Moonlight Serenade von CreamOverMoon (Wie der Mondschein alles verändern kann...(Sess x kago)) ================================================================================ Kapitel 2: Nächtlicher Besuch mit Kirschgeschmack ------------------------------------------------- Nächtlicher Besuch mit Kirschgeschmack So saß er da. Und sah nur einen schwarzen Haarbüschel da liegen. Den anderen Teil des Kopfes konnte er nur erahnen, sich nur vorstellen. Das Bild welches er in seinem Kopf sah, war das wunderschöne Gesicht eines Mädchens, das er eigentlich liebte, es sich aber nie getraut hatte zu sagen, sich nie eingestehen wollte, dass es so war. Das alles wurde ihm erst heute klar…Als Kagome wütend in Richtung des knochenfressenden Brunnens davon gestapft war und ihn mit „OSUWARII!!!“ angeschrieen und aufgehalten hatte. Sie war weg, bevor er überhaupt registrieren konnte, was er da eigentlich gesagt und getan hatte…Seine Gedanken versetzten seinem Gesicht ein trauriges Dasein. Ein Blick, den man gar nicht von ihm gewohnt war. Wie gerne würde ich ihr jetzt sagen können wie unendlich es mir Leid tut…dachte er. Wie gerne würde ich ihr sagen können, wie sehr ich sie liebe! Doch warum kann ich es nicht?? Ich bringe es einfach nicht über meine Lippen…Warum nur… Er hatte die Nacht einmal mehr damit verbracht, einem ihm bekannten Geruch zu folgen, dem Geruch von Graberde und toten Knochen…Kikyo war in der Nähe gewesen und jedes Mal wenn sie das war, konnte er einfach nicht anders, als loszurennen, egal, was in diesem Moment auch gerade war, er musste einfach laufen. Seine Füße gehorchten ihm auf einmal nicht mehr. Es war wie ein Fluch. Er wusste, dass Kikyo tot war, ihr Geist und ihre Seele nicht mehr so wie früher…eine traurige leblose Gestalt, mit nur einem großen Wunsch ihn zu töten. Dieser Wunsch und allein dieser Wunsch, trieb sie in dieser Welt an. Er liebte sie eigentlich auch nicht mehr. Sie war tot, seit langem, einfach nur noch Vergangenheit für ihn. Am Anfang, als er sie zum ersten mal wieder lebend sah, dachte er tatsächlich sie wäre wie früher, sie würde ihn lieben ihm Liebe schenken. Seine Seelenverwandte sein, diejenige, die ihn verstand und nur ihn wollte und nahm, mit all seinen Macken. Doch dies war nicht der Fall. Kikyo hasste ihn einfach abgrundtief, da in dieser toten Kikyo einfach nur diese verhasste Seele von Naraku lebte. Eine Seele, die es nicht wert war, Seele genannt zu werden. Wie dem auch sei, Kikyo war im wahrsten Sinne des Wortes für ihn gestorben. Und seine aberwitzige Hoffnung auf sie war spätestens heute verstrichen, als sie ihn, nachdem er sie des Nachts gefunden hatte, mit einem heiligen Pfeil erschießen wollte und ihm bei der Flucht noch hinterher rief, wie sehr sie ihn hasste. Dennoch blitze immer wieder ein Funken Hoffnung in ihm auf. Er konnte einfach nichts dagegen tun, sie nicht mit seinem Tessaiga oder seinen Klauen bekämpfen. Die Hoffnung hielt sich hartnäckig. Tief in seinem Inneren wusste er, dass dieser Funke sich erst mit dem endgültigen Tod Kikyos löschen lassen würde. Trotzdem saß er da und blickte das wunderschönste und netteste Mädchen an, das er je kennen lernen durfte. Ein Mädchen, das ihm all die Liebe schenken würde, wenn sie nur könnte, die sie hat. Ein Mädchen, dass ihn verstand, ihn so wollte wie er war, dass ihn nicht hasste und töten wollte. Ein Mädchen, das Hoffnung auf ein zukünftiges Leben versprach, ein echtes Leben. Kagome fühlte sich nicht wohl. Irgendwie fühlte sie sich ertappt. Erwischt bei etwas Verbotenem. Auch wenn es nicht der Fall war. Sie liebte ihn eigentlich viel zu sehr, um ihm nie verzeihen zu können. Ihr Herz hämmerte und sie konnte seine Anwesenheit und seine Blicke auf sich deutlich spüren. Dann bekam sie Schuldgefühle…ihre Lippen begannen zu zittern und sie fing an leise zu weinen, obwohl sie nie wieder wegen Inuyasha weinen wollte. Eine einsame Träne bahnte sich einen Weg über ihre Nasenspitze auf das Kopfkissen und ein dunkler nasser Fleck blieb zurück. Sie wollte sich umdrehen um diesem durchdringenden Blick zu sehen, standzuhalten, schaffte es aber nicht. Irgendeine unsichtbare Kraft hielt sie davon zurück, zwang sie, nicht in Inuyashas Gesicht zu sehen. Sie hörte einen Schritt. Inuyasha war von der Fensterbank heruntergeklettert. Ihr Herz schien zu zersprengen, in tausend Teile, wie das Shikon no Tama, der Anfang der ganzen Geschichte…Der Anfang. Als sie sich zum ersten Mal sahen, zum ersten Mal berührten, zum ersten mal redeten und sich auch zum ersten Mal stritten. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht als sie daran denken musste. Es war schon komisch, wie dies alles passiert war. Skurril, verblüffend, aberwitzig. Eine aberwitzige Geschichte die eigentlich jenseits alles Möglichen stand und dennoch, es war ihre Geschichte, ihr Leben, ihre Wirklichkeit. Dann fing sie auf einmal an zu kichern. Erst in ihr Kopfkissen hinein, dann konnte sie es doch nicht mehr zurückhalten. Sie kicherte einfach drauf los, einfach so...in Gedanken schwebend und lachend lag sie so im Bett und zuckte aufgeregt. Sie drehte sich mit einem Ruck um und sah Inuyasha in die gelborangefarbenen Augen. Sie sah diese Augen und musste lachen. Kein irres oder lächerliches Lachen. Kein Lachen wegen irgendeines blöden Witzes. Nein. Es war ein Lachen aus Glück. Inuyasha sah sie verdutzt an. Wie ein begossener Pudel stand er mitten im Zimmer, vor Kagomes Bett und glotzte auch genauso wie ein Pudel! Sie musste noch lauter Lachen. Der Anblick war einfach göttlich! Dann plötzlich ging er auf sie zu, schnurstracks, und hielt seine Hand an ihre Stirn. Sie gluckste, stockte und sah ihn mit ihren großen Augen an. Also Fieber hatte sie keines, stellte er fest. Dann blickte er hinunter, direkt in die tiefen, warmen, braunen Augen von ihr und ihm wurde plötzlich ganz heiß. Seine weißen Ohren bekamen eine leicht rötliche Farbe und er verschluckte sich. Das Blut stieg in seinen Kopf, rauschte in seinen Ohren, ließ sein Herz rasen. Was ist hier nur los? Was ist los mit mir?! Seine Gedanken kreisten wie wild in seinem Kopf und er bekam keinen einzigen zu fassen. Die ganze Situation war nicht greifbar, so irrational, als entspränge sie seinen Träumen. Und das tat sie tatsächlich...er war in einem Traum, in seinem Traum, zusammen mit der Frau, die er liebte. Kagome setzte ein liebevolles und glückliches Lächeln auf, fasste seine pelzigen Ohren und zog ihn zu sich herunter. Seine Lippen berührten ihre und man hörte ein ungleiches Schlagen der beiden Herzen. Sie dachte nicht nach, sie tat einfach. Tat das, was sie schon von Anfang an hatte tun wollen und sollen, genauso wie Inuyasha. Schließlich erwiderte er den Kuss, seine ganze angestaute Leidenschaft und Liebe lag darin. Ihre Lippen schmeckten ganz leicht nach Kirschen. Es war der schönste Kuss, den beide bisher erfahren durften und Zeit um sie stand still. Es war ihr großer Augenblick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)