Zeitenwandel von ninale (Nach unglaublichen 4 Jahren das 21. Kapitel Kawari Gen Son - Lebenswandel) ================================================================================ Kapitel 11: Minarai-kikan - Lehrjahre ------------------------------------- Minarai-kikan - Lehrjahre Drei Tage später erreichten sie eine große Tempelanlage. Sesshomaru bat Inu Yasha, Rin und Jaken im Vorhof zu warten und ging durch ein großes Tor in den Innenhof. Inu Yasha ging zu dem Teich, der im Vorhof angelegt war und setzte sich im Schneidersitz auf eine Bank aus glattem schwarzen Stein, die davor stand. Ein lauer Wind kam auf und fing sich in seinem Haar. Er genoss es und dann spürte er eine Berührung. Rin war zu ihm auf die Bank gekrabbelt und hatte sich eine Haarsträhne geangelt, mit der sie nun spielte. Inu Yasha ließ es zu und wandte seinen Blick wieder dem Wasser zu. Jaken setzte sich in einiger Entfernung auf den Boden und behielt das Tor im Auge, durch das sein Meister eben verschwunden war. Sesshomarus Blick schweifte durch den Innenhof, fand was er suchte und er trat vor den alten Mann, der unter einem Pavillon vor unzähligen Schüsselchen saß. Die Schüsseln waren gefüllt mit Knochensplittern, Perlen aus unzähligen Materialen, Edelsteinen, Holzstücken, Schuppen, Klauen und Hörnern. Der Mann blickte auf als Sesshomaru vor ihn trat. „Meister Ju-Baka. Ich freue mich euch zu sehen.“ mit diesen Worten neigte Sesshomaru leicht den Kopf. Der alte Mann hatte ihm einmal durch eine Kusari vor einer Heimtücke bewahrt und seitdem hatte der Youkai großen Respekt vor diesem Menschen. Der alte Mann lächelte „Sesshomaru Sama. Ihr sseht immer noch so aus wie vor dreißig Jahren. Und ich bin ein altes Männlein geworden. Was führt Euch zu mir?“ Der Youkai hob den Kopf „Mein Bruder, Inu Yasha...“ „Der Hanyou?“ unterbrach ihn Ju-Baka. „Er ist kein Hanyou mehr. Er wurde zu einem reinen Youkai. Und deswegen bin ich hier. Er hat mich gebeten, ihm zu helfen, seine Kräfte und die Gefühle unter Kontrolle zu halten. Er ist im Gegensatz zu mir nicht damit aufgewachsen. Ich habe eingewilligt unter einer Bedingung. Er muss eine eurer Kusaris tragen, damit ich ihn kontrollieren kann, wenn er es schon nicht vermag.“ Ju-Baka nickte. „Wie hat er es geschafft, ein Youkai zu werden, Sesshomaru Sama?“ fragte Ju-Baka während er sich erhob und ein Zimmer betrat, das an den Pavillon grenzte. Sesshomaru folgte ihm „Naraku hatte dummerweise dabei seine Hand im Spiel“ „NARAKU?!?“ erstaunt drehte Ju-Baka sich um. „Er hat es mit seinem Leben bezahlt. Inu Yasha ist mächtig. Mächtiger noch als ich. Nur kann er es nicht beherrschen. Und genau das ist das Gefährliche an der Sache. Naraku hat ihn einfach unterschätzt.“ Währenddessen hatte der alte Mann einige Ketten aus verschiedenen Fächern gezogen. „Holt ihn bitte und sagt ihm, dass er sich in die Mitte des Hofes stellen soll. Wir müssen die richtige Kette austesten.“ Der Youkai nickte und ging seinen Bruder holen. Als sich dieser schließlich in den Innenhof gestellt und Ju-Baka begrüßt hatte, setzte sich der alte Mann auf eine Schilfmatte „Erschreckt nicht, wenn eine Kette auf Euch zukommt. Wenn Euch eine Kette kontrollieren kann, legt sie sich Euch um den Hals.“ erklärte der alte Mann und murmelte etwas über einer Kette, die sofort aufleuchtet. Es passiert aber weiter nichts. Ju-Baka schüttelte den Kopf, legte die Kette weg und nahm sich eine andere. Perlen aus schimmerndem Perlmutt mit dunklen Ebenholzstäben. Das Ritual wiederholte sich einige Male, jedoch ohne nennenswerte Erfolge. Dann waren nur noch drei Ketten übrig. Ju-Baka seufzte. „Das sind die Besten und mächtigsten drei, die ich jemals angefertigt habe. Wenn diese nicht funktionieren, weiß ich auch nicht weiter…“ Er nahm die erste Kette in die Hand. Sie war aus roter Koralle mit ovalen Einarbeitungen aus Elfenbein. Die anderen beiden, die noch dort lagen waren aus schimmernd-milchig-weißem Selenit mit Klauen aus schwarzem Turmalin, verbunden mit dem weißen Haar einer alten Priesterin, und die letzte aus Achatperlen mit roten Stäben aus Mandarinjade. Die rote Kette mit den Elfenbeineinsätzen zerfiel in ihre Bestandteile und sein Gesicht erhellte sich. Doch so schnell, wie sie auseinander gefallen war, hatte sie sich auch wieder zusammengesetzt. Allerdings nicht um Inu Yashas Hals sondern zu Füßen des Meisters. Er nahm sie hoch und legte sie zu den anderen. Dann zog er die schwarze Kette mit den roten Stäben zu sich und diese Kette zerfiel ebenfalls, schoss jedoch auf Inu Yasha zu. Doch kurz bevor sie ihn erreichten, verengten sich dessen Augen kaum merklich und die Kette fiel zu Boden. Der Blick des Meisters blieb an der letzten Kette hängen. °Mein Meisterstück. Das wertvollste, das ich besitze…° Er nahm die Kusari hoch und sie funkelte in der Sonne. Die Klauen aus dem schwarzen Turmalin funkelten gefährlich und der Selenit glänzte wie Milch in der Sonne… „Jumon de tori-nozoku inu o tsunagu!“ sprach der alte Meister jetzt laut und deutlich °Banne ihn und lege diesen Hund an die Kette!° Die Kusari zerfiel und legte sich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit um Inu Yashas Hals. °Ich habe eine Dejavue! Das ist wie bei Kaedes Kette!° Inu Yasha legt die Hand an seine neue Kusari und betrachtet sie. °Sie ist schön. Nicht so grob wie die alte. So fein gearbeitet° der junge Youkai strich fast zärtlich über die Perlen und Klauen °Endlich brauche ich keine Angst mehr haben, jemanden in Stücke zu reißen, weil er mich nervt. Ich kann mich zwar nicht selbst zurückhalten, aber jemand anders kann das für mich tun.° Er blickte auf und sah den alten Mann dort neben Sesshomaru sitzen. Dann ging er zu ihnen. „Ich danke euch, Meister Ju-Baka.“ Er neigte den Kopf und sah dann Sesshomaru an. Dieser wandte sich an den alten Meister „Sag mir, was ich mit der Kusari tun kann.“ Ju-Baku erklärte es ihm „Diese Kette wird ihn nicht erniedrigend auf den Boden werfen, wie die der alten Miko Kaede. Nein. Sie ist facettenreicher“ Ju-Baku lächelte. „Sprecht „ansei na“ um ihn zu beruhigen. „Kokoro kubari“ lässt Euch seine Aufmerksamkeit zukommen. „sui“ lässt ihn müde werden oder gar einschlafen und „ne zameru“ weckt ihn auf. Bestrafen könnt Ihr ihn mit „Keiji batsu“. Er wird nicht zu Boden geschickt, es ist eine andere Art der Bestrafung, die sich nach dem Träger richtet. Sie gibt dem Träger das unangenehmste Gefühl, das er kennt. Das ist besser als körperliche Bestrafung. Euren beiden Begleitern werde ich die Möglichkeit auf den Ruhe-Zauber geben, denn er wird auch mit ihnen unterwegs sein. Alle anderen werdez nur Ihr ausführen können, Sesshomaru Sama.“ Sesshomaru sah mehr als zufrieden aus. Inu Yasha dagegen hatte sich die Aufzählung der Zauber mit gemischten Gefühlen angehört. °Er ist wirklich ein Meister seines Faches.° „Was bin ich Euch für dieses Meisterwerk schuldig, Ju-Baka?“ wollte Sesshomaru wissen. Ju-Baka überlegte kurz. „Ich hätte gerne eine Haarsträhne von jedem von Euch. Ihr seid mächtige Youkais und Eure Haare haben diese Macht ebenfalls in sich. Sie werden mit bei den Ketten gute Dienste leisten.“ Mit diesen Worten stand er auf und holte zwei Holzschachteln aus einem der vielen Regale. Inu Yasha hatte Tessaiga gezückt und schnitt sich eine Strähne aus seinem wallenden Haar. Sesshomaru tat es ihm gleich. Ju-Baka legte die Strähnen in die Holzkästchen und verschloss sie gewissenhaft. „Ich danke Euch.“ „Nein. Wir haben zu danken. Ich wünsche Euch noch einen gesegneten Lebensabend, Meister Ju-Baka, denn wir werden uns vermutlich nicht wieder sehen.“ Sesshomaru neigte den Kopf und ging aus dem Raum und in Richtung Vorhof, wo Rin und Jaken warteten. Inu Yasha blieb bei Ju-Baka zurück. Der alte Mann ergriff seine Hände und sagte leise etwas in einem Ton, den Inu Yasha sein ganzes Leben lang nicht vergessen würde. So leise, dass es ein Sterblicher kaum hören könnte und doch dröhnte dieser Satz in seinen Ohren wider „Sue tanomachii seinen! Wir werden Großes von euch erwarten dürfen, Inu Yasha Sama. Geht Euren Weg weise und mit Bedacht, denn er wird sehr lang und schwer sein.“ Damit wandte sich der alte Mann ab und verschwand in einem anderen Raum. Der junge Youkai kehrte mit gemischten Gefühlen zu den anderen zurück. Die nächsten Wochen und Monate waren wenig ereignisreich. Sesshomaru erklärte Inu Yasha geduldig, wie er seine Wut und seine Ungeduld unter Kontrolle brachte. Zeigte ihm Kniffe und Tipps. Die Kette musste oft eingesetzt werden, denn Sesshomaru hatte Rin und Jaken angestiftet, ihn so oft wie möglich zu reizen und zu nerven, damit er „trainieren“ konnte. Nach etwa einem Jahr begann Sesshomaru mit seinem Shootei den Schwertkampf zu trainieren. Es machte Inu Yasha großen Spaß. Endlich wieder Bewegung. Er war gut und das wusste er. Mittlerweile hat er sich ganz passabel unter Kontrolle, doch Sesshomaru hatte ihn schon vorgewarnt. „Es kann Jahrzehnte oder gar noch länger dauern, bis du deine Gefühle und deine Macht so beherrschen kannst wie ich. Du musst lernen, die starken Gefühle zu beherrschen und, wenn es sein muss, komplett zu unterdrücken. Hass, Wut, Liebe, Euphorie und Angst. Diese Empfindungen beeinflussen uns zu sehr. Du kannst Freude empfinden oder traurig sein. Aber du weißt bestimmt selbst, was ich meine, nicht wahr Shootei – kleiner Bruder?“ Sessomaru lehnte sich zurück und lächelte. °Mein Bruder hat es doch tatsächlich geschafft, dass ich lächle° er schüttelte in Gedanken den Kopf. Inu Yasha nickte. „Ja, ich weiß was du meinst, Ani – großer Bruder.“ Der eiskalte Wind trieb die Nebelschwaden der heißen Quellen vor sich her und gab der Umgebung einen unheimlichen Touch. In diesem Jahr hatten sie die letzten Spannungen abgebaut und verstanden sich besser denn je. Sie genossen die Anwesenheit des jeweils anderen. „Gut. Dann lass ich dich jetzt alleine und du entspannst dich jetzt, ich hol dich später wieder ab.“ Mit diesen Worten verschwand Sesshomaru im Wald. Inu Yasha schlüpfte aus seinen Kleidern, ließ sich in das heiße Wasser der Thermalquelle gleiten und schloss genüsslich die Augen °HERRLICH!!!° Er ging ein wenig in die Mitte und fand einen flachen Stein auf den er erst seine verschränkten Arme und darauf seinen Kopf legte. Dann ließ er seinen Körper einfach treiben. Schneefall setzte ein, doch das störte ihn nicht. Der Youkai hatte hart an sich gearbeitet und nun konnte er sich endlich mal seit langem wieder treiben lassen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Inu Yasha wandte sich von der aufgehenden Sonne ab und ging in die Küche um seinen knurrenden Magen zu besänftigen. Auf dem Weg zum Kühlschrank machte er seine Kaffeemaschine an um sich eine Espresso zu gönnen. Er liebte dieses Getränk. Als er in ein kaltes Stück Pizza vom Vortag biss, setzte er sich auf seine Couch und blickte wieder aus dem Fenster. Inu Yasha tastete nach der Fernbedienung und stellte seine Musikanlage an. Es erklang leise klassische Musik, welche er als sehr entspannend empfand. Nachdem das letzte Stück Pizza zwischen seinen Zähnen verschwunden war, trank er seinen Espresso aus und ging ins Bad. Seiner Kleidung entledigt, drehte er das Wasser auf und stieg in die Dusche. Als das heiße Wasser an seinem muskulösen Körper hinunter rann, entspannte er sich wieder und ein Seufzen glitt über seine Lippen. In drei Stunden würde er noch eine Verabredung haben. Aber Lust hatte er irgendwie nicht dazu. °Ich möchte meine Ruhe haben… Aber andererseits kann ich es gar nicht erwarten, ihnen zu erzählen, dass Kagome wieder da ist.° Das Wasser spülte die letzten Shampoo-Reste aus seinem Haar, welches ihm im nassen Zustand bis zu den Knien hing. Nachdem er das Wasser abgestellt hatte, wrang er sein Haar aus und umschlang es mit einem großen Handtuch. Vor dem Spiegel stehend wischte er mit der Hand über das Glas und betrachtete sein Spiegelbild wie vorhin im Fenster. Doch hier war es deutlicher. Sein feines Gesicht war etwas kantiger geworden und seine Augen imposant, tiefer und wissend. Ansonsten sah er kaum anders aus als damals, als Kagome ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Als er mit dem Fön seine Haare zu trocknen begann musste er lächeln. °Ich freue mich auf sie. Aber es wird noch dauern, bis ich mich ihr zeigen kann.° Seine Haare waren zwar noch etwas feucht doch er ging sein Schlafzimmer. Es stand ein großes bequemes Bett darin. Außerdem ein nicht zu übersehender Kleiderschrank, dessen Front komplett verspiegelt war. Ein paar Regale an der Wand und zwei Sideboards, auf denen je eine Blumenvase stand. °Hmpf. Ich hatte der Putzfrau doch gesagt, dass ich das nicht leiden kann… ° Aber er hatte gerade den Nerv nicht, die Blumen zu entsorgen und somit ließ er sie, wo sie waren. Dann betrachtete er ein Bild an der Wand. Es war ein Abzug des Covers ihrer ersten CD. Der Fotograph hatte sehr gute Arbeit geleistet. Das Bild zeigte sein Auge. Es sah dem Betrachter eindringlich und imposant an und wurde von seinem Silberhaar umrahmt. °Es steht hervorragend für unseren Namen … ° „Youkai“ nannten sie sich. Doch in dieser Zeit hier war dieses Wort fast nicht mehr gebräuchlich. Nur noch wenige konnten damit etwas anfangen. °Was wird sie tun, wenn sie uns erkennt… Was wird sie tun, wenn sie eines dieser Bilder sieht?!?° Mit diesen Gedanken wandte er sich seinem Schrank zu und suchte sich seine Kleidung für sein Treffen heraus. Er entschied sich für ein einfaches schwarzes Hemd und eine dunkle eng geschnittene Hose. Schlicht aber elegant… Um es etwas aufzulockern, ließ er die ersten drei Knöpfe offen. Um die Hose legte er noch einen Gürtel mit Metallverzierungen um. Als er sich fertig angezogen hatte, trat er an sein Sideboard heran und griff in ein Holzkästchen. Die hellen milchig-weißen Perlen mit den schwarzen Klauen waren zu seinem Markenzeichen geworden. Die Kusari hatte ihre Bannkraft verloren, als Sesshomaru ihm die Kette abgenommen hatte. Doch er hatte sie behalten und trug die Kette fast immer … und er hatte sich, passend dazu, einen Ohrring anfertigen lassen, den er sich jetzt auch ansteckte ebenso wie ein schwarzer Ring an jeder Hand. Dann betrachtete er sich im Spiegel, strich noch einmal mit der Hand sein Haar hinters Ohr, dessen spitze Form dadurch betont wurde und nickte zufrieden. Damit ging er aus seinem Schlafzimmer zurück ins Wohnzimmer, wo er sich wieder auf der Couch niederließ und darauf wartete, abgeholt zu werden. Sein Blick glitt über die Stadt im Morgendunst.. und wieder schweiften seine Gedanken ab.. zurück in vergange Zeiten. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)