Rache für alles von abgemeldet
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Kapitel 22: Unkraut vergeht nicht
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Beide starren fassungslos auf den Körper, der vor ihren Füssen liegt. Se ist
total sprachlos und Kei stottert, wie ein Bekloppter: „D-da…Das… Das bin
ich!!!!!!!!! Aber, wie kann ich hier am Boden liegen, wenn ich doch genau neben
dir stehe???“ Er wirft einen verzweifelten Blick Richtung Se, doch die kann
ihm auch nicht helfen. Betretenes Schweigen. Kei beugt sich über den Körper am
Boden, er kann es noch immer nicht fassen: „Das ist definitiv mein Körper,
aber warum liegt der hier? Warum ist er nicht verfault? Ich bin doch gar nicht
hier gestorben…“ „Da wir gerade beim Thema sind… Wie bist du eigentlich
gestorben?“ „Na ja… Ich bin am Abend ins Bett und am nächsten Morgen bin
ich tot aufgewacht.“ „…tot aufgewacht…? Und die Leiche?“ „Die war
weg…“ Se schlägt sich die Hand vor den Kopf: „Und es ist dir nicht
komisch vorgekommen, dass dein Körper nicht mehr da war????“ Er zuckt mit den
Schultern, er hat es damals einfach so hingenommen. Ihm ist es egal gewesen, ob
er in seinem Körper oder als Geist unterwegs ist, alleine war er sowieso. Se
schaut sich in dem kleinen Raum um, auf der linken Seite ist eine grosse
schwarze Tür. „Hey Se, schau mal!!! Es leuchtet!“, Kei streckt seine Hand
in Richtung des Körpers, „Oh? Schau mal! Die Hälfte meiner Hand ist
verschwunden!!! Oh Gott! Mein Arm löst sich auf!!!“ Setsuna traut ihren Augen
nicht, Kei löst sich tatsächlich auf! Sie packt ihn an der anderen Hand:
„Nein! Nicht!!!“ Doch sie kann nichts tun, plötzlich steht sie ganz
alleine da. Sie lässt sich auf den Boden fallen und starrt immer noch total
fassungslos auf die Stelle, an der Kei eben noch war. Plötzlich steht die
Leiche neben ihr auf: „Überraschung!!!“ Se schreit auf. Kei grinst sie an:
„Ich weiss nicht warum, aber ich bin wieder in meinem Körper…“ Se steht
auf und verpass ihm eine: „Mach das nie wieder! Du hast mich fast zu Tode
erschreckt!“ Nach einer längeren, sinnlosen Diskussion und vielen kranken
Theorien, beschliessen sie nicht weiter über die Sache nachzudenken, es hat
sowieso keinen Sinn… Die beiden gehen durch die schwarze Tür und landen in
einer grossen Halle, an den Wänden befinden sich komische Zeichen und Muster,
es gibt viele Regale voller Bücher. Alles wirkt unglaublich alt, doch es ist
kein bisschen Staub zu sehen. Misstrauisch gehen die zwei an den Regalen vorbei,
Se hat ihre Katanas herausgeholt. Nur für den Fall… „Bleib hinter mir.“
„Warum? Ich kann mich selbst verteidigen, ich beherrsche nämlich Magie!“
„Das glaubst du doch selbst nicht.“, Se lacht und schaut sich um, „Was ist
das für ein Raum? So etwas habe ich noch nie gesehen.“ „Ich dachte immer,
ich kenne alle Räume in diesem Haus… Aber das ist unglaublich.“ Plötzlich
bleibt Kei stehen: „Se…Schau dir das mal an.“ An einer Wand ist eine
Zeichnung eines lächelnden Jungens aufgehängt. Langsam geht Kei näher an das
Bild. „Was ist damit?“, Se stellt sich neben ihn. Kei gibt keine Antwort, er
betrachtet das Bild lange… Und meint plötzlich: „Wie ein Engel,…“
„…der bereit ist zu fallen. Du erinnerst dich also daran?“, hinter ihnen
ertönt eine Stimme. Erschrocken drehen sie sich um. Ein Junge lehnt locker an
einem der Regale, die Hände in der Hosentasche und grinst sie an. „Ueki?!“,
Kei ist total überrascht. Er will schon zu ihm rennen, doch Se hält ihn auf:
„Bleib hier!“ „Was? Warum?“, er versucht sich loszureissen, doch Ses
Griff wird nur noch stärker: Ohne den Widerstand von Kei zu beachten, wendet
sie sich an Ueki: „Hey! Warum bist du noch am Leben?!“ , Kei hört auf sich zu wehren und schaut nun auch zu
Ueki. Dieser fängt an zu lachen und setzt ein teuflisches Grinsen auf: „Wie
sagt man so schön: Unkraut vergeht nicht.“ Se lässt Shikei los, dieser
versteht nun gar nichts mehr: „Ueki… Was ist passiert?“ „Was passiert
ist möchtest du wissen? Ich werde es dir erzählen.“, er kommt langsam auf
die beiden zu, „Ich habe sie alle getötet. Jeden einzelnen.“ Kei bringt
kein Wort mehr heraus, Setsuna stellt sich schützend vor ihn und geht in
Kampfposition. Ueki schaut sie abschätzig an, mit einer einfachen Handbewegung
fegt er sie zur Seite. Doch Se will sich nicht so einfach abservieren lassen,
sie rappelt sich langsam wieder auf, aber anscheinend hat sie sich beim Sturz
den Knöchel verstaucht. „Dann bist du wohl die Erste, die hier sterben
wird.“, Ueki hält eine Hand nach vorne und ein grüner Energieball erscheint,
„Sorry, aber ich möchte mich lieber mit Kei alleine unterhalten…“ Kaum
hat er denn Satz beendet, schleudert er die Kugel in ihre Richtung. , Se schliesst die Augen, <… … … … Warum passiert nichts?>
Langsam öffnet sie die Augen, Kei steht zwischen den beiden und vor ihm eine
Art Mauer aus der gleichen Energie, wie Uekis Kugel, aber in blau. „Se… Geh
zur Seite, das ist mein Kampf!“ „Aber!“ „Nein! Du gehst zur Seite und
egal, was passiert, du greifst nicht ein!!!“ Se nickt und zieht sich zurück,
die beiden sind einfach weit über ihrem Niveau. Ueki lacht und verschwindet
plötzlich. , Setsuna schaut zu Kei, dieser hat die Augen
geschlossen. Plötzlich greift er nach rechts, er erwischt Ueki am Handgelenk.
, Se
merkt immer mehr, wie schwach sie eigentlich ist. Ueki legt die andere Hand auf
Keis Kopf: „Du bist ziemlich stark geworden… Aber nicht stark genug!“ Er
schlägt seinen Kopf gegen den von Kei. Shikei taumelt ein paar Schritte nach
hinten und steht mit dem Rücken zur Wand. „Armer Kei… Wurde von seinem
besten Freund hintergangen, steht nun mit dem Rücken zur Wand und es gibt nur
einen Weg aus dieser Lage, und der führt an genau diesem ‚besten’ Freund
vorbei. Na, hast du den Mut zu zuschlagen?“ Kei beisst sich wütend auf die
Lippe. Sein Gegenüber seufzt und dreht sich um: „Tja, ich habe es mir schon
gedacht. Du könntest dich nie gegen die Leute in deinem Umfeld wenden, selbst
wenn sie dich töten wollen. Das war früher so und es ist auch heute no-…“
Mitten im Satz bricht er ab, er dreht sich langsam um und schaut in Keis
wütendes Gesicht, in dessen Hand befindet sich eine leuchtende, blaue Klinge.
Ueki streicht sich über die Wange, auf der sich nun ein kleiner Schnitt
befindet. Er betrachtet das Blut an seinen Fingern, dann schaut er wieder zu Kei
und für einen kurzen Moment lächelt er, fast schon ein wenig traurig. Doch
genau so schnell, wie das Lächeln gekommen ist, verschwindet es auch schon
wieder. Kei stürmt auf ihn zu: „Wie konntest du nur?!“ „Willst du das
wirklich wissen?“, Ueki lässt eine grüne Klinge erscheinen und blockt Keis
Angriff locker ab. Die beiden bewegen sich unglaublich schnell, immer wieder
treffen die Klingen aufeinander und blaue und grüne Funken fliegen davon. Beide
haben schon einige Kratzer abbekommen, als Kei nur einen Moment lang nicht
aufpasst. Genau das nutzt Ueki aus, er verpasst Kei einen Tritt in die
Magengrube. Kei wird gegen eine Wand geschleudert und spuckt Blut aus. Er schaut
wütend zu Ueki hoch, der nun genau vor ihm steht. Dieser bückt sich zu ihm
hinunter, packt ihn am Kragen, zieht ihn hoch und drückt ihn gegen die Wand.
„Du willst also einen Grund dafür…“, er klingt fast ein wenig spöttisch,
„Na schön, es ist ganz einfach: Ich habe sie alle gehasst!!! Jeden einzelnen
von ihnen!“ Kei und Setsuna schauen ihn total geschockt an. „Und weißt du,
warum ich sie gehasst habe?“, er legt seine Hände um Keis Hals und drückt
zu, nicht sehr fest, aber es reicht um Kei starke Schmerzen zu zufügen. Kei,
der nun ein paar Zentimeter über dem Boden hängt greift nach Uekis Armen, doch
er ist nicht stark genug. Ueki lacht: „Weißt du, eigentlich habe ich das
alles nur wegen dir getan. Du bist viel zu gutgläubig, und siehst nur das Gute
in den Menschen. Du hast nie bemerkt, wie die anderen hinter deinem Rücken
über dich geredet haben. Diese alten Narren! Sie waren so dumm.“ Kei schaut
ihn nur an. „Was? Hat es dir jetzt schon die Sprache verschlagen?“, er
lockert den Griff um Keis Hals ein bisschen. Plötzlich lässt er ihn los, Kei
fällt zu Boden und fängt an zu husten. Ueki geht vor ihm in die Knie und
schaut ihn ausdruckslos an: „Hast du nie darüber nachgedacht, warum du
‚Shikei’ heisst?“ Er erhält keine Antwort. “Jedem Kind wird die Zukunft
prophezeit und dementsprechend ein Name gegeben. Mit diesem Namen, wird einem
praktisch das Leben vorgeschrieben… Darum hatten sie auch so Angst vor dir.
Diese Idioten, sie haben doch tatsächlich geglaubt, dass dieser Blödsinn
stimmt. Pah! Willst du wissen, was sie dir vorhergesagt haben? Du wärst ein
Unsterblicher und würdest irgendwann alle Leute dieser Welt ausrotten. Absurd
nicht?“ Kei schaut zur Seite, er gibt keine Antwort. „Schlussendlich habe
ICH sie alle umgebracht. Und jetzt…“, er packt Kei am Kinn und zwingt ihn in
sein Gesicht zu sehen, „…jetzt, werde ich einen Unsterblichen töten.“ Se
will schon aufspringen, doch Kei macht ihr mit einer Handbewegung klar, dass sie
sitzen bleiben soll. „Es… Es tut mir Leid.“, Kei kann nicht anders, als
sich zu entschuldigen. Sein Gegenüber schenk ihm einen überraschten Blick:
„Warum entschuldigst du dich jetzt?“ „Ich habe nie etwas gemerkt und du
hast nie etwas gesagt…“, er schaut ihn traurig an, „Ich… werde es jetzt
beenden.“ Kei steht auf und schaut entschlossen auf Ueki hinunter, dieser
lächelt und richtet sich auf: „Gut, lass es uns beenden.“ Ohne Vorwarnung
schleudert er eine Energiekugel auf Kei, in letzter Sekunde rollt dieser zur
Seite und stürmt wieder auf Ueki zu. Sie kämpfen ohne Rücksicht. , Kei kämpft so gut es geht, es hat ihm einen
Stich ins Herz versetzt, als er gemerkt hat, das Ueki es wirklich ernst meint.
Sein Blick fällt auf die Zeichnung an der Wand und er erinnert sich:
„Kei!!!!!!“, der 10-jährige Ueki rennt auf den Springbrunnen im Garten zu.
Kei schaut ihn erschrocken an: „Mann, wegen dir habe ich mein Papierschiffchen
fallen lassen! Jetzt ist es untergegangen!!!“ „Tut mir Leid. …Aber wenn es
so leicht untergeht, war es wohl nicht besonders gut…“, er kann sich ein
Lachen nicht verkneifen. Plötzlich wedelt er Kei mit einem Blatt Papier vor der
Nase rum. „Was ist das?“, Kei versucht danach zu greifen, aber Ueki zieht es
ihm immer wieder weg. Schlussendlich erwischt er es doch, auf dem Blatt ist eine
Zeichnung. Ueki setzt sich neben ihn auf den Brunnenrand: „Das soll ich sein,
Jean hat es gezeichnet… Und, was hältst du davon?“ Kei schaut das Bild eine
Weile an, dann meint er: „…Wie ein Engel, der bereit ist zu fallen.“ Das
war der einzige Gedanke, den er in diesem Moment hatte. „Wie?“ „N-Nichts.
Es ist wirklich gut, Jean hat Talent, er wird sicher mal ein grossartiger
Maler.“ „Ja, mit einem grässlichen Akzent.“ Beide müssen lachen.
Kei bleibt stehen und schaut weiterhin auf das Bild. Ueki rennt auf ihn zu,
lässt eine Energiekugel erscheinen und schreit mit einem wahnsinnigen Unterton
in der Stimme: „Wo schaust du denn hin?!“ Kei breitet die Arme aus und in
dem Moment, in dem Ueki die Kugel in seine Brust rammt, bleibt für Se die Zeit
fast stehen. Die Luft ist voll mit blauen und grünen Blitzen, als Kei zu Boden
fällt. Ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht, als er den entsetzten
Blick von Ueki sieht. Dann wird alles schwarz.
Kei liegt auf dem Rücken, aus seinem Mundwinkel läuft Blut und auch sein
Oberteil ist blutgetränkt. Ueki starrt ungläubig auf seine Hand und Se schaut
ihn geschockt an.
So, das war’s. Habe den Überblick wieder und eine Lösung für alles gefunden
~ ♥
Bis zum nächsten Mal!
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