Eine seltsame Beziehung von iome (Eine HG/SS-Geschichte, in der es erst letztlich um eine schwierige zwischenmenschliche Beziehung geht.) ================================================================================ Kapitel 5: 6. Kapitel --------------------- 5. Kapitel Zwei Wochen lang sahen sie sich nur im Unterricht. Severus versuchte mehr als einmal Blickkontakt mit ihr aufzunehmen. Er wollte wissen, wie es ihr ging. Es wunderte ihn, dass er sich dafür interessierte. Dieses Gefühl, des sich um jemanden sorgen, war neu für ihn. Hermine war entweder stets mit etwas anderem beschäftigt, als ihn anzuschauen, oder sie wich seinem Blick aus. Er konnte es nicht herausfinden. Obwohl er sich einredete, dass sie ihm grundsätzlich egal sei sollte, hoffte er doch, dass sie wieder zu ihm käme. Er wollte wieder ihren warmen Körper in seinen Armen spüren, aber vor allem wollte er wieder gut manchen, was er mit ihr getan hatte. Hermine brauchte jedoch mehr Zeit als er, um sich darüber klar zu werden, ob sie so weitermachen konnte. Nicht dass sie nicht auch die Nächte mit ihm vermisste, doch irgendwo war ein schaler Nachgeschmack hängen geblieben. Sie wusste, dass er sie nicht mit Absicht verletzt hatte, aber allein die Tatsache, dass er zu so was in der Lage war, fand sie erschreckend. Nur ganz allmählich wurde ihr klar, dass sie diese Seite von ihm bisher einfach nur ausgeblendet hatte. Erst am Sonntag nach fast drei Wochen, fand sie den Mut, sich einzugestehen, dass er sie zu sehr faszinierte und anzog, als dass sie ihm fernbleiben könnte. Doch sie ging nicht einfach zu ihm und legte sich wieder in sein Bett, nein, sie wartete vollkommen normal gekleidet im Wohnzimmer auf ihn. Als er den Raum betrat, blickte er sie erstaunt, aber auch offenkundig erfreut an. "Freu Dich nicht zu früh. Ich bin nicht hier um mit Dir zu schlafen, Severus Snape." warf sie ihm entgegen. "Hallo Hermine" Er betonte sie Begrüßung besonders. "Das dachte ich mir schon, sonst wärst Du bereits entkleidet." Ein kleiner Hoffnungsschimmer, wieder mit ihr sein Bett teilen zu können, durchbrach seine persönliche Wolkendecke. "Ich nehme an, Du willst mit mir reden." Er setzte sich neben sie. "Ja und nicht nur heute. Vielleicht ist es jetzt genau das, was Du mir vor zwei Monaten gesagt hast, dass ich nicht fähig bin eine rein sexuelle Beziehung zu führen, aber das ist mir egal. Wenn Du weiter mit mir schlafen willst, dann rede mit mir. Hätte ich auch nur ein bisschen mehr von Dir gekannt, als Deinen verdammten Körper, dann wäre ich an diesem Abend gegangen." "Verdammten Körper?" Er zog belustigt eine Augenbraue nach oben. "Das ist mir neu, dass Du ihn so nennst. Waren wir nicht zu letzt bei 'Gottesgeschenk'?" "Sehr witzig. Ich möchte eine Antwort und zwar eine ernsthafte. Wenn Du das nicht jetzt entscheiden willst, dann sag mir bescheid." Sie stand auf, doch er hielt sie am Arm fest. "Habe ich das etwa gesagt?" schnarrte er. "Nein, hast Du nicht, aber Du siehst nicht aus, als ob Du damit glücklich wärst." "Das bin ich auch nicht. Ich bin kein Mensch, der gern redet. Das solltest Du allmählich wissen, aber wenn Du es unbedingt so willst, dann werden wir verdammt noch mal reden. Solange Du keine Liebesschwüre von mir hören willst, bist Du in meiner Wohnung und meinem Bett willkommen." Hermine legte den Kopf schief. Es untermalte ihre Ungläubigkeit besser als jede verbale Frage. "Frag gar nicht erst. Ja, ich bin mir sicher." grollte Severus und zog sie zu einem Kuss heran. Doch Hermine drückte ihn von sich weg. "Noch nicht, Severus. Wirst Du mir dann alles erzählen, was ich wissen will?" Er lachte auf. Es klang nach einer Mischung aus Belustigung und Bitterkeit. "Oh nein, meine Liebe, dass werde ich ganz bestimmt nicht. Ich werde Dir nicht von Todessertreffen berichten, wenn ich zurückkomme und ich werde Dir nichts von meinem Leben erzählen, wenn es mir nicht passt, aber wenn Du nett fragst und mich auf dem richtigen Fuß erwischt, dann vielleicht." "Das ist alles, was Du mir zugestehst?" Hermine war schon wieder dabei sich zu erheben. "Meinst Du nicht, Du solltest ausprobieren, ob Du eine Antwort bekommst, bevor Du einfach aufgibst?" "Gut, wie Du meinst. Dann sag mir doch einfach, warum Du Harry so hasst, obwohl er Dir noch nie etwas getan hat und obwohl Du weißt, dass er nicht in jeder Hinsicht wie sein Vater ist." "Das geht Dich nichts an." entfuhr ihm. "Genau das dachte ich mir. Auf Wiedersehen, Professor Snape." "Davon hängt es ab, ob Du wieder in mein Bett kommst? Ist das Dein Ernst?" Er stand auf und ging ihr nach. Mitten in der Bewegung drehte sie sich um. "Ja, das ist es. Akzeptiere, dass ich wissen will, wer Du bist, oder Du musst Dir eine andere Bettgespielin suchen." "Er erinnert mich zu sehr an James und was immer ich auch rational weiß, ich kann ihn nicht unvoreingenommen ansehen. Nun zufrieden?" "Nein, aber es ist ein erster Schritt." Sie zog ihn zu sich und ein wilder Tanz begann. Beide waren ausgehungert nacheinander. Sie rissen sich förmlich die Sachen vom Leib und umklammerten einander wie Ertrinkende. Das Bett war in unerreichbarer Ferne, also landeten sie auf der Couch. Zu lange hatten beide den Körper des anderen vermisst. Erst spät in der Nacht ließ Severus eine Decke zu ihnen schweben und hüllte sie beide damit ein. TBC @venus007: Vielen Dank für Deine Reviews. Hermine steckt in einer ganz schönen Zwisckmühle, auch wenn es gerade nicht so scheint. Bis zum Ende wird sich noch einiges tun. LG, iome Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)