Moonlight Serenade von CreamOverMoon (Wie der Mondschein alles verändern kann...(Sess x kago)) ================================================================================ Kapitel 3: Der große Fehler --------------------------- Der große Fehler Inuyasha wußte gar nicht wie ihm geschah und doch wollte er nichts lieber. Es war so plötzlich, wie aus heiterem Himmel. Ein Sternenregen, ein Wunder. War sie vorhin nicht noch sauer gewesen? So sauer, dass sie mich eigentlich nie wieder sehen wollte? Und jetzt das! Einfach so zog sie ihn zu sich hin, auch noch an seinen empfindlichen Ohren, und küsste ihn, wie ihn noch keine sonst geküsst hatte. Inuyasha war zwar leicht irritiert und stellte erneut fest, dass er die Frauen wohl nie verstehen würde – egal wie alt er einmal werden sollte, und gab sich ihr und seinen tierischen Instinkten einfach hin. Der Kuss war wundervoll. Kagome wurde ganz heiß und ihr Herz hämmerte immer schneller, genauso wie bei Inuyasha, bis die beiden Herzen schließlich in Einklang klopften. Als sich ihre Lippen von einander lösten sah sie ihn mit ihren großen rehbraunen Augen an. Inuyasha fand, dass dies der wundervollste Blick war, der ihm je geschenkt wurde. Genauso war dies das Wundervollste, was das Schicksal ihm nur bescheren konnte. Oh ja, er liebte sie, unendlich. Er war beinahe wütend auf sich, dass er es sich erst jetzt, erst so spät, eingestehen konnte. Sie hätten so viele schöne Dinge erleben können als Paar und ihm wurde immer mehr klar, dass es seine Schuld war, die sie diese Dinge nicht erleben ließ. Dafür hasste er sich sogar ein kleines bisschen und als er mit diesen Gedanken im Kopf in Kagomes Augen sah, fing er beinahe an zu weinen. Aus Wut auf sich selbst, aus Glück, dass er sie endlich gefunden hatte. Aber wie es sich nun mal für einen richtigen Hanyou und Mann gehört versuchte er die Tränen zu unterdrücken und schenkte Kagome statt dessen ein liebevolles Lächeln, welches seine keinen Reißzähne hervorblitzen ließ. Sie lächelte zurück. „Du bist das Wundervollste was mir je hätte passieren können und jetzt passiert ist! Ich liebe dich, schon die ganze Zeit…und es tut mir so Leid dass ich es dir nicht sagen konnte. Ich weiß auch nicht warum…nicht genau…irgendwie konnte ich es einfach nicht….“ druckste Inuyasha herum. Kagome legte ihren Zeigefinger sacht auf seine Lippen und bedeute ihm nicht weiter zu sprechen. Bevor er Einwände hätte erheben können küsste sie ihn erneut. Viel furchtloser und freier als eben noch. Es war so leidenschaftlich und wunderschön, das musste wahre Liebe sein. Mit dieser Frau wollte Inuyasha den Rest seines Lebens verbringen. Doch plötzlich kamen Zweifel. Der Funken in ihm glühte auf, ließ ihn zögern, ließ ihn nach Ausreden suchen. „Kagome…“ sagte er. „Was ist denn?“ fragte sie ihn mit großen Augen. „Also ich weiß auch nicht… aber du weißt, ich bin ein Hanyou…ich bin sozusagen unsterblich...aber du, du bist ein Mensch. Du wirst nicht ewig leben…aber ich will ewig mit dir leben! Ich will mein Leben mit dir verbringen! Sei es nun, dass ich ein Mensch werde oder du ein Dämon oder nichts von beidem…aber ohne dich will ich sterben. Ohne dich hat mein Leben doch gar keinen Sinn!“ Kagome war verdutzt. Wie konnte er genau in diesem Augenblick gerade daran denken…Hätten sie nicht erst einmal eine schöne Zeit verbringen können und sich im Laufe dieser Zeit Gedanken über so etwas machen können? Kaum hatten sie sich ihre Liebe gestanden kam so etwas…Irgendwie machte das Kagome sauer. Sie wußte nicht wieso, denn eigentlich war es ja total lieb was er da zu ihr sagte, aber irgendwie…es war zu früh. Mit diesen Gedanken mochte sie doch jetzt noch gar nicht spielen. Nicht in diesem Moment und nicht in dieser Situation! Irgend etwas stimmte nicht. Es hörte sich mehr nach einer Ausrede an, nach einem Ausweg für ihn. Als würde er einen Fluchtweg planen, falls doch etwas unvorhergesehenes passieren könnte. Unvorhergesehen, wie die winzige wenn auch mögliche Chance, dass Kikyo ihre Meinung über Inuyasha ändern könnte. „Inuyasha?“ „Ja, Kagome, was ist denn?“ fragte er zurück. „Wenn wir das Shikon no Tama endlich vervollständigt haben…würdest du eigentlich lieber ein vollwertiger Dämon werden oder lieber ein Mensch?“ Er sah sie mit sehr ernsten Augen an. „Weißt du, darüber hab ich mir nun schon Jahre lang Gedanken gemacht…Eigentlich wollte ich früher ja immer zu einem Menschen werden. Das weißt du ja…“ er stockte kurz. Sie wusste genau, dass seine Gedanken just in diesem Moment bei Kikyo waren. Ihr hatte er versprochen, ein Mensch zu werden. „...Aber je mehr ich nachdachte, desto mehr wollte ich ein vollwertiger Dämon werden…“ „Du willst ein vollwertiger Dämon werden, dieses blutrünstiges Biest in das du dich verwandelst wenn Tessaiga dich nicht kontrolliert??!“ warf sie aufgebracht dazwischen. Entsetzen spiegelte sich in ihrem Blick. „Ach Kagome, weißt du, es ist nicht einfach eine solche Entscheidung zu treffen…aber irgendwie…also ich will meinem Bruder gegenüber treten können…meines Vaters Erbe antreten können und endlich kein Außenseiter mehr sein…glaub mir, in meiner Zeit ist es besser ein starker vollwertiger Dämon zu sein. Dann hat man viel weniger Probleme! Als Mensch hätte ich zu viele Probleme mit Dämonen, ich würde meine Kraft vermissen… ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden ein schwacher, sterblicher und einfach zu tötender Mensch zu sein! Es geht einfach nicht…Ich kann es nicht!“ Kagome war überrumpelt. Sie dachte doch einfach nur, dass wenn er für Kikyo zu einem Menschen geworden wäre, würde er dasselbe auch für sie tun. Aber ganz im Gegenteil! Er würde es nicht für sie tun…er könnte es nicht. Er revidierte seine Aussage von vorhin komplett. Er hatte ihr doch eben noch alles Möglich versprochen, dass es ihm egal war ob er ein Mensch oder sie eine Dämon würde, Hauptsache sie konnte ihr ganzes Leben zusammen verbringen. Wie konnte er ihr das nur antun? Er ein vollwertiger Dämon?! Mit so etwas konnte sie unmöglich zusammen sein, geschweige denn sich eine gemeinsame Zukunft oder irgend etwas in der Art vorstellen! Er war unkontrolliert und einfach nur blutrünstig als Dämon. Weder besonnen noch mit Verstand. Wie konnte er so etwas wollen? Sie sah ihn mit traurigen Augen an. Inuyasha bekam Angst als er ihren Blick sah. Sein Herz krampfte und es tat weh. Aber er wußte schon jetzt was sie gleich sagen würde. Und er würde es nachvollziehen können. Aber wahrscheinlich wird er es nicht wahrhaben können. „Inuyasha, ich kann das nicht. Ich könnte so niemals mit dir zusammenleben! Du weißt das es nicht funktionieren würde. Die Tatsache, dass du dich für mich nicht in einen Menschen verwandeln würdest, tut mir so sehr weh…es zeigt mir dass du mich nie so lieben wirst wie du Kikyo einst geliebt hast. Ich weiß, dass du sie nicht mehr liebst, aber für sie hättest du es damals getan.“ Neben die Traurigkeit mischte sich ein leicht wütender Unterton. Inuyasha blickte zu Boden. Sie hatte ja Recht, aber er wollte es nicht glauben. „Inuyasha...?“ fragte Kagome zögernd. Er konnte ihr nicht in die Augen blicken, als er schließlich sprach „Ich weiß es ja…du hast so Recht mit dem was du sagst. Und es tut mir so wahnsinnig Leid, aber ich kann mir ein Dasein als Mensch nicht vorstellen, ich könnte es mir in meiner Zeit einfach nicht leisten. Ich weiß du spielst mit dem Gedanken in deiner Zeit zu leben…aber das geht noch weniger. Ich will nicht in dieser Zeit leben, ich gehöre hier nicht hin…“ Ihm war zum Heulen zumute…Gerade eben erst hatte er seine große Liebe gefunden und im gleichen Atemzug auch wieder verloren. Aber es konnte einfach nicht funktionieren. Alles war viel zu kompliziert, diese Liebe hätte nie eine Chance. In keiner Zeit und keiner Welt. Sie waren zu unterschiedlich, zu anders aufgewachsen und hatten beide eine weit auseinander klaffende Zukunft vor sich. Kagome wollte weinen. Sie tat es nicht. Sie fühlte sich wie aus Stein. Alles war möglich, solange man nur daran glaubte, genug Wille hineinlegte. Aber Inuyasha gab kein bisschen nach. Sie wäre tatsächlich gewillt gewesen, in seiner Zeit zu leben. Aber so gab er ihnen nicht einmal den Hauch einer Chance. Fast so, als ob er ihnen keine Chance geben wollte. Als wollte er sich eine Tür offen halten, eine Rückversicherung abschließen. Kikyo. Die Welt war einfach nicht fair und sie konnte nichts daran ändern. Niemand sagte, das Leben sein einfach und fair, geschweige denn die Zeit, aber sie hatte so sehr gehofft, dass es doch irgendwie klappen würde. Nun saßen beide da und schwiegen sich an. Es vergingen Minuten und in ihren Köpfen kreisten Hunderte von Gedanken. Kagome fasste einen Entschluss. „Inuyasha, wir müssen nichtsdestotrotz die Juwelensplitter finden. Ich werde noch einmal mit dir in deine Zeit zurückkehren. ch selbst habe nur noch drei Splitter und das fast vollständige Juwel, das wir nach Narakus Tod erhalten haben. Aber es dürften nur noch wenige Splitter fehlen. Vielleicht sogar nur noch einer oder zwei. Wir werden diese Splitter noch finden und dann…wir müssen das Shikon no Tama zusammenfügen, oder besser gesagt ich muss es tun. Ich bin es eurer Zeit und euch allen schuldig. Das ist meine Bürde. Danach werden sich unsere Wege wohl für immer trennen. Das Juwel werde ich Kaede-sama geben…was dann passiert liegt an euch. Ich habe dann keinen Einfluss mehr und den Brunnen zwischen den Zeiten werde ich zerstören. Wir müssen einander vergessen!“ Ihr Blick war entschlossen. Sie war erstaunt darüber, wie ihr dieser Monolog von den Lippen ging. Sachlich, hart, kalt. Das war nicht sie. Kagome hatte ihre Gefühle abgeschaltet, sie funktionierte einfach. Inuyasha schien fast erleichtert, als er diese Worte hörte, wenn auch seine Augen eine unendliche Traurigkeit ausstrahlten. Er wusste genau was er verloren hatte. Und abermals wog er die verschiedenen Möglichkeiten einander auf. Ein sicheres Leben mit Kagome auf der einen Seite – als Hanyou oder als Mensch, was er beides nicht wollte, oder die Möglichkeit, dass die Kikyo ihre Meinung änderte, zu ihm zurückkehrte und er endlich an seiner Vergangenheit anknüpfen konnte. Kikyo... er konnte nicht vergessen. Die Vergangenheit war sein Fluch. Der Fluch, der ihm die Möglichkeit auf ein glückliches Leben mit Kagome verweigerte. Er blickte sie an: „Du hast Recht, Kagome...“ er schluckte, „Es tut zwar sehr weh, aber dies wird wohl der einzige Weg sein, die einzige Lösung. Unsere Wege müssen sich trennen, weil so kann auch ich nicht weiterleben.“ Kagome wusste genau warum. Sie sah es in seinen Augen aufblitzen, diesen vagen Hoffnungsschimmer auf Kikyo. Einerseits verstand sie ihn, andererseits nicht. Ein Leben mit ihr wegwerfen, wegen der Hoffnung auf eine tote Frau? Eine tote Frau, die wieder Lebe und seinerzeit die Liebe seines Lebens war... Es war eine traurige Atmosphäre in dem Raum, aber beide hofften, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten. Anders ging es nun mal einfach nicht und man konnte sich den Kopf so zerbrechen wie man wollte, wie sie es seit sie sich kannten sowieso die ganze Zeit taten, aber eine andere Lösung war nicht in Sicht. Inuyasha war einfach zu unnachgiebig, zu gefangen in seiner Vergangenheit und seiner lächerlichen Hoffnung. Selbst wenn Kikyo doch eines Tages kam – sie würde auch nicht ewig leben, sie sollte nicht in dieser Welt wandeln um nur mithilfe fremder Seelen ihr Dasein zu festigen. Es war wohl ein Fehler gewesen sich zu verlieben und dann auch noch die Liebe zu gestehen. Es war wohl doch keine Liebe. Eher eine sehr große Bindung die sie beide nicht loslassen konnten. Und diese Gefühle kann man doch leicht mit Liebe verwechseln. Leider bestand diese Bindung nur wegen des Juwels und was danach kam war für sie beide als Paar aussichtslos und ohne Zukunft. So ging Inuyasha mit leeren Blicken wieder zurück zum Schrein und sprang durch den Brunnen in seine Zeit zurück. Er würde sich den Fragen ihrer Freunde stellen müssen. Zumindest das war er Kagome schuldig. Kagome legte sich in ihr Bett und versuchte das eben geschehene zu verarbeiten und zu schlafen. Morgen würde sie das letzte mal für unbestimmte Zeit in den Brunnen zu Inuyasha ins mittelalterliche Japan springen um ein letztes Mal auf die Suche nach den Juwelensplittern zu gehen. Welch Ironie...dachte sie just in diesem Moment, kurz bevor sie einschlief in dieser Phase zwischen Wachsein und Traum. Es war genau ein Jahr her, dass sie das Shikon no Tama aus Versehen zersplittert hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)