April, April von Grave (Wieso es jetzt so heißt? Zahlen bis 12 müssen ausgeschrieben sein also geht 1. April nicht v.v) ================================================================================ Kapitel 2: Geisha ----------------- Rod hatte sich am Abend ziemlich schnell von ihnen verabschiedet, er war nur gekommen um sich das Wichtigste anzuhören, sein Geschenk abzustauben und dann wieder zu gehen. Zwar sollte sich Farin Gedanken machen, was er denn da für habgierige Freunde hatte aber er war es nicht anders gewohnt. Sie sahen ihn lange nicht und dann kam er auch noch aus so fremden und weit entfernten Ländern zurück, die sie wohl nicht so schnell erreichten würden, weil sie keine Zeit oder einfach keinen Anreiz hatten das durchzuziehen. Die exotischen Geschenke waren immer wieder interessant und mittlerweile hatten sie einige davon. Bela blieb noch ein wenig bei ihm, sie redeten über alles mögliche, so dass sie gar nicht merkten wie die Zeit verging und es immer später wurde. Als sie es merkten, standen bereits vier leere Bierflaschen auf dem Tisch und Farin hatte eine Kanne Tee weggekippt. „Ich hab dir noch etwas zu geben.“ Damit stand der Blonde auf und ging ins Schlafzimmer. Er war sich unsicher ob er Bela wirklich dieses Geschenk überreichen sollte, denn immerhin war es doch sehr...anders. Was er sich dabei gedacht hatte wusste er nicht so recht, aber als er an dem kleinen Stand gestanden hatte, da war es so über ihn gekommen, dass er den anderen so gerne einmal darin sehen würde, nur ein einziges Mal. „Wenn du es nicht willst, nehme ich es!“, warf er dann noch lachend ein und klappte seinen Koffer auf. Der Schwarzhaarige war ihm gefolgt und hatte skeptisch die Stirn gerunzelt. Noch etwas? Er war doch wunschlos glücklich mit dem Fächer und mit dem Schnaps, da brauchte er doch nicht mehr. Es war ihm eigentlich egal was Farin ihm schenkte, bei diesem Freund, kam es ihm einfach nur auf die Geste an, auf nicht mehr und nicht weniger. „Das ist doch nicht nötig, dass...“ Aber da stockte ihm schon der Atem als ihm das teure Stück entgegen gehalten wurde. Sofort war er irgendwie verzaubert, aus einem für ihn unerklärlichen Grund. Da Farin nur ein dämmriges Licht angemacht hatte, schimmerte der schwarze Satinstoff in einem merkwürdigen rot und die hellroten Blütenstickerein und eingenähten typisch asiatischen Verschnörkelungen glitzerten förmlich. Es war ein Herrensommerkimono, aus leichtem Satin und einfach an der Hüfte zu binden, dass es schon beinahe einem Bademantel glich aber diese Bezeichnung bei weitem nicht für dieses hübsche Stück reichte. Wenn man sich den Kimono so recht betrachtete war es doch ein eher kitschiges Teil und sehr wahrscheinlich hatte es noch nicht einmal viel gekostet, obwohl eine arme Frau sich davon vielleicht das Essen für drei Tage sichern konnte aber es war etwas besonderes. „Gefällt er dir?“, fragte Jan etwas unsicher nach, da er nicht wusste, wie er dieses Schweigen zu deuten hatte und auch nicht den Blick oder die Geste mit dem der Schlagzeuger nun über den zarten Stoff strich. „Der ist echt...wow...“, meinte Bela nur total verwundert, fasste sich dann aber wieder und grinste den Größeren auf seine typische kecke Art an. „Gibt es da auch noch ein Mädchen für rein?“ „Dirk...der ist viel zu groß und...wenn er dir nicht gefällt behallte ich ihn!“ Hastig schüttelte der Kleinere seinen Kopf und nahm das Kleidungsstück entgegen. „Der ist klasse, ich will ihn behalten...“ Es trat eine merkwürdige Stille zwischen sie, in der keiner wagte auch nur ein Wort zu sprechen, irgendwie war es gerade einfach anders als sonst, als wäre dieser Kimono das fehlende Bindeglied. Diese Stille war keineswegs drückend oder unangenehm, einfach angemessen in diesem Augenblick. Bis Bela sie wieder durchbrach indem er auflachte. „Ich hab eine klasse Idee, warte hier! Kann etwas dauern aber warte!“ Er klemmte sich den Kimono unter den Arm und rannte damit erst einmal aus dem Schlafzimmer. Zurück blieb ein reichlich verdutzter Jan. Es verging beinahe eine geschlagene halbe Stunde bis wieder etwas geschah und der Gitarrist war ziemlich ungeduldig und nicht willens noch länger zu warten. „Dirk! Man! Ick hab nich’n janzen Tach Zeit!“ Da meldete sich eine nervige, elektronische Uhr zu Wort, die mit 12 Piepsern verkündete, dass es Mitternacht war. Ein warmer Schauer lief ihm über den Rücken und unbewusst öffnete er die obersten zwei Knöpfe seines Hemdes. Die Stimmung war noch merkwürdiger als vorher, als ihm ein Duft in die Nase stieg. Er wusste nicht was es war, er konnte es nicht genau identifizieren aber es hatte was von Blüten an sich, es roch nach einem lauen Sommerabend und er brauchte nicht lange um es als Räucherstäbchen, die er sich aus Japan mitgebracht hatte zu identifizieren. Argwöhnisch runzelte er die Stirn, als auch noch das Licht weiter gedämmt wurde, so dass es wirklich nur noch schummrig war und jegliche Umrisse nur vermuten ließ. Nun blickte er erst wieder zur Tür und was er da erkennen konnte, ließ ihm den Atem stocken, es war die Silhouette einer Frau, so war es zumindest auf den ersten Blick, als die Person dann aber näher kam, war Farin nur noch mehr geschockt und auf eine gewisse Art und Weise auch gebannt. Bela hatte den Komino angezogen und wie der Gitarrist schon geahnt hatte, stand er diesem perfekt und hob etwas diese, nicht unbedingt leugbare, leicht feminine Seite an ihm hervor, die man früher deutlicher gesehen hatte, als er noch zierlicher war und längere Haare hatte. Die besagten schwarzen Haare waren zurückgebunden und zwei Essstäbchen waren hineingesteckt, die sich kreuzten. Das meiste glitt aber aus diesem Zopf raus und hing Bela in das nun so blass wirkende Gesicht, auf dem ein beinahe verführerisches Lächeln lag. In der Hand hielt er eine Bechertasse, auch ein Mitbringsel aus Asien, damit beim Teetrinken dieses gewisse Flair rüberkam. Aus der Tasse strömte auch ein angenehmer Duft von irgendeiner Teemischung, von denen er zu viele in der Küche aufbewahrte. Wenn es perfekte Augenblicke gibt, dann gehörte dieser eindeutig dazu...Bela genau so zu sehen, wie er es sich damals an diesem Abend, an dem kleinen Stand vorgestellt hatte, als er der Frau ein paar Baht gegeben hatte für dieses, seiner Meinung nach, wahre Schmuckstück. „Und?“ Dieses verführerische Lächeln, wisch einen provozierendem Grinsen, während der Schwarzhaarige leicht mit den Hüften wackelte. „Komme ich an Mai-Lin ran?“ „Du übertrumpfst sie tausendmal...“, hauchte Farin leise, immer noch von diesem Anblick total gefangen. Es schien gerade nur zu unwirklich. Die Räucherstäbchen benebelten ihm leicht die Sinne. So bemerkte er auch nur am Rande, wie der Schlagzeuger ihn kurze Zeit verwirrt ansah aber dann leicht den Kopf schüttelte und sich vor Farin hinkniete. „Kann ich dann deine persönliche, einzigartige Geisha sein?“, fragte der Kleinere lachend nach und zwinkerte zu dem anderen hinauf. Das riss den Angesprochenen auch schon wieder aus der Trance. Nun fing auch er an zu lachen. „Teekochen kannst du ja schon mal, Weib.“, erwiderte er herrisch und spielte damit das Spiel mit. Bela sah ihn leicht säuerlich an, grinste aber dann zuckersüß ehe er ihm die Tasse hinhielt, welche auch gleich entgegengenommen wurde. Farin nahm einen knappen Schluck daraus, fing dann an zu husten und klopfte sich auf die Brust. Da war viel zu viel Teemischung drinnen, dass sogar noch kleine Teebröckchen im Wasser schwammen. „Ick nehm es zurück, du kannst rein jarnicht Tee kochen!“ „Dafür kann ich andere Sachen...“ Wieder dieses laszive Grinsen, während er dem Blonden einfach die Tasse aus der Hand nahm und diese zur Seite stellte. Sachte legte er seine Hände auf die Oberschenkel des anderen, rückte etwas vor, so dass er seinen Kopf an die Innenseite von Farins Schenkeln lehnen konnte. Dieser war grade total überfordert, da er nicht so recht deuten konnte, was Bela von ihm wollte oder doch...er wusste es zu gut, so dass es ihn verwirrte. War es etwa wieder Einbildung? Wollte der Kleinere grade auf das heraus? „Geishas waren keine Huren...sie waren Gastgeberinnen und Begleitungen, die Ehefrauen der Nacht...aber keine Huren! Dirk!“, berichtigte der Gitarrist in unsicherem Ton. „Aber sie waren auch oft Huren, Prostituierte, Kurtisanen, Nutten....nenn sie wie du willst....nenn mich heute Nacht wie du willst.“, wisperte er leise und öffnete dann einfach Farins Gürtel, dann den Knopf und schließlich zog er langsam den Reisverschluss hinab, alles in einem langsamen, gemächlichen Tempo. Natürlich wehrte sich Farin nicht, wie konnte er denn noch? Die vergrabenen Gefühle flammten wieder auf und die Finger des anderen waren so heiß auf seiner Haut, lösten solch ein verlangendes Prickeln aus, dass er sich kaum noch halten konnte. Als Bela sich langsam wieder stellte um Farin das Hemd auszuziehen, sich dabei aus seinen Schoß zu setzte und ihm der Atem des Kleineren entgegenzog, rümpfte der Blonde leicht die Nase. „Du hast Mekong getrunken! Wie viel?“ „Nich’ sehr viel...“, murmelte Bela und zuckte mit den Schultern, wodurch ihn der weiche Satin von der rechten Schulter glitt. „Dirk...“ „Ich wollte wissen ob die Schlange echt ist und hab halt einen großen Schluck genommen...“, wieder waren die Worte nur leise genuschelt. „Du bist sturzbesoffen!“ „Nee...der Alkohol ist irgendwie...komisch...mir ist so heiß...“ Damit drückte er einfach seine Lippen auf die des Größeren, der zuerst total überrumpelt war, sich versuchte zu währen aber sich dann diesem anderen Gefühl nachgab, dass sein logisches Denken völlig lahm legte. Mit sanften Streicheleinheiten, glitten die kühlen Finger von Bela über seinen nun freigelegten Oberkörper, während der Kuss immer intensiver wurde und sich bald schon ihre Zungen in einem Kampf verloren. Jeder wollte nur mehr von den Lippen des anderen, immer mehr und ihn ganz gewinnen. Alles war er sich so schön zurechtgelegt hatte im Urlaub, war zu Nichte gemacht worden mit einem einfachen Schlag. Liebe machte nicht nur blind, sondern auch dumm und hilflos gegenüber der Person, die man begehrte. Tatenlos wollte er nun auch nicht zusehen, weswegen er das Band um Belas Hüften aufwickelte und ihm so ganz einfach den Kimono von den Schultern streichen konnte. Verblüfft stellte er dabei fest, dass der andere gar nichts mehr darunter trug aber das war in diesem Moment so reichlich egal, wie noch nie etwas anderes zuvor. Eher praktisch. Als sie aber beide keine Luft mehr in diesem Kuss bekamen lösten sie ihre Lippen voneinander. Liebvoll strich Farin dem Kleinere etwas Speichel aus dem Mundwinkeln und musste unwillkürlich Lächeln als er dessen leicht gerötete Wangen erkannte und dieser Blick der nur ein Wort sagte: ‚Mehr!’ Als würde er die Tatoos heute zum erstenmal sehen, strich er die Konturen einiger nach, was mit einem wohligen Seufzen des Schwarzhaarigen quittiert wurde. Alles was er sich gewünscht und ersehnt hatte sollte jetzt in Erfüllung gehen...kaum vorstellbar. Ihm entkam zwar noch ein leises ‚Stopp’, als Bela in seine Hose griff aber das wurde dann auch schon erstickt mit einem weiteren Kuss, während der Kleinere ihn auf den Rücken drückte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)