Verlust und Gewinn von iome (Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?) ================================================================================ Kapitel 36: 35. Kapitel ----------------------- Und schon geht es weiter. Heute kommt Hermine aus dem Urlaub zurück und wir werden sehen, wie Severus sich ihr gegenüber verhalten wird. Außerdem kommt heute ein neuer Aspekt hinzu, der der Geschichte noch ein bisschen zusätzliche Würze geben dürfte. So, an dieser Stelle erstmal eine Entschuldigung, weil ich momentan gar nicht auf eure Reviews antworte. Das liegt daran, dass animexx ziemlich lange für die Freischaltung der Kapitel braucht. Wenn ihr das lest, habe ich wahrscheinlich schon mindestens ein weiteres Kapitel online gestellt und das kann ich dann nicht mehr bearbeiten. Seid euch aber sicher, ich lese sie alle und ich freue mich über jedes einzelne davon wie verrückt. 35. Kapitel Hermine kam nach genau 14 Tagen wieder. Sie war braungebrannt, gutgelaunt und noch schöner, als je zuvor. Severus hatte den ganzen Tag über ungeduldig gewartet und sich nicht eine Minute hinaus in den Sonnenschein gewagt, aus Angst sie zu verpassen. In den vergangenen Tagen hatte sich seine Sehnsucht nach ihr so weit gesteigert, dass er fast soweit war, sich bei ihr für sein hässliches Verhalten zu entschuldigen. Als sie dann jedoch sichtlich fröhlich hereinkam, packte ihn die Wut gepaart mit Eifersucht. Sie hatte also eine gute Zeit gehabt. Ohne ihn. Nein, er sah keinen Grund sich zu entschuldigen oder ihr die Neuigkeiten mitzuteilen, die er gestern erfahren hatte. Stattdessen wandte er sogleich den Blick von ihr ab und beachtete sie gar nicht weiter. Hermine war es gleichgültig. Sie hatte einen tollen Urlaub mit Ginny hinter sich, der ihr gebräunte Haut, schöne Erinnerungen und eine gefestigte Freundschaft eingebracht hatte. Nichts konnte ihr heute die Laune verderben. Noch nicht einmal ein miesepetriger Zaubertränkelehrer. Mit einem „Hallo Severus“ huschte sie an ihm vorbei und war auch schon in ihrem Raum verschwunden. Hatte Severus vor ein paar Stunden noch geglaubt sich auf ihre Rückkehr zu freuen, so war er nun einfach sauer auf sie. Er hatte ihr die Reise geschenkt und sie tänzelte hier an ihm vorbei, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, wie es gewesen war. Er wollte sie aus seinem Kopf vertreiben, titulierte sie in Gedanken jedoch kurz darauf wieder einmal als dummes Gör und versuchte sich, jedoch völlig ohne Erfolg, wieder auf sein Buch zu konzentrieren. Immer wieder wanderte sein Blick in die Richtung ihres Zimmers. Dessen Tür öffnete sich nach einer Viertelstunde und Hermine ging auf ihn zu, um sich schließlich neben ihm auf die Couch fallen zu lassen. „Na Severus, schon wieder in ein Buch vertieft? Es ist Sommer, warum liest Du nicht wenigstens draußen?“ Einerseits war er erfreut, dass sie sich neben ihn gesetzt und ihren letzten Streit scheinbar vergessen hatte, andererseits konnte er sich nicht davon abhalten ihr eine zynische Antwort zu geben. „Es ist nicht jeder so ein Sonnenanbeter wie Du. Nicht jeder Mensch muss aussehen, als sei er gerade einem Backofen entsprungen.“ Heute ließ sie sich nicht von ihm ins Bockshorn jagen. „Schon gut, Severus. Es ist Deine Sache, wo Du liest. Ich habe nur gedacht, wir könnten ein das tolle Wetter genießen und vielleicht ein wenig spazieren gehen. Ich könnte Dir dann von meinem Urlaub erzählen.“ „Könnten wir, WENN es mich interessieren würde.“ Innerlich ohrfeigte er sich dafür. Warum konnte er nicht einfach über seinen Schatten springen und ihr wenigstens zeigen, dass er Interesse daran hatte, zu erfahren wie ihr Urlaub verlaufen war? Hermine reagierte ganz gelassen, stand einfach auf und sagte. „Gut, dann nicht. Sag bescheid, wenn sich die Laus verkrümelt hat, die Dir dauernd über die Leber läuft.“ Weg war sie. Die Tür schlug sacht hinter ihr zu und alles was Hermine hinterließ war der angenehme Duft nach Sonnencreme und einem zarten Parfüm. Severus Blick blieb an der Tür hängen und bewegte sich da nicht weg. Ihm ging durch den Kopf, dass er in Gefühlsdingen wahrscheinlich der größte Trottel auf Erden war. So etwas in der Art dachte Hermine auch gerade, aber sie wollte die Szene von eben schnell vergessen. Der Urlaub war zu schön gewesen, um ihn sich gleich bei der Rückkehr vom bösen schwarzen Mann kaputt machen zu lassen. Ginny hatte in letzter Sekunde zugesagt, einen Teil ihrer Semesterferien mit ihr zu verbringen und Draco eine Weile allein zu lassen. Der war zwar am Anfang sauer gewesen, hatte aber ihre Abwesenheit genutzt, um die gesamte Wohnung zu renovieren und sie damit zu überraschen. Ginny und Hermine hatten immer ein gutes Verhältnis zueinander gehabt, aber durch die lange Abwesenheit aus der Zauberwelt, waren sie zuletzt immer etwas distanziert miteinander umgegangen, so wie es Hermine mit allen ihren früheren Freunden ging. Doch nach den ersten zwei Urlaubstagen war es, als wären sie nie auch nur einen Tag getrennt gewesen. Ginny erzählte ihr von ihrer Beziehung zu Draco und auch den Schwierigkeiten, die sie manchmal miteinander hatten. Natürlich wurde Hermine dann auch nach der Ehe mit Snape gefragt und diesmal war sie bereit zu antworten. Sie hatte ihrer Freundin erklärt, dass er manchmal furchtbar nett und dann auf einmal wieder unausstehlich war. Dass es Augenblicke gab, in denen sie sich vorstellen konnte sie könnte mehr als Freundschaft verbinden und dann wieder Momente, da er ihr unmissverständlich klar machte, dass sie für ihn nur ein dummes Kind war. Ginny schüttelte den Kopf. Zum einen, weil sie nicht begriff, wie der Mann, den sie immer als unendlich distanziert eingeschätzt hatte, Hermine manchmal so nah sein konnte. Zum anderen aber auch, weil sie sein gesamtes Verhalten ebenso wenig verstand, wie Hermine. Sie unterhielten sich noch eine Weile weiter, landeten jedoch schnell bei interessanteren Themen und schnell verdrängte Hermine ihre Scheinehe für den Rest des Urlaubs aus ihren Gedanken. Statt an Severus zu denken schlenderte sie mit Ginny durch Museen und Parks, schaute sich Sehenswürdigkeiten an und bummelte durch die Geschäfte. Nachmittags lagen sie oft am Pool des Hotels und ließen sich von allen Seiten bräunen. Ein genialer Urlaub. Zumindest bis zu ihrer Rückkehr nach Hogwarts. An diesem Tag begegneten sich Hermine und Severus nicht noch einmal, denn Hermine landete bei Minerva und erzählte ihr bis spät in die Nacht von ihren Erlebnissen. Als sie zurückkam, lag Severus bereits im Bett und auch Hermine konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Der nächste Morgen brachte eine geringe Annäherung zwischen ihnen mit sich, da sie gemeinsam frühstückten. Hermine wagte es dabei noch einmal zu fragen. „Interessiert es Dich wirklich nicht, wie der Urlaub war? Du hast ihn mir schließlich geschenkt.“ Von ihrem Gegenüber kam ein gebrummtes „Hmm.“ „Ich deute das mal als ja.“ Und Hermine begann zu erzählen. Als sie ihm erklärte, dass sie mit Ginny viel Spaß in Rom hatte, hellte sich seine dunkle Mine für einen Moment auf. Hermine endete damit, dass sie sich noch einmal für den Urlaub bedankte und Severus wurde etwas wärmer ums Herz. Er verdrängte das letzte bisschen Wut vom gestrigen Abend und bot ihr an, heute den Spaziergang mit ihr zu unternehmen, den er gestern so vehement abgelehnt hatte. Begeistert nahm Hermine an. Es war ein wunderschöner Morgen. Gegen Mittag würden sicherlich an die 40 Grad herrschen, doch jetzt war es noch angenehm und die letzten Tautropfen schimmerten noch auf den Blättern. Sie umrundeten gemeinsam einmal die Schule. In angenehmem Schweigen und jeder in die eigenen Gedanken versunken liefen sie die ersten Minuten nebeneinander her. Severus grübelte darüber, ob er Hermine sagen sollte, was er empfand, entschied sich aber dagegen und ging schließlich einen Kompromiss mit sich selbst ein. „Du hast mir gefehlt. Ich bin es nicht mehr gewöhnt allein zu wohnen.“ Angesichts der Tatsachen, mit denen er sie heute noch konfrontieren musste, war das wohl nicht nur richtig, sondern sogar notwendig. Voller Verwunderung sah Hermine zu ihm hinüber und hakte sich bei ihm ein. „Ich hätte es schön gefunden, wenn Du mitgekommen wärst. Du hast mir auch gefehlt.“ Und das entsprach sogar der Wahrheit. Sie hatte einige Male überlegt, wie es wäre mit ihm statt Ginny durch Rom zu laufen oder am Pool zu liegen. Okay, an dieser Stelle hatte sie immer in sich hinein gekichert. Severus als Sonnenanbeter war nun wirklich nicht vorstellbar. Freudig überrascht nahm er ihre Antwort hin und akzeptierte den Arm, der sich in seinen eingehakt hatte. Der Eingang des Schlosses kam schon wieder in Sicht, als Severus beschloss, dass er ihr die Neuigkeiten, die seit einigen Tagen auf seinem Gemüt lasteten, nicht verheimlichen konnte und durfte. Ohne Vorlauf begann er. „Hermine, es gibt etwas Neues bezüglich des Heiratsgesetzes.“ Er ließ ihr einen Moment Zeit, um sich darauf einzustellen, was da kam. Als sie ihn fragend ansah, reichte er ihr eine Pergamentrolle, die er seit vorgestern permanent mit sich herumschleppte. Sie würde ihr und sein Leben verändern. So oder so. Hermine las stumm die neue Verordnung, die erlassen worden war. Nach beinahe drei Jahren hatte das Ministerium festgestellt, dass nach Erlass des Bevölkerungsdurchmischungsgesetzes die Geburtenrate merklich sank und dass besonders aus den erzwungenen Ehen kaum Kinder hervorgingen. Kurz erlaubte sich Hermine festzustellen, dass sie wohl nicht die Einzige war, die eine Scheinehe führte. Dann las sie weiter und wurde kreidebleich. Es gab einen neuen dritten Absatz im Bevölkerungsdurchmischungsgesetz, der besagte, dass aus jeder der Ehen mindestens ein Kind hervorgehen müsste und das innerhalb von zwei Jahren. Denen, die bereits länger verheiratet waren, gewährte man noch ein Jahr vom Zeitpunkt des Erlasses an. Blieb bis dahin eine Geburt, beziehungsweise eine Schwangerschaft aus, würde die Ehe zwangsweise geschieden und man wurde vom Ministerium gezwungen innerhalb eines Monats einen anderen Partner zu finden. Einzig die Ehe waren ausgenommen, in denen die Frauen schon die Fünfzig überschritten hatte. Hermine wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als alt genug zu sein, um diese Klausel in Anspruch nehmen zu können. Ihr war schlecht. Sie hatte sich von Severus gelöst, als er ihr den Brief gab, griff aber nun fast verzweifelt nach seinem Arm. Sie musste schwanger werden. Von ihm. Innerhalb von 17 Monaten. Sie war gezwungen ein Kind zu kriegen, wenn sie die Zauberwelt nicht doch wieder verlassen wollte. Severus stützte sie und wollte sie in die Arme nehmen, doch sie wehrte ihn ab und setzte sich stattdessen auf die unterste Stufe des Eingangs. „Und nun?“ fragte sie einfach nur mit einem Kopfschütteln. Sie erwartet keine Antwort auf diese rhetorische Frage, doch Severus setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Taille. „Ich weiß es nicht und es tut mir leid, dass es so kommt. Das Einzige, was wir hoffen können, ist das Albus und der Orden das Gesetzt endlich kippen können. Er sagt, dies wäre die Reaktion darauf, dass er ganz nah dran sei. Wenn er es nicht schafft, dann sind wir in eineinhalb Jahren wohl geschieden. Es tut mir leid.“ Hermine nickte und stand dann auf. Sie brauchte Zeit und Abstand um das verdauen zu können. Sie ging allein zurück in den Kerker und schloss sich in ihrem Zimmer ein. Severus blieb auf der Treppe sitzen und seufzte. TBC Na, habe ich zu viel versprochen mit der zusätzlichen Würze? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)