Tanzkurs von abgemeldet (A Lily and James Tale) ================================================================================ Kapitel 21: Kapitel 26 ---------------------- Salut! Also ... dieses Kapitel mag ich, denn Lily und James sprechen sich endlich mal aus (mehr oder weniger) und darauf warten wir ja alle, oder ;)? Have fun, love ya, Indiana Lucy und Alice hielten Wort. Sie schafften es Lily in den Schlafsaal zu lotsen, ohne den Rumtreibern zu begegnen. Lily nahm erst einmal ein Bad. Im warmen Wasser kamen ihre Sinne zur Beruhigung, gut nachdenken konnte sie allerdings nicht. Seufzend schloss sie die Augen und lehnte sich zurück. Der Wasserhahn lief noch und plätscherte vor sich hin. Lily wünschte sich sie hätte an etwas anderes denken können als an James. Doch die Tatsache, dass sie ihm Unrecht getan und so beschimpft hatte ließ sie nicht los. Was war sie eigentlich für ein Mensch? Sie machte andere für ihre eigenen Probleme verantwortlich. Sie MUSSTE sich entschuldigen, je früher desto besser. Nach ca. einer Stunde war sie wieder sauber und sah halbwegs okay aus. Trotzdem lag ihre Gefühlswelt immer noch so zwischen ziemlich schlecht und total beschissen. Sie ging in den Gemeinschaftsraum und sah Alice und Lucy in der Näher der Rumtreiber sitzen. James war nicht dabei. Lily ging langsam zu ihnen herüber. Als Black sie bemerkte sah er ihr in die Augen, doch Lily konnte seinem Blick nicht Stand halten und schlug die Lider nieder. "Hallo", murmelte sie leise. "Hallo", sagte Black. Lily sah zum Fenster. Die Fenster waren beschlagen und der Regen trommelte immer noch dagegen. Sie wollte sich umdrehen und zu Lucy und Alice gehen, als Black sagte: "James ist nicht hier." Lily stockte. Sie sah selbst, dass James nicht da war, welch überflüssige Bemerkung. Andererseits verwirrte es sie, dass Black sie gleich auf Potter angesprochen hatte. Auch wenn man es nicht glaubte, er schien so eine gewisse Ader für das zu haben, was um ihn herum geschah. Und es kam ihr so vor, als wisse er besser über ihre Gefühlswelt bescheid, als sie selbst. Ohne es selbst zu wollen und ohne sich umzudrehen fragte sie: "Wo ist er?" "Ich weiß nicht. Er wollte alleine sein..." Lily nickte, was Black logischerweise nicht sehen konnte. Noch ohne ein weiteres Wort zu sagen ging verließ sie den Gemeinschaftsraum. Sie war sich der Blicke ihrer Freundinnen in ihrem Rücken bewusst, doch sie hatte jetzt das dringende Bedürfnis zu James zu gehen, die Angelegenheit zu bereinigen und alles wieder ins Reine zu bringen. Immerhin war ja offensichtlich wegen IHR so geknickt und deshalb war es jetzt auch IHRE Aufgabe diese dämliche Entschuldigung hinter sich zu bringen. Vielleicht saß Potter ja auch nur hinter einer Ecke und schmollte. Lily blieb am Fenster im Korridor stehen und sah in den Regen hinaus. Der Wald, die Länderein, der See ... Hogwarts schien in die Wassermassen unterzugehen. Ihr Blick streifte das Quidditchfeld und sie kniff die Augen zusammen. Flog da etwas? Sie sah noch genauer hin. Ja, da flog tatsächlich jemand. Bei diesem Sturm! ,So ein Idiot!', dachte Lily, als die Erkenntnis sie wie ein Blitzschlag traf. James. Es konnte niemand anderes als er sein. Was sollte sie jetzt nur tun? ,Verdammt!', dachte Lily und zog den Umhang fester um sich. ,Das Baden hätte ich mir ja echt schenken können!' Der Regen prasselte auf ihr Haar und ihre Kleidung. Auch ihre Schuhe und Strümpfe waren klatschnass, als sie durch die Pfützen den Weg zum Quidditchfeld hinunterlief. Was tat sie hier eigentlich? Oh Gott, hoffentlich kam so was nicht öfter vor. Sie spürte schon wie ihr eine dicke Erkältung durch die Glieder kroch. Aber umzudrehen wäre Schwachsinn gewesen. Vor sich sah sie nun die Umkleideräume. In der Luft kreiste James nicht mehr. Er musste da drin sein. Sie klopfte mit zittriger Hand an die Tür, doch nichts rührte sich. Dann rüttelte sie, doch die Tür ging nicht auf. Sie zückte ihren Zauberstab, richtete ihn auf die Tür und kurzer Hand sprang sie ruckartig auf - und genau James gegen den Kopf, der benommen zurücktaumelte. "Oh Gott!", rief Lily und eilte ihn zu Hilfe, doch er winkte ab und hielt sich die Stirn. "Schon okay, nichts passiert", doch der Riss an seiner Stirn ließ anderes vermuten. Unschlüssig stand Lily James in der Umkleidekabine gegenüber und wusste nicht was sie sagen sollte. Ihr Gehirn schien wie weggeblasen. James war noch nasser als Lily, falls das überhaupt möglich war. Die rotgoldene Quidditchuniform klebte an ihm wie eine zweite Haut und vom dunklen Haar tropfte das Wasser. "Was machst du hier?", fragte er und wühlte in seinen Umhangtaschen nach einem Taschentuch für seine Stirn. "Ich wollte mich entschuldigen", sagte Lily leise und reichte ihm ein nasses Tuch von ihr. Er nahm es ohne ein Wort, drückte es an seine Stirn und ließ sich auf der Bank sinken. "Tja...", sagte er und verstummte dann. Lily ließ sich ihm gegenüber nieder. Er sah sie nicht an, als er sagte: "Lily, ich ... ICH muss mich entschuldigen. Ich habe dir dämliche Vorwürfe gemacht, es tut mir leid. Und ...-" Er wollte weiter sprechen, doch Lily schnitt ihm das Wort ab. ,Jetzt oder nie!', dachte sie. "Bitte, James, hör auf. Sonst fühle ich mich nur noch schlechter. Ich wollte dich nicht verletzen, ich ... ich wollte dir nicht all das an den Kopf werfen. Weißt du, im Moment ist bei mir irgendwie der Wurm drin und ich musste all das loswerden und da ... da kamst du und auf einmal ist alles so herausgerutscht." James blieb still und starrte krampfhaft auf seinen Besen, der in der Ecke stand. Lily fuhr fort. "Das einzige, was ernst gemeint war ... naja ... du weißt schon ..." James nickte. Er räusperte sich. "Ich wollte dich nicht anlügen", sagte er heiser. "Und ich weiß nicht, wie ich mich dafür entschuldigen kann. Aber Remus ist einer meiner besten Freunde und er hat immer sehr unter ... naja, unter seinem ,zweiten Ich' gelitten. Er wollte auf keinen Fall, dass andere davon erfahren, noch nicht einmal UNS hatte er davon erzählt. Aber Sirius und ich haben natürlich gemerkt, dass was nicht stimmt und in der dritten Klasse haben wir's schließlich herausgefunden. Es war ihm alles furchtbar unangenehm. Er hatte Angst wir könnten ihn verlassen." Lily hörte James interessiert, fasziniert und schockiert zugleich zu. "Aber wir haben ihn natürlich nicht verlassen ... Rumtreiberehrenwort." Er lächelte leicht. "Aber wir haben überlegt, wie wir ihm helfen können um ihm diese Qualen zu erleichtern. Und da sind wir auf die Sache mit den Animagi gestoßen ... es hat ziemlich lange gedauert, bis wir herausgekriegt haben wie es ging und es war ziemlich harte Arbeit. Remus hatten wir nichts von unseren Plänen gesagt. Und es war ein ganz schöner Schock für ihn, als wir es ihm sagten ... Sirius und ich verwandelten uns in so große Tiere, dass wir einen Werwolf mühelos in Schach halten konnten, also konnten wir von da an Remus aus der heulenden Hütte herausholen, in der übrigens nie Geister gewütet haben. Es war immer Remus, wenn er sich selbst verletzt hat. Aber unter unserem Geleit konnte wir ihn mit raus nehmen, mit ihm über die Ländereien stromern und ... naja, ihm das alles etwas erleichtern." Lily war platt. James sah auf und blickte ihr zum ersten Mal in die Augen. "Ich wollte dich nicht belügen Lily, das musst du mir glauben, ich wollte nur Remus nicht hintergehen." Lilys Hals war trocken. James hatte sie nicht betrogen ... diese Worte klingelten die ganze Zeit in ihrem Kopf. Also hatte er überhaupt nie die Absicht gehabt sie zu verarschen. "Ich glaube dir", sagte sie heiser und sah auf den Boden. Eine Frage lag ihr noch zentnerschwer auf der Seele. "James?" "Hm?" "Damals, als ... naja ... also ... als du mich gefragt hast, ob wir auf den Ball gehen-" "Ich hatte das mit Vollmond vergessen!", sagte James rasch. "Remus hat mich gebraucht in dieser Nacht." Lily nickte, ein wenig verärgert darüber, dass er sie unterbrach. "Das habe ich mir gedacht ... ich meine, ich wollte eigentlich fragen, warum du mir erst so spät abgesagt hast ... beziehungsweise hast absagen lassen." James lief leicht rosa an. "Die Wahrheit?" Lily nickte verunsichert. "Ich wollte nicht, dass wenn ich dich sozusagen wieder ,freigebe', dass dich an ein anderer einlädt." Lily sah ihn abschätzend an. "Ganz schön egoistisch, Mr. Potter!" James lächelte leicht. Sie hustete leicht und sagte: "Komm, lass uns nach oben zum Schloss gehen." James nickte, stand auf und nahm seinen Besen. Auf seiner Stirn hatte der Riss aufgehört zu bluten, doch man den Streifen über der rechten Augenbraue ganz deutlich. Als sie an der Tür waren hielt James noch einmal inne. "Was ist?", fragte Lily. "Dürfte ich auch noch eine Frage stellen?", fragte James unsicher. "Klar", sagte Lily. James schien es schwer, die richtigen Worte zu finden. "Also vorhin ... da ... also, als du vorhin gesagt hast, dass ... oh scheiße! Also - als du vorhin gesagt hast, dass du froh bist, dass du mich nicht geküsst hast ... hast du das ernst gemeint?" Lily schluckte und lief rot an. Sie hätte nie und nimmer damit gerechnet, dass er sie das fragen würde. "Wieso fragst du das?", sagte sie. Das war natürlich keine Antwort, doch es gab ihr Zeit zum Nachdenken. "Weil es bestimmt nicht mein letzter Versuch gewesen ist, dich zu küssen!" James lächelte. Jetzt musste Lily auch lächeln. "Na dann mal viel Erfolg, Mr. Potter!" James grinste und schulterte seinen Besen, bevor er in den Regen hinaustrat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)