Meetings mit Folgen von NoUseForAName ================================================================================ Kapitel 9: Allohol macht Birne hohl... -------------------------------------- Kapitel 9 – Allohol macht Birne hohl... ~~~ ~So, mir gehört natürlich immer noch keiner von den Charakteren, alles ist frei erfunden, hoffe ich zumindest XD~ Vielen Dank auch an meine treuen Leser *schleim* Hinterlasst bitte auch weiterhin fleißig Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Ich bin für alles offen. Oh, ich werde mit diesem Kapitel übrigens einige Charaktere näher hinterleuchten, die bisher ein bisschen zu kurz gekommen sind, meiner Meinung nach zumindest (nur damit sich niemand wundert) Und für alle, dich sich über Aoi’s Nachnamen gewundert haben: Im Internet steht mal Shiroyama Yuu, mal Joyama Suguru, ich hab nur leider keine Ahnung, wie er jetzt wirklich heißt. Ist an sich auch nicht so wichtig, ich wollte es nur mal angemerkt haben. Viel Spaß mit dem 9. Kapitel! ~~~ Als Kyo vor Andou senior in dessen Büro stand kroch noch mehr Ungewissheit in ihm hoch, denn Kenji Andou sah ihn mit sehr ernstem Blick an, sagte eine ganze Weile nicht ein Wort. „Weißt du, Kyo-kun, in den letzten Tagen hab ich mir einige Gedanken zu dir gemacht.“ sagte Andou senior schließlich und bedeutete Kyo sich hinzusetzen. Kyo nickte kurz und schluckte schwer. „Keine Angst, es ist nichts schlimmes.“ Dann fing er an zu lächeln und zog eine Schreibtischschublade auf, zog eine Klarsichthülle mit mehreren Blatt Papier drin heraus. „Ich hab mich nur gefragt, was ich dir in Zukunft für deine Tätigkeiten hier zahlen soll. Außerdem möchte ich dir gerne ein Angebot machen.“ „Und welches wäre das?“ „Schau es dir an.“ Andou gab Kyo die Klarsichthülle, lehnte sich dann in seinem Lederbürostuhl zurück und wartete erst mal ab. Kyo hielt doch tatsächlich zwei Arbeitsverträge in der Hand. Einen für seine Aushilfstätigkeit während des Studiums und noch einen für die Zeit danach. „Ich soll weiter hier arbeiten, wenn ich mein Diplom habe?“ fragte Kyo mit ungläubigem Blick. „Genau das. Ich meine, du kennst dich hier fast besser aus als ich. Und ich hab gesehen, dass du Niikura-san einmal mit seinen Zeichnungen geholfen hast.“ „Genau, nachdem ich diese fast zerstört hatte...“ „Das tut ja nichts zur Sache. Du hast eindeutig enormes Talent und du machst gute Arbeit, ich hoffe wirklich, dass du diese Chance wahrnimmst.“ „Liebend gerne.“ Kyo verbeugte sich lange und tief, lächelte glücklich als er sich wieder aufrichtete. „Soll ich gleich unterschreiben?“ „Gerne, aber willst du denn nicht vorher schauen, was du in Zukunft verdienst?“ „Nein, ich vertraue Ihnen voll und ganz.“ Die Verträge wurden also schnell unterschrieben und Kyo machte sich wieder auf den Weg ins Archiv. „Aoi, wir haben heute Abend wirklich was zu feiern.“ „Und was?“ wollte der schwarzhaarige wissen. „Wird noch nicht verraten. Ist was ganz großartiges. Also dann, auf auf ans Werk und weitermachen.“ „Schau an, mein Nachbar aus dem Studentenwohnheim.“ stellte Kame überrascht fest, als er abends in Kyo’s Wohnung vor Aoi stand. Aoi nickte nur, hatte große Augen. „Wer hätte denn ahnen können, dass man sich um viele Ecken eigentlich schon fast kennt.“ sagte Kyo und verteilte Bierflaschen an Kame, Aoi und Toshiya. „Obwohl ich mich nicht erinnern kann, dass wir jemals miteinander gesprochen haben.“ warf Aoi ein und hob den rechten Zeigefinger. „Das kann daran liegen, dass Toshiya dich nicht rechtzeitig bemerkt hat.“ griente Kyo. „Hö? Wie soll ich das verstehen?“ wollte Aoi wissen. „So war’s damals bei Kyo. Toshiya hat Kyo gesehen, sich an ihn geschmissen und hat nicht mehr von ihm abgelassen.“ erklärte Kame und sah sich nach einem Flaschenöffner um. „Ich bin aber nicht schwul!“ verteidigte sich Toshiya. „Nur ein bisschen komisch.“ „Das, lieber Toshiya, macht dich nicht unbedingt weniger verdächtig.“ „Wieso verdächtig? Ich sag doch nur wie’s ist.“ schmollte Toshiya und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist halt ein Spinner. Alles was du sagst macht dich irgendwie verdächtig.“ Aoi verschwand kurz auf die Toilette und überprüfte sein Outfit im Spiegel, zupfte ein paar Haarsträhnen zurecht und seufzte. Irgendwie fühlte er sich ein wenig unwohl. Immerhin kannte er niemanden wirklich. Mit Kyo hatte er zwar schon eine gute Woche zusammengearbeitet, aber sie kannten sich halt nicht richtig. Aoi hatte allemal den Eindruck, dass Kyo eine an sich umgängliche Person war, meist freundlich und gut drauf, wenn er ausgeschlafen war. Kyo war also der Mensch in der Andou-Corporation, den Aoi sich unbedingt warm halten wollte, so konnte er sichergehen, dass Kyo ihm auch mal hilfreich unter die Arme greifen könnte, wenn er in der Uni nicht weiterkam oder wenn er auf der Arbeit ein Problem oder eine Frage hatte. Als Aoi wieder ins Wohnzimmer kam verteilte Kyo gerade Sektgläser. „Für dich auch eins, Aoi-kun?“ „Klar. Ich will ja mit anstoßen, ne.“ „Worauf stoßen wir denn eigentlich an?“ fragte Kame und setzte sich auf die Couch. „Toshiya, mach mal nen Trommelwirbel.“ sagte Kyo und wartete einen Moment, bis Toshiya so weit war und für die nötige Spannung sorgen konnte. „Also, wie ihr alle wisst, bin ich im Moment ja noch Praktikant. Dieser Zustand wird allerdings nicht mehr lange anhalten. Sobald das Praktikum beendet ist werde ich als Aushilfe weiter in der Andou-Corporation arbeiten. Und danach, und jetzt kommt’s, wenn ich mein Diplom in der Tasche habe, kann ich als Architekt mein eigenes Büro beziehen!“ „Und deswegen bestellst du uns hierher?“ fragte Toshiya und schaute dumm aus der Wäsche. „Bitte?“ fragte Kyo zurück und machte ein noch dümmeres Gesicht. „Na, das war uns von Anfang an klar, dass die dich übernehmen. Wenn nicht, dann hätten die halt eine Briefbombe bekommen.“ Aoi nickte anerkennend, fischte dann seine Zigaretten aus der Tasche und lehnte sich an Kyo’s vollgepacktem Schreibtisch an. „Und das kam einfach so?“ „Nein, ich hab hart dafür gearbeitet. In der Firma is nix mit hochschlafen oder so. Da zählt nur reine Muskelkraft, also quasi zumindest.“ erklärte Kyo schmunzelnd und zuckte mit den Schultern. „Ich meine, du bist ja noch ein paar Jahre zu Gange mit dem Studieren. Wenn du dich gut anstellst während deines Praktikums, dann schreib einfach ne Bewerbung, wenn du fertig bist.“ „Genau, nicht so wie Yamapi das gemacht hat.“ sagte Kame und nickte. „Doshite ka?“ fragte Aoi. „Na, der hat sich gar nicht erst beworben, hat sich auf die faule Haut gelegt und nur durch viel Glück einen Job bekommen. Und warum? Weil er mit Kaoru befreundet ist. Und Kaoru versteht sich gut mit dem Junior-Chef.“ Als Kyo das hörte drehte sich ihm fast der Magen um. Bisher hatte er noch niemandem anvertraut, was er damals in der Tiefgarage beobachtet hatte. Und eigentlich wollte er auch niemandem davon erzählen, zumindest keinen Leuten, mit denen er entweder zusammenarbeitete oder denen, die ebenfalls mit Kaoru befreundet waren oder ihn auch nur im entferntesten kannten. Früher oder später würde sich einer verplappern und nicht nur Kaoru und Die sondern letztlich auch Kyo selbst würden verdammt dumm dastehen. (Anm. d. A.: Ich weiß, ist eine irrsinnig lange Überleitung, Tschuldigung XD) „Na ja, ich vermute mal, dass... Andou-junior hat’s sicherlich auch nicht immer leicht. Und Kaoru hat nun mal zum gleichen Zeitpunkt wie er sein Studium abgeschlossen, in gewisser Weise sind sie ja auch Leidensgenossen. Es spricht ja nichts dagegen, wenn sie sich gut verstehen. Das hilft bestimmt beiden irgendwie, mit dem ganzen Druck klarzukommen.“ sagte Kyo. –Leidensgenossen auch in mehr als einer Hinsicht...- dachte er dann, versuchte aber sofort, diesen Gedanken wieder abzuschütteln. „Jetzt machst du dich verdächtig.“ sagte Toshiya mit schiefem Blick. „Gar nicht, ich versuche nur, das ganze ein bisschen zu hinterleuchten.“ fuhr der kleine Blonde schulterzuckend fort. „Seid ihr fertig mit Sekt trinken? Wenn ja, dann können wir uns nämlich langsam auf den Weg machen, statt weiter hier rumzuhocken.“ „Zu Fuß?“ fragte Toshiya und hatte direkt einen leidenden Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Hast du ein Auto, lieber Toshiya?“ fragte Kame. „Nein.“ „Bist du mit dem Fahrrad hier?“ „Nö.“ „Bist du der Eigentümer einer S-Bahn?“ „Iie.“ „Ist die Frage damit geklärt?“ „Hai, denke schon.“ „Du bist manchmal so dämlich, Toshiya. Schalt mal dein Gehirn ein und denk ein bisschen nach, bevor du sprichst.“ „Mach es mal nicht schlimmer als es ist.“ sagte Kyo und musste lachen als er den traurigen Bambiblick von Toshiya bemerkte. „Er ist vielleicht ein Idiot, allerdings ein ganz liebenswerter, wenn auch penetranter Idiot.“ „Das macht es nicht zwangsläufig besser, Kyo-chan.“ Die erste Bar wurde angesteuert, es wurde ordentlich gebechert und, natürlich, wurde es auch recht spät, zumindest für die meisten. Einige wenige, wie z. B. Aoi, hatten leider nicht daran gedacht, dass man nach zu viel Alkohol, besonders als Japaner, doch leichte Verständigungsprobleme und Ärger mit der Grob- und Feinmotorik bekommen konnte. Oh, die schnell einsetzende Müdigkeit hatte Aoi auch vergessen. Und so kam es, dass er irgendwann mit einem Glas Bier in der rechten Hand und einer Zigarette in der linken eingeschlafen war, der Kopf stilecht auf der Tischplatte liegend. „Ah, schaut euch das an. Sieht das nicht herrlich verpeilt aus?“ kicherte Toshiya, ebenfalls stark alkoholisiert, und tätschelte Aoi den Kopf. „Weiß einer, wie der nach Hause kommen will?“ fragte Kame. „Na ja, wenn er, so wie du, im Studentenwohnheim wohnt, dann könnt ihr doch zusammen nach Hause fahren.“ sagte Kyo und grinste heimtückisch. „Super. Ich bin eigentlich nicht mitgekommen um Babysitter zu spielen.“ Trotzdem war es beschlossene Sache und auch wenn Kame selbst noch fast topfit war, schleifte er Aoi wenig später in die U-Bahn und fuhr mit ihm ins Studentenwohnheim zurück. Irgendwie schaffte er es sogar, Aoi so lange wach zu halten, dass er ihm den Schlüssel für sein Zimmer geben konnte. Kame mühte sich reichlich ab, aber letztlich lag Aoi tief schlafend im Bett und sah aus wie ein kleines Baby. Kame musste unwillkürlich grinsen, bevor er kopfschüttelnd aus dem Zimmer ging und sein eigenes Bett ansteuerte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es nicht das schlechteste war, dass Aoi zu der eingeschworenen Clique gestoßen war. Einerseits brachte das ein wenig neuen Schwung in das ganze, andererseits schien Aoi ein sehr angenehmer Zeitgenosse zu sein, wenn auch augenscheinlich ein wenig schüchtern. Aber er wusste das einige Menschen eine gewisse Zeit brauchten, sich in einem neuen Umfeld zu akklimatisieren. Kame wollte Aoi jedenfalls eine Chance geben zu zeigen, dass er ein netter, ehrlicher und loyaler Mensch war. Denn mal im ernst: Wer jemanden wie Toshiya zum Freund hatte, einen Menschen der völlig abgedreht und irgendwie, auf seine eigene liebenswerte Art und Weise, geisteskrank war, den konnte es kaum schlimmer treffen, oder? Als Kaoru und Die im 26. Stockwerk aus dem Aufzug stiegen und die Tür des Apartments aufschlossen waren beide total erschlagen. Beim Flug von Hongkong, wo die „Reisegruppe“ sich die letzten zwei Tage aufgehalten hatte, hatte man zwar keinen Jetlag, aber die plötzlich Hitze haute einen förmlich um. In Shanghai war es zwar auch heiß gewesen, aber Tokyo hatte leider immer noch diese unerträgliche Schwüle. „Und du prahlst immer so mit deiner Klimaanlage...“ maulte Kaoru und zog sich die Schuhe aus. „Ich hab wohl vergessen, die Klimaanlage anzuschalten, bevor wir geflogen sind.“ versuchte Die sich zu erklären und folgte Kaoru’s Beispiel, als dieser schnurstracks ins Schlafzimmer ging. „Bist du jetzt beleidigt?“ „Die, ich schwitze wie ein Tier. Das ist nicht schön. Es ist ekelig!“ Ja ja, Kaoru und der Schweiß. Eindeutig zwei Dinge, die nicht sonderlich gut zusammenpassten. Aber Die hörte kaum zu, immerhin stand Kaoru mitten im Schlafzimmer und riss sich die Kleider vom Leib. „Du hast es schon nicht leicht, ja ja.“ sagte er mit verträumtem Blick und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die!“ „Ist ja schon gut, ich geh die Klimaanlage anschalten. Pass aber auf, dass du dir dann nichts abfrierst.“ Die hatte Kaoru noch nie so miesgelaunt erlebt und war doch ein bisschen erschrocken, konnte sich das Verhalten seines Koi’s aber durchaus erklären. Schwitzen war ja nun wirklich kein schönes Gefühl. Als Die wieder ins Schlafzimmer kam lag Kaoru nur noch in seiner Boxershorts auf dem Bett und hatte sich ein Kissen über den Kopf gezogen. „Soll ich die Jalousien runterlassen?“ „Nani?“ „Du siehst aus, als wäre es dir zu hell.“ Kaoru schüttelte den Kopf und legte das Kopfkissen wieder dahin wo es hingehörte: Unter seinen Kopf. „Ich will mich einfach nur kurz ausruhen, mehr nicht...“ „Okay. Ich mach was zu essen.“ Kaoru konnte nicht verhindern, dass er tief und fest schlief, als Die schließlich erneut im Schlafzimmer stand und ihm Bescheid geben wollte, dass das Essen fertig war. „Tja, da ist wohl nichts zu machen... Schlaf gut, Engelchen.“ lächelte Die, fast wie zu sich selbst und ging zurück in die Küche, das Essen sollte ja nicht kalt werden. Es war trotzdem schon ärgerlich für ihn, immerhin kochte er so gut wie nie selbst. Als er dann jedoch den ersten Bissen im Mund hatte war er sogar froh, dass er Kaoru nicht geweckt hatte. Es schmeckte einfach fürchterlich. „Ist er wohl schon wach?“ fragte Toshiya als er mit Kame vor Aoi’s Zimmertür stand und lauschte. „Wahrscheinlich nicht. Denk einfach mal nach, wie derbe betrunken er gestern war.“ sagte Kame und schüttelte den Kopf. „Wenn du’s so genau wissen willst, dann klopf doch einfach mal an.“ „Hallo? Hast du nicht mich angerufen und mich gebeten, bei dir vorbeizukommen damit wir gemeinsam nach ihm schauen können?“ „Eigentlich wäre das ja Kyo’s Aufgabe gewesen, er hat ihn schließlich mitgeschleppt.“ „Kyo ist beschäftigt. Außerdem hat Aoi ihn gefragt, ob er was trinken gehen will, nicht umgekehrt.“ sagte Toshiya und rollte mit den Augen. „Wie auch immer, ich geh da jetzt einfach rein.“ sprach’s und öffnete einfach so die Zimmertür. Woher sollte er denn auch wissen, dass Aoi definitiv schon hellwach war und gerade splitternackt mitten im Zimmer stand um sich umzuziehen? Ohne ein Wort zu verlieren zog Toshiya die Tür ruckartig zu, lief komplett rot an und stürmte den Flur entlang. Egal wohin, er wollte einfach nur weg. Wenig später steckte Aoi seinen, ebenfalls tomatenroten, Kopf durch die Tür. Kame war einfach dort stehengeblieben, er hatte ja keine Ahnung, was das Problem war. „Wo is er denn hin?“ fragte der schwarzhaarige und versuchte krampfhaft nicht nervös zu klingen und die ganze Situation ein wenig herunterzuspielen. „Keine Ahnung, er scheint etwas in deinem Zimmer gesehen zu haben, was ihn extrem geschockt hat.“ Aoi verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. „ Und was treibt dich her, wenn ich fragen darf?“ „Wir wollten nur mal schauen, ob alles okay ist, immerhin bist du gestern doch schon heftig abgestürzt.“ „Doch, alles bestens. Ich hab zwar keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen bin und so, aber an sich geht’s mir gut.“ „Dann schlag ich vor, dass wir das beim Frühstück klären, auch wenn’s für das Frühstück eigentlich schon ein bisschen spät ist.“ „Egal, ikimasu. Ich hab echt einen Bärenhunger.“ Auf dem Weg raus aus dem Wohnheim entdeckte Kame auch Toshiya. Toshiya’s Kopf war immer noch hochrot, aber er schien sich schon ein wenig beruhigt zu haben. „Gomen, Aoi...“ sagte er kleinlaut. „Schon okay, war ja keine Absicht.“ „Ich weiß immer noch nicht, was passiert ist.“ sagte Kame und legte den Kopf leicht schief. „Ist auch nicht so wichtig. Oder Aoi? Was sagst du? Sollte das jeder wissen?“ fragte Toshiya mit einem übertrieben freundlichen Lächeln. Aber Aoi senkte sofort den Blick. Ihm war das natürlich auch peinlich. „Nee, das sollte am besten niemand wissen.“ Trotzdem konnte Kame es während des gesamten Frühstücks nicht lassen immer wieder nachzufragen. Aber Toshiya und Aoi blieben hart und verrieten nichts. Als sie mit dem frühstücken fast fertig waren stieß Kyo auch noch dazu, die Runde war also fast komplett. „Wer fehlt denn noch?“ wollte Aoi wissen und blinzelte Toshiya fragend an. „Na, Kaoru und Tomohisa. Seit die beiden bei Andou arbeiten sind sie so beschäftigt. Kaum auszuhalten.“ „Ich glaube, Kaoru hat im Moment andere Sachen im Kopf, als sich mit uns zu treffen.“ sagte Kyo und zündete sich eine Zigarette an. „So? Was denn?“ wollte Toshiya wissen. Er hatte das Gefühl, Kyo wüsste mehr als alle anderen. „Öh... Na, die Eindrücke der China-Reise verarbeiten, denke ich mal...“ „Denkst du das oder weißt du’s?“ „Ich vermute mal, dass es so ist. Keine Ahnung. So viel hab ich mit ihm ja jetzt auch nicht zu tun.“ „Kaoru war der mit dem Kaffee, oder?“ fragte Aoi hilflos. Er war ganz schön verwirrt. Immerhin ging es hier die ganze Zeit um Personen, die er wissentlich noch nie getroffen hat. „Genau, der mit dem Kaffee, von Etage 3.“ nickte Kyo. „Ich hab von Yamapi gehört, dass Kao sich wohl in letzter Zeit ziemlich gut mit seinem Chef versteht!?“ warf Toshiya ein, nur wusste keiner, ob das jetzt eine Feststellung oder mehr eine Frage war. Als Kyo nicht sofort etwas erwiderte wurde er ungeduldig. „Nun sag schon. Weißt du was, was wir nicht wissen?“ Kyo schüttelte den Kopf, wich aber gleichzeitig Toshiyas bohrendem Blick aus. „Kyo-chan?“ „Nenn mich nicht so!“ protestierte der kleine Blonde und blickte gekränkt drein. „Sag schon!“ „Was soll ich dir denn sagen? Ich finde es nicht ungewöhnlich, wenn sich ein Arbeitnehmer gut mit seinem Chef versteht. Das sollte überall so sein. Außerdem hab ich euch das gestern schon mal erzählt. Was bringt es euch also, wenn ich’s noch mal mache?“ „Hätte ja sein können, dass du dich doch noch verquatschst.“ bemerkte Toshiya mit süffisantem Gesichtsausdruck. „Da gibt es nichts, wo ich mich verquatschen könnte.“ „Also, Aoi, kleine Aufgabe für dich: Behalte das mal im Auge und sag Bescheid, wenn da irgendwas ist, was nicht ganz normal ist, okay?“ sagte Toshiya und riss seine Rehaugen so weit auf, dass man meinen konnte, er wäre wirklich ein Reh, das nachts auf einer Straße stand und von den Scheinwerfern eines Autos erfasst wurde, kurz bevor es tot gefahren wurde. „Eh, ja. Okay. Warum auch immer.“ nickte Aoi, der mittlerweile komplett verwirrt war. War in der Andou-Corporation etwa etwas faul, wovon niemand etwas wusste? Oder machte es Toshiya und Kyo einfach nur Spaß ihn durcheinander zu bringen um ihn irgendwie zu testen? Er hatte keine Ahnung und beschloss vorerst, seine Gedanken dazu ad acta zu legen. Er hatte später noch genug Zeit, sich einen Reim darauf zu machen. Wenigstens erzählten die anderen ihm nach und nach, wie er nach Hause gekommen war und füllten die übrigen Lücken in seinem Gedächtnis auf. „Tja, ich schätze mal, du lässt in nächster Zeit die Finger vom Alkohol?“ fragte Kyo grinsend und klopfte Aoi aufmunternd auf die Schulter. „Da bin ich mir noch nicht so sicher.“ „Bist du etwa Alkoholiker, Aoi?“ fragte Kame geschockt. „Quatsch. Ich koste es nur voll und ganz aus, dass ich alt genug bin um mich anständig zu besaufen und dazu noch das Geld habe, um das alles zu finanzieren.“ sagte Aoi mit einem dicken Grinsen im Gesicht. (Anm. d. A.: Trinkt nicht so viel! Das, was hier beschrieben ist, ist quasi genau das, was ich am letzten Wochenende „durchgemacht“ habe. Ich weiß bis heute nicht, wem die Handynummer gehört, die ich am nächsten Morgen in meiner Tasche gefunden habe... EBM und Salitos ist auf Dauer echt keine gute Mischung...) Kame freute sich, dass Aoi mittlerweile doch recht gut „aufgetaut“ war und ein bisschen offener über sich selbst sprach, und das nach nur einem Tag. Er hatte erst angenommen, das ganze würde ein wenig länger dauern. Na ja, und Kyo? Kyo war natürlich froh, dass das Thema wieder von Kaoru weggeleitet war und er nicht weiter Rede und Antwort stehen musste zu etwas über das er nicht sprechen wollte. Aoi hatte außerdem auch noch einige Fragen an Kyo was die Arbeit und das Studium anging. Das wurde den anderen irgendwann zu langweilig und Kame und Toshiya verabschiedeten sich wieder, ließen die angehenden Architekten alleine. „Gut geschlafen?“ „Gut? Himmlisch...“ antwortete Kaoru mit schläfrigem Blick auf Die’s Frage und streckte sich. „Hab ich das Essen verpasst?“ „Hai, ist aber nicht so schlimm.“ „Hat’s nicht geschmeckt?“ „Könnte man so ausdrücken, ja.“ nickte Die und wurde leicht rot. „Was soll ich denn machen? Ich hab halt nie beigebracht bekommen, wie man kocht.“ Kaoru schüttelte den Kopf und fing an zu lachen. „Du kannst es ja noch lernen. Mit 25 Jahren ist man dafür nicht zu alt.“ „Sagst du. Es kann ja nicht jeder so perfekt sein wie du.“ „Stimmt. Es fällt mir schwer, dir das so direkt ins Gesicht zu sagen, aber es ist so.“ Die revanchierte sich für diese Äußerung auf seine Weise, auch wenn Kaoru daraus auch einen deutlichen Vorteil zog. Man kann es schließlich nicht jedem recht machen, oder? Wenigstens hatte Die es versucht. Und Kaoru schien hinterher nicht unzufriedener als vorher. „Willst du vielleicht jetzt was essen?“ fragte Die. „Ja, denke schon.“ „Kochst du mir was leckeres?“ Kaoru nickte ergeben und stand auf, suchte seine Boxershorts vom Boden und ging in die Küche. Währenddessen blieb Die noch einen Moment im Bett liegen und ruhte sich ein bisschen aus, ohne einzuschlafen allerdings. Montags ging es wieder ins Büro. Yamapi belagerte Kaoru eine ganze Weile und fragte nach, wie es in China gewesen ist. Kaoru erzählte also alles so detailgenau wie möglich, konzentrierte sich nebenbei weiter auf seine Arbeit und zeichnete in aller Seelenruhe weiter. „Mou, man könnte fast meinen du wärst eine Frau, Kao.“ bemerkte Yamapi nach einer Weile. „Wie kommst du auf die Idee?“ „Na ja, diese ganze Multi-Tasking-Geschichte. Du weißt schon, mehrere Sachen gleichzeitig zu machen. Der Volksmund sagt ja, Männer hätten das nicht so gut drauf.“ „Liegt bestimmt an meinen schmalen Hüften.“ scherzte Kaoru und legte den Tuschestift zur Seite. „Das wird’s sein, genau.“ lachte Yamapi. „Ich wollte mir einen Kaffee holen. Kommst du mit?“ „Nee, deine Plörre trinke ich nicht gerne.“ In der Küche traf Kaoru dann zum ersten Mal auf Aoi. „Ah, Sie sind sicher Niikura-san?“ fragte der schwarzhaarige sofort und verbeugte sich. „Hai. Und mit wem hab ich die Ehre?“ „Joyama Aoi, der neue Praktikant.“ „Freut mich. Hat Kyo dir schon alles gezeigt?“ Aoi nickte. „Ich muss mir zwar eine ganze Menge merken, aber das klappt schon. Hoffe ich zumindest.“ „Ich geh doch mal stark davon aus, dass du das hinkriegst. Die stellen hier immerhin nicht jeden ein, selbst wenn es nur um eine Praktikanten-Stelle gibt.“ sagte Kaoru und goss sich eine Tasse Kaffee ein. „Gomen, dass ich dich einfach duze.“ „Kein Problem.“ winkte Aoi ab und lächelte Kaoru freundlich an. „Also, du kannst mich auch ruhig duzen. Ab jetzt nenn mich einfach Kaoru, okay?“ „Okay.“ „Klasse. Ich muss mich wieder an die Arbeit machen. Bestell Kyo schöne Grüße von mir. Soweit ich weiß, ist er mir nächste Woche zugeteilt um mir zu helfen.“ „Ich kann ihn nachher auch kurz zu Ihnen... zu dir hochschicken?“ „Das wär natürlich super, dann kann ich alles mit ihm klären, was er wissen muss.“ Eine Stunde später stand Kyo dann in Kaoru’s Büro. „Du wolltest mich sprechen?“ „Ja, nur ganz kurz wegen nächster Woche.“ „Okay, Boss. Was soll ich tun?“ „Öh... Das weiß ich selbst noch nicht genau... Ich wollte dich auch Fragen, wie sich dein neuer Kollege so anstellt.“ „Gut, doch.“ „Scheint nett zu sein.“ Kyo nickte. „Und er kann Saufen wie ein Loch.“ bemerkte er dann bissig und grinste. „Oha, nicht das er sich seine Gehirnzellen wegsäuft?“ „Denke nicht, nein.“ „Gut... Okay... Ich will dich auch nicht länger aufhalten. Wir sehen uns bestimmt später noch mal.“ Kyo nickte, winkte kurz und verschwand wieder, so schnell wie er gekommen war. Als Kaoru wieder vor seinem Zeichenbrett stand und grübelte ging die Tür auf. „Mittagessen?“ Es war natürlich Die. „Sorry, ich hab echt viel zu tun.“ sagte Kaoru und drehte sich um. „So viel, dass du nicht mal was essen willst?“ Kaoru nickte. „Leider. Wenn jemand letzte Woche meine Arbeit gemacht hätte, dann wäre das was anderes.“ „Okay. Aber denk dran, ich mag es nicht, wenn mein Mann ein einziges Knochengerüst ist.“ sagte Die und fing an zu grinsen, gab Kaoru schnell einen Kuss und ging wieder. -Das sagt der richtige.- dachte Kaoru kopfschüttelnd und machte sich wieder an die Arbeit. ~~~ !!TBC!! ~~~ Eh, ich bin mit diesem Kapitel nicht wirklich zufrieden, aber auch das überarbeiten hat nichts mehr gebracht. Ich bitte vielmals um Entschuldigung und hoffe, dass ihr beim nächsten Kapitel trotzdem wieder dabei seid. Sankyuu! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)