Zeitenwandel von ninale (Nach unglaublichen 4 Jahren das 21. Kapitel Kawari Gen Son - Lebenswandel) ================================================================================ Kapitel 20: Gin Ame - Tosa Amah - Silver Rain --------------------------------------------- Gin Ame – Tosa Amah – Silver Rain Tosa Amah – Silver Rain Tabbenoca - Sunrise Nei mataoyo? – Wie geht es dir? Nei chat – Mir geht es gut. Toquet – gut Keemah - komm Hakai? – Was? shimat-ta! – Verdammt! / Mist! / Wie dumm! / Mein Gott! ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Stunden später trat InuYasha aus dem gewaltigen Airport in New York City. Es war Nachmittag, durch die Zeitverschiebung hatte er einen ganzen Tag verloren. Gemütlich schlenderte er zu den Taxis, fischte sein Handy aus seiner Hosentasche und wählte Ginmakis Nummer. „Dad! Du bist hier!“ „Yeah. Wo bist du?“ „Ähm… am besten treffen wir uns im Central Park. Ich bin nicht weit von dort weg.“ „Klar. Und wo? Der Park ist riesig“ „Lass dich zum Zoo fahren. Ich warte am Süd-Eingang auf dich.“ „Ok, See you.“ Gerade als er aufgelegt hatte, war er bei den quietschgelben Taxis angelangt und beugte sich zu dem offenen Seitenfenster hinunter „Hi. Would you drive me to the zoo in the Central Park, Mister?“ „Yeah. No prob! just com´ in and got a look at the big apple.“ „But no sightseeing please. Just a direct drive to the zoo, okay?“ „Sure“ brummte der Fahrer, steuerte sein Gefährt aus der Parklücke als Yasha eingestiegen war und verließ den J.F.K Airport in Richtung Central Park. Eine gute Stunde später befand sich der Silberhaarige inmitten dieser pulsierenden ohrenbetäubenden City, stieg aus dem Taxi, zahlte und betrat die grüne Lunge der Stadt. Während er auf das große Tor des Tierparks zuging, überlegte er, wie lange er Ginmaki schon nicht mehr gesehen hatte. °Hm… fünfzig Jahre ist es bestimmt schon her. Zwischendurch mal geschrieben und auch telefoniert, ja. Aber gesehen….° Endlich erkannte er eine ihm sehr vertraute Gestalt, die am Eingang auf einer Holzbank saß, sah er ihm doch in gewisser Weise ähnlich… Der groß gewachsene schlanke Körperbau und die eleganten Gesichtszüge machten den jungen Youkai zu einem Frauenschwarm. Sein ewig langes schwarzes Haar floss ihm über den Rücken und zog die Blicke der Menschen auf sich. Es war zwar fast normal, dass ein junger Mann mit längerem Haar herumlief. Aber so langes Haar war ungewöhnlich. Bis zur Hüfte fiel es ihm glatt über die Schultern und er weigerte sich stur, es in einem Zopf zu bändigen. Sein stufig geschnittener Pony ließ seinen Vater grinsen. Das von Natur aus silberne Haar stand wild in alle Richtungen und fiel dem „Teenie“ frech in die Augen. Tja… Und die Augen waren ein Kapitel für sich… Sie faszinierten sogar den großen InuYoukai immer wieder aufs Neue. Ginmaki besaß nicht die katzenartigen Augen seines Vaters oder seiner Mutter. Seine Augen sahen beinahe menschlich aus, auch wenn sie die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Youkai besaßen. Um die Pupillen herum glitzerten sie silbrig, doch dann ging die Farbe in warmes Gold über. Und eben diese Augen trafen jetzt auf die goldenen seines Vaters. „Dad!“ Ginmaki erhob sich und kam elegant mit einem breiten Lächeln auf ihn zu. Doch sie umarmten sich nicht und schlugen auch ihre Hände nicht ineinander, wie man es vielleicht erwartet hätte. Sie blieben etwa einen Meter voreinander stehen und sahen sich an. Ginmaki begrüßte seinen Vater zuerst wie es Brauch war. Seine rechte Hand legte sich auf seine Brust und bewegte sich dann mit der Handfläche nach oben in einem weiten Bogen nach rechts. „Hi, Tosa Amah. Nei mataoyo? Mein Herz singt, dich zu sehen, Vater.“ Als der leichte Singsang verklungen war, antwortete der Silberhaarige auf die gleiche Weise „Hi, Tabbenoca. Nei chat. Auch mein Herz ist froh, mein Sohn.“ Sie grinsten sich an „Ach scheiß auf Gebräuche! Keemah!“ lachte der ältere und zog ihn doch in eine kurze aber herzliche Umarmung. Sie liefen nebeneinander weiter in den Park hinein. Nach einer Zeit des Schweigens begann Yasha zu sprechen „Soll ich dich mit Sunrise ansprechen oder mit dem Namen, den ich dir gab?“ „Dad, das ist mir gleich. Das Volk existiert nicht mehr. Vielleicht sollte ich mich an „Ginmaki“ gewöhnen.“ „Hm. Aber wenn du den Namen vergisst, den die Geister dir gaben, wirst du das Volk vergessen. Und das wird nicht gut sein.“ „Du verteidigst das Volk immer noch?“ „Nun ja. Sie haben mir das wertvollste geschenkt, was ich habe.“ Dabei blinzelte der Silberhaarige seinen Sohn lächelnd an „Dich.“ „Dann behalte ich meinen Namen zusätzlich zu dem neuen.“ „Toquet. Gut. Ich würde dich gern mit nach Japan nehmen, Tabbenoca.“ Sunrise sah in verdutzt an „Hakai?“ „Dann bist du in Sicherheit. Was hält dich hier? Nermenuh, das Land des Volkes existiert nicht mehr. Und der einzigen anderen Nerm, den es auf dieser Erde noch gibt, das bin ich. Komm mit mir. Du hast Familie dort.“ „Wenn es dein Wunsch ist?“ „Mein Wunsch… Das schon. Aber ich kann dich nicht zwingen. Nur bitten.“ Die funkelnden Augen wurden schmal unter dem Lächeln „Du hast Recht. Ich werde mit dir gehen. Hier hält mich eigentlich nichts mehr.“ „Danke. Aber vorher werden es die Dämonen bereuen, den Sohn des InuTaisho angegriffen zu haben.“ knurrte Yasha bedrohlich „Oh, du wirst deine Chance auf Rache schon bekommen. Spätestens heute Nacht werden sie wieder nach mir suchen.“ „Da schau an. Silberlöckchen ist aus seinem Versteck gekrochen. Da wird „El Garra“ sehr erfreut sein.“ Die schnarrende Stimme, die hinter ihnen erklang, ließ Sunrise herumfahren. Yasha sah lediglich über die Schulter zurück, er hatte den Dämon mit dem giftig grünem Haar und den stechenden grünen Augen bereits bemerkt. „DU! Sag deinem El Garra, dass er mich mal kreuzweise kann!“ fauchte Tabbenoca zurück „Na warte, du respektloses Bürschchen! Das bezahlst du!“ knurrte der fremde Dämon und stürzte sich auf den jungen Youkai. Doch er kam nicht allzu weit, denn er wurde am Kragen gepackt und starrte in goldene Augen °Wie heiß kann Gold sein?!?° fuhr es ihm durch den Kopf. „Wer bist du, dass du dich anmaßt meinen Sohn anzugreifen?“ „Lass mich los, du Arsch!“ keifte der grünhaarige. Der schwarzhaarige zog hörbar Luft ein und Yashas Augen verengten sich zu schmalen bedrohlichen Schlitzen. Nur für den Bruchteil einer Sekunde ließ er seiner Aura freien Lauf und der Fremde bekam Panik „Oh holy Shit!“ brachte er noch heraus, bevor er von Yasha in ein Gebüsch geschleift und zu Boden geworfen wurde „Der einzige, der hier respektlos ist, bist du. Und jetzt sag: Wer ist dafür verantwortlich, dass ihr meinem Sohn nachstellt?!?“ Der Fremde ahnte, dass er sowieso sterben würde, also packte er aus „Er nennt sich El Garra. Ihr könnt ihn in der Bronx finden. In einem Club namens El Diablo. Dort ist sein Unterschlupf!“ „Nicht sehr einfallsreich“ brummte Yasha und mit einer kaum sichtbaren Handbewegung fiel der wimmernde Dämon tot zu Boden und wurde zu Staub. „Schwächling“ stellte der Silberhaarige gelangweilt fest und nahm seinen sprachlosen Sohn am Arm „Keemah“ „Gegen dich ist jeder schwach, Tosa Amah.“ murmelte er und betrachtete seinen Vater von der Seite. „Es ist ein Unterschied, ob ich stärker bin als ein anderer, oder ob jemand ein Schwächling ist. Das da...“ zeigte er hinter sich „...war ein Schwächling. Ich bin aber auch mächtiger als dein Onkel. Er aber nicht schwach. Verstehst du was ich meine?“ „Ich glaube schon…“ „Das freut mich. Dann zeig mir, wie ich zu diesem „Club“ komme…. Und dann werd ich ein bisschen Spaß haben“ das eiskalte Lächeln seines Vaters hauchte dem jungen Youkai einen Schauer über den Rücken und er holte tief Luft „Am schnellsten sind wir immer noch mit einem Taxi.“ „Schön. Suchen wir uns eines.“ Eine halbe Stunde später standen sie mitten in den dunklen Gassen der Bronx. Mittlerweile stand die Sonne tief und dementsprechend düster war es inzwischen in den Häuserschluchten. Rot leuchtete das Schild des El Diablo auf. „Geh voraus“ murmelte Yasha. Ich komm gleich nach.“ „Du willst mich da allein reinschicken?“ „Ich will wissen, was dieser El Garra vorhat.“ Brummelnd betrat Ginmaki den Club während Yasha draußen an der Wand lehnte und die Schwingungen im inneren des Gebäudes analysierte. „Ach, sieh an. Wer kommt uns denn da freiwillig besuchen?!?“ krächzte ein schleimiger Dämon mit eisblauem Haar „Wo ist El Garra?“ „Folge mir, mein Hübscher.“ Mit mulmigem Gefühl folgte Sunrise dem blauhaarigen durch etliche Gänge und über Treppen, bis sie vor einer großen, doppelflügligen Holztür standen, die aufschwang, als der Dämon sie berührte. „El Garra. Seht, wer uns besuchen kommt! Und auch noch freiwillig!“ Ein Dämon mit feuerrotem Haar und schwarzen Augen stand im Raum. Kein Weiß war seinem Blick zu erkennen, seine Augen glichen eher schwarzem Turmalin. Er musterte Yashas Sohn und seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Tabbenoca. Schön, dass ich dich endlich wieder sehe.“ „DU!?“ japste der junge Youkai und wich etwas zurück. „Ja, du erinnerst dich anscheinend noch an mich, mein Schatz. Hast du dir mein Angebot durch den Kopf gehen lassen?“ „Leider erinnere ich mich ZU gut. Wenn ich gewusst hätte, dass du dieser El Garra bist, wäre ich nicht hergekommen. Und NEIN DANKE. Ich werde nicht dein Eigentum werden, wie du es so gern hättest!“ „Ach? Dir ist schon klar, dass du nur auf diesem Wege all den anderen Dämonen entkommen kannst. Du gefällst mir immer noch…. Wenn du mein Eigentum bist, kann dir niemand mehr was anhaben!“ „Niemand außer dir. Vergiss es!“ „Dann lässt du mir keine andere Wahl“ grinste der rothaarige süffisant „Von was sprichst du?“ fragte Sunrise mit großen Augen. Die schwarzen Augen fest auf die funkelnden seines zierlichen Gegenübers gerichtet kam El Garra schleichend auf Sunrise zu. Der konnte sich nicht rühren. Er war wie erstarrt. „Was tust du?“ konnte er nur noch hauchen Auf dem Weg zu ihm nahm der rote Dämon eine Kette mit zwei Schellen von einem Tisch „Ich werde mir mein Eigentum holen, wenn es schon nicht freiwillig einwilligt.“ flüsterte er Tabbenoca ins Ohr als er bei ihm angekommen war und schloss die Kette klickend um dessen Handgelenke. Dann war der Augenblick vorbei und der schwarzhaarige konnte sich wieder bewegen „Was hast du getan?!?“ „Jetzt gehörst du mir. TANZ!“ „Bitte?!?“ „Tanz für mich! Ich will deinen wundervollen Körper betrachten…“ „Du hast doch nen Vollschaden!“ schrie der junge Youkai erbost, wurde aber von einem strafenden Energieschlag zu Boden gestreckt °Tosa Amah! Dad! Hilf mir endlich° bat er in Gedanken flehend. Dann begann er leise zu sprechen während er seinen „Besitzer“ mit seinem zornig funkelnden Blick fixierte. Wie ein Gebet klang der monotone Singsang in alter indianischer Sprache im Raum. Die Dämmerung, sie bricht herein Als Dein Schatten mich berührt Doch ich will so schwach nicht sein, Dass Dein Atem mich verführt Dein Fluch darf keine Versuchung sein Du ziehst mich nicht in Deinen Bann hinein Ich werd' nicht mit den Wölfen heulen, Nein, ich werd' kein Niemand sein Ich tanze nicht an Deinen Ketten Und ich werd' Dein Knecht nicht sein Heuchelst Du, Du willst mich retten Schrei ich in die Nacht hinein Als er geendet hatte flog die Tür auf und eine stinksaurer Inu Yasha stand am Flur. Er hatte sehr wohl mitbekommen, was El Garra mit seinem Sohn vorhatte. Eisblaues Haar baumelte an seiner Hand, als er ins Zimmer trat und Sunrise eine Hand auf die Schulter legte. „Ein spontaner Text?“ Erleichtert sah dieser nach oben „Da bist du ja.. und ja. Spontanes Gebet. Warum?“ „Weil ich jetzt einen neuen Songwriter habe“ lächelte er und zerriss die Kette und den Bann, der auf seinem Sohn lag, spielerisch mit einer Hand. „Hey, du hast einen Skalp genommen!“ grinste Sunrise, als sein Blick auf das blaue Haar fiel Dann wandten sie sich an den roten Dämon, der sie fassungslos anstarrte und Inu Yasha gereizt anfauchte. „Was bitte bist du denn für ne Witzfigur?!? Platzt hier so einfach rein und störst mich! Und du tötest meinen Diener!“ stellte er dann erbost fest, als sein Blick auf das blaue Haarbüschel fiel. „Du wirst es bitter bereuen, den Sohn des InuYoukai belästigt zu haben!“ knurrte Ginmaki „InuYoukai?!?“ Sein blick fixierte ihn „DU bist der Sohn eines InuYoukai, Sunrise?!?“ Yasha grinste nur „Er ist nicht nur der Sohn eines InuYoukai… Er ist der Sohn des InuTaisho…. MEIN Sohn!“ „Oohhhh Scheiße“ stöhnte der rote Dämon auf und wich zurück. Besagter InuTaisho stieß ein böses Knurren aus und der Rote hatte kaum Gelegenheit sich zu wehren. Nur einen Augenblick später lag er in seinem eigenen Blut auf dem Teppich, doch InuYasha war noch nicht mit ihm fertig. „Geh doch schon mal raus, kleiner. Ich komm gleich nach“ ein leises Knacken ertönte, als er seine Klauen ausfahren ließ und sich über den sterbenden Dämon beugte. „Dann sag noch mal einer, dass du nichts von der Lebensweise des Volkes angenommen hättest“ grinste der schwarzhaarige und ließ den skalpierenden InuYoukai in dem großen Raum allein. °Dem Gegner die Haarpracht zu nehmen um ihn zu entwürdigen und um selbst eine Trophäe zu haben… Seltsam, dass Vater gerade DAS von den Gebräuchen des Volks beibehalten hat.° Einige Minuten später kam der Silberhaarige auch heraus. Das eisblaue und feuerrote Haar in der Hand trat er neben seinen Sohn. „Ginmaki. Keemah. Später rufen wir beim Ariport an und buchen für morgen zwei Tickets nach Tokio. Jetzt brauche ich eine Dusche und ein Bett.. “ Ginmaki nickte und setzte sich in Bewegung, ging bereits Richtung Straße, als ihn ein ohrenbetäubenden Schlag wieder herumfahren ließ. Eine gewaltige Explosion löschte das El Diablo aus und sein Vater schloss in aller Seelenruhe zu ihm auf. „Gehen wir. Hast du was zu Essen zu hause? Ich verhunger gleich.“ „… Ähm… Klar. Meine Wohnung ist auch gar nicht weit weg. Mit dem Taxi etwa zwanzig Minuten.“ „Gut…“ brummte der InuTaisho und sie verließen den Platz, auf dem sich langsam die Schaulustigen einfanden. Irgendwo ertönte eine Feuerwehrsirene… Niemand achtete auf die beiden Geschöpfe, die lautlosen im Dunkel der Nacht verschwanden. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Langsam kam er zu sich. Um ihn herum hörte er gedämpfte Stimmen, das Lachen von Kindern drang fern zu ihm. Der Duft von gebratenem Fleisch stieg ihm in die Nase und als er seine Hand bewegte registrierte er das weiche Fell auf dem er lag. Sein Körper fühlte sich schwer an, er konnte sich kaum rühren. „Tosa yo-pa-pi?“ die leise Stimme neben seinem Kopf ließ ihn langsam seine Augen öffnen und er blickte in schwarze Perlen. „Wo bin ich?“ krächzte er und seine Hand fuhr an seine Kehle „Tonquet, Tosa yo-pa-pi“ lächelte die schwarzfellige und strich ihm zärtlich übers Haar. Der silberhaarige seufzte. Das tat gut. Sein Bewusstsein kehrte immer mehr zurück und doch hatte er ein Gefühl, als würde ihn etwas niederdrücken und auch sein klares denken verlangsamen. Bald konnte er sich aufrecht hinsetzten, aber seine Gedanken schienen immer eine Ebene zu tief zu hängen. Frustriert darüber, dass er sich an gar nichts erinnern konnte und diese Sprache hier auch kein bisschen verstand, wollte er sich durchs Haar fahren und zuckte erschrocken zurück. Seine Kopfseiten waren kahl gezupft. Lediglich ein breiter Streifen in der Mitte ließ sein Silberhaar wie einen Pferdeschwanz über seinen Rücken fließen. Warum war er hier? Warum war er anders als die anderen. Er trug keinen Pelz und auch sein Gesicht ähnelte den ihren in keiner Weise. Die schwarzfellige kam wieder zu ihm und gab ihm ein Lederhemd mit Fransen, einen Lendenschurz und Beinlinge. Schnell hatte er das mit ihrer Hilfe angelegt und fühlte sich irgendwie deplaziert. Draußen wurde es langsam dunkel. Die große Fleischstücke staken rund um das Feuer herum und der Saft und das kochende Fett verbreiteten einen starken Geruch im Zelt. Sein Magen knurrte und er fragte sich, wann es denn endlich etwas zu essen gäbe, als die Lederhaut am Eingang aufschwang. Ein klein grauer und ein groß gewachsener, brauner Kojote traten herein. Ihnen folgten ein schwarzfelliger kräftiger Krieger, ein braunfelliger Junge und ein rotfelliges Mädchen. Sie hatten sich kaum an das Feuer gesetzt, als die nächste Gruppe hereinkam. Eine hell- sowie eine dunkelbraune Frau erschienen und ein großer Silberner, der mehr herausgeputzt war als die anderen folgte ihnen. °Scheint der Anführer zu sein° dachte der silberhaarige und beobachtete, von seinem Platz an der äußeren Zeltwand aus, das Geschehen. Die Anwesenden hatten sich bereits um das Feuer niedergelassen als die Zelttür noch ein weiteres Mal geöffnet wurde. Ein zierlich wirkender Kojote trat herein. Sein Fell hatte einen hellen weiß-gelben Ton. Fast wie frische Milch. Er begrüßte die Sitzenden und begann einen leichten Singsang. Nach wenigen Minuten verstummte er plötzlich und die Anwesenden fixierten den Silberhaarigen schweigend. °Oh je… was ist denn jetzt? Hab ich irgendwas gemacht?° Unruhig rutschte er auf seinen Fellen hin und her als der zierliche Kojote zu ihm kam und vor ihm in die Hocke ging. Eine Hand wanderte in einem Beutel, den er an der Hüfte baumeln hatte und als die Finger wieder auftauchten, waren sie rot. Mit diesen Fingern berührte er den silberhaarigen im Gesicht. „Tosa Amah“ sagte er feierlich und beendete seine Malerei mit einem langen Strich über dem Nasenrücken. Die anderen stimmten ein „li-li-li-li-li-li“ an und riefen immer wieder „Tosa Amah!“ Der silberhaarige wusste nicht so recht, was er davon halten sollte und sah den feminin wirkenden Kojoten fragend an. Der lächelte und legte erst sich eine Hand auf seine Brust „Kavoyo – Name Giver“ dann auf die Brust seines Gegenübers „Tosa Amah – Silver Rain“ Das Gesicht des Silberhaarigen hellte sich auf, als er verstand °Ein Name! Sie haben mir einen Namen gegeben!° „Tosa Amah“ wiederholte er lächelnd. Name Giver reichte ihm eine Hand, zog ihn von den Fellen hoch und ließ ihn neben den anderen Platz nehmen, die sich jetzt nacheinander vorstellten. „Tsetarkau – Terrible Snows“ nickte der silberfellige Häuptling ihm zu „Narabe – Get´s to be an old man“ der Graue mit dem verbissenen Gesichtsausdruck „Tuhani Huhtsu – Black Bird“ die schwarzfellige Schönheit, Prinzessin des Stammes „Kwasinabu – Snake“ der große braune Kojote „Pahgatsu – Upstream“ der schwarzfellige Krieger „Mo-Pe – Owl“ die hellbraune Kojotin, Schwester von Upstream „Adeca – Deer“ ihre dunkelbraune Freundin „Tah-hah-net – She laughts“ das rotfellige Mädchen „Howea – Deep Water“ der braune Junge, Bruder von She laughts °Das kann ja dauern, bis ich mir das alles merke° dachte Tosa Amah, lächelte aber trotzdem jedem zu °Ich weiß nicht wer ich bin oder warum ich hier bin. Aber sie sind nett. Warum sollte ich nicht vertrauen?“ Die Kojoten zogen ihre Messer und schnitten sich einen Streifen Fleisch von den Spießen. Gemeinsam begannen sie zu essen und das Zelt wurde bald von Gelächter und Gesprächen gefüllt. Auch wenn der Silberhaarige kaum etwas verstand… Er fühlte sich geborgen und sicher. Ein sehr ungewohntes Gefühl, auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte, dass er bis jetzt für die Sicherheit hatte sorgen müssen. Die Tage vergingen und Silver Rain wuchs mehr und mehr in die Gemeinschaft der Kojoten hinein. Er lernte ihre Sprache und ihre Umgangsformen, konnte sich bald die Namen der Krieger, Frauen und Kinder merken und vor allem auch die Rangordung und wer in welcher Verbindung mit den anderen stand. Terrible Snow war tatsächlich der Häuptling, Black Bird seine Tochter, Narabe war der Schamane und Medizinmann, Snake ein Bruder des Häuptlings und She Laughts sowie Deep Water seine Kinder. Upstream und Owl hatten hier keine Verwandschaft, sie waren einst von einem anderen Stamm zu ihnen gestoßen. Black Bird, Owl und Deer waren gute Freundinnen und öfter gemeinsam unterwegs... ihr vertrautes Lachen klang oft durch das Dorf. Das anfängliche Misstrauen wich schnell einer angenehmen, familiären Vertrautheit. Black Bird nahm Tosa Amah unter ihre Fittiche und gliederte ihn behutsam in ihre Gesellschaft ein. Der Zauber begann mehr und mehr zu wirken und der Bann festigte sich, ohne dass der erinnerungslose Youkai etwas davon ahnte. Nach fast einem halben Jahr verbrachte der silberhaarige mit der Kojotin den Nachmittag eines Spätsommertages am Ufer des Flusses, etwas abseits von der Stelle, an dem der Stamm seine Zelte aufgeschlagen hatte. Sie waren sich näher gekommen in dieser Zeit, erzählten sich viel und lachten miteinander. Silver Rain lag im Sand einer Sandbank auf dem Bauch und ließ sich die warme Sonne auf die Haut scheinen. Die schwarzfellige saß im Wasser und blickte zu ihm herüber. „Tosa Amah! Komm doch noch ein wenig herein. Das Wasser ist doch so angenehm kühl!“ Er öffnete seine Augen und sein Blick glitt über die glitzernde Wasseroberfläche bis zu ihr „Wie könnte ich einer so netten Aufforderung widerstehen, Black Bird!“ lachte er und glitt, unbegleidet wie er war, zurück in das kühle Nass. Black Bird erwartete ihn ebenso nackt. Scham wegen der eigenen Nacktheit war beim Volk unbekannt. Lächelnd ließ er sich in ihre Arme treiben und umschlang sie mit den seinen. In stiller Harmonie ließen sie sich von den Fluten umspülen, genossen die Körperwärme das anderen. Silver Rain hob den Kopf und küsste sie vorsichtig. „Was wird das, Silver Rain? Möchtest du mich aufessen?“ sie schmunzelte ihn verwundert an „Kennst du das nicht? Das tut man, wenn man jemanden sehr gern hat. Damit zeigt man seine Zuneigung“ erklärte Silver Rain und fragte sich, woher er das wusste und warum die schwarzfellige diese Selbstverständlichkeit nicht kennen sollte. „Nein, das kenne ich nicht. Aber es gefällt mir“ grinste sie und küsste ihn wieder. Sie versanken in ihrem Kuss und der Silberhaarige vergaß immer mehr, dass er einst ein anderes Leben gehabt haben musste. Es war ihm egal, woher er das Küssen kannte. Es war ihm egal, dass er einer anderen Rasse angehörte. Es war ihm gleichgültig. Wichtig war, dass er hier war. Es fühlte sich richtig an. Er gehörte hier her. Das sagte ihm sein Gefühl. Sein Herz und sein Kopf. Im darauffolgenden Frühjahr sprach er bei Terrible Snows, vor und hielt um die Hand seiner Tochter an. Nach einigem Überlegen gab Terrible Snows seine Antwort: „Silver Rain. Eigentlich ist es beim Volk üblich, dass der Mann für seine Frau mit Ponys und Geschenken zahlt. Da du aber bei uns noch keine Chance hattest, irgendetwas zu sammeln oder bei den Menschen zu stehlen, gebe ich dir eine Aufgabe, die du erfüllen wirst. Schaffst du das zu meiner Zufriedenheit, gebe ich dir meine Tochter zur Frau.“ Silver Rain hob den Kopf und blickte seinem Schwiegervater in Spe stolz in die Augen. Ein würdiger Ehemann würde nicht unterwürfig und schwach den Blick senken. „Gebt mir jede Aufgabe, Häuptling, und ich erfülle sie“ Der Silberfellige nickte und beugte sich vor „Es wird Zeit, dass du einem der wichtigsten Gebräuche Folge leistest. Morgen reiten Snake und einige andere Krieger los, um eine Menschensiedlung anzugreifen. Sie wollen ein paar Gewehre holen. Du reitest mit… und bringst mir so viele Skalps, wie du kriegen kannst. Aber nur von denen, die du selbst getötet hast. Unter Brüdern wird nicht gestohlen.“ Silver Rain sah ihn ausdruckslos an „Ich weiß, dass wir untereinander nicht stehlen. Und ich werde dir viele Skalps bringen.“ Damit stand er auf und verließ mit erhobenem Haupt das Zelt des Häuptlings. „War das klug?“ Snake ergriff das Wort, nachdem der Silberhaarige verschwunden war „Jetzt kann er beweisen, ob er ein Kojote geworden ist… Nach diesem Coup wird er offiziell in den Stamm aufgenommen. Am großen Fest nach euerer Rückkehr. Und danach wird er die Erlaubnis von mir bekommen, Black Bird zu seiner Frau zu nehmen. Hab ein Auge auf ihn… Er ist noch unerfahren.“ Snake nickte und rauchte seine Pfeife weiter. Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang ritten sie los. Es war ein harter Ritt. Fast eineinhalb Wochen ritten sie in flottem Tempo, bis sie die Siedlung der Menschen erreicht hatten. Friedlich lag sie im Mondschein unter ihnen in der Senke. „Morgen früh, wenn die Sonne uns im Rücken steht, greifen wir an.“ Snake lenkte sein Pony weg von der Siedlung zum Fluss. Morgen mussten die Tiere frisch sein, um sie von den Menschen wegtragen zu können. Zwar könnten die Dämonen ohne Probleme auch zu Fuß vor den Menschen „fliehen“ und das sogar schneller, aber die Ponys waren ein zu wichtiger Bestandteil ihrer Tradition. Die kühle Morgenluft drang durch das eben geöffnete Fenster des Blockhauses, gerade eben ging die Sonne am Horizont auf. Die Männer öffneten die Tore der Siedlung und machten sich fertig, um auf das angrenzende Feld zu gehen. Die Frauen und Kinder trafen sich nach und nach im Hof, um Wäsche zu waschen, zu Kochen, Mais zu Mehl zu verarbeiten oder um zu spielen. Obwohl es noch früh war, gewann die Sonne schnell an Stärke und strahlte schon warm durch das offene Tor in den Innenhof, als ein markerschütterndes Kriegsgeheul erklang. Erschrocken versuchten die Männer noch, die großen Tore zu schließen, aber die Kojoten waren bereits zu nah. Ein Sirren durchschnitt die Luft und der erste Weiße hing leblos mit Pfeilen an die Holzwand geheftet. Die Frauen stießen schrille Schreie aus und versuchten, sich zu retten. Allerdings vergeblich. Einer nach dem anderen fiel unter den Pfeilen und Messern der Kojoten. Allan McDews starrte die Krieger aus seinem Versteck in einem großen Holzfass beinahe fasziniert an. Das waren keine Menschen. Das waren Kojoten, die wie Menschen liefen und auf Ponys ritten. Ihre Gesichter waren mit roten, weißen und schwarzen Mustern bemalt, ihre Lederkleidung umspannte ihre muskulösen Hüften wie eine zweite Haut und die an Lederschnüren baumelnden Metallkegel klirrten hell in der Morgenluft. Nur ein Krieger stach heraus. Allan war sich fast sicher, dass das ein Mensch sein musste. Aber als er dessen goldene Augen blitzen und die spitzen Ohren aus dem silbernen Haar ragen sah, erkannte er, dass er sich geirrt hatte. Das war genauso ein Dämon wie die anderen auch. Nur eine andere Rasse… Geschockt musste er zusehen, wie der silberhaarige Krieger wie der Tod persönlich wütete. Kein Mann, keine Frau und kein Kind waren vor ihm sicher. Er tötete alles, was ihm in die Finger kam, wirkte fast besessen, bleckte seine spitzen Eckzähne jedes Mal wenn seine Klinge oder sein Pfeil einen Menschen zu Fall brachte. Als die Krieger mit dem Wüten fertig waren, kehrte der menschliche Dämon zurück und schnitt unbarmherzig einen Skalp nach dem anderen. Blut lief ihm von seinen Händen, Armen und von seinem Gesicht. McDewa war wie versteinert, wagte kaum zu atmen. Nach einer schieren Ewigkeit zogen die Krieger wieder ab. Ihre Beute waren die teueren und wertvollen Gewehre der Siedlung… und die Haare der getöteten Siedler. Stolz trug der silberhaarige Krieger seine lange Lanze, an der unzählige Skalps baumelten... das Blut glitzerte immer noch in der Sonne. Snake ritt neben Silver Rain und bewunderte die beeindruckende Sammlung von Skalps. „Nicht schlecht für deinen ersten Coup, Bruder.“ „Danke. Ich hoffe, sie genügen Terrible Snows.“ „Du warst mutig und stark. Das werden dir alle hier bestätigen. Und du hast eine Menge Skalps erbeutet.“ Silver Rain nickte. „Danke Bruder“ Schweigend setzten sie ihren Weg fort, verschwanden nach Kojoten-Art spurlos am Horizont der Prärie. Völlig verstaubt kehrten Sesshomaru und Kouga zu der Siedlung zurück, in der sie sich niedergelassen hatten. Nadhi kam gerade mit Wasser vom Brunnen, als die beiden auf den Hof geritten kamen. Fragend sah sie ihnen entgegen, aber ein stummes Kopfschütteln war die einzige magere Antwort, die sie von ihnen erhielt. Sie nickte und ging ins Haus zu den anderen, schickte Shippou heraus damit dieser die Pferde versorgen konnte. Erschöpft stiegen der schwarzhaarige und der InuYoukai ab, überließen dem Kitsune die Zügel. Das Schweigen war schlimmer, als wenn Sesshomaru vor Wut geschrieen hätte. Am Anfang hatte er oft verzagt. Schrie sich seine Verzweiflung aus dem Leib. Aber diese Verzweiflung war einer Resignation gewichen. Seit fast vier Jahren war Yasha nun verschwunden. Sesshomaru fühlte seinen Bruder nur als winziges Licht. Er lebte, aber stand in keinerlei Kontakt zu ihm. Niemand hatte ihn gesehen, keiner wusste, wo der Stamm sich aufhielt. Nur sehr wenige wussten überhaupt von seiner Existenz. Ihr einziger Trost war der klitzekleine Lebensfunke, den Sesshomaru spüren konnte. Himiko saß mit Mayumi und Lainee im Innenhof, als Nadhi zu ihnen trat. „Sie sind wieder zurück…“ „Wieder nichts?“ fragte ihre Tochter leise „Nein. Sie werden sich waschen und etwas essen, bevor sie erzählen.“ „Ich vermisse Oji Wan-Chan…“ „Ich auch, meine kleine“ „Warum haben sie ihn mitgenommen? Warum haben sie ihn uns weggenommen?“ Traurig sah Himiko zu Lainee und ihrer Mutter. Keine der beiden wusste darauf zu antworten Mit einem Magenknurren machte Mayumi auf sich aufmerksam. Ein Lächeln huschte über Lainees Lippen. „Ich glaube, da hat auch jemand Hunger. Komm, gehen wir Papa begrüßen“ sie nahm ihre kleine Tochter auf ihren Arm und ging zu Kouga. Einige Zeit hatten sie sich auf den Kissen rund um den flachen Tisch im Innenhof niedergelassen. Die Ecke war überdacht und wurde von Ranken eingerahmt. Ein kleiner Brunnen plätscherte in der Nähe der Youkais und die Grillen zirpten ihr Abendlied. „Die letzen beiden Wochen haben wir den Norden abgeritten, aber wir konnten nirgends eine Spur finden. Es ist, als ob sie nicht existent wären. Nur Sand, Staub, trockenes Gras und ein paar Tiere…“ Kouga massierte sich seine Nasenwurzel und blickte zu Sesshomaru hinüber, der still in den Himmel sah und dann mit dem Erzählen fort fuhr „In den nächsten Tagen treffen wir jemanden, der angeblich einen Überfall der Kojoten überlebt hat. Vielleicht weiß er etwas Neues. Er ist der erste seit eineinhalb Jahren, der etwas über die Kojoten zu wissen scheint… Kouga hat jemanden in einem Saloon davon erzählen hören und hat ihn beauftragt, diesen Mann, McDews nennt er sich, zu einem Treffen zu uns zu schicken.“ Der Silberhaarige senkte seinen Blick und blickte entschlossen in die Runde. „Warten wir es ab.“ Sie nickten zustimmend und Sesshomaru lächelte leicht „Und was ist bei euch neues aus den letzten zwei Wochen?“ Sie plauderten noch bis in die Nacht, Kouga und Sesshoumaru hörten aufmerksam zu. Der Mond stand schon hoch, als sie ins Bett gingen und sich endlich ausruhen konnten. Vier Tage später näherte sich ein Pferd und die Youkais blickten ihm aufmerksam entgegen. Ein Mann mit schwarzem Haar, in dem sich schon die ersten grauen Strähnen zeigten, ebenso wie in seinem Bart, ritt auf einem braunen Wallach auf das Haus der Youkais zu. Sesshomaru stand auf und trat ihm entgegen. „Ich grüße Sie. Mein Name ist Sesshomaru InuYoukai. Sind Sie Allan McDews?“ Der schwarzhaarige starrte den Silberhaarigen schockiert an und versteifte sich, er erinnerte ihn an den, der grausam seine Familie abgeschlachtet hatte. Sesshomaru sah ihn ruhig an. „Ich habe keinesfalls die Absicht, Ihnen etwas anzutun. Mein Interesse gilt allein Ihrem Erlebten.“ Blass nickte der schwarzhaarige und stieg ab, sein Tier wurde von Shippou auf die Koppel gebracht und mit Wasser versorgt. Dann folgte er den anderen zögernd in den Innenhof. Sesshomaru sprach als jetziges Oberhaupt als erstes, nachdem dem Mann zu Trinken angeboten worden war. „Stimmt es, was uns erzählt wurde, Mr. McDews? Sie haben die Kojoten gesehen?“ McDeer nickt „Ja. Es ist allerdings schon fast dreieinhalb Jahre her. Sie kamen bei Sonnenaufgang. Die Sonne im Rücken, gerade als wir die Tore geöffnet hatten. Ich versteckte mich in einem leeren Fass, dass sie zum Glück nicht durchsuchten. Ich konnte durch ein Astloch sehen. Es war schrecklich! Sie mordeten wie die Teufel. Mein Bruder wurde von ihren Pfeilen an die Holzpalisaden geheftet! Sie verschonten auch unsere Frauen und Kinder nicht. Sie sahen aus wie Kojoten… die einen menschlichen Körper hatten. Ein großer brauner führte sie an. Ihre Gesichter und Körper waren angsteinflößend bemalt. So etwas Grausames habe ich noch niemals gesehen“ Dann sah er auf und blickte Sesshomaru direkt ins Gesicht „Aber einer von Ihnen blieb mir besonders in Erinnerung. Er tötete, was ihm vor seinem Bogen und seinem Dolch kam. Er trug auch eine Lanze bei sich, von der er aber kaum Gebrauch machte. Er hatte kein Fell… Er hatte auch kein Kojotengesicht. Er hatte nur Haar am Kopf... silbernes Haar. Er sah aus… wie… Sie…“ er zeigte auf den Goldäugigen, der ihm gegenüber saß. „WAS?!?“ Geschockt weiteten sich die Augen der Youkais. McDews fuhr ungerührt fort… „Das gleiche Haar. Die gleichen Augen. Aber nur eines von diesen Purpurstreifen auf jeder Wange. Und keinen Mond auf der Stirn, soweit ich erkennen konnte… Als sie mit dem Töten fertig waren, kehrte er zurück und schnitt unbarmherzig von jedem, den er getötet hatte, die Kopfhaut vom Schädel und hängte sie an den Haaren wie Trophäen an seine Lanze. Das Ganze war furchtbar schnell vorbei…“ Schockierte Gesichter starrten ihn an „N…nach der Beschreibung war das tatsächlich Inu Yasha…“ murmelte Kouga und sah Sesshomaru an „Aber… er ist kein Menschenmörder! Warum…?“ Sesshomarus Gesicht wurde ausdruckslos „Das würde vielleicht erklären… warum ich nicht zu ihm durchdringe…“ er sah auf und blickte in fragende Gesichter. „Ihr habt bestimmt von den Indianerstämmen gehört, die weiße Kinder stehlen und sie adoptieren. Sie erziehen sie zu ihresgleichen. Vieleicht… haben sie Yasha zu einem Kojoté gemacht…“ „So ein Unsinn. Yasha ist viel zu alt, um umerzogen zu werden!“ warf Shippou ein Der Silberhaarige schüttelte den Kopf „Wer weiß, was sie mit ihm gemacht haben. Der Inu Yasha, den wir kennen, würde niemals unschuldige Menschen niedermetzeln und ihnen die Haare samt Kopfhaut stehlen! Irgendetwas ist vorgefallen… Irgendetwas hat ihn verändert…“ Nachdenklich lehnte er sich an die Wand, bevor er McDews ansprach, der der Unterhaltung interessiert gefolgt war. „Was wollten die Kojoten?“ „Sie nahmen unsere Gewehre mit. Den Schmuck und die bunten Tücher unserer Frauen. Danach verschwanden sie spurlos. Zwei Stunden später kamen Nachbarn bei uns vorbei und ich traute mich vorsichtig aus meinem Fass.. Wir nahmen die Verfolgung auf. Nach ein paar Meilen hörten die Spuren jedoch abrupt auf… Als ob sie sich in Luft aufgelöst hätten. Ich war feige und habe mich bei ihrem Angriff versteckt… Aber ich hätte nicht überlebt, wenn ich versucht hätte, mich zu wehren. Mein Haar würden dann ebenfalls an seiner Lanze baumeln.“ „Vor dreieinhalb Jahren war das, sagtest du?“ Auf das Nicken des Menschen hin fuhr der silberhaarige Youkai fort „Da war Yasha etwa ein Jahr weg. Wenn er da schon so… mordlustig war... wie sehr Kojoté ist er dann jetzt?“ „Glaubst du, dass er wieder zu uns zurückkommt?“ Nadhi sah ihn fragend an „Ich weiß es nicht“ Sesshomaru fuhr sich durch sein silbernes Haar und krallte sich darin fest „Oh Shootei… wo bist du…Was haben sie mit dir gemacht?“ murmelte er verzweifelt „Tosa Amah!!!“ Der silberhaarige ritt gerade auf seinem schwarzen Kriegspony Night zu seinem Stamm zurück und blickte dem herannahenden Deep Water abwartend entgegen „Silver Rain! Endlich habe ich dich gefunden! Black Bird schickt mich. Euer Kind hat sich entschlossen, zur Welt zur kommen!“ „Oh! Na dann beeil ich mich wohl besser“ lachte er und spornte Night an, galoppierte dem hinter ihm herhetzenden Deep Water in Richtung Dorf davon. Bald schon sah er das Zelt mit dem schwarzen Halbmond zwischen den anderen Zelten auftauchen und zügelte sein Pony, bevor er absprang. Unruhig lief er davor hin und her. Ins Zelt würde er im Moment keinen Fuß setzen, die Geburt war Frauensache. Ab und zu hörte er Stimmen aus dem Zeltinneren, aber sie waren sehr leise. Nach einiger Zeit kam ein amüsierter Terrible Snows angeschlendert, setzte sich vor das Halbmondzelt und betrachtete den nervösen Youkai mit einem Grinsen „Wenn du noch weiter herumrennst, Silver Rain, wirst du noch einen Graben um euer Zelt ziehen. Setzt dich, das ist ja nicht auszuhalten. Ich freu mich ja auch auf mein Enkelkind… Aber du übertreibst wirklich!“ „Aber das dauert so lange!“ nervös wanderte der silberhaarige um den alten Häuptling herum, der ihn nachdenklich musterte. Narabe war als einziger Mann im Zelt bei Black Bird gestattet und half dem Erben der Kojoten auf die Welt. Sobald das Kind seinen ersten Schrei ausstoßen würde, würde ein Teil des Banns von Silver Rain abfallen. Wie dieser wohl reagieren würde? Verwirrt… Verärgert… Terrible Snows hoffte, dass das Kind den mächtigen Youkai besänftigen würde. Der Bann verschloss einen Teil von Silvers großer Macht. Sollte diese frei brechen… und Silver sich an den Kojoten rächen wollen… sie hätten wohl keine Chance… In diesem Moment erklang der Schrei eines Kindes. Gespannt blickte der Häuptling auf den erstarrten Silberhaarigen. Dessen Blick wurde mit einem Schlag leer und er blickte durch die Zeltwand vor ihm hindurch ins Leere. Terrible Snows spürte die mächtige Aura, die um den silberhaarigen aufzuwallen begann und schluckte nervös. Tosa Amah holte tief Luft und erwachte aus seiner Starre. Ungläubig starrte er den schwarzen Halbmond vor sich an… und drehte sich zu dem Häuptling um. Er erinnerte sich wieder…an alles.... und er wurde zornig, als er registrierte, wie viel Zeit vergangen war, in der seine Familie nichts von ihm wusste, in der er getötet hatte und betrogen worden war. Sein Zorn begann sich zu steigern, doch als hinter ihm erneut das Weinen eines Säuglings erklang, verschwand seine Aura schlagartig und er drehte sich zu Narabe um, der eben durch den Eingang herauskam. „E hait sma!“ Total durch den Wind registrierte der Silberhaarige erst nach einigen Sekunden, was Narabe gerade gesagt hatte „E…ein Sohn?“ fragte er nocheinmal nach und der graufellige nickte Silver Rains Gesicht wurde entschlossen, er schob Narabe zur Seite und ging in das Zelt. Es roch nach Blut. Black Bird lag auf einem Lager aus Fellen und hielt das kleine Bündel im Arm. Langsam kam der silberhaarige näher und die schwarzfellige reichte ihm mit nervösem Blick seinen Sohn. Ehrfürchtig nahm er ihn an sich und blickte in das noch verschrumpelte Gesichtchen. Erleichterung macht sich seltsamerweise in ihm breit. Sein Sohn war kein animalischer Dämon. Er sah menschlich aus, hatte weder das Fell noch die Animalische Statur seiner Mutter geerbt. Der kleine öffnete seine Augen und blickte in das Gesicht über ihn. Goldene katzenartige Augen trafen auf silberumschlungenes Gold. Vollkommen baff bestaunte Silver Rain die Menschlichkeit in diesen Augen und blickte zu Black Bird. „Wie kann das sein? Er hat menschliche Augen.“ „Ich weiß es nicht. Narabe hat auch keine Erklärung dafür.“ Silver Rain nickte nachdenklich und gab seinen Sohn zurück, bevor er ernst zu ihr sprach. „Ich liebe dich nicht, Black Bird. Ich kann dir kein Ehemann mehr sein.“ Sprachlos und aus großen Augen starrte ihn die schwarzfellige an. „Ich weiß wieder, wer ich bin… Wo ich herkomme… und wohin ich möchte. Ich habe einen Bruder und Freunde… die jetzt sehr lang nichts von mir gehört haben…“ Zorn klang in seiner ruhigen Stimme mit. „Ich warte auf eine andere Frau… die ich schon sehr lange suche. Und ich werde wohl noch eine Zeitlang auf sie warten müssen. Aber … du und ich sind nicht füreinander bestimmt. Insgesamt fünfhundert Jahre werden vergehen, bevor ich diese Frau wieder sehen kann. Und ihr mischt euch einfach ein! Was habt ihr euch dabei gedacht??!“ Ungläubig sah ihn Black Bird an und nickte dann resigniert „Der Bann hat sich mit der Geburt unseres Kindes gelockert, Silver Rain. Narabe und mein Vater haben das nach einer Vision Narabes zur Rettung unseres Volkes getan. Ich weiß nicht, was genau Narabe gesehen hat. Aber er hat dich wieder erkannt und sagte, wir brauchen dich, um unserem Volk das Überleben zu sichern. Es tut mir leid.“ Silver Rain sah sie ausdruckslos an „Mein Name ist nicht Tosa Amah... Mein Name ist InuYasha. Ich werde jetzt meinen Bruder suchen gehen. Er ist noch in diesem Land. Das kann ich spüren“ Er stand auf und ging zum Eingang des Tipis. „Ich werde das Dorf für eine Weile verlassen. Ich muss nachdenken und meinen Bruder finden“ er drehte sich noch einmal um und blickte auf den schlafenden Säugling „Auch wenn das Kind nicht wirklich von mir gewollt war… Er ist mein Sohn. Und ich werde ihn nicht zurücklassen. Ich weiß, wie es ist, ohne einen Vater aufwachsen zu müssen…“ Die silbernen Augen Black Birds blickten auf die zugeschlagene Lederhaut, hinter der Silver Rain gerade eben verschwunden war. Er würde sie verlassen… und vielleicht den Kleinen mitnehmen? Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie sich erschöpft auf die Felle zurücksinken ließ und ihren Sohn an sich drückte. Silver Rain bedachte Terrible Snows und Narabe, die vor dem Tipi gespannt auf ihn gewartet hatten, nur mit einem abweisenden Blick. Kurz lies er seine aggressive Aura aufblitzen, bevor er zu Night trat und aufsaß. Ohne noch einmal zurückzusehen, riss er das schwarze Pony herum und galoppierte aus dem Dorf. Viele viele Tage ritt er umher und dachte nach. Zerbrach sich den Kopf darüber, wie er wohl Sesshomaru gegenüber treten würde. Als er eines Abends an den Rändern der menschlichen Siedlungen angelangt war, streckte er vorsichtig seine Gedanken aus, rief sehnsüchtig nach seinem Bruder. Der laue Abendwind strich ihnen durch das Haar und lies Nadhi genüsslich aufseufzen. Sie lagen gerade entspannt auf den Kissen im Innenhof, hatten ausgiebig gegessen und genossen nun die Ruhe nach einem anstrengenden Arbeitstag. Nur zwei fielen wieder aus der Reihe, denn sie waren nach dem Essen nicht im Innenhof geblieben, sondern hatten sich davongestohlen. Kouga setzte den Krug ab, aus dem er gerade getrunken hatte und richtete sein Wort leise an Sesshomaru. „Die Koyoté sind sehr ruhig momentan. Seit Monaten hat man schon von keinen Überfällen mehr gehört. Wir sollten wieder in die Steppe reiten. Vielleicht finden wir sie ja doch.“ Sesshomaru nickte nachdenklich „Dieses Mal würde würde Himiko gern mitnehmen. Sie war noch nie auf solch einem Ritt dabei. Und sie ist wirklich alt genug. Sie reitet sowieso wie eine Wilde und etwas Abwechslung wird ihr bestimmt ganz gut tun.“ Nadhi lächelte ihn erfreut an „Sie freut sich bestimmt darüber. Möchtest du es ihr gleich sagen? Sie sind bestimmt zu den Teichen gegangen.“ Der Silberhaarige nickte und erhob sich von den weichen Kissen, um seine Tochter suchen zu gehen. „Und bring meine Frau mit, ich hätt da noch was abzugeben“ meinte Kouga grinsend und zeigte auf seine kleine Tochter, die gerade ihre kleinen ruhelosen Fingerchen in seine Haare vergrub und begeistert daran herumzerrte und zog. Der Inuyoukai musste lachen „Mal sehen, was sich machen lässt“ meinte er grinsend und schlenderte aus dem Hof. „Nein! Das ist nicht wahr! Billy hat mich nicht geküsst!“ „Wohl hat er das!“ „NEIN!!!“ „Natürlich! Ich hab das gesehen!“ „… Was? WO?!?“ „Na bei dem Kirchfest gestern! Da hab ich dich mit ihm hinter dem Baum gesehen“ „Hast du mir hinterher spioniert?!?“ „Nein. Ich hab dich gesucht, weil ich dich fragen wollte, ob du mit uns was trinken gehen möchtest. Und dabei hab ich gesehen, wie ihr euch geküsst habt!“ Schon von weiten hörte man diese kleine Diskussion über das Wasser hallen. Interessiert zuckte Sesshomaru mit seinen Ohren und trat lautlos an die beiden Damen heran, die mit dem Rücken zu ihm am Teichufer saßen. „Wer hat wen geküsst?“ guckte er interessiert Mit einem erschrockenen Schrei fuhren die beiden Youkaifrauen herum „Sesso! Meine Güte, hast du mich erschreckt!“ Lainee fasste sich theatralisch ans Herz, aber Himiko wurde rot bis unter die Haarspitzen und sah schnell weg. Ihr war das peinlich, dass man sie dabei beobachtet hatte und ausgerechnet ihr Vater das auch noch mit anhören musste. Sesshomaru betrachtete seine Tochter abschätzend, beschloss jedoch großzügig, das Thema fallen zu lassen. „Morgen reiten Kouga und ich wieder in die Steppe und ich wollte dich fragen, ob du mitkommen möchtest. Du warst noch nie dabei aber ich dachte mir, dir würde das Spaß machen…?“ „Is das dein Ernst?!?“ strahlte die Goldäugige ihren Vater an, der nur zustimmend nickte. „Danke! Ich komm sehr gerne mit!“ rief sie und wollte ihrem Vater um den Hals fallen, als sie plötzlich seinen veränderten Gesichtsausdruck bemerkte. Verwirrt blieb sie stehen und sah Sesshomaru in das geschockte Gesicht. Seine Augen hatten sich geweitet und er starrte ins Leere. Mit seiner linken Hand griff er an den Stamm des Baumes, unter dem sie standen und versuchte sich festzuhalten. Lainee stand schnell auf und stützte ihn, als sie bemerkte, dass seine Beine ihn kaum noch halten konnten. Zusammen mit Himiko ließen sie den total fertigen InuYoukai ins Gras sinken. „Shimat-ta!“ entfuhr es ihm keuchend, als er sich über die schweißnasse Stirn strich und seinen Blick auf Himiko und Lainee richtete, die ihm besorgt ansahen „Was hast du? Hast du Schmerzen?“ Die Fragen ignorierend, atmete er noch mal kräftig durch, stemmte sich aber dann entschlossen hoch und wandte sich um, um zurück zu ihrem Anwesen zu laufen „Kommt schnell! Rasch!!“ „Was zum...?“ Himiko sah ihre ältere Freundin verdutzt an, diese jedoch zuckte nur mit den Schultern und hetzte hinter dem Herrn der westlichen Länder her. Gehetzt kam der Silberhaarige wieder bei den anderen an, die ihm erstaunt entgegenblickten „Er ist wieder da!“ Verständnislose Blicke „Wer?“ Kouga richtete sich auf. „Yasha. Ich spüre ihn wieder!“ Die Youkais rissen ihre Augen auf und starrten den Gin-Patsu sprachlos an. „WAS?!?“ Himiko fand als erste ihre Sprache wieder. Sesshomaru lächelte und ließ sich auf die Kissen sinken, schloss seine Augen und öffnete sie wenige Momente später wieder. „Inu Yasha hat gerade eben nach mir gerufen. Ich habe ihm gezeigt, wo wir sind und er macht sich auf den Weg. Bevor ihr fragt… ich weiß noch nicht, was passiert ist. Das wird er uns hoffentlich bald selbst erzählen können. Kouga, Shippou und ich werden uns mit ihm treffen. Er wird einen Ort vorschlagen, wenn er hier in der Nähe ist.“ „Was? Wir werden ihn gar nicht sehen können?“ Himiko war sehr enttäuscht „Sorry, kleine. Er will erst mit uns reden. Ich glaube auch, dass das so besser ist. Wir wissen schließlich nicht, was passiert ist.“ Unwillig nickten die anderen dazu, blieb ihnen doch keine andere Wahl. Am späten Nachmittag vernahm er erneut den Ruf seines Bruders und die Youkais verabschiedeten ihre Männer. Die ritten vom Hof in die Prärie, nervös was sie wohl erwarten würde. In den Abendstunden waren sie an dem gezeigten Platz angekommen. Eine Baumgruppe auf einem kleinen Hügel. Eine Quelle und ein paar Felsen nicht weit davon, auf denen sie sich niedergelassen hatten, sahen sie zum Horizont. Dort, den Sonnenuntergang im Rücken, wurde langsam eine hoch gewachsene Gestalt auf einem Pony sichtbar. Kouga konnte es kaum fassen. Sein Wan Chan kam dort angeritten. Nachdem er ihn so lange nicht gesehen hatte. Shipou, dessen Mundwerk sonst kaum zu stillen war, brachte keinen Ton über seine Lippen. Und Sesshoumaru verkrallte seine Finger nervös in seinem Hemd. Der laue Abendwind hatte eingesetzt und trieb kleine Staubwolken über den Boden. Yashas Haarkamm wog hinter ihm in den Böen und glänzte in dem roten Licht der untergehenden Sonne. Tief atmete er die trockene Luft ein und versuchte sich zu beruhigen. Sein Bruder und seine beiden Gefährten sahen ihm gespannt entgegen. Wo sollte er nur anfangen zu erzählen? Er wusste es nicht… Bevor er seine Gedanken zu Ende bringen konnte, hörte er das scharfe Luftholen Kougas. Er hatte sein verändertes Aussehen registriert. Silver Rain spürte ihre Verwirrung. Ihre Freude über das Wiedersehen. Nur wenige Meter vor ihnen hielt Night an und schnaubte. Yasha ließ sich elegant von dessen Rücken gleiten und stand ihnen nun gegenüber, eine Hand auf dem Widerrist des Tieres gelegt. Keiner von ihnen brachte einen Ton heraus, starrten ihn nur an, wirkte er doch so fremd auf sie. Seine weichen hellbraunen Lederhosen mit den wehenden Fransen, der Lendenschurz und die Lederbändchen mit den klirrenden Metallkegeln an den Oberarmen, das Lederhemd mit den bunten Verzierungen und Zeichen der Kojoten. Aber das herausstechenste war sein hüftlanger Haarkamm. Seine Haarpracht war auf diesen nur etwa zehn cm breiten Streifen reduziert worden. An der Länge hatte sich jedoch nichts geändert. „Hi tai“ ließ er seine dunkle Stimme erklingen. Als sie ihn jedoch nur weiterhin fassungslos ansahen, schmunzelte er nervös „Konnichiwa... Wie geht’s euch? Wir haben uns lang nicht mehr gesehen…“ „Yasha….“ Shippou fand als erster seine Sprache wieder, doch bevor er noch weiter etwas sagen konnte, kam ihm Sesshoumaru zuvor. Mit nur wenigen Schritten war er bei seinem Bruder und zog ihn kraftvoll in seine Arme. Etwas überrascht legte Yasha ihm die Arme um und drückte ihn an sich. „Du hast mich vermisst, Bruder... Ich wünschte, ich könnte das gleiche sagen... “ Sesshoumaru löste sich und sah ihn fassungslos in die goldenen Augen „Inu Yasha.. was... meinst du damit? Wo bei allen Göttern bist du gewesen?!? Und… wie siehst du aus?“ „Das… ist eine lange Geschichte, Sesshoumaru. Ich hoffe, ihr habt genügend Zeit…“ °°°°°°°°°°^^°°°°°°°°°°°°° sooo... jetzt hab ich das Überarbeitete endlich online .. ich hoffe, es passt wieder.. und mal sehen ... ich will ja keine falschen versprechungen machen.. vielleicht schaff ichs ja doch nach VIER jahren endlich ein weiteres kapitel zu fabrizieren o_O" drückt mir die Daumen! Hosted by Animexx e.V. 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