Saint and Dark von Alaiya (Vampirgeschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Once in the night ---------------------------- OMG! Hi erstmal! Hier ist Kaén-chan wieder mit einer schnickelnagelneuen Vampirgeschichte! *scribt hochalt* Red Tears musste ich leider vom Mexxl löschen, da ich es beim Verlag einschicken will und die nichts nehmen, was irgendwo on steht... Naja... Aber wie gesagt: Neue Geschi ist da!!!!! Dieses Mal auch eine, die in USA spielt. Hätte sie ja gern in New Orleans spielen lassen, aber seit da Land unter war geht des ja schlecht. ^^"""" (Hoffentlich haben alle Vampire überlebt Oô). Die Geschi sollte überigens eigentlich "The Saint and the Dark" heißen, war mir aber zu land xD Ähm... So, ich nerve mal nicht weiter mir meinem Gequatsche, auch wenn ich ewig weiter labern könnte. Ladies and Gentlemen, ich presentiere: "Saint and Dark"!!! (bitte applaus!) ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Kapitel 01: Once in the night Langsam aber sicher stieg mir die Lautstärke zu Kopf. Die Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte, und die Gespräche der vielen Menschen. Es war der Abend eine Woche vor meinem zwanzigsten Geburtstag und ich saß auf einem Barhocker in einem der Nachtclubs Bostons. Doch dies war noch aus einem anderen Grund ein besonderer Abend, zumindest im Nachinein, denn es war der Abend an dem ich ihn zum ersten Mal traf. Aber zu der Stunde konnte ich das noch nicht ahnen. Ich saß also da und nippte an meinem Drink. Als das Glas leer war, seufzte ich, zahlte und ließ mich vom Barhocker gleiten. Dann begann ich mir einen Weg in Richtung der Damen Toiletten durch das Gedränge zu bahnen. Kurz darauf stand ich dort und begutachtete kritisch mein Spiegelbild, während ich meine Hände Wusch. Wie gesagt war ich damals neunzehn, fast zwanzig, auch wenn mich mein Äußeres gut zwei, drei Jahre älter wirken ließ. Ich war von durchschnittlicher Statur, hatte eine gute Figur und hatte ein eher schmales Gesicht, aus dem meine Augen grün hervorstachen. Nun löste ich meinen Zopf und schüttelte mein (hellbraunes) Haar aus, so dass es gleichmäßig an meinen Schultern lag, wobei ich wohl erwähnen muss, dass es grade so lang war, dass es die Schultern berührte. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mir den Zopf neu zu binden, doch nun änderte ich meinen Entschluss und verließ die Toilette mit offenen Haar. Es war bereits kurz nach elf, wohl Zeit für mich nach Hause zu gehen. Vielleicht wundert ihr euch, dass ich mit fast zwanzig bereits um diese Zeit den Nachtclub verließ, doch ich wollte nicht riskieren nach meiner Mutter, die bis halb zwölf zu arbeiten hatte, nach hause zu kommen. Ich weiß, dass es für mein Alter nicht normal war, abends ausgangssperre zu haben, aber meine Mutter war in Sachen Erziehung auch alles andere als Normal. Wenn sie erfuhr, dass ich abends ausging, würde sie einen Anfall bekommen. Sie behandelte mich noch immer wie vor sechs Jahren und so lange ich mir keine eigene Wohnung leisten konnte, war ihr wehrlos. Mein Vater arbeite in Europa, seit ich elf war. Als er damals das Angebot, für die Versetzung bekam lebten wir noch in New Orleans, doch meine Mutter hatte darauf bestanden mit mir zu kommen, als ich in Boston an der Universität aufgenommen wurde. Wir hatten das Haus vermietet, doch bei der Flutkatastophe war es fast vollständig zerstört worden, so dass wir nun nicht mehr zurück konnten. Übrigens war meine Mutter nicht immer so gewesen. Nein, es hatte erst begonnen, als mein kleiner Bruder mit neun an Tuberkulose starb. Damals war ich zwölf. Aber seit dem ließ sie mich nicht mehr aus den Augen. Während ich nun aus dem Club hinaustrat, zog ich mir meine Jeansjacke über das Top. Es war draußen bereits dunkel. So ging ich die Straße runter. Ich schlang die Arme um den Körper und drückte meine Tasche an mich. Mich beschlich das Gefühl beobachtet zu werden, weshalb ich nun meinen Schritt beschleunigte. Hatte ich Einbildungen, lag es am Alkohol oder hörte ich Schritte hintr mir? Am liebsten wäre ich gerannt, doch ich hielt mich zurück. Erregte es den Wolf nicht noch mehr, wenn der Hase floh? Nach ein paar Minuten hielt ich es nicht mehr aus. Ich traute mich weder stehen zu bleiben noch zu rennen. Da bog ich in eine kleine Gasse in der Hoffnung mich dort verstecken zu können. Ein Fehler! Die Gasse war nicht einmal dreißig Meter lang und endete an einer Mauer. Ich wollte umkehren, doch es war zu spät, denn in diesem Moment, sah ich meine Verfolger: Es waren zwei junge Männer, nicht viel älter als ich und beide mehr als nur etwas betrunken. Erschrocke rannte ich zurück in die Gasse, doch ich konnte nicht weiter, als bis zur Mauer. Ich zitterte, als ich dort stand und zusah, wie die zwei näher kamen. Da es Männer waren, hätte ich doch keine Chance gegen sie und ich ahnte, was sie wollten, weswegen die mir vom Club aus gefolgt waren. Was sollte ich jetzt machen? Ich saß wie eine Maus in der Falle. Nun lachte einer von ihnen. "Was zitterst du so, Süße?", fragte er. Er war sicher einen Kopf größer als ich und musterte mich grinsend. "Du hast doch nicht etwa Angst?", fragte der andere. Er war blond und etwas kleiner als der erste, doch immer noch größer und kräftiger als ich. "Keine Angst. Es wird dir Spaß machen.", meinte der Größere wieder und beide lachten. Da waren sie schon bei mir. Meine Tasche fiel zu Boden, als er Größere nach meinen Händen griff und sie mit einer Hand über meinen Kopf an die kalte Mauer drückte. Dann begann er mit der freien Hand meine Brust zu begrabschen. Der Blonde stand etwas abseits, wohl zur Schmiere. "Lasst mich!", schrie ich verzweifelt. "Lasst mich gehen!" Ich versuchte mich loszureißen, jedoch vergebens. Nun drückte der Mann mich auf den Boden und schob mein Top nach oben, so dass mein Busen entblöst war. "Nein!", brüllte ich, hätte am liebsten geweint, doch meine Augen blieben trocken. Schon war seine Hand an meinem Slip und zog ihn nach unten, drückte dann meine Beine auseinander. Nein, ich wollte das nicht. Nein! Nein! Nein! Sollte ich so etwa meine Jungfräulichkeit verlieren? Bitte, so hilf mir doch jemand!, flehte ich in Gedanken, jedoch ohne irgendeine Hoffnung, dass dieses Flehen erhört wurde, aber denoch geschah eben dies. Mein Herz raste vor Angst so sehr, dass ich beinahe das Bewusstsein verlor, als aufeinmal mein Peiniger von mir gerissen wurde. Ich hörte, wie er schrie, dann war es still. Ich hörte Schritte, wagte aber nicht den Kopf zu heben. Aus den Augenwinkeln konnte ich einen anderen Mann sehen, der sich vor mich gestellt hatte. "Willst du auch?", fragte dieser Mann mit eiskalter Stimme an den Blonden gewandt. "N... Nein...", war die zitternde Antwort des Blonden, ehe schnelle Schritte mir verrieten, dass er davon rannte. Dann wandte sich der Mann mir zu und kniete sich neben mich. Ich sah ihn an, auch wenn es dunkel war, so erkannte ich doch seine Züge. Das erste und einzigste, was mich in dem Moment aufmerksam machte, war der seltsame Glanz seiner Augen. Noch immer zitterte ich. Wer war er? Was wollte er? "Hab keine Angst.", sagte er sanft. "Du bist in Sicherheit. Ich beschütze dich." Und da waren sie auf einmal, die Tränen, und er nahm mich in den Arm, so dass ich mich an seiner Brust ausweinen konnte. "Es ist vorbei.", flüsterte er mit kristalklarer Stimme und strich vorsichtig über meine Schultern. Als ich mich etwas beruhigt hatte (was einige Zeit dauerte), wurde mir etwas bewusst: Schnell richtete ich meine Sachen, zog mein Top runter und den Slip wieder hoch. Dann musterte ich meinen Retter noch einmal genauer. Er war etwa zwischen fünf- und siebenundzwanzig und der wahrscheinlich hübschte Mann, denn ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte! Er war groß, hatte graue Augen und tiefschwarzes Haar, welches fast so lang war wie das meine, und sich an den Spitzen leicht wellte. Seine Haut war jedoch sehr blass. Nun wurde ich rot, da er mich so gesehen hatte, mich auch weinend gesehen hatte, obwohl ich nicht einmal eine Heulsuse war. "Geht es dir wieder besser?", fragte er und reichte mir die Hand um mir beim Aufstehen zu helfen. "Ja. Danke...", sagte ich mit gesenktem Blick. "Bist du schüchtern?", erwiderte er belustigt. Dann entstand eine Pause. "Mädchen, wie du, sollten um diese Zeit nicht mehr allein unterwegs sein.", meinte er. "Wie ist dein Name?" "Ann... Mary-Ann...", antwortete ich. Verdammt, ich war sonst nicht so schüchtern! "Wo ist dieser Kerl?" "Abgehauen.", grinste er. "Nein, der andere.", meinte ich. Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Hauswand, gegen die der Kerl gelehnt war; den Kopf im Nacken, so dass die Wunde an seiner Kehle deutlich sichtbar war. "Was... Ist er tot?", fragtte ich. Der Mann schüttelte den Kopf. "Nur ohnmächtig." "Aber wie..." Ich sah ängstlich zwischen den Bewusstlosen und ihm hin und her. Er zog die Oberlippe hoch und entblößte damit ein Paar massiver Fangsähne. Da wich ich zurück. "Was bist du?" Heute hatte ich scheinbar echt kein Glück. "Was denkst du denn?", erwiderte er. "Ein... Ein... Vampir?", stieß ich ungläubig hervor und wollte wegrennen, doch da stand er auf einmal direkt vor mir. Er legte mir die Hände auf die Schultern. "Du brauchst keine Angst zu haben, Ann.", meinte er. "Wirklich nicht. Warum sollte ich dich sonst gerettet haben?" Ich schwieg nur. Weiter zurück weichen konnte ich nicht, denn auch wenn sein Griff nicht weh tat, so war er doch fest, dass ich nicht weglaufen konnte. Konnte ich ihm wirklich vertrauen oder wollte er nur... Falls sich einer von euch wundert, warum mich seine Existenz nicht wunderte: Glauben sie mir, dass würde sie auch andere aus New Orleans nach gründlicher Lektüre der Ann Rice Romane nicht. "Keine Angst." Er sah mir in die Augen und auf einmal war ich felsenfest davon überzeugt, dass dieses Wesen nichts und niemanden etwas zu leide tun könnte. "So... Ich beseitige jetzt die Spuren und dann sorge ich dafür, dass du gesund nach Hause kommst." Ich nickte geistesabwesend. Als er sich jedoch abwandte, war die Überzeugung in seine Harmlosigkeit sofort wieder gewichen. Wieder oder immernoch überlegte ich: Sollte ich ihm wirklich Vertrauen schenken? Weglaufen war ohnehin zwecklos... erstens war er als Unsterblicher schneller als ich, zweitens könnte der Blonde noch irgendwo in der Nähe sein, drittens... Ich stockte. "Wie spät ist es?", rief ich. Der Vampir hatte sich über den Ohnmächtigen gebeugt und sah nun auf. "Zwanzig nach elf, wieso?", erwiderte er. "Meine Mutter kommt glaich nach Hause.", antwortete ich verzweifelt. "Na und?" Ganz nebenbei biss er sich ins Handgelenk und ließ etwas Blut auf die Wunde des Bewusstlosen tropfen, welche sich daraufhin sofort schloß. "Ich bin tot, wenn sie erfährt, dass ich weg war.", stöhnte ich. Er sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "Sag mal, wie alt bist du?" Ich verstand sofort, worauf er hinaus wollte. "Du kennst meine Mutter nicht." "Mag ja sein, aber setzt du dich nicht durch? Du bist erwachsen!", meinte er, doch ich schwieg. "Naja," meinte er dann. "Geht mich ja nichts an." Er ging zur Mauer und hob meine Tasche auf. "Ich bring dich nach Hause." "Wenn ich mit einem Mann zu hause auftauche ist alles noch schlimmer.", erwiderte ich. "Vertrau mir.", forderte er erneut. "Wenn ich dich bringe sind wir in ein paar Minuten da." Damit übergab er mir die Tasche. "Wo wohnst du?" Ich beschrieb ihm den Weg und nannte ihm meine Adresse. "Komm zu mir.", meinte er dann. Natürlich zögerte ich etwas, doch da kam er (Hilfe!) auf mich zu und legte die Arme um mich. "Halt dich an mir fest.", flüsterte er. Ich zögerte immernoch, tat dann aber was er sagte. Dann seufzte ich: Irgendwie fühlte es sich wirklich gut an in seinen Armen zu liegen. Beherrsch dich, ermahnte ich mich streng. Er ist ein Vampir. Er ist gefährlich! Im nächsten Moment fühlte ich, wie der Boden unter meinen Füßen verschwand und dann wehte aufeinmal Wind durch mein Haar. "Was...", murmelte ich und sah auf. Wir... Wir flogen... Beziehungsweise er flog. Oha! "Gefällt es dir?", fragte er, aber mehr als ein Nicken brachte ich nicht zu Stande. "Halt dich ja gut fest!" Und dann rasten wir mit irrsinniger Geschwindig keit über die Stadt hinweg. Er flog! Wir flogen! Ich flog! Das war ja einfach unglaublich! Leider war es dann aber auch zu schnell vorbei, denn einige Sekunden - so kam es mir vor - später standen wir vor dem Haus, dass meine Mutter gemietet hatte. Ich seufzte wieder, als ich ihn losließ. "Siehst du," meinte er. "Deine Mutter ist noch nicht wieder da." Ich senkte den Blick. "Danke..." "Dann werde ich mal entschwinden." Er wandte sich ab. "Wa... Warte!", rief ich, worauf er sofort wieder vor mir stand. Er legte den Kopf zur Seite und sah mich leicht grinsend an. "Ja?" "Wie... Wie ist dein Name?", fragte ich - sofort wieder eingeschüchtert. "Hmm...", machte er. "Du willst meinen Namen wissen?" Er tat, als würde er überlegen. "Nun, wenn du meinen Namen willst, darf ich dann auch etwas von dir haben?" Ich sah ihn verwirrt an. Was sollte das auf einmal. Doch dann erwiderte ich: "Wenn nicht mein Blut und du nicht... mit mir schläfst... Oder ähnliches...", setzte ich hinzu. "Ja." Und ehe ich reagieren konnte drückte er seine Lippen gegen die meinen und es dauerte keine zwei Sekunden, bis ich denn Kuss erwiderte, ohne mir auch nur einen Gedeanken darüber zu machen. Es war ein langer, nein, ein seeeeehr langer Kuss. Irgendwann löste er sich jedoch wieder. "Mein Name ist William. Nenn mich Will.", meinte er dann, als sei nichts geschehen. Im nächsten Augenblick stand ich allein auf dem Platz vor dem Mietshaus, so, als wäre nie jemand bei mir gewesen. Er war einfach verschwunden. So ein Idiot!, dachte ich wütend. Und doch... Mich hatte noch niemand bisher so geküsst. Kapitel 2: Do you mind? ----------------------- So... danke für die nciht vorhandenen Comments *grummel* naja... Kann sich ja noch ändern... Hoffe ich mal ~~ ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Kapitel 02 Im Haus machte ich mich sofort auf den Weg ins Badezimmer. Ich hatte das dringende Bedürfnis zu duschen, nachdem was passiert war. Leider sollte ich diese Entscheidung bald bereuen. Als ich mich ausgezogen hatte (meine Sachen feuerte ich einfach in eine Ecke des Badezimmers), stellte ich mich unter den warmen Wasserstrahl und strich mir seufzend über die Lippen. Es war ein wundervoller Kuss gewesen, vor allem für jemanden mit so wenig Erfahrung im Küssen wie ich. Und trotzdem war und blieb er ein Vampir. Ein Wesen, was tötete um zu leben. Ich schäumte meine Haare mit Shampoo ein und seifte dann den Rest meines Körpers ein. Meine Brust... Dieser Kerl hatte sie berührt. Er hätte noch mehr gemacht, wenn Will nicht eingegriffen hätte. Aber warum hatte Will das überhaupt getan? Was hatte ihn dazu veranlasst? Und - Herr im Himmel - wieso dachte ich die ganze Zeit nur an ihn? Ich dachte nur an ihn und kaum daran, was beinahe passiert war... Dass diese beiden mich... Nein, es war doch besser an ihn zu denken! In dem Moment wurde die Badezimmertür geöffnet und meine Mutter kam herein. Sie war eine Frau Mitte vierzig, hatte blondes, lockiges Haar und trug eine Brille. "Du duscht noch um diese Zeit?!", empörte sie sich als erstes. "Ich hatte Lust dazu.", erwiderte ich kühl. "Warum liegst du noch nicht im Bett und schläfst?", fragte sie dann aufgebracht. "Weil morgen Sonntag ist.", antwortete ich bloß. Da sah meine Mutter die Kleidung auf dem Boden. Sie hob das Top hoch. "Wo hast du solche Sachen her? Trägst du etwa solche unanständigen Sachen?", wütete sie und schnüffelte daran. "Das riecht nach Rauch. Du warst aus!" Das war keine Feststellung, sondern ein Vorwurf. Ich antwortete nicht, wickelte nur schweigend ein Handtuch um meinen Körper. "Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst nach Einbruch der Dunkelheit das Haus nicht mehr verlassen?", schnaubte meine Mutter. "Weißt du eigentlich, was zu dieser Zeit Mädchen da draußen alles passieren kann?!" "Ma," begann ich in einen etwas beherrschteren Ton als sie. "Ich bin fast zwanzig. Lass mich um Himmels Willen einfach in Ruhe!" Damit ging ich an ihr vorbei, öffnete die Tür und ging über den Flur in mein Zimmer ohne auf das Geschrei meiner Mutter zu achten. Dann schloß ich die Tür hinter mir ab und seufzte. Die Stimme meiner Mutter klang nur noch gedämpft durch die Tür, doch ich hörte ohnehin nicht zu. Ruhig ging ich zu meinem Bett und ließ mich drauf fallen. Langsam registrierte ich, dass ich mich zum ersten Mal seit Jahren gegen meine Mutter aufgelehnt hatte. Warum? Aber der Vampir, dieser Will, hatte Recht gehabt: Ich war erwachsen. Ich konnte und musste für mich selbst entscheiden. Verdammt! Ich dachte schon wieder an ihn! Was war denn nur mit mir los? Gefahr, warnte mein Verstand. Bei ihm ist nur Gefahr. Und doch... Würde ich ihn wohl wiedersehen? Nachdem ich einige Zeit gelegen hatte, rappelte ich mich auf um mir etwas anzuziehen. Es war warm, also zog ich mir nur ein kurzes Nachthemd an. Dann nahm ich ein Buch aus dem Regal. Fürst der Finsternis von Anne Rice. Ich lächelte. Vampire. Eigentlich hatte ich immer davon geträumt einen zu treffen. Ich wollte mich gerade wieder hinlegen, als ich den Zettel auf dem Boden sah. So hob ich ihn auf und begutachtete ihn. Da stand etwas in schönen geschwungenen Buchstaben: Ich habe Gefallen an dir gefunden. Komm übernächste Nacht zur Bar "At the dead End" Will Darunter stand die Adresse der Bar. Mein Inneres war in zwei Teile geteilt: Der erste Teil von mir grollte über diese Selbstverständlichkeit, über den fordernden und selbstgefälligen Ton in dem die Nachricht verfasst war. Der andere Teil jedoch freute sich schlichtweg, dass er, Will, den Zettel geschrieben hatte und das ich ihn wiedersehen konnte Trotzdem: So eine Unverschämtheit!!! Den Rest der Zeit, bevor ich einschlief, verbrachte ich mit lesen, wobei ich jedoch ab und zu, na ja, eigentlich immer, wenn ich an ihn dachte, schnaubte. * * * Am nächsten Morgen wurde ich von meiner Mutter geweckt, die an meiner Zimmertür hämmerte. Ich brummelte nur, zog mir ein Kissen über den Kopf und versuchte weiter zu schlafen. Auf eine oder mehrere Diskussionen mit ihr hatte ich echt keinen Bock. Nach einiger zeit hörte das Klopfen auf. So lag ich noch fast ein oder zwei Stunden im Bett und döste vor mich hin. Einschlafen konnte ich leider nicht mehr, obwohl ich hundemüde war. Als ich schließlich aufstand, war das Haus leer. Es dauerte etwas, bis mir dämmerte, dass es Sonntag war und meine Mutter damit folglich in der Kirche... Ach ja, da fällt mir ein. Ich habe wohl vergessen zu erwähnen, dass meine Mutter Pfarrerin - evangelische - war. Daher auch ihre Verklemmtheit. Für sie waren Nachtclubs ein Werk des Teufels um die Jugend in Versuchung zu führen und sowieso war es eine Todsünde mit einem Jungen zusammen in einem Raum zu schlafen, geschweige denn unehelich... Ihr wisst schon... Durch diese Art und durch meine allabendliche Ausgangssperre hatte sie bisher so ziemlich alle vergrault, die je was mit mir zutun hatten oder auch nur haben wollten. Egal ob Verehrer oder einfache Freunde. Schon an der Senior High wurde ich ausgelacht, weil ich auf keine einzige der Partys durfte. Von der Uni nun ganz zu schweigen. Genauso hatte meine Mutter was gegen die meisten modernen Romane und Bestseller. Für sie waren eben solche unmoralisch, verwerflich und gotteslästerlich, was irgendwie alles aus das gleiche hinaus lief. Doch zumindest meine geliebten Bücher hatte ich mir nicht verbieten lassen. Es würde trotzdem Ärger geben, weil ich nicht in der Kirche war... Aber im Moment war es mir egal. Ich ging in die Küche, füllte Wasser für Tee in den Kocher und holte den Müslikarton aus dem Schrank. Müsli löffelnd saß ich so ein paar Minuten später am Küchentisch und dachte über die vergangene Nacht nach. War das alles wirklich geschehen oder hatte ich geträumt? Aber der Zettel mit der Nachricht, die Will mir geschrieben hatte, der klemmte noch immer zwischen den Seiten des Buches. So ein unmöglicher Kerl, grummelte ich innerlich, bevor ich mich dabei erwischte, wie ich lächelte. Argh! Verdammt! Was war mit mir los? Ich würde mich doch nicht etwa verlieben in diesen Idioten von einem Vampir?! * * * Am nächsten Tag musste ich wieder zur Uni. Zum Glück, denn wenn ich zu Hause geblieben wäre hätte meine Mutter mich wahrscheinlich noch umgebracht. Sie war regelrecht in die Luft gegangen, als sie am Nachmittag des Vortages nach Hause kam und doch war es das erste Mal, dass alles, wirklich alles, was sie sagte einfach ungehört an mir vorbei ging. Mir konnte es doch egal sein! Ich hatte also wieder Kurse heute und die über den ganzen Tag verteilt. Insgesamt kam ich auf beinahe vier Stunden Englisch und nur zwei Geschichte, was eigentlich mein Hauptfach war. Aber alles war besser als den ganzen Tag bei einer tollwütigen Mutter daheim. Heute Nacht sollte ich mich mit Will treffen, aber ich hatte mich immer noch nicht entschieden, ob ich hingehen würde oder nicht. Wie gesagt, er war ein Vampir, ein Raubtier, wenn man so wollte, und auf jeden Fall gefährlich. Doch andererseits hatte er mich gerettet und er hatte mich geküsst, obwohl ich dabei nicht wusste, ob das auf die Pro- oder Contra-Seite gehörte. Je, er hatte mich wie selbstverständlich -einfach so - geküsst, aber es war trotzdem ein wundervoller, zärtlicher Kuss gewesen. Während ich diese innere Diskussion führte, saß ich ihm Hörsaal und der alte Professor MacBeton stand vorne an der Tafel, labberte und merkte nicht, dass ihm keiner zuhörte. Auch wenn mich Geschichte eigentlich sehr interessierte, diese Mann konnte selbst den spannensten Krieg und den listigsten Hinterhalt zum langweiligsten Geschehnis seit der Entstehung der Menschheit reden. Übrigens: Auf der ganzen Uni wurde die ganze Zeit von zwei Mathematik-Studenten erzählt, zwei Freunde, die Beide seit Sonntag im Krankenhaus lagen. Der eine wegen akuter Blutarmut, der zweite auf der geschlossenen wegen Paranoia. Nur ich konnte mir vorstellen wieso. Zurück zum aktuellen Tag, der schnell - zu schnell - verging. Schon war ich auf dem Weg nach Hause und hatte mich immer noch nicht entschieden, ob ich heute Nacht ihn wieder treffen sollte. Doch meine Mutter half mir schließlich bei dieser Entscheidung, wenn auch nicht absichtlich. Denn kaum war ich zu Hause, als meine Mutter... "So spät wieder zu hause..." "Deine letzte Stunde schon lange vorbei..." "Hast du etwa begonnen Drogen..." Dann war ich in meinem Zimmer und schloß die Tür wieder hinter mir ab. Ich hatte Hunger, aber ich setzte mich nicht freiwillig noch einmal dem Zorn meiner Mutter aus. Ich seufzte und holte den Zettel zwischen den Seiten des Buches hervor. Die Bar "At the dead End". Na dann. Dort würde es zumindest etwas zu essen geben. Dann ging ich zu meinem Schrank und holte mir Sachen um mich umzuziehen. Kurz darauf verließ ich mein Zimmer über die Terrasse. Kapitel 3: When you think... ---------------------------- So... Neues Kap... Sry, mir ist vorher ein Fehler beim Hochladen unterlaufen ^^""" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 03 Die Bar war ein ganzes Stück von zu Hause entfernt, so dass ich mit dr Straßenbahn fuhr. Es dauerte etwas, bis ich die richtige Straße gefunden hatte. Eine Sackgasse. Daher also der Name der bar. Ob Will schon da sein würde? Er hatte keine Uhrzeit in die Nachricht geschrieben. Die Bar sah von Außen ziemlich düster aus, wie auch die Leute, die davor standen, denn sie waren alle in Schwarz. Zumindest war meine Entscheidung für das kurze, schwarze Kleid richtig gewesen. Nun holte ich tief Luft und ging zum Eingang der Bar. „Wo willst du denn hin, Kleine?“, fragte der Türsteher und musterte mich. Er war ein groér Mann, mit langen blondem Haar und... Ich schluckte... Und er war ein Vampir. „Ich bin hier... verabredet.“, antwortete ich mit gesenktem Blick. „Hmm... Mit einem Kerl?“, fragte er. „Einem Vampir... William.“, erwiderte ich. Da schwieg er. „Geh rein. Er ist aber noch nicht da.“ Zur Antwort nickte ich nur und ging an ihm vorbei in die Bar, wo mir ziemlich schnell klar wurde, dass die meisten Gäste nicht normal sterblich waren. Oh Gott! Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? Einen Moment überlegte ich, ob ich wieder gehen sollte, doch dann beschloß ich, dass ich, wenn ich schon hier war, auch etwas essen und auf William warten konnte... Ich seufzte. Wie auch immer... Ich setzte mich auf einen barhocker und bestellte ein Bier und ein Sandwich, welches ich, als es mir serviert wurde, schnell hinunterschlang – hungrig, wie ich war. Dann wartete ich, bestellte, als das Bier getrunken war, noch einen Drink... Und dann noch einen... Es war bereits halb zwölf. Würde er überhaupt noch kommen? Wahrscheinlich hatte er mich sogar schon vergessen, dachte ich und entschloß mich zu zahlen. Dann verließ ich die Bar – zugegeben etwas enttäuscht. Aber was hatte ich mir denn auch erhoft? Er war ein Vampir, sah gut aus und hatte sicher eine ganze Heerscharr von Verehrerinnen und Verehrern. Außerdem ging mich das nichta an. Ich sollte mir keine falschen Hoffnungen machen. Gerade als ich an der Ecke der Sackgasse war, wo diese in eine Straße mündete, legte jemand die Hand auf meine Schulter. „Will...“, murmelte ich und fuhr herum, doch da war kein Will. Stattdesen standen zwei auf den ersten Blick junge Frauen hinter mir. Auf den zweiten Blick erkannte ich, dass beide nicht mehr zu den Lebenden zählten. Außerdem waren beide blond und durchaus weiblich gebaut. „Na, wohin des Weges, Kleine?“, fragte eine von beiden. „Was macht ein Mädchen wie du so ganz allein in einer Bar wie der ‚Dead End’?“ Ich wich zurück. Dieser verdammte Will! „Die Kleine sieht lecker aus, findest du nicht, Ivy?“, fragte die zweite und strich über mein Kinn,. Ihre Fingernägel waren scharf. „Will du zuerst von ihr kosten?“, erkundigte sich die, die wohl Ivy hieß. Dann zog sie die zweite in einen gierigen Kuss. Na wunderbar! Bravo! Zwei offenbar hungrige, lesbische Vampiress und ich mit ihnen allein in einer Gasse vor einer Vampirbar. Was hatte ich nur für ein unsagliches Glück? Als nächstes wandte sich Ivy’s Freundin mir zu und fuhr mit ihren Krallen über meinen Hals, während ihr Gesicht mir immer näher kam. HILFE! „Moment!“, erklang auf einmal eine männliche Stimme hinter mir, die die beiden Vampiress zurückweichen ließ. Dann legte jemand den Arm von hinten um meinen Hals. „Sie gehört mir!“, hörte ich die Stimme nun direkt neben meinem Ohr. „Will...“, seufzte ich erleichtert. „Will...“, keuchten die beiden nun auch – allerdings gar nicht erleichtert. „Das wussten wir nicht... Sie...“ „Verschwindet.“, fauchte Will. Ein Grinsen, ein „Tschüssi!“ und die beiden waren verschwunden. Erneut seufzte ich. Ein Glück, dass er doch noch gekommen war, dachte ich. Zumindest solange, bis seine Hand in meinen Ausschnitt wanderte. Doch ich schaffte es nicht, mich von ihm zu lösen. Seine Lippen wanderten meinen Hals entlang. Wollte er mich etwa beißen? Doch stattdessen küsste er mich dort nur. Lass dir das nicht gefallen, ermahnte ich mich, doch ich brachte einfach keine Bewegung zu stande. „Das scheint dir zu gefallen.“, meinte er dann, während seine Finger unter meinem Kleid über meine Brüste strichen. Schon wieder seine verdammte Selbstgefälligkeit! Das reichte jetzt. Aber wirklich! „Was bildest du dir eigentlich ein?“, fuhr ich ihn an und drehte mich zu ihm herum. „Ich gehöre dir, ach ja? Wer hat das bestimmt?“ Er hob besänftigend die Hände. „Hey, hey!“, meinte er. „Dass musste ich doch sagen, damit sie...“ „Und das ‚du hast Gefallen an mir gefunden’? Und der Kuss? Und das gerade?“, fragte ich wütend. „Aber, Ann...“, begann er. „Weißt du was du bist? Ein frecher, eingebildeter, selbstgefälliger Idiot! Und glaub ja nicht ich wollte dich wiedersehen!“, schrie ich. Da grinste er. „Und warum bist du dann hier?“ Mist, ertappt. Kleine Lücke in der Agumentation... „So,“ begann er nun. „Jetzt sage ich dir mal was: Dir hat es gefallen. Sowohl das grade eben, als auch der Kuss vorgestern. Deswegen bist du auch hier. Und was das ‚ich hab Gefallen an dir gefunden’ angeht, dass spricht doch für sich. Du gefällst mir!“ „Du... Du...“, begann ich, doch wurde unterbrochen, als er mich küsste. „Ab...“ Ich versuchte noch etwas zu sagen, doch da hatte seine Zunge schon ihren Weg in meinen Mund gefunden und er drückte mich gegen die Wand des Hauses, vor dem wir standen, und auf einmal begann ich seinen Kuss zu erwidern. Verdammt, warum musste er auch so gut küssen?! Dieser Idiot... Und wie auch das letzte Mal dauerte der Kuss ziemlich lang (und noch länger). Dabei strichen seine Hände erst über meinen Hals, wanderten dann jedoch noch ein Stück tiefer. Als sich unsere Lippen von einander lösten, war ich fast (aber wirklich nur fast) ein wenig enttäuscht. „Siehst du? Das hat dir auch gefallen.“, meinte er grinsend. „Idiot...“, flüsterte ich, lächelte aber dabei. Dann schlug ich ihn sanft gegen die Schulter – nicht ohne das Gefühl einen Fehler zu begehen. „Ich hab ganz schön lang auf dich gewartet.“ „Ich weiß... Ich hatte noch... etwas zu erledigen. Außerdem stand in der Nachricht keine Uhrzeit.“, erwiderte er. „Aber ich hatte wirklich vor früher zu kommen. Willst du noch mal in die Bar? Ich würde dich einladen.“ Und was machte ich dummes Ding? Ich nickte! Und das, obwohl mir mein Verstand sagte, dass es nicht gerade zu meiner körperlichen Unversehrtheit beitragen würde, wenn ich mich mit ihm einließ. „In Ordnung.“, sagte ich dann noch. „Dann komm.“ Er grinste (immer noch), küsste mich auf die Stirn, legte den Arm um meine Hüfte und drängte mich so in Richtung Bar zurück. Ich muss verrückt sein, dass ich ihn gewähren ließ. Es wäre weitaus klüger gewesen die Fliege zu machen. Nun führte er mich durch die Tür in die Bar. Der Türsteher senkte unterwürfig den Blick, als wir vorbei gingen. Zwar sah ich ihn verwirrt an, sagte aber nichts. Doch war der Türsteher nicht der einzige mit unterwürfiger Haltung. Alle Vampire in der Bar senkten den Blick als wir – oder besser als Will herinkam. „Jeff.“, meinte Will, als wir auf dem Barhockern saßen. Der Barkeeper drehte sich zu uns um. „Einen GinTonic für die junge Dame.“, bestellte Will. „Sehr wohl, Master.“ Damit war er kurz beschäftigt. Als ich meinen Drink hatte wandte ich mich Will zu. „Was soll das alles, ‚Master’?“, fragte ich. Er verstand sofort und grinste wieder oder immernoch. „Das? Sie haben Respekt vor mir.“ „Das hatte ich mir schon so gedacht.“, erwiderte ich durch die dumme Antwort leicht gereizt. „Weil ich hier in der Gegend der Älteste von ihnen bin und damit ihr Chef.“, meinte er. Na wunderbar! Worauf ließ ich mich da ein? „Und wie alt bist du, wenn man fragen darf, Master Will?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Dreinhundertfünfzig etwa.“, antwortete er beiläufig. Ich sah ihn an. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen: „Gut Gehalten, Opi.“ Für einem Moment, schwand das Grinsen von seinem Gesicht – scheinbar suchter er nach einer erwiederung – dann fand es jedoch den weg dorthin wieder. „Ich habe keine Enkel. Auch keine Kinder.“ Daraufhin schwieg ich. Da lehnte er sich zu mir hinüber. „Jetzt fehlen dir die Worte, nicht, Süße Ann?“ Nun grinste auch ich. „Sicher?“ „Oh ja...“ Damit küsste er mich wieder, was mich in Anbetracht der Tatsache, dass so viele Leute in der Bar waren und zusahen, in Verlegenheit brachte. So drückte ich ihn etwas weg. Er sah mich an. „Was?“, fragte er mit beleidigter Stimme. „Nicht hier.“, bat ich. „Warum denn?“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Ist dir sowas etwa peinlich?“ Ich nickte. „Bist du prüde.“, stellte er fest. Schon wieder dieser Ton. Der Kerl machte mich noch verrückt! „Was dagegen?“, schnauzte ich ihn an. „Ach was.“, erwiderte er. „Das gewöhn ich dir schon ab.“ Er grinste wieder. „Wie ist es eigentlich vorgestern mit deiner Mutter gelaufen? Ich hab ziemlich viel Geschrei gehört.“ „Hast du mir etwa nachspioniert?“, fragte ich (schon wieder gereizt). „Spionieren kann man das nicht nennen.“, war seine Antwort. „Aber... Ich hatte... recht gute Aussicht.“ Sein Blick wanderte an mir runter. Ich sah ihn an. Hatte er etwa...? Ja, er hatte! „Du... du...“, begann ich. „Was? Das war keine Absicht, wenn auch trotzdem sehr hübsch.“ Wieder grinste er breit. „Ach, lass mich in Ruhe!“, damit ließ ich mich vom Hocker gleiten und maschierte schnurrstracks aus der Bar hinaus. So ein gottverdammter Idiot! Was bildete er sich eigentlich ein? Ein richtiter Idiot war er, oh ja, und ein Spanner noch dazu! Glaubte er, ner weil er ein alter Opi und unsterblich was, konnte er sich alles erlauben? Ich rannte regelrecht die Gasse entlang,. Um die Ecke, die nächste Straße entlang und wo weiter. Ich war einfach nur wütend! Dann stellte ich fest, dass ich mich verlaufen hatte. Verdammt! Kapitel 4: The Vampire Idiot ---------------------------- Nya~ Ich hab es endlich geschafft xD Freude, Freude! Lesen! xD ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 04 Na toll! Das war doch alles seine Schuld! Sein, ganz allein seine Schuld! Dieser verdammte Will! Jetzt stand ich irgendwo in Boston und wusste weder, wie ich nach Hause, noch, wie ich zurück zur Bar kam... Warum um alles in der Welt war ich überhaupt hergekommen? Dieser Idiot... Ich kickte gegen einen Stein, der auf der Straße lag. Was sollte ich jetzt machen? Theoretisch hätte ich von meinem Handy aus zu Hause bei meiner Mutter anrufen können, doch auf das Theater konnte ich getrost verzichten, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie (so hoffte ich zumindest) dachte ich würde schlafen. Also konnte ich nur die Straße entlang laufen und hoffen den richtigen Weg zu finden... Das war seine Schuld! Ganz allein seine Schuld!, grummelte ich in mich hinein, während ich irgendeine Straße entlang lief, deren Seiten mit Ahornbäumen bepflanzt waren. Wenistens gab es hier Straßenlaternen. Ich drehte mich um. Und wenn mir wieder jemand folge, wie zwei Nächte zuvor? Wenn es ein Vampir war hatte ich schlechte Karten, selbst gegen die normalen Männer hatte ich mich nicht wehren können... Und gegen Vampire... Nein!, ermahnte ich mich. Du musst positiv denken, hörst du, Ann? PO-SI-TIV!!!! Und selbst wenn ich nach Hause kam... Es war jetzt bereits nach mitternacht... Zum Schlafen würde diese Nacht wohl nicht mehr kommen... Ich fasste mich an den Kopf. Positiv! Positiv! Und wenn meine Mutter meine Abwesenheit doch bemerkt hatte? Ach, ich konnte einfach nicht positiv denken! Vielleicht war ich einfach der geborene Pessimist. Schließlich seufzte ich und lehnte mich gegen eine Straßenlaterne, während irgendwo in der Ferne eine Kirchenglocke Ein Uhr schlug. Es war zwecklos weiter herum zu irren. Hier stehen zu bleiben war allerdings auch nicht sinniger. Dieser verdammte Will, dachte ich zum x-ten Mal und setzte mich wieder in Bewegung. Dieser Idiot! Dieser verdammte Idiot! Vielleicht merkt es schon jemand: Meine Gedanken waren Rot-Schwarz. Agressionsrot und pessimismusschwarz, um genau zu sein. Ich fing meine Gedanken endlos Schelife wieder von vorne an: „Ich werde vorm Morgengrauen nie zuhause sein! Ich habe keine Ahnung wo ich bin! Vielleicht verfolgt mich jemand! Das ist alles seine Schuld! Will’s Schuld! Dieser verdammte Will! Dieser Idiot! Dieser verdammte...“ Genau da legte mir jemand von hinten die Hand vor den Mund und schlang seinen anderen Arm um meine Taillie. Also war ich tatsächlich verfolgt worden... Ich versuchte zu schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Was jetzt?, dachte ich panisch, als ich etwas spitzes an meinem Hals spürte. Zähne! Vampirzähne! So viel zu meinem Leben... Ade, liebes Blut... Dieser verdammte Will! „Hast du etwa Angst, süße Ann?“, fragte auf einmal genau dessen Stimme neben meinem Ohr. Ich schnaubte und riss mich los. „Was fällt dir eigentlich ein?“, schrie ich und starrte Will an. „Was?“, fragte er unschuldig. „Mich zu verfolgen? Mich anzugreifen?“, meinte ich. „Aber das war doch nur Spaß“, erwiderte er. „Außerdem bin ich dir nur gefolgt, weil ich mir dachte, dass du dcih verläufst...“ Was ich ja auch getan hatte, aber trotzdem... „Und wenn? Das geht dich nichts an! Ich hab dir gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen! Spanner!“, maulte ich und ging einfach weiter. Und er? Er folgte mir. So lief ich ein paar Minuten grummelnd die Straße entlang, dann um die Ecke und... Er folgte mir weiter. „Hör auf mit zu folgen!“, schnaubte ich ihn an ohne stehen zubleiben- „Warum?“ fragte er, ebenfalls weiter laufend. „Weil ich nichts mit dir zu tun haben möchte!“ „Aber ich darf dort herlaufen, wo ich will“, meinte er. „Amerika ist ein freies Land.“ „Stalking ist aber verboden.“, erwiederte ich und beschleunigte meinen Schritt. „Ich stalke ja auch nicht.“, antwortete er. „Warum lässt du mich nicht in Ruhe?“ „Keine Lust...“ „Warum?“ „Du willst ja auch nicht wirklich, dass ich dich in Ruhe lasse.“ „Woher willst du wissen, was ich will?“ „Du bist eine Frau. Ich weiß es eben.“ „Hmpf...“ „Was habe ich dir eigentlich getan?“ „Soll ich alles erzählen?“ „Alles?“ „Du hast mich einfach geküsst, rumgespannt, mich prüde genannt...“ „Bist du aber auch.“ „Bin ich nicht.“ „Doch, aber ich auch nicht behauptet, dass das etwas schelchtes ist.“ „Kommt aber so rüber.“ „Außerdem kann man das mit dem prüde ändern.“ „Lege ich aber keinen Wert drauf.“, erwiderte ich. „Wirklich nicht?“, fragte ich und auf einmal stand er vor mir und hatte mich gegen die Wand gedrängt. „Wirklich.“, stammelte ich unsicher. Dann küsste er mich wieder, ohne darauf zu achten, dass ich versuchte ihn wegzudrängen. „Was hast du?“, fragte er. „Das fragt du noch?“, schrie ich. „Das hier, die Spannerei, deine Unverschämtheit...“ „Und trotzdem magst du mich.“, grinste er. „Wer sagt das?“, fragte ich. „Ich. Ich spüre es doch.“, erwiderte er leise. „Du magst mich, vielleicht sogar noch mehr.“ Ach, verdammt. Mein herz schlug wie verrückt, meine Wangen brannten, und doch... Er machte es sich zu einfach. „Und selbst wenn...“, meinte ich. „Selbst wenn ich mich in dich verliebt hab... haben sollte... Ich besitze noch immer so etwas wie Verstand und der sagt mir, dass ich ziemlich dumm wäre, wenn ich mich mit dir einlassen würde. Ich meine... Du bist ein Vampir, ein unverschämter noch dazu... Und ich... Ich...“ Ich sah ihn an. „Ich sollte eigentlich Angst vor dir haben, glaube ich.“ „Aber das hast du nicht.“, sagte er und ging ein Stück von mir weg. „Und das musst du auch nicht, versprochen... Und... hey, ich weiß, dass ich ziemlich unverschämt sein kann.“ Ich warf ihm einen scharfen Blick zu. „Okay... Dass ich ziemlich unverschämt bin.“, verbesserte er nicht ohne einen fragenden Unterton. Da nickte ich. „Aber so bin ich nun mal.“, fuhr er fort. „Und du musst zugeben, dass es dir zumindest etwas gefällt.“, setzte er dann hinzu. „Es tut mir leid, wenn ich etwas zu aufdringlich war, ehrlich...“ Er sah mich mit einem Blick an, der wohl unschuldig aussehen. „Aber ich mag dich wirklichn Ann. Ich mag dich sehr... obwohl du ziemlich katzig bist.“ „Was dagegen?“, erwiderte ich. Er stockte. „Nein... Ist schon okay...“ Dann sahen wir uns eine zeit lang schweigend an. „Darf ich dich jetzt küssen?“, fragte er schließlich. „Hmmm...“, machte ich und tat so, als würde ich überlegen. „Naaa~ gut.“, meinte ich dann, hob aber sofort die Hand um meine Lippen von seinen abzuschirmen. „Aber erst bring mich nach Hause.“ Er stöhnte. „Wie die Dame wünscht.“ Damit hob er mich hoch, wie eine Puppe, und im nächsten Moment rasten wir schon dem dunklen Nachthimmel entgegen. Dabei lagen seine Arme unter meinen Schultern und meinen Kniekehlen. „Genieß die Aussicht, Prinzessin.“, meinte er mit den Lippen an meinem Ohr. Ich nickte und schlang dann, nach einigem zögern meine Arme um seinen Hals. Ein paar Minuten später landeten wir schon auf der Terrasse vor meinem Zimmer. „Da wären wir“, meinte Will und setzte mich sanft ab. „Krieg ich jetzt meine Belohnung?“ Darauf reagierte ich nicht, ondern öffnete die Terassentür und ging ins Zimmer. Er folgte mir unaufgefordert. „Meine Belohnung...“, erinnerte er. „Pscht, meine Ma...“ Ich hob den Finger vor den Mund. „Ach...“, machte er, nahm meine Hand und küsste mich einfach, wibei seine Zunge nur all zu schnell ihren Weg in meinen Mund fand. Er ließ meine Hand los und während seine Hände nun auf meine Hüfte lagen, schlug ich meine Arme um seinen Hals. Während des Kusses fing er auf einmal an, das Kleid über meine Hüfte hoch zu schieben. Doch das merkte ich kaum. Der Kuss war einfach zu... zu... Erst aks er das Kleid bis zu meiner brust hochgeschoben hatte, fand ich endlich meine Stimme wieder und löste mich von ihm. „Nicht...“, flüsterte ich. Er seufzte. „Sorry, schon klar...“ Damit ließ er mich los. „Reicht dir das erst einmal als ‚Belohnung’?“, fragte ich. „Ob du’s glaubst oder nicht, ich bin Hundemüde.“ „Ist gut.“, meinte er etwas enttäuscht. „Ich gehe dann mal... Allerdings...“ Da beugte er sich auf einmal vor und küsste mich noch einmal, so dass seine Lippen noch ein paar Sekunden auf den meinen lagen. „Ich hol dich bei Einbruch der Nacht ab. Schlaf gut. Sweet dreams, sweet Ann, my little Princess.“ Und dann war er plötzlich verschwunden. Kapitel 5: Bloodevangelium -------------------------- *keuch* Nun... Wieder da... Auferstanden aus Ruinen sozusagen xD ~~~~~~~~~~~~~~~~~+ Kapitel 05: Kurzum: Ich verschlief am nächsten Tag und das um mehr als zwei Stunden. Am Abend zuvor war ich einfach zu ‚abgelenkt’ gewesen um überhaupt daran zu denken den Wecker zu stellen und nun war es kurz vor zehn. Allerdenkgs bezweifelte ich auch, dass der Wecker wirklich Erfolg gehabt hätte, da ich mir sicher war, dass meine Ma mindestens eine Viertelstunde vor meiner Tür gestanden, an eben diese gehämmert und wie verrückt geschrieen hatte, und wenn mich das nicht aufgeweckt hatte, hätte es der Wecker auch nicht geschafft. Zum Glück war meine Ma nun schon in der Kirche am Arbeiten, so dass ich zumindest in Ruhe Frühstücken konnte. Die erste Vorleszung für diesen Tag hatte ich ohnehin schon verpasst und mein nächster Termin an der Uni war erst am Nachmittag. Und heute Abend würde Will mich abholen... Hatte er zumindest gesagt... Was hatte er dann wohl vor? Würden wir etwawieder ins „Dead End“ gehen? Oder irgendwo anders hin? Ich seufzte, als ich an die vergangene Nacht dachte. Ich hatte ihn abgewiesen und war ihm am Ende doch verfallen. Dann seufzte ich erneut, als ich daran dachte, dass er ieder nicht gesagt hatte, wann er mich abholen würde. Mal ehrlich, er war einfach unverschämt, oder? Nichts da von wegen Vampirromanze, so ganz gentlemen-like, wie es oft in Romanen beschrieben wurde. Okay, dafür küsste er aber verdammt gut, gestand ich mir dann ein und wurde auf der Stelle rot. Aber ansonsten war er ein Rüpel, vollkommen im Lestat-de-Lincourt-Stil... Nein... Eigentlich viel schlimmer!! Und da erzählt man so was, wie: „Mit dem Alter kommt die Reife“! Wenn man danach ging sollte ein Großväterchen wie er eigentlich mehr als reif sein, oder? ODER? Allerdings hatte es gar keinen Sinn, sich darüber gedanken zu machen, denn ich war ihm bereits mit Haut und Haar verfallen. Oder noch besser: „Mit Leib und Seele“, wie man so schön sagte. Sehnsucht erfüllte mich, wenn ich auch nur an ihn dachte. Was hätte ich dafür getan, wenn auf der Stelle die Nacht angebrochen wäre, damit ich ihn wiedersehen konnte? Ihn, diesen perversen Vollidioten von einem Vampir!! Doch bis zum Einbruch der Nacht würden noch einige Stunden vergehen müssen. Und diese sollte ich besser nutzen, als seufzend in der Küche zu sitzen und in meine mittlerweile matschigen Cornflakes zu starren. So überließ ich die Conflakes dem Ausguß und machte mich auf den Weg ins Bad. Dort duschte ich und lief dann mit einem Handzuch um die Hüfen in mein Zimmer um mich dort anzuziehen und mich zu schminken. Kurz darauf verließ ich das Haus (wohlgemerkt durch meine Terrassentür – meine Zimmertür wieder verschloßen) in einer engen Jeans in Husammenstellung mit einer weißen, halb durchsichtigen Bluse. Die Haare hatte ich mir zu zwei Zöpfen gebunden, die bei jedem Schritt auf und ab hüpften. Über meinen Schultern hing eine dunkelblaue Stofftasche, in der sich die Sachen für die Uni, Portemonei und das auf lautlos gestellte Handy befanden. Nun, bis zur meiner nächsten Vorlesung (mal wieder bei MacBeton *seufz *) waren es, selbst als ich an der Uni ankam, noch etwas über zweieinhalb Stunden, aber mir war eine Idee gekommen. So machte ich mich in der Universität angekommen schnurrstracks auf den Weg zur Bibliothek und setzte mich dort an einen Rechner. Schnell gab ich meine Zugangsdaten für das Netzwerk der Universität ein und rief den Bestandskatalog der Universität auf. Als sich der entsprechende Explorer öffnete, wählte ich die Option „Suchen“. „Geben sie ein Stichwort oder einen Titel ein“ forderte der Computer nun von mir. Ich zögerte. „Vampire“ gab ich dann ein und drückte die ENTER-Taste. Zu meiner großen Überraschungen fand die Suchmaschine innerhalb weniger Sekunden eine Menge passender Einträge – 138 um genau zu sein – darunter Treffer aus verschiedensten Bereichen. Neben Religion auch Treffer in den Bereichen Psychologie, Biologie, Geschichte, Wirtschaft und Literatur. Einen Treffer gab es sogar unter Medizin. Ich seufzte, bevor ich den Mauspfeil auf den Button „Suche weiter einschränken“ dirigierte. Dann gab ich in das Stichwortfeld noch zusätzlich „Okkultismus“ und ind Fachsbereichfeld „Religion“ ein. Dieses Mal erziehlte die Suche nur noch 11 Treffer. Na also! Brav druckte mir der Computer die Titel mit Angebe der Standplätze aus, während ich mich schon wieder abmeldete. So begab ich mich auf die Suche nach den Büchern, wozu ich als erstes die Regale des Fachbereiches Religion finden musste. Schließlich aber hatte ich die Bücher ausfindig gemacht. Von den 11 Büchern waren nur 9 vorhanden, von denen wiederum7 nichts taugten. Zu den verbleibenden zwei Büchern gehörte ein Buch von einem Mythologen, das den Titel „Vampire – Engel der Finsternis“ trug. Jenes schien sicher interessant zu sein, aber bei weiten nicht so interessant, wie das zweite war: „Blutsevangelium“ war der Titel, der auf den ledernen Umschlag des scheinbar uralten Buches prangte. Der Autor war ein gewisser Gregor Moure. Recht zufrieden mit dem Ergebnis meiner Suche, machte ich mich auf den Weg zum nächsten Ausgang. An dem Blick, mit dem mich die Bibliothekarin musterte, als die die Nummern der Bücher auf meinem Konto eintrug, störte ich mich nicht. Den Rest des Tages (die Vorlesung inklusive) verbrachte ich mit lesen. Das Blutsevangelium war, wie ich schon geahnt hatte, sehr alt. Das Papier war vergilbt und der Test in Sythalinschrift gedruckt. Auch das verwendete Englisch klang alt. Doch das alles machte das Buch nicht minder interessant. Im Gegenteil: Der Autor, dieser Gregor Moure, behauptete, selbst ein Vampir zu sein. Seit sieben Jahren (zum Zeitpunkt der Verfassung des Buches natürlich), was ich nach dem, was ich seit drei Nächten wusste, sogar glaubte. In dem Buch beschrieb er, wie ein neuer Zögling in eine Blutslinie aufgenommen wurde, beschrieb die Blutstaufe, mit der die Sterblichkeit ihm entrissen und das ewige Leben geschenkt wurde und auch andere Ritualte seines Klans, wie er es nannte. In dem Buch las ich immernoch, als ich abends am Schreibtisch saß und auf Will wartete. Ich hatte mich zuvor umgezogen und geschminkt. Nun trug ich einen kurzen Rock und ein ungrade geschnittenes Top. Meine Stiefel gingen beinahe bis zu den Knien. Die Haare trug ich offen. Ich war völlig in das Buch vertieft, so dass ich zusammenfuhr, als eine Hand auf meine Schulter gelegt wurde. Bevor ich jedoch schreien konnte, hatte Will schon meinen Kopf ein den Nacken gerissen und nahm meine Lippen mit den seinen in Beschlag. „Guten Abend, Prinzessin.“, sagte er, als er sich von mir löste. „Hast du auf mich gewartet?“ Ich sah ihn an. „Was glaubst du denn?“ In dem Moment entdeckte er das Buch. „Was ließt du da?“, fragte er, wartete aber gar nicht auf eine Antwort, sondern nahm das Buch. „Sieht als aus.“, Er klappte es zu und ich meinte für einen kurzen Moment eine Veränderung in seinem Blick zu bemerken. „Blutsevangelium.“, hauchte er, mehr wie zu sich selbst. „George Moure.“ Ich wurde etwas etwas rot, da ich nicht wollte, dass er die Bücher sah. „Äh, ja... Ich...“, murmelte ich, doch Will hörte mir nicht einmal zu. „Greogor Moure...“, hauchte er nur noch einmal. „Kennst du ihn?“, fragte ich, woraufhin er sich von dem Buch losriss und es wieder auf den Schreibtisch legte. „Ja, flüchtig.“, meinte er dann und lächelte mich an. „Komm, lass uns gehen.“ Damit reichte er mir die Hand und zog mich vom Stuhl hoch. „Wo gehen wir hin?“, fragte ich, während wir mein Zimmer verließen. Als auch er auf der Terrasse stand, schloß er die Tür hinter sich, bevor er zu mir ging und mich hoch hob. „Fliegen geht schnellter.“, meinte er dann und schon hoben wir vom Boden ab. Allmählig fing ich richtig an, das Fliegen zu genießen (jedenfalls in Will’s Armen) und so war das ganze eigentlich viel zu schnell vorbei. Wir landeten in einem der feineren Stadtteile Bostons. Vor einem zweistöckigen, rechtluxoriösen Haus. Ich sagte nichts, als er mich auf dem Boden absetzte, sondern sah nur einige Male zwischen ihm und dem Haus fragend hin und her „Das Haus gehört mir.“, beantwortete er meine ungestellte Frage ganz selbstverständlich und zog einen Schlüssel aus der Tasche. Verblüfft starte ich das Haus an und fragte mich gleichzeitig, was mich so verwunderte. Ich hatte eigentlich auch nicht erwartet, dass er auf einem Friedhof wohnte (oder?), aber die Villa, vor der wir standen, auch nicht! „Was ist?“ fragte er amüsiert und ging bereits auf das Haus zu. Den Kopf schüttelnd kam ich nach. „Nichts.“ Nun schloß er die Tür auf und machte eine Verbeugung. „Wenn ich Sie, meine Teuerste, herein bitten dürfte.“, meinte er dann, nicht ohne einen Hauch Ironie in der Stimme. So folgte ich seiner Geste und trat ein, unterließ es dabei aber nicht ihm einen Blick als antwort auf die Ironie zuzuwerfen. Dannschaute ich mich im Haus um: Das Innere des Hauses war weniger luxoriös, als das Äußere. Es war hübsch, sauber, aber es fehlten solche Dinge, die für die Einrichtung von Menschen bewohnten Häusern typisch waren. Zum Beispiel Pflanzen. Als erstes, wenn man das Haus betrat, kam man auf eine Art Flur. Sieder war im hinteren Bereich offen zu einer Art Wohnzimmer. Das war alles, was ich auf anhieb wahrnahm, von den beiden Türen, rechts an der Wand abgesehen. Da legte Will den Arm um mich. „Wollen wir uns nicht setzen?“, fragte er und führte mich sanft aber bestimmt ins Wohnzimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)