Was die Zukunft uns bringt von Miisha (Kaiba/Joey) ================================================================================ One-Shot -------- Endlich habe ich es geschafft, diese FF zu beenden. Ich hatte sie schon vor Monaten begonnen, aber entweder war ich zu faul weiterzuschreiben, oder ich hatte mit neuen angefangen. Die im Übrigen ebenfalls noch auf ihre Beendigung warten... ^^' Okay, genug von meiner Faulheit! *räusper* Disclaimer: Die Charaktere gehören Kazuki Takahashi und ich mache auch kein Geld damit. "..." - Gesprochenes '...' - Gedachtes ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Was die Zukunft uns bringt Ein durchdringender, immer wiederkehrender Piepton erfüllte das kleine, sonnendurchflutete Zimmer und mahnte seinen Bewohner zum wiederholten Male, dass er endlich aufstehen musste. Entnervt drehte sich die gemeinte Person zu dem nervtötenden Objekt herum, wobei sie die Bettdecke ein kleines Stück tiefer über die blonden Haare zog, um schließlich hervorzulugen und den nervraubenden Gegenstand intensiv mit den kleinen, verschlafenen Äuglein zu mustern. Zum Vorschein kam ein siebzehnjähriger Junge, der, als er immer noch nichts erkennen konnte, noch einen Arm unter der Decke hervor bemühte, damit nach dem Gerät langte und es endlich ganz ausschaltete. Zuvor hatte er immer nur auf die oben angebrachte Taste gedrückt, woraufhin das Piepen aber nur kurzzeitig verstummt war. Damals hatte er es für eine gute Idee gehalten, sich einen Wecker zu kaufen, der nach Betätigung dieser Vorrichtung anschließend alle fünf Minuten wieder anging. Inzwischen jedoch verfluchte er sich dafür, dass er sich so von seinen Freunden hatte bequatschen lassen! Noch etwas mühsam setzte er sich dann doch ganz auf und zog das dunkelgrüne Teil zu sich heran, um besser die Zeit ablesen zu können. Fast im selben Augenblick wünschte er sich schon, es lieber nicht getan zu haben. Wenn er sich gerade nicht verguckt hatte, standen die Zeiger bedrohlich auf dreiviertel Acht und droschen ihm die Erkenntnis wie mit einem Hammer ins Hirn: Er war, verdammt noch mal, schon wieder zu spät dran! Mit einem halblauten Fluch sprang der Blonde hastig aus dem Bett und hatte Mühe in seiner Eile nicht auch noch über seine Klamotten zu stolpern, die überall im Raum verstreut lagen. Ruckartig befreite er seinen Fuß aus einem Wirrwarr von Pulloverärmeln und alten Socken und sprintete mit Höchstgeschwindigkeit ins Bad. Es ging doch nichts über ein bisschen Frühsport! Die Beine wackelig, der Atem rasselnd und die Zunge hechelnd bis zum Anschlag heraushängend, stand er schließlich gut eine halbe Stunde später vor seiner Klassenzimmertür und versuchte keuchend wieder genug Luft in seine Lungen zu pumpen, um dem wütenden Ansturm der Lehrerin etwas entgegensetzen zu können. Als er endlich das Gefühl hatte, wieder ruhiger atmen zu können, klopfte er an der vermeintlichen Tür und trat durch diese nach dem Öffnen mit festen Schritten. Todesmutig wandte er den Kopf zum Lehrertisch und blickte dem Schrecken furchtlos ins Gesicht. Na ja, eigentlich gehörte das Gesicht, das sich ihm nun zuwandte, seiner Lehrerin, aber das lief ja fast auf's Gleiche hinaus! Gerade wandte sie sich von der Tafel ab und stemmte demonstrativ die dürren Hände in die krankhaft schmalen Hüften. Der Blonde fragte sich immer wieder, wie diese Frau überhaupt die Kreide halten konnte! "Joseph J. Wheeler!", fing sie auch sofort an. Dass sie aber auch immer gleich zur Sache kommen musste... "Hätten Sie vielleicht mal die Güte mir zu erklären, warum Sie schon wieder zu spät kommen?! Ich dachte, wir hätten uns am Freitag ausführlich genug darüber unterhalten!" Allerdings! Sie hatten am vergangenen Freitag über seine permanente Unpünktlichkeit gesprochen. Wobei seine Lehrerin eigentlich viel mehr einen Monolog geführt hatte. Er hatte lediglich ein paar Mal reumütig mit dem Kopf nicken können, bevor sie sich scheinbar ihrem ganzen Ärger Luft gemacht und ihn mit einem schweren Seufzen und einer fast schon theatralischen Handbewegung nach Hause geschickt hatte. "Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch mit Ihnen machen soll? Ich möchte Ihnen ehrlich nicht noch mehr Strafarbeiten aufhalsen müssen, aber so kann das absolut nicht mehr weitergehen!" Ein resigniertes Seufzen folgte, das sie an jedem Ende ihrer Unterrichtszeit verzehrenden Standpauken von sich gab. Sollte ihr wohl die Kraft geben, den folgenden Satz auch wirklich über die Lippen zu bekommen. "Setzen Sie sich schon hin. Aber bemühen Sie sich beim nächsten Mal bitte um ein früheres Erscheinen. Am liebsten noch vor dem Unterricht!", gab sie etwas müde von sich, wobei sie mit Daumen und Mittelfinger an ihre Nasenwurzel griff und leicht zudrückte, was ihre Nerven ein bisschen beruhigen sollte. Na hoppla! Hatte er etwa allen ernstes den größten Teil der Ansprache verpasst? Oder hatte seine Lehrerin sich heute doch mal kürzer gefasst? Nach einem schnellen Kontrollblick auf die Uhr stand es fest: Sie hatte heute doch glatt zehn Minuten weniger auf ihn eingeredet als sonst! Prüfend sah Joey ihr noch einen Moment ins Gesicht, um festzustellen, ob sie vielleicht krank war. Schien aber nicht der Fall zu sein, da sie schon wieder der Tafel ihre Aufmerksamkeit schenkte und weiterschrieb, was sie begonnen hatte, bevor er natürlich hereingeplatzt war. Schulterzuckend machte der Braunäugige sich schließlich auch auf den Weg zu seinem Platz, winkte seinen Freunden noch vergnügt zu und setzte sich schließlich auf seine vier Buchstaben. Wobei er sich eigentlich mehr auf seinen Tisch fläzte, als auf dem Stuhl zu sitzen! Ein neuerlicher, prüfender Blick auf seine Armbanduhr bestätigte ihm schon das Befürchtete: 'Oh Mann! Noch über eine Stunde bis zur ersten großen Pause!' Konnte es denn etwas Schlimmeres geben?! Scheinbar schon! Hatte seine Lehrerin nicht vorhin noch gesagt, sie würde ihm nicht noch mehr Strafarbeiten aufbrummen wollen? Zumindest glaubte Joey, so etwas nebenbei gehört zu haben. Wie kam sie eigentlich dazu, ihm im Vorbeigehen den Tafellappen in die Hand zu drücken und damit zu beauftragen, das dazugehörige Objekt zu wischen? Bis es streifenfrei war! Unfair so was! Noch immer hielt er den besagten Fetzen Stoff zwischen zwei Fingern angeekelt von sich und konnte sich noch nicht dazu durchringen, sich das Eimerchen mit Wasser zu füllen und seine Aufgabe endlich zu erledigen. Eine Weile blickte er noch etwas hilflos durch die Gegend, auch wenn sich absolut niemand mehr im Raum befand. Letztendlich warf er das verkeimte Ding einfach auf den Lehrertisch und suchte angestrengt nach etwas, wo er seine vollgestaubte Hand abwischen konnte. Bis zum Klo wollte er nicht rennen, da er dafür extra den ganzen Gang hätte hinunterlaufen müssen und er eh momentan die Faulheit gepachtet hatte. Nach einigen neuerlichen Blicken durch das Klassenzimmer, blieben seine Augen schließlich an einer Schuluniformjacke hängen, die einfach über eine Stuhllehne gehangen worden war. Langsam ging der Blonde darauf zu und blieb vor dem dazugehörigen Platz stehen. 'Sitzt hier nicht Bakura?', dachte er und erinnerte sich an die letzte Zeit, in der der Weißhaarige ihnen übel mitgespielt hatte. Ein fieses Grinsen glitt auf seine Lippen und ohne weiter darüber nachzudenken, nahm er den Stoff auch schon zwischen seine Finger und rubbelte sich den ekligen Kreidestaub von diesen. Dabei bewegte er die Jacke wohl etwas zu heftig, da schon wenige Momente später etwas aus einer der Taschen zu Boden fiel. Verdutzt blickte Joey auf den Gegenstand und zog augenblicklich scharf die Luft durch die Nase ein, als er erkannt hatte, um was es sich hierbei handelte. Vor ihm auf dem staubigen Fußboden kullerte das Milleniumsauge sich gerade aus und blieb so liegen, dass es ihn direkt anstarrte, als ob es wirklich sehen könne! Dem Braunäugigen lief es bei dem Anblick eiskalt den Rücken hinunter und er wünschte sich, die Jacke niemals berührt zu haben! Zögernd ging er langsam in die Hocke und streckte vorsichtig die Hand nach dem goldenen Gegenstand aus, um ihn kurz anzutippen und sofort wieder ein Stück außer Reichweite zu springen. Erst befürchtete er noch, dass das Auge ihm sofort ins Gesicht hopsen würde, um Besitz von ihm zu ergreifen. Aber als auch nach einer neuerlichen, etwas längeren Berührung nichts passierte, nahm er es zaghaft ganz in die Hand und betrachtete es etwas eingehender. So war nichts Ungewöhnliches daran zu entdecken, aber wenn er daran dachte, dass Pegasus dieses Teil mal in seiner Augenhöhle gehabt hatte, war er schon wieder versucht, es weit von sich zu werfen, konnte sich aber gerade noch beherrschen. Etwas eklig war es ja schon. Immerhin hatten sicher schon andere vor ihm dieses Ding angefasst oder ihm Auge gehabt! Richtig unhygienisch so was! "Hat der Köter 'nen Knochen gefunden oder weshalb hockst du da auf dem Fußboden 'rum?" Abrupt sprang Joey auf und wirbelte zu dem Besitzer der nur allzu bekannten Stimme herum. "Verdammt, Kaiba! Ich bin kein Hund! Hast du so ein schlechtes Gedächtnis, dass du dir das nicht merken kannst?!", brauste er auch schon auf, kaum dass er Blickkontakt mit dem Brünetten hatte. Dessen überhebliches Grinsen erlosch jedoch sofort, als er erkannte, was der Siebzehnjährige da gerade in der Hand hielt. Ohne auf Joeys vorherige Worte einzugehen kam er auf diesen zu und nahm ihm kurzerhand den Gegenstand ab und starrte ihn wie gebannt an. "Wo hast du das her?", fragte der Größere gefährlich leise ohne seinen Blick auch nur eine Sekunde von dem Milleniumsgegenstand zu lösen. "Das geht dich 'nen Scheiß an! Gib ihn einfach wieder her. Er gehört dir schließlich nicht!", erwiderte Joey und versuchte danach zu greifen. Doch der Blauäugige hob es aus seiner Reichweite und sah ihn jetzt wieder an. "So viel ich weiß, dir auch nicht.", meinte der Firmenchef nur kühl und hielt sich den Blonden mit der freien Hand auf Abstand, da dieser begonnen hatte, an ihm hochzuspringen, um das antike Auge zu erreichen. So noch viel mehr an einen Hund erinnert, verzogen sich Kaibas Lippen zu einem neuerlichen gehässigen Grinsen. "Will das Hündchen etwa Ballholen spielen?", fragte er spöttisch und ließ es sich nicht nehmen, den runden Gegenstand wieder ein Stück tiefer zu halten, um ihn erneut vor Joeys Hand wegzuziehen. Ein wütendes Knurren verließ die Kehle des Braunäugigen und automatisch legte er beim nächsten Versuch mehr Kraft in seinen Sprung und stieß so heftig gegen den anderen Jungen, dass sie beide mit einem überraschten Keuchen zu Boden gingen. Noch im Fallen erreichten Joeys Finger den goldenen Gegenstand, den Kaiba immer noch mit der Hand fest umschlossen hielt. Augenblicklich spürten beide ein Pulsieren, das durch das Auge ging und zeitgleich setzte ein grelles Licht ein, das sie veranlasste, geblendet die Augen zu schließen. Noch immer schienen sie zu fallen, dabei hätten sie doch schon längst auf dem Boden aufkommen müssen! Kurz blinzelte der Blonde in das weiße Licht und konnte schemenhafte Umrisse erkennen, die an ihnen vorbeizufliegen schienen. Was war das? Fuhr gerade ein Zug an ihnen vorbei, oder warum war alles so undeutlich zu erkennen? Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde sein Körper gegen eine unsichtbare Mauer geworfen und der Aufschlag trieb ihm die Luft aus den Lungen. Kurz darauf verlor sich sein Bewusstsein in den Weiten seiner Gedanken und es war ihm unmöglich, seine Umgebung genauer wahrzunehmen. Das Letzte, was er sah, war spiegelblanker, weißer mit schwarz/roten "Äderchen" durchzogener Marmor. Dann wurde alles Dunkel um ihn herum. Ein kontinuierliches Rütteln an seiner Schulter holte ihn allmählich wieder in die Wirklichkeit zurück und ließ ihn abrupt die Augen aufschlagen, als er sich an die letzten Momente vor seiner Bewusstlosigkeit erinnerte. Wie von der Tarantel gestochen, sprang Joey auf. Beziehungsweise wollte er das, als er mit dem Hinterkopf gegen etwas Hartes stieß, das ein ärgerliches Ächzen von sich gab und sich wieder spürbar von ihm entfernte. Als der Blonde aufsah, erkannte er einen angepissten Brünetten, der sich, Joey böse Blicke zuwerfend, das schmerzende Kinn rieb. "Kannst du nicht aufpassen, Köter?! Das nächste Mal lass' ich dich einfach liegen, wenn du umkippen solltest!" Verdutzt betrachtete der Angesprochene den Blauäugigen und fand, dass er mit den leicht verwuschelten Haaren sogar noch etwas besser aussah, als sonst schon. Aber so etwas würde er dem Firmenleiter natürlich nicht auf die Nase binden. Am Ende bildete der sich noch was darauf ein, dass Joey ihn nicht ganz unattraktiv fand. Da Kaiba ihn immer noch giftig ansah, nuschelte er schnell ein "'tschuldigung" und sah sich erst einmal genauer um. Sie befanden sich in einer weit ausschweifenden Halle, von der eine große Treppe in das nächste Stockwerk führte. Die Decke wurde von mächtigen ebenfalls marmornen Säulen getragen, die die gleichen Farben wie der Boden besaßen. An den Wänden hingen kostbare Wandteppiche und auf einer Anrichte neben einer schweren Holztür, die wohl nach draußen führte, stand eine wuchtige Vase mit herrlich bunten Schnittblumen. Eine zweite, zweiflügelige Tür war in die rechte Wand eingelassen worden. Joey schätzte mal, dass sie sich gerade im Eingangsbereich befanden, da er durch das große Fenster an der Eingangstürseite nach draußen auf eine breite Treppe mit davor befindlichem Kiesweg sehen konnte, der sich durch eine recht große Grünanlage wandt. "Wow! Die Hütte ist ja echt der Hammer! Und ich hab' noch nicht mal wirklich was davon gesehen!", rief er staunend aus, als er seine Stimme wiedergefunden hatte. Verzückt sah er an die hohe Decke, wo ein wunderschönes Muster eingearbeitet war und drehte sich langsam im Kreis, um auch ja nichts zu übersehen. "Schön, dass dir meine Villa gefällt. Auch wenn ich sie etwas anders in Erinnerung habe!", meinte Kaiba plötzlich und starrte missmutig auf die Vase mit dem darin befindlichen Grünzeug. Überrascht drehte sich Joey zu ihm herum. "Das hier ist deine Villa!?", fragte er erstaunt, wobei sich seine Stimme fast überschlug vor Unglauben. "Ja, obwohl ich mir immer noch nicht erklären kann, wie wir so plötzlich hierher gekommen sind!", nickte der Ältere und musterte immer noch kritisch die Veränderungen. Wer hatte bloß diese ganzen Wandteppiche dahin gehangen?! Plötzlich waren Schritte auf dem Gang des ersten Stocks zu hören, die sich rasch näherten. Instinktiv wollte Joey sich verstecken, doch der Brünette hielt ihn an einem Arm fest. "Bleib gefälligst hier! Ich hab' keine Lust dich erst großartig suchen zu müssen, wenn ich dich hinauswerfen lasse." "Du bist echt unausstehlich, weißt du das?!", erwiderte der Blonde, blieb aber trotzdem ruhig stehen, woraufhin der Achtzehnjährige ihn wieder losließ. Den anfänglichen Schritten gesellten sich auf einmal ein zweites Paar Füße hinzu, die den ersten hastig zu folgen schienen. "Du bist manchmal wirklich unausstehlich!", rief kurz darauf auch schon eine ihnen unbekannte Stimme. "Du wiederholst dich.", wurde der ersten Stimme ruhig geantwortet. Überraschenderweise kannten sie diese aber. Sehr genau sogar! Aber das ging doch gar nicht! Die Schritte wurden lauter und plötzlich tauchte am Treppenabsatz eine große, schlanke Gestalt auf. Überrascht schnappten Joey und Kaiba gleichzeitig nach Luft und der Blonde sah irritiert seinen Nebenmann an. Das gab's doch gar nicht! Wenn Kaiba neben ihm stand, wer war dann der Mann dort oben, der gerade die Treppe hinunterstieg und dem Firmenchef zum Verwechseln ähnlich sah?! Wobei es schon Unterschiede gab. Der andere Kaiba war noch ein Stück größer und mehrere Jahre älter, zudem trug er auch noch eine Brille auf der Nase, die ihm aber verdammt gut stand! Noch bevor Kaiba sich darüber entrüsten konnte, wer denn die Frechheit besaß, sich für ihn auszugeben, erschien auch schon der Gesprächspartner des falschen Kaibas. Fast hätte Joey geschrieen, während dem Brünetten selbst lediglich die Worte im Halse stecken blieben. Der Junge, der dem älteren Kaiba eben die Treppe hinterher hinuntergesprungen kam, sah bis auf's kleinste Haar aus wie Joey selbst! Und er schien im Gegensatz zu dem Brünetten um keinen Tag gealtert zu sein! Doch halt! Was war das? Der gleichaltrige Blonde hatte blaue Augen wie Kaiba auch! Das konnte also unmöglich Joey sein! Natürlich! Immerhin stand er ja auch immer noch am Eingang 'rum und kam nicht gerade die Treppe herunter. Aber warum sollte jemand ihn und Kaiba nachahmen wollen? Schon allein die Tatsache, dass sein Doppelgänger kein Stück älter als er selbst war, wie es bei Kaibas offensichtlich der Fall war. Zudem schienen die Beiden auch überhaupt keine Notiz von ihnen zu nehmen. Dabei standen sie doch direkt vor ihnen! "Das ist wirklich unfair! Dich interessiert es überhaupt nicht, was ich will! Du bist wirklich herzlos!", rief der blauäugige Blonde soeben erbost dem älteren Ebenbild Kaibas hinterher, woraufhin dieser sich zu dem Kleineren umdrehte. "Vorsicht! Ich habe dich in die Welt gesetzt und ich kann dich auch wieder aus ihr nehmen!", zischte der ältere Brünette dem kleinen Blauauge daraufhin zu. Wie bitte? Wie war das? Sollte das etwa heißen, dass die Beiden da vor ihnen Vater und Sohn sein sollten? Unmöglich! Kaiba und Joey wechselten einen verstörten Blick. Das ergab ja nicht mal Sinn! "Dann werd' ich eben Papa fragen, was er dazu sagt!", erwiderte der Kleine trotzig. Das sollte wohl eine Drohung sein, die den Älteren aber scheinbar nicht wirklich zu beeindrucken schien, da dieser dem nur ein überhebliches Lächeln entgegenbrachte. "Was ist mit mir?", fragte eine neuerliche, ebenfalls bekannte Stimme irritiert. Diesmal konnte Joey einen kurzen, überraschten Schrei nicht mehr unterdrücken. Da stand doch tatsächlich diesmal wirklich eine ältere Ausgabe von ihm auf den Treppenstufen, die die anderen beiden Protagonisten dieses bizarren Spiels zuvor heruntergekommen waren! Das konnte einfach unmöglich wahr sein! Kaiba spukten indessen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Das Ganze erinnerte ihn stark an Ishizu Ishtars Vergangenheitsmist, nur mit dem Unterschied, dass es sich hierbei wohl augenscheinlich um die Zukunft drehen sollte. Eine Zukunft, in der Joey Wheeler ungehindert durch seine Villa streifen konnte! Der Gedanke allein war schon absurd genug, um das alles als Unfug abzustempeln! Außerdem wäre das hier auf dieses komische Milleniumsauge zurückzuführen, wogegen sich aber seine Gedanken permanent sträubten. Er glaubte nun mal einfach nicht an solchen faulen Zauber! Es gab keine Gegenstände, die einem die Zukunft, Vergangenheit, Gedanken oder sonstiges zeigen konnten! Oder einem gar die Seele nahmen! Er hatte zwar noch keine Ahnung, was für Drogen man ihm damals im so genannten "Königreich der Duellanten" verabreicht hatte, aber an etwas anderem konnte es einfach nicht gelegen haben, dass er tatsächlich das Gefühl gehabt hatte, dass er regelrecht aus seinem Körper gesaugt worden war! Es machte ihn immer noch wütend, wenn er auch nur daran dachte, dass man seinem kleinen Bruder die gleichen oder womöglich schlimmere Pillen verabreicht hatte! Ärgerlich schüttelte der Brünette den Kopf. Das war jetzt definitiv nicht die richtige Zeit, um sich über seine Vergangenheit neuerlich aufzuregen. Im Grunde interessierte es ihn ja schon, was diese scheinbare Zukunft für ihn bereit hielt. Zumal immer noch nicht geklärt war, was dieser Junge, der dem Köter so verdammt ähnlich sah und irgendwie seine blauen Augen hatte, in der ganzen Geschichte für eine Rolle spielte. Daran, dass er tatsächlich sein, oder besser gesagt, der Sohn des Kaiba-Imitates sein sollte, glaubte er nicht wirklich. Bisher gab es schließlich noch keine Männer, die schwanger werden konnten! Kaiba hätte auch arg am Verstand der dafür verantwortlichen Personen gezweifelt, wenn es so etwas wirklich geben würde. Und später als in seiner eigenen Zeit konnte es- wenn schon- nicht stattgefunden haben, da seine ältere Version gerade mal um die Dreißig sein musste! Moment! Wenn der Jungspund hier in Wheelers Alter war, dann würde das ja heißen, dass es ihn in ihrer Zeit entweder schon geben müsste oder er bald auf die Welt kommen würde! In Kaibas Kopf begann sich ein Presslufthammer schmerzhaft bemerkbar zu machen. Schien also Zeit zu werden, dass er sich mehr auf das momentan Wesentliche konzentrierte. Interessiert sah er wieder zu dem älteren Braunäugigen, der inzwischen die Treppe zu ihnen hinuntergestiegen war. "Papa! Dad lässt mich nicht auf die Party heute Abend bei Suki gehen!", überfiel der jüngere Blonde den Neuankömmling auch prompt. Sofort runzelte der Angesprochene die Stirn und blickte den Verursacher dieser Klage fragend an. "Warum nicht? Immerhin hat seine Lehrerin diese Woche nicht einmal anrufen müssen. Da könntest du ihn doch ruhig ein wenig belohnen. Du brichst dir schließlich keinen damit ab!" "Ich habe einfach nur entschieden was dagegen, später meinen sturzbetrunken Sohn aus einer Meute gröhlender und randalierender Teenager zu sammeln und womöglich verhindern zu müssen, dass er sich auf die Polster meines Wagens übergibt! Außerdem kursieren auf solchen Parties genug Drogenabhängige, die versuchen ihren Stoff unter andere Jugendliche zu bringen!", versuchte der brünette Brillenträger sachlich seinen Standpunkt darzulegen, was ihm allerdings- in Anbetracht der Tatsache, dass seine Stimme einen leicht gereizten Unterton annahm- misslang. Genervt verdrehte sein braunäugiger Gegenüber die Augen. "Mein Gott, Seto! Demnächst bekommst du noch Angst, dass Yuuki ohne Unterhose aus dem Haus geht und sich deshalb 'ne Unterkühlung einfängt!" "Was durchaus möglich ist!", unterbrach der Ältere den Blonden und fixierte daraufhin dessen jüngeres, blauäugiges Abbild. Der Sechzehnjährige schien nicht gerade erpicht darauf zu sein, dass sein Vater wohl demnächst kontrollieren würde, ob er auch ja seine Baumwoll-Shorts zu dieser kalten Jahreszeit trug! Dem entsprechend gequält fiel auch sein Gesichtsausdruck aus, in welchem sich seine Horrorvisionen nur allzu deutlich abzeichneten. Beruhigend wurde dem Sprössling daraufhin von seinem blonden Erzeuger eine Hand auf die Schulter gelegt. "Jetzt mach' ihm keine Angst, sonst schleicht er sich am Ende nur noch aus dem Haus!", beschwerte sich der Jüngere der Erwachsenen, woraufhin ihn ein strafender Blick mit demonstrativ vor der Brust verschränkten Armen traf. "Und bring' du ihn nicht auf dumme Gedanken!", erwiderte der Brünette eisig. Ein resigniertes Seufzen verließ die Lippen des älteren Blonden, woraufhin er sich zu seinem Sohn umdrehte. "Geh doch schon mal frühstücken, Yuuki. Dad und ich haben hier noch was zu klären.", erklärte er und wandte sich noch während des Sprechens wieder seinem Lebenspartner zu. Der Angesprochene blickte noch kurz zwischen den Beiden hin und her, bevor er verstehend nickte und sich in die angrenzende Küche verzog. Die beiden jüngeren Ausgaben der beiden verbliebenen Anwesenden sahen dem blonden Blauäugigen einen Moment lang hinterher, bis sie sich wieder der Szenerie vor ihnen widmeten. Noch immer hatte der ältere Kaiba abweisend die Arme vor der Brust verschränkt und starrte dem Blonden ausdruckslos ins Gesicht. Dieser war indessen noch einen Schritt näher gekommen und schlang nun seine Arme um den Nacken des Blauäugigen. "Warum bist du eigentlich immer so vorsintflutlich? Mach' ihm doch eine Freude und lass ihn auf diese Party gehen.", meinte der ältere Joey und sah mit einem liebevollen Blick zu dem Älteren hinauf. Während ihre jüngeren Abbilder scharf die Luft einzogen, ob dieser seltsam anmutenden Vertraulichkeit, verzog der Älteste im Raum keine Miene. "Versuchst du etwa gerade, mich weich zu kriegen?", wollte er desinteressiert wissen, ohne jedoch den Blonden von sich zu stoßen. "Heißt es denn nicht: "Probieren geht über Studieren"?", grinste der Angesprochene nur und lehnte seinen schlanken Körper noch etwas fester an den seines Liebsten. Dieser löste sich nun ebenfalls aus seiner Starre und schlang seinerseits die Arme um Taille und Rücken des Anderen. "Wäre schon möglich, dass ich mich überreden lasse. Allerdings kommst du mir nicht mit einem liebreizenden Augenaufschlag davon!" Fast hätte sich der jüngere Braunäugige an seiner eigenen Spucke verschluckt und wandte sich nun überrascht keuchend an seinen brünetten Leidensgenossen. "Du kennst Wörter wie "liebreizend"?!", fragte er doch ziemlich schockiert, woraufhin er nur ein entnervtes Geräusch und einen unwilligen Blick erntete. "Halt die Klappe, Köter!", erwiderte der Firmenchef und wandte sich wieder dieser äußerst peinlichen Situation zu. "Was hättest du denn gerne von mir?", wollte da auch schon der 32jährige mit fast schon säuselnder Stimme wissen. "Dass du einfach nur mal die Klappe hältst.", antwortete sein Gesprächspartner nur, überwandt mit Leichtigkeit die letzten Zentimeter zwischen ihnen und drückte bestimmend seine Lippen auf die des Jüngeren. Genießerisch schloss dieser die Augen und ließ seine Hände in den Nacken des Größeren wandern. Fast schon gebieterisch schob der Brünette seine Zunge zwischen die Lippen des Blonden, wobei dieser ihn mit seinem leicht geöffneten Mund geradezu dazu einlud. Augenblicklich entbrannte ein regelrechter Kampf um die Vorherrschaft, bei dem sie ihre Körper fest aneinander pressten. Die beiden jüngeren Ebenbilder schnappten fast synchron erschrocken nach Luft und Joey versuchte sich doch tatsächlich an einem ordentlichen Satz! "A..also, da..." "Versuch's erst gar nicht!", fuhr Kaiba ihm auch schon dazwischen. Es war wirklich unfassbar! Da stand er mit seinem Feind im Eingangsbereich seiner Villa und knutschte auch noch hemmungslos mit diesem 'rum! Joey hatte derweil seinen Mund wieder zugeklappt und beobachtete nun halb verstört, halb interessiert die scheinbar ausgeklügelte Zungenakrobatik, die die anderen Beiden da gerade vorführten. Fast schon automatisch begann er seine eigene Zunge ebenfalls in seinem Mund zu bewegen und versuchte sich dabei das verworrene Spiel mit der eines Anderen vorzustellen. "WAS..machst du da?!", wurde er plötzlich von Kaiba angefahren, der ihm einen angewiderten Blick zuwarf. Sofort stellte der Blonde seine Zungenaktivität ein und lächelte, sich dabei verlegen am Hinterkopf kratzend, zurück. "Ich hab' nur versucht mir vorzustellen, wie das ist.", lautete seine in Kaibas Augen dürftige Erklärung, was seinem dümmlichen Grinsen jedoch etwas Entschuldigendes verlieh. "Wheeler, du bist krank.", erfolgte auch gleich der nüchterne Kommentar des Blauäugigen, der sich nur widerwillig wieder der Szene vor ihnen zuwandte. Alles war besser zu ertragen, als einen grinsenden Idioten, der scheinbar noch nicht einmal von seiner Dummheit wusste. Zu seiner großen Freude- falls man das bei ihm überhaupt so nennen konnte- lösten sich die beiden Älteren gerade wieder voneinander und blickten sich etwas zu hektisch nach Luft schnappend an. Ein siegessicheres Grinsen breitete sich auf den Lippen des älteren Blonden aus. "Und? Was hältst du jetzt von der Idee, Yuuki zu dieser Party gehen zu lassen?", fragte er auch prompt. "Schlag noch eine Nacht drauf und ich bin einverstanden.", erwiderte der Brünette ohne lange zu überlegen. Leicht stirnrunzelnd nickte der Ältere der beiden Joeys und ging wieder etwas auf Abstand. "Ist okay. Aber ich finde es ehrlich gesagt beschissen, dass wir jedes Mal extra einen Termin ausmachen müssen, wenn wir nur mal miteinander schlafen wollen!", beschwerte er sich, was seinen Gegenüber dazu veranlasste, genervt die Augenlider niederzuschlagen. "Joey. Wir haben darüber doch schon gesprochen.", begann der Firmenchef und unterdrückte nur mit Mühe einen schweren Seufzer. "Allerdings, das haben wir. Ich sehe es aber einfach nicht ein, warum ich immer noch nur eine nichtige Notiz in deinem blöden Planer sein soll! Wie schreibst du das da überhaupt rein? Steht da dann bei heute Abend drin "Sex mit Joey"?!", unterbrach der Blonde ihn schon leicht aufgebracht und verschränkte nun seinerseits die Arme vor der Brust. "Wir sind jetzt schon knappe dreizehn Jahre zusammen. Hältst du es da nicht langsam mal für angebracht, mich spontan auf dem Küchentisch zu nehmen oder von mir aus auch auf dem Fußboden? Im Grunde ist es mir sogar fast schon egal wo und wann, Hauptsache dein Terminkalender hat nichts damit zu tun!" Ruhig hatte sich der brünette Brillenträger den kleinen Vortrag seines Geliebten angehört. "Warum regst du dich eigentlich so auf? Ich war immer pünktlich zu unseren Verabredungen da.", teilte er dem Jüngeren mit und hoffte, dass dieses Thema damit endlich mal aus der Welt geschafft war. Doch scheinbar sah Joey das anders. "Das ist es ja! Ich weiß immer schon Stunden vorher, dass es passiert. Und das ist langweilig!", begehrte der Braunäugige neuerlich auf. Diesmal konnte der Ältere ein genervtes Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Den beiden unfreiwilligen Anwesenden war dieses Gespräch zunehmend unangenehmer geworden. Der jüngere Blonde stand mit puterrotem Gesicht im Raum und hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten. Da er aber der Meinung war, dass das selbst für ihn zu kindisch war, sah er nur betreten zu Boden und wünschte sich an einen anderen Ort. Bei aller Neugier, aber so viel hatte er nun wirklich nicht über sein zukünftiges Liebesleben wissen wollen. Der Achtzehnjährige indessen starrte lieber diese beiden Figuren in Grund und Boden und schwor sich, die Verursacher dieser üblen Sinnestäuschung, auf Zufügung seelischer Qualen zu verklagen. "Na schön. Wenn das so ist, dann tun wir es eben gar nicht mehr!", bestimmte der Älteste schließlich und wandte sich zur Küchentür um, um endlich ebenfalls frühstücken zu können. Doch wurde er sofort wieder von seinem Lebensgefährten aufgehalten, der es dreist wagte, ihm den Weg zu verstellen. "So haben wir aber nicht gewettet! Warum bist du eigentlich schon wieder so gemein zu mir? Denk' daran: Ich habe unseren Sohn unter großen Schmerzen auf die Welt gebracht!", protestierte er sogleich und zeigte anklagend mit dem Finger auf den Brünetten. "Hast du nicht. Wir haben Yuuki im Reagenzglas gezeugt, falls es dir entfallen sein sollte.", erwiderte dieser mit einem neuerlichen schweren Seufzen. Der Blonde konnte einen aber auch ganz schön schaffen, wenn man versuchte normal mit ihm zu reden. Daher vermied er auch lieber längere Unterhaltungen mit diesem. Ihre jüngeren Ebenbilder konzentrierten sich augenblicklich wieder mehr auf den Wortlaut der Unterhaltung. Immerhin wurde jetzt wohl das Rätsel um den vermeintlichen Sohn gelöst. "Na und? Ich habe aber körperlich mitgelitten!", maulte der Kleinere weiter und hielt schon nicht mehr ganz so energisch den Finger auf den Anderen gerichtet. Mal davon abgesehen, dass es allmählich eh peinlich wurde. "Joey. Das konntest du gar nicht, weil wir zu der Zeit noch nicht einmal etwas von seiner Existenz wussten.", erklärte sein Gegenüber ihm ruhig. Langsam sank nun der Finger ganz hinunter und ein fast schon trotziger Ausdruck zeichnete sich auf dem Gesicht des Jüngeren ab. "Aber ich hab doch..." "Lass' es gut sein." Langsam schritt der Brünette auf den Blondschopf zu und nahm ihn fast schon zärtlich in den Arm. Mit einem resignierten Seufzen lehnte dieser sich an den starken Körper seines Freundes und schloss für einen Moment die Augen. Doch schon einen Augenblick später löste der Blonde sich ein Stück aus der Umarmung und führte seine Hände zum Nacken des Blauäugigen, nur um kurz darauf diese weiter nach oben wandern zu lassen und in den braunen Haaren zu vergraben. Sogleich runzelte der 33jährige die Stirn, ließ aber, ob des strahlenden Lächelns des Blonden, zu, dass dieser mit der Zerstörung seiner Frisur fortfuhr und auch den Pony mit seinen Fingern gegen den Strich kämmte. Zufrieden mit seinem Werk entfernte sich der Zerstörer der perfekten Frisuren und betrachtete den Firmenleiter mit einem verträumten Blick. "So gefällst du mir noch viel besser.", verkündete er schließlich und kam wieder näher. Augenblicklich hatte er seine Arme auch schon wieder um den Nacken des Brünetten geschlungen und zog diesen nun das kurze Stück zu sich hinunter, um ihm einen leichten Kuss auf die samtigweichen Lippen zu hauchen. "Tu mir einen Gefallen, ja? Nimm mich! Jetzt und hier!", verlangte er schließlich fast flüsternd, wobei er von tiefster Sehnsucht erfüllt sein Becken an dem des Größeren rieb. Dieser konnte gerade noch verhindern, dass ihm ein zufriedenes Seufzen über die Lippen kam. "Und was ist mit Yuuki?", wollte der Blauäugige gerne noch wissen. Nur ungern wollte er sich seinem Sohn gegenübersehen, während er mit hängenden Hosen dastand und einen ekstatischen Joey auf seinen Hüften gegen eine Wand presste. "Er ist alt genug und wird den Weg durch den Garten nehmen.", keuchte der Angesprochene schon ziemlich erregt, während er mit zarten Küssen und Bissen den Hals des Anderen liebkoste. Mehr als ein zustimmendes Brummen wollte der Brünette nicht mehr von sich geben, bevor er die hektischen Lippen des Blonden mit seinen einfing und in einen recht atemberaubenden Kuss verwickelte, während seine Hände unter das Shirt fuhren und die leicht erhitzte Haut darunter erst richtig zu entfachen begannen. Ein sehnsüchtiges Stöhnen entkam dem Mund des Braunäugigen, als dieser die schlanken Finger auf seiner nackten Brust spürte, die seine Knospen zu reizen begannen und über seinen Rücken strichen. Neuerlich stöhnte er auf, als der Größere eines seiner schlanken Beine zwischen seine gleiten ließ und seinen Oberschenkel mit festem Druck an seinem Schritt rieb. "Seto..!", keuchte er schließlich dunkel und begann nun hektisch während eines neubegonnen Kusses die Krawatte und die Knöpfe des Hemdes zu öffnen, das noch immer den betörenden Oberkörper seines Liebsten bedeckte. Unendliche Dankbarkeit verspürten die beiden jüngeren Ausgaben der sich wild Küssenden, als sie zum zweiten Mal an diesem verrückten Tag den Boden unter den Füßen verloren und in haltlose Tiefe stürzten. Wieder zogen verschwommene Gegenstände und Schatten an ihnen vorbei, die immer mehr nach ihnen zu greifen schienen, bis sie nur noch von Schwärze umschlossen wurden. Blinzelnd und mit leichten Kopfschmerzen schlug Joey irgendwann wieder die Augen auf. Er wusste weder wie spät es war, noch weshalb sie plötzlich aus der dortigen Zeit zurückgezogen worden waren. Für Letzteres war er allerdings mehr als dankbar. Er hatte nun wirklich nicht wissen wollen, wie es aussah, wenn ein Seto Kaiba über einen Joey Wheeler herfiel! Und schon allein die Tatsache, dass er momentan recht bequem lag, da wo er sich befand, stimmte ihn noch eine Spur zufriedener. Nachdem seine Kopfschmerzen etwas nachgelassen hatten, hob er probeweise den Kopf, um sich orientieren zu können. Das Erste was ihm ins Blickfeld fiel waren eine Unmenge an Stuhl- und Tischbeinen, die überall in dem Raum herumstanden. Um ganz sicher zu gehen, ließ er seinen Blick an der gegenüberliegenden Wand etwas höher gleiten und fand seine Vermutung bestätigt. Er war wieder in ihrem Klassenzimmer gelandet, jedoch hatte er seinen unfreiwilligen Mitstreiter noch nirgends entdecken können. Plötzlich regte sich etwas unter ihm, was den Blonden dazu veranlasste, seinen Blick auf den Boden zu richten und nachzusehen, auf was er da eigentlich lag. Als er erkannte, was ihm da so gut als Unterlage gedient hatte, weiteten sich seine Augen vor Schreck und ein leiser, fast schon gequiekter Schrei kam über seine Lippen. "Es wäre wirklich nett, wenn du endlich von mir runtergehen würdest. Und sieh doch bitte in Zukunft davon ab, mit mir Händchenhalten zu wollen.", meinte Kaiba fast schon zu ruhig für Joeys Geschmack, was diesen nervös schlucken ließ. Doch erst einmal wollte er wissen, was der arrogante Kerl mit "Händchenhalten" meinte. Flugs ließ er seinen Blick zu seiner linken Hand wandern. Okay, die lag ruhig neben der Schulter des Brünetten, weshalb sie wohl kaum zu dessen Verärgerung herbeigeführt haben konnte. Demnach wandte sich seine volle Aufmerksamkeit nun seiner rechten Hand zu, die eindeutig höher lag, als die linke. Nach einem schnellen Blick stöhnte er innerlich genervt auf und löste sofort seine Hand von dem goldenen Milleniumsgegenstand, den sie beide noch umschlossen gehalten hatten. Noch in der gleichen Bewegung erhob er sich von dem jungen Mann unter sich und klopfte sich etwas Staub von der Hose, der beim Aufstehen daran haften geblieben war. Also den Ordnungsdienst würde er ordentlich verpetzen! So viele Flusen hatten hier bestimmt nicht zu liegen! Elegant erhob sich der Brünette ebenfalls und klopfte demonstrativ seine Vorderseite besonders gut ab. Mit einem giftigen Blick quittierte Joey diese offensichtliche Beleidigung, sparte sich aber eine entsprechende Bemerkung, da er momentan eine offene Konfrontation mit dem Älteren scheute. Er wollte es ja selbst nicht glauben, aber er wagte es kaum, seinen Mitschüler anzusehen. Zu frisch war noch die Erinnerung an das attraktive Aussehen des älteren Kaiba. Zudem würde ihn eine auch noch so kleine Zänkerei nur an das Paar von ihrem unfreiwilligen Ausflug erinnern und das konnte er jetzt beim besten Willen nicht gebrauchen! Bei der Gelegenheit fragte er sich gleich mit, was der Andere eigentlich von ihrer kleinen Reise halten mochte. Würde sich jetzt irgendetwas zwischen ihnen ändern? Noch immer hielt der Brünette das antike Auge in seiner linken Hand und betrachtete es jetzt eingehend. Dem Köter würde er damit auf jeden Fall erst mal nicht wieder zu nahe kommen! Wer wusste schon, ob sie dann nicht wieder an der Stelle landen würden, wo sie eben noch verschwunden waren! Auf diese Aussicht legte er wirklich keinen Wert. Abrupt drehte er sich zu dem Blonden um, sodass dieser leicht erschrocken zusammenzuckte und ihn etwas scheu ansah. "Glaub' jetzt bloß nicht, es würde sich auch nur das Geringste ändern!", meinte er schließlich hart und mit gefährlich verengten Augen. Sichtlich überrascht öffnete der Siebzehnjährige den Mund. Hatte er sich doch eben noch genau diese Frage gestellt. Aber im Grunde war ihm schon klar gewesen, dass der Blauäugige nicht wirklich daran glaubte, was sie soeben gesehen hatten. Demnach war seine Reaktion eigentlich vorhersehbar gewesen. "Du glaubst nicht daran, stimmt's?", fragte Joey schließlich, obwohl er die Antwort schon längst kannte. "Warum sollte ich auch? Ich würde niemals etwas mit dir anfangen! Wenn du das wirklich geglaubt haben solltest, muss ich dich leider enttäuschen. Mir wurde beigebracht, grundsätzlich nichts von der Straße aufzuheben!", erwiderte der Brünette kalt wie immer und wandte sich ab, um sich auf seinen Platz zu setzen. Nebenbei ließ er den goldenen Gegenstand in eine Tasche seiner Schuluniform gleiten. Man wusste ja nie, für was man diesen noch gebrauchen konnte. "Du bist echt widerlich!", zischte ihm der Jüngere zornig hinterher, kurz bevor sich die Tür öffnete und die ersten ihrer Klassenkameraden eintraten und die Zwei verdutzt musterten. Es kam schließlich nicht alle Tage vor, dass die Beiden gemeinsam in einem Raum verweilten und das wütende Geschrei des Blonden nicht schon meterweit von draußen zu hören war. Dem entsprechend überrascht war man jetzt auch, die beiden Streithähne so ruhig im Klassenzimmer vorzufinden. Da ihm das dämliche Angestarre gewaltig auf den Keks ging, ließ sich nun auch der Blonde auf seinen Sitz fallen, streckte die Beine unter dem Tisch lang aus und verschränkte düster blickend die Arme vor der Brust. Sollte ihn auch nur einer blöd anmachen, konnte der etwas erleben! Momentan war ihm sogar egal, dass er höchstwahrscheinlich großen Ärger mit seiner Lehrerin bekommen würde, da er sich ja ziemlich offensichtlich ihren Anweisungen widersetzt und die Tafel nicht gewischt hatte. "Hey! Wer hat denn meine Jacke beschmutzt?!", rief plötzlich ein schmächtiger Junge, mit langen, weißen Haaren und ziemlich femininen Zügen, erschrocken. Ein kleines bisschen schuldig fühlte Joey sich ja schon. 'Sorry, Bakura, aber dein Quälgeist geht mir einfach auf die Nerven!', dachte er mit einem leicht gequälten Lächeln und schaute abwesend aus dem Fenster auf die sonnendurchfluteten Blätter der Bäume. Eine leichte Wehmut hatte von ihm Besitz ergriffen, als er an das glückliche Lächeln des älteren Joeys zurückdachte, als dieser sich in die Arme seines Geliebten geschmiegt hatte und unweigerlich drängte sich ihm eine Frage auf: Ob es wirklich einmal so sein könnte? Kurz sah er zu dem jungen Firmenchef hinüber, der sich schon wieder mit seinen wichtigen Unterlagen in seinem Laptop beschäftigte, bevor er mit den Schultern zuckte und sich wieder nach vorne wandte. Vielleicht. Wer wusste schon, was die Zukunft einem bringt? Wider aller Logik war er plötzlich wieder gut drauf und so störte er sich auch nicht an dem bitterbösen Blick seiner Lehrerin, die soeben das Klassenzimmer betreten und die Tafel nach wie vor beschrieben vorgefunden hatte. "Joseph J. Wheeler!", erhob sie ihre Stimme auch schon lautstark und ließ ihre Bücher achtlos auf das Pult fallen. Eine weiße Staubwolke wurde aufgewirbelt, als die Unterrichtsutensilien auf dem Tafellappen landeten und der feine Kreidestaub herausgetrieben wurde und auf den schwarzen Rock der nicht mehr ganz so jungen Frau rieselte. Freundlich lächelte ihr der Blonde entgegen und war sich sicher, dass alles schon nicht so schlimm werden würde. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe, es hat gefallen und ihr freut euch auf die Fortsetzung. Die gibt es allerdings als separate FF unter dem Titel "Unverhofft kommt oft". Allerdings werde ich erst einmal schauen, wie sehr diese hier Anklang gefunden hat. Also bis demnächst, eure Miisha ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)