Moonlight Serenade von CreamOverMoon (Wie der Mondschein alles verändern kann...(Sess x kago)) ================================================================================ Kapitel 5: Wenn das Unterbewußtsein an den Tag kommt ---------------------------------------------------- Wenn das Unterbewusstsein an den Tag kommt Mit einem lauten Keuchen wurde die Stille in der kleinen, gemütlichen Hütte unterbrochen. Keinem fiel das Geräusch auf, nicht mal Inuyasha, der mittlerweile tief schlummerte und wohl mit einem schönen Traum gesegnet war. Denn er hatte ein Lächeln auf den Lippen und seine Ohren zuckten freudig. Kagome riss die Augen auf. Schweißgebadet versuchte sie durch die Dunkelheit, die sie umgab, hindurch zu sehen. Wo bin ich? Was ist los? Als sie die schemenhaften Gestalten, die da ruhig am Boden lagen, als ihre Freunde identifizieren konnte, beruhigte sie sich schlagartig. Es war ein Traum, nur ein Traum! Oh Gott bin ich froh…es war so schrecklich… Sie schüttelte ungläubig ihren Kopf und ihre Haare fielen wüst durcheinander. Wie konnte sie nur träumen, dass all ihre Freunde sie verraten hätten. Ja gehasst haben sie sie, in ihrem Alptraum! Und sie wußte nicht einmal warum. Aber es war ja zum Glück nur ein Streich ihres Unterbewusstseins gewesen, nie würden sich ihre Freunde so verhalten. Ob der Traum wohl damit zu tun hatte, dass sie bald Lebe Wohl sagen wollte? Kagome dachte nach, sie war tief in ihren Gedanken versunken. Vielleicht wollte der Traum ihr ja sagen, dass es eine falsche Entscheidung ist. Dass es falsch wäre, von hier fortzugehen, falsch, sich endgültig verabschieden zu wollen. Gehörte sie doch hier her? Hier in diese Zeit als die Wiedergeburt einer einst so mächtigen Miko? Sie schüttelte heftig den Kopf. Nein!!...sonst wäre ich doch hier geboren worden und nicht in meiner Zeit…wenn ich wirklich hier her gehören sollte, warum müsste ich dann erst von einer anderen Epoche hier her durch die Zeit reisen?? Und vor allem, was sollte sie hier halten. Inuyasha sicher nicht – er rannte doch nur seiner geliebten Kikyo hinter her. Unter diesen Umständen war eine Beziehung mit ihm unmöglich. „Kikyo!“ hörte sie aus der Zimmerecke. Sie spitzte die Ohren, hatte er da eben wirklich Kikyo gemurmelt? Im Schlaf? „ Ach Kikyo…“ hörte sie ihn abermals flüstern. „Ich liebe dich doch! Kagome ist nichts im Vergleich zu dir…Sie ist…sie ist nur eine Hilfe, ein Mittel zum Zweck um an die Splitter zu kommen!“ Sie traute ihren Ohren nicht! So etwas sagte er?! Auch noch im Schlaf? Wäre er wach und würde wahrhaftig vor Kikyo stehen, könnte sie sich ja vorstellen, dass er Kikyo nur beteuern wollte, sie sei keine Konkurrenz was eine Beziehung beträfe, aber im Schlaf?! Dann musste er die Wahrheit sagen! Die Wahrheit die in seinem Unterbewusstsein schlummerte und nur zu Tage kam, wenn das Unterbewusstsein auch die Kontrolle übernahm - im Schlaf. Tränen stiegen Kagome in die Augen. Ihr wurde ganz heiß und ihr Körper bebte. Wie konnte er…sie nur so, …hintergehen?! Sie dachte er wäre wenigstens ein guter Freund, jemand auf den sie sich verlassen konnte und dem sie etwas wert war! Wieso hatte er sie dann so oft gerettet? Etwa nur, dass er mit ihr die Splitter weitersuchen konnte? Ja richtig…sie war ja die einzige, die die Juwelensplitter sehen und fühlen konnte. Er konnte niemand anderen um diesen Gefallen bitte, weil es kein anderer konnte. Sie war also nur Mittel zum Zweck gewesen, die ganze Zeit. Er hatte sie nach Strich und Faden belogen und betrogen. Kagome unterdrückte ein Schluchzen. Sie wollte weg von hier. Sofort. Und nichts und niemand würde sie aufhalten! Ihr Traum sagte ihr zwar, sie solle hier bleiben, sie gehöre hier her, aber sie gehörte bestimmt nicht zu Inuyasha. In keinem Fall würde sie jetzt noch bei hm bleiben! Du mieser Verräter!! Wie konntest du nur... und ihre Gedanken brachen ab. Noch immer bebte ihr Körper vor Trauer und Schock. Sie war enttäuscht, zutiefst. Und mehr als nur verletzt. In dem Moment, in dem Inuyasha diese Worte ausgesprochen hatte, zerbrach ein Teil ihres Herzens. Der Teil, der Inuyasha gehörte. Dieser Teil, der die ganze Zeit dachte es wäre Liebe. Ein tiefes Band des Vertrauens, des Füreinander Daseins. Aber anscheinend war es nichts. Es war eine einzige Lüge. Das Band zerriss. Die letzten zwei Jahre waren eine einzige Lüge! Ihr derzeitiger Lebensmittelpunkt, ihr Ziel, alles, es war alles eine Lüge. Kagome konnte es nicht glauben. Immer noch mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den elenden Hanyou an. Sie konnte die Augen nicht abwenden. Langsam aber sicher keimte Hass in ihr auf. Aus dieser Verzweiflung, dem Gefühl jahrelang betrogen worden zu sein wurde Hass und Wut. Ihre Augen loderten. Leicht zitternd stand sie auf, nahm, ihren Bogen, ihren Rucksack und wankte zur Tür, kaum fähig, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Leise, dass auch keiner ihrer übrigen Freunde aufwachte, schob sie den leichten Vorhang der als Tür diente beiseite und rannte in die tiefschwarze Nacht. Sie rannte einfach los, nichtsahnend wohin sie überhaupt gehen sollte. Sie fühlte nichts, außer einem Instinkt in der Magengrube, einem vagen Hinweiß, dass sie hier bleiben sollte, hier in der Sengoku-jidai. Aber wo hier? Eine heiße Träne suchte sich ihren Weg über ihr makelloses Gesicht als sie der Nacht entgegen rannte. Sie fiel glitzernd auf den Boden. Die wohl letzte Träne, die sie dem Hanyou nachgeweint hatte. Endlich. Nie wieder würde sie seinetwegen Schmerzen empfinden. Nie wieder trauern oder denken, sie hätte Schuld. Sie wollte ihn vergessen, aus ihrem Leben verbannen und endlich ihr eigenes Leben anfangen! Selbst leben, lachen, Freude und Glück empfinden. Ja, sie würde ein neues Leben beginnen. Ihr Leben! Diesen Entschluss hatte sie gefasst. So rannte sie in die Nacht ihrem neuen Leben entgegen. Sie würde einen Weg finden. Und der stille, anmutige Sichelmond, der hell am Himmel leuchtete, wachte über ihren Weg und begleitete sie… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)