Diagnose: Schizophrenie oder auch: Was passiert wenn Yamis sich einmischen von Sargeras ================================================================================ Kapitel 11: Das Geständnis -------------------------- Marik kam überpünktlich und aufgeregt beim Psychiater an. Was unter anderem daran lag, dass sein anderes Ich Malik wild darauf war, wieder herzukommen. Spätestens seitdem herausgekommen war, dass sein Yami auf den Pharao abflog und er selbst an Bakura interessiert war, war Malik begierig auf das Treffen. Marik befürchtete Schlimmes, wann immer sein Yami nämlich gut gelaunt war, bedeutete dies in der einen oder anderen Form etwas Furchtbares. Wenigstens war er sich ziemlich sicher, dass sein Yami keinen Massenmord begangen hatte, sonst wüsste er es (Malik hätte dafür ja auch seinen Körper benutzen müssen). Sein Motorrad parkte er vor der Praxis und wartete auf Ryou, bzw. auf Bakura. Muyaki hatte ihm nahe gelegt, sich selbst seine Gefühle einzustehen, und ihm geraten, diese auch offenzulegen. Er sollte es einfach versuchen, was gar nicht so leicht war. Sicher, ab und an hatte er versucht, Bakura zu verführen, aber Bakura und Ryou zu trennen war nicht leicht. Wenn er also diesen Schritt wagte, riskierte er sowohl den Kontakt zu Ryou, den er als sehr guten Freund betrachtete, als auch zu Bakura zu verlieren. Ihm war es sehr wichtig, in Yugis Clique zu sein, auch wenn er aus arbeitstechnischen Gründen nicht immer mit ihnen abhängen konnte. Doch sie akzeptierten ihn, trotz Malik, trotz allem, was vorher abgelaufen war. Wenn er keine Kraft mehr besaß, um seine Organisation abzuwickeln und in etwas umzuwandeln was die Welt bereicherte, hatte man immer Zeit für ihn. Apropos die Ghoule... im Nachhinein fragte er sich wirklich, wer oder was ihn gestochen hatte, so ein komplexes Konstrukt zu erdenken. Die Ghoule vom Battle-City-Turnier waren ja nur die Spitze seines Syndikates. Praktisch die Elite seines ausführenden Organs, welches die ganz seltenen Karten 'besorgt' hatte. Dann gab es aber noch Karten- und Spieleshops, die von seiner Organisation weltweit betrieben wurden, Auftragsvermittler, Kontaktpersonen, Auktionsbörsen und natürlich noch die restlichen Ghoule. Das Geschäft lief immer noch, das ganze Syndikat war von ihm dermaßen aufgebaut, dass er sich faktisch gar nicht mehr darum kümmern musste. An sich ein gutes System, wenn es nicht ein mieses Geschäft wäre, mit dem Geld auf seinen Konten landete. Die waren sowieso ein weiteres Problem, er besaß Konten in allen möglichen Ländern unter verschiedensten Decknamen und Scheinfirmen. Bis vor zwei Wochen hatte er nicht einmal im Ansatz einen Überblick über das Vermögen gehabt, das er besaß. Um ehrlich zu sein, war er nicht einmal heute sicher, ob es nicht doch noch ein paar Konten gab, von denen er noch nichts wusste. Die hatte er in seinem Verfolgungswahn dermaßen gut versteckt, dass er sie nun selbst kaum wiederfand. Yugi und Co. ahnten ja nicht, dass er es bis heute nicht geschafft hatte, die Aktivitäten seines Syndikates in Europa, Amerika und Afrika zu beenden. Allein in Asien und Australien war es ihm gelungen, das illegale Geschäft zu schließen. Seine Gameshops liefen weiterhin, ebenso die Auktionshäuser, aber es wurde nur noch versteigert, was ehrlich erworben worden war. Ehrlich gesagt freute er sich selbst auch schon auf nächste Woche, wenn er wieder einen Einzeltermin hatte. Es tat wirklich gut zu sprechen, seine Probleme zu teilen. Mit der Clique ging das nicht, sie dachten, er hätte alles hinter sich gelassen, und so sollte es auch bleiben. Doch er schweifte vom Thema ab. Hier ging es um Ryou und Bakura. Ryou war Teil der Clique, während Bakura nicht so viel von ihr hielt. Wenn er also Bakura seine Gefühle gestand, riskierte er einen Bruch mit Ryou und mit der Clique! Sicher, es könnte sein, dass er sich vollkommen umsonst sorgte, aber alleine beim Gedanken, dass Yugi, Jonouchi oder Honda anfingen, ihn zu meiden... Das überlebte er nicht. „Jetzt krieg dich wieder ein, ständig am Sorgen und Grübeln! Du warst mal so schön sadistisch und skrupellos, wenn dir jemand nicht passte, hast du ihn einfach beiseite geworfen. Sei mal wieder ein bisschen wie ich!“ Ah ja... stimmte ja, er war nicht alleine hier und wartete auf Ryou bzw. Bakura. Malik war auch noch da und saß ihm im Nacken. Buchstäblich, die Geistform seines Yamis schaute ihm nämlich über die Schulter. Aber er wusste schon, wie er seinen Yami wieder auf den Boden zurück brachte. „Aha, du meinst also, ich soll auch vor Schreck kreischen wie ein Mädchen, wenn Fury sich einen Huf verstaucht?“ Oh Maliks Gesicht war einfach göttlich, hätte er gerade die Kontrolle über den Körper wäre er gewiss rot angelaufen. „Das... das war Flicka, du gefühlloses Arschloch!“ Marik kam sich gerade vor wie in einer verkehrten Welt. „Das sagt der Liebhaber von Texas Chainsaw Massacre...“ Mal ganz im Ernst, ein Film, in dem es darum ging, Jugendliche zu jagen und mit einer Kettensäge zu töten, war einfach... krank! Aber wie immer hatte Malik da seine ganz eigene Sicht. „Ach, das ist ja nur, weil du den Witz hinter dem Film nicht verstehst! Die haben das verdient... ach, vergiss es einfach!“ Marik bekam wieder Kopfschmerzen. Trotz Erklärung ging es einfach nicht in seinen Kopf, wie man so zwiegespalten sein konnte. Ach ja, für die, die es nicht wussten, Flicka war Maliks neuste Entdeckung. Eine ebenso alte TV-Serie in der Art von Fury und basierend auf einem noch älteren Buch, das Malik sich natürlich auch besorgt hatte, zweimal! Aus zwei Antiquitätengeschäften in japanischer Übersetzung und von einem Händler in Amerika in Originalsprache. Zum Glück musste er sich nicht länger alleine mit seinem Yami herumärgern, denn Ryou tauchte nach der nächsten Ecke auf in Begleitung von Yugi. Hach, Mariks Herz fühlte sich gleich etwas freier, Ryou war zwar nicht das Objekt seiner Begierde, aber er sah hinter Ryou immer auch Bakura hindurch scheinen. Ryou war sich dessen sicher nicht bewusst, aber er schritt genauso majestätisch durch die Welt wie sein Yami. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er den beiden Neuankömmlingen entgegen, nur um festzustellen, das seine linke Hand eine Tüte aus dem kleinen Kofferraum seiner Maschine geholt hatte und diese nun unterm Arm trug. „Das ist meins, und bevor zu meckerst, ich habe das Stilett und die Wurfsterne zu Hause gelassen!“ Soso... fragte sich natürlich nur, was es dann sein konnte. Er erforschte sicherheitshalber einmal kurz Maliks Geist, um sich zu vergewissern, dass wirklich nichts Gefährliches darin versteckt war, was allerdings einen bösen Protest seines Yamis zur Folge hatte. „Hey! Noch nie was von Privatsphäre gehört?!“ Malik verbarg zwar erfolgreich, was es war, aber Marik fand heraus, dass es wirklich nichts Gefährliches war. „Hi Marik, schön, dass du es wieder geschafft hast.“ freute sich Ryou ihn zu sehen, wobei er einmal hoffte, dass es Bakura auch so ging. „Ach, das geht schon, Malik nervt zwar schon den ganzen Tag, aber jetzt, wo wir hier sind, hat er sich beruhigt, ähm... wieso seht ihr denn so verschwörerisch aus?“ Marik hatte angefangen, locker zu sprechen, aber bei den Blicken, die sich Ryou und Yugi zuwarfen, musste man skeptisch werden. Ryou schaute inzwischen nochmal fragend zu Yugi, der daraufhin nickte. Kurz darauf fing Ryou an zu erzählen. „Du weißt es noch nicht, aber am Mittwoch hat der Psychologe Yugi zu sich bestellt und mit ihm und Yami gesprochen.“ Oh... so wie Ryou das sagte, klang das wie eine furchtbare Mitteilung. War wohl besser, er behielt seinen Termin am Dienstag für sich. Zunächst aber gab sich Marik ganz locker, auch wenn ihm gerade die Panik in die Glieder fuhr. „Das alleine ist doch nicht schlimm, oder?“ Hoffentlich sah man seinen leicht flehenden Blick nicht. „Natürlich nicht!“ bestärkte Ryou ihn, was einen Stein von Mariks Herzen herunterfallen ließ. „Es ist nur so“, nahm Yugi den Bericht wieder auf. „Er hat zum Schluss hauptsächlich mit Yami gesprochen und da wurde es richtig seltsam.“ „Seltsam?“ Mariks Herz schlug wieder ein bisschen heftiger, erst recht, da er Muyaki inzwischen ganz gut fand. Die Antwort schlug ihn aus den Latschen. „Ganz einfach, er hat ständig von Beziehungen gesprochen. An was oder wem Yami interessiert sein könnte... es kamen so einige Andeutungen...“ Marik bekam genau jetzt einen Herzinfarkt. Hatte Muyaki etwa verraten, dass sein Yami auf den Pharao stand? Das war sowas von eine Verletzung des Schweigegelübdes! Dem würde er noch was erzählen, aber wie schon zuvor kam es ganz anders. „Wir glauben, es hat was mit Bakuras Aggression zu tun. Yami findet es zwar unwahrscheinlich, aber es klang so, als wenn er und Bakura mal zusammen waren in der ein oder anderen Weise.“ Diese Information brachte natürlich Malik auf den Plan. „Was? Stimmt das? Marik! Das musst du in Erfahrung bringen!“ Marik musste schwer einatmen um den Stress, den sein Yami gerade in seinen Adrenalinspiegel pumpte, zu kompensieren. Das ging aber ganz leicht, da er selbst erleichtert darüber war, dass der Psychiater eben nichts weitergeleitet hatte. Vermutlich hatte er Malik sogar einen Gefallen tun wollen, um seine Chancen auszuloten. Abgesehen davon setzte auch gleich Ryou den Bericht mit besorgter Miene fort. „Ich habe Bakura darauf angesprochen, und er ist vollkommen ausgerastet!“ „Wundert dich das etwa? Ich meine, wir wissen ja alle, wie er auf den Pharao zu sprechen ist.“ Ryou schüttelte sofort den Kopf, was Marik ein wenig beunruhigte. „Das ist es nicht. Es ist die Art, wie er sich aufregt. Es gibt einen Unterschied, ob sich jemand aufregt, weil er sich über eine Lüge aufregt, oder über eine Wahrheit, die er nur nicht wahrhaben will.“ „Und du glaubst, dass es letzteres ist?“ fragte Marik, womit er Maliks Wunsch vorbeugte, dessen Geist drängte nämlich neugierig gegen den von Marik. Völlig unnötig, denn Marik war seinerseits auch sehr interessiert, ob es der Wahrheit entsprach. Ryou nickte ernst als Antwort. „Genau so ist es. Er regt sich schon zu sehr auf, es ist wirklich extrem schlimm. Wenn es eine Lüge wäre, dann würde er laut darüber lachen. Aber er hat stattdessen ganz anders reagiert. So richtig eingeschnappt... Er beharrt auch jetzt gerade darauf, dass diese Vermutung totaler Schwachsinn ist. Aber da er auch keinen anderen Grund angeben will... au!“ Ahja... das kannte Marik, Bakura brüllte Ryou wahrscheinlich gerade an, so dass diesem die Ohren schmerzten, da konnte man nicht mehr weiter sprechen. Da Ryou nun mit Bakura zu sprechen schien (Marik beneidete ihn wirklich für die Fähigkeit, das tun zu können ohne zu reden), widmete Yugi sich ganz ihm. „Marik, du bist von uns allen der Experte, was Yami, also den Pharao, betrifft. Was hältst du davon? Ich meine, glaubst du, da könnte wirklich etwas gewesen sein? Ist vielleicht irgendwas vom Pharao überliefert?“ Oha, Marik musste beinahe lachen. Sicher, die Ägypter hatten gut darauf acht gegeben, ihre Geschichte lückenlos zu halten, aber erstens war der Name dieses Pharaos extrem penibel ausradiert worden, so dass selbst die Grabwächter nur wussten, dass er existiert, und zweitens wurde die Anzahl und Art der Liebschaften des Pharaos meistens nicht für wichtig genug erachtet, als dass dies festgehalten werden musste. Entsprechend musste er Yugi enttäuschen. „Tut mir Leid. Ich kann ja mal Ishizu fragen, aber ich glaube nicht, dass darüber etwas festgehalten wurde. Selbst mein Clan kennt kaum den genauen Geschichtsverlauf des Pharaos, da ist es unwahrscheinlich, dass solche Details irgendwo niedergeschrieben stehen. Ich rate aber auch dazu, nicht zu viel in so etwas hinein zu interpretieren. Da wir nicht wissen, was damals geschehen ist, können wir auch nicht nachvollziehen, was in Bakura vor sich geht.“ Augenblicklich stockte Ryou, er brach seine Diskussion ab und schaute kurz irritiert zu Marik. „Okay... Bakura findet, dass du vollkommen Recht hast, leider hab ich nicht ganz mitbekommen, was du gesagt hast, aber er meint, dass wenigstens du ihn verstehst... und dass er Yami höchstens anfassen würde, um ihn... nein, das sage ich nicht, Bakura! Er wollte mich wieder austricksen, was Brutales zu sagen.“ Ryous Schmollmund brachte Marik zum Lachen. „So ist er halt, sei froh, im Vergleich zu Malik ist er noch gesittet.“ Was stimmte, manchmal fragte sich Marik, wo sein Yami nur seinen Wortschatz her hatte. Zudem empfand Marik ein unglaubliches Hochgefühl, da er Bakura den Rücken gestärkt hatte. Dummerweise suchte sich sein Yami diesen Zeitpunkt aus, um seine Freude zu dämpfen. „Bilde dir nichts ein, nur weil er dir recht gibt, heißt das noch nicht, dass er auf dich steht! Und jetzt geht endlich rein!“ So typisch! Immer dachte er nur an sich! Yugi war übrigens noch nicht überzeugt, dass nicht doch etwas an der Sache dran war, bzw. es war Yami, der an Bakura zweifelte. Vermutlich wollte er Bakura dazu provozieren, ihm doch zu erzählen, was damals geschehen war. Dabei sollte er doch wissen, dass Bakura für solche Manöver viel zu clever war. Anfangs hatte Marik Bakura für dumm gehalten, aber im Nachhinein fragte er sich, ob er Bakura wirklich hatte manipulieren können oder ob nicht er es gewesen war, der sich hat einspannen lassen. Bakura musste geahnt haben, dass er niemals vorgehabt hatte, den Stab heraus zu rücken. Jetzt schweifte er aber ab, sie sollten sich lieber dem Psychiater widmen. Das taten sie dann auch, wobei Malik sich merkwürdigerweise äußerst zurückhaltend verhielt. Normalerweise war er anders, insbesondere, da ja jetzt 'eigentlich' seine Sendung lief. Wie letzte Woche wurden sie bereits erwartet. Muyaki begrüßte sie direkt im Sitzungsraum und gab ihnen allen die Hand. „Herzlich willkommen, ihr drei, ich habe euch bereits erwartet. Heute wird ein harter Tag, daher würde ich euch gerne bitten, wieder den Yamis die Kontrolle zu überlassen. Eventuell wird es nötig, dass später wieder einzeln gewechselt werden muss, das machen wir dann nach Bedarf.“ Marik überließ erneut nur ungern seinem Yami die Kontrolle über den Körper, aber er war ja kooperativ. Sein Yami war ganz hibbelig, was wiederum sehr verdächtig war. „Na komm, lass mich raus!“ säuselte Malik ihm ins Ohr. Marik tröstete sich damit, dass er keine bösen Absichten bei seinem Yami spürte. Also leuchteten die drei Gegenstände auf und Marik sah sich selbst über die Schulter. Hach und dann stand da Bakura, in all seiner Pracht und Herrlichkeit, er war zum Anbeten! Dann aber geschah etwas vollkommen Unerwartetes. Statt sich nämlich zu setzen, fing Malik an, breit zu lächeln und öffnete die Tüte, die er mitgebracht hatte. „Bevor Sie uns jetzt zuquatschen, hätte ich noch etwas zu sagen. Da ich wegen Ihnen auch heute Fury verpasse, denke ich, dass Sie mir das schulden.“ Marik stöhnte innerlich auf und verdrehte die Augen. „Du hast ja nur die gesamte DVD-Collection!“ kommentierte er, aber Malik ließ sich nicht beirren. Muyaki war übrigens sichtlich überrascht, dass Malik etwas zu sagen hatte, kein Wunder, normalerweise hatte der ja auch keine Lust, sich zu offenbaren. Wohl gerade deshalb ließ er Mariks Yami gewähren. „Sicher, wir sind schließlich hier, um die Kommunikation zwischen Ihnen allen zu fördern.“ Uh, war das ein Seitenhieb? Marik fühlte sich leicht auf den Schlips getreten, war er es schließlich, dem erklärt worden war, dass er Bakura seine Gefühle offenbaren sollte. Malik atmete tief durch und plötzlich spürte Marik, wie nervös sein Yami gerade war. JETZT machte sich Marik wirklich Sorgen. Malik war nicht der Typ, der sich Sorgen machte, was bedeutete, dass man sich auf das Schlimmste gefasst machen musste. Nachdem sich Malik noch einmal gesammelt hatte, wandte er sich dem Pharao zu. „Vermutlich schreit mir mein nutzloser Hikari gleich die Ohren ab, aber er hatte ein interessantes Gespräch mit dem Psychoheini. Der hat ihm gesagt, er solle seine Gefühlswelt offen legen...“ Marik konnte es kaum glauben. Sein eigener Yami fing an, aus dem Nähkästchen zu plaudern und verriet als nächstes wahrscheinlich auch noch, dass er in Bakura verliebt war. Das konnte er nicht zulassen, also sammelte er schnell all seine Kraft und startete einen Frontalangriff auf Maliks Kontrolle. „Untersteh dich, auch nur ein weiteres Wort zu sagen!!!“ Malik zuckte zusammen, dennoch schaffte Marik es nicht, seinen Yami aus dem Körper zu vertreiben, der wehrte sich verbissen wie schon seit Monaten nicht mehr. „Uhh... hab wohl zu viel gesagt... Ich komm also gleich auf den Punkt. Ich habe lange darüber nachgedacht, was er gesagt hat, und ich finde, dass er Recht hat. Und anders als Marik, das Weichei, habe ich den Mut, das zu tun, wovor er Angst hat.“ Nein, nein, nein, nein, nein!!! Mariks Welt ging unter! Sein Yami ruinierte gerade erneut sein Leben! Marik griff verzweifelt noch einmal nach der Kontrolle, Malik schmetterte ihn jedoch mithilfe des Stabes ab. Er konnte nichts tun, um die Katastrophe zu verhindern. „Bitte... du darfst das auf keinen Fall weitererzählen. Wir können auch gerne deine Fernsehzeiten neu verhandeln... Nur ich flehe dich an, ruiniere....“ „Marik, halt endlich die Klappe, es geht nicht um dich, sondern um mich! Sorry, störender Hikari. Was ich eigentlich sagen wollte, Pharao...“ Malik kniete sich theatralisch vor dem Pharao hin, wie es sonst immer Odion getan hatte. Zudem nahm seine Stimme einen ganz romantischen Tonfall an, den Marik aus dem Munde seines Yamis einfach nur gruselig fand. „Ich weiß, dass ich versucht habe, deine Freunde zu töten, ihren Geist zu vernichten und ihre Seele zu quälen, während ich dich im Anschluss töten wollte, aber das ist Vergangenheit. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich immer bewundert habe, während Marik dich hat beschatten lassen. Ich sehnte stets die Berichte herbei und habe zugehört, als er sie las. Tief in meinem Herzen wusste ich da bereits, dass wir füreinander bestimmt sind. Insbesondere, wie du diesem Mörder das Feuerzeug auf den Handrücken gestellt hast, während er sich Hochprozentigen eingoss, so dass er hilflos festsaß und elendig abfackelte, war ein solcher Akt der Bosheit, dass ich heute noch davon träume. Ich bewundere dich aus meinem tiefsten Herzen, und daher möchte ich dir folgendes sagen: Ich liebe dich! Aus den tiefsten Untiefen meiner sadistischen Seele, verehre ich dich, Pharao. Ich weiß, es ist zu früh, dich darum zu bitten, an meiner Seite eine tyrannische Herrschaft der Willkür zu errichten, vor allem, da du mir momentan noch viel zu anständig bist. Dennoch will ich dich besser kennenlernen, und genau deswegen habe ich dir auch etwas mitgebracht.“ Malik holte aus der Tüte nun seine Gaben hervor und hielt sie Yami wie eine Opfergabe hin. „Hier, dies sind meine beiden Lieblingsfilmreihen und ein Buch, das ich sehr gerne lese. Leider kann ich dir nicht mein Tagebuch geben, da Marik mich keines schreiben lässt, aber das werde ich ändern. Wie auch immer... nimm bitte meine Gabe an!“ Marik war fassungslos, nicht nur weil Malik gerade mit schnulziger Stimme etwas vollkommen Unpassendes von sich gegeben hatte, sondern auch, weil sein Yami diesen Schritt gegangen war. Über die beiden Filme wunderte er sich indes nicht. Das Buch war wie zu erwarten die Geschichte von Flicka, die beiden DVD-Boxen indessen waren die erste Staffel von Fury und die gesamte Saw-Filmreihe. Zunächst herrschte absolute Stille, alle waren geschockt oder schlicht überrascht, bis auf einen... Marik sah mit halb blutendem Herzen, dass Bakura dermaßen finster drein schaute, dass man meinen konnte, er plante gerade einen Königsmord. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)