Tanzkurs von abgemeldet (A Lily and James Tale) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 9 -------------------- Remus war wirklich verdattert. Das nahm ja richtig heftige Formen an! James regte sich ziemlich selten auf und das eben hatte den guten Moony total aus den Socken gehauen. Peter sah aus als ob man ihn geohrfeigt hätte. Und vollends verwirrt waren beide, als ungefähr zehn Minuten später Lily von den Mädchenschlafsälen herunterkam und auf die beiden zusteuerte. Lupin zog die Augenbrauen hoch. "Wo ist denn James?", fragte sie leise. Remus sah sie abschätzend an, doch Lily rührte sich nicht. "Hör mal, Remus, ich bin im Moment nicht ganz ich selbst und ich glaube ich habe ihm wehgetan." "Glaubst du also", sagte Remus, jedoch nicht kalt sondern nachdenklich. "Tja, er ist eben wie ein wütender Stier zum Porträtloch hinaus gepoltert!" "Oh Gott!", stöhnte Lily und ließ sich in den Sessel ihm gegenüber sinken. Remus lächelte innerlich, als er bemerkte, dass es James' Lieblingssessel war. "Ich weiß selbst nicht was mit mir los ist", sagte sie kaum hörbar. "Die ganze Zeit mache ich irgendetwas falsch oder verletzte Leute - und vor allem James. Ach, das ist alles irgendwie scheiße ..." "Ähm", sagte Remus, "es geht mich im Grunde nichts an, aber wieso macht es dir auf einmal was aus, dass du James verletzt?" Lily hob den Kopf und sah ihn aus ihren mandelförmigen Augen verständnislos an. "Naja", sagte Remus, "über zwei Jahre lang war es dir ziemlich egal, ob du ihn verletzt oder nicht!" "Aber ich habe ihn doch nie verletzt!", rief Lily entrüstet. "Natürlich hast du das! Jedes Mal, wenn er dich um ein Date gebeten hat, hast du ihn - und das meistens ziemlich schroff - zurückgewiesen. Was glaubst du, was seit der fünften Klasse tägliches Gesprächsthema ist?" Lily schien geplättet. "Das hat ihm so viel ausgemacht?" "Klar! Ich meine, er war vielleicht ein Idiot, aber er hat auch Gefühle, weißt du?" Lily schüttelte innerlich den Kopf. Nein, sie musste sich eingestehen, dass sie im Grunde gar nichts über James wusste. Sie wusste nicht was er dachte und ... und was er wirklich fühlte. "Daran habe ich nie gedacht", sagte sie so leise, dass sie fast flüsterte. "Ich dachte immer er will mich nur verarschen!" Remus sah sie mit großen Augen an. "Wie kommst du denn auf so was?" "Naja, liegt das denn so fern? Er war immer der Coole, ich war immer die, die alle seine Streiche missbilligt hat. Ich habe nie einen Grund gefunden, warum er mich nicht verarschen sollte - und glaube mir, ich habe mir wirklich viele Gedanken zu dem Thema gemacht. Ich hätte nur einfach nicht gedacht, dass er es ernst meint und deswegen so penetrant hinter einem Date her ist!" Nun war es an Remus sie sprachlos anzusehen. Er hatte Lily immer gemocht und er wusste natürlich auch, dass sie immer korrekt und gerecht war und ihren Posten als Schulsprecherin sehr ernst nahm. Und deswegen hatte er immer vermutet, sie würde James wegen all seiner Streiche und dummen Sprüche abweisen. Naja, aber im Enddefekt hatte sie es ja auch deshalb getan, denn nur da er dumme Sprüche machte, hatte sie ja auf den Gedanken kommen können, er würde sie verarschen. Man, war das alles kompliziert! "Und das ist alles?", fragte Remus fassungslos. "Was ist alles?" "Du bist nur nicht mit ihm ausgegangen, weil du dachtest, er hält dich zum Narren?" "Natürlich nicht nur deswegen! Er war ein unreifer Bengel, der immer eine Show abgezogen hat, immer demonstrieren musste er sei besser als alle anderen und dieses ständige Verhexen von Schwächeren ... das hat mich richtig angekotzt!" "Aber James ist nicht mehr so", sagte Lupin ruhig. Er konnte sich nur zu gut an die "wilden Zeiten" seines Freundes erinnern, an sein Macho-Gehabe und die Racheaktionen gegen Slytherins. Lily antwortete nicht. Sie dachte nach. "Was soll ich jetzt tun?", fragte sie. Remus antwortete nicht. Was sollte er auch. Das mussten die zwei unter sich klären. Sie seufzte und stand auf. "Aber danke für das Gespräch Remus. Es hat sehr geholfen!" Sie versuchte zu lächeln. Im Gehen wandte sie sich dann noch einmal um und rief: "Ach ja: Schöne Grüße von Lucy!" Remus, der bis dahin ja die "neutrale Person" gewesen war lief nun scharlachrot an. Ihm war das extrem unangenehm. Nicht wegen der Tatsache, dass Lucy ihn grüßte, aber dass Peter neben ihm saß bereitete ihm einiges Unbehagen. "Tut mir leid, Wurmschwanz", sagte er. "Dir muss nichts leid tun", sagte Peter doch in seiner Stimme schwang tiefe Traurigkeit mit. ,Wir brauchen eine Freundin für Peter', dachte Remus. Na Klasse, als ob sie nicht schon genug Probleme hatten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)