Feindschaft, Freundschaft, Liebe? von abgemeldet (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 34: "Es wird wieder, glaub mir..." ------------------------------------------ Hi ihr! Tut mir Leid, dass es diesmal so ewig lange gedauert hat, mit dem Kapitel. Ich hätte wirlich gerne schneller daran weiter geschreiben, aber ich hatte eine Menge wichtiger, aber leider unschöner Termine, in den letzten 2- 3 Monaten, dazu jede Menge Stress und viel zu wenig Zeit. Meistens hatte ich gerade Aends noch ein zwei Stunden Freizeit, wo ich dann schreiben konnte, allerdings war cih meistens viel zu k.o. dazu. Wie auch immer, so viel zu meiner Entschuldigung, die aber nicht entschuldigt, dass das Kapitel so wunderbar schlecht ist. Ich habs einfach in zu vielen Etappen geschrieben, da gingen zu viele Gefühle, flüssige Übergänge und irnfomationen verloren, aber eben vor allem die Gefühle. ich möchte sie viel authentischer und noch besser rüberbringen, daher wird das Kapitel auch in jedem Fall noch einmal verbeessert. Ach ja, ganz großes Sorry auch an Naty (Tut mir echt Leid, dass ich dein tolles Wochenende doch nicht perfektionieren konnte), ich wollte das Kapitel eigentlich schon Samstag hochladen, aber dann bin zuerst ich ausgefallen (hab den Rest des Wochenendes mit Schmerztabletten im Bett verbracht) und danach mein Internet. So, aber nun höre ich auf zu reden und wünsche euch viel Spaß (trotz des grottigen Kapitels>.<) beim Lesen. ____________________________________ „Lass mich los!“, kreischte Matt. „Erst wenn du mir zugehört hast“, sagte Tai. Er drängte Matt gegen die Wand des Gebäudes, ohne ihn loszulassen. „Ich musste Dean sagen, was Sache ist. Verstehst du das nicht?“ „Nein!“ „Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Wie lange wolltest du ihm das noch verschweigen? Wolltest du ihm etwa ewig was vormachen?“ „...“ „Denkst du nicht es war besser, dass er es jetzt erfahren hat? Es wäre sicher schlimmer für ihn, wenn du es ihm viel später erzählt hättest oder er es anders herausbekommen hätte“, sagte Tai diesmal ruhiger. „Er hasst mich... Tai, er hasst mich!“ Tai sah ihn erschrocken an. „Matt... Matt, das stimmt nicht. Er ist jetzt durcheinander und vielleicht wütend, aber er hasst dich bestimmt nicht“, versuchte Tai ihn zu beruhigen. Jetzt tat es ihm selbst fast Leid, dass er es Dean erzählt hatte. Er wollte doch nie, dass das so endet. „...lass mich los... bitte.“ Tai seufzte. Er lockerte seinen Griff um Matts Handgelenke. Als er nicht versuchte sich los zu reißen, ließ er den Blonden schließlich los. Matt sah völlig fertig aus... Dass er wirklich so sehr an Dean hing, war Tai bis jetzt gar nicht klar gewesen. Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Matt an der Wand herabrutschte. Völlig erschrocken, fing Tai ihn auf und zog ihn an sich. „Matt!“ „Der Kreislauf“, murmelte Matt nur. Doch dann spürte Tai plötzlich etwas Feuchtes an seiner Schulter. Weinte Matt etwa? „Matt...“, hauchte er. „Matt, Dean hasst dich nicht. Das weiß ich. Das darf er gar nicht. Außerdem...“ Tai drückte Matt noch ein bisschen fester an sich und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. „... er hat zu mir gesagt, wenn ich dich auch nur ein einziges Mal verletzten würde... würde er mich umbringen. Er hasst dich nicht...“ Die Wolken hatten sich dicht und dunkel vor den Mond geschoben. Der Regen fiel hart vom Himmel und aus der Ferne war Donnern zu hören. Tai schloss die Haustür auf und zog Matt mit sich in das Haus, während er im Vorbeigehen den Lichtschalter im Flur betätigte. Nachdem Tai die Tür wieder verschlossen hatte, wandte er sich Matt zu, der, ziemlich verloren wirkend, neben ihm stand. „Yama...“, wisperte Tai. Er tat ihm so schrecklich Leid. Den ganzen Weg über hatte er geschwiegen und so unendlich traurig gewirkt... so fertig, verletzt und irgendwie verzweifelt. Ein wenig zögerlich legte er die Arme um Matt und zog ihn an sich. Matt zuckte zusammen, als er Tais Arme um sich spürte, aber Tai ließ sich nicht beirren und drückte ihn fest an sich. „Komm, lass uns nach oben gehen“, hauchte Tai gegen Matts Ohr und streichelte sanft durch das nasse, blonde Haar. Er löste sich von Matt, nahm dessen hand fest in seine und zog ihn mit sich durch den Flur, die Treppe hinauf in den zweiten Stock, wo er ihn sanft in sein Zimmer schob. „Ich geh mal ein paar Handtücher holen“, meinte er, warf Matt einen aufmunternden Blick zu und verschwand dann neben an im Bad. Einen Moment lang lehnte er sich gegen die geschlossene Badezimmertür und atmete tief durch. So verdammt verletzlich hatte er Matt noch nie gesehen. Auch wenn Matt sich noch so viel Mühe gab, die Tränen und seine Gefühle zu verstecken, konnte er nicht verbergen, wie schlecht es ihm ging. Es tat ihm schrecklich weh ihn so zu sehen. Und Tai fühlte sich unglaublich schuldig daran, dass es Matt so schlecht ging. Dass die sonst so schönen, blauen Augen so traurig wirkten. Tai seufzte. Er schnappte sich schnell einige Handtücher aus dem Schrank und ging zurück in sein Zimmer. Matt sah ihn an, als er ins Zimmer kam. Tai legte ihm eines der Handtücher um die Schulter und betrachtete ihn eine Weile einfach nur stumm. „Mir tut das alles so Leid“, sagte er leise, zog Matt wieder zu sich und suchte nach seinen Lippen, doch Matt wich ihm aus. Matt sah Tai nicht an, als er ihn unsicher von sich weg schob. „Matt, was hast du?“, fragte Tai verunsichert. Matt bemerkte Tais verletzten Blick und auf einmal tat es ihm Leid, dass er Tai so grob von sich weg gestoßen hatte. Er warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Was ist los?“, fragte Tai sanft und berührte zärtlich Matts Wange. Matt zog seine Hand langsam weg und Tai sah ihn verständnislos an. „Matt...“ „Ich... bitte lass es, ja?“, sagte Matt leise. Er blickte Tai unsicher an. „Warum? Was ist los Matt? Sag es mir bitte! Ist es wegen Dean?“ „Hasst du ihn?“ „Was?“ „Du hast ihn geschlagen...“ „Ich wollte das nicht. Es ist einfach so... über mich gekommen. Ich musste daran denken, wie nah ihr euch gewesen sein müsst, wie er dich berührt hat – ich konnte nicht anders, ich war so wütend auf diesen... – ich war wütend auf ihn und eifersüchtig und ich hatte einfach Angst dich zu verlieren, okay?! Es tut mir Leid, ich wollte ihn nicht schlagen. Und ich wollte auch nicht, dass das jetzt so zwischen euch endet. Ich hatte wirklich nie vor, dir so weh zu tun...“ Matt sah ihn nachdenklich an. „...okay.“ „Okay?“ „Okay“, bestätigte Matt. „Gut. Wir sollten uns jetzt vielleicht besser abtrocknen und umziehen“, meinte Tai und rang sich zu einem Lächeln durch. Er ging zu seinem Kleiderschrank und holte ein paar frische Klamotten heraus. Er gab Matt eine schwarze Trainingshose, eine Boxershorts und ein graues T-Shirt von sich. „Zieh du dich hier um, ich geh rüber ins Bad“, sagte Tai sanft. Matt nickte nur, als Tai Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen, hielt er ihn am Handgelenk fest. Tai blickte ihn fragend an. „Danke.“ „Wofür?“, fragte Tai verwirrt. „Für alles...“ „Schon gut“, meinte Tai lächelnd. Er berührte flüchtig Matts Gesicht. „Ich liebe dich.“ Dann verließ er den Raum und ließ Matt alleine zurück, der ziemlich durcheinander begann sich umzuziehen. „Schlafen kannst du jetzt wahrscheinlich nicht, oder?“ „Nicht wirklich“, bestätigte Matt. Sie saßen beide, mit dem Rücken zur Wand auf Tais Bett. Tai hielt Matts rechte Hand umschlossen und streichelte sanft über die schlanken Finger seines Freundes. „Wir könnten nach unten gehen. Was essen, ´ne DVD anschauen oder einfach auf dem Sofa rumhocken und warten bis die Sonne aufgeht.“ Ein kleines Lächeln huschte über Matts Lippen. „Hört sich gut an.“ „Find ich auch“, grinste Tai. „Lass uns gehen.“ Tai schaltete das Licht in der Küche an und ging zum Kühlschrank und warf einen Blick hinein. „Cola, O-Saft, Mineralwasser, Bier oder Limo?“, fragte Tai. „Limo.“ „Mit oder ohne Rum?“ Matt lächelte schwach. „Ohne...“ „Sicher? Das kam so unentschlossen“, stellte Tai fest. Er nahm die Flasche aus dem Kühlschrank und angelte ein Glas aus dem Schrank über der Spüle. Während er einschenkte, kam Matt zu ihm und lehnte sich gegen den Tresen. „Na ja, Alkohol soll doch angeblich bei Problemen helfen oder so ähnlich...“ „Mh, doch lieber ein Bier? Rum haben wir leider nicht da.“ „Danke, aber nein danke.“ „Es würde eh nicht wirklich helfen. Also der Alk, meine ich“, Tai reichte Matt das Glas Limo. „Aber das wird wieder.“ „... ich bin mir nicht so sicher“, gab Matt leise zu. „Ich aber. Es wird wieder“, sagte Tai entschieden. Matt sah Tai nachdenklich an. Irgendwie bewunderte er ja seinen Optimismus. „Hey“, hauchte Tai sanft und streichelte Matt über die Wange. „Denk nicht so viel darüber nach.“ „Tut mir Leid.“ „Ach quatsch, das muss dir doch nicht Leid tun. Ich verstehe dich ja. Und es ist meine Schuld, dass es dir jetzt so geht. Aber glaub mir, das mit Dean und dir kommt wieder in Ordnung.“ Matt wandte stellte sein Glas ab und den Blick von Tai ab. „Ich... tut mir Leid, ich hätte Dean jetzt nicht erwähnen sollen“, entschuldigte sich Tai. Matt seufzte. „Ist schon in Ordnung...“ „Nein, ist es nicht. Ich wollte nicht... Tut mir Leid“, er berührte Matts Hand und drückte sie leicht. „Willst du es dir nicht schon mal auf dem Sofa gemütlich machen? Während du dich in die Sofakissen kuschelst, könnte ich ja ein wenig Tee kochen, okay?“ „Okay...“, sagte Matt zögerlich und einmal mehr von Tai überrascht. „Geh einfach schon nach neben an, ich komm dann nach, sobald der Tee fertig ist.“ Matt nickte nur stumm und verließ dann die Küche. Tai durchsuchte den Küchenschrank nach Tee und kochte dann heißes Wasser auf. Ein wenig nachdenklich lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Tresen, während der Tee zog und langsam sein Aroma entfaltete. Eigentlich war es gerade ganz gut gelaufen – bis dann Deans Name gefallen war. Egal, wie viel Mühe Matt sich gab, es zu verbergen, es ging ihm schlecht. Und dass ihn das alles ganz schön mitnahm, hatte sich ja gezeigt. Tai seufzte. Er hoffte, dass es Matt bald besser ging... Einige Minuten später, schob Tai die Tür zum Wohnzimmer auf. Matt saß, wie Tai es ihm „befohlen“ hatte, auf der Couch. Er wirkte fast entspannt, wie er da in die Kissen gelehnt saß. Fast so, als wäre das heute alles gar nicht passiert. So, als wollten sie einfach einen entspannenden Abend zusammen verbringen. Die traurigen blauen Augen, die so aufgewühlt ins Leere starrten, sprachen allerdings ganze Bände. „Hier. Trink mal was, dann geht es dir bestimmt besser“, meinte Tai zuversichtlich und gab Matt eine Tasse Apfel-Vanille Tee. „Danke“, sagte Matt leise und nippte an dem warmen Getränk. Tai schenkte ihm ein Lächeln und setzte sich dann neben ihn auf das Sofa. Er betrachtete Matt von der Seite, wie er immer wieder gedankenverloren einen kleinen Schluck Tee nahm und seine Augen nachdenklich auf die rötliche Flüssigkeit richtete, fast so, als suche er darin nach einer Antwort auf seine Fragen. Matt bemerkte Tais Blick und sah ihn geradeheraus an. „Mir geht’s gut“, sagte er. Doch es klang so, als fiele es ihm schwer, es selbst zu glauben. „Und das willst du wem weismachen?“, fragte Tai. Matt wollte etwas sagen, richtete seinen Blick dann aber doch wieder auf die Tasse Apfel-Vanille Tee, die er fest umklammert hielt. Tai hatte Recht, wem wollte er hier etwas vormachen? Wohl am meisten sich selbst. Er wollte nicht wahrhaben, nicht daran denken, dass dieser Abend tatsächlich so eine schlimme Wendung genommen hatte. „Hey, ich hab’s nicht böse gemeint“, sagte Tai sanft und strich Matt zärtlich eine Strähne hinters Ohr. „Ich weiß. Es ist nur... Ich bin so ein Idiot.“ „Matt, du bist kein Idiot!“, protestierte Tai. „Doch, bin ich. Ich hab alles kaputt gemacht“, sagte Matt und schloss gequält die Augen. „Ich kann verstehen, dass er mich hasst. Würde ich auch tun.“ „Matt...“ „Ich hab ihn echt verletzt.“ „Das wird schon wieder, glaub mir bitte“, sagte Tai zuversichtlich. Er schlang die Arme um Matt und zog ihn ein bisschen zu sich heran. Matt stellte die Tasse, die er bis eben noch umklammert hatte, als ging es um sein Leben, auf dem Wohnzimmertisch ab. Er ließ es zu, dass Tai ihn in eine Umarmung zog. Vor ein paar Stunden hätte er nicht geglaubt, dass Tai ihn noch einmal so liebevoll in den Arm nehmen würde, nachdem er von letzten Sonntag und der Sache mit Dean erfahren hatte. Und bis vor kurzem hatte er auch nicht geglaubt, dass er Tai noch einmal so nah an sich heran lassen würde. Tai hatte Dean alles erzählt und Matt hätte ihn am liebsten dafür verprügelt – aber jetzt konnte er ihm irgendwie nicht mehr so böse deswegen sein, wie er es gerne wollte. Tai war die ganze Zeit so nett zu ihm, obwohl er allen Grund hatte, es nicht zu sein. Und ohne Tai würde Matt wahrscheinlich immer noch vor dem Las Vegas sitzen, im Regen, völlig durchnässt und alleine. „Es tut mir Leid“, sagte Matt leise. „Was tut dir Leid?“, fragte Tai verwirrt. Er schob Matt sanft ein Stückchen von sich weg, um ihn ansehen zu können. „Das was am Sonntag fast passiert wäre... Es tut mir Leid, Tai. Ich wollte das nicht. Ich weiß nicht mal, wie es dazu kam, ich... Dean... ich... es ist... Es tut mir so verdammt Leid, ich-“ Weiter kam Matt nicht. Tai zog ihn wieder an sich. „Beruhige dich, ich glaube dir!“, unterbrach Tai ihn. „...danke.“ Tai lächelte. Mit dem Daumen fuhr er langsam über Matts Lippen. „Darf ich?“ Matt nickte und Tai schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Hauchzart streifte er Matts Lippen mit seinen, ehe er begann diese zärtlich zu küssen. Dass Matt den Kuss völlig offen und genauso zärtlich erwiderte und sich unbewusst noch mehr an ihn lehnte, überraschte und freute Tai. Es war anders, als bisher. Intensiver, vertrauter... Dennoch beließ Tai es bei diesem zärtlichen kleinen Kuss. Er wollte Matt jetzt nicht bedrängen und auch nicht die Situation ausnutzen. Es war in Ordnung so und es machte ihn unglaublich glücklich, dass Matt den Kuss erwidert hatte. Es bedeutet ihm viel, dass er ihm immer noch vertraute und ihn an sich heran ließ. Ganz langsam löste er seine Lippen dann wieder von Matts. Matt schloss die Augen und vergrub sein Gesicht in Tais Halsbeuge. Lächelnd streichelte Tai über Matts Rücken. Er sah so süß aus... wie er sie an ihn lehnte, seine Nähe suchte. Er zog Matt vorsichtig auf seinen Schoß und ließ sich zurück ins Sofa gleiten, sodass er schließlich auf dem Sofa und Matt auf ihm drauf lag. Es war fast so, wie bei dem Gewitter damals, als sie in ganz ähnlicher Position auf dem Sofa lagen. Nur schlief Matt damals schon tief und fest, bekam von all dem nichts mit und hatte sich auch eher unbewusst so an ihn gekuschelt. Aber jetzt war Matt wach und suchte ganze bewusst nach Tais Nähe. Es hatte sich so viel geändert in dieser Zeit – unglaublich viel. Dabei war es noch gar nicht so lange her. „Ich glaube ich mag Gewitter...“, sagte Tai unvermittelt. „Ich auch...“, nuschelte Matt gegen Tais Hals. Matts heißer Atem an seinem Hals, jagte Tai wohlige Schauer über den Rücken. „Soll ich dir was verraten?“ „Was denn?“ „In dieser Gewitternacht vor den Ferien, also da... da hab ich zum ersten Mal so richtig wahrgenommen, was ich für dich fühle...“, sagte Tai langsam. Seine Stimme war ungewohnt zittrig, er klang fast nervös. „Wieso gerade da?“ „Ich weiß nicht genau... vielleicht, weil du da zum ersten Mal so richtig offen zu mir warst. Du hattest mir vertraut, sogar genug um mir von Dean zu erzählen. Und ich, es war anders, irgendwie. Ich weiß nicht genau, wie ich es am besten beschreiben soll, aber... als ich dich angesehen hab, musste ich immer wieder an diesen Traum denken, du weißt schon, den S...“ „... den Sextraum, ich hab’s nicht vergessen“, beendete Matt den Satz für ihn. Tai grinste. „Genau. Ich hab ständig daran gedacht und – es tut mir echt Leid, wenn ich dich jetzt damit belästige oder so, aber ich hab mir vorgestellt, wie der Traum hätte weitergehen können. Aber darum geht es eigentlich nicht. Und eigentlich waren diese Gefühle schon vorher da. Ich weiß nicht, wie lange schon, dafür ist es zu langsam und schleichend gekommen. Aber in dieser Nacht, da wusste ich irgendwie ganz genau, dass ich dich will.“ „Wow...“ „Klingt dumm, oder?“ „Nein, nicht wirklich“, wisperte Matt. „Ich wusste nur nicht... Ich hab das gar nicht... bemerkt.“ „Ich habe es ja selbst nicht gleich bemerkt. Das komische ist nur, wenn ich jetzt so zurück denke, dann war es irgendwie doch ganz deutlich und auffällig. Alleine, wie ich mich benommen habe... Total verknallt und... eifersüchtig. Als Kari dich geküsst hat, bin ich fast gestorben. Ich hab sie lieb, aber da hätte ich sie am liebsten auf der Stelle umgebracht.“ „So ungefähr dasselbe wollte ich auch tun...“ „Stimmt, angetan warst du ja nicht gerade davon“, lachte Tai. „Ich kann immer noch nicht glauben, was alles passiert ist, seit wir uns kennen...“ „...“ „Ich weiß ja, dass du lieber noch in Osaka wärst, aber... Ich bin unendlich dankbar dafür, dass du hierher gezogen bist. Das – Du , bist das Beste, was mir jemals passiert ist.“ „... bist du sicher?“, fragte Matt. Er war froh, dass Tai sein Gesicht nicht richtig sehen konnte, seine Wangen waren sicher tiefrot gefärbt. „Ja, sehr sicher sogar“, bestätigte Tai. Er streichelte Matt zärtlich durchs Haar. „Ich weiß nicht, was ich gerade machen würde, wenn wir uns nicht getroffen hätten.“ „Na ja, du würdest wahrscheinlich mit deinen Freunden durch die Bars ziehen, statt dich mit mir herum zu schlagen und einen langweiligen Abend auf dem Sofa zu verbringen und zu warten, bis die Sonne aufgeht.“ „Echt? Na dann ist es doch gut, dass wir uns begegnet sind. Ich verbringe zufällig sehr gerne langweilige Abende mit dir auf dem Sofa, während ich auf den nächsten Morgen warte.“ „Idiot“, sagte Matt sanft. „Ich liebe dich...“, sagte Tai lächelnd. „... danke...“ Tai grinste. „Bitte!“ So beschissen dieser Abend auch gewesen war, er hatte definitiv auch seine guten Seiten, dachte Tai. Draußen donnerte und grölte es. Der Regen trommelte rhythmisch gegen die Schieben, fast wie Musik vermischten sich diese angenehmen Hintergrundgeräusche mit der ruhigen Atmosphäre. „Yama...?“, sagte Tai leise. „...mh?“ „Schläfst du?“ „..ja“, nuschelte Matt gähnend. Dann würden sie wirklich auf der Couch schlafen. Es war fast wie ein Déja-vu und trotzdem vollkommen anders. Tai schloss die Augen. Matts ruhiger, gleichmäßiger Atem und das Schlagen seines Herzens, ließen Tai schließlich langsam in einen ruhigen, traumreichen Schlaf fallen. Tais Geruch, vermischt mit dem intensiven Duft von Vanille und Apfel, es war das erste, was Matt wahrnahm, als er langsam aufwachte. Das und die angenehme Wärmre, die ihn umgab. So warm und weich, wie eine Decke... Matt öffnete verschlafen die Augen – und sah Tai, der ihn mit interessiertem Blick beobachtete. . Er saß ihm gegenüber über auf seinem Schreibtischstuhl. Ziemlich verwirrt blickte Matt sich um. Sie waren nicht mehr im Wohnzimmer, das war... Tais Zimmer! Und da war wirklich eine Decke. Eigentlich waren es sogar zwei, Tais Bettdecke und ein Teppich. „Na, gut geschlafen?“, fragte Tai und lächelte Matt liebevoll an. „Ja... waren wir gestern nicht im Wohnzimmer?“ „Doch, aber ich war nachts noch mal wach und dachte ich bringe dich lieber ins Bett, ist gemütlicher, als das Sofa, nicht? Außerdem hast du wie verrückt gefroren“ erklärte Tai gähnend. „Ah... wie lange, ähm, sitzt du eigentlich schon da...?“ „Nur ´ne halbe Stunde. Schlimm?“ „...nein.“ „Gut“, sagte Tai lächelnd. „Du siehst einfach total süß aus, wenn du schläfst.“ „Ich bin nicht süß“, entgegnete Matt. „Doch, bist du“, beharrte Tai. Er stand vom seinem Schreibtischstuhl auf und beugte sich über Matt. „Wahnsinnig süß sogar“, sagte Tai ruhig und hauchte Matt einen Guten-Morgen-Kuss auf die blassen Lippen. Er krabbelte zu Matt aufs Bett und zu ihm unter die Bettdecke, nur um gleich darauf erneut Matts Lippen in Besitz zu nehmen. Es fühlte sich so gut an. So fremd und vertraut zugleich. Und er wollte einfach mehr, aber es ging nicht. Was passiert war, hatte ihn und Matt wieder voneinander entfernt. Sie konnten jetzt nicht einfach da weiter machen, wo sie aufgehört hatten. Das wurde Tai plötzlich klar. Ganz langsam löste er sich von Matt und entfernte sich gleichzeitig ein Stück von ihm. „Was ist los?“, wollte Matt wissen. Tai sah ihn unsicher an und senkte dann den Blick. „Tut mir Leid. Ich wollte nicht... ich wollte dich nicht bedrängen oder so, ich weiß du-“ „Hast du doch gar nicht“, sagte Matt ruhig udn setzte sich ein wenig auf. „Ich meine...“ „Was hast du?“, fragte Matt sanft. Tai sah ihn überrascht an. Täuschte er sich oder klang da etwa Besorgnis in Matts Stimme mit? Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, bei dem Gedanken, dass Matt sich um ihn sorgte. „Es ist nur... ich will so gerne mit dir zusammen sein, dir so richtig nahe sein, verstehst du? Aber nach dem, was gestern passiert ist – ich verstehe, dass du jetzt erst einmal nichts von mir wissen willst und unsere Beziehung jetzt schon gar nicht vertiefen willst. Aber... es ist einfach so schwer für mich, mich zurück zu halten und – weißt du was? Vergiss es einfach, ich rede eh nur Unsinn“, fügte Tai hastig hinzu. „Tai-“ „Ich geh einen Kaffeetrinken oder so, du willst jetzt sicher deine Ruhe haben“, sagte Tai und machte Anstalten zu gehen. Matt hielt ihn zurück. „Überlass es bitte mir zu entscheiden, was ich will und was nicht, okay?“ „...okay“, sagte Tai zögerlich. „Also... soll ich nicht gehen?“ „Nein... außer du willst.“ „Nein, will ich nicht“, entgegnete Tai. Er beugte sich zu Matt vor und drückte ihn sanft, aber bestimmt zurück ins Kissen. Zärtlich presste er seine Lippen auf Matts, saugte daran, genoss Matts sanfte, zurückhaltende Erwiderung. „Bleibe heute Nacht hier, bitte. Meine Eltern kommen heute Abend heim, aber sie haben bestimmt nichts dagegen, wenn du hier schläfst...“ „Tai-“ „... was wir tun, müssen die ja nicht so genau wissen, wir-“ „Ich kann nicht!“ „Wieso?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)