Verlust und Gewinn von iome (Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?) ================================================================================ Kapitel 58: 57. Kapitel ----------------------- Habt ihr echt geglaubt, ich würde Severus so kurz vor dem Ende der Geschichte weglaufen lassen? Nix da, der bleibt schön hier. Schließlich hat er mal versprochen Hermine durch ihre Heilung zu geleiten. Und Versprechen muss man bekanntlich halten. 57. Kapitel Als Albus die Tür vollständig geschlossen hatte, sank Severus auf der Couch zusammen. Er konnte und wollte nicht mehr länger! Er hielt das einfach nicht mehr aus. Selbst ein Crutiatus war nicht so schlimm, wie diese seelische Folter, die er nun seit Wochen, nein Monaten, ertrug. Nach ein paar Minuten der völligen Verzweiflung, zwang er sich zu Bett zu gehen. Noch vollständig angezogen kroch er zwischen die Laken und versuchte Schlaf zu finden, der sich in dieser Nacht jedoch nicht einstellen wollte. Stunde um Stunde drehte er sich hin und her, fluchte auf die zu harte Matratze, auf den zu hell scheinenden Mond, sein ständiges Magengrummeln und auf die Nervosität, die sich seiner bemächtigt hatte. Erst gegen Morgen begriff er, dass er nicht würde schlafen können, solang er keinen Entschluss gefasst hatte. Mit einem Ruck setzte er sich auf und starrte in die von ersten Sonnenstrahlen durchzogenen Wolken. Was für eine passende Umschreibung für sein Leben. Er war die Nacht und Hermine die Sonne. Ab und an hatten ein paar ihrer warmen Strahlen sein Leben erhellt. Wirklich sehr passend! Noch lange grübelte er an diesem Morgen und kam zu keinem wirklichen Schluss. Vielleicht lag es daran, dass er sich nicht erlaubte an Hermine zu denken. Er versuchte nur einen Entscheidung bezüglich seines Wegziehens zu treffen und ließ ihre Existenz dabei völlig außer Acht. Gegen neun Uhr morgens war er so zerschlagen, dass er einnickte. Nicht einmal sein schlechter seelischer Zustand konnte seinen Körper noch länger munter halten. Die ersten Stunden schlief er tief und traumlos, doch dann übernahm sein Unterbewusstsein die Regie. Er begegnete Hermine im Traum. Später konnte er sich nicht mehr wirklich erinnern, was er geträumt hatte, nur daran, dass sie bei ihm gewesen war und wie gut sich das anfühlte. So gut und so real, dass er sie suchte, als er aufwachte. Es war ein schwerer Schlag für Severus, als er begriff, dass sie nicht neben ihm lag und noch viel schlimmer, nie wieder neben ihm liegen würde, wenn er jetzt wegginge. Angesichts dieses unvorstellbaren Verlustes, stand seine Entscheidung augenblicklich fest. Er konnte hier nicht weg. Nicht bevor feststand, dass Hermine ihn nicht haben wollte. Wenn es so war, konnte er immer noch gehen, aber damit sie ihm das sagen konnte, musste sie erst wieder gesund werden. Und Severus würde ihr dabei helfen. So gut er eben konnte. Und vielleicht, wer konnte das schon wissen, würde sie ihn ja überraschen. Albus war wenig später sehr erstaunt einen vor Aufregung beinahe bebenden Severus vor sich zu haben. Doch als er hörte, dass dieser beschlossen hatte zu bleiben und ihn seine Gedankengänge offenbarte, war der Direktor nicht nur über seinen Entschluss erfreut, sondern auch über das Vertrauen, was Severus ihm nach so endlos langer Zeit nun endlich entgegenbrachte. „Severus, das ist die richtige Entscheidung und Du wirst sehen, wenn es Hermine wieder gut geht, dann werdet ihr auch zusammen glücklich. Ihr liebt euch und wenn sie erst verarbeitet hat, was sie unter Malfoy erdulden musste, dann werdet ihr auch zusammen kommen.“ Snape nickte und sprach ungewohnt leise. „Ich wünschte, Du wärst zuverlässiger, was Prophezeiungen betrifft, denn so kann ich nur hoffen, dass Du Recht hast.“ Und etwas lauter fuhr er fort. „Ich werde zu ihr gehen und sehen, wie es ihr geht.“ Albus schüttelte sanft den Kopf. „Nein, heute nicht. Es ist fast Abend und die Besuchszeit ist längst beendet. Außerdem haben die Heiler sie in den letzten beiden Tagen mit Zaubern und Tränken ruhig stellen müssen. Anders haben sie Hermine nicht davon abhalten können sich selbst wehzutun. Ich werde bescheid geben, dass Du morgen früh kommst und sie ihr vorerst keine neuen Medikamente geben sollen. Vielleicht kannst Du sie ja beruhigen.“ Albus Stimme war so voller Zuversicht, dass Severus für einen kurzen Moment selbst daran glaubte. „Ich werde es versuchen und ich hoffe es inständig, aber ich glaube nicht, dass ich ihr helfen kann. Ich hab es doch ausgelöst, egal wie man es sehen will, als ich bei ihr war, hat es begonnen und ich habe sie schon da nicht beruhigen können.“ Albus sah, wie innerhalb weniger Sekunden wieder alle Zuversicht aus seinem Freund und Kollegen wich und es erzürnte ihn beinahe, dass dieser sich noch immer die Schuld an Hermines Zusammenbruch gab. „Severus, ich werde Dich morgen gern begleiten, wenn Du das willst, aber hör endlich mit Deiner verdammten Selbstzerfleischung auf und reiß Dich zusammen. So kannst Du Hermine wohl kaum helfen!“ Sein Gegenüber zuckte ein wenig zusammen, antwortete aber nicht. „Severus, ich will, dass Du mich anschaust und mir versprichst, an Dich zu glauben! An Dich und an Hermine und dass Du ihr helfen kannst!“ Die Stimme des Direktors wurde mit jedem Wort eindringlicher und etwas in ihr zwang Severus, tatsächlich aufzusehen. Vielleicht war es wirklich nur Albus’ Stimmlage, vielleicht auch ein plötzlicher Schub von Severus’ Selbstbewusstsein oder aber einfach nur der stille Wunsch, Hermine wirklich helfen zu können, jedenfalls versprach Severus Snape genau das, was der Schulleiter verlangt hatte. Nicht mit Zweifel oder Unsicherheit in der Stimme, nein, mit purer absolut unzerstörbarer Zuversicht, die er so das erste Mal in seinem Leben fühlte. Albus, aber auch Severus selbst atmeten danach befreit auf und beschlossen die Nacht damit zu verbringen, in der Bibliothek Bücher zum Thema posttraumatischem Stress zu suchen. Der Direktor verschwand zwischendurch, nur um auch Minerva herbeizuholen, die ihnen – nach anfänglichem Gegrummel über fehlenden Schönheitsschlaf – letztlich gerne half, sobald ihr klar wurde, für wen sie es tat. Severus hatte sich bei ihrem ersten ärgerlichen Einwänden kaum beherrschen können, den in seinem Hals feststeckenden Lachkrampf hinunterzuschlucken, aber ein sehr böser Blick seines Freundes hatte ihn gerade noch rechtzeitig daran erinnert, dass Minerva den mächtigsten Zauberer der Welt zum Manne hatte. Daraufhin hatten dann alle gemeinsam angefangen nach den entsprechenden Büchern zu suchen und sich auf die Nachforschungen konzentriert. Bereits nach wenigen Minuten hatten entsprechende Suchzauber gezeigt, dass sich das Material, was in der Schulbibliothek dazu zu finden war, auf genau drei Bücher beschränkte. In keinem einzigen war „Posttraumatischer Stress“ mehr als eine Randbemerkung und so zogen sie gemeinsam in die Bibliothek, oder genauer gesagt das Wohnzimmer, des Tränkemeisters um. Auch hier war die Auswahl nicht groß, aber zumindest ergiebiger, als in dem Bereich, der Madame Pince unterstand. Ein psychologisches Fachbuch klärte die Begrifflichkeit und letztlich auch über ein paar Symptome auf, aber sehr viel schlauer waren die drei auch nach ihrer Lektüre nicht. Zu groß und vor allem individuell war das Feld der Ursache, Auslöser, Symptome und angeblichen Heilmethoden, zu ungenau die Definition der ganzen Krankheit. Das Einzige, was deutlich wurde war, dass jeder Mensch nach einem so einschneidenden Erlebnis, wie Hermine es ertragen hatte, auf unterschiedliche Art und Weise verarbeitete, was mit ihm geschehen war. In den Fachbüchern ging man von Albträumen und Nervosität aus, von Angstzuständen und einem sich völlig von der Welt zurückziehen, aber auch von tausend anderen Dingen, die Severus sich lieber gar nicht erst vorstellen wollte. Letztlich war er es, der das große, auf seinem Schoß liegende Buch zuschlug, laut seufzte und beschloss, dass es sinnlos war, sich noch mehr dort hinein zu vertiefen, wenn doch die Heilung letztlich so individuell wie das Problem sein musste. Albus, der gerade seine Brille abgenommen hatte und sich müde die Augen rieb, stimmte ihm bedingungslos zu und auch Minerva konnte nur noch nicken. Da es schon beinahe vier Uhr morgens war, beschlossen sie alle sich noch einmal hinzulegen und dann am Morgen gemeinsam zum Krankenhaus zu apparieren. TBC Ich will euch ja nicht die Spannung nehmen, aber ich denke ihr werdet euch über das nächste Kapitel freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)