Feindschaft, Freundschaft, Liebe? von abgemeldet (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 22: Verzeih mir! ------------------------ Was machst du denn hier?“, fragte Matt überrascht. „Auf dich warten“, antwortete Tai ganz selbstverständlich. „Auf mich warten?“, wiederholte Matt überrascht. „Ja, du warst irgendwie nicht mehr da. Also hab ich auf die gewartet“, lächelte Taichi. „Aber warum?“ „Wegen… unserem Gespräch. Ich wollte unbedingt noch mal mit dir reden, so schnell wie möglich. Als du nicht da warst bin ich eben immer wieder hergekommen. Irgendwann musstest du ja wieder kommen. Und das bist du ja jetzt auch“, erklärte Taichi lächelnd. „Du hast hier jeden Tag gewartet?“, Matt konnte es immer noch nicht fassen. „Ja, hab ich“, sagte Tai und stand nun auf. „Also, können wir reden?“ Matt überlegte einen Moment. Eigentlich wollte er nur noch seine Tasche in die nächste Ecke werfen und sich dann ins Bett legen und die nächsten drei Tage durchschlafen. Aber das konnte er nicht machen. Yagami hatte die ganze Zeit hier gewartet, um mit ihm zu reden, da konnte er ihn schlecht vor der Tür stehen lassen. „Okay, wir können reden“, sagte Matt schließlich und schloss die Tür auf. Er machte Tai Platz, damit er reingehen konnte und bedeutete ihn dann in die Küche und folgte ihm. Tai nahm zögerlich am Küchentisch Platz. Ihm war fast so, als wäre er zum ersten Mal hier. Irgendwie fühlte sich alles plötzlich so fremd an, sogar Matt. Und obwohl sie noch keinen Meter voneinander entfernt saßen, kam er ihm unglaublich weit entfernt vor. „… du wolltest reden“, sagte Matt um die Stille zu durchbrechen. „Ja, ja. Wollte ich… Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll.“ Er seufzte tief. Warum, war es eigentlich so verdammt schwer für ihn es Matt zu sagen? Er hatte sich die Worte doch schon zu Recht gelegt und genau darüber nachgedacht, was und wie er es sagen wollte. Vorhin noch hatte er geglaubt, es würde ganz einfach, doch jetzt brachte er keinen einzigen Ton heraus. „Wenn das in Ordnung geht, dann gehe ich erst einmal meine Tasche auspacken. Dann kannst du dir auch überlegen, was du sagen willst“, schlug Matt vor. „Ja, mach das.“ Über diesen Zeitaufschub war Taichi wirklich froh. Wenn er noch einmal richtig darüber nachdachte, wusste er vielleicht auch, wie er es ihm am besten bebringen sollte.. Matt stand auf, schnappte sich seine Tasche vom Boden und wollte die Küche verlassen. Doch in der Tür blieb er abrupt stehen. Tai sah ihn verwundert an. „Stimmt was nicht?“ „Du kannst mitkommen, wenn du willst“, sagte Matt, ohne ihn anzusehen. Es dauerte eine Weile, bis Matts Worte so richtig bei Tai ankamen. Hatte er das eben richtig verstanden? „Du meinst … mit nach oben – in dein Zimmer?“ Matt zuckte mit den Schultern. „Ja… du wolltest das doch unbedingt. “ Sofort war Tai aufgestanden und sah Matt strahlend an. „Danke, danke, danke!!!“ Matt lächelte ein wenig. „…dass dich das so glücklich macht…“ „Das tut es. Es bedeutet mir echt viel“, erklärte Tai. „Na wenn du meinst...“, murmelte Matt und machte sich auf den Weg nach oben, dicht gefolgt von Tai. Einem sehr glücklichen Tai. Oben angekommen stellte Matt seine Tasche vor der Tür ab und wollte gerade aufschließen, als Tai ihn zurückhielt. „Was ist?“ „Ich bin noch nicht so weit, warte kurz.“ Er atmete dreimal tief durch und grinste dann über beide Backen. „Okay, jetzt kannst du aufschließen.“ Matt schüttelte verständnislos den Kopf, als er dann aufschloss. „Es ist nur ein Zimmer.“ „Nein, es ist dein Zimmer“, entgegnete Tai. Matt verdrehte die Augen, öffnete dann aber die Tür und wartete bis Yagami eingetreten war und folgte ihm dann. Der stand mit offenem Mund mitten im Raum und schien gar nicht zu wissen, wohin er zuerst gucken sollte. „Es ist nur ein Zimmer“, wiederholte Matt, als er an ihm vorbeiging und seine Tasche auf dass Bett schmiss. Matt konnte immer noch nicht so ganz nachvollziehen, was Yagami so toll an seinem Zimmer fand. Es war nicht Besonderes und in Sachen Unordnung konnte er voll und ganz mit ihm mithalten, auch wenn Matt es lieber als sein „kreatives Chaos“ bezeichnete. Tai währenddessen begann interessiert sich umzusehen. Neben der Tür stand ein gut gefülltes Bücherregal, an der Wand daneben ein großer Schreibtisch, um de er Matt echt beneidete. Darauf stand sein Computer – zumindest konnte man ihn noch erahnen. Auf dem Schreibtisch befand sich wohl das größte Chaos in Matts Zimmer. Überall lagen irgendwelche Blöcke, CD´s, Bücher und Unmengen loser Blätter, auf denen irgendwelche Notizen standen. Auf dem Boden sah es ähnlich chaotisch aus und gerade CD´s waren wirklich im ganzen Ram verteilt. Es war wirklich mehr, als offensichtlich, dass Matt gerne Musik hörte. Gegenüber der Tür befand sich Matts, einladend wirkendes Bett und rechts davon sein Kleiderschrank, vor dem Matt gerade stand und seine Wäsche einräumte. „Und da lang geht es zum Balkon?“, fragte Tai und deutete nun auf die Glastür gegenüber. „Dachterrasse“, entgegnete Matt. Und als ob er Tais Gedanken lesen konnte, fügte er hinzu: „Geh ruhig.“ Während Tai die Tür öffnete und nach draußen ging, kümmerte Matt sich wieder darum seine Tasche auszuräumen. Nachdem er endlich alles sortiert hatte, verstaute er die fast leere Tasche auch noch im Schrank, sein Handy legte er auf seinen Nachttisch und bemerkte im selben Moment, dass er eine SMS bekommen hatte. Er zögerte einen Moment, öffnete die Nachricht dann aber. „Ich hätte dich nicht küssen dürfen, es tut mir so Leid! Nur bitte verzeih mir. Dean“ Ungläubig starrte er auf das Display. Dean entschuldigte sich für den Kuss? Er bat ihn deswegen wirklich um Verzeihung… „Die Aussicht von hier, ist einfach unglaublich!“, sagte Tai, als er wieder hereinkam. Matt ließ vor Schreck sein Handy fallen und drehte sich dann abrupt zu Yagami um. „Matt, alles in Ordnung? Du bist ja ganz blass!“, stellte Taichi besorgt fest und ging zu ihm. „Ja, ja… Ich hab mich nur erschreckt“, entgegnete Matt rasch und versuchte, so unauffällig, wie möglich sein Handy aufzuheben und es in der Nachttischschublade verschwinden zu lasse. Tai legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter. „Bist du wirklich in Ordnung. Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“ „So ähnlich“, sagte Matt mehr zu sich selbst, als zu Yagami. Tai machte sich ernsthafte Sorgen um seinen Freund. Er war ganz weiß im Gesicht, viel blasser noch als sonst und zitterte. „Setz dich lieber. Nicht, dass du noch umkippst“, meinte Tai ernst. Matts Protest ignorierte er und zwang ihn mit sanfter Gewalt sich aufs Bett zu setzen. „Willst du vielleicht was trinken? Soll ich dir einen Kaffee machen?“, fragte Tai. „Nein, mir geht’s gut. Wirklich. Du machst dir zu viele Gedanken. Ich bin bloß erschrocken, mehr nicht.“ Tai lächelte ein wenig und sah Matt an. „Da müsstest du aber schon extrem schreckhaft sein, wenn du deswegen so heftig reagierst.“ „…“ „Okay, Themenwechsel. Wo warst du eigentlich die letzten Tage?“, wollte Tai wissen und ließ sich zu ihm auf das Bett sinken. Matt sah zu Seite. „Ich war bei… Dean.“ Tai riss die Augen auf und sah ihn fast schon entsetzt an. „Bei Dean?“, wiederholte er. Innerlich, betete er, dass er sich eben verhört hatte. Wieso war Matt denn bitte schön bei Dean gewesen? Was wollte er da überhaupt und warum ausgerechnet jetzt? „Hat er… Habt ihr… du weißt schon.“ „Nein“, antwortete Matt. Er konnte sich denken, was Yagami fragen wollte. „Oh… Wolltest du? Du klingst fast so.“ Diesmal sah Matt ihn entsetzt an. Er klang fast so?! „Tut mir Leid, ich hatte ja nur den Eindruck“, entschuldigte Taichi sich rasch. „Dann hattest du einen falschen Eindruck“, sagte Matt bitter. Tai stand langsam vom Bett auf. „Warum bist du zu ihm gegangen?“ „Ich hab ihn angerufen – frag nicht wieso – und er hat mich eingeladen.“ „Und warum hast du mir nichts davon gesagt?“, er klang vorwurfsvoller, als er es beabsichtigt hatte. Dabei wollte er Matt doch gar keine Vorwürfe machen, weil er zu Dean gegangen war. „Es ist so vieles so schnell passiert, ich hab mich mit meinem Vater gestritten, ich war total verwirrt, weil ich plötzlich wieder Kontakt mit Dean hatte… Ich, ich weiß es doch auch nicht!“, sagte Matt. Er ließ sich auf das Bett zurückfallen und schloss die Augen. „Ich weiß gar nichts mehr.“ „Tut mir Leid“, sagte Tai ehrlich. „Und vermutlich ist das der schlechteste Zeitpunkt, den es gibt, aber ich muss es dir endlich sagen.“ „…“ „Matt, als du mich gefragt hast, ob mein Traum auch wirklich nur ein Traum war… Da hab ich gelogen. Es war nicht nur ein Traum. Ich glaube ich hab mich… Ich hab mich in dich…“ „Ich weiß.“ Tai sah ungläubig Matt an, der immer noch mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Was meinte er mit damit? Und wieso sagte er das so komisch. „Was, was meinst du?“ „Ich weiß, dass es eine Lüge war.“ „Aber woher?“, wollte Tai wissen. „Was soll ich sagen? Du bist eben ein schlechter Lügner“, erklärte Matt. „Ich hab es dir angesehen.“ „Wieso hast du nichts gesagt? Ich meine, wenn du es wusstest, dann hättest du doch…“ „Ich hätte dich ja wohl schlecht zwingen können, mir die Wahrheit zu sagen. Und du hattest sicher einen Grund, dafür es mir nicht zu sagen.“ Einen Grund hatte er tatsächlich. Die beiden waren gerade erst Freunde geworden. Und diese Freundschaft bedeutete ihm einfach zu viel, als das er sich leichtfertig aufs Spiel setzten wollte. Dean hatte er schließlich auch verlassen und den hatte er richtig gemocht, warum sollte er dann bei ihm bleiben? Er sah wieder zu Matt. Er sah so unglaublich süß aus, wie er da auf dem Bett lag. Er wollte ihn so gerne berühren… Vielleicht, wenn er ganz vorsichtig war… Er krabbelte vorsichtig aufs Bett und beugte sich über Matt. Er fragte sich, ob er ihn nicht bemerkte, oder ob er nur so tat… Er berührte ganz flüchtig Matts Wange. Blinzelnd öffnete er die Augen. War er etwa eingeschlafen? Matt sagte nichts. Tai sah ihn lange und ruhig an. Es war nicht zu übersehen, dass es Matt unruhig machte, dass er so nah bei ihm war. „Alles in Ordnung?“, fragte Tai vorsichtig. „Ja… ich bin nur so müde…“, gab Matt zu. Die Fahrt und eigentlich alles, was so passiert war, haben ihn ziemlich mitgenommen. Außerdem hatte er nicht viel Schlaf bekommen. Er war so erschöpft, dass ihm die Augen fast zu fielen. Aber er konnte jetzt nicht einfach einschlafen, Yagami war doch hier. Dennoch schloss er langsam die Augen. Nur einen Moment ruhen... Tai wusste nicht warum er es tat, es war kein guter Zeitpunkt, aber es fühlte sich trotzdem richtig an. Er beugte sich tiefer über Matt. Er berührte zaghaft sein Gesicht und im nächsten Moment legte er sanft seine Lippen auf Matts. Der Kuss war fast schüchtern, er hatte Angst vor Matts Reaktion. Dennoch genoss er es und sog Matts Geschmack ins sich auf. Matt öffnete von dieser Aktion überrumpelt die Augen. Er sah ihn entsetzt an, wollte sich wehren, Yagami von sich wegstoßen. Aber er irgendwie konnte er sich nicht rühren.. Tai bemerkte zwar, dass Matt die Augen geöffnet hatte und wie er ihn ansah, hörte aber nicht auf ihn zu küssen. Erst wenn Matt sich dagegen wehrte, würde er von ihm ablassen. Er würde das bis zuletzt auskosten. Er tastete nach Matts Hand, stellte fest, dass Matt sie in die Decke gekrallt hatte. Tai legte seine Hand sanft über Matts.. Sie war ganz kalt, besonders die Fingerspitzen. Er begann Matt auffordernder zu küssen, aber Matt zeigte nicht die geringste Reaktion. Er sah ihn nur wie gebannt an. Tai ließ seine Hand los und schlüpfte unter Matts Oberteil. Er sanft über seinen Körper und musste einmal mehr feststellen, wie zart und weich Matt Haut doch war udn wie gerne er diese berührte. Forschend streichelte er Matts Körper. Er wollte jeden Millimeter berühren. Doch bevor er die Gelegenheit dazu hatte, hatte Matt Tais Handgelenk gepackt und sah ihn entsetzt an. „Was tust du da?“, presste Matt hervor. „Noch gar nichts“, sagte Tai. Er spürte den Griff um sein Handgelenk wieder. Widerwillig zog er seine Hand zurück. Matt atmete erleichtert auf. „Ich hätte nichts weiter getan, als dich zu berühren. Ehrlich nicht. Ich würde dir das nie antun“, sagte Tai ruhig. Matt legte den Kopf zur Seite, verzog fast schmerzhaft das Gesicht. So langsam wurde ihm das hier echt zu viel. Er konnte einfach nicht mehr. „Sag bitte was!“, flehte Taichi. „Was denn?“ „Ist doch egal. Hauptsache, du redest mit mir“, sagte Tai. „Was erwartest du jetzt eigentlich von mir?“, fragte Matt. „Ich erwarte gar nichts von dir“, sagte Tai sanft. „Ich hoffe bloß, dass du mich nicht hasst.“ „Tu ich nicht“, erwiderte Matt und sah ihn wieder an. Tais Gesicht hellte sich ein wenig auf. „Danke.“ Wieder fielen Yamato fast die Augen zu. Nur mit Mühe schaffte er es sie offenzuhalten und wach zu bleiben. Tai bemerkte, dass Matt mit der Müdigkeit kämpfte. „Schlaf ein bisschen.“ „Das geht jetzt nicht“, entgegnete Matt. „Warum nicht?“ „Ich kann doch jetzt nicht einfach schlafen!“ „Du kannst ja kaum noch die Augen offenhalten! Schlaf ein bisschen, du hast es nötig. Ich rufe meine Mutter an und sage ihr, dass es später wird. Wenn du wieder wach bist, mache ich dir einen Kaffee und dann reden wir weiter, ja?“ „Aber-“, begann Matt, doch Tai ließ sich nicht beirren, er drückte Matt ins Kissen und legte die Decke über ihn. „Ich bin so lange unten“, sagte Tai. Dann verließ er den Raum. Matt sah noch lange und ungläubig zur Tür. Wie sollte er denn bitte jetzt schlafen? Er stand auf und ging zur Tür. Eigentlich hatte er vorgehabt nach unten zu gehen. Er seufzte und schlurfte wieder zurück ins Bett. Er war müde, sehr sogar. Das konnte er nicht leugnen. Aber er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass Yagami hier war. Er konnte jetzt wirklich nicht schlafen! Zumindest sagte er sich das immer wieder, konnte aber nicht verhindern, dass er nach ein paar Minuten doch noch einschlief. Er war zu müde und seine Lider zu schwer, er konnte sich nicht länger dagegen wehren und dämmerte schließlich doch noch weg. Matt wurde langsam wach. Er brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass er sich in seinem eigenen Zimmer befand. Und etwa zeitgleich kam ihm, dass Yagami ja noch hier sein musste. Mit einem Mal war er hellwach, befreite sich von der Bettdecke und stand auf. Er schlich zur Tür und öffnete sie ein wenig zögerlich. Im Flur war es stockdunkel und ein Blick zurück in sein Zimmer verriet ihm, dass es auch draußen schon dunkel war. Wie lange er wohl geschlafen hatte? Eigentlich war es ja auch egal. Es war so still. Vielleicht war Yagami ja doch gegangen. Oder das ganze war nur ein Traum gewesen. Matt suchte nach dem Lichtschalter, betätigte ihn, als er ihn fand. Die plötzliche Helligkeit blendete ihn, er brauchte eine Weile, bis er wieder richtig sehen konnte. Dann ging er langsam hinunter. Ein bisschen komisch war ihm dabei schon. Vor der Küchentür hielt er kurz Inne und lauschte. Nichts. Nicht ein einziges Geräusch war zu hören. Dann öffnete er die Tür und trat ein. Das kleine Licht über dem Esstisch brannte, aber das hatte nichts zu sagen. In der Küche war Yagami jedenfalls mal nicht. Vielleicht war er auch im Wohnzimmer... „Hey, du bist ja endlich wach.“ Matt fuhr erschrocken herum. Ihm wäre fast, das Herz stehen geblieben. Er stellte dann aber erleichtert fest, dass es Yagami war. „Wo warst du denn?“ „Ich war mir nur etwas die Füße vertreten“, erklärte Tai. „Ich mache Kaffee, du siehst immer noch so müde aus.“ Matt beobachtete ihn, wie er wieder in die Küche marschierte und Kaffee vorbereitet. „Hast du wenigstens gut geschlafen?“, fragte Tai währenddessen. „…na ja...“ „Dein Vater hat vorhin kurz angerufen.“ „Was?!“ „Dein Vater hat angerufen. Er wollte wissen, ob du schon wieder zu Hause bist. Ich hab ihm gesagt, dass du wieder da bist und es dir gut geht, aber dass du gerade schläfst. War doch okay, oder?“ „Mh…ja, ja. War okay…“, murmelte Matt und ging ein wenig nervös in der Küche auf und ab. „Ich wollte dich nicht anlügen, Matt. Wirklich nicht. Ich hatte nur solche Angst, dass wenn du die Wahrheit weißt… dass du mich dann verlässt, so wie du Dean verlassen hast“, sagte Ti unvermittelt. „Ich hab Dean nicht verlassen. Wir sind umgezogen“, korrigierte ihn Matt. „Ja, schon… Aber du bist einfach weg und hast dich vollkommen distanziert. Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, ich kann das total nachvollziehen, wie du dich fühlen musst, dass ausgerechnet ein Mann auf dich steht, aber ich will dich nicht als Freund verlieren und ich will nicht, dass sich da was ändert zwischen uns“, erklärte Tai undsah Matt ernst und auch ein wenig ängstlich an. „Du denkst, ich wäre deshalb einfach so gegangen – weil Dean schwul ist?“ „Ja. So war es doch, oder?“ „Für wie mies hältst du mich eigentlich?“, fragte Matt. Er klang aufgebracht. „Dass Dean schwul ist, ist mir egal. Das ist vollkommen okay. Ich hab ihm nicht auf wiedersehen gesagt, weil ich ihn nicht verletzten wollte. Aber im Endeffekt lief es genau darauf hinaus. Ich hab ihn verletzt“, sagte Matt und klang mit einem Mal sehr traurig. Tai sah ihn besorgt an und stürzte sofort zu ihm, als er sich gegen den Küchenschrank gelehnt, auf den Boden sinken ließ. „Matt!“ „Hör zu. Ich hab wirklich kein Problem damit, dass ihr schwul seid. Ich hasse es nur, dass ich euch verletzte, weil ich eure Gefühle nicht erwidere!“ Tai legte vorsichtig die Arme um Matt und streichelte ihn beruhigend. „Mich verletzt du nicht. Und wenn du mich nicht willst… das überstehe ich – solange du mein Freund bleibst.“, sagte er ruhig. „Wunderbar, noch jemand der mir alles verzeiht...“ „Was meinst du?“, fragte Tai. „...Dean ist genauso. Er will trotzdem mit mir zusammen sein und begnügt sich damit mit mir befreundet zu sein. Ich würde das nicht aushalten. Ich würde mich hassen. Ihr beide solltet mich hassen.“ „Ach Matt, jetzt rede doch nicht so ´nen Unsinn“, sagte Tai sanft. „Du kannst doch nichts dafür, wenn du nicht genauso fühlst! Komm schon, sei nicht mehr traurig.“ Tai stand langsam auf und reichte Matt dann die Hand, um ihm aufzuhelfen. Doch Matt lehnte ab. „Trink wenigstens ein bisschen Kaffee, dann geht’s dir bestimmt besser“, meinte T und reichte ihm die Tasse einfach herunter, ehe er sich dann wieder zu ihm auf den Boden setzte. Matt seufzte. Tai zu Liebe nippte er aber wenigstens mal an der Tasse. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)