befürchtete, eine normale Geburt würde ihr viele Schwierigkeiten bereiten. Plötzlich bebte die Erde. Links große Fuchsstute riss sich aus dessen Hand und war auf und davon. Zeldas Schimmel Serenia wollte es Epona nachtun - und bäumte sich auf. Zelda auf die Reaktion nicht gefasst und stürzte. Doch Link blieb keine Zeit mehr, sich um sie zu kümmern. Vor ihm stieß sich ein wahres Ungetüm empor - halb Mensch halb Pferd aber um einiges größer als ein Centaurus. Es sprach zu Link mit heißem Atem und dem Geruch des Todes: "So, mein Freund, die Zeit der Vergeltung ist gekommen. Dein Land habe ich bis jetzt verschont. Zu groß war die macht des Triforce, es hätte mich so zugerichtet wie meinen Bruder..." Link verschlug es die Sprache. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht damit. Wie sollte er in diesem Zustand kämpfen? Er konnte auch aus Sorge um seine Frau keinen klaren Gedanken mehr fassen. "Ja, du hörst recht. Ich wollte erst dich und deine Familie auslöschen, bevor ich mit dem Stärksten Relikt, was die Welt am Leben erhält meinen Bruder räche. An allen, die an seinem Tod beteiligt waren." Die Lage schien für Link aussichtslos. Bis ihn der Gedanke an seine Okarina wachrüttelte. Es wäre einen Versuch wert... Wenn er sich doch nur konzentrieren könnte! Er setzte das Instrument an seine Lippen und begann zu spielen. Alles um ihn herum war auf einmal vergessen, er fühlte sich stark und geborgen. Er spielte eine vertraute Melodie. Doch irgendwann musste er in die Gegenwart zurück und dem Teufel wieder in die Augen sehen. Er hoffte, dass es funktionieren würde. Es funktionierte. Vor ihm standen der Reihe nach Rauru, Salia, Darunia, Ruto, Impa und Naboru. Und die Legende wurde lebendig. Unter Einsatz ihres Lebens kämpfte jeder an eines Jeden Seite. Der Zusammenhalt, die Macht der Liebe und die Güter der Welt taten ihr Übriges. Der Kampf war vorüber. Das Dorf in großen Teilen zerstört. Stille. Blut. Man sagte nichts. Es war vorbei. Als Link wieder zu sich kam lag er in den Armen Rutos. Sie weinte. Und lachte. Er konnte es nicht recht deuten, aber es dauerte nicht lang und sie fing sanft und leise an zu sprechen. "Die vier Teile der Güter der Welt liegen nun sicher in ihrem Tempel und wurden für alle Zeit dem menschlichen Einfluss genommen. Das Land wird bald wieder so sein wie es war. Nur auf ein paar Menschen werden wir verzichten müssen. Doch ihr Tod war nicht für umsonst. Also weine nicht, sondern schau nach vorn, Link. Link... deine Frau hat ein gesundes Mädchen zu Welt gebracht. Doch für sie war es leider zu spät..." Die sieben Jahre, die Link in der Zeit gereist war, um die Zukunft Hyrules in eine glückliche zu kehren waren nun nach seinem letzten Kampf mit dem Großmeister des Bösen ins Land gezogen. Es waren Jahre des Vergessens, Jahre in denen Hyrule ein blühendes und reiches Land geworden war, vieles hatte sich verändert. Neue Bewohner waren zugezogen, die Städte waren gewachsen und die Menschen durften sich sicher fühlen. Freundschaften hatten sich gebildet und waren wieder auseinander gebrochen, ein normaler Kreislauf hatte sich eingestellt. Link musste endgültig Abschied nehmen von seinem Zuhause bei den Kokiri. Er und Zelda hatten nach langer Suche doch zueinander gefunden und geheiratet. Prinzessin Ruto war inzwischen Königin, Malon hatte zwei wunderhübsche Söhne geboren und Naboru und ihr Volk setzten sich für Demokratie und Gerechtigkeit im Land ein, errichteten sogar eine Schule, denn das Bevölkerungswachstum brachte natürlich auch eine Menge Nachwuchs mit sich. Man traf sich oft, feierte zusammen und half sich gegenseitig. Doch eines Tages begann es: Auf der Farm hatte gerade ein neuer, ein so gewöhnlich scheinender Arbeitstag begonnen. Malon molk die Kühe, die beiden Kleinen lagen noch friedlich in ihren Betten, Basil trainierte schon früh am Morgen seine Pferde, wegen der in letzter Zeit andauernden Hitze, die sich ab dem Vormittag bereits bemerkbar machte. Malons Ehemann, ein ehemaliger Bäcker aus Kakariko, namens Vodan war auf dem Weg in den Stall um seiner Frau etwas behilflich zu sein, da verdunkelte sich der Himmel. Im nächsten Moment erzitterte der Boden unter seinen Füßen und ein Schatten von extremen Ausmaßen breitete sich über dem Land aus. Kurz darauf wurde ihm schwarz vor Augen. "...dieses war der erste Streich. Der Schmerz in mir wird nie versiegen. Doch vor dem Ersticken rettet mich vielleicht die Rache..." Link und Zelda befanden sich, nichts böses ahnend und den wunderbaren Anfang eines wunderbaren Sommertages genießend, im Schlossgarten. Link bemerkte ein seltsam abwesendes Lächeln auf den Lippen seiner Frau. Ihre langen blonden Haare glänzten im Sonnenlicht und ihr voller roter Mund verriet, dass seine wunderschöne Trägerin aus irgendeinem Grund heute besonders glücklich zu sein schien. "Liebster...", begann sie, doch dieser erstickte ihre Worte bereits mit einem zärtlichen Kuss. "Du redest zu viel, Teuerste", lachte er aber schaute sie nun neugierig an. Den Mund zu einem Schmollen verzogen brachte sie ein spitzes "Musst mir ja nicht zuhören" heraus. Gleich darauf unterbreitete sie ihm aber etwas peinlich berührt ihre Neuigkeiten. "Also gut, Link, wir werden Eltern", sagte sie und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Sie konnte nicht anders, musste einfach grinsen und fiel ihrem Gatten im nächsten Moment um den Hals. Diesem hatte es zwar die Sprache verschlagen, aber er freute sich. Er und sie. Ein Kind. So ganz konnte er sich noch nicht vorstellen, was sie meinte. Eben waren sie noch Kinder gewesen. Und nun mussten sie bald selbst für eines sorgen? "Ja, ich weiß es schon länger, wollte aber erst ganz sicher sein bevor ich mit dir rede." "Oh Zelda, ich freue mich. Du musst mir versprechen, dass du ab jetzt ganz besonders Acht auf dich gibst, ja?" Inzwischen wunderte man sich in Kakariko, dass die Milch heute noch nicht geliefert worden war. Die Besitzerin des kleinen Lebensmittelladens, Emma, schickte ihre Tochter Lana auf den Weg um dem Milchboten entgegen zu reiten, denn die Dorfbewohner standen schon Schlange und wurden unruhig, denn keiner wollte zum Frühstück auf die gute Lon-Lon-Milch verzichten. Lana war gerade auf dem halben Weg zur Farm, da sah sie, wie dunkle Rauchwolken aus der Richtung der Farm aufstiegen. Es war aus dieser Entfernung schon ein erschreckendes Bild, es konnte aber noch lange nicht den tatsächlichen Zustand, in der sich die Farm befand beschreiben. Sie trieb ihr Pferd an, um schnellstmöglich den Ort des Geschehens zu erreichen. Dort angekommen bot sich ihr ein Bild des Grauens: Die ehemals so rustikalen und mit viel Liebe verzierten Gebäude waren nur noch ein einziger verkohlter Trümmerhaufen. Die wenigen Kühe, die sich aus dem einstürzenden Stall hatten retten können, standen verängstigt mitten im Gelände. Der Geruch von verkohltem Holz zog noch immer über das Land und Lana musste ein Tuch vor ihrem Mund spannen, um einigermaßen atmen zu können. Langsam ritt sie über den Hof - oder besser das was davon übrig war. Dann bemerkte sie einen kleinen Arm unter den Trümmern des Wohnhauses. Sie sprang vom Pferd und schob einige schwarze Balken aus dem Weg. Der Anblick war grauenvoll. Der kleine Elessar, Malons jüngster Sohn rang nach Luft. Lana vermutete, dass ihm nicht mehr geholfen werden konnte. "Was ist passiert?", fragte sie. Elessar brachte unter seinem Leiden nur ein paar nicht richtig verständliche Wortfetzen heraus. Er murmelte nur etwas von "großer Schatten" und "laute, böse Stimme ... Rache" ehe sein kurzes Leben erlischen sollte. Lana standen die Tränen in den Augen, denn sie ahnte, was auch von den anderen Farmbewohnern über geblieben war. Und sie wusste, dass sie nicht die Kraft hatte, nach ihren Körpern zu suchen. Weinend sprang sie auf ihr Pferd und machte sich im Renngalopp auf den Weg zurück zu ihrem Dorf. Wenige Tage später war die Schreckensnachricht in ganz Hyrule verbreitet. Der Aufruhr innerhalb der einzelnen Stämme war groß, denn natürlich waren auch die letzten Worte des kleinen Elessar zu allen durchgedrungen. Und jeder litt unter dem Gedanken den offensichtlichen Feind nicht zu kennen. Jeder könnte der nächste sein, wussten sie und gerade das Wort "Rache" ließ allen das Blut in den Adern gefrieren. Es konnte kein Krieg sein, der von Menschenhand angestiftet wurde, denn während den letzten 20 Jahren hatte es keinen Krieg mehr gegeben, in welchen das Land verwickelt war. Und wer Probleme mit einzelnen Stämmen hätte, würde nicht als erstes die einstmals so wunderschöne Farm zerstören. Diese Gedanken brachten den Bewohnern des Schlosses ebenfalls schlaflose Nächte ein. Zelda gingen einige hundert male die Bilder von Malon, ihren Söhnen, Talon, Basil und Vodan durch den Kopf. Jeder für sich war ihnen ein guter Freund gewesen und man hatte viel Zeit miteinander verbracht. Trauerstimmung herrschte noch vor der Angst dem mysteriösen Unheilbringer als Nächster zu Opfer zu fallen. "Wir müssen fort von hier", sagte Link zu seiner Gattin. "Es ist traurig, was passiert ist, aber nun müssen wir in erster Linie an uns selbst denken. Sieh, du erwartest ein Kind und bald werden wir nicht mehr in der Lage sein zu flüchten, wenn sich die Situation weiter zuspitzt. Im Falle, es ist wirklich ein Anhänger Ganondorfs, der ihn jetzt rächen möchte werde ich mich auch diesem Kampf stellen, schließlich trage ich allein die Verantwortung für seinen Tod. Aber erst, wenn ich die Menschen, die mir unendlich viel bedeuten in Sicherheit weiß." "Link, deinen Edelmut in Ehren, aber du vergisst, dass ich auch eine Pflicht zu erfüllen habe. Was sollen denn die Leute denken, was auf uns zukommt, wenn selbst die Königsfamilie flüchtet? Es wird Panik ausbrechen und gerade jetzt, wo die Schreckensnachricht so weit verbreitet ist, brauchen die Leute jemanden, der zu ihnen steht, der sie weitestgehend beruhigt und sie im Falle eines Kampfes motiviert. Du kannst dich den Gefahren nicht wieder allein stellen. Ich möchte dich nicht verlieren und du hast unserem Land in der Vergangenheit soviel Gutes getan." Zelda, sei doch vernünftig. Keiner sagt, dass ich nicht wiederkehre und die Menschen versuche dazu zu bringen an unserer Seite zu kämpfen. Aber es ist nicht deine Aufgabe, mit deinem Land unterzugehen. Ich denke, wir sind es unserem Kind schuldig, dass es in eine halbwegs sichere und glückliche Welt geboren wird, in der es nicht von Kindesbeinen an tagtäglich mit Leid und Verderben umgehen muss." Davon ließ sich die Prinzessin letztendlich überzeugen. Wenn es um ihr ungeborenes Kind ging, wusste sie ihre Prioritäten zu setzen. Gleichzeitig dachte sie auch an die Stärke der Armee der Gerudos und dann abgestimmte Zusammenspiel aller Stämme im Land. Es machte ihr Mut. Und so willigte sie ein, zusammen mit Link zu fliehen. In der Nacht nach dem Gespräch, als beiden, Link und Zelda, bewusst wurde, für welchen Weg sie sich letztendlich entschieden hatten und was dies für Konsequenzen haben könnte, träumten sie. Sie träumten von den gleichen düsteren Wolken, von den gleichen dunklen Schatten von denen sie auch träumten, als der Gerudokönig vor vielen Jahren das Land ins Unheil stürzen sollte. Die Nacht war für beide schier unerträglich und so waren sie froh, als der Morgen dämmerte. Man hatte die Knechte bereits am Abend beauftragt, zwei Pferde zu satteln und Proviant bereitzustellen. Es ging ihnen schlecht nach dieser Nacht, Erschöpfung zeigte sich schon nach wenigen Stunden auf den Gesichtern - vor allem auf Zeldas. Sie mussten Pausen einlegen, die Pferde tränken und über ein paar Minuten der Stille waren beide nicht unglücklich. Es war heiß und langsam wurde es auch noch Mittag. "Hast du eigentlich ein konkretes Ziel vor Augen? Ich meine, seit Stunden reiten wir unkoordiniert durch diese Steppe und wissen nicht wohin.", sagte sie in einem etwas vorwurfsvollem Ton. "Wer sagt denn etwas von unkoordiniert?" "Ich. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich die gleiche Bergspitze jetzt zum dritten mal sehe und ich mich frage, ob du überhaupt weißt wo wir hinreiten. Die Hitze ist nicht erträglich und schon gar nicht normal, die Bäche sind verschmutzt und ein seltsamer Staubfilm durchzieht unser gesamtes Land. Länger halte ich diesen Zustand nicht aus." Tränen standen ihr in den Augen, denn die zarte blonde Frau war zwar sonst ziemlich robust, aber die Umstände machten es ihr nicht gerade einfach. Link nahm sie in den Arm und gemeinsam suchten sie sich unter einem Felsvorsprung Schatten um die Mittagshitze ein wenig zum Dösen zu nutzen. Am Nachmittag machten sie sich wieder auf den Weg - mit deutlich besserem Gefühl und gestärktem Geist. Die Nacht verbrachten sie bei einer Bauernfamilie, die ihnen sehr hilfsbereit ein Zimmer angeboten hatten, als sie die Reiter, die sich natürlich nicht als Prinz und Prinzessin zu erkennen gaben, in der Dunkelheit vorbeikommen hörten. Der nächste Tag erwies sich als sehr anstrengend für die daheim gebliebenen Angehörigen der Königsfamilie. Impa hatte vergeblich versucht die Bürger, die mitbekommen hatten, dass sich der Prinz und die Prinzessin auf den Weg in eine "sichere Welt" gemacht hatten, zu einer Armee zu formieren. Auch wenn sich seit dem Überfall auf die Farm keine Regung mehr im Land gezeigt hatte, so hatten die Bewohner dennoch Angst und es kam genauso wie Zelda es befürchtet hatte: Man war zornig und Panik machte sich zunehmend unter den Frauen und Kindern breit. Im Schloss war man hilflos und man hoffte, dass der erste Ärger nach geraumer Zeit verfliegen würde und wenigstens ein paar Menschen zur Besinnung kämen. Derweil konnte man nur auf einzelne Stämme, wie den der Goronen oder der Gerudos bauen, die vorbeugend Schutzmaßnahmen ergriffen und den Menschen vor allem genügend Wachen zusicherten. Der Weg von Link und Zelda führte sie inzwischen seit drei Wochen durch Steppe, Wald und Sumpf. Zelda war nun inzwischen im fünften Monat schwanger und das beeinträchtigte ihr Tempo natürlich um Längen. Sie hatte weniger Durchhaltevermögen und war vorsichtiger geworden. Sie mussten nun auch besonders auf der Hut sein vor nächtlichen Überfällen. Manchmal waren es aber auch klein anmutende Naturhindernisse, die behutsam und langsam angegangen werden mussten. Als sie eines Tages, es regnete in Strömen und der Himmel zeigte keinerlei Anzeichen der Besserung, durch ein kleines Waldstück ritten, bemerkten sie ein kleines Fleckchen Erde, was durch dichte Zweige geschützt und trocken war. Link strich sich eine klatschnasse Strähne aus dem Gesicht und half seiner Frau vom Pferd. Sie war sehr glücklich bei dem Gedanken an ein warmes Feuer und etwas zu Essen. Sie schritt auf das Blätterdach zu und sank auf die Knie. Auf einmal brach der Boden einfach unter ihrem leichten Körper weg. Sie erschrak fürchterlich und stieß einen kleinen Schrei aus, der aber sogleich durch einen dumpfen Aufprall erstickt werden sollte. Link drehte sich blitzschnell um und sah an hinunter in die Dunkelheit. In größter Sorge rief er nach Zelda. "Hi...hier... ... Es ist nicht sehr tief.", rief eine zitternde Stimme. Link tat mutig einen Satz in die Dunkelheit. Das Loch war wirklich nicht tief, aber man sah die Hand vor Augen kaum. "Was hast du? Ist alles in Ordnung?", fragte er. "I... Ich glaube schon.", ertönte die Antwort neben ihm. "Ich bin nur etwas erschrocken." "Hast du ganz bestimmt keine Schmerzen?" "Nein, es ist alles gut." Unter ächzenden Lauten stand Zelda auf und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Vorsichtig tasteten sie sich an der Wand entlang, in der Hoffnung den Weg nach draußen später wieder zu finden. Nach einigen Schritten sahen sie ein blau schimmerndes Licht in ein paar Metern Entfernung. "Was ist das? Lass uns doch lieber wieder zurückgehen", flüsterte Zelda. "Du kannst hier auf mich warten, wenn du möchtest", gab Link leise zurück und pirschte sich weiter dem Licht entgegen. Was er nun sah, verschlug ihm die Sprache. Er kannte diese Art von Unterirdischen Hallen zwar, in Hyrule nannte man sie Feenquellen, aber in solch einer Schönheit hatten sie ihm sich nicht dargeboten. Andächtig schritt er einer Art Altar entgegen und als hätte er es irgendwo schon einmal erlebt, verneigte er sich wie aus Reflex vor diesem. Im gleichen Moment schoss ein Lichtstrahl aus einem riesigen Weihwasserbecken hervor. Eine seltsame aber wunderschöne Fee gab sich nun zu erkennen. Sie war zwar verhältnismäßig klein, schillerte jedoch in allen erdenklichen Farben und seltsame Ranken einer Link unbekannten Pflanze zierten ihren schlanken Leib. Sie sprach: "Prinzessin, ihr könnt mir euch ruhig zeigen, habt keine Angst." Wiederum erschrocken aber dann doch neugierig schaute sie hinter der Ecke hervor und machte ein paar Schritte auf Link und das anmutige Wesen zu. "Ich habe euch erwartet. Es tut mir Leid, dass euch die Tür ein wenig Schmerzen bereitet hat.", meinte sie und fast war ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Link fand dies gar nicht komisch und schaut sie forsch an um ihr klarzumachen, das sie fortsetzen solle. "Ich mache es kurz", begann sie zu sprechen. "In eurem Land, Hyrule heißt es glaube ich, besagt die Legende, dass drei Feen, Din, Farore und Nayru die irdische Welt erschufen. So habt ihr, Herr der Zeiten und Träger des Triforce-Symbols des Mutes gemeinsam mit dem Triforce-Symbol der Weisheit dessen Trägerin die Prinzessin ist, das böse scheinbar ein für allemal von der Erde verbannt und das Triforce vereint. Doch es gibt etwas, was in keiner eurer Legenden erwähnt wird: Es gibt ein viertes Symbol, das Symbol der Hoffnung. Mit ihm verhält es sich ebenfalls wie mit den drei anderen: gelangt es in die falschen Hände, so kann großer Schaden damit angerichtet werden. Mit der Hoffnung stirbt der Mensch heißt es und so war dieses Symbol das Begehr derer, die Ganondorfs treue Weggefährten waren. Sie sind im Besitz des Symbols, welches von allen vieren das stärkste ist. Wie Ganondorf haben sie es dem Träger, dem Tempel der Reinheit, gewaltsam entrissen. Wie auch immer: euer Land wird bedroht und mit einer Armee von Normalsterblichen wird es kaum möglich sein, etwas gegen die Macht einer Göttin auszurichten, wenn noch nicht einmal die Göttin selbst dazu in der Lage ist sie selbst zu kontrollieren." Zelda und Link waren den Ausführungen aufmerksam gefolgt und wussten nun auch, wer jene Göttin war: sie stand vor ihnen. "Es tut mir so leid, aber ich konnte nichts mehr dagegen tun - sie waren zu stark. Ursprünglich schenkte ich, die Göttin der Hoffnung Tieren und Pflanzen sowie den Menschen das Leben. Es sollte den natürlich Kreislauf am Leben halten. Aber nun sind die Menschen zusehends klüger geworden und nutzen die Symbole der Macht für ihre Zwecke. Ihr seid rechtmäßige Träger und werdet die Kräfte schützen und wahren. Doch Egoismus und Machtgier können bösen Schaden entstehen lassen." "Und was schlägst du nun vor, was sollen wir tun?", fragten Link und Zelda sinngemäß zur gleichen Zeit. "Versucht mit der Kraft der sieben Weisen und den übrigen drei Symbolen etwas auszurichten. An mir zehrt die Zeit, je mehr Unheil mit der Macht, die ursprünglich meine eigene war, angerichtet wird, desto schneller neigt sich mein Leben dem Ende zu. Ich kann leider nichts für euch tun, aber vielleicht konnte ich euch wenigstens so behilflich sein. Entschuldigt bitte. Aber ich halte es für wichtig eurem Land jetzt beizustehen und die Menschen zu schützen. Die Stämme der Weisen werden euch zur Seite stehen. Ob ihr letztendlich das Risiko eingeht, müsst ihr selbst entscheiden. Ich weiß, dass es der werdenden Mutter nicht gut tun wird jetzt zu kämpfen und stark zu sein für das Land was ihr gemeinsam aufgebaut habt. Aber was sind ein oder zwei Leben gegen vielleicht tausende?" Die Prinzessin musste weinen bei diesen Worten. Wie konnte jemand nur so unendlich kalt sein? War es ihr denn nicht zugestanden, ein Leben zu haben? Einmal für sich und ihre Familie da zu sein? Zu lieben? Musste sie ein Leben lang für andere kämpfen? Sie hasste es. Auf einen Schlag hasste sie es die Auserwählte, die zukünftige Königin zu sein. Und sie hasste sich im nächsten Moment für diese Gedanken. Sie bedankten sich bei der kleinen Nymphe und verließen unter stetigem Schweigen den Wald. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und es wurde schwül. "Ich habe mich entschieden", begann Zelda. Die Minuten in denen er auf diesen Satz gewartet hatte, waren Link wie Stunden vorgekommen. "Wir werden zurück nach Hyrule gehen." "Aber..." "Nichts aber." "Das kannst du nicht machen. Du musst jetzt ein einziges mal an dich denken. Unter normalen Umständen hätte ich das vielleicht verstehen können, aber denk an das Kind. Wir sind verantwortlich für ein Leben. Mal davon abgesehen, dass wenn wir wieder zurück sind, im Falle wir kommen überhaupt an, du im siebenten Monat schwanger bist. Ich will nicht, dass wir das Baby verlieren. Oder vielleicht sogar dich..." "Nein, ich bleibe dabei. Ich werde zurückgehen. Sie hatte recht: was sind ein oder zwei Leben gegen tausende? Ich bin stolz auf das was wir zusammen erreicht haben und möchte nicht noch mehr Menschen verlieren." Diese Beweggründe musste Link akzeptieren und so machten sie kehrt. Während der Reise bemerkte Zelda das erste mal das Kind in ihrem Bauch. Ihr Umfang war erheblich gewachsen, sie wurde langsam schwerfälliger und hungriger. Es machte sie traurig, denn die Schwierigkeiten der Reise belasteten nicht zuletzt Link. Ständig musste er ihr helfen, sie mussten pausieren und er halbierte sogar seine Essensration. Es war für alle ein harter und steiniger Weg. Als Zelda abends für kurze Zeit allein an ihrem kleinen Lagerfeuer saß, strich sie sich mit der Hand über ihren Bauch und zweifelte zum ersten mal ihre Entscheidung an. Ihre mütterlichen Gefühle waren nicht unerheblich und sie hatte so viel mitmachen müssen. Doch im nächsten Moment dachte sie an ihre schönen Zeiten mit Malon und deren Kindern und konnte das unendliche Leid der Trauer und Einsamkeit nachempfinden. Das wollte sie lieber sich selbst als so vielen anderen Menschen zufügen. In der Zwischenzeit erlebte Hyrule die Hölle auf Erden. Durch die Dörfer war eine Spur der Vernichtung gezogen und man wusste noch immer nicht, woher die Gefahr denn kam. Das einzige was die Dörfer und Stämme tun konnten, war sich selbst bestmöglich zu schützen. Doch man lebte in Angst. Jeder könnte der nächste sein. Direkt auf Menschen war bis jetzt noch keine der Zerstörungen angesetzt worden. Aber was sind Menschen ohne Zuhause? Diese Fragen stellten sich auch Link und Zelda, die inzwischen Kakariko erreichten. Wiederum vier Wochen waren seither ins Land gezogen. Als sie die Stadt betraten, sah eigentlich alles aus wie immer. Mächtige und schöne Bauernhäuser, der alte Brunnen und die Mühle. Aber es war kein Mensch zu sehen. Es hatte fast etwas romantisches, diese Ruhe in der blutroten Abenddämmerung. Zelda war inzwischen reichlich rundlich geformt und selbstständiges Reiten war ihr unmöglich geworden. Sie fühlte sich zunehmend schwächer und befürchtete, eine normale Geburt würde ihr viele Schwierigkeiten bereiten. Plötzlich bebte die Erde. Links große Fuchsstute riss sich aus dessen Hand und war auf und davon. Zeldas Schimmel Serenia wollte es Epona nachtun - und bäumte sich auf. Zelda auf die Reaktion nicht gefasst und stürzte. Doch Link blieb keine Zeit mehr, sich um sie zu kümmern. Vor ihm stieß sich ein wahres Ungetüm empor - halb Mensch halb Pferd aber um einiges größer als ein Centaurus. Es sprach zu Link mit heißem Atem und dem Geruch des Todes: "So, mein Freund, die Zeit der Vergeltung ist gekommen. Dein Land habe ich bis jetzt verschont. Zu groß war die macht des Triforce, es hätte mich so zugerichtet wie meinen Bruder..." Link verschlug es die Sprache. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht damit. Wie sollte er in diesem Zustand kämpfen? Er konnte auch aus Sorge um seine Frau keinen klaren Gedanken mehr fassen. "Ja, du hörst recht. Ich wollte erst dich und deine Familie auslöschen, bevor ich mit dem Stärksten Relikt, was die Welt am Leben erhält meinen Bruder räche. An allen, die an seinem Tod beteiligt waren." Die Lage schien für Link aussichtslos. Bis ihn der Gedanke an seine Okarina wachrüttelte. Es wäre einen Versuch wert... Wenn er sich doch nur konzentrieren könnte! Er setzte das Instrument an seine Lippen und begann zu spielen. Alles um ihn herum war auf einmal vergessen, er fühlte sich stark und geborgen. Er spielte eine vertraute Melodie. Doch irgendwann musste er in die Gegenwart zurück und dem Teufel wieder in die Augen sehen. Er hoffte, dass es funktionieren würde. Es funktionierte. Vor ihm standen der Reihe nach Rauru, Salia, Darunia, Ruto, Impa und Naboru. Und die Legende wurde lebendig. Unter Einsatz ihres Lebens kämpfte jeder an eines Jeden Seite. Der Zusammenhalt, die Macht der Liebe und die Güter der Welt taten ihr Übriges. Der Kampf war vorüber. Das Dorf in großen Teilen zerstört. Stille. Blut. Man sagte nichts. Es war vorbei. Als Link wieder zu sich kam lag er in den Armen Rutos. Sie weinte. Und lachte. Er konnte es nicht recht deuten, aber es dauerte nicht lang und sie fing sanft und leise an zu sprechen. "Die vier Teile der Güter der Welt liegen nun sicher in ihrem Tempel und wurden für alle Zeit dem menschlichen Einfluss genommen. Das Land wird bald wieder so sein wie es war. Nur auf ein paar Menschen werden wir verzichten müssen. Doch ihr Tod war nicht für umsonst. Also weine nicht, sondern schau nach vorn, Link. Link... deine Frau hat ein gesundes Mädchen zu Welt gebracht. Doch für sie war es leider zu spät..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)