Es ist Mai von abgemeldet (Als Es Sommer in meinem Herzen wurde... [Update 01-Dezember-2oo7 - EPILOG lädt/ist da!!!]) ================================================================================ Kapitel 26: Koon ---------------- Hallo! Es tut mir schrecklich leid, dass ich so lange nicht geupdatet habe, aber ich bin in den Osterferien überhauptnicht zum Schreiben gekommen (keien Energie) und jetzt hab ich nur noch ein einziges Kap auf Lager, deshalb kanne s sein, dass der Abstand zum nächsten etwas größer ist! Ich hoffe, ihr lest es trotzdem! Viel Spass mit Kap 26 ------------------------------------------------------------------------------ Eine halbe Stunde später fand sie sich selbst vor Rens Tür wieder, von ihren verflixten Gefühlen schon halb davon überzeugt, dass sie den gestrigen Abend nicht so ernst nehmen und stattdessen mit ihm den heutigen Abend geniessen sollte, da es ja immerhin ihr letzter in dem Hotel sein würde. Sonst kenne ich hier doch niemanden, versuchte sie sich selbst zu erklären, warum sie schon wieder in seiner Nähe sein wollte und klopfte schließlich ganz leise an. Einen Moment, der ihr ziemlich lang vorkam, blieb es still, dann hörte sie Schritte auf der anderen Seite und trat schnell einen Schritt zurück, bevor die Tür, die sie natürlich vorher von ihrer Seite aufgeschlossen hatte, auch von der anderen Seite entriegelt wurde. Im nächsten Moment stand sie Ren gegenüber, der sie, nur mit einem Handtuch bekleidet und, offenbar vom Duschen, tropfnass, fragend ansah und mit einem freundlichen „Guten Abend“ begrüßte. Kyoko stolperte halb schockiert, halb fasziniert ein paar Schritte zurück, bevor sie ihren Blick von seinem Körper losreißen konnte und mit tiefrotem Gesicht drauflos stotterte: „Ha-haben sie denn gar keinen Anstand!? Halbnackt hier herumzulaufen!“ Sie merkte selbst, dass ihre Stimme alles andere als vorwurfsvoll klang und konnte einfach nicht umhin, die Konturen seines muskulösen Oberkörpers mit den Augen nachzufahren, nur um auf dem Weg nach unten automatisch an dem Punkt hängen zu bleiben, wo das Handtuch seinen Hüftbereich verdeckte. Ren folgte ihrem Blick mit wachsendem Amüsement und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. „Hätte ich dir nicht aufgemacht, wärst du beleidigt weggegangen und hättest gedacht, dass ich dich nicht sehen will…“ „Und außerdem“, fügte er mit einem verführerischen Lächeln noch hinzu, „scheinst du ja förmlich mit deinen Blicken an mir festzukleben, was auch nicht gerade von großen Anstand zeugt.“ Kyoko wurde, wenn das überhaupt möglich war, nur noch röter und machte den Mund auf, um irgendetwas zu erwidern, aber als sie merkte, dass ihr einfach nichts Passendes einfiel, schloss sie ihn schnell wieder und stieß Ren stattdessen energisch zurück in sein Zimmer, nur um die Tür vor seiner Nase zuzuschlagen. „Z-ziehn sie sich gefälligst erst was an, bevor sie wieder reinkommen!“ Blankes Entsetzen schwang in ihrer Stimme mit. Nicht, weil sie den wohl begehrtesten Mann im japanischen Showbiz gerade nur mit einem Handtuch um den Hüften gesehen hatte. Auch nicht, weil sie sich selbst dabei ertappt hatte, sich vorzustellen, wie er wohl ohne Handtuch aussehen würde. Sondern weil sich in dem Moment, als sie ihn so hastig zurückgestoßen hatte, das flauschige Stück Stoff, dass ihn bisher vor ihren Blicken geschützt hatte, wie in Zeitlupe gelöst hatte und auf den Boden gefallen war. Dann hatte sie die Tür zugeschlagen und sich mit beiden Händen dagegen gestützt. Allerdings änderte auch das kalte Wasser, das sie sich gleich darauf im Badezimmer ins Gesicht spritzte, nichts daran, dass sie das Bild ständig vor Augen hatte. Entsetzt presste sie ihre nassen Handflächen auf ihre Wangen, um die Hitze endlich aus ihrem Gesicht zu vertreiben. Erst als sie sich im Spiegel vergewissert hatte, dass sie wieder einigermaßen normal aussah, machte sie sich langsam wieder auf den Weg zu der immer noch geschlossenen Verbindungstür. Wie sollte sie ihm je wieder ins Gesicht sehen? Sie hatte gehofft, den Urlaub an diesem Abend sanft ausklingen lassen zu können, noch ein paar angenehme Stunden zu verbringen und sich vielleicht ein bisschen klarer über ihre eigenen Gefühle werden zu können., und jetzt hatte das Schicksal ihr einen neuen Schlag versetzt, der sie immer weiter von ihrem ursprünglichen Ziel, sich nicht zu sehr in das Spiel hineinzusteigern, entfernte. Sie fragte sich, was Ren wohl dachte. Nach seinem neuerdings so unbeschwerten und zugegebenermaßen nicht unangenehm offenen Verhalten zu urteilen, hatte er sich sicher gefreut, eine neue Gelegenheit gefunden zu haben, sie in Verlegenheit zu bringen. Aber das würde sie ihm schon austreiben! In ihrem Kopf begann sich bereits ein interessanter Plan zu entspinnen, wie sie ihm all die Momente der blanken Fassungslosigkeit zurückzahlen könnte. „Ich bin gespannt, wie gut du wirklich bist, Ren Tsuruga“, flüsterte sie mit einem triumphierenden Grinsen, als die Idee Gestalt annahm. Tief in ihrem Innern jedoch, hatte sie das vage Gefühl, mit einem Mal den echten Ren Tsuruga kennen zu lernen und sie war voller Begeisterung, wenn sie daran dachte, wie viele interessante, neue Seiten sie noch aus ihm herauslocken würde. Den „Eroberer der Nacht“ hatte sie schon gefunden, den sanften, melancholischen Ren schon kennen gelernt. Und gerade heute war wieder jemand neues dazugekommen. Immer noch lächelnd klopfte sie nun zum zweiten Mal an diesem Abend an die Tür und Ren öffnete in, wie sie mit leichter Enttäuschung feststellte, ganz gewöhnlichen schwarzen Jeans und T-shirt. „Zufrieden?“, fragte er in normalem Tonfall, und sie nickte. „Also, warum hast du mich vorhin aus der Dusche geholt?“ Kyoko bemerkte sehr wohl, dass er mit Absicht den Vorfall noch einmal erwähnte, um sie daran zu erinnern, aber sie beschloss, nicht darauf einzugehen und antwortete nur wahrheitsgemäß: „Ich wollte fragen, ob sie mit mir zum Maifest und zum Feuerwerk gehen. Ein Mädchen, das letztes Jahr schon mal hier war, hat erzählt, dass es hier nur zweimal im Jahr Feuerwerk gibt und dass es ganz toll wäre und… ich dachte, wenn wir schon mal da sind, während es so was schönes zu sehen gibt, sollten wir uns das nicht entgehen lassen.“ Ganz egal, was vorgefallen ist, fügte sie im Kopf noch hinzu, sprach es aber nicht laut aus. Vorsichtig hob sie den Blick, den sie vorher zum Boden gesenkt hatte und sah ihn fragend an. Er lächelte auf diese sanfte Art, die sie bisher nur erlebt hatte, wenn sie alleine oder mit Yashiro zusammen waren und nickte fast unmerklich. „Es tut mir übrigens Leid, falls ich dich vorhin in Verlegenheit gebracht habe, aber ich hatte einfach auf die Schnelle nichts besseres zum Anziehen“, meinte er unvermittelt. Kyoko sah ihn überrascht an und erwiderte, in Gedanken abwägend, ob sie ihre Pläne vielleicht Pläne bleiben lassen sollte: „Ach, ist schon vergessen… also zumindest bin ich ihnen nicht mehr böse“, bevor jeder in sein Zimmer ging, um noch die nötigsten Sachen einzupacken und die Fenster zu schließen. Kyoko schloss sicherheitshalber auch die Verbindungstür von ihrer Seite ab, dann lief sie mit ihrem Handy und ein bisschen Geld in den Hosentaschen ihrer Jeans hinaus auf den Flur uns ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Ren stand schon auf den Gang an die Wand gelehnt und wartete. Es dauerte nicht lang und sie waren in ein angeregtes Gespräch versunken, alle Verlegenheiten beseitigt. Beinahe hatte Kyoko das Gefühl, zu vergessen, dass sie spielen musste und spürte, dass auch Rens Kontrolle langsam dahinschmolz, während er immer mehr er selbst wurde. Sie wusste, dass es nicht gut war, wenn sie so gegen die Regeln des Projekts verstießen, aber zum einen war es ihnen vollkommen egal und zum anderen konnte man ihr offenes Verhalten auch dem Feriengefühl zuschreiben. Kyokos einzige Befürchtung bestand darin, dass sie später eine Menge Ärger kriegen würde, weil sie Sho kein einziges Mal kontaktiert und sich stattdessen den ganzen Tag mit Ren herumgetrieben hatte. Ren blickte stirnrunzelnd auf Kyoko hinunter, die plötzlich in ein nachdenkliches Schweigen verfallen war und fragte sich, über was sie wohl grübelte, als ihm bewusst wurde, dass er vollkommen vergessen hatte, zu spielen. Überrascht von seiner eigenen Achtlosigkeit beschloss er, sein Verhalten wieder etwas mehr seiner Rolle anzupassen und so verfielen beide wieder in einen etwas distanzierteren Umgang, während sie über die festlich geschmückten und hell erleuchteten Hotelanlagen spazierten. Er schlug automatisch eine Richtung ein, die sie immer weiter von den vielen Menschen auf der Terrasse, die am Vortag noch Tanzfläche gewesen war und nun eher wie ein Rummelplatz wirkte, wegführte und hoffentlich bald auch aus der Reichweite der unsichtbaren Kameras und Beobachter brachte. Eine halbe Stunde später fanden sie sich am Strand wieder, wo trotz der einbrechenden Dunkelheit noch reger Betrieb herrschte und den aufgebauten Lagern nach zu urteilen hatte ein Großteil der Hotelgäste vor, das Feuerwerk von dort aus zu betrachten. „Mogami-san, lass uns noch ein Stück weitergehen, hier ist zuviel los“, bemerkte er so nichtssagend wie möglich, insgeheim hoffend, sie würde den Wink verstehen. „Ich kenne einen schönen Platz, von wo aus man das Feuerwerk am besten anschauen kann!“, erwiderte Kyoko fröhlich und etwas überrascht folgte er ihr, als sie mit schnellen Schritten loslief. Er würde sie später unbedingt fragen müssen, woher sie das so genau wusste. Nur kurze Zeit später hatte Ren die große Picknickdecke, die er sich von einem Hotelbediensteten an der Rezeption hatte geben lassen, in einer Mulde inmitten hoher Dünen ausgebreitet und er musste gestehen, dass Kyoko Recht gehabt hatte. Von hier aus konnte man das Hotel und den gesamten Strand sehen und da das Feuerwerk im Park entzündet werden sollte, sodass es bis hoch oben über dem Meer zu sehen sein würde, war es wirklich der ideale Platz, um sich auf den Rücken zu legen und den Anblick zu geniessen. „Außerdem ist hier niemand“, erklärte Kyoko fröhlich, nachdem sie ihm erzählt hatte, wie Maria-chan, ihre neue Mitspielerin ihr den Platz beschrieben hatte. Das kleine Mädchen steckte voller Überraschungen. „Und Maria-chan spielt tatsächlich Fuwas Schwester?“ Kyoko nickte und fragte sich dabei, welche Rolle der Enkelin des Präsidenten wohl im allumfassenden Chaos des Films zuteil werden würde. „Rory hat ja schon länger mit dem Gedanken gespielt, sie als Kinderstar debütieren zu lassen, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass er das wirklich in die Tat umsetzen würde…“, sprach Ren seine Gedanken laut aus. Kyoko blickte ihn nur verwundert an und ließ sich schweigend auf die weiche Decke fallen. Der feien Dünensand ließ sie weich landen und sie verschränkte ihre Hände hinter dem Kopf, den Blick in den Abendhimmel gerichtet. Ren tat es ihr gleich und schwieg ebenfalls. Nicht dass sie Worte gebraucht hätten. Die sanfte, beruhigende Stille, die sich zwischen ihnen ausbreitete, ließ Kyoko das seltsame Gefühl erleben, in einer Welle aus lauwarmem Wasser zu versinken. Wo waren ihre kleinen Rachegedanken? Wo war ihre Entschlossenheit? Wo war ihr Widerstand, als jede Distanz zwischen ihnen in dem Schweigen dahinschmolz? Sie fragte sich, wie lange sie schon so fühlte. Wie lange schon wirkte seine Gegenwart wie ein Beruhigungsmittel auf ihre wirren Gedanken? Wie lange schon fühlte es sich so warm, so vertraut an, mit ihrem Sempai endlose Gespräche zu führen, an deren Inhalt sie sich später nicht erinnerte, weil das Bild seiner tiefen, dunklen Augen überwog? Sie wusste es nicht. Vielleicht hatte es schon beim Dreh von DarkMoon angefangen, als er sie vor dem Stalker beschützt hatte oder sogar schon damals, noch früher, als sie ihn gesund gepflegt hatte, weil er zum ersten Mal in seinem Leben krank war. Aber die Wärme, die sie selbst damals schon erfüllt hatte, wenn auch von ihrem Verstand achtlos fallen gelassen, hatte in diesem speziellen Augenblick einen Beigeschmack, der erst vor kurzen zum ersten Mal aufgetaucht war. Es war diese nagende Anspannung, die brennende Erwartung auf irgendetwas, die ihre Gedanken den Rest der Welt vergessen ließ und ihr ein Kribbeln durch den Körper sandte. Um das Gefühl zu umgehen, brach sie die Stille und hörte fast schon ein imaginäres Klirren als das zarte Gebilde aus Glas, das sie eben noch wie ein magisches Netzt umhüllt hatte, zersplitterte. „Tsuruga-…“ „Ren“, wurde sie unterbrochen, sobald sie den Mund aufgemacht hatte und sie runzelte fragend die Stirn. Auf einen Ellbogen gestützt, sah sie irritiert zu ihm hinüber, aber er hatte die Augen geschlossen und seine Miene gab keinen seiner Gedanken preis. „Mein Name ist Ren“, sagte er noch einmal, bekräftigend. Als er die kleine Kyoko-chan getroffen hatte, hatte sie ihm nicht erlaubt, sie nur beim Vornamen zu nennen, obwohl sie sich so gut verstanden hatten. Und dann war dieser Stalker aufgetaucht und hatte sie jedes Mal nur mit „Kyoko“ adressiert. Wenn sie also nicht den ersten Schritt machte, würde er es tun. Er war es langsam leid, immer noch von ihr gesiezt zu werden und er hatte auch nicht mehr vor, ihr Alter oder sonst etwas als Ausrede vorzuschieben, wenn es um seine Gefühle ging. So tief in Gedanken, hörte er beim ersten Mal gar nicht, dass sie ihn ansprach. Erst als sie mit der Hand vor seinem Gesicht herumwedelte, öffnete er die Augen und traf ihre. Eine leichte Röte stahl sich auf ihre Wangen, oder zumindest glaubte er, das in dem diffusen Licht der sternklaren Nacht erkennen zu können. Automatisch erwachte diese kleine Stimme in ihm, die ihm einflüsterte, das Rot ein wenig zu vertiefen und er stütze seinen Kopf ebenfalls in seine Hand, sodass sie sich genau gegenüber lagen, kaum einen Meter voneinander entfernt. Scheinbar war das noch nicht genug, denn außer einem leisen Atemanhalten bekam er keine Reaktion. „Was…?“, fragte er mit der unschuldigsten Stimme, die er zustande brachte und sah sie unter langen, dunklen Wimpern und halb geschlossenen Lidern heraus an. Schon besser, beglückwünschte er sich innerlich, als sie ein kleines Stück von ihm wegrutschte und mit der freien Hand verlegen an ihrem T-shirt herumnestelte. „I-ich wollte nur… Tsuruga-san!! Bitte sehen sie mich nicht mit diesem Blick an!!“, platze sie plötzlich heraus und brach den Augenkontakt. Er warnte sich selbst, es nicht zu übertreiben und lehnte sich wieder zurück in die Decke. Kyoko folgte seinem Beispiel erleichtert und fragte dann leise: „Tsuruga-san… Ren…“, der Name klang ungewohnt weich auf ihren Lippen, „…können wir nicht einfach so tun, als hätten sie mir eben gerade erzählt, dass sie der Junge aus meiner Kindheit sind? Der, der mir damals zum Geburtstag gratuliert hat?“ Ren dachte einen Augenblick nach. „Aber das wird nicht gefilmt… wie wäre es mit morgen auf der Busfahrt, dann wird es ein Teil der Geschichte.“ Kyoko nickte erfreut, dass Ren sich so leicht von ihrer Idee hatte überzeugen lassen. „Aber vielleicht sollten wir es einmal inszenieren, nur zur Übung“, meinte er nachdenklich und setzte sich auf. „Jetzt gleich?“, fragte Kyoko, als sie sich ihm gegenüber setzte und er nickte zustimmend. „Anfangspunkt ist eine Geschichte, die ich im Bus aufschreiben werde, ein kurzer Text über das Erlebnis damals. Du fragst mich, was ich schreibe und ich erzähle es dir. Dann kommt dein Einsatz. Wie würdest du reagieren?“ Nach einem Moment der Stille begann Ren mit einer ruhigen, veränderten Stimme, zu erzählen. Kyoko konnte an seiner Ausstrahlung ganz deutlich spüren, dass er angefangen hatte, zu spielen und wappnete sich innerlich gegen die Manipulation, die sein Spiel an ihr verüben würde. Er war ein gefährlicher Dialogpartner und sie war nicht überzeugt, dass sie ihm inzwischen die Stirn bieten konnte. Sie straffte die Schultern und lauschte aufmerksam. „Ich schreibe über etwas, das ich in meiner Kindheit erlebt habe. Es ist eine lange Geschichte. Willst du sie hören?“ Er sah sie an. Sie nickte. „Wenn sie sie mir erzählen wollen, gerne.“ Ihre Neugierde war geweckt. Sie war gespannt, auf welche Irrwege er sie mit seinem Spiel treiben würde. „Ich war damals mit meinem Vater alleine nach Kyoto gezogen“, er spürte, wie sie aufhorchte. Er begab sich auf dünnes Eis, aber vielleicht war es das Risiko wert. „Wir waren vorher schon ein paar Mal umgezogen seit meine Mutter gestorben war, als ich neun war. Allerdings blieben wir nie lange und so war es auch diesmal. Ich hab gerade mal vier Wochen dort gelebt. Aber obwohl es so eine kurze Zeit war, hat sie mein Leben in einer Hinsicht entscheidend geprägt…“, er legte eine Pause ein, um zu beobachten, wie Erkennen in ihren Augen aufblitzte, „Denn damals habe ich meine erste richtige Freundin kennen gelernt. Eigentlich war sie für mich sogar eher so etwas wie eine kleine Schwester“, seine Augen hielten ihren Blick eisern fest und er bemerkte an ihrem Gesichtsausdruck, dass in ihren Kopf plötzlich alle wirren Puzzelteile zu einem Bild zusammenfielen, „Eine kleine Schwester, die sich um mich kümmerte und mich tröstete und versorgte, wenn es mir schlecht ging. Und es ging mir schlecht. Nicht, dass ich ihr irgendetwas davon erzählt hätte, aber sie schien es zu spüren. Dabei war sie doch so oft selbst niedergeschlagen, weil sie Probleme mit ihrer Mutter hatte. Seit ich sie kennen gelernt habe, ist die Erinnerung an sie unauslöschlich geworden. Und soviel ich auch von meiner Vergangenheit vergraben habe, sie bleibt immer da. Ihr Bild verblasst nicht...“, seine Stimme war immer leiser geworden und schwieg nun ganz. Kyoko konnte ihren rasenden Herzschlag nicht mehr kontrollieren. Sie wusste, sie sollte langsam etwas sagen, zeigen, dass sie die Geschichte wieder erkannt hatte, dass sie ihn wieder erkannt hatte, aber sie konnte nicht. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit! Nicht damit, dass er ihr Koons Geschichte erzählen würde… Nicht damit, dass er sie kennen würde, als wäre es seine eigene. Nicht damit, dass ihr törichtes Herz vor Freude und Schmerz fast zerspringen würde. Nicht damit, dass sie sich nach vorne lehnen und ihn umarmen würde, während über ihre zitternden Lippen sein Name fiel. Koon. Nicht damit, dass er sich rückwärts nach hinten fallen lassen würde und sie mit sich ziehen, um sie noch fester mit seinen Armen zu umschließen, als wolle er sie nie mehr loslassen. Sie hatte einfach nicht damit gerechnet, dass jegliche Enttäuschung darüber, dass er sie damals verlassen hatte, jegliche Zweifel daran, dass er es wirklich war, von dem plötzlichen Gefühl überwältigender Zuneigung zerschlagen werden würden. Und so ließ sie sich fallen, hatte das Gefühl in seiner Wärme zu ertrinken, in seiner Nähe zu versinken und in seiner sanften Berührung zu zerfließen. Seine Hände, die auf Wanderschaft über ihren Rücken gingen, über ihre Hüften und sich schließlich in ihrem Haar verloren, ihre eigenen Hände, die nicht anders konnten, als seine Schultern, sein Gesicht, seine Arme zu erkunden, während ihr Kopf auf seiner Brust ruhte und ihre geschlossenen Augen die Welt um sie herum ausschlossen, das alles war schon lange kein Wiedersehen alter Freunde mehr. Und das kleine Gefühl, das sich in die Wärme seiner Nähe gemischt hatte, übernahm innerhalb eines Herzschlags die volle Kontrolle und ließ ein fast schon schmerzhaft angenehmes Kribbeln durch ihren Körper laufen, bis es sich als elektrisierende Welle der Zufriedenheit über ihrem Herzen sammelte und langsam tiefer sank. _------------------------------------------------------------------ So, das wars für heute... udn keien Sorge, das folgende Kap ist auch geschrieben, also bekommt ihrs noch ohne längere Wartezeit^^ lg Marcella PS: Also nach den neustemn Wedungen in SB, mit Rens Vater udn allem, ist diese FF eigentlich total veraltet, aber ich denke, das macht nix, denk ich^^ und nun noch der Spoiler für Kap 27, "Vor dem großen Feuerwerk": Sie schien seinen Gedankengang irgendwie an seinem Gesicht abgelesen zu haben, denn sie rückte ein ganzes Stück weg von ihm, soweit es das kleine Sofa zuließ, und bedachte ihn mit einem finsteren Blick: „Glaub ja nicht, dass du in Wirklichkeit auch nur die geringsten Chancen hättest! Das ist nur Schauspielerei, merk dir das!“ Er schnaubte nur etwas, das sich für sie anhörte wie „zickig wie immer“ und drehte sich mit verschränkten Armen von ihr weg. Und ja, ihr habt richtig gelesen, Kanae udn Sho feiern ihr Comeback^^ Endlich! bis dann^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)