Terra & Bouddi = *seufz* *Augenzuhalt* *schreib* von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ach Gott, jetzt habe ich die fast amtliche Erlaubnis, ein bisschen was mit Boudiccas Figuren zu machen, und jetzt fällt mir nicht vernünftiges ein. Es soll doch aber etwas besonderes, perfektes, etwas, was zu den Figuren passt, werden... Und die kleine dumme Idee, die ich am Anfang hatte, hat weder Hand noch Fuß, außerdem weiß ich nicht, ob die Tatsache, das ich vorhatte, auch meine Chars zu benutzen, unter "Figuren klauen und in irgendein blutiges Rollenspiel stecken" fällt. oO(streichen wir das blutig, ich kann so was eh nicht schreiben) Vor allem: wo ist der richtige Ton? Ich wollte etwas lustiges schreiben, eigentlich. Leider habe ich noch zu viel vom Tonfall von Victor und Morgana im Hinterkopf, das wäre etwas fatal, sollte ich versuchen, so etwas auf Frey oder Lutes anzuwenden. *kopfschüttel* Ich hätte die Finger davon lassen sollen, jetzt mach ich mich nur lächerlich. *verzweifel* Na gut, eine dumme Idee ist besser als keine und wo ein Anfang ist, da kommt vielleicht auch noch eine Szene hinterher... ((*Figurenzusammentrommel* Bei Fuß! Alle in einer Reihe aufstellen! Sec, ich sagte "Alle", und wenn ich alle sage, dann meine ich alle und da gehörst du auch dazu! Mecker nicht rum! Steh gefälligst gerade! SEC!!! So, und nun zum Rest. Sethi, wegtreten, viel zu ägyptisch, die Szene ist eher mittelalterlich. Fire? Na gut, Barbaren gibt es immer, sie werden dich zwar für einen Germanen halten, aber was macht das schon. Sunny.. hm, schwere Entscheidung. Zieh dir ein paar andere Klamotten an, dann fällst du nicht so auf. Mal sehen, ob wir dich nicht irgendwo als Statisten unterkriegen. Nein, Sec, du bist noch nicht dran! Selène, ah, vorbildlich wie immer. Schon passend gekleidet, Sprachkenntnisse, Umgangsformen. Gut so, weiter. Angel, du bist zu klein, obwohl... bleib mal da stehen, wir werden sehen, was sich machen lässt. SEC!! Finger weg von den Knöpfen, noch sind wir nicht so weit. Victor, du hast ja zumindest mehr Ahnung als dieser Haufen antiker Spinner - ja Sec, du bist gemeint- also nimm dir ein paar Tonnen Sonnencreme und tu so, als wärst du ein Mensch. Ich weiß nicht, ob die in Yhm Vampire mögen, wahrscheinlich nicht... Haben wir nicht noch ein paar Elfen? Morgana! *krall* du kommst auch mit in die Wundertüte. Tysiamos... Waldläufer kann man immer brauchen. Lysander? Gut, das reicht dann wohl. Asthea, gut und schön, komm mit, dann haben wir wenigstens eine Dame, die sich mit Saphira um den Platz des Flittchen streiten kann. Nein, so war das doch nicht gemeint, nun komm schon, mach nicht so eine Szene! Ja, ja, du bist KEIN Flittchen, ich nehms ja zurück. oO(Sensibelchen!) SEC! Was soll ich denn bitte mit dir machen? Eigentlich solltest du nicht vorkommen. Genau, du bleibst zu hause! Abmarsch! Ruhe! *SchweißvonderStirnwisch* So, das war das und nun wollen wir doch mal sehen... ab nach Yhm!)) Das Mädchen, das auf einem kleinen, drahtigen Pony die Straße entlang kam, war eindeutig nicht aus der Gegend. Ihrer Kleidung nach kam sie aus dem Norden, aus den Wälder, von irgendeinem unzivilisierten Volk. Auf dem Rücken trug sie einen Langbogen aus leichtem Holz, aber dies und der mit bunten Lederriemen verzierte Köcher schienen auch schon die einzigen Gegenstände von irgendwelchem Wert, die sie mit sich führte, zu sein. Die paar Männer, die Vivlest abgeordert hatte, um die Straße nach Yhm im Auge zu behalten, ließen die Reisende passieren, ohne sie anzuhalten. Bei einem solchen Mädchen war nichts zu holen. Das Mädchen lenkte ihr Pferd bis ans Tor der Stadt und hielt dort. "Ist das Yhm?", fragte sie einen der Vorrübergehenden. "Sicher, was soll das denn sonst sein, Kleine?" Der Mann lachte und schüttelte den Kopf über so viel Dummheit, vor dem Tor zu stehen und nicht zu wissen, wo man war. "Ich komme ja nicht von hier!", gab das Mädchen wütend zurück und ritt in die Stadt. "...und irgendwann werde ich mir diesen aufgeblasenen, arroganten, korrupten, rundohrigen, verwöhnten, heuchlerischen Kerl vornehmen und ihm mal zeigen, wer hier eigentlich der größere Versager ist und dann.-" Vivlest hielt in seiner beeindruckenden Rede inne, als die Tür aufging und Lutes den Raum betrat. Wie immer machte der Fürst ein schrecklich finsteres Gesicht, vor allem, weil man ihn bei seiner Lieblingsbeschäftigung gestört hatte: Er malte sich nämlich gerade aus, was er Fandres alles antun könnte, hätte er Gelegenheit dazu. "MyLord, Morgana von Verlest ist soeben eingetroffen. Sie bringt Nachricht von ihrem Vater, den ihr um Verstärkung gegen Fandres gebeten hattet." "Ich weiß selbst, wen ich um was gebeten hatte!", entgegnete Vivlest scharf und lief sich auf einen Stuhl fallen. "Worauf wartest du noch, bringen wir es hinter uns!" Vivlest hatte das Mädchen seit dem Kindergarten nicht mehr gesehen, aber seine Erinnerung war nur zu deutlich: Ein kleines Mädchen mit zwei borstigen Flechtzöpfen, einer Zahnspange, in der ständig die Reste ihres Pausenbrotes hingen, das ihn ständig dümmlich angegrinst hatte um heulend wegzulaufen, wenn Saphira über sie lachte. Schrecklich! Vivlest stand wieder auf und warf ein schiefes Grinsen zu Saphira, die auf dem Fensterbrett saß und ihren Falken fütterte. "Da musst du durch, mein Lieber", sagte sie neckend. "Vivlest?", fragte eine sanfte Stimme hinter seinem Rücken. Als er sich umdrehte, wäre der hartgesottene Fürst von Karanest beinahe in Ohnmacht gefallen, so unerwartet traf ihn der Anblick, der sich ihm bot. Morgana hatte sich ihn den letzten 18 oder 20 Jahren ziemlich verändert. Keine Spur von dem kleinen, hässlichen Mädchen von damals war mehr zu sehen. Vor Vivlest stand eine junge, schlanke Elfe mit welligen, braunen Haaren, die ihr offen über den Rücken fielen, einem einfachen türkisblauen Kleid und warmen, dunkelbraunen Augen. "Mo-morgana?!", fragte Vivlest erstaunt. Die junge Frau nickte. "Ähm... öh, setz dich doch. Lange nicht gesehen." Morgana setzte sich auf den angebotenen Stuhl und strich ihren Rock glatt. Vivlest setzte sich ihr gegenüber. In diesem Moment betrat ein schwarzhaariger Mann den Raum... ((SEC!!! Was soll der Blödsinn?! Sofort kommst du da raus!)) .. aber niemand bemerkte ihn, denn sofort löste er sich in Luft auf! ((So!)) "Ich soll dir viele Grüße von meinem Vater ausrichten, Vivlest. Er lässt dich wissen, dass er auf Grund der langjährigen Freundschaft unserer Väter beschlossen hat, dir die benötigten Truppen zur Verfügung zu stellen. 50 Bogenschützen warten an der Grenze auf deine Befehle. Ich weiß, das sind nicht viele, aber du weißt, dass Verlest ein kleines Fürstentum ist und mein Vater, Nikodemus, nicht so viele Männer entbehren kann. Bitte glaube mir, wenn ich dir versichere, dass dies alles ist, was wir dir geben können. Mögest du es weise nutzen." Vivlest nickte. "Ich verstehe. Richte deinem Vater meinen herzlichen Dank aus." Mit diesen Worten erhob sich Vivlest und schritt zur Tür, um die nötigen Befehle in die Wege zu leiten. An der Tür drehte er sich nochmals um "Was wirst du jetzt tun? Kehrst du gleich nach Verlest zurück?" "Ehrlich gesagt wollte ich die Chance nutzen um mich hier noch etwas umzusehen. Und ich muss dir sagen, dass ich es schrecklich finde, dass du gegen Fandres Krieg führst. Könnt ihr das nicht friedlich regeln?" Vivlests Ausdruck verfinsterte sich zusehends. "Nein, niemals..." Morgana senkte traurig den Kopf. "Bedauerlich..." "Nun denn, wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet, MyLady." Morgana erhob sich, grüßte Saphira kurz und ließ sich von Lutes hinausbegleiten. "Danke, dass du ihm nicht gesagt hast, dass ich Frey zuerst für den Fürsten gehalten habe, Lutes. Ich habe ihn so lange nicht gesehen, aber jetzt fällt mir auf, dass er immer noch so finster ist wie früher." Lutes grinste und öffnete die Kutschentür, damit Morgana einsteigen konnte. "Macht euch nur keine Sorgen, Lady Morgana, er wird das schon schaffen und diesen Fandres gehörig den Hinter versohlen, wenn ihr wisst, was ich meine." Morgana hatte keine Ahnung, was Lutes meinte, nickte aber freundlich und stieg ein. "Auf Wiedersehen, bis bald!" Fandres glaubte, seinen Augen nicht zu trauen: da stand ein Pony im Eingangssaal des Ratsgebäudes. Ein Pony! Und noch nicht mal eines, das dekorativ war, nein, ein kleines, staubgraues, mageres Pony. ,Bestimmt Vivlests treues Streitroß, das seine Kapitulation bringt', dachte er spöttisch und ließ das Tier stehen, wo es war. Als er den Ratssaal betrat, wurde dort schon heftig diskutiert. Fandres gähnte verhalten. Er konnte sich weitaus interessantere Themen vorstellen als die Besteuerung von Obstbäumen in den Nordprovinzen. Der junge Ratsherr hielt sich dezent zurück und versuchte verzweifelt, nicht einzuschlafen. Nach etwa einer halben Stunde wurde die Verhandlung allerdings auf das gröbste unterbrochen: Die Tür flog krachend auf und ein kleines wutentbranntes Energiebündel schoss herein. Das Mädchen mochte etwa 16 Jahre alt sein, war kaum 1,7 groß ((1,665m, genau)) und trug Kleidung aus Wildleder. Kaum hatten sich die Ratherren von ihrem ersten Schock erholt, als das Wesen auch noch mit weitausholenden Gesten und in einer völlig fremden Sprache auf sie einzureden begann. ((ich gehe mal nicht davon aus, dass man in Yhm altgriechisch mit starkem persischen Akzent spricht.)) Als sie eine kurze Pause machte, um Luft zu holen, nutze Fandres, nun hellwach, der dem Mädchen am nächsten saß, die Gelegenheit, um den Rat auf seine Fähigkeiten aufmerksam zu machen. Er stand auf und trat an die noch immer Wutentbrannte heran, fasste sie leicht am Arm und sagte ihr deutlich und langsam, dass sie vor dem Rat von Yhm stehe, und man sie anhören werde, sobald sie in einer verständlichen Art zu kommunizieren gelernt habe. Das Mädchen lauschte mit schräggelegtem Kopf dem Klang seiner Worte und nickte dann. "Wo... sein Pony?", fragte sie mit großen Augen und gebrochener Aussprache. Fandres schlug sich an die Stirn. Diesem Wesen also gehörte das falschgeparkte Pony! Fandres wandte sich zum Rat und hob beschwichtigend die Hände. "Meine verehrten Ratsherren, es handelt sich hierbei um eine Lappalie. Erlaubt, dass ich mich sofort darum kümmere." Zustimmendes Gemurmel erhob sich und Fandres, froh der langweiligen Sitzung entkommen zu sein, schob das Mädchen vor sich her aus dem Saal. "So, du hast also dein Pony verloren ja? Und du hattest es hier her gestellt, ist es nicht so?" Das Mädchen nickte eifrig, wobei ihre braunrote,. lockige Mähne ihr um die Schultern tanzte. Fanny hob belehrend den Zeigefinger. "Weißt du denn nicht, dass es untersagt ist, ein Pferd hierher zu stellen? Ich, Fandres von Yhm, belehre dich hiermit, dass es ein Vergehen ist, eine Ratssitzung des hochangesehenen Rates von Yhm zu unterbrechen,. Merk dir das! Wofür gibt es in der zivilisierten Welt Ställe? Aber das ist zu entschuldigen, denn deine Heimat liegt ja weit entfernt von allen entwickelten Kulturen..." Das Mädchen winkte ab. "Quatsch keine Opern, sonder bring mir mein Pony zurück! Außerdem würde ich meinem Pony niemals zumuten, in einem eurer stickigen, engen Ställe zu stehen." Fandres taumelte drei Schritte rückwärts. "Du... du sprichst ja!" "Kein Grund so zu stottern, oder?" "Ich dachte, du könntest unsere Sprache nicht." "Ich kann schon, wenn ich will. Und wenn du mir noch einmal in die Bluse schielst, dann zeig ich dir, dass ich auch boxen kann, wenn ich das will." Fandres sah ihr überrascht in die Augen. "Nun ja... Dann lass uns mal dein Pony suchen, ja?" Das Mädchen nickte wieder und lächelte zufrieden. "Wie heißt du eigentlich?", erkundigte sich Fandres noch. "Alexandra Baktra." Sie streckte ihn ihre zierliche, wenn auch reichlich ungewaschene Hand entgegen, die nach kurzem Zögern ergriff und schüttelte. "Gut, Alexandra, dann lass uns mal sehen, was wir für dich tun können." Fandres erkundigte sich bei einem der Wachleute, was mit dem Tier geschehen sei und dann machten sich die beiden auf den Weg zu den nahegelegenen Stallungen. Während Alexandra neben ihm herlief, versuchte Fandres sich vorzustellen, wie dieses wilde Geschöpf wohl aussah, nachdem es gebadet worden war und man es in passende Kleider gesteckt hatte. Das Ergebnis war ein hübsches junges Mädchen mit funkelnden gold-braunen Augen, schlanken Beinen (die im Moment unter einem kurzen Rock hervorragten um dann in Fellgamaschen zu verschwinden) und beinahe knabenhaften Hüften. An den Ställen angekommen, gestaltete sich die Suche nach dem Pony zu einer kleinen Odyssee: Niemand hatte das Tier gesehen und selbst Alexandra, die es ja kannte, konnte seinen Kopf nicht unter den vielen aus dem Boxen gestreckten Pferdehälsen ausfindig machen. Schließlich mussten die beiden jeder auf einer Seite des Mittelganges an den Ställen vorbeigehen und in jede einzelne Box hineinsehen, ob das Pony sich dort verkrochen hatte. Fandres war es, der schließlich im Halbdunkel eine graubraune Silhouette ausmachte. "Ich glaube, ich hab es gefunden, Alexandra! Das Viech ist ja auch zu klein und zu schäbig, um über die Türklappe zu schauen!", meinte er spöttisch. Das hätte er besser nicht gesagt, den Alexandras Augen funkelten böse, als sie die Türklappe öffnete und das Pony nach draußen führte. "Es ist vielleicht klein, aber immerhin gescheiter als du, du eingebildeter, großmäuliger Kerl!" "Wie bitte?", empörte sich Fandres "Ich, Ratsherr Fandres von Yhm soll mir von einer kleinen Wilden so etwas gefallen lassen?" In diesem Moment betrat ein junger Mann mit nachtschwarzen Augen den Stall... ((Nein, Sec, nein!!! Was soll das denn jetzt?)) ... der im nächsten Augenblick wie vom Erdboden verschluckt war. Nicht einmal Alexandra hatte ihn bemerkt, war sie doch viel zu sehr damit beschäftigt, sich mit Fandres zu streiten. "Das wirst du dir aber wohl gefallen lassen müssen, du Hornochse!" Fandres schnappte nach Luft, sein Gesicht war rot vor Zorn. Alexandra nutzte seine Sprachlosigkeit, um sich auf den Rücken des Ponys zu schwingen und davon zu stieben. Fandres blieb entrüstet zurück.. Morgana wachte auf und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Sie hatte einen verworrenen, seltsamen Traum gehabt, nachdem sie am vorherigen Abend das Fest besucht hatte, dass einer der jüngeren reichen Erben in Yhm gegeben hatte: eine etwas zu ausschweifende Feierlichkeit für Morganas Geschmack. Im Traum war ihr ein folgenschwerer Fehler unterlaufen, als ihr irgendwie herausgerutscht war, dass ihr Vater Truppen zur Unterstützung von Karanest abbeordert hatte. Binnen von Minuten waren Wachen da gewesen und man hatte sie ins Gefängnis geworfen. Morgana hob den Blick, er streifte das kleine, vergitterte Fenster und sie seufzte tief: es war also kein Traum gewesen... Fandres und Vivlest erhielten die Nachricht von der Verhaftung Morganas von Verlest etwas zeitgleich, und trotz aller Unterschiede war die erste Reaktion gleich: sie trauten ihren Augen und Ohren nicht. Danach huschte ein ungläubiges Lächeln über Fandres Züge, hatte er doch mit der jungen Elfe ein hervorragendes Druckmittel gegen Nikodemus in der Hand, während Vivlest einen Tobsuchtanfall bekam, dem einige irdene Geschirrteile zum Opfer fielen, konnte er seine verlester Bogenschützen doch wohl vergessen, wenn er Nikodemus Tochter nicht irgendwie wieder an Land schaffte. Fandres erwirkte beim Rat sofort die Erlaubnis, die Gefangene, die ja an sich nicht gefährlich war, auf die Burg von Yhm bringen zu dürfen und sie unter seine persönliche Bewachung zu stellen. Vivlest trommelte Frey und Lutes zusammen, schrie sie eine halbe Stunde lang an und schickte sie dann in unauffälliger Kleidung nach Yhm, mit der strikten Auflage, ja nicht ohne eine halbwegs unversehrte Morgana zurückzukommen. "Und wehe, sie hat irgendwelche Pfeile im Kopf oder so, auch wenn es Fandres Pfeile sind, das können wir uns nicht leisten! Und jetzt Marsch!!" Morgana sah auf, als der Schlüssel im Schloss der Kerkerzelle knirschte. Ein junger Mann mit pelzbesetztem Umhang und rotbraunen Haare trat ein. "Fandres?", fragte sie, etwas ungläubig, ihn hier zu sehen. Fandres war, aufgrund der Informationen der Wachleute, nicht so erstaunt wie Vivlest über die Veränderung Morganas in den letzten 20 Jahren und lächelte weltmännisch-gewandt. "Morgana, meine Teure, ich bringe dir gute Neuigkeiten." "So? Komme ich vielleicht sogar hier raus?" "Ich konnte beim Rat zwar nicht deine absolute Freilassung erwirken, aber du wirst deine Zeit nicht in dieser öden Zelle verbringen müssen, Morgana, sondern in einer dir angemesseneren Umgebung. Komm, hier entlang." Morgana folgte Fandres erstaunt. Im Kindergarten, so erinnerte sie sich, hatte sie kein Zutrauen zu Fandres gehabt, zu oft hatte er sie ausgelacht, an den Haaren oder gar den empfindlichen Ohren gezogen oder versucht, sie irgendwie lächerlich zu machen. Nun aber schien er hilfsbereit, freundlich, verantwortungsvoll. Morgana lächelte sanft, und beschloss, ihre Meinung von Fandres gründlich zu ändern. ,Was 20 Jahre doch aus einem Menschen machen können...', dachte sie. Fandres hatte seine Überraschung gut verborgen, außerdem hatte er hinbekommen, durchweg freundlich und zuvorkommend zu sein. Besser, die junge Frau vertraute ihm und vielleicht würde sie ihm ja so einiges über Karanest erzählen, was sich als nützlich erweisen konnte. ,Was 20 Jahre doch aus einer Elfe machen können...', dachte er trotzdem, wenn er das Bild in seiner Erinnerung mit der jungen Dame an seiner Seite verglich. In Yhm angekommen, verlor Fandres einen kleinen Disput mit seinem Vater, der nicht zulassen wollte, dass eine Elfe, noch dazu eine, deren Vater mit den Feinden Yhms zusammenarbeitete, ein ordentliches Gästezimmer bekam. Also wurde Morgana die Kammer einer einfachen Magd zugewiesen, doch sie lächelte nur dankbar, froh, dem Gefängnis entkommen zu sein und anstelle von Gitterstäben einen kleinen Park sehen zu können. Wann immer Fandres nun Zeit hatte, verwickelte er Morgana ein kleine Unterhaltungen, wenn er sie allein antraf, oder beobachtete, wie sie in der großen Halle saß und mit einem seiner älteren Brüder Schach spielte, deren Erzählungen lauschte, oder einfach nur am Kamin saß und stickte. Fandres Vater ging sie aus dem Weg und immer verhielt sie sich ruhig und zurückhaltend, trug die Haare sogar offen, um die Elfenohren zu verdecken und versuchte, nirgends Anstoß zu erregen. ((ach ja, für diesen Abschnitt: Danke an Pego, die Ideen sind ja doch offensichtlich an deine Fan-fics angelehnt *nach jedem Strohhalm greif, den ich in Sichtweite hab*)) Innerhalb der nächsten Tage lernte Fandres die Gespräche mit der sanften und freundlichen Elfe schätzen, aber brauchbare Informationen über Vivlests Herr lieferte sie nicht... Frey und Lutes hatten sich inzwischen auf den Weg gemacht, dass unmögliche wahr zu machen und ihren mehr als undankbaren Auftrag zu erfüllen. Nach Yhm waren sie mehr gekrochen als gegangen, jeder Tag, der sie der Stadt näherbrachte, verlangsamte ihr Marschtempo, man wollte ja bloss nicht zu schnell einen Plan fassen müssen, um die junge Dame aus dem Gefängnis zu holen. In Yhm angekommen hatten sie sich in der Kleidung einfacher Bauern unters Volk gemischt und versucht, zu erfahren, wer wie und wann das Gefängnis betreten durfte. Endlich gerieten sie an einen jungen Mann mit braunen Haaren und blauen Augen, der sie freundlich anlächelte und versprach, er könne ihnen helfen. Er kenne da eine gewisse Lady, die bei den Wachleuten und auch dem einen oder anderen Ratsmitglied ein und aus gehe. Nebenbei erfuhren sie auch, dass entsprechende "Lady" vor allem die nichtehelichen Schlafzimmer der Ratsmitglieder kenne. ((Fire, hör auf! Verdammt, keiner hat gesagt, dass Sunny etwas mit einer Prostituierten hat! Nein, er ist doch nur derjenige, der den beiden armen Karanestern weiterhilft! Jetzt lass das Toben und geh zurück auf deinen Platz! So ist's brav... *puh* oO(immer verstehen die alles völlig falsch))) Frey sah Lutes an, Lutes sah Frey an, die beiden nickten und standen eine halbe Stunde später vor einer jungen Frau, die sich mit einem schalkhaften Lächeln ihre verzwickte Situation erklären ließ. "Nun setzt euch erst mal hin, ihr beiden Schätzchen. Euer großer Häuptling hat euch also auf ein kleines Himmelfahrtskommando geschickt und jetzt wisst ihr nicht, wie ihr ins Gefängnis kommen sollt? Die einfachste Art wäre natürlich, euch verhaften zu lassen, was bei euren Visagen zwar schwierig, aber nicht unmöglich sein dürfte." "Aber Lady, das hilft uns doch nicht weiter. Dann sitzen wir alle im Gefängnis und Fandres lässt uns mit Genuss aufknüpfen", unterbrach Lutes sie. "Lady? Verdammt, ich habe einen Namen, auch wenn der euch nicht sonderlich geläufig sein dürfte, wenn ihr aus dem fernen, mehr oder weniger zivilisierten Karanest kommt. Ich bin Asthea." Sie streckte den beiden die Hand hin und grinste. "Och, wir haben in Karanest auch Flittchen...", sagte Lutes freimütig. Asthea runzelte ärgerlich die Stirn. "Ich bevorzuge die Bezeichnung Hetäre, aber egal. Ihr müsst also ins Gefängnis, dort eine Dame abholen und wieder raus? Ich denke, ich kann euch helfen...." Asthea erklärte den beiden, deren Augen sich im Laufe des Vortrages vor panischem Schrecken weiteten, dass nur Wachen, Gefangene und Huren ins Gefängnis gelangten. Gefangene blieben drin, also war sich verhaften zu lassen nicht ratsam. Die Wachen waren in dem Teil, den sie betreten wollten etwas, das Asthea "Handverlesene Hureböcke" nannte, was heißen sollte, dass der Kommandant alle Gesichter kannte und es nichts brachte, sich als solche zu verkleiden. "Und was sollen wir dann machen? Das ist ja aussichtslos", wagte Frey einzuwenden. "Aber nein, ihr habt vergessen, dass die Huren immer noch frei rein und raus können." "Oh nein, nein, nein, nein, auf gaaaaar keinen Fall!" Lutes hob abwehrend die Hände. "Hast du eine bessere Idee?" Frey seufzte und Asthea lächelte zufrieden. "Aber mein Bart!", murrte Lutes. Asthea schüttelte den Kopf "Was ist dir wichtiger, dein Bart, oder dein Fürst?" Eine gute Stunde verließen drei erlesen geschminkte Damen das Etablissement und machten sich auf den Weg zum Gefängnis. Asthea rempelte Lutes (im herrlichen violetten Kleid mit hauchzarter Spitze am Rocksaum) in die Seite "Mach gefälligst kleinere, zierlichere Schritte, Lucia!" Frey (in einem Kleid von so leuchtendem Rosa, dass ihm die Bauernfrauen auf der Straße schon kritische Blicke nachwarfen und ihre Männer am Ärmel festhielten) prustete los. "LUCIA!" Im nächsten Augenblick hatte er Astheas Ellenbogen zwischen den Rippen. "Eine Dame lacht nicht so laut und ordinär, Freya. Ein dezentes, höchstens etwas kokettes Kichern, mehr nicht, wenn ich bitten darf." ,Für eine Dame saß der Hieb mit dem Ellenbogen aber ziemlich gut', dachte Frey und rieb sich verstohlen die Seite, während er mit ungelenken Trippelschritten neben ihr herstolperte. Am Wachhäuschen klopfte den beiden Pseudo-Transen, wie sie sich selbst schon in Gedanken nannten, das Herz bis zum Hals. "Immer ganz locker bleiben, das Erröten solltet ihr euch dafür aufsparen, wenn euch jemand wirklich an die Wäsche will", riet Asthea ihnen, lächelte die Wachleute so gewinnend an, dass niemand einen genaueren Blick auf "Lucia" und "Freya" warf und sie das Gefängnis problemlos betreten konnten. Hier starteten die beiden ihre verzweifelte Suche. Möglichst unauffällig klopften sie an die Zellen und riefen leise Morganas Namen, doch nirgendwo erhielten sie Antwort. Stattdessen kam ihnen auch noch ein Trupp Soldaten entgegen, die einen jungen Mann mit nachtschwarzen Augen eskortierten.. ((WAS?! Moment... oder, wieso auch nicht? Ab ins Gefängnis mit Sec, da stört er nicht. Ist das Piratenblut mal wieder mit dir durchgegangen, oder hast du in aller Öffentlichkeit erzählt, dass du eine Affäre mit Fandres Schwester hast? *fg*)) Frey erkannte an den Augen des Mannes beinahe sofort, dass er ihre Verkleidung durchschaut hatte ((Sec, KLAPPE!)), doch er konnte sie nicht verraten, weil er gefesselt und geknebelt war. ((Und den Soldaten außerdem, wie ich gerade erfahren habe, gönnt, dass sie morgen neben einem Offizier von drüben aufwachen)) Erleichtert trafen sie Asthea in der Wachstube. Die junge Frau hatte die Wachen ziemlich gut abgelenkt und die lärmende Meute wollte sie gar nicht gehen lassen. Lutes bekam auf einmal einen knallroten Kopf. "Was ist los?", zischte Frey ihm zu. "Da.. der...wäh", wimmerte Lutes. Asthea schlug dem Soldaten auf die Finger, der sich gerade mit Lutes Astralpo ((das mal für alle Lutes-fans, beweisen kann ich's nicht, ich hab es natürlich nicht getestet.)) befassen wollte. "Na na, lass die beiden Täubchen in Ruhe, die sind noch neu und scheu, nichts für euch Grobiane!" Dann hackte sie sich bei den beiden ein und brachte sie heil (und mehr oder weniger unbegrabscht) wieder nach draußen. "Habt ihr eure Lady nicht gefunden?" "Fehlanzeige, wir haben alles abgesucht, aber sie ist nicht da gewesen." Frey ließ den Kopf hängen. "Ooooh, wer wird denn gleich weinen? Kommt erst mal mit, wir haben schließlich noch was zu regeln, und dann seht ihr weiter." "Was haben wir denn noch zu regeln?", fragte Lutes überrascht. Er wollte nur noch so schnell wie möglich raus aus den Weiberklamotten und weg aus Yhm. "Na glaubt ihr, ich mach das hier alles nur, weil ihr zwei so nette Schätzchen seid? Irgendwas muss da schon für mich rausspringen." Bei ihr angekommen drückte sie Lutes auf einen Stuhl. "So, du kannst dich ja schon mal abschminken, waschen und umziehen, ich regle dann eben den Rest." Frey wollte sich neben Lutes auf einen Stuhl fallen lassen, aber Asthea zog ihn weiter. "Was, ich nicht?" Die Tür fiel hinter den beiden zu und Asthea wandte sich zu ihm um. "Nein, du nicht", stellte sie mit sanfter Stimme fest. "Du bleibst hier und bezahlst eure Schulden." Sie nahm ein feuchtes Tuch und wischte ihm die Schminke aus dem Gesicht. "Ich hatte noch nie einen Elf hier und ich denke, es wird Zeit, einen Vergleich zu wagen, nachdem ich so viele Menschen hatte..." ((der Rest ist nicht für Leser unter 18 freigegeben, und da die Autorin leider auch noch nicht 18 ist, wird es auch nicht geschrieben werden *fg* Sorry Leute, aber wer es gerne lesen will, der muss entweder 2 Jahre warten und mich dann erinnern, es zu schreiben, oder es sich aber selber vorstellen... das könnt ihr doch bestimmt alle, oder?! *kicher*)) Ein paar Tage später: Der Fürst von Yhm streckte sich zufrieden in seinem ledernen Sessel aus. Es freute ihn, wenn alles so verlief, wie er es geplant hatte. Die Elfe hatte er vorsorglich in den Garten geschickt, er wollte nicht, dass sie seinen Gast belästigte. Seine Söhne hatten sich ein paar hübsche Mädchen für den Abend aufs Schloss eingeladen, waren somit also auch beschäftigt. Fandres arbeitete noch an seiner Rede für die Ratssitzung und würde sicher nicht vor dem Abendessen aus seinem Zimmer kommen. Nun war er bereit, seinen Gast, den Sohn eines reichen Kaufmanns aus dem Süden zu empfangen. Bei den Summen, um die hier verhandelt wurden, konnte man sich keinen Fehler leisten. Und die Umgangsformen musste ja auch gewahrt werden. Ein Diener kündigte "Victor Malfor" ((guck nicht so, du bekommst das "i" und den Adelstitel ja wieder, Vici)) an, und der junge Mann betrat mit einem freundlichen Lächeln das Zimmer. "Meine Verehrung, MyLord. Und erlaubt mir, euch zu eurer bezaubernden Tochter zu beglückwünschen." Der Fürst stutzte. "Meiner.. Tochter?" "Ja, ich traf sie gerade im Garten, als ich auf dem Weg hierher war." "Oh.. das war nicht meine Tochter, nur eine... einfach Magd. Eine Elfe." "So?" Victor zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Eine Elfe also?" ,Es stimmt also, was man sich über die Anmut dieses Volkes erzählt', stellte er für sich fest, behielt seine Gedanken aber wohlweißlich für sich, da er die Einstellung des Grafen und seines Sohnes sehr wohl kannte. "Kommen wir nun zum geschäftlichen Teil. Ich nehme an, ihr habt die Pferde .. nun, vorrätig." Victor ließ sich auf dem ihm angebotenen Stuhl nieder und erlaubte sich ein leichtes Lachen. "Ich bitte euch, MyLord, erwartet ihr, dass ich 25 Pferde in der Tasche mit mir herumtrage? Oder in Yhm herumstehen habe? Die Tiere befinden sich noch auf den Weiden, innerhalb von 4 Tagen kann ich sie hierher bringen lassen." "Wie soll ich dann beurteilen, ob sie euren Preis wert sind?!", regte sich der Graf von Yhm auf. "Ich habe euch ein Anschauungsstück mitgebracht, einen herrlichen Hengst aus der gleichen Zucht wie die Tiere, die ihr zu erwerben gedenkt." Der Graf nickte zufrieden. "So lobe ich mir das, mein Junge. Immer auf alles vorbereitet. Sehen wir uns das Tier doch mal an!" Die beiden Männer standen auf und machten sich auf den Weg zu den Stallungen. "Er steht dort drüben." Victor deutete auf eine Pferdebox zur Rechten des Grafen und ließ einen kurzen Pfiff hören. Dann machte er ein erstauntes Gesicht, als sich in der Box nichts rührte. "Wartet einen Moment, verehrter Graf, bitte..." Mit ein paar großen Schritten erreichte er die Tür, die er nur angelehnt fand und stand dann in der Box. "Was zum...?!" ,Schon das zweite Mal, dass ich sie heute treffe. Nur eine einfache Magd sagt der Fürst, aber sie ist von solcher Anmut, dass sie anderswo sicher Fürstin wäre, anderswo als in Yhm.' Morgana fuhr erschrocken herum. "Ich... verzeiht, ich habe nur... ich wollte nicht..." Errötend über Victors offenen, amüsierten Blick senkte sie den Blick, während ihre Hand immer noch sachte über die Nüstern des Apfelschimmels strichen. Das Pferd stand vollkommen ruhig und ließ sich streicheln. "Ein... ein wahrhaft herrliches Pferd", bemerkte Morgana schließlich leise. "Ja, das ist er." Victor trat neben Morgana und klopfte dem Hengst freundschaftlich auf den Hals. "Einen ganz schönen Schrecken hast du mir eingejagt, Armageddon, ich pfeife und du reagierst einfach nicht! Aber wie ich sehe hattest du ja einen guten Grund, aus den Händen einer solchen Dame würde ich mich auch nicht freiwillig lösen." ((ist ihm das alleine eingefallen oder hat das wer das Textblatt sabotiert? Sec? Hab ich es mir doch gedacht...)) Victor zwinkerte Morgana zu, nahm den Hengst am Zügel und führte ihn hinaus in den Mittelgang der Stallungen. "Verzeiht die Verzögerung, aber eure Magd war gerade dabei, mein Pferd zu versorgen." "Die Elfe? Was wollte die denn an eurem Pferd, die hat hier gar nichts verloren!", polterte der Fürst los. "Ich bitte euch, das arme Pferd." Victor zwickte dabei Armageddon, dem das Geschrei eigentlich nichts ausmachte, unauffällig in die Seite, damit dieser ein bisschen auf der Stelle tänzelte und der Fürst nahm sich zusammen. "Ein wirklich prachtvoller Hengst. Wenn der Rest der Zucht ihm gleichkommt, dann bin ich mehr als zufrieden mit euren Diensten", stellte der Graf fest. "Dann sind wir uns also einig? Ich würde dann schnell den Vertrag aufsetzten und mich dann darum kümmern, dass die Pferd zu euch gebracht werden." Die beiden regelten noch schnell die Formalien und Victor machte sich mit dem fertigen Vertrag in der Tasche und einem leisen Lied auf den Lippen wieder auf den Weg zum Stall. Als er seinen Hengst in den Innenhof hinausführte, gewahrte er am Durchgang zum Garten Morgana. Sie bemerkte seinen Blick und trat zögernd zu ihm. "Ich wollte... ich wollte mich noch bedanken, MyLord. Hättet ihr den Grafen von Yhm nicht beschäftigt, so hätte ich sicher Ärger bekommen, weil ich bei eurem Pferd war." Morgana wagte es nicht, ihm offen in die Augen zu sehen, sondern sah auf den hellen Kies zu ihren Füßen und hielt die Lilie, die sie gerade gepflückt hatte, mit der rechten Hand umklammert, als sei die zarte Blume ihr einziger Halt. Victor ging nicht auf ihre Wort ein, sondern musterte sie noch einen Moment schweigend. "Du bist keine einfache Magd, nicht wahr?", fragte er dann. Morgana schluckte und strich nervös mit der freien Hand eine Haarlocke nach hinten. "Herr, ich... wer ich bin, was spielt das schon für eine Rolle?", antwortete sie ausweichend. "Ich habe dir vorhin geholfen. Es ist wohl das mindeste, dass ich dafür erfahre, wer du bist, meinst du nicht?" Mit eisen Worten beschrieb Morgana ihm ihre Situation und verharrte mit gesenktem Kopf. "Ihr seht, MyLord, ich bin nur eine dumme junge Elfe." Victors Lächeln war während ihrer Erzählung langsam aber sicher verschwunden. "MyLady, ich hatte ja keine Ahnung. Selbst, wenn ihr eure missliche Lage teilweise selbst verschuldet habt, hat der Graf von Yhm nicht das recht, euch als eine einfache Magd zu behandeln. Aber hört mir zu..." Er beugte sich zu ihr und die Worte, die er ihr zuraunte, ließen ihr Herz höher und schneller schlagen. Der Graf von Yhm beobachtete von seinem Fenster aus, wie sich der junge Kaufmann auf sein Pferd schwang und ihm die Elfe zum Abschied eine Blume reichte. Als Victor aus dem Tor ritt, erkannte er für einen Moment dessen bittere Züge. Mit schweren Schritten durchquerte er die Halle, polterte die Treppe hinab und erwischte Morgana gerade noch, wie sie sich die schmale Treppe hinauf zu ihrem Zimmer stehlen wollte. "Was fällt dir ein, du minderwertiges, hinterhältiges Geschöpf, meine geschätzten Gäste zu belästigen?! Sieh zu, dass du mir aus den Augen kommst! Wenn ich das nächste Mal Besuch erwarte, will ich dich nirgends sehen, verstanden?! Du hast nichts, aber auch gar nicht an den Pferden oder sonst irgendwelchen Dingen verloren, die Besuchern gehören, oder Mitgliedern der Familie. Du hast hier sowieso nichts verloren, sei froh, still und dankbar, dass man dich noch nicht aufgeknüpft hat! Irgendwann wird der Rat begreifen, dass es das beste ist, euch Elfenpak allesamt an den Ohren an die Stadtmauern zu nageln!" Morgana hielt sich bei den Beschimpfungen, die so plötzlich auf sie einprasselten, unwillkürlich die Ohren zu, was den Grafen noch mehr in Rage brachte. "Hör mir gefälligst zu, wenn ich mit dir rede, du kleine...!" Eine schallende Ohrfeige hinterließ eine flammendrote Zeichnung auf Morganas Wange. Mit tränenverschleiertem Blick stürzte das Mädchen davon. Morgana lief, ohne auf den Weg zu achten, quer durch das Schloss und wäre zwei Stockwerke höher in einem Seitenflügel beinahe mit einer jungen Dame in einem Kleid, das aus so wenig Stoff bestand, dass es diesen Namen kaum verdiente, zusammengestoßen. "Na na, pass doch auf, wo du hinrennst!" Als die Fremde die Tränen und die brennende Wange bemerkte, zog sie Morgana mit sich in einen kleinen Erker. "Hey, Schätzchen, was ist denn los? Sieh mich mal an. Welcher Kerl hat dich geschlagen? Warum sagst du denn nichts?" Morgana schluchzte und brachte schließlich stotternd heraus, dass der Fürst sie geschlagen habe, weil sie eine Elfe sei. "So so, Elfe bist du also. Letztens hab ich einen gutaussehenden Elf getroffen, unten in Yhm, der und sein Kumpel haben sich vielleicht einen Jux geleistet, aber das interessiert jetzt nicht. Erst mal müssen wir zusehen, dass der Herr Graf sein Fett wegkriegt. Eine Dame zu schlagen, tztztz. Von dem hohen Herren hätte ich aber mehr Anstand erwartet! Komm, Schätzchen, lass mich nur machen..." "Wer.. wer seid ihr überhaupt?" Morgana ließ sich gehorsam mitziehen. "Mein Name ist Asthea." Die Fremde lächelte. ((Hey, Asthea ist irgendwie meine Überraschungs-heldin geworden. *wunder* Aber soll sie mal machen.)) "Und .. was tut ihr hier?" "Das willst du gar nicht wissen, glaub mir. Ich verdiene nun mal mit so dummen, reichen Erben, die denken, eine feste Freundin sei zu teuer, mein Geld." "Oh", machte Morgana erstaunt und fand sich schließlich in einem kleinen, bescheiden eingerichteten Gästezimmer wieder. "Und nun wollen wir doch mal sehen, ob der Graf es noch mal wagt, euch auch nur böse anzusehen..." Asthea breitete ein paar zartbestickte Kleider auf dem Bett aus, sortierte Handschuhe, Schals und Schuhe dazu und sah immer wieder prüfend zwischen Morgana und ihrer Auswahl hin und her. "Dieses!", schloss sie schließlich und legte der Elfe ein weichfallendes Kleid aus grauglänzender Seide in die Arme. "Na los, zieh es mal an, Schätzchen!" Morgana hatte der Auswahl sprachlos beigewohnt und war auch jetzt noch viel zu perplex, um irgendeine eigene Reaktion zu zeigen. Flink schnürte sie das Kleid zu und dreht sich ein paar Mal vor dem Spiegel. "Es passt", stellte sie nüchtern fest. "Es passt?! Mädchen, es steht dir, es sieht traumhaft aus! Und nun noch ein bisschen Maskerade..." Morgana ließ alles über sich ergehen, doch ihre Augen weiteten sich erstaunt, als sie abschließend in den Spiegel sah. Aus einem schüchternen Mädchen war, zumindest optisch, eine selbstbewusste, elegante junge Elfe geworden. Die Wange wirkte nicht mehr so feuerrot, ihre Haare waren sorgfältig hochgesteckt und offenbarten stolz ihre elfische Herkunft. "Und nun, Schätzchen, lass uns runtergehen und den Kerlen mal zeigen, wie man eine Dame behandelt!" Asthea begleitete Morgana hinunter in den Saal. Auf der Treppe trafen sie Fandres und einen seiner Brüder, der sich gerade wunderte, wo seine Begleitung abgeblieben wäre. "Aber ich bin doch hier!" Asthea hackte sich bei dem Mann ein und legte dabei Morganas Hand ganz selbstverständlich auf Fandres Arm. In diesem Moment kam am oberen Ende der Treppe ein junger Mann mit dunklen Haaren um die Ecke ((*SEC! *In einen Geheimgang zerr* wer hat dich aus dem Gefängnis gelassen?!)), der aber sofort wieder verschwand, als er die Gruppe auf der Treppe sah. Fandres sah Morgana an und schluckte erstaunt. "Morgana, du... du siehst hinreißend aus." Morgana senkte errötend den Blick. "Danke..." "Es mir eine Ehre, euch heute Abend hier willkommen zu heißen, MyLady. Wenn ihr gestattet?" vergnügt führte Fandres die junge Dame an die Tafel. Der Graf von Yhm sah Morganas Veränderung, ihr nun sichereres Auftreten zwar nicht gerne, aber er sagte nichts, als sie sich neben Fandres setzte. Bald entstand eine muntere Plauderei zwischen den jungen Leuten. Einer der Grafensöhne war mit Victor Malfor in die Schule gegangen und Morgana schien recht interessiert an der Person und dem Charakter des jungen Mannes. "Warum willst du das wissen, Morgana?", fragte Fandres schließlich erstaunt. "Ich traf ihn heute Mittag im Garten und er..." Morgana zuckte erschrocken zusammen, als der Fürst aufsprang und sie wütend anfuhr "Du hältst dich gefälligst von meine Gästen fern und belästigst mir den jungen Mann nicht mehr, verstanden ?!" Im nächsten Moment sprang Asthea, die dem Fürsten gegenüber gesessen hatte, auf, schlug mit der Faust auf den Tisch, stemmte die Hände auf die Tischplatte und rief zornig "Und ihr lasst die Dame gefälligst ausreden, Fürst von Yhm!" Der Graf war noch gereizt genug, um Asthea eine Ohrfeige zu geben, aber mit dem Echo hatte er nicht gerechnet. Kaum hatte er die Hetäre geschlagen, langte die Frau selbst über den Tisch und die Wange des Fürsten verfärbte sich rot. Der Fürst war sprachlos. "So, und jetzt sprich dich doch bitte aus, Morgana, meine Liebe." Asthea setzte sich wieder und rieb sich verstohlen die Wange. Morgana senkte en Kopf und hauchte ein "und er.. hat mir einen Antrag gemacht..." Richtung Tischplatte. Fandres fiel beinahe vom Stuhl. "Er hat WAS?!" Morgana nickte kaum merklich. "er kennt mich ja kaum, er hat mich heute nur 2 mal gesehen... aber er ist so... ich meine, er war höflich, freundlich, liebenswert..." So, ich hofe, es gefällt euch bis dahin. Vermutlich ist das meine letzte Fan-fic, denn für das Ende, das ich mir überlegt habe, wird Boudicca mich umbringen. Aber Egal, es hat sich gelohnt, wenn man dafür einmal hand an DIESE Figuren legen durdfte, die Bouddi sonst immer in ihren Bilder verherrlicht *Boudiccaanbet* *seufz* bis denne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)