Meetings mit Folgen von NoUseForAName ================================================================================ Kapitel 14: Die andere Seite der Medaille ----------------------------------------- ~~~ Huhu, da bin ich wieder! Ich hab mich ein bisschen verfranst, was die Wochentage angeht. Das letzte Kapitel hat an einem Freitag aufgehört, das neue fängt Freitags/Samstags an... Ist irgendwie ein bisschen Personenabhängig. Ich entschuldige mich schon mal dafür, bin selbst verwirrt. Mir gehört keiner der Charaktere, ich verdiene auch kein Geld, etc. pp., man kennt das ja o.O Viel Spaß und bis bald! das nonie P.S. Ich werde bald 23... Das schockt mich schon ein bisschen... War ich nicht gestern noch 16? Zumindest sehe ich immer noch so aus wie vor 6 Jahren, auch wenn das wenig tröstlich ist... Ich werde alt *flenn* ~~~ „Und du versprichst mir, ein gutes Wort für mich bei deinem Chef einzulegen?“ „Natürlich, Shinya. Wenn ich das sage, dann ist das auch so. Und jetzt zieh dich aus, los.“ Jin Shimitsu’s Stimme klang fordernd, er würde es nicht erlauben, dass Shinya sich anderweitig aus der Affäre ziehen würde. Shinya gehorchte und zog sich seinen Pulli über den Kopf, machte sich dann an seinem Gürtel zu schaffen. Tja, was tut man nicht alles, um im Leben irgendwie Erfolg zu haben? Er fand Jin nicht sonderlich attraktiv, ja er konnte ihn nicht mal wirklich leiden (so wie die meisten), aber das Versprechen, das Jin ihm gegeben hatte machte vieles wieder wett, es war nur noch halb so schlimm, mit diesem verhältnismäßig alten Mann Ende 30 das Bett und Intimitäten zu teilen. „Du hast mir noch gar nicht verraten, warum du unbedingt bei der Andou-Corp. arbeiten möchtest, Shinya...“ sagte Jin nach einer Weile als Shinya mit seinen Socken beschäftigt war. „Warum? Ach, es gibt da jemandem, dem ich gerne etwas beweisen möchte... Deshalb.“ erklärte Shinya mit einem sadistischen Grinsen und zupfte am Bündchen seiner Retroshorts (Anm. d. A.: Kennt ihr die? Find ich absolut lecker... Besser als Boxershorts oder, noch schlimmer, Stringtangas... Die gehen bei Männern so gar nicht...) „Persönliche Gründe also, so was hab ich am liebsten...“ Shinya nickte und stand schließlich in all seiner Pracht vor Jin. „Und jetzt?“ „Dreh dich einfach um und wart’s ab...“ flüsterte der ältere und stand von seinem Sessel auf. „Ich muss gleich zur Arbeit und will mich vorher noch ein wenig entspannen...) „Kyo-kun?“ Keine Reaktion. „Kyo-kun? Hörst du mir zu? Hallo?“ fragte Motoko, eines der Office Girls (Anm. d. A.: Quasi eine Vorstufe der Office Lady, den Begriff hatte ich schon mal erklärt XD) und stupste Kyo schließlich an, da er sie offensichtlich nicht bemerkte. Aufgeschreckt durch die kleine, kurze Berührung, hob Kyo seinen Kopf, blickte von dem Buch auf in dem er gerade gelesen hatte und sah sich direkt der jungen und irgendwie niedlichen Motoko gegenüber. „Oh, entschuldige bitte... Ich hab dich nicht gehört. Was gibt’s denn?“ fragte er, als er sich halbwegs wieder gefangen hatte. „Ich wollte dich fragen, ob du mit mir zusammen Mittagspause machst.“ sagte sie und lächelte ihn freundlich an. Kyo überlegte einen Moment. Normalerweise hätte er sofort ‚nein’ gesagt... Aber weil Aoi und Toshiya und Kaoru und alle anderen ihm geraten hatten, ein wenig offener auf das weibliche Geschlecht zuzugehen, damit er vielleicht auch irgendwann mal eine Freundin abbekäme, nickte er schließlich doch. „Ich bringe nur eben das Buch zu Shimitsu-san zurück.“ sagte er und versuchte ebenfalls zu lächeln. Na ja, das konnte er ja noch üben. Lieber kleine Brötchen backen statt gleich in die vollen zu gehen und kläglich zu versagen, oder nicht? Leider hatte Kyo nie eine richtige Strategie entwickeln können, wie man sich einer Frau am besten näherte. Die wenigen Erfahrungen, die er bisher gesammelt hatte, waren alle nur daher gekommen, weil eine Frau ihn angesprochen hatte, meistens dann, wenn er mit Freunden oder Studienkollegen in einer Bar gesessen hat. Und danach? Am nächsten Morgen ging es in die eigene Wohnung zurück, man hat noch zwei oder drei Mal telefoniert und das ist es jedes Mal gewesen. Also hatte Kyo einfach beschlossen es gar nicht erst weiter zu versuchen. So wie es bisher gewesen ist war das zumindest auf gefühlsmäßiger Ebene extrem unbefriedigend wenn auch weit weniger kompliziert. „Daijoubu, ich warte am Aufzug auf dich.“ sagte Motoko mit einer leichten Verbeugung aber immer noch lächelnd. Na ja, seit Die Kyo ebenfalls in die Abteilung von Shimitsu gesteckt hatte, vermutlich damit Kaoru nicht so alleine wäre, hatte Kyo erst richtig registriert das Motoko überhaupt dort arbeitete. Als die beiden dann schließlich in der Kantine saßen herrschte bedrückendes Schweigen. Es war fast so, als wäre das das erste Date gewesen und beide waren zu schüchtern um etwas zu sagen. Die Situation lockerte sich erst auf, als auch Yamapi sich dazusetzte und anfing, Kyo über sein Studium auszufragen. Motoko schaltete sich dann irgendwann auch ein und wollte mehr über Kyo wissen. „Ah, schon so spät. Ich geh schnell weiterarbeiten, habe heute sehr viel zu tun. Ich wünsche euch zweien noch einen schönen Tag.“ sagte Yamapi plötzlich und stand mit einem vielsagendem Grinsen von seinem Stuhl auf. „Wir sehen uns.“ Offensichtlich hatte auch Yamapi, ähnlich wie Toshiya, einen guten Riecher für Sachen, die eventuell zwischen zwei Menschen vorgehen könnten. „Warum hast du nicht angefangen zu studieren, wenn dein Abschluss doch so gut war, Motoko?“ wollte Kyo nach einer Weile wissen. „Ich wollte lieber gleich mein eigenes Geld verdienen und unabhängig sein. So konnte ich auch direkt bei meinen Eltern ausziehen und das war ja nicht mal das schlechteste, was mir passieren konnte.“ antwortete sie lächelnd. „Verstehe.“ „Du bist aber nicht von hier oder? Ich meine, normalerweise spricht jemand aus Tokio keinen Kansai-ben.“ „Nein, ich komme eigentlich aus Kyoto. Aber dort habe ich damals keinen Studienplatz bekommen und bin deshalb nach Tokyo gezogen. Außerdem sind... Na ja, es hat mir dort nicht mehr wirklich gefallen.“ Dass Kyo nicht so recht mit der Sprache rausrücken wollte spornte Motoko allerdings noch mehr an, ihn weiter auszufragen. Das endete dann so, dass Kyo komplett dicht machte, sich entschuldigte und weiter arbeiten gegangen ist. „Versteh einer die Männer.“ seufzte Motoko und aß langsam weiter. Früher oder später würde sie schon herausfinden, was mit dem kleinen Blonden los war, das hatte sie sich fest vorgenommen. Bepackt mit Unmengen von Einkaufstüten stand Shinya ratlos vor der Tür zu seinem Apartmentblock. Er hätte die Tüten einfach abstellen können, aber alles war matschig, nass und dreckig, er hatte zu viel Angst um den Inhalt der Tüten. Leider konnte er mit den Beuteln in den Händen seine Tür nicht aufschließen. Und irgendwie stresste ihn das völlig. Jedoch näherte sich plötzlich von hinten jemand der ihm einige der Tüten abnahm. Shinya drehte sich um und wollte sich bedanken, allerdings sind ihm die Worte im Hals steckengeblieben. „Die? Was... was machst du hier?“ fragte er verdutzt. „Ich wollte kurz mit dir sprechen, wenn das okay ist.“ sagte Die ohne eine Gefühlsregung im Gesicht. Ehrlich gesagt nervte ihn das ganze hier ziemlich, er hatte sogar extra seine Mittagspause für diese Aktion geopfert. „Worüber denn?“ wollte Shinya, in der Wohnung angekommen, wissen. „Über die Bitte, die Jin Shimitsu heute an mich herangetragen hat.“ „Oh, das? Na ja, irgendwo muss ich mich ja bewerben, oder? Wäre es dir lieber, wenn ich wie ein arbeitsloser auf der Straße sitze und bettele?“ „Stell dich nicht dümmer als du bist, Shinya. Was soll das? Warum ausgerechnet bei mir?“ „Das hab ich doch gerade schon gesagt.“ „Und du meinst, das wird klappen?“ fragte Die. „Natürlich. Jin wird sich dafür einsetzen, dass ich einen Job bei euch bekomme. Immerhin hat er offensichtlich heute schon damit angefangen und bewiesen, dass er es ernst meint.“ „Du hast offenbar vergessen, dass ich da auch noch ein Wörtchen mitzureden habe. Außerdem weiß mein Vater über alles Bescheid. Es dürfte für dich also schwierig werden, einen Fuß in diese Tür zu bekommen, Shinya...“ „So? Weiß dein Vater denn auch, dass du mich wegen Kaoru verlassen hast?“ „Das tut doch gar nichts zur Sache! Ausschlaggebend ist, dass wir wegen dir einen unserer besten Architekten fast verloren hätten!“ „Ich versteh nicht, warum du dich so aufregst. Du findest früher oder später schon jemanden, der deinen Ansprüchen gerecht wird. Sei es nun innerhalb oder außerhalb der Firma. Aber du warst doch nie sonderlich lange alleine, Die-kun. Oder irre ich mich da? Wenn du mich fragst, war Kaoru eh nicht die beste Entscheidung, die du jemals gemacht hast. Und getröstet hat er sich offensichtlich auch schon. Du solltest also wieder anfangen, dich anderweitig umzuschauen.“ „Bitte?“ „Wusstest du davon etwa noch gar nichts?“ „Ich verstehe nicht ein Wort.“ „Dann hör mir jetzt mal gut zu...“ Leicht verträumt und ziemlich unkonzentriert ‚versuchte’ Kyo, die Zeit bis Feierabend zu überstehen. Er wusste nicht wieso, aber das Gespräch mit Motoko hatte ihn unheimlich nervös gemacht. Einerseits fand er sie ja ganz reizend, andererseits war er der Meinung, sie solle sich nicht in Dinge einmischen, von denen sie nichts verstand. Mit diesen ‚Dingen’ war sein Leben gemeint. Na ja, so war Kyo halt. Er hielt anfangs immer alle Leute auf Abstand. Natürlich hatte er, wie viele andere Leute auch, Angst davor, hintergangen und verletzt zu werden, allerdings hatte das bei ihm extreme Ausmaße angenommen, es war beinahe paranoid geworden. Zwar hatte er nicht so schreckliche Erfahrungen machen müssen, wie andere in seinem Alter oder wie Kaoru (Anm. d. A.: Der weiß doch gar nichts davon, was einmal gewesen ist... Na, egal...), aber er war mehr als vorsichtig geworden, hatte einen hohen Schutzwall um sich herum gezogen, der ihn vor Angriffen von außen immun machte, wie er glaubte. Das war nur einer der Gründe, warum er z. B. schwer Freundschaften schloss. Er brauchte viel Zeit um jemandem das nötige Vertrauen entgegenzubringen. In dieser Zeit waren es die meisten Leute dann irgendwann leid und sie versuchten nicht weiter, sich mit Kyo gut zu stellen, also hatte Kyo vielleicht wenig Freunde, aber auf diese Freunde konnte er sich dann auch wirklich verlassen. Okay, Toshiya war ein Härtefall, aber Kyo mochte die kleinen und großen Macken, die Toshiya nun mal hatte. Ihm war es viel lieber, jeder Mensch gab sich so, wie er wirklich war, statt sich ständig zu verstellen und jemand zu sein, der man nicht war. Und Kyo wollte kein Mensch sein, dessen Gutmütigkeit ständig ausgenutzt wird, deswegen war er immer sehr sparsam, wenn es darum ging, andere Menschen zu Loben oder einen Gefallen zu tun. Wenn er dann doch einen Sinneswandel hatte und jemandem half, Kaoru zum Beispiel oder Toshiya mit seinen Haaren, dann stand er wirklich zu 100% hinter dem was er tat. Jedenfalls hatte er mit Frauen ähnliche Probleme. Für die meisten war er nur der Kumpel, einer, mit dem man über alles reden konnte. Nicht, dass Kyo damit sonderlich große Probleme gehabt hätte, dass es so war, aber wer wollte denn schon immer reden? Kyo hatte schließlich auch Gefühle, er wollte auch lieb gehabt werden. Zumindest bis zu einem eher einschneidenden Erlebnis in seinem noch recht jungen Leben, als er gerade frisch aus der Schule entlassen war, seinen Abschluss in der Tasche und die Zulassung für die Uni in Tokyo in der Hand. Damals hatte Kyo sich unsterblich in ein Mädchen aus seiner Klasse verliebt. Sie war immer nett zu ihm gewesen und schien ebenfalls zarte Gefühle zu hegen. (Anm. d. A.: Klingt das abgedroschen oder klingt das abgedroschen? Ich kann langsam nicht mehr ansatzweise ernst nehmen, was ich hier schreibe...) Leider entwickelte sich das ganze zu einer einzigen Farce: Das Mädchen und ihre Freundinnen hatten eine Wette abgeschlossen. Angeblich wäre es nahezu unmöglich, näher an Kyo heranzukommen; die vier Mädchen in unserem Falle wollten das testen und ändern und Kyo dann eiskalt wieder fallen lassen. Kyo hat sich wirklich viel Mühe gegeben und als es endlich so weit war, dass er sich seine Gefühle eingestehen konnte, brach besagtes Mädchen in schallendes Gelächter aus, zeigte mit dem Finger auf ihm und warf ihm an den Kopf, wie lächerlich er doch wäre. Verständlicherweise war Kyo davon mehr als nur ein kleines bisschen geschockt. Er war wütend, enttäuscht. Und an diesem Tag hatte er irgendwie den Glauben an das Gute im Menschen verloren, vor allen Dingen den Glauben an das Gute in der Frau. Sogar sein Entschluss, wirklich nach Tokyo zu gehen um dort zu studieren, war vorher ins Wanken geraten. Und jetzt das! Zwei Tage später waren alle seine Sachen gepackt, ins Auto seiner Eltern gestapelt und gestopft und bereit, die Reise nach Tokyo anzutreten. Nun flatterten seine Nerven jedes Mal, Warnsignale überfluteten ihn, wenn ihn eine Frau ansprach (aus Schaden wird man klug, sagt man ja auch) und seine Gefühle hatte er schlichtweg in einem Gefrierfach eingesperrt, er würde sich nur noch so weit auf Frauen einlassen, dass sie ihm nicht weh tun können, was sich zwangsläufig auf Sex beschränkt hatte. „Du spinnst. Die beiden sind befreundet, mehr nicht.“ sagte Die kopfschüttelnd. „So? Hast du mal genauer beobachtet, wie er Kaoru anschaut? Oder wie er sich verhält, sobald es um Kaoru geht?“ „Herrgott noch mal! Selbst wenn er in Kaoru verknallt ist oder sonst was! Es ändert nichts daran, dass ich Kaoru liebe und du, Shinya, du wirst daran nichts ändern können!“ „Darum geht es doch gar nicht. Dich will ich doch schon gar nicht mehr, ich hab was viel besseres gefunden. Sei nicht so blauäugig, Die.“ „Was soll das dann? Warum erzählst du mir das alles und warum willst du unbedingt bei uns arbeiten? Das muss doch einen Grund haben!“ Mittlerweile war Die mehr als nur ein bissen aufgebracht. Wäre er nicht so ein Meister der Selbstbeherrschung gewesen, in den meisten Fällen zumindest, dann hätte er Shinya jetzt am Kragen gepackt und erst mal gründlich durchgeschüttelt, dass er wieder zu Verstand kam. Verdient hatte es der jüngere zumindest. „Sieh einfach ein, dass du Konkurrenz bekommst. So spielt das Leben, auch wenn du das vielleicht nicht gewöhnt bist, dass du nicht alles bekommen kannst, nur weil du es haben willst.“ „Meinst du mit ‚was besseres’ Shimitsu?“ wollte Die schließlich wissen. „Oh, du bist doch nicht ganz so blöd, wie ich gedacht habe...“ „Und der meint es ernst mit dir? Stell du dich besser nicht dümmer als du bist. Shimitsu ist nett zu dir, solange er einen Nutzen aus der ganzen Sache ziehen kann. Dann nicht mehr.“ „Ja? Und was, wenn ich dir sage, dass es bei mir genauso ist?“ „Weißt du was? Du bist verrückt, wirr im Kopf, nicht bei Verstand.“ „Wieso? Weil ich das“, sagte er und deutete mit den Händen auf seinen Körper, „zu meinem Vorteil nutze? Ich wäre doch schön blöd, wenn ich das nicht ausnutzen würde, was Gott mir gegeben hat.“ „Du führst dich auf wie eine kleine Nutte, Shinya...“ „Diese kleine Nutte hat dir aber mal ziemlich gut gefallen, wenn ich mich nicht irre.“ sagte Shinya. Seine Stimme hatte dabei einen ziemlich gefährlich klingenden Unterton angenommen. „Vergiss es...“ sagte Die noch und verließ schnellen Schrittes die Wohnung. Er wollte nicht länger die gleiche Luft atmen wie dieser Dreckskerl, dem er mal ehrliche Gefühle entgegengebracht hatte und auf den er noch einmal hereingefallen war. War Die auch nur eines von Shinyas ‚Spielzeugen’ gewesen oder hatte er es zumindest mit ihm ernst gemeint? Die wollte es nicht mehr wissen, ihm war das alles sehr zuwider und er war froh, als er wieder in seinem Auto saß. Shinya allerdings war höchst zufrieden mit dem, was soeben passiert war. Er hatte Die verunsichert und kam so Schritt für Schritt seinem eigentlichen Ziel näher. Und das Die so bereitwillig zu ihm nach Hause, in die Höhle des Löwen, gekommen war, erleichterte die ganze Sache doch ungemein. (Anm. d. A.: So, das war jetzt alles irgendwie noch Freitags tagsüber... Abends sind Die, Kyo und Aoi dann Essen gegangen, s. letztes Kapitel... Sorry, ich bin ein Esel und bringe alles durcheinander... Jetzt kommt der darauffolgende Samstag. Weiter geht’s) Nach einer, ausnahmsweise, ruhigen Nacht ohne schlimmere Vorfälle oder Alpträume, er war wahrscheinlich am Vorabend ein wenig zu betrunken gewesen um noch klare Gedanken fassen zu können, stand Kaoru gähnend und sich streckend in der Küche. Frühstücken war nicht, dazu war sein Kühlschrank viel zu leer, lediglich eine einsame und vertrocknete Karotte und ein schon längst abgelaufener Joghurt fristeten dort ihr schimmeliges Dasein. Also ging er erst einmal in Ruhe Duschen, föhnte sich die Haare, zog sich an und ging einkaufen. Er musste sowieso noch Weihnachtseinkäufe erledigen. Wenn er schon nicht zu seinen Eltern fuhr, so konnte er ja wenigstens eine Kleinigkeit kaufen und per Post nach Hyougo schicken. Außerdem wollte er, völlig entgegen seiner Natur, kleine Geschenke für seine Freunde besorgen. Für Yamapi kaufte er eine silberne Kette, für Kyo ein hochwertiges Schmiermittel für seine Vespa, für Aoi ein Buch über moderne Architektur in Japan (mit diesem Buch hatte er selbst für seine Abschlussprüfung gebüffelt und es hatte seine Wirkung offensichtlich nicht verfehlt), auch Kleinigkeiten für Toshiya und Kame hatte er besorgt, selbst wenn er mit diesen beiden eher weniger am Hut hatte. Aber er mochte Toshiya und Kame und wollte somit auch diesen beiden etwas gutes tun. Auf dem Rückweg aß er an einem Imbiss eine Kleinigkeit, hetzte dann mit seinen vielen Einkaufstüten noch durch einen Supermarkt und kam schließlich erheblich zufriedener wieder in seiner Wohnung an. Natürlich hatte er auch für sein Ego etwas getan indem er sich ein paar neue Klamotten gekauft hat. Kaoru war ein Fashion Victim und hielt es meist nie wesentlich länger als zwei Wochen durch, ohne zumindest ein T-Shirt oder ähnliches zu erstehen. Die anfängliche Euphorie und Zufriedenheit wurde jedoch durch das Chaos in seinem 2-Zimmer-Apartment wieder gebremst. Also verstaute er zunächst die Lebensmittel im Kühlschrank, die anderen Sachen stellte er auf dem Küchentisch ab, und machte sich daran, wenigstens halbwegs Herr der Lage zu werden. Einige schweißtreibende Stunden später sah seine Wohnung wieder aus wie geleckt, man hätte glatt vom Boden essen können. (Anm. d. A.: Da fällt mir ein, was mein Paps da früher immer zu mir gesagt hat: Bei dir kann man vom Boden essen, liegt ja genug rum. Muahahaha. Na ja, ernst gemeint war’s nicht wirklich. Oder hat von euch schon mal einer eine Jeans oder einen Pulli oder Schulsachen gefuttert?) Und wieder war Kaoru zufrieden. So ordentlich aufgeräumt sah sein kleines Heim doch gleich viel größer aus. Summend fing er an, Geschenke zu verpacken. Er wunderte sich allerdings über sich selbst. Sonst hatte er nie gute Laune gehabt, wenn Weihnachten vor der Tür stand, ihm war das bisher meist viel zu stressig gewesen. Und das er ausgerechnet jetzt, wo es ihm eigentlich total schlecht ging, anfing, gefallen an diesem Fest aus der westlichen Hemisphäre zu finden, war ihm mehr als nur schleierhaft. Wenigstens hatte er sich seit einem Tag nicht mehr übergeben müssen. Seitdem er bei Kenji Andou gewesen ist, war einige Last von seinen Schultern abgefallen. Immerhin war seine berufliche Zukunft vorerst in trockenen Tüchern, um den Rest könnte er sich auch später noch kümmern. Also hatte er fürs erste einen Großteil der negativen Gedanken aus seinem Gehirn vertrieben, sein Magen war dafür sehr dankbar. Er dachte auch nicht mehr sonderlich viel an Die. Das Thema hatte er auch erst mal ad acta gelegt, nachdem er ihn angerufen und zum Geburtstag gratuliert hatte. Er hatte quasi seine Pflicht getan, auch wenn er eigentlich glaubte, Die nichts schuldig zu sein. Na ja, seine Gefühle hatte er trotzdem nicht komplett abschalten oder verdrängen können, sie waren jetzt lediglich im Stand by Betrieb und hinderten ihn somit nicht noch weiter daran, in die Zukunft zu blicken und das beste aus der Situation zu machen. Er war ein Meister im Vorspiegeln falscher Tatsachen und hatte sein Pokerface über die Jahre absolut perfektioniert. Merkwürdigerweise funktionierte das auch bei ihm selbst, so sehr hatte er sich daran gewöhnt, sich selbst zu belügen. Nachdem wirklich alles erledigt war, alle Geschenke verpackt oder schon auf dem Postweg waren, rief er Yamapi an. Ein Glück, dass Samstag war und Yamapi nicht mit arbeiten beschäftigt war. „Kaoru, mit dir hab ich jetzt ja mal gar nicht gerechnet.“ sagte Yamapi verdutzt, als er die vertraute, tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung gehört hat. „Na ja... Ich wollte mal Sorry sagen, weil ich mich neulich aufgeführt habe wie ein Vollidiot.“ gab Kaoru kleinlaut zu und zündete sich eine Zigarette an. Dieser kleine Glimmstängel konnte seine Nerven wenigstens kurzweilig ein wenig beruhigen. „Du bist nicht der Kaoru, den ich kenne...“ „Erzähl keinen Stuss. Du tust ja gerade so, als hätte ich mich in meinem ganzen Leben noch nie für irgendetwas entschuldigt.“ „Also, seltenheitswert hat das schon. Warte mal einen Moment, dann streich ich mir das eben rot im Kalender an.“ „Yamapi...“ „War nur ein Scherz. Also, erzähl. Du rufst doch nicht nur deshalb an.“ „Richtig. Ich wollte fragen ob du und Kagura morgen Abend zu einem vorweihnachtlichen Essen bei mir vorbeikommen möchtet.“ „Hm, für morgen Abend haben wir bisher nichts geplant. Ich frage sie nachher und ruf dich dann an, okay?“ „Jup, is okay.“ „Wer kommt denn noch?“ „Ich wollte Kyo und die anderen auch noch einladen.“ „Ah so. Okay. Ich meld mich später noch mal.“ „Okay. Bis dann.“ sagte Kaoru und trennte die Verbindung. Jetzt hatte er ein Problem. Er hatte so gut aufgeräumt, dass er sein Adress- und Telefonbuch nicht finden konnte. Also wurde eine kleine Telefonkette gebildet. Kaoru rief Aoi an, dieser fragte Kame, Kame fragte Toshiya und Toshiya fragte Kyo. Letztendlich hat Kyo bei Kaoru angerufen und die Einladung für die ganze Mannschaft angenommen. „Wunderbar. Dann morgen Abend um sieben?“ „Hai, wir werden da sein. Soll noch einer was mitbringen?“ „Nein, danke. Ich hab vorhin alles nötige besorgt.“ „Mal was anderes, Kaoru...“ „Was denn?“ „Wie geht’s dir?“ fragte Kyo vorsichtig. Er hatte Kaoru ja nun schon einige Tage nicht gesehen und hatte absolut keine Ahnung, wie es derzeit um den Gemütszustand des Architekten stand. „Ach, mir geht’s erstaunlich gut. Ist aber nett, dass du fragst.“ „Wirklich? Ich meine, geht es dir wirklich gut, oder redest du dir das nur ein?“ Da Kaoru ein wenig zu lange brauchte um zu antworten, malte Kyo sich den Rest selbst aus. „Wie auch immer. Ich bringe morgen noch eine Flasche Sake mit und dann lassen wir die Sau raus, wenn Yamapi und seine Freundin weg sind.“ sagte Kyo, als hätte er Kaoru’s Antwort nicht wirklich gehört. „Einverstanden.“ lenkte Kaoru ein und musste unwillkürlich lächeln. Doch, es tat gut die Stimmen von Freunden zu hören und zu merken, dass er doch nicht ganz alleine, wenn auch Single, war. Es war vielleicht nicht mal das schlechteste, dass Kaoru wieder Single war. So hatte er viel mehr Zeit für seine Freunde und konnte sich auf andere Dinge konzentrieren, die er sträflich vernachlässigt hat. Er wollte auch gerne herausfinden, ob er und Yamapi noch immer beste Freunde waren, so wie früher, auch wenn er das zwischenzeitlich stark bezweifelte. Denn auch wenn die beiden den gleichen Job hatten, so verband sie doch nicht mehr so viel miteinander wie zu Schul- oder Studienzeiten. Außerdem verbrachte Yamapi sehr viel Zeit mit Kagura, was ja auch verständlich war. Kaoru konnte ihm daraus keinen Vorwurf machen, er war ja selbst ziemlich beschäftigt gewesen in letzter Zeit. Aber Freunde blieben Freunde und Kaoru wollte sich niemanden zum Feind machen. Am darauffolgenden Abend standen dann alle Mann, ausgenommen Yamapi’s Freundin die keine Zeit gehabt hat, bei Kaoru vor der Tür. Die anderen hatten ebenfalls kleine Geschenke besorgt, Kyo hatte statt einer Flasche Sake gleich drei Flaschen gekauft und präsentierte selbige wenig später stolz dem Gastgeber. „Ich dachte du trinkst nicht gerne Alkohol?“ fragte Kaoru ungläubig. „Na ja, Sake trinken ist ja quasi Tradition und kein sinnloses Betrinken, wenn man es genau nimmt.“ griente der kleine Blonde, eindeutig ein Grinsen mit Hintergedanken, und stellte die Flaschen auf den Küchentisch. „Wenn du meinst.“ „Außerdem hab ich gerade eine wichtige Prüfung hinter mich gebracht, die mehr als gut gelaufen ist. Ich habe also genug Grund zu Feiern. „Sag mal, ist es hier sauberer als sonst?“ wollte Yamapi plötzlich wissen, während Toshiya und Kame unschuldig blickend daneben standen. Kame und Toshiya waren das erste Mal in Kaoru’s Wohnung und staunten nicht schlecht über die schlichte Eleganz in der kleinen Hütte, die ja nur darin begründet war, dass Kaoru kein Geld für tolle Einrichtungsgegenstände gehabt hat, als er damals mit Haruka in das Apato gezogen ist. „Ich hab immer ordentlich aufgeräumt, wenn ich Gäste erwartet hab. Stell mich hier mal nicht als absoluten Chaoten dar, Yamapi. Das könnte man nämlich eher von dir sagen als von mir.“ lachte Kaoru und schüttelte den Kopf. Derweil tauschten Kyo und Aoi vielsagende Blicke aus, die beiden wussten ja Dinge, von denen Yamapi, Toshiya und Kame nicht mal etwas ahnten. Und beide konnten sich denken, dass es Kaoru nicht mal halb so gut ging, wie er es vorgab, so gut kannten ihn beide mittlerweile. „Wir bearbeiten ihn nachher einfach mal, wenn er ein bisschen was getrunken hat.“ raunte Kyo Aoi irgendwann zu als die übrigen Gäste nach dem Essen mit Geschenke auspacken beschäftigt waren. „Also darfst du nicht so viel Sake trinken, sonst klappt das nicht.“ Und das von Kyo, der sich eigentlich nicht mehr einmischen wollte. Leider ging ihn das ganze mittlerweile doch etwas an, Die hatte völlig recht gehabt, als er das gesagt hatte. „Ich weiß. Ich versuche, mich zu beherrschen.“ seufzte Aoi und blinzelte Kaoru verstohlen aus dem Augenwinkel an. „Wenn du meinst, das nützt etwas.“ „Einen Versuch ist es allemal wert.“ Kaoru ist aufgestanden, schnappte sich zwei Päckchen und kam auf Kyo und Aoi zu. „Hier, für euch hab ich natürlich auch was besorgt.“ lächelte er zufrieden und verteilte die letzten zwei Geschenke. Aoi riss ungeduldig die Verpackung auf und staunte nicht schlecht. Er drehte das Buch herum, schlug es auf, blätterte kurz und grinste breit. „Danke, Kaoru. Damit hab ich nicht gerechnet.“ „Ja, so ist unser Kaoru-chan. Immer für eine Überraschung gut.“ sagte Yamapi schon leicht lallend und schüttete noch mehr Sake seine Kehle hinab. Auch die beiden Schauspielstudenten hatten ihre Aufmerksamkeit wieder dem Alkohol zugewandt, natürlich erst, nachdem sie sich artig für die Geschenke bedankt hatten. Kyo packte ebenfalls sein Geschenk aus. „Schmiermittel?“ „Na, für deine Vespa. Du hast dich einmal so beschwert, dass du alles hättest, außer Schmiermittel. Das war naheliegend.“ erklärte Kaoru und zuckte mit den Schultern. „Sag bloß, du willst das nicht haben? Ich hab den Kassenbon schon weggeschmissen, also kann ich’s nicht mehr umtauschen.“ „So war das nicht gemeint. Danke, Kaoru. Das ist halt kein so alltägliches Geschenk, wie du dir vielleicht denken kannst.“ „Wenigstens ist es nützlich. Und das ist doch schon mal was.“ sagte Aoi und nickte. Kyo fing auch an zu nicken wie ein Berserker. Spätestens jetzt kam Kaoru sich leicht verarscht vor. „Was wird hier gespielt?“ „Nichts. Darf man nicht mehr nicken, ohne das einem eine böse Absicht unterstellt wird?“ fragte Kyo und legte den Kopf leicht schief. „Ich frage nur.“ Alles weitere wurde vorerst durch Toshiya unterbrochen, der Kaoru dazu zwang ein großes Glas Sake auf Ex zu trinken. Dass Kaoru da mitspielte war seine eigene Schuld. Man hätte annehmen sollen, jemand der auf die 30 zuging, hätte in diesen Dingen mehr Verstand. Kyo und Aoi war das allerdings ganz recht. So hätten die beiden wenigstens nicht so viel Ärger damit, Kaoru derartig abzufüllen, dass er gesprächiger wurde. Tuschelnd warteten sie ab, überredeten Kame, Toshiya und Yamapi gegen Mitternacht nach Hause zu fahren. „Jetzt oder nie.“ sagte Aoi als Kaoru mit leicht glasigem Blick das entstandene Chaos im Wohnzimmer begutachtete. „Kaoru, kommst du mal bitte zu uns?“ fragte Kyo. Kaoru nickte und rutschte auf den Knien zum Sofa wo die beiden letzten Gäste saßen. Hätte er gewusst, wie lächerlich das ausgesehen hat, hätte er sich vermutlich die Mühe gemacht und wäre aufgestanden und ganz normal zur Couch rübergegangen. „Was gibt’s, meine lieben Freunde?“ fragte er dämlich grinsend und nippte an seiner Bierflasche. Der Sake war mittlerweile ausgetrunken, das meiste hatte Toshiya gesoffen, sprichwörtlich. „Eigentlich habe ich nur eine kurze Frage an dich.“ fing Aoi an und zündete sich eine Zigarette an, wenngleich schon riesige Rauchschwaden durch das Zimmer waberten und den Anwesenden fast die Luft zum Atmen nahmen. „Dann frag, statt so rumzudrucksen.“ „Was machst du, wenn du wieder anfängst zu arbeiten und Die über den Weg läufst?“ „Hö? Na, nichts. Was soll ich denn auch machen? Auf ihn losgehen vielleicht und ihn verhauen, weil er so ein Idiot ist?“ stellte Kaoru die Gegenfrage. „Okay, er ist noch zu klar im Kopf.“ kam die Feststellung von Kyo, ganz leise natürlich, damit Kaoru es nicht mitbekam. „Kaoru, trink doch noch was. Ist ja genug da.“ „Darf es noch etwas sein?“ fragte der Barmann. „Hai... Ein Bier, bitte...“ antwortete Die mit leicht lethargischem Tonfall. Irgendwie steckte ihm die vergangene Woche noch ziemlich in den Knochen, vor allen Dingen die Gespräche mit Shinya, mit Aoi und mit Kyo. Hatte er denn so viel falsch gemacht? Er verstand einfach nicht, warum sein Leben innerhalb der letzten paar Wochen eine Wendung um 180° gemacht hatte und warum alles immer schwieriger statt leichter wurde. Bisher war er immer davon ausgegangen, dass mit dem Alter auch irgendwann die Weisheit kommen würde, aber er hatte sich offensichtlich schwer getäuscht und kam sich jetzt noch naiver vor als mit 20 Jahren, als er zum studieren nach Amerika gegangen war. Vielleicht war das aber auch der Auslöser gewesen. Gut möglich, dass die lange Zeit im Ausland seine Sicht der Dinge derart verändert und amerikanisiert hatte, dass er mit dem japanischen Durchschnittsbürger nicht mehr klarkam. Leider hatte er nicht die geringste Ahnung, wie er herausfinden sollte, was falsch gelaufen ist. Sicher, es war ein großer Fehler gewesen, dass er damals Shinya zu sich gebeten hatte um mit ihm zu reden, dass er überhaupt noch einmal auf den jüngeren zugegangen ist um ungesagte Dinge aus der Welt zu schaffen. Es war auch falsch gewesen, dass er nichts getan hat, als Shinya ihn plötzlich geküsst hat. In dem Moment war er einfach viel zu verdattert gewesen, als das er das hätte verhindern können, so schwachsinnig das vielleicht auch klingt. Fest stand jedenfalls, dass in der Vergangenheit viel falsch gelaufen ist und er eine Menge Fehler gemacht hatte, Fehler, die nicht so einfach wieder rückgängig gemacht werden könnten, so sehr er das auch so gewollt hat. Alles was er jetzt noch tun konnte war letztendlich auf Verständnis von Kaoru zu hoffen. Aber Verständnis wofür? Dass er so einfach rumzukriegen war, selbst von jemandem wie Shinya, der nicht nur sein Auto sondern auch seine Wohnung halb zerstört hat? Oder Verständnis und Mitleid dafür, dass er jetzt so hilflos alleine in einer Bar saß und sich besinnungslos trinken wollte um wenigstens für einige Stunden alles zu vergessen? Nein, das konnte er von Kaoru weder erwarten noch verlangen. Er konnte verstehen, dass Kaoru wütend war, auch dass er verletzt und enttäuscht war, denn selbst Die hatte für sich und seinen Koi eine rosige Zukunft gesehen, wollte das es ewig hielt und er niemals wieder in so einer Situation wäre wie jetzt: Alleine in einer Bar, wie ein Einsiedler, der ausnahmsweise mal der Isolation der eigenen vier Wände entfliehen wollte. Wie oft er an diesem Abend schon sein Handy in der Hand gehabt hat und die ersten Ziffern von Kaoru’s Telefonnummer gewählt hatte, wusste er zwischenzeitlich nicht mehr. Aber selbst wenn er ihn anrief, was würde sich dann schon ändern? Er würde Kaoru nur erneut daran erinnern, dass es einen Menschen gibt, der ihm zwar viel bedeutet hat und der ihm vielleicht immer noch etwas bedeutet, der ihn allerdings so sehr verletzt hat, dass er am liebsten auf der Stelle tot umgefallen wäre, statt so weiterzumachen. Nachdem das letzte Glas Bier geleert war, beglich er still seine Rechnung, zog sich seine dicke Jacke wieder über und trat hinaus in die Nacht. Als er in diese Bar gegangen war, war der Himmel noch sternenklar gewesen, jetzt war er wolkenverhangen und kleine Schneeflocken rieselten langsam zur Erde. Ein paar lärmende Jugendliche, die offensichtlich eine Menge Spaß hatten, gingen an ihm vorbei. Manchmal wünschte er sich, er hätte eine Zeitmaschine, mit der er immer wieder, wann immer er wollte, in die Vergangenheit reisen könnte. Dann würde er noch mal zurückgehen, einige Dinge anders machen und zusehen, dass seine Zukunft nicht derart beschissen aussehen würde. Dann hätte er sich nicht dem Willen seines Vaters gebeugt um Architektur zu studieren, nein, er wäre losgezogen, hätte eine Band gegründet und wäre Musiker geworden. Als ihm allerdings bewusst wurde, dass er so wahrscheinlich nie auf Kaoru getroffen wäre, überdachte er seinen Plan allerdings noch einmal. Obwohl... Wenn zwei Menschen füreinander bestimmt waren, dann würden sie sich früher oder später doch sowieso begegnen, oder nicht? Wenn es wirklich Schicksal war, dann sollte es so und nicht anders sein. Und wieder wunderte Die sich über sich selbst. Früher hat er nie solche Gedanken gehabt. Da hat er einfach nur gelebt, es ging nur um ihn und um niemand anders. Er hatte doch auch lange Zeit niemanden gehabt, der für ihn irgendwie wichtig gewesen ist. Solange er seinen Spaß hatte, war es okay, egal ob es um Freunde, Frauen oder Männer ging. Er war eigentlich immer zufrieden gewesen, mit dem was er gehabt hat. Und er hatte alles, was er wollte. Da kamen ihm erneut Shinya’s Worte in den Sinn. Und verdammt, Shinya hatte recht gehabt. Es passte ihm ganz und gar nicht, dass er nicht mehr alles bekommen hat, was er wollte. So war es früher immer gewesen und Die hatte sich derartig daran gewöhnt, dass er gar keine Ahnung hatte, was es hieß um etwas oder jemanden zu kämpfen. Das machte es ihm auch so schwer, was mit Kaoru war. Kaoru war tatsächlich der erste Mensch, der ihm wirklich etwas bedeutet hat, bei dem es nicht einfach nur eine Floskel aus reiner Höflichkeit war, wenn er gesagt hat „Ich liebe dich!“ Es wäre natürlich so einfach gewesen, loszugehen und sich etwas anderes zu suchen, und sei es nur für eine Nacht. Aber das war nicht das, wonach ihm verlangte. Er wollte nicht einfach mit irgendjemandem ficken, er wollte Wärme, Zuneigung, jemanden, der ihm zuhörte und für ihn da war, wenn es ihm mal schlecht ging und er wollte dieser einen speziellen Person das gleiche Verständnis, Mitgefühl und die gleiche Liebe entgegenbringen. Für ihn stand fest, dass er Kaoru um jeden Preis zurückbekommen musste. Würde das nicht passieren, würde er früher oder später daran zerbrechen, das wusste er jetzt schon. Der kalte Wind, der ihm um die Ohren pfiff und kleine Schneeflöckchen durch sein Gesicht jagte sowie der schale Geschmack in seinem Mund riefen Die wieder in die Realität zurück. Er hatte jetzt eindeutig zu lange sinnierend vor der Eingangstür der Bar gestanden. Kopfschüttelnd stapfte er los, die Hände tief in den Jackentaschen vergraben. Nachdem er schon eine Weile gegangen war kam er an einem 24-Stunden-Conbini vorbei. Und wie er sich kurz die Auslagen im Schaufenster betrachtete fiel sein Blick auf ein paar Weihnachtskarten. –Ja, wieso eigentlich nicht? Schaden wird es sicherlich nicht- dachte er und ging in den kleinen Laden um eine der Karten zu erstehen. Noch im Geschäft krakelte er einen kleinen Text in die Karte, bedankte sich bei der Kassiererin für den Kugelschreiber und machte sich auf den Weg. „Ich weiß einfach nicht mehr weiter... Versteht ihr? Ich stecke fest und weiß nicht mal genau wo ich eigentlich feststecke... Ich weiß nur, dass es verdammt beschissen ist...“ Und wieder vergoss Kaoru Tränen, auch wenn er eigentlich nicht mehr weinen wollte in diesem Jahr. -Viele Menschen weinen schnell, wenn sie zu viel getrunken haben...- redete Kyo sich ein während er langsam und verständnisvoll nickte. Aoi war unterdessen damit beschäftigt, Kaoru ein Taschentuch nach dem anderen zu reichen und dem älteren ab und an aufmunternd auf die Schulter zu klopfen oder ihn kurz in den Arm zu nehmen, wenn das Zittern wieder stärker wurde. Aber Kaoru hatte reinen Tisch gemacht. Er hatte alles erzählt. Natürlich hoffte er jetzt auf mehr Verständnis, auch wenn er im ersten Moment befürchtet hatte, Kyo und Aoi würden vielleicht angewidert sein von dem, was sie über den augenscheinlichen Saubermann Kaoru erfahren hatten. Aber wenigstens war alles das gesagt worden, was er nun schon seit so vielen Jahren mit sich herumtrug, alle Dinge, über die er bisher mit niemandem hat sprechen können. Verständlicherweise waren Kyo und Aoi im ersten Moment geschockt gewesen, allerdings nicht geschockt über das, was er erzählte sondern eher die Art und Weise wie er das tat: Unverblühmt und en Detail, ohne etwas zu verschönern. Er hatte knallhart die Fakten auf den Tisch gepackt und den beiden, die er ja nicht mal nennenswert lange und gut kannte, sein innerstes zu Füßen gelegt. Dennoch zeugte es von riesigem Vertrauen, dass er seinen beiden Freunden entgegenbrachte, denn selbst wenn Kaoru betrunken war, so hatte er doch immer noch ein gewisses Fünkchen an Verstand übrig, damit er nicht in allzu peinliche Situationen geriet. Doch das war jetzt auch egal. Endlich hatte er darüber gesprochen, was ihn belastete und ihn irgendwie daran hinderte vorwärts zu kommen und es war, als wäre eine tonnenschwere Last von seinen schmalen Schultern abgefallen. „Ich bin einfach fertig mit den Nerven... Aber das schlimmste ist, dass... dass ich Die nicht mal hassen kann... Wie denn auch? Verfickt, er ist das beste, was mir je passiert ist...“ Mittlerweile hatte auch Aoi Wasser in den Augen. Einerseits, weil Kaoru ihm so leid tat und andererseits, weil er feststellte, dass seine Zuneigung für Kaoru wohl nicht erwidert werden würde. Aber genau das steigerte das Mitgefühl, das er für den Architekten empfand, noch um einiges mehr. Hinterher fragte er sich selbst, ob es letztlich wohl wirklich nur Anteilnahme gewesen ist oder ob er tatsächlich in Kaoru verknallt war. Er wusste es nicht und würde es wohl auch nie erfahren, was wahrscheinlich nicht mal die schrecklichste Alternative war. „Warum rufst du ihn nicht einfach mal an und sprichst mit ihm? Mehr nicht, nur mit ihm reden und... weiß nicht...“ sagte Aoi nachdem Kaoru eine Weile außer leisen Schluchzern und Schniefern nichts mehr von sich gegeben hatte. „Nein... Ich will nicht auf Knien vor ihm rumrutschen und darum betteln, dass wir es noch mal versuchen...“ antwortete Kaoru mit brüchiger Stimme. „Nicht?“ „Er soll vor mir auf die Knie gehen und um Vergebung bitten...“ „Kaoru, red keinen Stuss. Wenn du ihn liebst und er dich, dann geht es letztlich doch nur noch darum, dass du ihm seine Dummheit vergibst und ihm eine neue Chance einräumst.“ kam von Kyo, der sich bisher eher wortkarg gegeben und auf das Zuhören beschränkt hatte. Dass ausgerechnet er gerade diese Worte gesprochen hatte überraschte Kyo selbst. Aber darüber konnte er auch später noch nachdenken, Kaoru war jetzt erst mal wichtiger als seine eigenen, verworrenen Gedankengänge. „Eine Chance? Eine Chance wofür? Zu beweisen, dass er mich wieder hintergehen wird? Das kann nicht dein ernst sein, Kyo...“ „Er wird diesen Fehler nicht noch einmal machen.“ „Woher willst du das wissen?“ „Gott, ich hab mich schon öfters mit ihm über dich unterhalten. Und danach zu urteilen, was er gesagt hat und wie, ist es ihm wirklich ernst.“ „Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?“ „Na, er... er würde halt alles für dich tun, damit es dir gut geht und das alles...“ druckste Kyo herum. Er hatte ehrlich gesagt nicht die geringste Ahnung, wie er Kaoru das alles am besten erklären sollte, falls er mal gezielt danach fragte. Kaoru blinzelte aus rot-verheulten Augen von Kyo zu Aoi, stellte fest, dass Aoi jetzt wirklich auch heulte und gab dem schwarzhaarigen ein Taschentuch. Eine Hand wäscht die andere. „Auch wenn ich ihn eigentlich wieder zurückhaben will... Ich kann das nicht...“ murmelte Kaoru und senkte den Blick. „Warum nicht? Warum sträubst du dich vor dem, was dich glücklich machen kann?“ fragte Kyo. Kyo war jetzt der einzige im Raum, der noch bei Verstand war. „Weil ich nicht weiß, ob eine Möglichkeit besteht, dass ich überhaupt jemals glücklich werden kann...“ „Bullshit, Kaoru!“ „Ich hab einfach Angst davor... und ich will es nicht riskieren, weil es wieder schief gehen könnte...“ „Kaoru, wer nicht wagt, der nicht gewinnt...“ flennte Aoi. „Man, ihr seid solche Heulbabys.“ seufzte Kyo und öffnete zwei Flaschen Bier, eine für Kaoru, die andere für Aoi. „Ruf ihn einfach an. Vielleicht nicht unbedingt morgen, warte noch zwei oder drei Wochen. Und wenn du erst mal mit ihm sprichst, dann weißt du hinterher womöglich eher, was du tun willst. Aber fang dann bloß nicht an, auf alten Geschichten herumzureiten. Wenn er irgendwann damit anfangen sollte, dann ist das was anderes, aber versuche nicht, ihn dadurch irgendwie zu provozieren und Salz in die Wunden zu streuen... Ihm tut das alles nämlich auch wahnsinnig leid.“ Kaoru’s glasiger Blick fixierte einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand während er langsam nickte. „Hai, ich rufe ihn einfach mal an und lasse den Rest auf mich zukommen...“ Das Taxi stand mit laufendem Motor wartend vor dem Häuserblock als Die kurz ausstieg und die Weihnachtskarte in Kaoru’s Briefkasten steckte. Er selbst empfand das als eine Geste der Freundlichkeit und hoffte, Kaoru wäre nicht zu sauer, wenn er die Karte entdeckte. Mit einem leicht zufriedenen Gefühl stieg er wieder in sein Taxi und ließ sich nach Hause fahren. Am nächsten Tag ist er erst gegen Mittag im Büro gewesen. Er musste erst seinen Rausch gründlich ausschlafen und wieder klar denken können, bevor er sich an die Arbeit machen konnte. Merkwürdigerweise war niemandem aufgefallen, dass er so spät da war. Nachmittags schaute er kurz in der Buchhaltung vorbei. Die Firmeneigenen Steuerberater waren emsig mit den Jahresabschlüssen beschäftigt und hatten ein paar Fragen zu Die’s Fahrtenbuch. Offensichtlich hatte er doch einfach ganz dreist versucht, private Fahrten und sogar Restaurantbelege über die Firma abzurechnen. „Na ja, da war ich aber mit einem Kollegen essen. Also dachte ich, das wäre okay.“ versuchte Die sich herauszureden, auch wenn er genau wusste, dass das nicht so war, immerhin hatte er an der Uni auch einige wirtschaftliche Fächer belegen müssen, um ordnungsgemäß die Firma eines Tages zu übernehmen. „Andou-san, so einfach ist das leider nicht. Sie wollen doch nicht wegen Steuerhinterziehung eine Strafe zahlen, oder?“ „Nein, natürlich nicht.“ Auch seine Mutter stand dabei, schaute belustigt zu. „Wenn ich gewusst hätte, dass du dich zu einem kleinen Betrüger entwickeln würdest, dann hätte ich dich anders erzogen.“ Wie wahr, wie wahr. Ein kleiner Betrüger war er ja tatsächlich. Vielleicht nicht im geschäftlichen Sinne, aber er hatte in seinem Leben schon einige Leute hintergangen, was nicht sehr fair gewesen ist. Aber damit sollte jetzt Schluss sein. Das war einer seiner guten Vorsätze für das neue Jahr: Ehrlich sein, zu sich selbst und zu anderen, keine schiefen Touren mehr, nicht mehr schwindeln und schon gar nicht mehr betrügen. Versuchen konnte er das zumindest, auch wenn er selbst wusste, dass einiges nicht so leicht einzuhalten war. Ebenfalls ziemlich verkatert und völlig erschlagen wachten Kaoru, Kyo und Aoi gegen Mittag auf. Irgendwann tief in der Nacht waren sie alle so wie sie waren eingeschlafen, nachdem sie, allen voran Kyo und Aoi, die restlichen Biervorräte gekillt hatten. Kaoru’s Kopf hing auf Aoi’s Schulter, Kyo’s Kopf war schlichtweg nach vorne gekippt und der kleine Blonde hatte jetzt verständlicherweise extreme Nackenschmerzen. Ein Glück nur, dass an diesem kalten Dezembermontag die Semesterferien angefangen hatten und weder Aoi noch Kyo eine Vorlesung verpassen konnte. Kaoru war als erstes aufgewacht. Ohne viel Zeit zu verlieren ging er in die Küche und machte sich daran, Frühstück für sich und seine Freunde zu machen. Wenig später weckte er Aoi und Kyo. Merkwürdigerweise sahen die beiden ihn leicht betreten an, als wäre ihnen jetzt peinlich, was sie am Abend zuvor willentlich in Erfahrung gebracht hatten. „Alles okay bei euch?“ fragte Kaoru schmunzelnd. Die beiden nickten unisono nachdem sie einen kurzen Blick ausgetauscht hatten. „Ich glaub euch das nicht wirklich.“ „Doch, kannst du.“ kam von Aoi. „Ich für meinen Teil bin nur ziemlich groggy, weil ich so viel Alkohol nicht gewöhnt bin.“ entschuldigte sich Kyo. „Wer ist jetzt das Heulbaby, huh?“ neckte Kaoru ihn. „Ich vermute mal, du hast dir auch schon mindestens zwei Kopfschmerztabletten reingepfiffen.“ entgegnete er auch wenn er sich wunderte, dass Kaoru sich an diesen Satz von ihm noch erinnerte, immerhin war Kaoru mit den Nerven am Ende gewesen. „Nein, es war nur eine, aber die hat erstaunlich schnell gewirkt.“ Aoi’s Kopf sackte auf die Tischplatte neben sein Frühstücksgedeck. „Ich glaube mal stark, dem geht’s schlechter als uns beiden zusammen.“ merkte Kyo leicht bissig an und tätschelte Aoi’s Schulter. „Was trinkst du auch so viel?“ „Du hast mich doch herausgefordert...“ nuschelte Aoi ohne den Kopf zu heben. „Gegen so einen wie dich konnte ich ja nun keine Niederlage einstecken...“ „Und? Bist du erwachsen und im vollen Besitz eines eigenen Verantwortungsbewusstseins oder nicht?“ fragte Kaoru und servierte das Frühstück (Pancakes, Ham and Eggs, Brötchen die er nur schnell aufbacken musste, leckere Marmelade und Konfitüren, Schinken, Salami, eine einzige große Gaumenfreude). „Seid nicht so fies zu mir...“ Kaoru kommentierte Aoi’s Leiden nicht weiter sondern legte wortlos zwei Kopfschmerztabletten auf Aoi’s Teller, sehr zu Kyo’s Belustigung. „Komm Aoi, heb deinen Kopf mal wieder vom Tisch und mach dann ‚aaa’.“ griente er und pulte die Tabletten aus der Plastikverpackung. Nachdem er Aoi die beiden Tabletten mit einem Glas Orangensaft eingetrichtert hatte war er richtig zufrieden, bis sein Blick auf Kaoru fiel. Kaoru zog schon wieder ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, immer dann, wenn er meinte, niemand beobachtete ihn. Doch statt wieder mitleidverkündende Worte zu sprechen drückte er kurz unter dem Tisch in einer freundschaftlichen Geste Kaoru’s Knie und lächelte ihn aufmunternd an. „Dann lasst uns mal essen.“ Nachdem Die sich kurz die Bilanzen des noch laufenden Geschäftsjahres angesehen hatte machte er sich daran, die Einrichtung von Kaoru’s neuem Büro zu koordinieren. Nicht, dass er das hätte machen müssen, er wollte nur, dass Kaoru sich dort wohlfühlte. Also sorgte er nicht nur dafür, dass Kaoru einen bequemen und komfortablen Bürostuhl bekam sonder auch dafür, dass einige Bilder an den Wänden hingen, von denen Kaoru mal beiläufig erzählt hatte, dass sie ihm gefallen würden. Ja, auch die konnte tatsächlich sehr umsichtig und auf die Wünsche seiner Mitmenschen bedacht sein. Außerdem hatte Die natürlich auch noch immer gewisse Hintergedanken und wollte Kaoru wieder zurückhaben. ~~~ T.B.C. ~~~ Ich weiß, das Ende dieses Kapitels ist ein bisschen unglücklich, aber ich wollte es endlich hochladen. Bis zum nächsten Mal, schöne Woche noch und natürlich schöne Ferien XD das nonie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)