Youkai War - Ein Kampf um das Überleben aller von Pei-Pei (Egal wie das Ende aussieht - alles endet irgendwann) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Kampf mit unerwarteten Folgen -------------------------------------------- Mal wieder eine neue Idee von mir. Hatte die Fanfic zwar schon mal hochgeladen, aber dann wieder gelöscht. Musste einiges abändern. Hoffe sie gefällt. Ein Kampf mit unerwarteten Folgen Ein Kampf mit unerwarteten Folgen Nebel, der sich wie ein Schleier über die Dunkelheit hob. Ein zarter Hauch. Die Trennung zwischen Welten. Eine Stimme, geflüstert in diese Unendlichkeit. ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Eine Prophezeiung. Eine Erzählung von Liebe zwischen zwei Wesen. Geschrieben als nicht einmal der Wind von ihrer Existenz wusste, Lange vor ihrer Zeit. Mächtige Worte niedergeschrieben auf Papier. Verwahrt, bis die Vergessenheit sich über sie legte. Wiederentdeckt, um ihre Bestimmung zu erfüllen, ihr Schicksal zu offenbaren. Diejenigen, die sie erblickten, erkannten die drohende Gefahr. Trennten jene, die dazu erwählt waren, die Prophezeiung zu erfüllen. Nicht ahnend, dass sie hierdurch noch größeres Unheil heraufbeschwören würden. Die Welt noch mehr der Dunkelheit nahe bringen würden. Was war geschehen? Eine grausige Ahnung kroch empor. Eine Ahnung, die immer mehr zur Gewissheit werden sollte. Sollten sie einen Fehler begangen haben? []Der Verlauf der Welt lag nun in den Händen derjenigen, die das in sich trugen, um zu bekämpfen, was sie bedrohte. Doch wird dies schwache Licht, welches immer mehr und mehr erlischt, ausreichen? :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Wie jeden Tag befand sie sich an jenem Ort. Wie jeden Tag, hatte sie einen neuen Versuch gestartet und gehofft, ihre Gebete würden endlich erhört werden. Und wie jeden Tag, war ihr erneut der Weg versperrt geblieben. Der Weg zurück in die Sengoku Jidai. In das Land, das sie so lieben gelernt hatte. Ihre Heimat. Leises Schluchzen war zu vernehmen und das Aufblitzen von Tränen in der Dunkelheit zu sehen, bevor diese auf dem Boden aufkamen und versanken. Dort hatte sich bereits die Erde dunkel gefärbt. Sanft strich sie über diese Stelle. Ein Jahr war nunmehr vergangen. Ein ganzes Jahr, seitdem sie alle nicht mehr gesehen hatte. Nur flüchtig hatte sie sich damals von ihnen allen verabschiedet, in dem Glauben, sie umgehend wieder zu sehen. Doch es sollte dazu nicht mehr kommen. Der Weg blieb versperrt. Versperrt zu den Menschen, die sie so sehr liebte und vermisste. In ihr schmerzte alles bei dem Gedanken an jene, die sie zurückgelassen hatte. Bei jedem Schritt, den sie ging. Und sie vermisste ihn. Ja vor allem ihn. Sie spürte, dass sie die Kraft immer mehr und mehr verlies. Wie lange würde sie das alles noch schaffen? Sie wusste es nicht. "Wie geht es euch?" Kaum hörbar erklang ihre gebrechliche Stimme. "Ich hoffe gut. Ich hoffe es so sehr!", fügte sie noch leise hinzu, bevor die nächsten Tränen zu Boden fielen. Langsam neigte sie sich nach vorne. Ihre Lippen berührten nun fast den Boden. "Ich bitte dich, warte auf mich. Ich werde zurückkommen. Koste es was es wolle." Sie durfte einfach nicht aufgeben. Sie durfte niemals zulassen, dass die kleine Flamme der Hoffnung, die immer noch in ihr flammte, jemals erlöschen würde. Niemals. Die Quelle, aus der sie ihre Kraft schöpfte. Tag für Tag ohne ihn. Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen. Zögerlich richtete sie sich auf. Ihre Hand griff nach der Leiter, die in das Innere des Brunnens hinein ragte. Zögerlich blickte sie noch einmal kurz nach unten, bevor sie sich endgültig auf den Weg machte. ~ In diesem Moment wusste sie nicht, dass die Person, der sie die Worte zugeflüstert hatte, in ihrem Lauf gestoppt hatte. Goldgelbe Augen wanderten umher. Seine Ohren lauschten dem Wispern des Windes. War es Wirklichkeit gewesen? Er wusste dass die Person, deren Stimme er gerade vernommen hatte, nicht hier war. Nicht in dieser Zeit. Deshalb fragt er sich nochmals. Sollte es real gewesen sein? Ein Name glitt ihn über die Lippen. Nicht einmal für ihn selbst hörbar. Zugleich war ein kurzes Aufleuchten in besagten Augen zu erkennen gewesen, bevor seine Augenlider diese verdeckten. Ein leichtes Nicken war zu vernehmen, bevor er geräuschlos in der Dunkelheit verschwand. ~ "Nee-chan!" Kaum war sie in die wärmenden Sonnenstrahlen hinausgetreten, konnte sie bereits seine Stimme erneut vernehmen. "Nee-chan!" Sie begann leicht zu lächeln, bevor sie sich in die Richtung aufmachte, aus der die Stimme zu hören war. "NEE-CH..!" "Du braucht nicht zu schreien Sota, ich bin schon da." "Ja, nach dem ich dich nun das zehnte Mal gerufen habe", gab er etwas mürrisch zurück, zugleich bemerkte er ihre geröteten Augen, weshalb er noch hinzufügte, "Aber ich kann dir ja nie lange böse sein", ein Lächeln folgte, bevor er wieder anfing, an irgendetwas herum zu tüfteln. Kagome trat näher und beobachtete seinen Bewegungen interessiert. "Wie sieht es aus? Ist sie wieder heil?" Jedoch bekam sie keine Antwort. An Sotas Blick konnte sie erkennen, dass er vollkommen in seiner Arbeit vertieft war. Ihr Blick wanderte nach draußen. Ihre Augen schweiften über den großen Baum, der dort auf dem Tempelgelände in den Himmel ragte. ºGoshinboku. º Bei dessen Anblick trübten sich ihre Gedanken. "Er macht mir langsam Sorgen", murmelte sie zu sich selbst, als "Ha, fertig." Sie blickte wieder zu ihrem Bruder, der nun den Gegenstand, den er die ganze Zeit bearbeitet hatte, in der Hand hielt und seiner Schwester jetzt entgegenstreckte. "Versuchs mal. Sie müsste wie neu sein." Kagome visierte ein Ziel an. "Du hast Recht. Sie ist wie neu." "Tja und wenn du die Armbrust bei deinem letzten Kampf nicht geschrottet hättest, wär das ja gar nicht nötig gewesen." "Wie oft soll ich mich denn noch dafür entschuldigen. Und außerdem, hättest du lieber eine zerfetzte Schwester gehabt. Das war nun mal die einzige Möglichkeit den Youkai zu vernichten." Auch wenn sie ihm Antwort gegeben hatte, wusste sie, dass es ihr Bruder nicht so meinte. Sie blickte wieder auf die kleine Armbrust, die sich in ihrer Hand befand. Es hatte sich so viel verändert. Zwei Monate, nachdem sie nicht mehr in die Sengoku Jidai zurückkehren konnte, war der erste Youkai aufgetaucht. Seitdem wurden es immer mehr und mehr. Viele Menschen waren inzwischen ängstlich und verzweifelt. Die Menschen hatten gelernt, sich vor einer neuen Bedrohung zu fürchten. Kagome wusste, dass dies irgendetwas mit der Tatsache, dass sie nicht mehr in die Sengoku Jidai reisen konnte zu tun hatte, sowie mit dem Bruchstück des Shikon no Tama, den sie in einem Amulett versteckt, um ihren Hals trug, zusammen hing. Der Shikon no Tama, der nicht in diese Welt gehört. Ihre Aufgabe war es gewesen, ihn in der Sengoku Jidai wieder zusammen zu fügen. In der Sengoku Jidai. Er hatte hier nichts verloren. Nichts in dieser Welt, nicht hier, nicht im modernen Japan. Vorsichtig umfasste sie das Amulett, welches ihr so wichtig war. Die Verbindung zu demjenigen, den sie liebte, Inu Yasha. Und erneut drohten die dunklen Gedanken sie zu umschließen. Doch sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie spürte gerade, wie ihr ein leichter Schauer über den Rücken lief. Vollkommen konzentriert trat sie nach draußen, blickte sich in der Gegend um. "Nee-chan?" Ernst trat Sota direkt neben seine Schwester. Blickte ebenfalls in den sich zu verdunkelnden Himmel hinauf. "Es geht wieder los, Sota." Er nickte kurz. "Dann sollten wir los." "Ja." "Da ist er." Sota hatte seinen Arm noch oben gerissen und zeigte in die Richtung, in der sich seine Entdeckung befand. Kagome erwiderte nichts, sondern hatte bereits nach hinten gegriffen, um zugleich ihren Bogen mit einem Pfeil zu bestücken. Sota hatte ebenfalls schon nach seiner Waffe gegriffen. Eine Erschütterung war noch zu vernehmen, bevor Kagome die gespannte Sehne los lies "Ike!" Wie immer hüllte sich dieser in das gewohnte helle Licht und traf, wie geplant das Ziel. Jedoch zerstörte dieser den Youkai nicht. Nein, er löste sich nur in Nichts auf, woraufhin beide zunächst stoppten. "Was?" "Ein Duplikat von sich selbst." Beide drehten sich hierauf um. "Ihr!" Keinerlei Überraschung lag in der Stimme der jungen Miko. "War ja klar." Fügte sie noch belanglos dazu. "Bezaubernd wie immer, Kago-chan!" Der Junge begann sie anzugrinsen. Kagome konnte nur ihre Augen verdrehen, bevor "Was denkst du denn, Kagome! Das lassen wir uns doch nicht entgehen." Eine junge Frau mit braunem schulterlangem Haar trat nun neben den Jungen hervor, der vor der Miko stand. Kagome antwortete hierauf jedoch nicht, sondern hatte bereits einen weiteren Pfeil gezogen und abgeschossen. Erneut war ein Duplikat erschienen. Ebenfalls waren bereits weitere Youkais oder besser gesagt Abbilder erschienen und attackierten die Gruppe. Alle waren intensiv damit beschäftigt, den Feind nicht zu nahe an sich heran zu lassen, als eine Stimme in der Luft ertönte. "Ich spüre sie. Große Macht befindet sich nun hier." Kagomes sowie auch Sotas Augen glitten kurz umher. Sie konnten jedoch nichts erkennen. "Wo ist er?" Yu, die gerade einen weiteren Feind mit ihrem Lichtbogen vernichtet hatte, schaute sich nun ebenfalls um, als die Stimme von neuem ertönte. "Ich spüre die Macht. Die Macht des Shikon no Tama. Gebt ihn mir.", fauchte die Stimme. "Shikon no Tama?" Mugi und Yu blickten sich hierauf nur fragend an. Die Umgebung begann sich mehr und mehr zu verdunkeln. Menschen befanden sich schon lange nicht mehr in der Umgebung. Alle waren geflüchtet. Und die Vier wusste, dass sie die Sache bald zu Ende bringen mussten, wenn sie nicht unnötig Aufsehen auf sich ziehen wollten. "Ach, was weis ich, von was der da faselt. Sehen wir nur zu, dass wir ihn platt machen. Yu!" Mugi blickte sich erneut mit seiner Waffe im Anschlag, die einer umgebauten Harpune ähnelte, um. "Und wie willst du das machen, wenn du ihn nicht mal siehst, Onii-chan?", kam es etwas ironisch von seiner Schwester, woraufhin ein leises Murren zu vernehmen war. "In dem wir den Bannkreis, hinter dem er sich versteckt, vernichten." Beide blickten auf. Kagome sowie auch Sota hatten ihre Gegner ebenfalls erledigt. "Sota, kannst du sie mir eine Minute vom Hals halten?" Sie blickte ihren kleinen Bruder an, der inzwischen fast ein halber Kopf größer war, als sie selbst. Dieser nickte nur. Er wusste, was sie vorhatte. Die Barriere ausfindig machen und zugleich vernichten. Ohne weiter auf das Kampfgeschehen zu achten, das nun wieder ausgebrochen war, schulterte Kagome ihren Bogen und ging auf die Knie, eine Hand behutsam auf die Erde gelegt. Ihre Augen waren geschlossen. Man konnte die Konzentration, die von ihr ausging, förmlich spüren. Diese Reinheit, die sie in diesem Moment umgab. Dann gruben sich ihre Fingerkuppen etwas in die Erde. Aufsteigende Energie war zu verspüren und zugleich ein Geräusch, dass sich anhörte, als würde Glas zersplittern. Die Barriere war zerstört worden und zugleich konnte Kagome ein Gefühl spüren, das sie seit über einem Jahr nicht mehr gespürt hatte. ºShikon no Kakera.ºAber wie? Und wieso spürte sie diesen erst jetzt? Umgehend sprang sie auf und konnte sehe, wie Mugi bereits seine Waffe abgefeuert hatte. Gleich würde der Youkai getroffen werden. Ohne noch weiter darüber nachzudenken, griff sie nach der kleinen Armbrust, die sie durch ein Band an ihrem linken Oberschenkel befestigt hatte. Hatte ihr Ziel bereits fixiert und drückte ab. Während der Pfeil auf sein Ziel zuraste, formte ihre Lippen ein Wort. Sota blickte sie hierauf etwas fragend an. Dann war es so weit, beide Angriffe trafen den Youkai gleichzeitig. Kagomes Pfeil hatte jedoch nicht den Youkai direkt im Ziel, sondern den Shikon no Kakera, der sich in seiner Brust befand. Als dieser getroffen wurde, begann der Shikon no Kakera umgehend zu leuchten. Kagome hatte hierauf begonnen, ihre Hände zu falten und blickten gebannt auf den Juwelensplitter. ºIch bitte dich. º, sprach sie erneut in Gedanken, als der Boden unter ihren Füßen zu pulsieren begann. Immer schneller und schneller. Das Pochen, das sie vernahmen, nahm an Stärke zu. Die Umgebung begann zu verschwimmen. Immer mehr und mehr legte sich ein blaues Schimmern über diese, den Kagome nur zu gut kannte. Alle vier begann den Boden unter den Füßen zu verlieren. Jedoch fielen sie nicht, sondern begannen zu schweben. "Was geht hier vor?", schrieen Mugi, Yu und Sota zugleich. ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: So, das wars erst mal. Also bis zum nächsten mal. Liebe Grüße Kapitel 2: Die Sengoku Jidai ---------------------------- Alos jetzt geht es mal weiter mit dem zweiten Kapitel. Hab mir ziemlich viel Mühe gegeben. Ich hab schließlich alles nochmal komplett umgeschrieben, weshalb ich hoffe, dass es euch gefällt. Und nochmal ein ganz großes Dankeschön für die Kommis. Freu mich wie immer über jedes einzelne Kommi und möchte natürlich mehr *grins* Die Sengoku Jidai Alle außer Kagome kamen unsanft auf den Boden auf. Irritiert blickten sich Mugi sowie auch Yu um. Gerade befanden sie sich noch im Zentrum von Tokio und nun standen sie mitten im Wald. Was war hier los? Doch war in diesem Moment keiner der Beiden seiner Sprache mächtig. Sota dagegen schöpfte bereits einen kleinen Verdacht, als er das Gesicht seiner Schwester sehen konnte. Konnte das wirklich sein? Kagome hatte sich zwischenzeitlich erhoben. Langsam wandte sie sich in alle Richtungen. Hochkonzentriert ließ sie ihre Augen über die Umgebung gleiten. Sie trat einen Schritt nach vorne. Ihr Puls begann zu rasen. Schnell sog sie die Luft ein und stieß sie wieder aus. Sie war wieder zurück. Das war eindeutig Inu Yashas Wald und doch ...... . Sie drehte sich um sich selbst. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das konnte sie fühlen. Noch nie hatte dieser Wald so bedrohlich gewirkt. Kagome konnte die Dunkelheit fühlen, die sich über den Wald gelegt und von allem hier Besitz ergriffen hatte. "Nee-chan!" Sie blickte zur Seite und sah Sota, der neben sie getreten war. Die junge Miko wusste, dass er vermutete, wo sie waren. Aber sie wollte ganz sicher sein. "Gehen wir!" "Gehen? Aber wo hin? Wir wissen noch nicht einmal, wo wir sind?!", kam es von Mugi. Doch Kagome reagierte hierauf nicht im Geringsten, sondern war bereits zwischen den Bäumen, die an der Lichtung angrenzten, verschwunden. Das kurze Gefühl der Freude, das sie verspürt hatte, als sie die Augen geöffnet hatte, war zwischenzeitlich verschwunden. Die Sorge breitete sich mehr und mehr aus. Sorge um diejenigen, die ihr wichtig waren. Ohne es richtig wahrzunehmen, wurden ihre Schritte schneller und schneller und trugen sie in eine ganz bestimmte Richtung. Sie musste sich einfach vergewissern. Kein Stück des Waldes konnte sie nun noch aufhalten. Als würde sie gejagt werden, hetzte sie durch den Wald. Kagome stand auf einer kleinen Erhebung, als Sota, Mugi und Yu aus dem Wald traten. "Ich bin zurück.", konnten alle Drei von ihr vernehmen. "Sengoku Jidai?!" Gleichzeitig blickt Sota seine Schwester an, die dies nur mit einem Nicken und einem leichten Lächeln bestätigte. Sofort wandelte sich jedoch deren Gesichtsausdruck wieder. Sota verstand. Yu, die ebenfalls näher getreten war, blickte ins Tal hinunter. "Was, ein Dorf? Aber wo kommt das denn jetzt her?" Das junge Mädchen war vollkommen von der Rolle. "Kann mir einer das mal erklären!", begann sie etwas hysterisch los zu schreien. "Später." Und wie bereits vor einigen Minuten, eilte Kagome los. ~ "Sie ist also zurückgekehrt?!" Dieser Satz, gehaucht in die Dunkelheit, war mehr eine Feststellung, als eine Frage. "Ja. Sie hat es aus eigener Kraft geschafft. Unsere Bemühungen haben nicht ausgereicht!" "Uns wurde bereits aufgezeigt, dass wir einen Fehler begangen haben. Was wir getan haben, hätte niemals geschehen dürfen." Dumpf groll die Stimme durch den Saal, wurde vom kalten Stein wieder gegeben. Lichter flammten auf und doch blieben die Personen in der Dunkelheit. "Wir werden sie so gut im Verborgenen halten, wie es unsere Macht erlaubt. Ihnen Schutz bieten. Warten wir, bis sie zu einander gefunden haben. Es bleibt uns noch etwas Zeit!" ~ Kagome spürte bereits einen stechenden Schmerz in der Seite. Aber es war ihr egal. Sie versuchte ihr Tempo beizubehalten. Sota blickte nach oben. Dort zogen schwarze Schatten ihre Kreise. Keine Menschenseele war zu sehen. Kein Rauch stieg wie gewöhnlich auf. Es herrschte Stille. Wollkommene Stille, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Mit entsetztem Gesichtsaudruck stand sie da. Sie wusste nicht, wo sie zuerst hinblicken sollte. Ihre Gedanken überschlugen sich gerade. Sie fühlte, wie sie begann zu zittern. Wie sich ihr Brustkorb panikartig zusammen zog. Der Schrei der Krähen, ließ die Vier wieder zu sich kommen. Yu presste verstört ihre Hände for ihren Mund, konnte dadurch das Zittern ihrer Lippen wahrnehmen. Mugi war der Erste, der einen Schritt nach vorne wagte. Einen Schritt auf den Friedhof, der sich vor ihnen befand. Ein Friedhof, der einst ein Dorf gewesen war. Hütten, die sich dort einst befanden, waren niedergebrannt oder in sich zusammengefallen. Grabmäler oder andere Gegenstände zierten die Erde. Deuteten darauf hin, dass dort ein Wesen ruhte. Andere waren nicht begraben worden. Reglose Körper lagen verstreut dazwischen. Krähen, die sich um ihre Beute stritten. Um das Fleisch der Toten. Kagomes Herz schlug ihr nun bis zum Hals. Zu Sprechen war sie aber derzeit nicht fähig. Zögernd trat sie an die erste Hütte heran. Blickte hinein. Nichts. Die Angst begann in ihr die Überhand zu übernehmen und sie wusste, sie konnte nichts dagegen tun. Was war hier passiert? S ie spürte diesen Drang. Sie wusste, dass es in diesem Moment nicht klug war und trotzdem tat sie es. Sie begann zu schreien. "SANGO-CHAN! MIROKU-SAMA! SHIPPO-CHAN! INUUUUUU YAAASHA! " Ihr Füße trugen sie zu der kleinen Hütte, die sich unterhalb der Treppe zum Tempel befand. "KAEDE-OBA-CHAN!" Schnell trat sie in das ein, was davon noch übrig geblieben war. Niemand. Sie trat wieder ins Freie. Lies ihre Blick über das Bild des Grauens wandern, das sich vor ihr ergab. Ihr Blick fiel auf Mugi, der sich nieder gekniet hatte. "Das sind Kampfspuren!" Seine Fingerspitzen berührten gerade die Kante der Steintreppe. Tiefe Einschnitte waren zu sehen. Ebenfalls konnte er eine dunkle zähe Masse erkennen. Er wusste, was es war. Blut. Es war nicht die einzige Stelle, an der er dies erblickt hatte. Dunkle Blutlachen hatten den Weg geziert, den sie entlang geeilt waren. Doch Mugi hielt es für ratsamer dies zu verschwiegen. "Und sie sind noch nicht sehr alt." Vorsichtig erhob er sich wieder und blickte Kagome an. Bemerkte, dass sie ebenfalls erkannt hatte, was er entdeckt hatte. Ihr konnte man nichts vormachen. Kagome wandte sich nochmals um. Hier sah es aus, als hätte ein mächtiger Kampf statt gefunden. Ihre Hände verkrampften sich. Es waren keine Menschen, die angegriffen hatten. Das konnte sie ganz deutlich spüren. Und sie hatte die Überreste hinter den Gräbern erkannt. Auch wenn diese verbrannt worden waren. "Was ist hier passiert?", fragte sie sich selbst. "Kago-chan, was geht hier vor? Oder noch besser, WO SIND WIR HIER??" Zugleich trat er noch näher an sie heran. "Also los, Kago-chan!!" Bis jetzt hatte das junge Mädchen noch nicht geantwortet. Sie musste ihren Herzschlag erst einmal beruhigen, dann jedoch "Ihr befindet euch nicht mehr in Tokio, sonder in der Sengoku Jidai. Es werden noch ganze 500 Jahre vergehen, bis Tokio so aussieht, wie wir es kennen." "W...was? Soll das heißen, dass wir in die V...V...V." "Das wir in die Vergangenheit gereist sind? Ja.", gab Kagome nervös an Yu weiter. "Aber warum hast du dann diese Namen gerufen?", wollte Yu nun wissen. "Weil ich nicht das erste Mal in der Sengoku Jidai bin. Bis vor einem Jahr reiste ich immer durch unseren Brunnen, der sich in unserem kleinen Schrein befindet, in diese Zeit, um auf die Suche nach den Shikon no Kakera zu gehen." Sie griff sich an den Kopf. Gerade kam es ihr so vor, als würde sie neben sich stehen. Sie selbst musste nachdenken. Sie wusste aber auch, dass sie Yu und Mugi wenigstens etwas aufklären musste. Fasziniert und zugleich immer noch etwas ungläubig, starrten die Geschwister Kagome an. Sota kannte die Geschichte ja bereits und hörte deshalb nicht so aufmerksam zu. Mit wachsamen Augen überflog er das Dorf. Das Dorf, von dem seine Schwester ihm schon so viel erzählt hatte. Die Zeit, aus der Inu Yasha kam. Und, so musste er auch zugeben, freute er sich darauf, Inu Yasha zu treffen. Die Freude seiner Schwester musste unbeschreiblich sein. Doch wenn er nach der derzeitigen Umgebung ging, musste diese mehr als getrübt sein. "Nee-chan, was ist hier passiert? So sah es hier doch bestimmt nicht aus?" Er blickte wieder über das Dorf. "Nein, eigentlich nicht. Das ist es auch, was mich so nervös macht. Es ist keiner hier. Und wenn er in der Nähe gewesen wäre, dann wäre er schon längst hier." Den letzten Satz hatte sie eher zu sich selbst gesprochen. Sie wusste, dass Inu Yasha sie längst gewittert hätte. Sie musste jetzt unbedingt bei klarem Verstand bleiben. Wo waren alle? Wo war er nur? "Shikon no Kakera, mh......Shikon no Tama?!" Yu sah aus, als würde sie angestrengt überlegen, als ihr die Worte über die Lippen kamen. "Juwel der vier Seelen. Ich habe schon einmal was darüber gelesen. Aber was?" Sie kniff etwas ihre Augen zusammen. Mugi hatte kurz zu seiner Schwester geblickt, bevor er wieder zu Kagome sah, die sich nun neben ihn gestellt hatte. "Der Shikon no Tama ist eins der mächtigsten Juwele überhaupt. Fällt er einem Youkai oder einem Menschen mit schlechten Absichten in die Hände, so wird er unrein und vervielfältigt somit die Kräfte desjenigen. Ein Youkai könnte hierdurch sogar unbesiegbar werden. Der Juwel wurde....", weiter kam Kagome jedoch mit ihrer Ausführung nicht, da sie gerade etwas wahrgenommen hatte. Yu war ebenfalls aufgeschreckt und hatte ihr Handgelenk erhoben. Sie blickte auf ein Gerät, das einer Armbanduhr glich und griff umgehend zu ihrer Waffe. "Wir sollten uns jetzt alle warm anziehen." Das Piepsen, das dieses Gerät von sich gab, wurde zunehmend lauter. Mugi war neben seine kleine Schwestger getreten und warf ebenfalls ein Blick auf das kleine Gerät, bevor er sich umwandte. Ihre Blicke waren nun die Stufen des Tempels hinauf geglitten. Am Ende dieser waren bereits die ersten Youkai zu erkennen. Mit dumpfen Augen starrten sie zu der kleinen Gruppe hinunter. Immer mehr und mehr gestellten sich zu diesen. Sie waren allesamt bewaffnet. Doch bisher hatte keiner gewagt anzugreifen. "Was geht da vor? Wieso greifen die nicht an?", kam es leise von Yu. "Ganz einfach, die warten auf ihren Befehl." Sie sah zu Sota. "Befehl?" Dieser nickte nur. "Sie dich doch um. Hier sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Das war kein normaler Kampf." Mugi nickte ihm zu. "Nein, eher wie im Krieg!", gab Mugi von sich und entsicherte seine Waffe. Schlachtfeld? Krieg? Kagome hatte ihren Bruder kurz irritiert angeschaut, bevor er seine Ausführung ausgesprochen hatte. Ihr Verstand arbeitete gerade auf Hochtouren. Ihre Augen schweiften kurz über das Dorf. Dann wieder hinauf zu den Dämonen und zugleich konnten alle einen Laut vernehmen, der einem Horn glich. Die Krähen begannen sich zu erheben und das Geschrei der Youkai begann die Luft zu zerreisen. "Mina." Alle wandten sich hierauf zu Sota um. "Es wird zu gefährlich." Kagome hatte bereits beim Ertönen von Sotas Stimme nach einem Pfeil gegriffen. "Wir hauen hier ab." "Was? Abhauen und sie entkommen lassen?" Mugi fühlte sich gekränkt. Dachte der Knirps, sie würden mit diesen Pfeifen nicht fertig werden. Kagome blicke kurz zu ihm hinüber, was jedoch ausreichte, um Mugi einen Schrecken einzujagen. Dieser Blick. "Mugi-kun, es sind zu viele. Sota hat Recht. Und außerdem....." Doch sie wurde unterbrochen. Die ersten Youkai waren losgestürmt. "IKE!" Sie hatte die Sehne des Bogens losgelassen. "LAUFT!", war das Nächste, was aus Kagomes Mund zu vernehmen war. Sie konnten spüren, wie Pfeile sowie auch kleinere Geschosse an ihnen vorbei zischten. Mugi wandte sich kurz um, konnte so das gesamte Ausmaß des Feindes erkennen. Umgehend weiteten sich seine Augen. Gegen diese Schar hatten sie wirklich keine große Chance. "Wir müssen versuchen sie im Wald abzuhängen", schrie er Kagome und Sota zu. Seine Schwester hatte er zwischenzeitlich bei der Hand genommen und zog sie mit sich. Die Vierergruppe hatte die ersten Bäume des Waldes erreicht. Nebel umfing sie zugleich wieder. Und die Geräusche um Kagome begannen zu verebben. Ein Flüstern drang an ihr Ohr. Bruchstücke einer Erzählung erklangen. - an die Dunkelheit binden - Der Geruch von versengtem Fleisch durchtränkte die Luft. Kagome sowie auch Sota blickten zur Seite. Yu hatte ihren Bogen eingesetzt und einen Youkai, der ihr zu nah gekommen war, Schach Matt gesetzt. Sie wurden allmählich eingeholt. Sie spürten, wie das Geäst der Büsche an ihnen zehrte. Sie zurückhalten wollte. Man konnte glauben, der Wald hätte sich ebenfalls gegen sie verschworen. Sota hatte gerade mal wieder mit seinen Tsurigitsune einen Rundumschlag beendet. Doch die nächste Gruppe stand bereits zur Verfügung. Bei Mugi waren inzwischen auch die Wurfsterne zum Einsatz gekommen. "Verdammt, das nimmt ja gar kein Ende!", war von ihm zu hören. "Willkommen in der Sengoku Jidai!", kam es von Kagome zurück, die gleichzeitig eine Schar von Youkais in die Hölle schickte. Wenigstens hatte sie ihren Sarkasmus noch nicht verloren. Sie waren während ihrer Flucht tief in den Wald eingedrungen. Dunkle Bäume umgaben sie und das Licht des Tages gelang nicht mehr zu ihnen hindurch. Sie waren bereits vollkommen umzingelt. Jetzt hatten sie keine andere Wahl mehr. Um zu überleben, mussten sie nun alles einsetzen, was ihnen zur Verfügung stand. "Also dann mal los.", konnte sie noch Mugi hören, bevor dieser sich den angreifenden Youkais entgegen warf. *** So, dass wars dann mal wieder. Ich hoffe ich bekomme ein paar schöne Kommis. Alos dann. Liebe Grüße Inukashi Kapitel 3: Verstärkung ---------------------- Hallo, da bin ich wieder. Hatte heute früher Schluss und hab gleich mal die Gelegenheit genutzt, das nächste Kapitel hochgeladen. Hoffe es gefällt euch. Verstärkung "Und du bist dir ganz sicher?" Mit schnellen Schritten eilte die junge Frau durch den Wald. Zu ihrer linken war ein leises Brummen zu vernehmen, weshalb sie kurz zur Seite blickte und der Dämonenkatze durchs Nackenhaar strich, ohne jedoch ihren Lauf zu verlangsamen. "Ja. Ich hab sie gesehen. Eine Gruppe von vier Leuten. Sie befanden sich im Dorf, bevor sie angegriffen wurden." Die Taijiya nickte. Wer konnte das sein? Kein Mensch betrat derzeit dieses Gebiet. Zumindest keiner, der nicht mit seinem Leben abgeschlossen hatte. Sie, sowie ihre Begleiter mussten es herausfinden. Sie wusste jedoch, sollte dies ebenfalls ein Feind sein, so müssten sie diesen wie die Youkais umgehend vernichten. Dies war derzeit die einzige Möglichkeit in der Sengoku Jidai zu überleben. "AHHH" Mugi war gerade unsanft zu Boden gerissen worden. Als er seine Augen wieder öffnete, konnte er bereits die blitzenden Krallen des Feindes über sich erkennen. Dieser holte gerade zum letzten Schlag aus. Er blickte zur Seite, versuchte in den Bruchteil von Sekunden, die ihm noch blieben, nach seiner Waffe zu greifen, die ganz in der Nähe lag. Er streckte seine Finger nach dieser aus. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass der Angriff erfolgte. Mugi kniff die Augen zusammen, als er ein zerschneidendes Geräusch anseine Ohren drang. Sofort riss er seine Augen wieder auf und konnte Sota erkennen, der ihm seine Hand entgegen hielt. Dankend nahm er diese an, um den Jungen zugleich zu sich hinunter zu reißen. Dadurch war Sota gerade dem Schwerthieb eines weiteren Angreifers entronnen. Mugi, der ebenfalls im gleichen Augenblick nach seiner Waffe gegriffen hatte, kam jedoch nicht mehr zum Zug, da sich der Youkai im gleichen Moment mit verzehrtem Gesichtsausdruck begann aufzulösen. "Alles in Ordnung, Onii-chan, Sota?" Yu blickte auf beide hinunter. Das junge Mädchen ekam jedoch keine Antwort, sondern konnte nur ein Grummeln seitens der beiden Männer vernehmen, bevor diese sich wieder aufrichteten. "Das schaffen wir niemals. Das hört ja gar nicht mehr auf! Nee-chan, es sind zu viele!", rief Sota, als er an den Rücken seiner Schwester stieß. Diese pflichtete ihm bei. Es gab nur noch eine Möglichkeit. Die Youkai hatten sie vollkommen eingekreist. Sie wussten, dass sie gewonnen hatten. Für die Menschen gab es nun kein Entkommen mehr. Langsam schlossen sie den Kreis endgültig und zogen diesen immer enger um ihre Beute. Gierig stierten sie auf ihrer Opfer. Endlich, nach so langer Zeit, würde sie wieder frisches Fleisch schmecken können. Kagome begann ihre Hände zu falten. Ihre Augen schlossen sich. Ihr Kinn sank langsam in Richtung ihrer Brust. Die Augen der anderen Drei weiteten sich. Ein hell schimmernder Kreis begann sich um sie zu ziehen. Weißes Licht schoss aus diesem empor und legte sich um die vier Kämpfer. "Was ist das nun schon wieder?", kam es aus Yu´s Mund. "Kago-chan!?" "Dieses Licht?!" Der junge Mann an der Seite der Taijiya war für einen Moment stehengeblieben. Diese Tat es ihm gleich. "Sango-sama?" Die Angesprochene reagierte jedoch nicht, sonder starrte in die Richtung, aus der sie das Licht wahrnehmen konnte. Sie kannte es. "Eine Miko!", erklang die Stimme einer anderen Frau und gleichzeitig zeichnete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab. "Miko!!!", stieß Sango hervor. "Ja und nicht irgendeine." Sangos Augen weiteten sich. "Kirara!" Sofort war diese zur Stelle. Die Hände der Taijiya umschlossen das Fell der Dämonenkatze und Sekunden später befand sich sich auf deren Rücken, um voraus zu eilen. "Los, Kenta. Beeilung!" Der Angesprochene schreckte kurz zusammen, schaute auf die junge Frau, die Sango hinterher eilte und setzte sich sodann ebenfalls in Bewegung. "Ich rufe dich. Tor des Lichts." Yu sowie auch Mugi und Sota blickten erstaunt zu Kagome, bevor ihre Blicke erneut auf den Boden fielen. Dort konnten sie erkennen, dass sich innerhalb des Kreises Zeichen und Schriftzüge begannen zu bilden. "Öffne den Pfad zur Hölle und schicke jene hinab, die von der Finsternis erschaffen wurden!" Kagome streckte iher Arme von sich weg und starrte auf die Schar der Dämonen, die bisher durch den Bannkreis keinen Schritt näher kommen konnten, jedoch die ganze Zeit bereit waren, sofort anzugreifen. "VERBANNE SIE!", und das weiße Licht begann sich auszuweiten. Sango, die nun an der Stelle des Waldes angekommen war, hatte nur noch die Schar der Dämonen erkennen können, bevor sie ihre Hände schützend vor ihre Augen hob. Das Einzige, was sie noch wahrnehmen konnte, waren die Aufschreie der Dämonen. Sie spürte, dass ebenfalls das Jaki, das sie vor Sekunden noch so stark spüren konnte, sich verflüchtigte. Langsam erlosch die Helligkeit, die diesen Teil des Waldes durchflutet hatte. Ihre Augen konnten wieder etwas erkennen. Langsam glitt sie von Kiraras Rücken hinunter. Bedacht darauf kein Geräusch zu verursachen. Sie konnte drei Personen erkennen. Zwei Jungen und ein Mädchen. Sie trat einen Schritt zur Seite. Eine weitere Person kniete auf dem Boden. "Nee-chan. Alles in Ordnung?" Die junge Frau erhob ihre Hand und umgriff die des Jungen, der sich neben sie gekniet hatte. "Alles in Ordnung, Sota." Mugi hatte sich zu ihr hinunter gebeugt. Besorgt blickte er auf das junge Mädchen. "Bist du dir ganz sicher?" Sie nickte nur. Sie musste nur kurz ausruhen. Sie spürte Mugis Arme, weshalb sie zu ihm aufsah. Er war dabei sie auf seine Arme zu nehmen. Sie wollte es nicht, doch konnte sie sich im Moment nicht wiedersetzen. Sie fühlte sich schwach. Beim Ertönen der Stimme war die Taijiya wie angewurzelt stehen geblieben. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie war es gewesen. "Endlich", kam es leise über ihre Lippen. Laut genug jedoch, dass Mugi sie wahrgenommen hatte. Etwas überrascht lies er von Kagome ab und sah auf. Musterte die junge Frau in ihrem hautengen schwarzen Anzug, deren Blick auf Kagome gerichtet war. "Wer....", doch "KAGOME-CHAN!!!!!" Die junge Miko riss augenblicklich ihren Kopf herum. "Sango-chan!" zugleich versuchte sie wieder auf die Beine zu kommen. Als sie es endlich geschafft hatte, rannen ihr bereits Tränen die Wange hinunter. "SANGO-CHAN!", schluchzte sie nochmals laut auf, bevor sie ihre Arme um ihre beste Freundin schlang. "Du bist zurück", brachte diese mit erstickender Stimme hervor. "Gott sei dank. Dir geht es gut." Sie drückte sich etwas von Sango weg, um dieser in ihr verweintes Gesicht blicken zu können. Sie musste genauso aussehen. Sie begann zu lächeln, als sie Sangos Stirn an der ihren spürte und diese das Lächeln erwiderte, bevor "ACHTUNG!" Kagome wurde zur Seite gerissen und zugleich ertönte "HIRAIKOTSU!". Die junge Miko konnte aus dem Augenwinkel ein Schatten erkennen, der der mächtigen Waffe auswich und hinter den Bäumen wieder verschwand. Sie hatte sich bereits herumgedreht, als der Bumerang in die Hände seiner Besitzerin zurückkehrte. Nun standen sie da und lauschten dem Geräusch, das durch den Wald drang und immer lauter wurde. Das Knacken von Ästen drang zu ihnen heran. Jemand trat auf sie zu. Gleichzeitig konnten sie einen bestialischen Gestank wahrnehmen, der ihnen Probleme bereite zu atmen. Ihre Lungen begannen leicht zu brennen. Schützend hoben sie ihren Arm, um diesen Geruch nicht zu sehr zu inhalieren. Ebenfalls erfüllte ein dumpfes Knurren die Luft. "Was ist das?", kam über Yus zittrige Lippen, als sie erblickte, was dort aus der Dunkelheit des Waldes erschien. Kagome trat in diesem Moment einen Schritt näher zu Sota heran. Vor ihnen stand eine Kreatur, die einer Hyäne ähnelte. Ihre giftgrünen Augen starrten auf die Gruppe. "Hehe, Sango, heute ganz alleine unterwegs?" Seine Stimme klang fast wie der Schrei eines kleinen Kindes. "Aber, aber Manabu. Du siehst doch, dass sie nicht alleine ist." Alle wandten ihren Blick leicht zur Seite, ohne jedoch die andere Kreatur aus dem Auge zu lassen. Dort trat nochmals die gleiche Kreatur an sie heran. Sangos Augen verschmälerten sich, gleichzeitig wurde der Griff um ihre Waffe stärker. "Aber ich muss sagen, dass ich beeindruckt bin, Sango. Immer wachsam. Auch in solch einer rührseligen Situation. Und ihr habt euch noch eine Miko zugelegt." Da Schweigen dem Youkai entgegen schlug, fuhr er fort. "Aber wo bleiben unsere Manieren. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Kanjabu, und das dort ist mein Bruder Manabu und ihr befindet euch auf unserem Gebiet." Er bleckte seine Zähne und ein grelles Lachen war zu vernehmen, bevor Kanjabus Augen auf Kagome haften blieben. Sie war der Grund gewesen weshalb sie sich zunächst im Hintergrund gehalten hatten. Er konnte die Macht spüren, die von diesem jungen Mädchen und wie er jetzt auch wusste, Miko, ausging. Und er hatte sie auch gerade erlebt. Unverständlich war ihm jedoch, wie sie ihm entgehen konnte. Keine Miko konnte sich bisher vor ihnen verbergen. Zumindest nicht vor seinem Herren. "Ihr seid Abkömmlinge Narakus, nicht wahr?" Die Brüder tauschten kurz Blicke untereinander aus, bevor sie wieder aufschauten "Für solch einen Schwächling haben wir nichts übrig." Kagome riss die Augen auf. Jedoch mehr Zeit, sich über diesen Satz Gedanken zu machen, hatte sie nicht, da beide Brüder zum Angriff übergegangen waren und hinter ihnen erneut Dämonen auf die Gruppe zugeschossen kamen. "Hiraikotsu!", schrie Sango erneut und ließ diesen durch die Masse der Youkai brechen. Kagome bstückte ebenfalls ihren Bogen mit einem Pfeil. "IKE!" Einige Youkai lösten sich hierauf in Nichts auf. Mugi, Yu und Sota hatte sich nun ebenfalls mit einigen Angreifern abzumühen. Die beiden Anführer der Youkai hatten es hingegen nur auf zwei Personen der Gruppe abgesehen. Sango erledigte gerade einen der niederen Dämonen mit ihrem Katana, bevor sie herumwirbelte und einen Angriff seitens Manabu parierte. Geschickt rollte sie zur Seite und stand umgehend wieder auf ihren Füßen. Kirara war an ihre Seite geeilt. Kagome zerschmetterte die Youkai, die es auf sie abgesehen hatten, mit ihrem Bogen, der begonnen hatte aufzuleuchten. Sie setzte erneut zum Schlag an, als sie das Jaki hinter sich wahrnahm. Sie wandte ihren Kopf leicht nach hinten und konnte Kanjabu erkennen, der auf sie zugeeilt kam. Sie wusste, dass ihr keine Zeit mehr zum Ausweichenblieb. Daher schnellte ihre Hand an den Köcher. Sie fühlte die Feder des Pfeils schon in ihrer Hand. "Das hast du dir so gedacht, du Mistvieh!" Kanjabu wich aufgrund des Ausrufs umgehend zur Seite. Kagome erkannte einen jungen Mann mit blau schwarzem Haar, welches im Nacken mit einem Band zusammen gebunden war. Er vergewisserte sich, dass Kanjabu zunächst einmal weit genug entfernt war, bevor er zu Kagome aufsah und begann leicht zu grinsen. "Alles in Ordnung?" "Ja, danke." ºWäre aber nicht nötig gewesenº, fügte sie im Stillen noch hinzu. Sie wollte ja nicht unhöflich sein. "Ich hab dich hier noch nie gesehen. Also kommst du nicht von hier, oder?", begann er loszulegen, ohne weiter auf das Drumherum zu achten. Kritisch blickte Kagome ihn hierauf an, wohlbedacht darauf, die Umgebung und ihren kleinen Bruder nicht aus den Augen zu verlieren. Sie öffnete gerade den Mund, wollte etwas sagen, als "Aua!" Der ihr Unbekannte hatte gerade eins übergezogen bekommen. "Ich weiß zwar nicht wer du bist, aber steh hier nicht so rum. Falls du es noch nicht bemerkt hast, wir befinden uns gerade mitten in einem Kampf.", begann Mugi loszuknurren. "Also, wenn du die Güte hättest!", und schon hatte er sein gegenüber am Kragen gepackt und schleifte ihn davon, weit weg von Kagome. So wie er es auch beabsichtigt hatte. Kagome blickte sich kurz um. Sango war gerade dabei zusammen mit Kirara Manabu in Schach zu halten. Er hatte schon einige Kratzer und Schwielen abbekommen. Sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde und die Taijiya hätte ihn erledigt. Dann schweifte ihr Blick umher. Sie suchte die zweite Kreatur. Den Bruder von Manabu. Und konnte ihn auch umgehend erblicken. Sie konnte sehen, wie die drei Begleiter, die zusammen mit dem Jungen gekommen waren, versuchten, den Youkai etwas auf Abstand zu halten. Einer war gerade zu Boden gestürzt und der Youkai über ihn. Er wusste, dass er gleich von der Klaue des Youkai zerfetzt werden würde. Ängstlich hatte er die Augen geschlossen. Wartete auf den entscheidenden Schlag. Doch "KANJABU!" Kagome hatte ihre Sehen gespannt und in dem Moment, in dem sie seinen Namen gerufen hatte, auch schon losgelassen. Kenta blickte auf das helle Licht, dass den Pfeil umgab. War sie etwa die Miko, von der sie gesprochen hatten? In letzter Sekunde konnte Kanjabu dem Pfeil jedoch ausweichen. Erneut blickte er nun auf die schwarzhaarige junge Frau, die dort stand, den nächsten Pfeil schon in ihren Händen haltend. Sie war auf seinen Angriff vorbereitet. "Also kann es weiter gehen", kam es erfreut von Kanjabu, bevor er einen Schritt näher auf Kagome zutrat. Sein Opfer, das er eigentlich zerfetzen wollte, ignorierte er nun vollkommen. Er wollte sich an dem Fleisch dieser jungen Frau laben. Seine Zähne tief in ihr Inneres graben und ihr Blut in seinem Maul schmecken. Immer näher und näher schritt er auf sie zu. Fast einer Katze gleich. Kagome hatte sich bis jetzt nicht von der Stellte bewegt, bis sie Sotas Stimme hören konnte. "Nee-chan, was soll das? Hau..!" Doch sie brachte ihm mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Denkst du wirklich, dass du mir gewachsen bist?", knurrte Kanjabu ihr entgegen, was Kagome jedoch nicht im Geringsten beeindruckte. An Knurren war sie schließlich gewohnt. "Das wirst du gleich herausfinden." Das war für den Youkai eine Herausforderung. Ohne noch weiter zu zögern, begann er schneller zu werden. Er würde sie zerfetzen. Kagome spannte ihren Bogen erneut, wartete jedoch ab. Es war zu früh. Immer näher und näher lies sie Kanjabu an sich herankommen. Sie konnte sehen, wie sich Manabu zum Sprung bereit machte und lies los. "Hehe, vorbei. Das ist dein Ende!", schrie dieser ihr entgegen. "Das sehe ich anders." Erneut war ein Zerschneiden der Luft zu vernehmen und gleichzeitig weiteten sich die Augen des Youkai. Etwas weiter entfernt, war ein Aufjaulen zu vernehmen. "Was?", war Einzige was er noch hervorbringen konnte, bevor Kanjabu sich auflöste. Sein Bruder folgte ihm. Alle hatten ihren Kopf nun in die Richtung gewandt, aus der der Pfeil gekommen war. "Das war perfektes Timing, wie immer." Kagome begann zu lächeln und in diesem Moment trat aus den Büschen eine Frau heraus, die der jungen Frau, die gerade gesprochen hatte, unglaublich ähnlich sah. *** So, dass wars auch schon wieder. Fortsetzung folgt. Hoffe ich krieg ein paar liebe und nette Kommis. Liebe Grüße Kapitel 4: Erste Erkenntnisse ----------------------------- Kurz vor Ostern bin ich wieder da und lad auch bei Youkai War das nächste Kapitel hoch. Ist ja wieder einige Zeit vergangen. Lieben Dank für die hinterlassenen Kommis und jetzt geht es auch schon weiter. Erste Erkenntnisse "Willkommen zurück!", erklang die Stimme der jungen Frau. Kagome begann erneut zu lächeln und trat auf die Miko, die vor ihr stand und ebenfalls mit Pfeil und Bogen bewaffnet war, schnell heran. "So förmlich?" Sie neigte sich mit ihrem Oberkörper etwas nach vorne. Ein leises Kichern war zu hören, bevor Kagome spürte, wie erneut zwei Arme um ihren Hals gelegt wurden. "Herzlich Willkommen, Kagome-chan." Die Miko erwiderte diese nur zu gerne. "Kikyo-chan." Ihre Umarmung wurde etwas stärker und erneut spürte sie, wie Tränen in ihren Augen brannten, weshalb sie sich löste und zunächst einmal mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht wischte. Unbewusst sah sie an Kikyo vorbei, blickte in die Tiefen des Waldes hinein, hoffte dort etwas aufflammen zu sehen. Als sie nichts erkennen konnte, presste sie ihre Lippen aufeinander. Er war nicht da. Das wusste sie augenblicklich. Sofort lenkte sie ihre Gedanken um, sah von Kikyo zu Sango. "Was geht hier vor?" "Wir sollten erst einmal an einen sicheren Ort gehen. Sich hier aufzuhalten, ist einfach zu gefährlich. Dann können wir reden". Die Ernsthaftigkeit und Besorgnis, die ihr aus der Stimme der Miko entgegenschlug, ließ Kagome aufhorchen. Es war selbst für Kikyo ungewöhnlich. Ihr Blick ruhte noch einmal kurz auf ihrer Wiedergeburt, bevor sie sich abwandte. Und so setzten sie sich erst einmal in Bewegung. Yu hatte sich neben Sota gesellt. "Du, sag mal Sota, wer sind die alle?" Da sie flüsterte, hatte sie sich zu ihm hinüber gebeugt. "Das sind Nee-chan´s Freunde!", gab er zurück Mehr konnte er auch nicht sagen. Er war ihnen ja noch nie persönlich begegnet. Yu hingegen machte nach seiner Aussage große Augen. Hier wurde es immer spannender und zugleich verrückter. Was sie momentan vor allem faszinierte war diese große Katze und dieser Bumerang, den das Mädchen auf den Rücken trug. Sie wusste, dass sie hierüber mehr wissen musste. Dann blickte sie zu ihrem Bruder. Dieser war anscheinend wieder ganz und gar mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, weshalb sie umgehend ihren Blick wieder abwandte. Es gab momentan interessanteres als das Gesicht ihres Bruders, das sie im Schlaf zeichnen konnte, zu studieren. Schweigsam liefen die drei Freundinnen nebeneinander her. Immer darauf bedacht die Umgebung im Auge zu behalten. Kagome hatte ihr Gesicht auf den Boden gerichtet. Kikyo sowie auch Sango konnten sich bereits denken, was ihr durch den Kopf ging. Es gab eines zu erklären. Aus einem Impuls heraus hob Kagome ihren Kopf an, blickte über die Wipfel der Bäume und konnte bereits das Ziel des Wegs erkennen. Immer näher und näher traten sie an den mächtigen Baum heran, bis dieser sich letztendlich vor ihnen erhob. Sango und Kikyo waren instinktiv stehen geblieben. Kagome schritt ungehindert weiter auf den mächtigen Stamm zu. Kikyo wies den Rest der Gruppe mit einer Handbewegen an, stehen zu bleiben. Sie wollte Kaogome einen Moment Zeit geben. Kenta sah sie hierauf fragend an. Er verstand nicht, was dies zu bedeuten hatte. "Lass sie einen Moment in Ruhe!" Der Blick des Jungen wandte sich daher wieder auf die junge Frau. Was Kagome dort sah, verschlug ihr die Sprache. Ihre Augen weiteten sich. "Goshinboku!" Dieses Wort, war jedoch nur ein Hauchen, das vom Rauschen des Windes umgehend aufgenommen und davon getragen wurde. Fast wie von Sinnen starrte sie auf das mächtige Wesen. Ihr schwarzes Haar versperrte ihr kurz die Sicht, weshalb sie es hektisch zur Seite strich. Dieser Anblick. Vorsichtig trat sie auf dem Baum, mit dem sie so viel verband, zu. Sie spürte die raue Rinde unter ihren Fingern. Sanft strich sie darüber. Sie war an vielen Stellen bereits gerissen oder gar ganz herausgebrochen. Als sie nach oben blickte, schmerzte sie es. Nur noch wenige grüne Blätter zierten die mächtige Krone des Baumes. Viele waren bereits welk. Einige fielen durch den Wind zu Boden, wurden davon getragen. Kahle Stellen. Schwarze Äste. Sie fühlte, dass der Baum kämpfte. Er kämpfte schon lange. Bilder kamen ihr in Erinnerung. Hier hatte sie ihn das erste Mal getroffen. Hier hatte alles begonnen. Auch wenn sie bereits gekämpft hatten, so musste sie sich einfach noch mal vergewissern, dass alles wahr war. Alles real. Kein Traum, aus dem sie jeden Moment aufwachen würde und in die kalte Realität zurückgeworfen wurde. Obwohl es sich langsam alles begann in eine Alptraum zu verwandeln. Der Gesang der Blätter drang zu ihr heran. Ihr Blick war hoch in die Krone des Baumes gerichtet. Der Wind begann um sie herum zu streichen und erneut konnte die Miko es hören. Ein Wispern. Jedoch dieses Mal für sie unverständlich. Sie fühlte, wie sich ihre Augen schließen wollten. Sie sich mehr darauf konzentrieren wollte. BUMM! "Kagome-chan!" Ruckartig drehte sie sich um. Konnte in die Gesichter ihrer Freundinnen blicken. "Er wird zunehmend schwächer!" Kikyo hatte ebenfalls ihren Blick nach oben gewand. "Kurz nachdem du nicht mehr zurückkehren konntest, hat sich diese Barriere um Goshinboku gelegt. So als wollte der Baum etwas beschützen." Sie bemerkte Kagomes Blick und fuhr ohne Umschweife fort. "Natürlich sind wir davon ausgegangen, dass du nicht zurückkehren konntest. Was hättest du für einen Grund gehabt, es nicht zu tun? Und schließlich konnte Inu Yasha ebenfalls nicht durch den Brunnen reisen, obwohl Juwelensplitter auf deiner Seite des Brunnens waren." Sie hob etwas die Augenbrauen an. Kagome erwiderte hierauf nichts. Warum auch? Kikyo lag mit ihrer Ausführung vollkommen richtig. "Was geht hier vor,Kikyo-chan. Ich hab es schon vorhin bei unserer Ankunft bereits gespürt. Dieser Wald, die gesamte Umgebung. Diese.." "Kälte!", beendete die Miko ihren Satz. Kagome nickte stumm. "Man könnte sagen, die Dunkelheit hat dieses Land überfallen!" Sango verschränkte ihre Arme. "Nicht ist mehr so, wie es einst war. Alles hat sich während deiner Abwesenheit verändert, Kagome-chan. Es...." "Entschuldigt, dass ich euch unterbreche, Sango-sama. Aber ich würde schon gerne wissen, mit wem wir es hier zu tun haben." Ein junger Mann mit Glatze war auf Sango zugetreten. Erst jetzt fielen der Taijiya sowie auch der Miko die neugierigen Blicke ihrer Begleiter auf. Kagome konnte erkennen, dass Sango verärgert war. Sie wusste, dass sie selbst sich noch gar nicht richtig begrüßt hatten. "Ist in Ordnung, Sango-chan. Wir reden später!", gab sie von sich und die Taijiya begann zu nicken. So wurden zunächst einmal alle, die sich fremd waren, vorgestellt. Sango hoffte, dass es somit später keine Unterbrechung mehr geben würde. Gerade war sie dabei Kohaku mit Sota, Mugi und Yu bekannt zu machen, als "Hey, ich hoffe ihr habt mich nicht vergessen." "Wie könnten wir dich vergessen, Kenta", kam es etwas sarkastisch von Kohaku. "Kagome-sama, dass ist Kenta." "Sehr erfreut!" gleichzeitig hatte er Kagomes Hand ergriffen und war etwas näher getreten, weshalb die Miko noch einen Schritt zurück machte. "Wir wurden vorhin leider unterbrochen.", zugleich richtete er einen giftigen Blick an Mugi, der diesen erwiderte, um sich jedoch umgehend wieder an die junge Frau zu wenden, die vor ihm stand und nervös lächelte. Sie kannte dieses strahlende Lächeln nur zu gut von einer anderen Person. War er etwa..."Du kennst Miroku-sama, nicht wahr?" Kenta zog etwas die Augenbrauen nach oben. "Wieso fragst du?" " Nun.", gleichzeitig löste sie sich aus seinem Griff und trat noch etwas zurück, hinter ihren kleinen Bruder. "Weil ich dieses Lächeln nur zu gut kenne. Du hast dir einiges gut abgeschaut, aber ich kann dir gleich sagen, bei mir zieht die Nummer nicht." Mit geschockten und zugleich überrumpelten Gesichtsausdruck sah er sie an. Sango konnte jetzt einfach nicht länger still halten und prustete los. Kohaku sowie auch Kikyo und Kenta´s Begleiter schlossen sich ebenfalls an. Auch Mugi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Durch das Einbrechen der Dunkelheit, waren wieder einige Youkai auf der Bildfläche erschienen. Mit großen Augen blickte Yu auf die Youkai, die mit aller Kraft versuchten, zu ihnen durchzudringen und es doch nicht schafften. Einige, die sich etwas zu weit vorwagten, wurden umgehend vernichtet. "Es ist wie eine Wand aus Glas!" Sie trat einen Schritt näher. Achtete jedoch darauf, noch genug Abstand einzuhalten. Da die Nacht herein gebrochen war, hatten sie beschlossen, hier zu bleiben, bis der Morgen anbrach. "Die Tage sind gefährlich und die Nächte noch gefährlicher geworden.", rief Kagome sich Sango´s Aussage in Gedanken. Mit einem leichten Aufseufzen lies sich die Miko gegen den Stamm des mächtigen Baumes fallen. Eine innere Ruhe hatte sich, während sie wieder in der Sengoku Jidai war, in ihr ausgebreitet. Eins der Gefühle, was sie das ganze Jahr über in ihrer Zeit so sehr vermisst hatte. Ja, sie liebte diese Zeit und wollte nie wieder hier weg. "Da hast du ja zwei ganz schöne Grünschnäbel mitgebracht, Kagome-chan." Kikyo gesellte sich zu ihr und blickte zugleich amüsiert zu Yu hinüber, die immer noch interessiert die Barriere untersuchte. "Nun ja, Kikyo-chan, so etwas sieht man in unserer Zeit nun mal nicht." Sango gesellte sich ebenfalls zu den Beiden."So wie es aussieht, verstehen sich Sota und Kohaku bestens." "Ich hatte auch nichts anderes erwartet.", gab Kagome hierauf zurück und blickte genauso wie Sango, auf die Beiden, die sich angeregt unterhielten. "Und unserem Charmeur hast du auch sofort den Schneid abgekauft." Die Taijiya konnte nicht anders, sie musste hierüber nochmals kurz auflachen. "Tja, es hat mich einfach zu sehr an Miroku-sama erinnert. Und solange..." sie verstummte augenblicklich. "Kagome-chan?" Sango beugte sich etwas zu ihr hinüber, umgriff die Hand ihrer besten Freundin. So viele Fragen schossen der junge Miko durch den Kopf. Wo war Miroku-sama, Shippo-chan? Was war hier alles passiert während ihrer Abwesenheit? Was meinte Sango-chan mit dieser Dunkelheit? Was war mit dem Dorf passiert? Wo waren alle Menschen? Die Youkai dort? Diese Stimme, die sie vernommen hatte, seit sie angekommen waren? Sie wusste aber, dass sie über die letzte Frage erst einmal selbst nachdenken musste. Herausfinden musste, was dies zu bedeuten hatte. Sie hatte nicht mal den Bruchteil der Geschehnisse erfahren und doch war eine Frage, die wichtigste von allen. Kagome blickte stur auf den Boden, als sie die wichtigste aller Frage stellte. "Kikyo-chan, Sango-chan, sagt mir bitte. I...." Aus irgendeinem Grund fiel es ihr nun schwer, diese Frage zu stellen, seinen Namen auszusprechen. "Wie geht es Inu Yasha?" ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Hehe, habt ihr wirklich geglaubt, dass ich alles so schnell auflöste. Ich bin wie immer etwas gemein. In dem Kapitel ist zwar nicht so viel passiert, aber dafür verspreche ist, dass im nächste Kapitel etwas Licht in die Dunkelheit kommt, denn so lautet auch die Überschrift des nächsten Kapitels. Und bald werden auch Inu Yasha und Co. auftauchen, versprochen. Also dann, wie immer freue ich mich über Kritik und/oder Lob (letzteres natürlich mehr), also scheut euch nicht, eure Meinung zu hinterlassen. Ganz liebe Grüße und schöne Ostern Kapitel 5: Licht in der Dunkelheit ---------------------------------- Da ich heute massig Zeit habe, habe ich schon mal das nächste Kapitel hochgeladen. Dieses Mal ist es wieder etwas länger geworden und auch unser liebes Inulein bekommt seinen Auftritt, obwohl ich es mir eigentlich noch aufheben wollte. Aber so gemein wollte ich nicht sein. Also kommt er jetzt schon zu Wort. Aber ob er Kagome schon gegenüber stehen wird? Tja, wer weiß, da müsst ihr schon selbst lesen. Bevor ihr aber jetzt los legt, bedank ich mich für die lieben Kommis. Hoffe es kommen noch einige dazu. *grins* Licht in der Dunkelheit „Wie geht es Inu Yasha?“ Als sie den Namen des Hanyou ausgesprochen hatte, wandelten sich ihre gerade noch strahlenden Augen. Sie wirkten jetzt trübe und undurchdringlich. Als hätte sich ein grauer Schleier über den Glanz, der immer wieder in ihren Augen aufblitzte, gelegt. Kikyo sowie auch Sango blickten sie hierauf mitfühlend an. Sie wussten, dass sie ihn mehr als alles andere vermisst hatte und doch konnte sie ihre Ängste, ihr Verlangen, nicht beruhigen. „Wir wissen es nicht Kagome-chan.“ Kagome zuckte bei diesem Satz leicht zusammen. Sollte das wirklich wahr sein? War denn niemand hier, der nur eine kleine Aussage über sein Befinden machen konnte?! „Ich habe ihn schon seit über sechs Wochen nicht mehr gesehen. Wir hatten uns aufgeteilt.“ „Und Kohaku und ich wurden beim letzten Kampf von Hoshi-sama und dem Rest getrennt. Wir sind in den Fluss gestürzt und ziemlich weit abgetrieben worden. Das ist jetzt fast zwei Wochen her. Vor vier Tagen sind wir dann auf Kikyo gestoßen.“ Kagome sah ihre Freundin mitfühlend an. „In den Fluss gestürzt. Sango-chan, was?“ „Es gab eine Explosion.“, erklärte die Taijiya weiter. „Wir sind in einen Hinterhalt geraten. Inu Yasha und Hoshi-sama waren ebenfalls dabei.“ Ihre Stimme war immer leiser geworden. Die Taijiya atmete einmal tief durch, bevor sie mit einem aufmunternden Ton fortfuhr. „Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihnen gut geht.“ „Ja, sie sind zäh, alle Beide. Und schließlich hat Inu Yasha sich nichts sehnlicher gewünscht, als dich wieder zu sehen. Und du weist, dass er sich davon von nichts und niemand abbringen lässt.“ Kikyo stupste Kagome an. „Du hast Recht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihnen gut geht.“ ºUnd das ich ihm bald schon begegnen werde, fügte sie noch im Stillen für sich hinzu. Sogar schon sehr bald. Sie musste sich einfach noch etwas mehr gedulden. „Und so wie es aussieht, hast du bereits wieder jemanden gefunden, der sich rührend um dich kümmert!“, begann Sango sie zu necken. Kagome wusste genau, auf wen sie anspielen wollte und verzog zunächst nur den Mund. „Hör mir bloß damit auf, Sango-chan!“, begann sie zu murren. Sie war froh, wenn Mugi sie mal in Ruhe lies. „Wieso? Er ist doch süß!“, gab die Taijiya zuckersüß zurück und begann zu grinsen. „Ach ja, ich frage mich, was Miroku-sama dazu sagt, wenn ich ihm erzähle, dass du Mugi-kun süß findest.“ ºEr würde wahrscheinlich nicht mehr lange leben.º, grinste sie in sich hinein. Auch wenn die Beiden sich noch nicht zusammengerauft hatten, was Kagome vermutete, wusste doch jeder von ihren Gefühlen zueinander. Umgehend wisch das Grinsen und Sango wurde rot. Volltreffer. Nun war Kagome diejenige, die sich das Lachen nicht verkneifen konnte. „Kagome-chan, weis er von….!“ „Ich hab es ihm mehrmals gesagt. Aber er hat mir nie geglaubt.“ Sie musste einfach das erste Aufeinandertreffen abwarten. Das Knacken des Feuersholzes drang durch die Stille der Nacht. Glut, die sich in den Himmel erhob und dort erlosch. Alle hatten sich inzwischen um das Feuer versammelt. Gebannt blickte Kagome auf Sango und Kikyo. Endlich würde sie erfahren, was geschehen war. “Du hattest es damals schon spüren können. Erinnerst du dich? Diese Macht, die sich langsam über das Land legte. Genauso wie Kikyo, hattest du es wahrnehmen können.“ Sangos Augen wischen kurz zu der genannten Person. „Da jedoch sonst kein anderer dieses Jaki spüren konnte, gingen wir davon aus, dass es nicht so schlimm sein konnte. Wir hätten besser sofort reagiert.“ Sie hielt kurz inne. „Es war eine Woche vergangen. Eine Woche nach dem du nicht zurückgekehrt bist, hat es begonnen. Das Jaki, das ihr wahrgenommen hattet, verstärkte sich immer mehr und mehr und kroch langsam herauf, überfiel die Dörfer. Viele Menschen wurden plötzlich vollkommen antriebslos, ließen alles stehen und liegen und brachen in den Norden auf. Wie willenlose Marionetten, die einer Stimme folgten. Nichts und niemand konnte sie davon abhalten." Sie holte Luft. "Jeder der es versuchte, wurde angegriffen. Sie fielen dich an wie ausgehungerte Tiere. Wohin sie gingen, konnte keiner herausfinden. Wir versuchten es. Doch ihre Spuren verschwanden, wie Fußabdrücke im Sand, von den Wellen davon gespült. Wir konnten die Ursache einfach nicht ausfindig machen.“ Kagome beobachtete die Gesichtszüge ihrer Freundin. „Zunächst schützten Kikyo sowie auch Kaede das Dorf durch einen Bannkreis, weshalb wir verschont blieben und zusehen mussten, wie mehr und mehr Nachbardörfer förmlich ausstarben. Immer mehr und mehr Verzweiflung machte sich breit. Einige hielten es nicht mehr aus und verließen den Bannkreis. Die Angst und die Ungewissheit trieben sie hinaus. Da es eine Zeitlang ruhig geblieben war, waren sie der Meinung es sei sicher. Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm. “ Sie stoppte kurz. „Tage vergingen ohne jegliches Lebenszeichen. Wir wussten nicht, was aus ihnen geworden war. Es war schon so weit, dass selbst wir uns in die Haare bekamen, wie wir jetzt weiter verfahren sollten.“ „Und dann kam jene Nacht vor acht Monaten. Es waren einige Wochen seit ihrer Abreise vergangen, als sie zurückkehrten.“ Sango senkte ihr Haupt. „Ihre…………. ihre zerstückelten Körper wurden von merkwürdigen Youkai, die wir noch nie zuvor gesehen hatten………..herangetragen und vor dem Bannkreis abgelegt……. In dieser Nacht wurde der Bannkreis zerstört und wir konnten nicht standhalten. Es waren einfach zu viele. Viele aus dem Dorf verloren in dieser Nacht ihr Leben. Was hätten wir tun sollen? Mehr als kämpfen konnten wir nicht.“ Kagome konnte den Selbstvorwurf aus dieser Frage hören, weshalb sie ihre Hand auf die der Taijiya legte. Sango ballte diese umgehend zur Faust. Mehr und mehr Verbitterung hatte sich in die sonst so sanfte Stimme der Taijiya gelegt. Mugi sowie auch Yu und Sota lauschten ebenfalls aufmerksam. Auch die Blicke der Mitstreiter waren gesenkt. Alle kannten den Augenblick. Den Augenblick der Aufgabe. Der Moment des Rückzugs. Sie ließen alles zurück, was sie sich aufgebaut hatten. Viele noch weit mehr als nur Besitztümer. Bei jedem von ihnen lag dieser Moment bereits in der Vergangenheit. „Es waren Armeen, Kagome-chan.“ Kikyo hatte das Wort an sich genommen. „Armeen?“ Sie nickte nur. „In großen Scharen brachen sie über uns und töteten alles, was sich nicht widersetzen konnte. Huh! Ich muss sagen, er hat es geschickt angestellt. Alles im Verborgenen um nicht früh genug entdeckt zu werden, genau wie sein Vater. Als wir das Ausmaß erkannten, war es schon zu spät. Wir konnten uns nur noch zurückziehen. In die Teile des Landes fliehen, in dem der Widerstand bereits aufgebaut worden war.“ Immer mehr und mehr Verwirrung breitete sich in Kagomes Inneren aus. Von wem sprach Kikyo? Wen meinte sie? Als hätte sie die Frage in Kagomes Gedanken lesen können, fuhr Kikyo fort. „Ich spreche von einem Feind, Kagome-chan, den wir uns nicht in unseren kühnsten Träumen vorgestellt haben. Wir reden hier nicht von Naraku, nein, wir reden von noch etwas viel schlimmeren. Von Narakus Sohn. Takako!“ Die Augen der junge Miko weiteten sich. „Aber wie?“ „Das wissen wir auch nicht. Erst nach und nach haben wir Einzelheiten in Erfahrung bringen können, die jedoch nur Bruchstücke sind. Er ist viel mächtiger als Naraku es je war.“ Und die Erklärung der Miko hatte erst begonnen. Die Dunkelheit begann sich nur langsam zu erhellen. „Er wacht von der Verborgenen Festung, die sich im Norden befindet, über alles. Von dort aus führt er seine Schlachten gegen uns. Denn er hat nur ein Ziel, die Auslöschung derjenigen, die sich ihm widersetzen und ein Land unter seiner Führung, unter einer neuen Spezies.“ Totenstille herrschte, während alle der Stimme der Miko lauschten. „Die Yoidore Tenshi, wie sie sich selbst nennen.“ „Engel der Verlorenen!“, wiederholte Sota. Kikyo nickte. „Einst Menschen, die mit vollkommener Finsternis erfüllt wurden, ihre Gedanken getränkt in Blut, gepaart mit Youkai.“ Kagome schreckte bei diesen Worten auf. „Hanyou?“ „Vollkommen richtig, Kagome-chan. In ihnen sind ungeahnte Mächte verborgen. Manche sind in menschlicher oder ähnlicher Gestalt, führen Takakos Truppen an. Seine Heerführer. Zwei von diesen stehen direkt an der Seite von Takako; seine gefürchteten Fürsten. Andere sind nur noch ein Schatten ihrerselbst. Schwarze Gestalten, nur zu einem Zweck geschaffen, um zu töten.“ „Das bedeutet, die Menschen, die damals nach Norden verschwunden sind….“, Kagome stockte. Sie wollte diesen Gedanken gar nicht aussprechen. „Das Resultat: Die Yoidore Tenshi.“ bestätigte Sango ihre Vermutung. Kagomes Atem wurde schneller und schneller. Ihr Herz begann zu rasen. Es war also tatsächlich, wie Mugi und Sota vermutet hatten. Der Krieg war ausgebrochen. „Natürlich gibt es auch Youkai, die sich auf die Seite von Takako geschlagen haben, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden, wie jene, die sich gegen ihn aufgelehnt haben. Andere Stämme sind vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Haben sich in noch sichere Gebiete zurückgezogen.“, fügte Kohaku hinzu. „Kagome, sag was sind Hanyou?“ Sie Angesprochene wandte ihren Kopf zur Seite. Yu war diejenige, die ihr die Frage gestellt hatte. “Hanyou bedeutet, dass die eine Hälfte der Eltern ein Youkai ist, die andere ein Mensch. Zur Hälfte ein Mensch und zur Hälfte ein Dämon. Somit ein Halbdämon in dem menschliches sowie auch dämonisches Blut fließt.“ Yu hatte verstanden und nickte hierauf. „Was ist mit den übrigen Shikon no Kakeras? Und Naraku?“ „Er versteckt sich derzeit. Seine Macht hat abgenommen, seitdem er nur noch den Bruchteil des Shikon no Kakeras besitzt, den er einst besaß.“ Kikyo musste nicht weiter versprechen. Kagome konnte sich denken, wer sich den Splitter angeeignet hatte. Naraku und sein Sohn verstanden sich anscheinend ganz und gar nicht. Unbemerkt hatte Kagome nach ihrem Amulett gegriffen, in dem sie die Shikon no Kakera aufbewahrte. „Ganz recht.“ Sie schreckte auf. Kikyo trat näher an sie heran. „Du wirst nun eins der wichtigsten Ziele werden. Zumindest sobald Naraku weiß, dass du wieder da bist. Du, die Besitzerin der restlichen Shikon no Kakera.“ Ob Takako es ebenfalls auf Kagome abgesehen hatte, wie sein Vater, konnten sie nicht beurteilen. Auf die Juwelensplitter sicherlich. Sie wussten aber, dass er bereits von ihr gehört hatte. Von dem Mädchen aus der Zukunft, das zusammen mit Inu Yasha auf der Suche nach den Shikon no Kakera war, um diese wieder zum Shikon no Tama zusammen zu fügen. Der Wiedergeburt Kikyos. Welche genauen Ziele er verfolgte, konnten sie nicht einmal erahnen. ~ Ihre Schuhe versanken leicht in der durchnässten Erde. Ihre Augen waren auf das Wasser gerichtet. Das Licht der Sterne wurde von diesem wiedergegeben. Zögerlich blieb sie stehen. Ihr Blick glitt über das Spiegelbild hinauf in den Himmel. Sie wusste, sie hätte sich nicht von Goshinboku entfernen dürfen und doch hatte sie es getan. Sango hatte ihr nach gesehen. Sie brauchte einen Augenblick Zeit um alles richtig zu Verdauen. Einen Moment der Ruhe. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Kagome schloss für einen kurzen Moment die Augen. Stieß die Luft, die sie eingesogen hatte, hart aus. Was war in diesem Jahr alles passiert? In diesem Jahr in dem sie nicht da war, nicht an der Seite ihrer Freunde. Es hatte sich so vieles verändert. So vieles zum Schlechten. Sie spürte, wie Tränen begannen in ihren Augen zu brennen. Auch wenn es nur Erzählungen waren, die sie gehört hatte, so schmerzte es sie. Aber sie wollte nicht weinen. Nicht noch mehr Tränen vergießen. Sie presste ihre Lippen aufeinander und erneut spürte sie es. BUMM! Ein pochender Schmerz schoss durch ihren gesamten Körper. Sie riss die Augen auf. Fasste sich an die Brust. BUMM! „Was?“ Vom Schmerz übermannt ging sie vorsichtig auf die Knie. Ihre linke Hand glitt ins Wasser um zugleich Halt zu finden. Ein Flüstern schwebte durch die Luft. – Ihr Blut, ihre Empfindungen tragend im ewigen Kampf vereint. - :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Schwer atmend stand er da und blickte über die dunklen Schatten, die sich im Gebirge gebildet hatten. Am Tag hätte man erkennen können, dass es nur Felsen waren, doch in der Nacht, wirkte jeder wie ein Feind, der in der Dunkelheit lauerte und auf seine Chance wartete. Seine Hand, die sich kurz zuvor noch zur Faust geballt hatte, entspannte sich allmählich wieder. „Inu Yasha?“ Der Hanyou drehte sich jedoch nicht um, sondern wartete, bis sein bester Freund sich neben ihn gestellt hatte. Besorgt warf er diesem einen Blick zu. „Alles in Ordnung?“ „Keh! Alles bestens!“, gab Inu Yasha knapp zurück, ohne seinen Blick abzuwenden. Er wusste selbst nicht, was das gerade gewesen war. Wie hätte er es dem Hoshi also erklären sollen? Diesen merkwürdigen Schmerz, den er verspürt hatte. Diese erneuten Wortfetzen, die er vernommen hatte. Seine goldgelben Augen wanderten in den Himmel hinauf. Blickten auf den Mond, der dieses aufschreiende Land in friedliches Licht tauchte. Was würde noch passieren? Was hatte dies alles zu bedeuten? Die Situation wurde immer verworrener. Und langsam begann auch er zu zweifeln, ob er diesen Kampf bis zum Ende durchstehen würde. Ohne sie. Ohne Kagome an seiner Seite. Seine Gedanken waren nun wieder vollkommen zu dem Mädchen aus der Zukunft abgedriftet, was Miroku umgehend bemerkte. Die Augen des Hanyou hatten sich getrübt. Sein Gesicht wirkte dann immer wie versteinert. So als hätte er Angst, dass seine Empfindungen an die Oberfläche dringen würden. Freundschaftlich legte er seine Hand auf die Schulter des Hanyou. „Lass uns zum Lager zurückkehren!“ Er wandte sich um. Inu Yasha folgte stumm. „Was für ein Leben!“ Kazu, ein Krieger der Truppe, ließ sich ebenfalls am Feuer nieder. Hierauf begannen einige in Erinnerungen zu schwelgen. ºKeh! Leben! º, ging es Inu Yasha etwas verächtlich durch den Kopf. Leben war nicht die richtige Bezeichnung für seinen momentanen Zustand. Die innere Starre, die Betäubung, die über ihn gekommen war, seit ihm klar geworden war, dass Kagome derzeit nicht zu ihm zurückkehren würde. Dieses Gefühl war bis jetzt nicht von ihm abgefallen. Der Kampf lenkte ihn ab, ließ ihn für einen kurzen Moment vergessen. Seine Augen starrten auf die Flammen. Sahen deren Tanz zu und doch schenkte er ihnen keinerlei Beachtung. Die Erwähnung seines Namens rief ihn wieder zurück. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Yu stieß die Luft aus, so dass die Fransen ihres Ponys aufwirbelten. Langsam ließ sie ihre Augen über die Gesichter der Anderen wandern. Wo waren sie hier bloß hinein geraten? Dabei hatte sie heute Morgen noch ein so gutes Gefühl, als sie aufgestanden war. „Der Beginn eines Abenteuers wartet auf sie!“, murmelte sie leise zu sich selbst. So hatte sie ihr Horoskop nicht gedeutet. Mugi rutschte momentan unruhig auf seinem Platz hin und her. Die Erzählung, die er vorhin gehört hatte, ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Sollte dies alles nur ein schlechter Scherz sein? Er wusste, dass sie nicht mehr in ihrer Zeit waren, aber so richtig glauben konnte er das alles hier auch nicht. Sollte es wirklich wahr sein? Kagome reiste zwischen den Welten hin und her? Aber weshalb? Nur um dieses komische Juwel wieder zusammen zu fügen?! Oder sollte etwa noch mehr dahinter stecken? Und dann noch Kagomes Gesichtsausdruck. Dieser war immer besorgter geworden. Er konnte ihr ansehen, dass ihr etwas Kummer bereitete, nur was? Es hatte nichts mit der Erzählung dieser Taijiya und Miko zu tun. Es war was ganz anderes. Aus ihren Freundinnen bekam er jedoch nichts heraus. Sango und Kikyo waren zwar freundlich, doch waren sie ihm gegenüber auch vorsichtig, insbesondere wenn es um Kagome ging. Er wusste, irgendetwas wurde vor ihm verheimlicht. Sota brauchte er erst gar nicht zu fragen, bei ihm würde er auf Granit beißen. Das wusste er und dieser Kenta und die anderen Drei kannten Kagome nicht. Sie waren ihr zum ersten Mal im Wald begegnet. Langsam erhob er sich und wollte ebenfalls in die Nacht entschwinden, als „Wo willst du hin?“ Sota hatte sich zu ihm umgedreht. Er blieb stehen. Sollte er ihm sagen, was er vor hatte? Aus Sotas Augen konnte er jedoch ablesen, dass er es bereits wusste. „ Frag nicht so blöd Sota. Ich werde deine Schwester suchen. Sie ist schließlich ganz alleine dort draußen unterwegs.“ „Nun ja, wenn der Rest hier ist, wird es wohl so sein“, gab Sota mit einem gewissen Unterton zurück. „Lass Nee-chan in Ruhe. Sie will alleine sein.“ „Sag mal, machst du dir überhaupt keine Sorgen um sie?“, gab Mugi angesäuert zurück. „Ich mache mir immer Sorgen um Nee-chan. Aber sie kann gut auf sich alleine aufpassen. Sie ist hier schon öfter herumspaziert, um genau zu sagen, zwei ganze Jahre. Und sie hat auch ohne dich überlebt.“ Gut er musste zugeben Onii-chan war immer dabei gewesen, aber dass musste Mugi ja nicht wissen. Seine Schwester sollte ihn darüber aufklären. „Da hat er Recht, wenn wir nach Kagomes Aussagen gehen.“ Yu hatte sich neben ihren Bruder gestellt. „Na klasse, schlag dich nur auf seine Seite.“, murrte dieser. „Was denn? Ich habe nur Sotas Aussage bestätigt.“, gab sie als Verteidigung zurück, worauf Mugi eine Grimasse zog. Yu wandte sich hierauf wieder an Kohaku und Sota. Kohaku hatte begonnen sie noch etwas mehr über die Sengoku Jidai aufzuklären. „Außerdem ist auch Kikyo im Wald. Sie können sich gegenseitig spüren. Im Moment ist es sicher.“ Ohne auf die Reaktion der Umhersitzenden zu warten, schloss Sango, die sich eingeschaltet hatte, wieder ihre Augen. Sie musste sich etwas ausruhen. Sie spürte die Müdigkeit, die an ihren Körper zehrte und sie wusste, dass sie wenigstens heute Nacht von Goshinboku beschützt werden würden. ~ Kagome war gerade auf dem Weg zurück. Sie wollte nicht all zu lange von Goshinboku fern bleiben und den anderen damit Sorgen bereiten. Sie war vollkommen in ihre eigenen Welt versunken, die sie in dem Jahr, in dem sie nicht zurückkehre konnte, aufgebaut hatte. In die sie sich jede Nacht in ihrer Einsamkeit zurückgezogen hatte, um den Schmerz, den sie in sich trug, wenigstens einigermaßen zu ertragen. Ein heller Schimmer der sich durch die Stämme der Bäume drängte, erweckte jedoch ihre Aufmerksamkeit. Langsam trat sie näher und schaute durch die Büsche, die sich vor ihr erhoben hatten. ºShimidamachu! º Das Rascheln der Büsche hatte Kikyo aufblicken lassen. Die rehbraunen Augen Kagomes, trafen auf die haselnussbraunen Augen Kikyos. Fast mystisch wirkte dieser Augenblick. Vergangenheit und Zukunft standen sich gegenüber. Keiner sagte etwas. Sie blickten sich einfach nur an. So vieles hatte sich auch zwischen Ihnen geändert. Sie, die die Gegenwart des Anderen einst nicht ertragen konnten, spürten nun die tiefe Verbundenheit zu einander. Kikyos Haut begann sich zu erhellen, bevor sich die Dunkelheit wieder auf diese legte und das Mondlicht wiedergab. Das Licht einer Seele war gerade in sie eingedrungen. „Verzeih mir.“ Endlich hatte Kagome die Stille durchbrechen können. Sie blickte zur Seite. „Ich wollte dich nicht stören.“ Auch wenn sie es bereits so oft gesehen hatte, fühlte sie sich in diesem Moment unwohl. Warum konnte sie sich auch nicht erklären! „Das muss es nicht!“ Langsam hob die Miko ihren Kopf. „Nicht viele wissen, dass ich……. Daher…….“ Kagome wandte hierauf ihren Blick wieder auf die Miko. Kikyo konnte das Mitgefühl aus ihren Augen lesen. Kagome wusste, dass sie immer noch unter ihrem jetzigen Zustand litt. „Wir sollten zurückgehen.“ Die Wiedergeburt Kikyos hatte sich bereits umgewandt. Sie wusste, was Kikyo ihr sagen wollte. Sie brauchte es nicht auszusprechen. *** So, das war es für dieses Mal. Ist jetzt einiges geklärt worden. Und doch steht noch einiges im Raum. Also würde mich freuen, wenn ihr dran bleibt. Ganz liebe Grüße Kapitel 6: Das erste Aufeinandertreffen --------------------------------------- Hallo mina! Da es schon bei meiner Fanfic Begegne dir selbst so lange mit dem freischalten gedauert hat, hab ich mir gedacht, dass ich hier den nächsten Teil auch hochlade. Dieses Mal werden Kagome und Co. auf Naraku treffen und noch auf einige Andere. Aber Inu Yasha wird noch nicht dabei sein. Es wird aber nicht mehr lange dauern, versprochen. ^^ Nochmals ein gaaanz großes Dankeschön für die Kommis. Das erste Aufeinandertreffen Ganze fünf Tage waren sie bereits unterwegs, vermieden offene Felder und Dörfer. Die meisten bestanden sowieso nicht mehr. Über versteckte Wege und Schluchten kämpften sie sich voran. Vor ca. einer Stunde waren sie an einem Stützpunkt des Feindes, dicht an der Grenze vorbei gekommen. Er war sehr klein gewesen, weshalb sie an diesem unbemerkt vorbei schleichen konnten. Der Anblick der untersten Stufe der Yoidore Tenshi lag den vier Neuankömmlingen jetzt noch im Magen. Diese schwarzen glänzenden Köper, ihre ausdruckslosen Augen und Gesichter. Kagome konnte nicht glauben, dass sich in ihrem Inneren ein Teil eines Menschen befand. „Ist irgendetwas, Kenta?“ Kohaku sah den jungen Mann kritisch an. Zum ersten Mal seit einigen Minuten wandte er seinen Blick von Kagome und Kikyo ab, sah auf den Taijiya, der neben ihm her lief. ´ „Was meinst du, Kohaku?“ „Er meint damit, warum schaust du meine Schwester und Kikyo die ganze Zeit so komisch an?“ Kagome horchte auf. Kikyo blickte Kenta neugierig an. „Nun ja, wie soll ich sagen. Ich finde, dass Kikyo-sama und Kagome-sama sich ähnlich sehen. Sehr sogar.“ Leicht verlegen sah er bei dieser Aussage auf den Boden. „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.“ Yu sprang neben Kenta hervor. „Das liegt vielleicht daran, dass ich Kikyo-chans Wiedergeburt bin.“, gab Kagome zu Erklärung von sich und die beiden Fragenden blickten sie ungläubig an. „Wie….d….er…..geb……urt?“, kam es über ihre Lippen. Gleichzeitig weiteten sich ihre Augen mehr und mehr. Sie wussten jetzt nicht, ob die beiden jungen Frauen sie auf den Arm nehmen wollten, oder ob sie das wirklich ernst meinten. Diese achteten jedoch gar nicht mehr auf die Grimassen der Beiden und waren inzwischen weiter gelaufen. Schließlich hatten sie es eilig und ganz besonders Kagome. „Also wenn das wirklich stimmen sollte, ist das doch gar nicht schlecht.“ Im selben Moment konnten Kikyo sowie auch Kagome eine Hand auf ihrer Schulter spüren und sie wurden an irgendwen gedrückt. Beide blickten auf und konnten in das breite Grinsen von Mugi sehen. „Kago-chan in doppelter Ausführung, nicht wahr?!“ Sein Grinsen wurde dabei noch breiter. Der arme Kerl! Er wusste nicht, dass er in diesem Moment so zu sagen sein Todesurteil unterzeichnet hatte. Er konnte noch „Ich bin Kagome.“ „Und mein Name ist Kikyo!“, hören, bevor er durch einen gewaltigen Druck nach hinten geworfen wurde und auf dem Boden aufkam. Kagome sowie auch Kikyo hatten ihm einen schönen linken Hacken verpasst. Als Mugi sich langsam aufrichtete und sich seine schmerzendes Kinn hielt, lief ihm augenblicklich ein eisiger Schauer über den Rücken. Er hatte den Blick der beiden Frauen bemerkt, die zornesrot vor ihm standen. Sie standen förmlich in Flammen und ihre Augen wirkten in diesem Moment so dunkel, dass er umgehend etwas nach hinten rückte. Mit einem „Tse“, drehten sie sich um und begannen ihren Weg weiter zu folgen. Sota eilte den Beiden nach. Hielt jedoch etwas Abstand. So hatte er seine Schwester eigentlich noch nie erlebt. Oder besser gesagt, das letzte Jahr nicht. Der Einzige, der sie so auf die Palmen bringen konnte, wenn nicht noch mehr, war Inu Yasha. Er musste dabei grinsen, bevor er sich wieder an Kohaku wandte. Es waren inzwischen wieder einige Stunden vergangen. Das Licht der Sonne drang seit einiger Zeit nicht mehr durch die dichten Wolken und ihre durchnässte Kleidung klebte an ihrer Haut. Durch den herabfallenden Regen begann die Umgebung immer mehr und mehr zu verschwimmen. Da das Hauptquartier nicht mehr weit war, hatten sie beschlossen, keine Rast mehr zu machen, um so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Sie konnten bereits den Wald erkennen, der sich vor Ihnen erhob. Erkannten den Nebel, der sich dort zwischen den Bäumen schlängelte. Kriechend legte er sich um ihre Füße, stieg bis zu den Knien hinauf. Vorsichtig blickten sie sich um. Hier war es definitiv zu ruhig. Langsam schritt die Gruppe voran. Wachsam glitten ihre Augen über die Umgebung. Kikyo und Kagome waren die Ersten, die inne hielten. Die Eine suchte den Blick der Anderen. „Wir sind nicht alleine!“ konnte man leise Kikyos Stimme hören. Der Rest wandte sich um. Sango packte ihren Hiraikotsu. „Shikon no Kakera!“, lies nun Kagome verlauten. „Zwei, die sich schnell bewegen. Koga-kun!“ Doch das war nicht der einzige Splitter, den sie spuren konnte. Er war klein, sehr klein und sofort wusste sie, wen sie ebenfalls dort antreffen würden. Sofort wandte sie sich um, zog einen ihrer Pfeile aus dem Köcher, spannte ihren Bogen und lies los. Der Pfeil schoss die Böschung hinunter, Kagome folgte. ~ "Hehe. Was willst du jetzt tun?“ „Argh!“ Mehr konnte die junge Youkai nicht hervor bringen, da sein Griff ihr die Luftzufuhr abschnitt. Seine weiteren Arme oder besser gesagt Tentakeln, hatten sich um ihren gesamten Körper geschlungen. Der Druck auf diesen wurde immer stärker. Es würde nicht lange dauern und ihre Knochen würden brechen. Sie riss ihre Augen noch weiter auf. „AKI!“, brüllte hinter ihr eine Stimme ihren Namen. Doch sie wusste, keiner ihrer Freunde konnte zu ihr durchdringen. Sie alle wurden auf Abstand gehalten. Ayame sah sich um. Sie konnte derzeit nichts tun. Ihr Katana Hiren lag einfach zu weit entfernt. Sie würde es nie erreichen, ohne noch mehr einstecken zu müssen. Kagome eilte gerade den Hang hinab. Kikyo war direkt neben ihr. Sango folgte ihr mit Kirara. Kampfgeräusche erfüllten nun die Luft. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Langsam betraten sie das Dorf, darauf bedacht, jede Bewegung wahrzunehmen. Der Geruch von verkohltem Holz schlug ihnen entgegen. Das war jedoch nicht das Einzige, was Inu Yashas empfindliche Nase wahrnehmen konnte. Ebenfalls vermischte sich die Luft mit verbrannten Fleisch und dem Geruch von Blut. „Kannst du etwas Genaueres wahrnehmen?“ Der Hanyou wusste, dass die Frage irgendwann von einem seiner Begleiter gestellt werden musste. Er hob nochmals seinen Kopf an. Seine Ohren zuckten, bevor er Antwort gab. „Vergiss es. Hier mischen sich zu viele Gerüche. Dazu kommt noch, dass der Geruch des Blutes langsam überhand nimmt. Eine richtige Spur ist hier in der Luft nicht mehr aus zu machen.“ „Aber irgendetwas oder besser gesagt, sie haben sich von hier weg bewegt.“ Ein Dämon, dessen Haut an mehreren Stellen mit Schuppen bedeckt war, kniete sich nieder und strich mit seiner Hand über den Boden. „Und sie haben irgendetwas weg getragen.“ „Dann sollten wir dem Nachgehen.“ Miroku blickte in die Richtung, in die der Dämon zeigte. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Die drei Frauen hingegen eilten gerade Kagomes Pfeil hinterher. Der Rest war dicht hinter ihnen. Die Shikon no Kakera kamen immer näher und näher. Kagome sprang gerade geschickt über die Wurzel eines Baumes, als sie es wieder verspürte. BUMM! Der Wald vor ihren Augen begann zu schwinden, von der Dunkelheit verschlungen. Was passierte hier gerade wieder? Sie konnte Schritte vernehmen. Auch wenn diese widerhallten, so kamen ihr diese so bekannt vor. BUMM! ///// Inu Yasha blieb stehen. Er konnte nichts mehr erkennen, außer Schwärze, die ihn umgab. Es passierte also schon wieder. Er befand sich schon wieder an diesem merkwürdigen Ort. Ein ganz bestimmter Geruch stieg ihm in die Nase. Aber, wie konnte das sein? Seine Augen weiteten sich. Er erhob seine Stimme, jedoch kein Laut ertönte, weshalb er begann zu rennen. Seiner Nase zu folgen. Erneut erklang die Stimme, die nur ein Wispern im Wind war. - Zwei Wesen, ihr Schicksal miteinander verflochten – - Das Eine unschuldig…- Die Stimme erstarb. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie nach vorne. Blut tropfte vor ihr zu Boden. Brachte das Wasser in Aufruhe. Und doch war, als das Rot des Blutes das Wasser berührte, kein Geräusch wahrzunehmen. Da waren die Schritte wieder. Sie kamen näher. Aufflammendes Rot drang durch die Dunkelheit, ihr so bekannt. Etwas schimmerte in der Finsternis. Die Miko trat einen Schritt näher. Das schwache Licht, das jetzt durch die Dunkelheit drang, wurde silbern reflektiert. Ihr Atem begann zu rasen, ihr Herz schneller zu schlagen, als das Spiel einer Trommel. Vor ihr ergoss sich ein Fluss. Das Wasser schwarz, wie die unendliche Tiefe selbst. Wasser schwappte über den Rand des Ufers, benetzte ihre Füße. Doch Kagome achtete hierauf nicht, sah nur die Person, die an das gegenüberliegende Ufer trat. Sie keuchte auf, als er seinen Kopf anhob. Goldgelbe Augen strahlten ihr entgegen. Inu Yasha trat in den Fluss hinein, hatte nur noch Augen für sie. Wie war dass möglich? Tausende von Fragen überschlugen sich in seinem Kopf. Sie wollte ihm ebenfalls entgegenlaufen, ihn endlich wieder haben. Ein Lächeln flog ihr entgegen, als es umgehend wieder erstarb. Etwas hatte ihn gepackt, zog ihn wieder ans andere Ufer zurück, weg von ihr. Mit all seiner Kraft kämpfte er dagegen an. Sie schrie, wollte loseilen, doch gelang es ihr nicht. Kagome hob ihre Hände, schlug gegen die Luft, fühlte Kälte, die sich wie eine gläserne Wand um sie herum aufgebaut hatte. Sie schloss kurz die Augen. ///// Sie hatte eine Stimme wahrnehmen können. Kagome schreckte zusammen, blickte sich verwirrt um, als sie bemerkte, dass sie sich wieder im Wald befand. Kikyo befand sich neben ihr. Sango war direkt hinter ihr. Von neuem Drang die Stimme, die sie eben erreicht hatte, durch das Dickicht. „DU VERDAMMTER BASTARD!“ „Gedulde dich noch etwas. Du wirst als nächstes dran sein, Koga, denn du hast noch etwas, was ich will. Also genieße den Anblick.“ Ein grausiges Lächeln legte sich auf seine Lippen und der Ookami-Youkai wusste, dass es zu spät war. „NEIN!“, war das Einzige, was er noch hervor bringen konnte, bevor er inne hielt. Denn in diesem Moment fiel Naraku nach hinten. Aki, die bis jetzt gefangen war, kam unsanft auf dem Boden auf und begann nach Luft zu schnappen. Kogas Augen weiteten sich genauso wie die seines Gegenübers, der irritiert auf den Pfeil blickte, der ihn gerade einen Arm und seine sämtlichen Tentakeln gekostet hatte. Eine Sekunde später und er wäre direkt getroffen worden. Wer war das gewesen? Koga hingegen wandte seinen Blick umgehend ab. Dieser Geruch, den er gerade registrierte. Konnte das wirklich sein? Das Knacken des Unterholzes war zu vernehmen. Immer lauter und lauter werdend. Der Kampf war für diesen Moment unterbrochen. Zugleich erklang ein Surren. Aki fühlte noch, wie sich zwei Arme unter ihre Schultern legten und sie zurückgezogen wurde. Und schon brach Hiraikostu zwischen die Kämpfenden und riss eine Schneise zwischen diese, die Naraku zwang noch mehr zurück zu weichen. Dann war es so weit, die erste Gestalt mit schwarzem langem Haar drang durch das Gestrüpp. Für den Bruchteil einer Sekunde schien die Zeit stillzustehen. Alle starrten auf die junge Frau, die sich dort aufrichtete. „Kagome?!“, entwisch es dem Ookami-Youkai. „Ka….Kagome-chan!“, stieß auch Ayame ungläubig hervor. „Koga-kun. Ayame-chan! Shippo-chan!“, gab diese freudig zurück um zugleich ihren Blick wieder abzuwenden. „Naraku!“ Sango hatte sich neben ihren Freundin gestellt. Bereit, jeden Angriff Narakus abzuwenden. Dieser war anscheinend doch etwas geschockt. Wie konnte das sein? Wie war sie zurückgekehrt, ohne dass er es bemerkt hatte? War seine Macht so geschwächt? „Kagome!“ Auch wenn sie vor ihm stand, ihm in die Augen schauten, schreckte die junge Frau etwas zusammen, als er ihren Namen aussprach. Die Stimme, die sie gehoffte hatte, nicht so schnell wieder zu hören, war nun an ihr Ohr gedrungen. Ihre Augen weiteten sich kaum merklich und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Mit seinen eisigen Augen fixierte er die junge Miko, die einige Meter entfernt vor ihm stand. Sein Blick wanderten über ihren Körper, blieb an ihrem Hals haften. Die Miko konnte ihn ebenfalls sehen. Narakus Shikon no Kakera. Er trug ihn bei sich. Und sie wusste, dass Naraku bereits bemerkt hatte, dass sie diesen spürte. Ihn ebenfalls ins Auge gefasst hatte und zugleich weiteten sich die Augen der Miko. ºDieser Shikon no Kakera…..º, doch weiter kam sie nicht. „Es freut mich zu sehen, dass du zurückkehren konntest.“ Ein kaltes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Seine Verwirrtheit überspielte er gekonnt. „Ich muss dich enttäuschen, Naraku. Ich freue mich keines wegs, dich zu sehen.“, gab sie im gleichen Ton zurück. Der Rest der Gruppe war jetzt ebenfalls eingetroffen. Kenta hatte sofort alle darauf verwiesen Abstand zu halten. Er wusste, wie gefährlich Naraku war. Genauso wie Sango, lies auch Kikyo, die direkt neben ihr stand, den verhassten Feind nicht aus den Augen. Kagome hatte ihren Bogen inzwischen mit einem Pfeil bestückt und die Sehne gespannt. Kikyo dagegen hielt ihren Bogen in der Hand, jederzeit bereit, sofort zum Angriff überzugehen. Sie wussten ganz genau, dass Naraku weitaus mehr, als nur gefährlich war. Auch wenn er nicht einmal mehr den Bruchteil seiner Macht besaß. Seine Heimtücke war das Gefährlichste an ihm. Mugi, Yu sowie auch Sota besahen sich die Gestalt, die ihnen gegenüberstand genau. Sota kannte die vor ihm stehende Person nur aus den Erzählungen seiner Schwester. Kentas Griff um seine Waffe wurde nochmals um einiges stärker. „Nun ja, schließlich bin ich nicht Inu Yasha, nicht wahr?!“, gleichzeitig war kurz ein Zucken seiner Mundwinkel zu erkennen. Herausfordernd blickte Naraku Kagome an. Er hatte gewusst, dass er mit der Erwähnung seines Namens irgendeine Reaktion hervorrufen würde, da er vermutete, dass der Hanyou sie noch nicht gesehen hatte. Niemals wäre er von ihrer Seite gewichen Dafür kannte er den Hanyou bereits zu gut. Kannte seine Gefühle gegenüber dieser jungen Frau. Und auch wenn niemand sonst dies bemerkt hatte, er hatte es wahrgenommen. Der Schleier, der sich für Bruchteile über ihre Augen gelegt hatte. Ebenfalls hatte er bemerkt, dass sie die Sehne ihres Bogens noch mehr anspannte. „Was ist? Keine Kraft mehr, um die Sehne los zu lassen? Willst du mich denn nicht vernichten?“ „Huh! Naraku, mach dich nicht lächerlich!“ Koga war vor die junge Miko getreten. Er wusste ganz genau, dass Naraku provozieren wollte. Etwas, was er gut konnte. „Und was willst du nun tun, Koga?“ Naraku sah ihn interessiert an. Koga lies seinen Blick kurz umher schweifen, überprüfte die Lage. Narakus Untergebene hatten bisher noch nicht angegriffen. Doch er wusste, ein Zeichen von ihm und sie würden es tun. Er schaute kurz nach hinten. Aki war verletzt. Katsuro hatte ebenfalls einiges abbekommen. Er wurde von Ayame gestützt. Er wusste, dass auch Ayame nicht mehr große Kraftreserven besaß. Die Kämpfe der vergangenen Tage hatten bei allen Spuren hinterlassen. Ein direkter Angriff auf Naraku wäre in diesem Moment fatal, auch wenn dieser geschwächt war. Er konnte den Geruch von Blut wahrnehmen. Sein Blick fiel kurz auf Kagome. Sie konnte seinen Blick wahrnehmen und folgte diesem. Koga hatte ihre Verletzung bemerkt. Ihre Wunde, die sie sich am Tag zuvor bei dem Kampf gegen ein paar Youkai am Arm zugezogen hatte. Naraku hatte ebenfalls bemerkt, dass immer mehr Blut durch den weißen Verband drang, der den Arm umgab, mit dem sie die Sehne spannte. Der Wolf wusste anscheinend nicht, was er sagen sollte, also wandte er seine Augen ab und wanderte mit diesen über Kikyo zu Kagome. „Es wird mir eine Freude bereiten, Inu Yashas Gesicht zu sehen, wenn ich ihm von euer beider Tod berichte.“ Dabei erschauderte der Hanyou leicht. Ja, Inu Yasha würde ihn noch mehr hassen. Er würde ihm dadurch den ultimativen Schlag verpassen. Das Mädchen, das er über alles liebt, würde tot in seinen Armen liegen. Bei diesem Gedanken fuhr er sich mit seiner Zunge über seine Lippen und seine Augen verdunkelten sich. Er sollte es jetzt endgültig zu Ende bringen. Er würde sich die Shikon no Kakera aneignen, so wieder an Macht gewinnen und dann würde er dieses andere Problem endlich beseitigen können. Kaum hatte er dies beschlossen, schossen bereits Tentakeln auf die Gruppe zu. Doch Koga war vorbereitet gewesen. „AYAME! SANGO! JETZT!“ Beide Frauen nickten kurz. Ayame riss ihren linken Arm nach oben, ihre Hand zu einer Faust geballt. Holte aus und schlug so fest sie konnte mit der geballten Faust auf den Waldboden. Starker Wind wirbelte auf. Blätter glitten durch die Luft. Dort wo die Taijiya gerade noch gestanden hatten, stieg dicker Rauch auf und verbreitete sich blitzartig in der gesamten Umgebung. Naraku wich etwas zurück, durch die Dichte des Nebels hatte er etwas aufblitzen sehen. Ein weiterer Pfeil schoss umgehend einige Millimeter an seinem Gesicht vorbei. Verdammt, damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet. Erst jetzt wurde ihm klar, dass der Wolf den Rückzug geplant hatte. *** So, das war es für dieses Mal. Wird mich mit dem nächsten Teil beeilen. Ganz liebe Grüße Kapitel 7: Er umgibt mich, umhüllt mich, der Duft der Wildblumen ---------------------------------------------------------------- So, jetzt geht es hier auch weiter und dieses mal bekommt auch Inu Yasha seine große Rolle. Will ja nicht so sein. Mehr verrate ich aber nicht. Lasst euch doch einfach durch die Überschrift inspirieren. ^^ Danke schön für die lieben Kommis. *knuffz* Es freut mich, dass euch meine Ideen immer noch so gut gefallen. Werde mir Mühe geben, hier zügig voran zu kommen und nicht zu viel Zeit zwischen den einzelnen Kapis zu lassen. Aber die Betonung liegt auf versuchen. Aber ich bin jetzt ruhig. Fang wieder an zu viel zu quatschen. Also dann ganz liebe Grüße an alle. *** Er umgibt mich, umhüllt mich, der Duft der Wildblumen „Nicht stehen bleiben. Es ist nicht mehr weit.“, trieb Koga die Gruppe an. Bisher konnte er keine Anzeichen erkennen, dass sie verfolgt wurden. Trotzdem machte er keine Anstalten langsamer zu werden. Erst wenn sie hinter der Barriere waren, konnte er ganz sicher sein. Er wandte seinen Kopf wieder nach vorne und ein kleiner Seufzer entglitt ihm. Die Barriere. Kaum gedacht, trat er schon durch diese hindurch und blieb umgehend stehen. Achtete auf jeden, der hinter ihm hindurch kam. „Alle da?“. Auf eine Antwort wartete er jedoch nicht, sondern eilte bereits auf Kagome zu, die sich gerade nach dem Befinden von Sota und Yu erkundigte. Die Miko spürte, wie sie den Boden unter den Füßen verlor, in die Luft gehoben und zugleich herumgewirbelt wurde. „WOW! Seit wann bist du wieder zurück, Kagome?“ Sie blickte nach unten, legte ihre Arme auf die Schultern des Wolfs-Youkai und begann aufzulachen. „Ich freu mich auch, Koga-kun. Aber lass mich runter.“ „Ja und das etwas plötzlich.“ Koga hielt inne, hatte Kagome jedoch noch immer im Arm, als er auf den Jungen blickte, der sich vor ihm aufgebaut hatte. „Wer is´n das?“ Koga zog kritisch eine Augenbraue nach oben. Kagome drehte ihren Kopf herum. „Mugi-kun ist zusammen mit seiner Schwester Yu, meinem Bruder Sota und mir hier angekommen.“ Gleichzeitig hatte sie bei der Nennung der Namen, auf die entsprechende Person gezeigt. „Na, wenn das so ist. Ich lass dich in Ruhe. Kannst von Glück reden, dass ich jetzt keine Lust habe, mich mit dir zu beschäftigen. Soll sich Inukoro doch mit dir rumschlagen.“ Zugleich entglitt ihm ein fieses Grinsen, dass Mugi nichts Gutes ahnen ließ. „Der wird sich freuen, wenn er sieht, was ich ihm da mitbringe.“, wandte er sich ohne Umschweife wieder direkt an Kagome. „Inu Yasha!“ Sie begann umgehend zu strahlen und ein nicht zu beschreibendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Koga konnte nur Nicken und ebenfalls lachen, als sich Kagome bereits umwandte und „Dann lasst uns gehen!“, über ihre Schultern trällert. Ayame kicherte leise los. Skeptisch musterte Mugi die junge Frau, die unmittelbar vor ihm stand. ºInu Yasha??º Diesen Namen hatte er seitdem sie hier angekommen waren schon des Öfteren gehört. Wer war das zum Teufel? Kagome hingegen hatte inzwischen wieder inne gehalten. Ihre Augen beschäftigten sich jetzt mit einer ganz anderen Person. Große grüne Augen blickten zu ihr auf. Die kleine Gestalt, die eigentlich nicht mehr so klein war, stand da, als sei sie durch einen auferlegten Zauber erstarrt. Kagome konnte erkenne, dass er seinen Kopf etwas weiter nach vorne gereckt und seine Augen leicht zusammengekniff, als sie einen Schritt näher herangetreten war. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Alle mussten sie für eine Art Erscheinung halten. Auch als sie bereits vor ihm stand, hatte er sich noch nicht aus seiner Erstarrung gelöst, weshalb Kagome sich zu ihm hinunter beugte, bis sie auf Augenhöhe waren. „Ich bin zurück, Shippo-chan!““, flüsterte sie dem Kitzunen entgegen und strich ihm durch das rotbraune Haar. Das Einzige, was sie jedoch vernehmen konnte, war ein Schniefen, gefolgt von „UAH KAGOME!“, und schon hatte er sich in ihre Arme geworfen. Fest drückte sie ihn an sich. "Koga, wir sollten gehen.“ Ayame war neben ihn getreten. “Katsuro und Aki müssen verarztet werden.“ Er nickte. „Gehen wir.“ Lautes Rauschen erklang. Vor ihnen erhob sich ein mächtiger Wasserfall, dessen Wassermassen zu ihren Füßen in den Fluss stürzten. Die Gruppe betrat einen schmalen Pfad unterhalb des Wasserfalls. „Seid vorsichtig, hier ist es extrem rutschig.“ Achtsam setzten sie hierauf einen Fuß vor den Anderen. Zugleich stützen sie sich noch mit der Hand an der Wand ab. Bei Sango, Kikyo, Ayame und den Anderen konnte man erkennen, dass sich schon öfters den Pfad erklommen hatten. Sota blickte ab und zu nach hinten, da seine Schwester hinter ihm ging. „Er macht sich bestimmt immer Sorgen um dich.“ Kagome sah zur Seite und konnte in ein Paar smaragdsgrüne Augen schauen. „Ayame-chan!“, fing sie an, bevor. „Und ich mache mir umso mehr Sorgen um ihn.“ Die junge Youkainickte. „Es ist schön, dass du wieder da bist,Kagome-chan.“ Sie lächelte kurz. „Ich denke Sango und Kikyo haben dich schon über alles informiert.“ „Über das Gröbste. Es sieht ziemlich schlimm aus, nicht wahr!?“ Ayames Blick war Antwort genug. Ein Ruf lies alle Beide aufsehen. „KOGA IST ZURÜCK!“ Yu sowie auch Mugi blickte nach oben. Sotas Augen folgten. Das Aufblitzen einer Flamme oder etwas ähnlichen war hinter dem Wasserfall zu erkennen. Dann endlich waren sie am Ziel. Sie konnten einen Höhleneingang erblicken, der hinter dem Wasserfall verborgen lag. Zwei Wachposten nickten ihnen zu, als sie diesen passierten. Die Vier machten große Augen, als sie endlich das Innere der Höhle einsehen konnten. Vor ihnen breitete sich ein kleines Dorf aus. Überall befanden sich Hütten. Menschen eilten durch die Höhle, die riesig war. Von überall waren Stimmen zu hören. Yu hatte die Ursache der aufblitzenden Flamme ausfindig gemacht. Wachposten, die oberhalb der Höhle postiert waren. Die Vier waren beeindruckt. „Koga ist zurück!“, erklang es erneut. „Und er hat Neuankömmlinge mitgebracht.“ Einige traten umgehend näher. Begrüßten die Gruppe, als bereits unter diesen ein Raunen umher ging. Ein älterer Mann trat zusammen mit einigen anderen Dorfbewohnern hervor. „Kagome-sama!“ Diese wandte sich sofort um und konnte die Bewohner aus Kaedes Dorf erkennen. Langsam verneigten sie sich vor der junge Miko. Kagome tat es ihnen nach, bevor sie noch etwas näher trat. „Es freut uns, euch gesund und munter wieder zu sehen, Kagome-sama!“ Diese begann zu lächeln. „Ich bin ebenfalls erfreut zu sehen, dass es euch gut geht.“ „Was geht denn jetzt ab?“ Mugi hatte sich hinter Kagome gestellt und die ganze Szene beobachtet. „Man Onii-chan, hättest du letztens zugehört, wüsstest du, dass Kagome in dieser Zeit eine Miko ist, die die Splitter des Shikon no Tama sucht.“ „Na toll mit den Splittern wusste ich auch, Yu.“ Aber eine Miko? Jetzt kannte er sie bereits ein Jahr und je länger sie in dieser Welt waren, desto fremder wurde sie ihm. Aufmerksam begann er sie zu mustern, was von Koga natürlich sofort bemerkt wurde. Er war schon im Begriff einige Worte mit diesem Kerl auszutauschen, wurde dann jedoch abgehalten. „Koga!“ Der Ookami-Youkai wandte sich um. Ginta und Hakkaku kamen auf ihren Anführer zugerannt, als sie jedoch inne hielten. Verdutzt blickten sie auf die junge Schwarzhaarige, die hinter Koga aufgetaucht war. „Ne…, Nee-san!“, riefen sie gleichzeitig los. Diese wandte sich sofort in ihre Richtung. „Nee-san, willkommen im Bau.“, gab Ginta von sich, umarmte Kagome herzlich. „Bau?“ Sota blickte zu Kohaku. „Der Name dieser Höhle.“, erklärte er ihm. Kagome hingegen hatte an einer ganz anderen Frage Interesse und legte auch schon ohne Umschweife los, nachdem sie sich aus der Begrüßung gelöst hatte. „Ginta, Hakkaku, schön euch zu sehen. Wisst ihr wo Inu Yasha ist?“ Die zwei Angesprochenen legten umgehed ihre Stirn in Falten. „Ähm. Nee-san, es tut uns leid, aber er ist nicht hier.“ Enttäuschung machte sich in Kagomes Gesicht breit. „Aber keine Angst, er wird bald wieder hier sein. Er und Miroku sind nur kurz etwas überprüfen gegangen.“, versuchten sie sie wieder etwas aufzumuntern. Kagome nickte jedocoh nur still. Ayame war zwischenzeitlich damit beschäftigt, den sich wehrenden Drachen-Youkai sowie Aki in die Obhut einer der Bewohner. „Seine Wunden müssen versorgt werden.“ „Verdammt noch mal, Ayame. Mir geht es gut!“, knurrte Katsuro ihr entgegen. Seine Helfer ließen jedoch nicht los. „Das bekommen wir schon hin.“ Und umgehend entfernten sich die zwei Frauen mit den beiden Verletzten. Koga blickten den Beiden nach, bevor er sich an die wandte, die mit ihm angekommen waren. „Es ist ziemlich spät. Es wird das Beste sein, wenn wir uns erst einmal ausruhen. Wir werden dann morgen früh über alles reden.“ Niemand widersprach. Alle spürten die Strapazen der letzten Tage in den Knochen. Seit sie von Goshinboku aufgebrochen waren, hatte sie fast keinen Schlaf gehabt. Waren unentwegt weiter gelaufen. Der nächste Tag begann genauso regnerisch und trist, wie der Tag zuvor endete. Wie ein dicker Schleier legte sich der Regen über den Wald. Fast alle die am gestrigen Abend mit Koga angekommen waren, befanden sich nun in einer Hütte, die tief im Inneren der Höhle lag. Aki hatte inzwischen ihre Wunden versorgt bekommen und war den Neuankömmlingen vorgestellt worden. Der Einzige, der jetzt noch fehlte, war Katsuro. Die Strohmatte, die sich an der Tür befand, wurde zur Seite geschoben und eine alte Frau mit grauen Haar und Mikotracht trat ein. „Kaede-oba-chan.“ Zugleich spürte die alte Frau, wie zwei Arme um sie geschlungen wurden. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie Kagome ins Gesicht blickte. „Ich bin froh, dass es dir gut geht , Kaede oba-chan!“ „Lass dich anschauen, mein Kind.“, gleichzeitig umfasste sie Kagomes Gesicht mit ihren Händen, musterte sie aufmerksam. „Du bist noch hübscher geworden.“, war ihr abschließendes Urteil und das junge Mädchen errötete leicht. Sie sah zur Seite, ohne Kagomes Gesicht loszulassen. „Wie ich sehe, wurdest du bereits über alles aufgeklärt. Während deiner Abwesenheit hat sich vieles verändert.“ „Ich weiß.“ Ihr Blick richtete sich ebenfalls auf den Tisch, der sich in der Mitte des Raumes befand. Dort hatte Sango eine der Karten, die sich in diesem Raum befanden aufgerollt. Kagome war bereits gezeigt worden, welche Gebiete derzeit unter der Kontrolle des Feindes standen. Es war erschreckend. Kenta hatte ihr erklär, wo sich die Stützpunkte von Takako befanden. Kleine Festungen, die aber immer gut besetzt waren und verhinderten, dass irgendetwas oder irgendjemand an die verborgene Festung heran kamen. Die Menschen und jene, die Takako die Stirn boten^, waren tief in den Südwesten, sowie in den Westen getrieben worden. Das restliche Land stand vollkommen unter seiner Kontrolle. In diesen Bereichen hatten sich viele Städte gebildetmit Stützpunkte an den Grenzen, um zu verhindern, dass Takako noch weiter vor drang. Einige befanden sich noch im Feindesgebiet. Aber auch nur aus dem Grund, weil dort Mikos, Hoshis oder Andere lebten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, diese Menschen und den Ort zu beschützen. Starke Bannkreise wurden über die Städte gespannt. Viele andere Youkai waren vollkommen von der Bildfläche verschwunden, ohne jegliche Spur zu hinterlasesen. Als hätten diese niemals existiert. Andere hatten sich dem Widerstand angeschlossen. Sesshomaru hatte die Führung in den westlichen Gebieten, in seinem Reich, übernommen. Selbst dort hatte es einige Einbußen gegeben. Kagome war gerade dabei Koga, Kaede und den Anderen zu berichten, wie es ihr gelungen war wieder in die Sengoku Jidai zurückzukehren. Klärte sie derzeit über die Veränderungen in ihrer Zeit auf, als sie unsanft nach hinten gerissen wurde und sich jemand auf ihren Platz am Tisch breit machte. „Mann, immer diese jungen Dinger, die meinen etwas berichten zu müssen.“ Demonstrativ schüttelte Katsuro noch seinen Kopf, bevor er sich an Koga wandte. Dieser schaute jedoch an dem jungen Youkai vorbei, was Katsuro ganz und gar nicht verstand. „Hey Koga, ich hab mit dir gesprochen!“, maulte er los. Sango wollte gerade den Mund öffnen, als bereits Kagome Stimme erklang. „AUA! Darf ich mal fragen, was das sollte?“ Die Miko rappelte sich schwerfällig wieder auf und stemmte ihre Arme in die Hüfte. Sie versuchte ruhig zu klingen und es gelang ihr zu ihrem eigenen Erstaunen auch. Doch innerlich hatte es bereits begonnen zu brodeln und alle Anwesenden, die sie etwas besser kannten, wussten das. Sie mussten der Schwarzhaarigen nur ins Gesicht blicken. Der Angesprochene drehte sich gelassen um. „Sorry. Aber du hast auf meinem Platz gestanden.“ Dabei machte er noch eine leicht herablassende Handbewegung. „Ach so?!“ Kagome beugte sich etwas nach vorne und betrachtete sich den Tisch sowie den Fußboden etwas genauer. „Wie kommt es dann, dass hier nirgends dein Name steht?“ Mit großen Augen schaute sie zu dem jungen Youkai auf. „Hey, jetzt werd hier bloß nicht frech.“, knurrte er los. „Ich gehör schließlich zu den besten Kämpfern hier überhaupt. Und dich hab ich hier noch nie gesehen, Bauernmädchen. Alle denken weil sie ein paar Pfeile und einen Bogen haben, könnten sie glatt gegen Naraku oder Takako antreten und ihn besiegen. Tse. Du solltest mir gegenüber gefälligst etwas mehr Respekt zeigen, Kleine!“ Eitel hob er sein Kinn an, unterstrich somit noch seine Aussage. Dann trat er einen kleinen Schritt nach vorne und stupste Kagome leicht gegen die Stirn. Koga begann mit den Kopf zu schütteln. Wollte sich der Kerl etwa sein Grab schaufeln? Doch er würde den Teufel tun und sich da einmischen. Kagome konnte sich wehren, sie hatte ja lange genug an Inukoro üben können. Er stieß die Luft leise aus, bevor er dem Streit wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. „Respekt?“, knirschte Kagome zwischen ihren Zähnen hindurch. Gleichzeitig begann ihre linke Augebraue gefährlich zu zucken. „Ja, Respekt! Schließlich…“, wollte er seinen Vortrag fortsetzen. „Schließlich was? Weil du ein Youkai bist?“ Erstaunt schaute er Kagome nun an. „Was? Hast du gedacht, ich weiß es nicht? Ich hab dein Youki bereits wahrgenommen, als du noch nicht im Raum warst.“, antwortete sie schnippisch. „Und nochmals auf das Bauernmädchen zurückzukommen. Ich war an Naraku schon näher dran, als du es dir je wünschen wirst.“ Kagomes Stimme war schon um einiges lauter geworden. Es würde nicht mehr viel Fehlen und sie würde ganz die Beherrschung verlieren. „WAS BILDEST DU DIR EIN!“, schnappte Katsuro los und schlug zugleich mit der Faust auf den Tisch. Kagome blähte die Backen auf. „WAS ICH MIR EINBILDE!?“, brüllte sie zurück. Jetzt trat Ayame dazu, schlichtend ihre Hände erhoben. „Hey. Hey, ihr Zwei. Beruhigt euch wieder.“ Doch beide nahmen keinerlei Notiz von ihr. Katsuro hatte erneut Kagome etwas entgegen geworfen. „KATSURO!, ertönte jetzt eine weitere Stimme. „DU VERGREIFST DICH IM TON! DU SOLLTEST WISSEN, MIT WEM……“ „HALT DICH DA RAUS, SHIPPO!“, keifte der Youkai los. Er hob zugleich seine Hand. Kagome wusste, was nun folgen würde. Sie hob aus diesem Grund ebenfalls ihre Hand, wollte nach dem Arm von diesem Katsuro greifen „WAG ES NICHT IHM EINE KOPFN…“, fauchte sie los, als dieser „WENN INU YASHA DA WÄRE, WÄRST DU NICHT SO AUFMÜPFIG!“, von sich gab. Umgehend erstarrte sie in ihrer Bewegung. Katsuro war dies ebenfalls aufgefallen, weshalb er inne hielt und sie irritiert musterte. Kagome spürte augenblicklich ein dumpfes Gefühl in der Magengegend, so als ob sie dort einen mächtigen Faustschlag abbekommen hätte. Alles begann sich zu verkrampfen, zu schmerzen. „Entschuldigt mich.“, und schon war sie verschwunden. „Du Idiot!“, war das Nächste, was Katsuro seitens Koga an den Kopf geworfen bekam. „Was…….? Was hab ich denn gemacht?“, fragte er noch irritierter, als er Kogas strafenden Blick wahrnahm. „Was?“ Er bekam jedoch keine Antwort, stattdessen wandte sich der Ookami-Youkai mit einem schweren Schnaufen an Kikyo. Er wusste, dass sie die noch offenen Fragen beantworten konnte. ~ Langsam schritt sie an ihre beste Freundin heran. Deren Blick war in die Ferne gerichtet. Die Taijiya wusste, dass sie dort kein Ziel suchte. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. Sie hatte sie die letzte Zeit sooft weinen gesehen und es schmerzte sie. Sie litt mit ihr, war sie doch wie eine kleine Schwester für sie. Sie, Miroku, Shippo und Inu Yasha waren in der Zeit, in der sie gegen Naraku gekämpft hatten, zu ihrer neuen Familie geworden. Sie konnte es nicht ertragen, einen von ihnen leiden zu sehen und doch hatte sie es nicht verhindern können. Jeder von Ihnen hatte in letzter Zeit gelitten. „Kagome-chan?“ Es erfolgte keine Reaktion, weshalb sich die Braunhaarige direkt neben die Miko stellte. Ebenfalls durch die Öffnung, die sich in der Felswand ergab hinausblickte. Ihre Augen glitten über die trostlose Landschaft. „Ich wollte stark sein. Ich hab es die ganze Zeit versucht. Und irgendwie ist es mir auch gelungen. Zumindest einigermaßen.“, gab Kagome leise und tonlos von sich und zuckte zugleich leicht mit ihren Schultern. „Aber……….aber als ich erneut seinen Namen gehört habe, da konnte ich einfach nicht mehr.“ Sie seufzte kurz auf. „Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als ihn zu sehen und doch habe ich Angst davor.“ Sie hob ihren Blick noch mehr an. Schaute nun in die graue Wolkendecke hinauf. Ja, sie hatte Angst. Sie wusste nicht warum. Doch es war da. Dieses Gefühl. „Es tut mir leid, Sango-chan!“ Die Taijiya wandte ihren Kopf leicht zur Seite und schaute sie fragend an. „Ich rede hier von meinen Sorgen. Dabei hast du selbst genug. Du hast Miroku-sama ebenfalls seit zwei Wochen nicht gesehen. Weist nicht wie es ihm geht und ich….“, sie brach ab. Immer mehr und mehr Tränen bahnten sich ihren Weg. Sango hingegen hatte bisher noch nichts gesagt, sondern zunächst nur mit dem Kopf geschüttelt. Für was entschuldigte sie sich nur? Warum sollte sie ihr daraus einen Vorwurf machen? „Weist du, seit jenem Tag, damals, vor einem Jahr, hat er fast vollkommen aufgehört über dich zu sprechen. Ich denke, er hat so versucht den Kummer, den er in sich getragen hat, zu ertragen. Dein Name ist ihm so selten über die Lippen gekommen, dass man fast glaubte, er hätte vergessen wie man ihn ausspricht. Er hätte dich vergessen!“ Verbitterung lag in ihrer Stimme, bevor sie etwas freudiger fortfuhr.„Aber so war es natürlich nicht. Wir wussten, dass er nur an dich dachte. Das schlimmste war, als wir das Dorf verlassen mussten und somit auch Goshinboku und Hone-Kui-no-Ido. Jeden Tag hat er sich dort aufgehalten. Ich denke, so war er dir wenigstens etwas nahe. Danach hat Inu Yasha uns noch mehr Sorgen gemacht. Er hat sich immer mehr und mehr zurückgezogen, hat sofort abgeblockt, bei jeder kleinen Anspielung auf dich. Du weist wie er dann ist." Sango lachte kurz, leise auf. "Er zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Reagiert vollkommen stur, wie ein kleines trotziges Kind.“ Kagome begann etwas zu lächeln. Ja, sie wusste, wie Inu Yasha dann sein konnte. Sango hatte sich zu ihr gewandt, ihre Hände auf ihre Schulter gelegt. „Aus diesem Grund und noch aus vielen anderen, sind wir überglücklich, dass du wieder da bist. Wir haben dich alle vermisst, Kagome-chan. Und du musst dich für überhaupt nichts entschuldigen. Ich weiß, dass du dir genauso Sorgen um Hoshi-sama, wie um mich gemacht hast, als du in deiner Zeit warst. Du warst ein ganzes Jahr nicht da. Es ist doch verständlich, dass du dir nichts sehnlicher wünscht, als ihn endlich wieder zu sehen. Schließlich liebst du ihn und er liebt dich. Deine Angst ist somit auch vollkommen unbegründet. Also hör auf zu weinen.“ Sanft strich sie über die Wange der Miko, die sie dankbar ansah. „Danke,Sango-chan.“ „Ist doch selbstverständlich“, gab diese zurück, bevor sie Kagomes Hand spürte, die sich um die ihre gelegt hatte. „Lass uns zurückgehen, Sango-chan. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: „Habt ihr inzwischen herausfinden können, was vorgefallen ist?“ Eine dunkle Stimme tönte durch den Saal. Zwei der Yoidore Tenshi verbeugten sich noch etwas mehr vor der Person, die sich vor ihnen aufgestellt hatte. „Takako-sama, wir sind wie befohlen in das Dorf eingekehrt, in der bisher Inu Yasha gelebt hatte. Nach längere Suche konnten wir dann auch Manabu und Kanabu, oder besser das, was von diesen übrig geblieben ist, finden.“ Die Augenbrauen der schwarzen Gestalten erhoben sich etwas. „Große Macht muss dort am Werk gewesen sein. Sehr große Macht. Ebenfalls konnten wir herausfinden, dass die Taijiya dort gewesen sein muss.“ Dann hatte er in diesem Punkt Recht gehabt und sie war nicht ums Leben gekommen. Sein Plan war also nicht aufgegangen. Etwas, was er hasste. „Ein Miko!“ Eine Gestalt trat aus der Dunkelheit heraus. Die Stellen ihres Körpers, die nicht von Stoff bedeckt waren, waren mit merkwürdigen roten Zeichen übersäht. „Was meinst du damit?“ „Eine Miko, die wir bisher nicht kannten. Die bisher nicht erschienen war.“ Sie trat näher auf ihn zu. „Deinem Vater jedoch sehr wohl bekannt. Die Wiedergeburt Kikyos. Die Miko, die den Namen Kagome trägt ist zurückgekehrt, zusammen mit den Shikon no Kakera.“ Ein Lächeln bildete sich um die Mundwinkel Takakos. „Du weist, was das bedeutet. Es hat begonnen. Die Prophezeiung wird das hervor bringen, was du dir wünscht.“ Sie strich übers seinen schwarzen Kimono, bevor sie ihre Arme um ihn schlang. Ihre Lippen befanden sich direkt an seinem Ohr. „Dein Begehren!“, hauchte sii, wich dann wieder zurück. „Beide werden ihr Schicksal erfüllen und auch er……´wird seinen Platz einnehmen.“ Takako wandte sich wieder an seine beiden Untergebenen. „Geht und berichtet Dyuri und Gokuraku von dieser Begebenheit“ „Wie ihr befehlt, Takako-sama!“ Takako sah auf die Frau neben sich. Ihre Augen glitten kurz hinüber zu dem mächtigen Schwert, das sich dort auf einem Altar aufgebahrt, befand. Man konnte die Macht förmlich greifen, die von diesem ausging. Dort ruhte es und wartete auf denjenigen, der dazu bestimmt war, es zu führen. „Korin, was amüsiert dich so!“ Die junge Frau wandte ihren Blick wieder auf ihren Herren und Geliebten. „Ihr Versagen amüsiert mich.“ Sie gab einen kleinen Laut von sich, als er ihre Hüfte umfasste und sie zu sich zog. „Ihre vergeblichen Bemühungen.“ :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: „Sie ist also entdeckt worden!“ Ertönte die Stimme in der weißen Halle. „Ja, während des Kampfes war es uns nicht mehr möglich, ihre Anwesenheit zu verschleiern.“ Eine Frau in Mikotracht, erhob sich langsam wieder. Sie hatte gerade ihren Bericht geschlossen. „Dann werden wir ihnen nun ihr Schicksal offenbaren. Schickt einen Boten. Sie sollen unverzüglich aufbrechen. Ihre Anwesenheit ist hier von Nöten“ Eine kleine Lichtgestalt erhellte sich mehr und mehr, bis ihr Licht sekunden später erloschen war. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Langsam senkte sich der Tag zu neige. Die Dunkelheit löste nun wieder den bereits ohnehin so grauen Tag ab. Keine einzige Minute war vergangen, an der es nicht geregnet hatte. Man konnte fast denken, dass sich das Wetter der Stimmung, die auf dem Land lag, langsam begann anzupassen. Kagome hatte sich für den Rest des Tags zurückgezogen. Gedankenverloren betrachtete sich gerade den Shikon no Kakera, den sie besaß. Zwei weitere Splitter waren noch hinzugekommen und der Shikon no Kakera hatte sich dem entsprechend vergrößert. Es fehlten nur noch wenige Juwelensplitter. Ob diese jedoch bereits in die Hände des Feindes gefallen waren, wussten sie nicht. Wie groß das Stück war, das Takako besaß, darüber konnte Kikyo keine Aussage machen. Sie ließ vom Juwelensplitter ab und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Strich Shippo, der neben ihr saß, durch das buschige Haar. Seitdem sie hier angekommen waren, hatte sie keine Schmerzen mehr verspürt. Und doch war sie immer noch am Grübeln, was das gewesen war. Dieses Leuchten, das sie in der Dunkelheit gesehen hatte, war ihr so bekannt vorgekommen. Dieses Gefühl. Und dann hatte sie ihn gesehen. Ihren Inu Yasha. War es real gewesen? Es hatte sich zumindest so angefühlt. Sein Blick. Er hatte ihr eine Gänsehaut eingejagt. So warm und liebevoll. Aber wieso waren sie dann nicht zueinander durchgekommen? Sollte das bedeuten, dass sie ihn nicht sehen würde? Jetzt wo sie wieder zu Hause war? Das durfte nicht sein! Aber was sollte damit gesagt werden? Sie fühlte, wie ihre Gedanken mehr und mehr begannen abzudriften, Und es geschah erneut. - Ihr Blut, ihre Empfindungen tragend im ewigen Kampf vereint,- - Wird das, was vom schwarzen Herren begehrt erwecken und ……. - Erneut nur Bruchstücke, die die Stimme verlauten ließ. Was hatte dies nur zu bedeuten? Was bloß? Kagome schaute auf Shippo hinunter, der zwischenzeitlich eingeschlafen war. Sie begann leicht zu lächeln, bevor sie sich aufrichtete. Dieses Gefühl, das sie gerade verspürte. Ihre Augen weiteten sich. Konnte es wirklich sein? Ohne noch zu länger zu zögern, sprang sie auf die Beine und rannte los. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Gerade eben hatte er die Barriere passiert. Sein silbernes Haar klebte an seiner Stirn. Miroku befand sich direkt neben ihm. Er musste zugeben, dass selbst er froh war, endlich wieder zurück zu sein. Für das Dorf, war jede Hilfe zu spät gekommen. Die Menschen, die dort gelebt hatten, waren alle getötet worden. Die Yoidore Tenshi hatten keinen am Leben gelassen. Die Barriere war gebrochen worden. Der Miko hatten sie einen qualvollen Tod bereitet. Das war ihr Bestreben. Jedes Lebewesen, das nicht zu ihnen gehörte zu töten. Sie waren ihren Spuren gefolgt. Einige Menschen hatten sie mit sich genommen. Sie hatten aber keiner dieser Menschen retten können. Diese verdammten Tenshi. Als sie bemerkten, dass sie verfolgt wurden, hatte sie jeden einzelnen getötet. Dadurch war seine Wut noch mehr angestachelt worden. Sie hatten im Gegenzug keinen dieser Dreckskerle Leben gelassen. Inu Yashas Stimmung war aufgrund dessen nicht gerade die Beste. Seine Wunden schmerzten höllisch und er fühlte die Müdigkeit. Und dann wieder diese merkwürdige Stimme. Was sollte das? Bis jetzt hatte der Hanyou sich daraus keinen Reim machen können. Und dann hatte sie ihm noch gegenüber gestanden. Kagome! Der Schmerz in ihm war dadurch noch gewachsen. Er wollte das nicht. Es schmerzte jetzt schon so sehr. Wieviel mehr sollte er denn noch ertragen? Er sehnte sich jetzt nur nach Schlaf. Schlaf und Ruhe. Da war es, was er nun benötigen würde, um auf etwas andere Gedanken zu kommen. Der Hanyou konnte ein leichtes Seufzen seitens Miroku vernehmen. Dieser hatte den Wasserfall erblickt. Inu Yasha musste nicht aufsehen. Wozu auch. Er kannte den Weg. Das Rauschen kam immer näher. ~ So schnell sie konnte, rannte sie an den Wachen, die sich am Eingang zur Höhle befanden, vorbei, den schmalen Pfad hinunter. Die junge Miko konnte derzeit noch nichts erkennen und doch begannen sich bereits ihre Gedanken zu überschlagen. Nur ein Name befand sich dort und hallte immer und immer wieder. Schrie förmlich nach ihm. Noch ein kleiner Schritt und sie würde wissen, sie würde sehen, ob es wirklich das war, was sie sich erhoffte. Kagome legte ihre Hand an die kalte Felswand. Sie musste sich stützen. Sie wusste nicht, ob ihre zitternden Knie sie sonst noch tragen würden. Zögerlich trat sie nach vorne, blickte an dem Schleier aus Wasser vorbei und hielt inne. Der Hanyou hatte bisher noch nicht aufgesehen. Immer noch schritt er langsam auf den schmalen Pfad zu. Miroku hingegen, der inzwischen vor ihn getreten war, hatte gestoppt und trug ein Lächeln auf den Lippen. „Inu Yasha!“ Es erfolgte keinerlei Reaktion, weshalb er den Hanyou an der Schulter packte und dessen Namen lauter aussprach. „Inu Yasha!“ Dieser riss seinen Kopf zur Seite. „Was ist, Miroku?“, knurrte er gereizt. Doch der Hoshi antwortete ihm nicht, sondern hob nur seinen Stab, während er begonnen hatte zu grinsen. Inu Yasha hatte seinen Kopf noch keinen einzigen Zentimeter bewegt. Blickte immer noch den Hoshi an, der sich neben ihm befand und doch begannen sich seine Augen immer mehr und mehr zu weiten. Er konnte den Wind spüren, der um ihn herum strich und den Duft, den er so vermisst hatte, an seine Nase trug. Der Duft von Wildblumen. Ihren Duft. Langsam begann er seinen Kopf zu wenden, hinauf zu blicken. Seine Gedanken begannen zu rasen. Ihr Geruch wurde immer intensiver. Dieser unverwechselbare Duft nach Wildblumen vermischt mit dem salzigen Geruch von Tränen. Sie weinte! Als er sie endlich erblickte, kam es ihm so vor, als würde er in eine andere Welt eintauchen. Nichts um ihn herum existierte mehr. Es gab nur noch sie. Sie, der Mittelpunkt seines Universums. Seine goldgelben Augen blickten gebannt auf die junge Miko. Ihre rehbraunen Augen, die auf ihn hinabsahen. Der Wind, der ihr seidiges Haar zur Seite hob. Das Lächeln, das sie auf ihren Lippen trug und nur für ihn bestimmt war. Er fühlte wie sich ein Zittern über seinen gesamten Körper legte, unfähig sich zu bewegen. War sie auch kein Trugbild? War sie real? Seine Ohren begannen leicht zu zucken. Schritte waren zu vernehmen. Ihre Schritte, die die Miko den kleinen Pfad, der sie voneinander trennte, hinunter trugen. Zentimeter waren sie nur noch von einander getrennt. „Ka….go….me!“, kam es leise über seine Lippen. „INU YASHA!“, erklang ihr Stimme, bevor sie ihre Arme um seinen Hals schlang und sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Sie spürte die Lippen des Hanyou auf den ihren. Seine Arme, die sich um ihren Köper legten und er sie noch mehr zu sich zog. Immer noch rannen ihr Tränen die Wange hinab. Endlich war sie wieder bei ihm. Endlich konnte sie ihn wieder spüren. So lange hatte sich ihr Herz nach ihm verzehrt. Am liebsten hätte sie sich nie wieder von ihm gelöst. Doch sie wurde leicht nach hinten gedrückt, weshalb sie aufsah. Goldgelbe Augen trafen auf rehbraune. Sanft strich sie ihm über seine Wange. Der Hanyou hatte seine Lippen aufeinander gepresst. Ein riesige Klos steckte ihm im Hals. Er wusste, dass er im Moment nicht in der Lage war, einen Ton herauszubringen. Er schaute sie daher einfach nur an. Versank in ihren tiefen Augen. Ein ganzes Jahr. So lange hatte er auf ihre Rückkehr warten müssen und nun stand sie vor ihm und lächelte ihn an. Immer noch weinte sie. Er hasste es, ihre Tränen zu sehen. Liebevoll wischte er diese weg, bevor er sie erneut zu sich zog. Sein Gesicht in ihr schwarzes Haar eintauchte.„Kagome….ich, ich…, du ……hast mir so gefehlt!“, gab er leise von sich. „Ab jetzt, wirst du nicht mehr von meiner Seite weichen. Ok?“ Zu mehr war er im Moment einfach nicht in der Lage. Sie nickte kurz, ohne die Umarmung zu unterbrechen. Nein, sie würde niemals wieder das Risiko eingehen, von ihm getrennt zu werden. Niemals. **** Und ich verrate schon, wie die Überschrift des nächsten Kapis heißt. Die Nacht der Glühwürmchen. Bis dann Kapitel 8: Die Nacht der Glühwürmchen ------------------------------------- Die Nacht der Glühwürmchen Nach einer kleinen Ewigkeit lösten sie sich voneinander. Keiner der Beiden hatte wahrgenommen, dass der Regen zwischenzeitlich aufgehört hatte. Auch hatten sie den Hoshi, der sich auf einem Stein niedergelassen hatte, völlig vergessen. Kagome spürte erneut Inu Yashas Hand auf ihrer Wange. „Hör auf zu weinen.“ Sanft gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du weist ich mag das nicht!“, fügte er noch leise hinzu. Sie begann zu lächeln und sich mit dem Handrücken über die Augen zu fahren. Ja. Er hatte Recht. Sie sollte aufhören. Sie hatte so viele Tränen schon vergossen. Ihr Blick wanderte zu Miroku, der sich bisher zurückgehalten hatte. Dieser Moment sollte nur den Zweien gehören. Er erhob sich, als er Kagomes Blick wahrnahm. Sie konnte sein Lächeln sehen, dass sie erwiderte, bevor sie auf ihn zuschritt und von dem Hoshi in den Arm genommen wurde. „Schön, dass du wieder da bist,Kagome-sama!“, gab er von sich, als er sich wieder löste. „Schön zu sehen, dass es dir gut geht, Miroku-sama!“ Er wollte fortfahren, als „Seit wann bist du wieder da und wie?“ Inu Yasha hatte sich neben sie gestellt und seinen Arm um sie gelegt. „Seit ca. einer Woche. Das ist eine etwas längere Geschichte.“ Sie begann wieder zu lächeln. „Dazu haben wir dann auch noch später Zeit.“ Verdutzt sah Kagome ihren Hanyou an, der gerade nach ihrer Hand griff.Ihm war es im Moment vollkommen schnuppe, wie Kagome wieder zurückgekommen war. Hauptsache, sie war wieder zurück. Und er wusste, dass er sie nur für sich ganz alleine wollte. Sie mit niemanden teilen wollte. Seine egoistische Seite nahm voll und ganz Besitz von ihm. Aber das war Inu Yasha ziemlich egal. Schließlich hatte er jetzt ein Jahr auf sie warten müssen. „Miroku, wir sehen uns morgen.“ Der Hoshi nickte kurz und schon waren beide in einer unscheinbaren Felsspalte verschwunden. Miroku begann leicht zu schmunzeln, bevor er sich auf den Weg machte. Schließlich müsste er ja noch Sango begrüßen. ~ Wohin er sie führte wusste sie nicht. Das Wichtigste war er. Sein Griff um ihre Finger wurde etwas fester, als die Dunkelheit sie mehr und mehr umschloss. Sie konnte ganz leicht das Grollen des Wasserfalls durch die Felswand hören und den Wind, der sich durch die Spalte kämpfte. Angenehme Wärme umgab sie. „Wir sind gleich da!“ Und einige Zeit später konnte sie bereits den Ausgang erkennen. Das Zirpen von Grillen war zu hören. Der Geruch von Gras lag in der Luft. Da der Weg etwas steiler geworden war, half der Hanyou ihr, die letzten Meter hinauf. Ein kleines Fleckchen Idylle zeigte sich im Schein des Mondes, der durch die aufgebrochene Wolkendecke zum Vorschein kam. Doch der Hanyou war noch nicht am Ziel. Erneut griff er nach ihrer Hand und führte sie weiter. An einer heißen Quelle stoppte er endlich. „Inu Yasha, was…“ Doch ihre Lippen wurden durch seinen Finger wieder verschlossen. „Warte einen Moment.“ Ihr Blick begann umher zu schweifen. Was wollte er ihr zeigen? Und dann konnte sie es sehen. Das Licht des Mondes drang durch das Dach der Bäume und zugleich begannen hunderte von Glühwürmchen im warmen Licht zu erstrahlen. „Wunderschön.“, hauchte die junge Miko und erhob zugleich ihre Hand. Versuchte die tanzenden Lichte zu berühren. Inu Yasha hatte seine Arme um ihre Hüfte geschlungen und seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt. Kagome Augen ruhten immer noch faziniert auf dem Schauspiel, was sich ihr bot. Beide genossen einfach diesen Moment. Die Nähe des Anderen. So lange hatten sie darauf verzichten müssen. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Völlig unbemerkt war der Hoshi in den Bau gelangt. Mit kritischem Blick musterte er die Wachen am Eingang. So wie es aussah, musste er morgen aufgrund dessen mit Koga sowie auch Inu Yasha, ein ernstes Wort reden. Denn wäre der Bannkreis nicht, wäre es für ihre Feinde ein leichtes hier her einzumarschieren. Er klopfte sich auf die Schulter, bevor er die erste Steinstufe betrat. Es war für diese Zeit ziemlich ruhig, was Miroku auch ganz recht war. Langsam schritt er weiter die steinernen Stufen hinauf. Er hatte ein ganz bestimmtes Ziel. Der Hoshi wusste, dass er sie dort finden würde. Dieser Ort lag im inneren der Höhle. Viele trauten sich dort nicht hin, da sie der Meinung waren, Geister aus alten Zeiten herrschten über diesen Teil. Er begann zu grinsen. Miroku bemerkte die schimmernden Lichter, die sich an der Decke der Höhle hin und her bewegten. Jetzt war es nicht mehr weit. Ein Mauzen ließ ihn inne halten. Und sein Grinsen wandelte sich in ein sanftes Lächeln. Er trat zwei Schritte nach vorne und er konnte sie endlich mit seinen Augen erfassen. Die Taijiya hatte ihm den Rücken zugewandt, weshalb sie ihn noch nicht bemerkt hatte. Doch zwei andere Augen sahen ihm bereits entgegen. „Kirara? Was ist denn los?“ Sie sah zu der kleinen Katze hinunter, als „Sango!“ Für Sekunden versteifte sich ihr gesamter Körper. „Gott sei Dank.“, drang leise über ihre Lippen, bevor sie sich umwandte und sich zugleich nach oben drückte. Mit sanften Augen sah sie dem Hoshi entgegen. Dieser schritt auf sie zu. „MIROKU!“ Sie legte ihren Kopf an seine Brust, begann darauf zu schluchzen. Seine Arme umfassten ihren Körper, schaute auf ihr seidiges Haar hinab. Sie hatte ihn erneut bei seinem Namen genannt, wie sooft in letzte Zeit. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus. „Ist auch alles in Ordnung?“, ertönte ihre Stimme. Besorgt sah sie ihn an. Er lächelte hierauf. „Natürlich. Eigentlich muss ich derjenige sein, der diese Frage stellt.“ An Sangos Blick konnte er erkennen, dass sie nicht genau wusste, auf was er anspielte. „Du und Kohaku seid schließlich in den Fluss gestürzt.“ „Alles in Ordnung.“ Sie löste sich leicht von ihm. „Aber wir haben noch jemanden mitgebracht!“ Sie strahle förmlich, als sie diesen Satz aussprach. „Du wirst….!“ „Kagome-sama!“ Verdutzt sah sie ihn an. „Woher?“ „Gerade am Eingang. Sie ist Inu Yasha und mir entgegen gelaufen. Nun ja, mehr Inu Yasha.“ Er zog eine leichte Schnute. „Kannst du es ihr verübeln? Ich ha…IKK!“ Sangos Körper versteifte sich erneut. Doch dieses Mal gab es hierfür einen ganz anderen Grund. Sie begann zu zittern und ein ausgeprägter Rotton legte sich auf ihre Wangen. Der Hoshi stieß gerade einen erfreuten Ausruf aus. Seine Hand spürte etwas Wunderbares. HOSHI-SAMA!“. Presse sie hervor. Miroku riss hierauf seine Augen auf. Oh Gott! Er hatte sich hinreisen lassen. Er hatte es nicht einmal richtig mitbekommen. Abwehrend hob er seine Hände. „Sango, verzeih mir! Es war ein Reflex.“ „REFLEX!“, wiederholte sie wütend. Miroku wusste, dass es zu spät war. „AHHHHH!“ :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: „Lass uns baden gehen.“ Er horchte auf, schaute sie an. Sie hatte bereits begonnen, sich ihrer nassen Kleidung zu entledigen. Herausfordern grinste sie ihn nun über ihre Schulter hinweg an. „Was ist? Sind wir etwa feige geworden!“, begann sie zu necken, währen sie das letzten Stück Kleidung, dass ihren Körper verhüllte, zur Seite legte und zugleich den ersten Schritt in die heiße Quelle wagte. Kagome fühlte die Wärme, die sich um ihre Haut schmiegte. Inu Yasha räusperte sich kurz. Er musste jetzt seine Fassung bewahren, auch wenn das, was er gerade vor sich sah, ihn fast um den Verstand brachte. Aber er ließ sich doch nicht sagen, dass er feige sei. Das erlaubte sein Stolz schon gar nicht und Kagome wusste das. Das warme Wasser umschloss ihren gesamten Körper. Es war so entspannend. Kleine Wellen verrieten ihr, dass Inu Yasha auf sie zukam. Sie fühlte seine Lippen, die sanft ihre Stirn streifte, seine Hände, die sich zärtlich um ihre Hüfte legten. Ein leichter Seufzer entglitt ihr, als sie seine Lippen an ihren Hals spürte, er diesen mit Küssen bedeckte. Seine Zunge, die über ihre Haut strich, diese liebkoste. Kagome begann zu zittern. Erzittern aufgrund der Gefühle, die er in ihr erweckte. Keuchend richtete sie ihren Oberköper auf, legte ihre Arme um seinen Hals, bevor sie seinem Blick folgte. Dieser war auf die Kette gerichtet, die sie um ihren Hals trug. Vorsichtig strich sie darüber, weshalb er zu ihr aufsah, ihr liebevolles Lächeln erwiderte. „Ich habe sie immer bei mir getragen.“ Ja niemals hatte sie diese abgelegt. Das Zeichen ihrer Liebe zueinander. Kagome zog sich zu ihm. Legte ihren Kopf an seine Brust. „Ich liebe dich!“, kam es flüsternd über ihre Lippen. „Ich hatte solche Angst um dich. Angst, dass dir etwas passiert sein könnte und ich wüsste es nicht. Ich hätte nichts tun können.“ Ihre Stimme wurde brüchig. Ihre Ängste traten nun an die Oberfläche. Inu Yasha konnte spüren, wie sie begann zu zittern. „Ich hatte solche Angst.", schluchzte sie von neuem. “Niemand konnte mir sagen, wie es dir geht. Als wir im Bau angekommen sind, warst du nicht da. Was hätte ich gemacht, wenn….“ „SO WEIT WÄRE ES NIE GEKOMMEN!“, unterbrach er sie sofort. „Inu Yasha?“ Die Miko hob ihren Blick an und gleichzeitig weiteten sich ihre Augen. Ernst blickte der Hanyou ihr entgegen. Kagome fühlte, wie er sie fest an den Schultern packte. „Dafür habe ich nicht ein Jahr gewartet. Ein ganzes Jahr gekämpft. Kagome, das Einzige, was mich aufrechterhalten hat, war deine Stimme. Deine Stimme, die ich gehört habe und die mir immer wieder zugeflüstert hat, dass du zurückkommen würdest, koste es was es wolle. Dass ich auf dich warten soll“, schrie er ihr entgegen. Tränen rannen ihr erneut die Wangen hinunter und glitten in das Nass der Quelle. „Du hast mich gehört!“, war das Einzige, was von der Miko noch zu hören war, bevor sie die Lippen des Hanyous erneut mit der ihren versiegelte. Inu Yasha seufzte innerlich auf. Es tat so gut, sie wieder bei sich zu haben. Er hatte sie so sehr vermisst. Er löste sich von ihr, um ihn diese wunderschönen Augen zu blicken. Die innere Leere, die er empfunden hatte, war nun vollständig besiegt worden. Sie war wieder an seiner Seite. Bei ihm. Kagome spürte seine Hand, die zärtlich durch ihr Haar fuhr. Sein Atem auf ihrer Haut, als er sie erneut zu sich zog. Zu sich ein seine Arme, um sie zu spüren. Dieses Gefühl wieder zu verinnerlichen. Ein Kribbeln durchführ sie, als sie die Wärme seiner Haut spürte. Ja, ab jetzt konnte auf sie zukommen, was wolle. Sie wusste, wenn sie bei ihm war, würde sie zusammen mit ihren Freunden, mit ihm, alles schaffen. Ohne noch ein weiteres Wort fallen zu lassen, senkte Inu Yasha seinen Mund auf ihren. Es war bloß seine Lippen, die sie von neuem fühlte und doch begann ihr Herz noch heftiger zu schlagen. Die Erregung, die er so mühelos in ihr auslöste breitete sich, vom Bauch ausgehen, in ihr aus. Ein angenehmes Kribbeln, das sie so lange nicht mehr gefühlt hatte. Sein Kuss wurde immer stürmischer. Je tiefer und fordernder er wurde, desto mehr entschwanden ihre Gedanken. Nur noch der Gedanke an ihn konnte sie klar erfassen. Inu Yasha spürte Kagomes wilden Herzschlag an seiner nackten Brust. Seine Hände glitten durch das warme Nass und ertasteten bedacht ihren Körper, jedes Seufzen und jedes Erzittern, zu dem er sie brachte. Während seine Hände abwärts wanderten, begann er an ihren Lippen zu knabbern. Kagome fuhr mit ihren Händen über seinen Rücken, spürte seine angespannten Muskeln, seine Kraft. Wie konnte das nur sein? Er war immer so stark, fast unbändig und doch war er so sanft und zärtlich. „Ich liebe dich! Mehr als alles andere auf der Welt.“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor sie seine Lippen verschloss. Hungrig kostete sie von ihm. Er schmeckte so gut. Inu Yasha spürte ihr Verlangen. Ihr Kuss, der ungestümer, immer ungeduldiger wurde. Seine Hände wanderten zu ihrer Hüfte. Sie nahm wahr, wie sie etwas aus der Quelle gehoben wurde. In der Dunkelheit begegneten ihr seine jetzt fast gold schimmernden Augen. „Kagome….ich…!“, murmelte er, doch sie legte ihren Finger auf seine Lippen. „Sag jetzt nichts.“ Nein sie wollte jetzt einfach genießen. Seine Wärme, seine nähe, seine Liebe. Wind erhob sich. Das Rauschen der Blätter erklang in der Stille. Silbern schimmernde das Licht, das sich auf der Oberfläche der Quelle spiegelte, die Umgebung erhellte und die Farben des Waldes sanft ineinander verlaufen ließ. Ließ die beiden Wesen, die dort sich ihren Gefühlen zueinander hingaben, wie ein Zauber aus einer anderen Welt wirken. Blütenblätter, weiß wie Schnee, legten sich sanft nieder, bedeckten die Erde. Wiegten sanft auf den Wellen und erneut trug der Wind ein Flüstern an ihr Ohr. - Zwei Wesen, ihr Schicksal miteinander verflechtet - - Das Eine, unschuldig und rein, wie die Kirschblüte selbst - - Das Andere, ein Teil zweier Welten und doch fremd - Die beiden Liebenden hatten sich voneinander gelöst. Schauten sich verwirrt an. Hatten sie beide das gleiche vernommen? Dieses Geflüster. „Du hast es auch gehört, nicht wahr?“ Inu Yasha nickte bestätigend. „Schon öfters! Und dann noch…..“ „Diese Visionen!“ Inu Yasha brauchte nichts zu sagen. Sie konnte es in seinen Augen lesen. Er also auch. Wachsam ließ er seine Augen über die Umgebung gleiten. Für einen kurzen Augenblick wollte er nachfragen. Die Dinge ergründen. Dann jedoch hielt er inne. Sie spürte seine Blicke. Sein Augenmerk hatte sich wieder vollkommen auf Kagome, die dort vor ihm stand, gerichtet. Das Wasser der Quelle reichte ihr bis zur Hüfte. Sanft umrahmten schwarze ungeordnete Locken ihr Gesicht. Lose fiel ihr Haar den Rücken hinab, legten sich sanft auf ihre Schultern. Inzwischen reichte die schwarze Pracht bis zu ihre Hüfte hinunter. Blütenblätter hatten sich im seidigen Haar niedergelassen. Sie war umgeben vom Licht der Glühwürmchen und des Mondes. Mit ihren großen braunen Augen blickte sie ihn an. Sie wirkte in diesem Moment wie ein Engel. Das war sie. Sein Engel. Sie war ihm damals geschickt worden, um sein Leben zu ändern. Ihn zu retten. Ihn von seiner Einsamkeit zu erlösen. Der junge Hanyou begann erneut zu lächeln. Langsam zog er seine Miko Richtung Ufer. Als sie beide wieder festen Boden unter den Füßen spürten, reicht er ihr sein Suikanoberteil. Geschickt war er bereits in seine Hosen geschlüpft. Er würde sie sowieso nicht lange anbehalten. Ein Grinsen entwich ihm bei diesem Gedanken. Verschwand jedoch, sobald Kagome sich zu ihm umgedreht hatte. Als sich ihre Blicke trafen, konnten sie das Begehren des Anderen spüren. Die Sehnsucht in ihnen, die nach der Berührung des Anderen rief und gestillt werden musste. Die Nähe, nach der sie sich so lange verzehrt hatten und immer noch nicht befriedigt war. Das nächste, was Kagome spüren konnte, war, dass sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Etwas überrascht blickte sie ihren Hanyou an. „Aber Inu Yasha, deine Verletz……“ Doch er verschloss ihre Lippen mit einem süßen Kuss. Als er sich von ihr löste, konnte er einen leichten Rotschimmer auf Kagomes Wangen erkennen, was ihm erneut ein Grinsen entlockte. „Wir sollten gehen. Wir haben schließlich einiges Nachzuholen.“ Kagome hob hierauf etwas ihre Augenbrauen an. „Ach ja?! Und das wäre?“, gab sie gespielt unwissend zurück, bevor beide zwischen den Bäumen verschwanden. Das Geschehnis, das sich in der Quelle ergeben hatte, war für diesen Augeblick vergessen. ~ „Guten Morgen, Sango-chan!“ Die Taijiya drehte sich um und konnte Ayame erkennen, die auf sie zugeeilt kam. „Dir auch einen schönen guten Morgen.“ Sie wartete, bis Ayame neben sie geeilt war, bevor sie sich ebenfalls wieder in Bewegung setzte. Einige Kinder eilten kichern an ihnen vorbei, hinaus ins Freie. Erfreut blickte die Taijiya diesen nach. Wenigstens hier herrschte etwas Frieden und die Kinder konnten Kinder sein. „Hast du Inu Yasha heute Morgen schon gesehen?“ Sango wandte sich hierauf wieder an die Youkai. „Nein, noch nicht. Genauso wenig wie Kagome-chan.“ Es war den Beiden ja auch nicht zu verübeln, dass sie alleine sein wollten. „Ich hätte zu gern sein Gesicht gestern Abend gesehen, als Kagome-chan vor ihm gestanden hat!“, gab Ayame von sich und blickte verträumt nach oben. Wenn sie sich die Szene, die Miroku gestern Abend ihr geschildert hatte, bildlich vorstelle. Es muss absolut romantisch gewesen sein. Sie Seufzte auf. Dann jedoch wurde sie wieder ernst. Sie atmete einmal tief ein, bevor sie „Es wird Ärger geben, wenn Aki erfährt, wer Kagome wirklich ist.“ Sango nickte hierzu nur. # „Koga hielt es für das Beste, wenn Inu Yasha das aufklärt.“ Sango nickte erneut. Sie wusste von den Gefühlen, die Aki gegenüber Inu Yasha empfand. Alle wussten es. Nur der Hanyou war bisher dafür blind gewesen. Nun ja, sie wussten alle wie er war. Für so etwas hatte er noch nie einen Riecher. Und dann war noch Kagomes Abwesenheit zu berücksichtigen gewesen. Verständlich, dass Inu Yasha dafür ganz und gar keine Augen gehabt hatte. „Warten wir einfach ab!“, gab Sango daher von sich, bevor sie die erste Stufe der Steintreppe betrat. „HEY ANEUE!“ Sie erhob ihren Kopf und konnte Kohaku sowie Sota erkennen, die weiter oberhalb der Höhle waren und auf sie hinabblickten. Sie begann zu lächeln, bevor sich dieses verfinsterte. Sie hatte Miroku gesehen. Sofort wandte sie ihren Blick wieder ab und der Hoshi begann zu seufzen. Sie hatte seine Begrüßung gestern Abend mal wieder vollkommen falsch verstanden. Ein blauer Fleck an seiner rechten Schulter erinnerte ihn schmerzhaft an ihre Reaktion. „Du hast es mal wieder nicht lassen können Miroku!“ Sein Blick war nun auf Kohaku gerichtet, der ihn angrinste. „Tja, deine Schwester ist auch einfach nur bezaubernd, Kohaku.“, gab er von sich. „Dann sag ihr das!“ und schon machte sich der Bruder der Taijiya zusammen mit seinem neuen Freund von Dannen. ~ Mit schnellen Schritten stapfte Katsuro gerade durch die Höhle. Er hatte ein Ziel und er war sauer, dass musste er zugeben. Inu Yasha war zurückgekehrt, ohne kurz bei ihm vorbei zu schauen. Was sollte das? Das machte er doch sonst nicht. Und heute Morgen hatte er ihn ziemlich schnell abgespeist. Mugi befand sich direkt hinter ihm. Als er erfahren hatte, dass der Youkai auf dem Weg zu diesem uminösen Inu Yasha sei, hatte er sich diesem umgehend angeschlossen. Was hatte der Hoshi noch am gestrigen Abend gemeint? Er könne froh sein, wenn Kagome morgen überhaupt erscheinen würde. Sollte er sie dennoch sehen wollen, müsste er zu Inu Yasha gehen. Dort würde er sie auf jeden Fall finden. Ein dreckiges Grinsen zierte dabei das Gesicht von Miroku. Und schon wieder war dieser Name gefallen. Was hatte Kagome mit diesem Typen bloß zu tun? Auf die simpelste Überlegung war er bisher nicht gekommen. Katsuros Schritte beschleunigten noch etwas. Er hatte die Hütte erblickt, die Inu Yasha bewohnte. Kagome hingegen öffnete gerade das erste Mal ihre Augen. Sie war sich unsicher ob sie sich erheben oder sich noch mehr in ihr Kissen schmiegen sollte. Vorsichtig drehte sie sich zur Seite. Der Platz neben ihr war leer. Und augenblicklich konnte sie sich wieder erinnern. An seine sanfte Berührung eine Stunde zuvor. Er hatte ihr eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen und ihr zugeflüstert, sie solle noch etwas liegen bleiben. Ohne Widerworte hatte sie dies auch getan. Doch nun war er immer noch nicht zurück, weshalb sie sich aufrichtete. Als sie mit ihren Füßen auf dem Boden stand, wickelte sie das Betttuch um ihren Körper. So schritt auf sie Tür zu, die in das Nebenzimmer führte, schob diese beseite und erstarrte Augenblicklich. In diesem Moment, indem sie das Zimmer betreten wollte, hatten sich zwei Gesichter zu ihr umgewandt und starrten sie mit geweiteten Augen an. „KYAAAAH!“, war das Einzige, was Kagomes Mund entwich, bevor sie das Betttuch noch fester um ihren Köper schlang, was dessen Konturen noch mehr verdeutlichten. „KAGOME!“ Eine weitere Tür öffnete sich umgehebnd und Inu Yasha eilte herein. Verdutzt blieb er stehen, musste zunächst einmal die Szene, die er dort sah, realisieren. Kagome, die ein Betttuch trug und extrem rot war. Und Katsuro und ihm ein vollkommen unbekannter Kerl, die sie anstarrten. „Kann mir einer sagen, was hier abgeht?“, knurrte er los und hatte sich mit einem gekonnten Satz vor Kagome gestellt. Katsuro starrte auf Inu Yasha, der mit freiem Oberköper vor ihm stand. Dann auf Kagome. Was machte sie hier bei ihm? „Bauernmädchen! Was…..was….. Du…. Sie……., äh Ich…..!“ Der junge Youkai war gerade außerstande einen anständigen Satz herauszubringen. Mugi hatte vollkommen seine Sprache verloren. Schaute mit hochrotem Kopf auf Kagome, die zum größten Teil von Inu Yasha verdeckt wurde. Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich gerade. Sollte er derjenige sein? Der, den sie liebte? º“Mugi-kun, wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich schon einen Freund habe.“ º Diesen Satz hatte sie tagtäglich von sich gegeben. Er war der Meinung, dass sie nur schüchtern war und deshalb diesen Satz erfunden hatte. Aber jetzt…… Es ensprach tatsächlich der Wahrheit?! „Jetzt reicht es mir aber!“ Mugi schreckte hoch, konnte den Kerl mit den merkwürdigen Ohren auf sich und Katsuro zukommen sehen. Inu Yashas Geduld war am Ende. Katsuro stotterte hier nur rum. Der Andere brachte überhaupt kein Wort heraus. Das war aber nicht der Hauptgrund. Er konnte die Blicke der Beiden sehen. Und die waren nicht auf ihn gerichtet. Er packte sie am Kragen. „RAUS HIER!“, und schon landeten die Zwei unsanft auf den Boden vor der Hütte. „Keh!“, ertönte noch, bevor der Hanyou wieder verschwand. „Verdammt, nie hat man seine Ruhe!“, fluchte er weiter, als er sich wieder zu Kagome umgedreht hatte. Diese begann sich langsam aus ihrer Erstarrung zu lösen. Ihre Gesichtsfarbe nahm stetig ab und nun musste sie doch anfangen zu lachen. Inu Yasha hob hierauf etwas die Augenbrauen an. „Findest du es nicht etwas lustig?“ Sie wischte sich gerade eine Träne aus dem Augenwinkel. Er begann jedoch noch mehr eine Schnute zu ziehen, bevor er antwortete. „Nein, ganz und gar nicht. Wer war das überhaupt?“ Sie wusste, dass er Mugi-kun meinte. Sie wandte sich jedoch um und trat ins Schlafzimmer. Sie griff nach ihrer Kleidung, während sie begann zu erzählen. „Das war Mugi-kun. Er ist zusammen mit seiner Schwester Yu, Sota und mir hier angekommen.“ „Sota?“ Sie nickte, während sie nach ihrer kleinen Armbrust griff, die auf dem Boden lag. „Ja, er ist ebenfalls hier.“ Sachte befestigte sie diese an ihrem Platz. Inu Yasha begutachtete dies etwas verwundert. „Was?“ „Eine Armbrust. Eine von Sotas Erfindungen. Sehr hilfreich. Er ist darin richtig talentiert.“ Sie begann leicht zu lächeln. „Seit wann interessiert er sich für Waffen?“ „Seitdem auch in meiner Zeit Youkai aufgetaucht sind.“ Inu Yasha horchte auf und trat zugleich noch einen Schritt näher auf Kagome zu, während er nach seinem Suikanoberteil griff. Diese Worte aus ihrem Mund waren doch ein schlechter Scherz. „Inu Yasha, auch in meiner Welt hat sich einiges verändert. Es begann auch vor ca. acht Monaten. Ich war gerade auf dem Heimweg, als mir der erste Youkai erschienen ist. Etwa zu diesem Zeitpunkt hat auch Goshinboku begonnen sich zu verändern. Ich konnte es nicht erklären, aber ich spürte, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Als würde irgendetwas versuchen, von dem Baum besitzt zu ergreifen. Die Angriffe der Youkai nahmen immer mehr und mehr überhand. Manche erschienen einfach, andere erwachten aus langem Schlaf und ihr Weg führte sie immer zu mir. Die Shikon no Kakera riefen sie.“ Geschockt blickte er sie an. Er war der Meinung gewesen, er müsste sich wenigstens darüber keine Gedanken machen. Auch wenn sie ihm gefehlt hatte, er sie zurück wollte, so war er im Glauben gewesen, dass sie in Sicherheit gewesen war. Doch sie offenbarte ihm gerade das genaue Gegenteil. „Die Veränderungen in der Sengoku Jidai greifen bereits auf meine Zeit über, Inu Yasha. Dass es hier aber so schlimm sein würde, habe ich mir nicht ausmalen können. Und das schlimmste von allen ist, dass ich nicht da war. Nicht bei dir!“ Er musste so viel erleiden. Sie wusste nicht mal, was er alles durchgemacht hatte. So schnell er konnte, war er nun auf sie zugetreten, hatte sie wieder in seine Arme genommen. „Du sollst dir keine Vorwürfe machen, hörst du. Es war nicht deine Schuld. Genauso wenig, wie es meine war!“ Sie wusste dass er Recht hatte. Keiner von den Beiden wusste den Grund. Warum der Brunnen versperrt geblieben war? Leicht lachte sie auf. Wollte diese Gedanken einfach zur Seite wichen. Denn sie war wieder bei ihm. Aber es gelang nicht. „Denkst du, dass es etwas mit den Visionen zu tun hat, die wir haben?“ Inu Yasha zuckte zunächst nur mit seinen Schultern was sie nicht sehen konnte, da sie aus dem Fenster hinaus schaute. „Egal was es ist, bisher war es immer nur sehr undeutlich. Diese Stimme…“ „Zwei Wesen, ihr Schicksal miteinander verflechtet. Das Eine, unschuldig und rein, wie die Kirschblüte selbst.“, wiederholte Kagome leise. „Das Andere, ein Teil zweier Welten und doch fremd..“, dabei wandte sie sich um, seufzte leise auf. Es konnte einfach nicht anders sein. Damit wurde auf sie beide angespielt. Denn er…… - Er war Teil zweier Welten – „Egal was das heißen soll, was es uns sagen soll, wir werden uns nicht mehr trennen!“, gab er trotzig von sich. Kritisch wurde sie von dem Hanyou gemustert, weshalb sie sich wieder abwandte, wieder nach draußen sah. „Dieser Katsuro, wie habt ihr ihn kennen gelernt?“ „Warum willst du das wissen?“ Inu Yasha ließ sich auf das Bett fallen, beobachtete seine Kagome, die ihren Blick weiterhin nich vom Fenster abwandte. „Ich habe gehört, dass euer erstes Aufeinander Treffen nicht sehr gut verlaufen ist!“ Und dann noch die Tatsache mit Naraku, die er aber jetzt nicht ansprechen wollte. Zunächst herrschte Stille. Kagome erinnerte sich, als sie auf Koga gestoßen waren. Sie hatte auch Katsuro wahrgenommen, das Gefühl, das sie verspürt hatte, als er sie angesehen hatte. „Als ich ihm gegenüber gestanden habe, habe ich so viel Zorn in seinen Augen gelesen. So viel Wut. Aber da war noch was anderes. Trauer und Verzweiflung, die alle anderen Gefühle überschatten.“ „Wir haben ihm vor sieben Monate aufgegabelt. Er war ziemlich schlimm zugerichtet. Sein Clan lebte im Nebelgebirge. Takako hat sie angegriffen und fast den gesamten Clan ausgerottet. Er hat überlebt, weil seine Eltern sich für ihn geopfert haben!“ Kagome sah zu ihm. „Seine Augen haben mich an eine ganz bestimmt Person erinnert!“ Ja, sie waren so von Leid geprägt gewesen. Diese Augen kannte sie noch von Inu Yasha, als sie ihn damals wiedererweckt hatte. Und von Kikyo. „Er scheint dich zu mögen!“ „Keh! Wer tut das nicht!“ Er reckte sein Kinn und sie verzog den Mund. „Tja, wie sagt man so schön, gleich und gleich gesellt sich gern!“, neckte Kagome und hörte nur noch ein Murren. Sekunden später stockte ihr jedoch der Atem. Inu Yasha stand direkt vor ihr. Seine Hände waren mit den ihren verschlungen. Sein Blick war voller Wärme, als er begann zu sprechen. „Ja, aber Gott sei Dank, gilt dieser Spruch nicht immer.“, hauchte er ihr entgegen. Kagome verschlug es die Sprache. Ihre verbundenen Hände hoben sich, beide sahen auf diese. Sie wusste, was er mit dieser Aussage sagen wollte. Sie die Widergeburt einer Miko und er ein Hanyou, beide stammten aus völlig anderen Welten. Sie waren so unterschiedlich und doch hatten sie sich ineinander verliebt. Aus dem Leben des Anderen nicht mehr weg zu denken. Ihre flüsternde Stimme erstarb, als sie seine Lippen berührte und in dem Kuss versank. ~ Die Hinausgeworfenen hatten sich noch keinen Zentimeter von der Stelle gerührt. Schweigend saßen sie auf dem Boden. Betröpfelt blickte Katsuro an die Decke der Höhle und sog die Luft dabei scharf ein. „Du machst ein Gesicht, als würdest du gleich Tod umfallen!“, erkang es hinter ihm, weshalb er seinen Blick von seinem Ziel nahm und in das grinsende Gesicht von Shippo sehen konnte. „Ach halt die Klappe Shippo!“, kam es jedoch nur zurück. „Was war denn los?“ „Was soll den los gewesen sein?“ Doch nach dem Gesichtsausdruck des Kitzunen, konnte er sehen, dass dieser bereits Lunte gerochen hatte. „Ich hab Inu Yasha gehört und der hat sich nicht gerade sehr glücklich angehört und jetzt sitzt ihr zwei hier vor seiner Hütte!“ Zornesröte stieg Katsuro ins Gesicht und ohne nochmals darüber nachzudenken, brüllte er los. „WOHER SOLLTE ICH WISSEN, DASS SIE NICHT NUR EIN BAUERNMÄDCHEN IST!“ Er hatte seine Hand zur Faust geballt. Shippo, der diese Aussage erst einmal aufnehmen musste, sah ihn zunächst irritiert an. Dann jedoch weiteten sich seine Augen, bevor ein Aufglucksen seine Lippen verließ und er sich anschließend begann vor Lachen zu Kringeln. Der Groschen war gefallen. War ja klar, dass nur Katsuro in so ein Fettnäpfchen treten konnte. Er hatte sich sofort mit Kagome angelegt und dies auch noch brüh warm Inu Yasha unter die Nase gerieben. Er wischte sich gerade eine Träne aus dem Augenwinkel, als er eine ihm bekannte Stimme vernehmen konnte „Guten Morgen, Shippo-chan.“ Er blickte sofort auf und konnte die junge Miko erkennen, die auf ihn zugelaufen kam. „Guten Morgen, Kagome!“ Mugi und Katsuro ließ sie völlig außer Acht. Ein leises Grummeln erklang hinter der Miko, dass aber sofort wieder erstarb. Inu Yasha war neben Katsuro getreten und hatte ihm einen Seitenblick zugeworfen, der sich gewaschen hatte. „Das nächste Mal klopft ihr an, bevor ihr rein kommt. Ich hoffe, wir haben uns verstanden. Gehen wir!“, war jedoch das Einzige, was von dem Hanyou kam, bevor er sich ebenfalls in Bewegung setzte. ~ Einige Zeit später befanden sie sich auf den Weg in den Versammlungsraum. Sie wussten, dass sie dort alle antreffen würden. Kagome sah hinunter auf ihre Hand, die von Inu Yasha umschlossen wurde. Sie konnte die Blicke wahrnehmen, die ihr manche Leute zuwarfen. Erstaunt waren die Blicke. Es musste für viele ein seltsames Bild sein. Ein Schmunzeln breitete sich bei ihrer Überlegung auf ihren Lippen aus. Inu Yasha hingegen reagierte überhaupt nicht. Stur setzte er seinen Weg fort. Nahm er überhaupt das Drumherum wahr? „Na ihr Zwei, auch schon wach!“ Inu Yasha begann umgehen die Augen zu verdrehen. Er hatte ihn bereits schon vor einiger Zeit wahrgenommen, versucht, ihn aber zu ignorieren. Jetzt war dies leider nicht mehr möglich. „Guten Morgen, Koga-kun, Miroku-sama, Sango-chan, Ayame-chan!“ Kagome hatte sich sofort umgewandt. Inu Yasha tat es ihr sodann gleich und konnte Miroku sehen, der auf ihn zugetreten kam. „Inu Yasha, was ist denn mit dir los? Du siehst so Müde aus. Eigentlich müsstet du doch erholt sein. War die letzte Nachte für euch so anstrengend?““ Der Hanyou begann zu knurren. Eine leichte Verfärbung um die Nase herum war jedoch sofort zu erkennen. „Ja!“, gab Kagome ohne weiter darüber nachzudenken dem Hoshi Recht, bevor sie sich im Klaren wurde, was sie da gerade bestätigt hatte. Inu Yasha riss seinen Kopf herum und schaute auf sie hinunter. „Ka….Ka…go!“, stotterte er. Erst jetzt erkannte Kagome, was sie da gerade bestätigt hatte. „Mi….Mir….Miroku-sama……du meinst……do….doch sicherlich den Kampf und nicht letzte Na….Na……!“, sie konnte dieses einfache Wort einfach nicht aussprechen. Oh Gott war das peinlich! Sie schlug sich ihre Hände auf die Wangen. Sie musste sich beruhigen. Vor allem musste ihr Gesicht eine andere Farbe annehmen. „Habe ich Nacht gesagt? Ich meinte natürlich Kampf!“, zugleich hob der Hoshi jedoch seine Augenbrauen und hatte eins seiner dreckigsten Grinsen aufgelegt, was Kagome erschwerte, wieder einen normale Farbe zu bekommen. Inu Yasha ging es gerade nicht anders. RUMS! Dem Lachen des Hoshi war ein verzogener Mund gewichen. Mit beiden Händen hielt er sich seinen schmerzenden Kopf. Sango hatte ihm eine gewaltige Kopfnuss verpasst. „Aua, Sango, was sollte das jetzt?“, legte er unschuldig los. „Du brauchst jetzt nicht den Scheinheiligen zu spielen, mein Lieber. Du weißt es ganz genau“, gab sie mit erhobenem Zeigefinger zurück. „Aber…..“ „HOSHI-SAMA!“ und umgehend verstummte er. Es war ratsamer sich einfach zu ergeben. Er seufzte hierauf einmal tief auf. ºNa klasse! º, schoss es ihm durch den Kopf, als er in das genugtuende Gesicht von Inu Yasha schaute. Koga hingegen begann sich bereits abzuwenden. „Wir sollten uns jetzt langsam mal beeilen.“ Seine Freunde folgten ihm. *** DMal gebe ich meinen Senf zum Schluss dazu. Ich muss leider sagen, dass in diesem Kapi nicht gerade sehr viel passiert. Tja aber leider brauchte ich ein bischen einen Lückenfüller und einen kleinen Übergang. Dabei ist das heraus gekommen. Kann jetzt nicht so sagen, dass ich damit so zufrieden bin, obwohl mir die Szene mit Katsuro Spaß gemacht hat zu schreiben. Ich bedanke mich natürlich wieder bei allen für eure lieben Kommis. Schön dass ihr mir immer wieder welche schreibt. Freu mich immer wieder wie ein Honigkuchenpferd darüber. Wer würde das nicht tun?! Falls einer von euch Lust hat, kanner er auch mal bei meiner anderen Fanfic rein schauen. Der Name lautet: Der Weg zurück zu meinem Herz. - kleine Schleichwerbung - hüstel. Ich muss zugeben, dass mir die Idee dazu beim Lesen von Chandani von Honey4ever gekommen ist. Diese Fanfic ist wirklich klasse. Also wer die noch nicht gelesen hat, sollte das mal tun. Ich sage aber gleich vorweg, dass meine Fanfic damit absolut nichts zu tun hat. Also würde mich freuen, wenn ihr mal rein schaut. Ich wünsche euch eine wunderschöne Woche, was nicht schwierig ist, bei diesen Temperaturen und einen kühlen Kopf. Ganz liebe Grüße Kapitel 9: Der Bote ------------------- Hallöchen, alle zusammen. Schön erholt melde ich mich wieder zurück. Ich war 4 Tage in Bremen. Wir hatten ja hier bei uns in Rheinland Pfalz und Umgebung am Donnerstag einen Feiertag und da kann man das ja wunderbar nutzen, um mal weg zu fahren. *hehe* Hier habe ich jetzt das nächste Kapi zu Youkai War. Hoffe es gefällt euch und auch einen großen Knuddler an meine Kommischreiber. Freut mich, dass es euch immer noch gefällt. Lasst es euch gut gehen. Ganz liebe Grüße Der Bote Nacheinander traten sie in den Versammlungsraum ein. Koga voran. Der Rest folgte nach und nach. Neben einigen Youkai und Menschen, die Kagome noch nicht kannte, konnte sie Kikyo, Ayame und Aki erkennen, sowie auch Kohaku, Sota und Yu. Sota war der Erste der aufspang und auf den Hanyou strahlend zulief. „Onii-chan!“, gab er freudig von sich. „Hey ,Sota. Man bist du groß geworden.“, gab Inu Yasha, genauso erfreut den Kleinen zu sehen, zurück. Brüderlich fuhr er ihm durchs Haar und Sota begann noch mehr zu grinsen. „Es geht dir anscheinend ausgezeichnet!“, schlussfolgerte Sota. Was hatte er Nee-chan immer gesagt? Er hatte wieder mal Recht. Sie begann in ein Gespräch zu verfallen, als „Werde ich denn hier überhaupt nicht begrüßt?“ Kagome stellte sich neben Inu Yasha und schaute etwas gekränkt ihren Bruder an. „Nun ja, Nee-chan, dich hab ich schließlich jeden Tag gesehen. Onii-chan dagegen….“, gab er zurück und streckte ihr zugleich die Zunge raus. „So wie es aussieht, sind wir alle vollständig versammelt.“, konnte man Kogas Stimme vernehmen. Kurz sah er sich noch mal um. „Also fangen wir an. Einige haben sich während der letzten Tage nicht im Bau aufgehalten und daher die Veränderungen noch nicht mitbekommen. Also daher die Zusammenfassung. Kikyo und Sango haben uns berichtet, dass die Aktivität der Yoidore Tenshi und der Youkai in dem Gebiet, indem sich einst das Dorf von Kaede befunden hat, wieder zugenommen haben. Auch von anderen Stellen haben wir diese Nachricht erhalten.“ „Ich denke er benötigt wieder frische Ware!“ Inu Yasha sah auf die Karte. In den letzten Tagen waren wieder viele Versuche unternommen worden, Dörfer hinter der von ihnen beschützten Grenze zu überfallen. Ein Stützpunkt war gefallen, mehrere Dörfer verwüstet worden, die Menschen verschleppt. Alle wusste, was Inu Yasha mit seiner Aussage meinte. Kagome schluckte schwer. Was war das nur für ein Mistkerl? „Wir müssen also in nächster Zeit damit rechnen, dass er uns immer weiter von der bisher bestehenden Grenze abdrängen will, umso noch mehr Land unter seine Kontrolle zu bekommen.“ Alle nickten. „Inu Yasha, was sagst du dazu?“ Miroku sah seinen besten Freund an. „Ich bin wie du, ganz Kogas Meinung. Aber neben dieser Aufgabe,..“ Er sah kurz zu Kagome, die neben Kikyo Platz genommen hatte. „Wie du weist, habe ich jetzt noch eine weitere Aufgabe.“ Kagome sah erstaunt auf, begegnete seinem Blick. Aki war dieser ebenfalls nicht entgangen! „Inu Yasha-sama, wie meint ihr?“ Ein Youkai hatte die Frage gestellt. „Einige von euch werden bereits von den Neuankömmlingen gehört haben. Darunter befindet sich auch die Miko, die zusammen mit Sango, Miroku, Shippo und mir nach den Shikon no Kakera gesucht hat.“ Einige wanden sich ab, folgten Inu Yashas Blick. „Wenn Naraku bereits weiß, dass Kagome wieder da ist, dann wird es Takako ebenfalls wissen. Wir wissen auch, dass er hinter den Shikon no Kakera her ist. Daher wird Kagome auch eins seiner Hauptziele sein.“ " Shikon no Kakera, aber bisher hat doch Kikyo-sama…!“ „Ich habe sie nur aufbewahrt.“, fiel die Miko sofort ins Wort. „Ab jetzt wird Kagome diese Aufgabe wieder übernehmen. So wie bisher!“ Mugis Blick verdunkelte sich leicht. Wie konnte der Penner das nur tun? So wie sich das anhörte, würde Kagome dadurch noch mehr in Gefahr gebracht werden. Hier war es schließlich schon gefährlich genug. Aber er hielt zunächst den Mund. Er wollte sich erst alles anhören. „Daher wird es vorallem mein Ziel sein, zu verhindern, dass weder Takako noch Naraku Kagome zu nahe kommen.“ Aki war überrascht und eifersüchtig zugleich. Diese Kagome war kaum da, zog alle Aufmerksamkeit auf sich und sollte jetzt noch Inu Yasha als persönlichen Leibwächter bekommen. „Ich habe auch mit nichts anderem gerechnet!“, warf Koga dazu ein, fuhr dann fort. „Um es plausibler zu machen. Kagome ist die Miko, die später einmal die Hüterin des Shikon no Tama werden wird.“ Kagome fühlte sich nach diesem Satz seitens Koga, unwohler als jemals zuvor. All die Blicke, die auf ihr hafteten. Das war sie nicht gewohnt. Der Ookami-Youkai wollte weiter fortfahren, als „Warte mal, Koga. Ich glaube, wenn wir jetzt schon an der Stelle angekommen sind, werde ich es auch gleich sagen.“ Alle blicken erstaunt auf den Hanyou, der den Raum durchquerte, vor Kagome stehen blieb und sie auf die Beine zog. Irritiert sah sie ihrem Hanyou an, als er in der Mitte des Raums stoppte und sich kurz räusperte. Wie er das hasste. Aber es musste sein. Seine Freunde wusste zugleich, was jetzt folgen würde. Koga nickte nur und trat noch einen Schritt näher an die Wand. „Ich denke, jeder von euch ist jetzt aufgeklärt, vorallem über unseren neuen Ankömmlingen. Aber um allen Gerüchten vorzugreifen, werde ich euch jetzt nochmals die Person vorstellen, die ihr ab jetzt immer an meiner Seite antreffen werdet.“ Er schaute kurz zu dieser Person, die neben ihm stand hinunter. „Meine Verlobte Kagome!“ Ein Raunen ging durch die Reihen der Nichteingeweihten. Mugi stand der Mund offen und Katsuro wirkte auch mehr als nur irritiert. Das durfte doch nicht wahr sein?! Nach der Begegnung heute Morgen, hatte er sich schon gedacht, dass die Beziehung enger sei. Aber so. Sie…. Sie war seine Verlobte! Blieb ihm denn nichts erspart. Er hatte sich doch tatsächlich mit der Verlobten des Prinzen der westlichen Länder angelegt. Ayames Blick wanderte zu Aki. Deren Gseichtsausruck war überhaupt nicht einzuordnen. Als hätte sie nicht verstanden, was Inu Yasha gerade von sich gegeben hatte, stand sie an die Wand gelehnt. Zuckte nicht einmal mit der Wimper. Yu blickte aufgrund dieser Aussage zu ihren Bruder. Deshalb hatte er die ganze Zeit so bedrück dreingeblickt. Nun wusste sie den Grund. Aber woher hatte er es erfahren? „Kago-chan, seit wann?“ Mugi trat auf sie zu. „Schon über eineinhalb Jahre, Mugi-kun! Und ich habe dir oft genug gesagt, dass es einen Anderen gibt!“, setzte sie noch zu ihrer Verteidigung hinzu. Mugi war vollkommen fassungslos. Ok er hatte aufgenommen, dass sie ihn liebte, aber verlobt!! „Aber…aber, aber, mit so einem!“, presste er fassungslos hervor und deutete auf Inu Yasha, dessen Gesichtsausdruck sich umgehend verdunkelte. „Hey, was heißt hier mit so einem?“, keifte er los. „Na, sieh dich doch an! Welcher normale Mensch hat Hundeohren!?“, schrie der Mann, der aus Kagomes Zeit kam, zurück. „WAS?“, das Knacken von Handknochen war zu vernehmen. Einige verließen eilig die Hütte. War die Versammlung ohnehin beendet. Kagome horchte umgehend auf. Mugi trat einen Schritt zurück. In anbetracht der Tatsache, dass ihm zum ersten Mal Inu Yasha Klauen aufgefallen waren. Kampflustig funkelte der Hanyou seinen gegenüber an. „Warte mal, Inu Yasha! Beruhige dich!“ Kagome griff nach seinem Arm und erstarrte zugleich. Sie sowie Inu Yasha konnten erneut die Dunkelheit spüren, die sich um sie legte. ~ Beide blickten sich an. „Was ist passiert?“ Inu Yasha wandte seinen Kopf in alle Richtungen. Er konnte jedoch weder etwas mit der Nase, noch mit seinen Ohren wahrnehmen. Dann jedoch begannen seine Ohren zu zucken. Ein Geräusch war an seine Ohren gedrungen. Umgehend blickte er wieder auf Kagome. Unregelmäßig ging der Atem der Miko. Krampfhaft hielt sie sich am Arm des Hanyous fest. Dieses Gefühl. Wie konnte das sein? Und wieso machte es ihr so zu schaffen? Sie spürte es für gewöhnlich nur, wenn sich ein Juwelensplitter in der Nähe befand. Aber wo? Sie fühlte Inu Yashas Arm, der sich um sie legte. Sie hob ihren Kopf leicht an und konnte in seine besorgten Augen sehen. Im gleichen Moment begann sein Knurren die Luft um sie herum zu erfüllen. Er hatte nun ebenfalls etwas wahrgenommen. BUMM! Kagome stöhnte kurz auf. Inu Yasha und sie gingen zugleich auf die Knie. Inu Yashas Atem hatte sich ebenfalls beschleunigt. Wachsam glitten seine Augen umher, versuchten in der Dunkelheit etwas ausfindig zu machen, als „INU YASAH, SIEH!“ Kagomes Augen waren nach vorne gerichtet. Etwas flammte in der Dunkelheit auf. Dieses Schimmern. Der Hanyou kniff seine Augen noch etwas weiter zusammen. Er kannte es. Er hatte es schon so oft gesehen. Immer und immer wieder erstarb das Licht, um zugleich wieder zu erscheinen. Und zugleich tat etwas anders an ihn gheran. Ein Geruch. BUMM! Er biss sich auf die Zähne. Er spürte, wie Kagomes Körper sich ebenfalls begann zu verkrampfen. Sein Knurren wurde stärker. Verdammt sie musste hier weg. Er musste sie hier weg bringen. Kagomes Augen weiteten sich noch weiter, als sie die warme Flüssigkeit an ihrer Haut spürte. Sie blickte zur Seite. Sollte es das sein, was sie dachte? Schnell erhob sie die Hand, sog die Luft scharf ein. Ihre Augen weiteten sich, als sie auf ihre zittrige Handfläche blickte. „Blut!“, entglitt es ihren Lippen. BUMM! Erneut konnte sie diesen Schmerz spüren. Sie riss ihre Kopf nach oben. Inu Yasha Körper begann unter dem Schmerz zu zucken. Und wieder erhob sich diese Stimme. Die Stimme, die sie seit Tagen vernehmen konnten. Wieder diese Worte, in die Dunkelheit gehaucht. Beide durch die Liebe zueinander vereint Ihr Blut, Ihre Empfindungen tragend, im ewigen Kampf vereint Wird das, was vom schwarzen Herzen begehrt, erwecken „INU YASHA!“ „INU YASHA-KUN!“ Er riss seine Augen auf, erwachte aus der Starre. Er befand sich wieder in dem Raum, den er Minuten zuvor betreten hatte und konnte in das Gesicht von Miroku sowie auch Koga sehen. Akis Hand spüren, die sich um seinen anderen Arm gelegt hatte. Schweißperlen rannen seine Stirn hinunter. Er fühlte seine Wunden, doch das war ihm im Moment alles egal. So schnell er konnte schaute er zur Seite. Kagomes Hände hatten sich total verkrampft. Immer noch hielt sie seinen Arm. „Hey. Was war denn mit euch beiden gerade los?“, ertönte Kogas Stimme. Inu Yasha hatte hierfür jedoch kein Gehör. Mit ängstlichen Augen sah Kagome ihn an. „Ich brauche frische Luft!“, stieß sie hervor. Ohne ein Wort zu verlieren, trat Inu Yasha in Richtung Tür, Kagome mit sich ziehend. Langsam trat Kagome auf die erste Stufe, die zur Hütte führte. Sie fühlte immer noch, dass ihr Körper zitterte. Es wollte einfach nicht aufhören. Wenigstens hatte sich ihr Herz einigermaßen beruhigt. Sie konnte ein leises Stöhnen seitens Inu Yasha hören, weshalb Kagome inne hielt. „Lass……" Sie schluckte. "Lass mich deine Wunden sehen!“, stieß sie leise hervor. Mit zittriger Hand griff sie nach seinem Suikanoberteil. Er wollte zurückweichen, doch das lies sie nicht zu. Die Augen von Kagome weiteten sich. Der Oberkörper des Hanyous war über und über mit Striemen versehen. So als ob er mit einer Peitsche bearbeitet worden wäre. Vorsichtig, fast zögerlich, hob sie ihre Hand. Inu Yasha konnte ihre Fingerspitzen fühlen, die seinen Wunden immer näher kamen, ihn ganz sachte berührten. „Ich hole den Verbandskasten!“ Sie wusste, dass allen, die sie gerade zurück gelassen hatten, die gleiche Frage durch den Kopf ging. Was war hier passiert? Aber solange weder sie noch Inu Yasha die Antwort kannten, konnten sie auch den Anderen diese Frage nicht beantworten. ~ Eine ungebrochene Stille lag in der Hütte. Niemand wusste, wie er diese durchbrechen sollte, dann jedoch. „Kann mir einer erklären, was das eben war?“ Katsuro sah sich um. Keine Antwort. „Ein Schwächeanfall!“ Alle blickten auf Sango. „Sie hatten eine Art Schwächeanfall. Das kann mal vorkommen.“, gab sie trocken von sich. Miroku wusste jedoch, dass da was ganz anderes dahinter steckte. Und er konnte an Sangos Augen erkennen, dass sie es ebenfalls vermutete. Aber er wusste, dass sonst niemand das sehen konnte außer ihm. Shippo warf der Taijiya ebenfalls einen misstrauischen Blick zu. Er konnte sich denken, dass Sango die Situation herunterspielen wollte. Er war schließlich nicht auf dem Kopf gefallen. So etwas hatte er noch nie bei Inu Yasha und Kagome erlebt. Katsuro kräuselte skeptisch die Stirn. „Und wo ist sie jetzt?“ Mugi sah die Taijiya an. „Du hast es doch gehört, an die frische Luft. Danach wird sie sich ausruhen. Beide.“ „Aber….“, wollte er los legen, doch „Kein Aber. Ende der Diskussion. Sie brauchen RUHE!“, gab sie scharf von sich. Mugis Blick verdunkelte sich zugleich. Was bildete sich diese Sango bloß ein? Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, stapfte er an ihr vorbei aus der Hütte. Yu lies sich auf einen Stuhl fallen. Sie wusste, es würde nichts bringen, ihrem Bruder jetzt nachzueilen. Er brauchte Zeit für sich. „Verzeiht die Störung, Koga-sama!“ Der Angesprochene trat auf den Wachposten zu, der nun die Hütte betreten hatte. „Dort draußen wartet ein Bote auf euch.“ „Ein Bote?“ Er nickte. „Er bringt Nachricht aus der Dreigipfelburg." „Bringt mich zu ihm!“ Koga, Ayame sowie Miroku und Sango traten auf eine kleine Lichtgestalt zu. Schwebend wartete sie am Eingang der Höhle. Erschien einmal dort und einmal da. Als sie den Wolfsyoukai entdeckte, eilte sie auf diesen zu. Verbeugte sich kurz und begann zu sprechen. „Ich grüße Euch, Koga-sama, Prinz des östlichen Wolfsrudels. Ayame-sama, Sango-sama sowie auch Miroku-sama. Ich bin erfreut zu sehen, dass es euch allen gut geht.“ „Chi, warum bist du hier?“ Ayame war neben Koga getreten. „Ich bringe Kunde von den Ältesten. Eure sowie die Anwesenheit von Inu Yasha-sama und Kagome-sama ist von Nöten. Ebenso die Ankömmlinge aus Kagome-samas Welt.“ „Mit welcher Begründung?“ „Die Zeit der Offenbarung ist gekommen, nun, da alle versammelt sind.“ Verwundert blickten sie auf das Wesen, das dort vor ihnen schwebte. „Was soll das bedeuten? Die Zeit der Offenbarung?“ „Verzeiht, Sango-sama. Aber dazu kann ich euch nichts sagen. Ich überbringe euch nur die Nachricht der Ältesten.“ Chi verbeugte sich erneut, bevor sie langsam begann immer mehr und mehr zu verblassen. „Eure Ankunft wird umgehend erwartet!“, ertönte noch einmal ihre Stimme, bevor sie vollständig verschwunden war und vier verwirrte Personen zurücklies. ~ „Wir werden zumindest Sango-chan, Miroku-sama, Kikyo-chan und die Anderen aufklären müssen!“ „Was willst du bitte aufklären? Wir wissen doch selbst nicht, was gerade passiert!“, gab er skeptisch zurück. Sie sog die Luft ein. Kagome wusste, dass er ja Recht hatte, aber sie wusste auch, dass ihre Freunde ahnten, dass etwas nicht stimmte. „Inu Yasha…!“ „Ich weiß. Sie werden keine Ruhe geben.“ Sie nickte nur, während sie das Ende des Verbands fixierte. „Das müsste auf jeden Fall halten.“ Sofort griff der Hanyou nach seinem Oberteil, zog es sich über. „Dir ist auch wirklich nichts passiert?“ Er fühlte, wie Kagome ihren Kopf an seinen Rücken gelehnt hatte. „Was geschieht hier nur, Inu Yasha?“ Der Hanyou senkte seinen Kopf. Was sollte er antworten? Er wusste doch selbst keine Antwort. Er fühlte wie ihr warmer Atem durch den Stoff auf seine Haut drang. Musste denn immer alles überschattet werden, immer wenn er dachte, dass er etwas glücklich sein konnte? Diese Worte, diese Stimme, waren für ihn inzwischen eine Bedrohung geworden. Eine Bedrohung, die seine Angst, dass ihr etwas zustoßen würde, immer mehr wachsen ließ. Er fürchtete nicht um sein Leben, sondern um das ihre. Er hatte Angst davor, erneut die Frau, die er liebte durch den Tod zu verlieren. Ein Beklemmen, dass er nicht abschütteln konnte, so sehr hatte ihn der Vorfall mit Kikyo geprägt. Ein wohlbekanntes Klirren, lies Beide aufblicken. „Miroku-sama!“ „Ihr!“, kam es über Inu Yashas Lippen. „Ich denke, ihr habt uns nun etwas zu erklären!“, kam es ernst von Miroku. Außer ihm waren ebenfalls noch Sango, Kikyo, Ayame und Koga anwesend. „Was ist mit den Anderen?“ „Wir haben ihnen erklärt, es sei ein Schwächeanfall gewesen, Kagome-chan!“, beantwortete die Taijiya ihre Frage. Kagome runzelte hierauf die Stirn. „Das ist die offizielle Version. Nun sagt uns die inoffizielle.“ Inu Yasha und Kagome tauschten noch einmal kurze Blicke aus. Die junge Miko umschlang die Hand des Hanyous, bevor sie schließlich begann. „Wir hören Stimmen,….ein…….Flüstern im Wind….., unverständliche Wortfetzen………..unvollständige Sätze. In manchen Momenten sehen wir…… Bilder von einem dunklen Ort.“ Während sie erzählte, kam es ihr so vor, als würde sie erneut dort hingezogen werden, weshalb sie immer wieder aussetzte. „Ein stechender Schmerz ist dann immer zu fühlen.“ „Wortfetzen?“ Kikyo sah die Zwei besorgt an. „Welche?“ „Sie haben bisher keinen Zusammenhang gegeben. „Zwei Wesen, ihr Schicksal miteinander verflechtet. Das Eine, unschuldig und rein, wie die Kirschblüte selbst. Das Andere, ein Teil zweier Welten und doch fremd. Das Letzte, was wir gehört haben war: Beide durch die Liebe zueinander vereint. Ihr Blut, Ihre Empfindungen tragend, im ewigen Kampf vereint, wird das, was vom schwarzen Herzen begehrt, erwecken….!“ Kagome hielt inne. Der Hanyou sah Kikyo an. „Und kannst du damit etwas anfangen?“ Diese schüttelte jedoch nach kurzer Überlegung den Kopf. Noch nie hatte sie diese Worte gehört. „Seit wann?“ „Seitdem Kagome wieder zurückgekehrt ist, Miroku.“ „Aber wieso habt ihr nichts gesagt?“ „Was sollten wir denn sagen, Ayame-chan.? Wir wissen doch selbst nicht, was das zu bedeuten hat. Uns außerdem wusste ich anfangs nicht, ob ich mir das vielleicht nur eingebildet habe. Es war so viel passiert, seitdem ich hier angekommen bin.“ Der Gesichtsaudruck der Ookami-Youkai wurde noch bedrückter. Sie wusste, das Kagome ja Recht hatte. „Das Einzige, was wir daraus schließen können, ist, dass es auf jeden Fall etwas mit euch zu tun hat.“ Kagome und Inu Yasha nickten der Miko zu. So weit waren sie auch schon mir ihrer Überlegung gekommen. „Der Rest wird uns mit der Zeit offenbart werden!“, gab Kagome noch von sich. „Dann behalten wir die ganze Sache erst einmal für uns.“ Koga hatte sich nun zum ersten Mal in das Gespräch eingeschaltet. Alle pflichteten ihm bei. Sie waren bereits dabei, wieder die Hütte zu verlassen, als „Ach ja, Inukoro!“ Sofort war ein Knurren zu hören. „Wir werden morgen aufbrechen müssen.“ Der Hanyou sah ihn etwas verwirrt an. „Aufbrechen? Wohin und wieso?“ „Ganz einfach, Inu Yasha. Es wurde ein Bote geschickt. Wir alle sind in die Dreigipfelburg gerufen worden!“ „Die Dreigipfelburg?“ Kagome sah Miroku fragend an. Sango beantwortete jedoch sofort die Frage. „Die Festung, die ich dir auf der Karte gezeigt habe, Kagome-chan.“ Kagome hob frangend die Augenbrauen. „Sie befindet sich am Fuß des Azurgebirges. Dort halten sich die Ältesten, die Wächter der alten Welt, auf.“, warf Miroku noch ein. Stimmt. Jetzt konnte sie sich daran erinnern. Der Bau lag unmittelbar an der Grenze. Die Burg lag im Süden und war weit vom Schloss des Inu no Taishou sowie den westlichen Ländern entfernt. Das würde bedeuten, dass sie ein gutes Stück vor sich hatten. Aber an lange Wanderungen war sie ja zwischenzeitlich gewöhnt. Dann jedoch fiel ihr etwas anderes ein. „Sango-chan, sag Sota?“ „Mach dir keine Sorgen. Ich hab ihn beruhigen können. Er ist jetzt mit Kohaku und Yu zusammen.“ Sie atmete etwas erleichtert aus. Sie spürte wie sich eine Hand auf ihre Schulter legte, weshalb sie ihren Kopf zur Seite neigte. „Ich werde noch einige Einzelheiten mit Koga und Miroku besprechen. Ist das in Ordnung?“ Sie wusste, was er damit sagen wollte. Konnte er sie alleine lassen? „Natürlich.“ „Wir werden schon auf sie aufpassen, Inu Yasha!“ Sango trat an ihre beste Freundin heran. „Mach dir keine Gedanken.“ Er nickte kurz, bevor er Koga und Miroku folgte. Ayame hatte verabschiedete sich ebenfalls. Sie wollte nach einer ganz bestimmen Person schauen. „Sag mal, Kagome-chan, wenn wir morgen aufbrechen, was hältst du von einem kleinen Übungskampf?! Schließlich weiß ich ja nicht, ob du richtig fit bist.“, neckte die Taijiya Kagome. „Aber, Sango-chan, du hast mich doch schon kämpfen sehen.“, kam es verständnislos von der Miko. „Ja, aber nicht mit einem Katana!“ Zugleich zog sie wie von Zauberhand ein Schwert hinter ihrem Rücken hervor. „Hier, Kagome-chan!“ „Das ist…-!“, erstaunt und freudig blickte die junge Miko auf den Gegenstand, den ihr ihre beste Freundin entgegenhielt und begann zu lächeln. „Ganz recht!“ Zögerlich umgriff sie den Schafft des Katanas. Das Katana, dass ihr damals von ihren Freunden geschenkt wurde. Sie wusste jedoch, dass es hauptsächlich Inu Yashas Wunsch gewesen war, dass sie neben Pfeil und Bogen, noch ein Katana zum Schutz erhalten sollte. Ihre Augen glitten über die Verziehrungen, die die Klinge überzogen. Die Nachahmung des Shikon no Tama, die das Ende des Schafts zierte. „Akarui Kiboo!“, kam über Kagomes fast ehrfürchtig Lippen. Geschaffen von Totosai, geschmiedet aus dem Horn eines Einhorns. Silbrig schimmerte die Klinge, schien fast zu strahlen. „Also, Kagome-chan. Wie sieht es aus?“ Sie zwinkerte dieser zu. „Immer, Sango-chan!“ Weshalb diese begann zu lächeln. „Also, dann mal los.“ Die beiden Freundinnen standen sich gegenüber. Eine kleine Wiese im Inneren der Höhle war der ideale Ort. Durch die geöffnete Decke, fiel das Sonnenlicht herein und brach sich auf den Klingen der Katanas. Kikyo hatte sich ganz in der Nähe auf einen Stein niedergelassen. Sota, Yu sowie auch Kohaku hatten sich ebenfalls zu ihre gesellt. Von ihrem Bruder Mugi fehlte bisher jede Spur. „Glaub aber ja nicht, dass ich dich schonen werde, Kagome-chan!“, kam es von Sango. „Kein Angst. Brauchst du auch nicht, Sango-chan!“ Die Taijiya war froh, Kagome so etwas ablenken zu können und griff auch ohne weitere Umschweife an. Mehrmals trafen die Klingen klirrend aufeinander. Kagome hatte gerade einen Angriff gestartet, doch die Taijiya hatte sich elegant gedreht, um zugleich wieder angreifen zu können. Kagome konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen. Die Kanten rieben aneinander. Funken erschienen kurz in der Luft, um zugleich wieder zu erlischen. Derzeit war Kagome diejenige, die nichts gegen Sangos Attacken machen konnte, außer auszuweichen und zu versuchen, sie nicht zu nah an sich heranzulassen. Sango musste zugeben, dass sie sich nicht verschlechtert hatte. Das beruhigte sie. „Was geht denn hier vor?“ Kohaku und Sota sahen auf. „Ein kleiner Übungskampf, Onii-chan!“, antwortete der Junge auf die Frage des Hanyou. „Sango-san wollte sehen, ob Kagome sich verschlechtert hat!“ Yu wandte sich umgehend wieder dem Kampf zu. Die junge Miko hatte inzwischen gut pariert und konnte jetzt ebenfalls wieder Gegenattacken starten. „Na ja, sie sind ja nicht ganz schlecht. Aber trotzdem, gegen mich verlieren sie alle mal.“ „Bist du dir da sicher, Katsuro?“ Inu Yasha sah auf den jungen Youkai. Dieser musterte ihn etwas kritisch. „Das sind doch nur Menschen. Ich bin schließlich ein Youkai!“, gab er sofort zurück. Er wusste, dass Sango stark war. Kagome konnte er nicht einschätzen. Er hatte sie ja noch nie kämpfen sehen. Er wusste nur, dass sie eine Miko war, die die Shikon no Kakera spüren konnte ,und dass sie Inu Yashas Verlobte war. Das war auch schon alles. Erneut ertönte die Stimme von Inu Yasha. „Ich gebe dir einen Rat, Katsuro. Du solltest die Menschen niemals unterschätzen. Vor allem nicht, wenn sie für ein bestimmtes Ziel kämpfen. Ein Ziel, das sie für wichtig erachten. Wenn dies der Fall ist, kann ihre Kraft ins unermessliche steigen.“ Katsuro blickte Inu Yasha nun noch verwirrte als zuvor an. Auf was wollte er hinaus? War es, weil er zum Teil selbst ein Mensch war? Oder war es etwas anderes? Der Hoshi und der Hanyou konnten ein leichtes Schulternzucken des Youkai registrieren. „Das werden wir ja mal sehen.“, kam es noch, bevor er an den Schaft seines Schwertes griff und langsam auf Kagome und Sango zuschritt. #Miroku nahm Platz. Er wusste, dass es jetzt interessant werden würde. Der Kampf zwischen den beiden Frauen war immer noch in vollem Gange. Sango sowie auch Kagome hatten bereits begonnen schwer zu atmen. Keiner der beiden schenkte dem anderen einen kleinen Vorteil. Schweiß stand ihnen bereits auf der Stirn. Doch keine von ihnen wollte aufgeben. „Ich bin beeindruckt, Kagome-chan. Du hast absolut nichts verlernt.“, gab Sango von sich, während sie die Miko erneut etwas zurückdrängte. „Danke, Sango-chan!“, gab diese keuchend zurück. „Ich hatte schließlich auch eine gute Lehrerin!“ Sango lächelte leicht. „Mit Komplimenten wirst du aber kein Vorteil bekommen!“, gab sie herausfordern zurück, während sie ihr Schwert erneut zum Angriff hob. „Ich sage nur die Wahrheit!“ Zugleich riss Kagome ebenfalls ihr Katana nach oben, um Sangos Angriff abzuwehren. Ihr Schwert lag nun quer über ihrem Kopf in der Luft. Mit der linken Hand stützte sie die Klinge ab, um den Druck, die die Taijiya auf ihr Katana ausübte, entgegen zu wirken. Keiner war bereit seine derzeitige Position aufzugeben, geschweige denn nachzugeben. Kampfeslustig funkelten sich die Freundinnen an. Dann jedoch konnte Kagome etwas spüren. Etwas Dämonisches und an Sangos Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, dass sie nicht falsch lag. Diese nickte kurz, bevor Kagome sich blitzschnell umdrehte und erneut war ein metallisches Geräusch zu hören. Kagome konnte in das Gesicht von Katsuro sehen. Dieser schaute sie ziemlich überrascht an. Er hatte gerade versucht, einen Überraschungsangriff zu starten. Der erste Hieb war jedoch bereits von Kagome abgewehrt worden. Nun konnte er spüren, wie er den Halt verlor. Sango hatte ihm geschickt die Beine weggetreten. ºVerdammt.º, schoss es ihm durch den Kopf und schon kam er ziemlich hart auf dem Boden auf. Die Spitze seines Schwertes bohrte sich einen Meter von ihm entfernt in den Boden. Er öffnete umgehen die Augen und konnte die Klingen zweier Katana erkennen, die sich ziemlich nahe an seinem Hals befanden. Seine dunkelblauen Augen glitten über die Klingen, hinauf zu den beiden Personen, die dort standen und ihn angrinsten. „Du bist besiegt, Katsuro. Gibst du auf?“, erklang Sangos Stimme und ihr Grinsen wurde noch breiter. Es war jedoch zunächst nur ein unverständliches Brummen von dem jungen Youkai zu vernehmen, bevor ein kaum sichtbares Nicken folgte. Kagome reichte ihm umgehend ihre Hand. „Komm ich helfe dir auf!“ Kaum stand er auf den Beinen, entriss er sich auch schon Kagomes Griff, ließ sein Genbu in der Scheide verschwinden und lief auf Inu Yasha und den Rest der Eingefundenen zu. „Na, was sagst du nun, Katsuro!“ „Ja, sie sind gut. Sehr sogar“!, gab er maulend von sich, bevor er weiter stapfte. Inu Yasha sowie auch Miroku konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Yu hatte alles nur mit großen Augen mitangesehen. *** - Bald geht es weiter - Kapitel 10: Der Aufbruch und der Übergriff ------------------------------------------ So, da bin ich wieder und habe gleich wieder ein Kapitel im Schlepptau und auch in meiner anderen Fanfic „Der Weg zurück zu meinem Herz, geht es weiter. Sag das schon einmal vor ab, weil ich dieses Mal wahrscheinlich keine Ens schicken kann, da wir schon am Mittwoch Abend, also den 12.07.06 nach Fuerte Ventura fliegen und da heute der 11.07.06 ist, werde ich die Freischaltung beider Kapis höchst wahrscheinlich nicht erleben. Denn das letzte Mal hat die Freischaltung ja ewig gedauert. Aber zunächst muss ich mich bei meinen fleißigen Kommischreibern bedanken. DANKE SCHÖN!!!!! Freu mich immer wieder aufs Neue über jedes weitere Kommi. Und um noch Mal kurz auf das letzte Kapi und auf Kagomes Schwert zurück zu kommen, so muss ich sagen, dass ich aus einem ganz bestimmten Grund geschrieben habe, dass es aus dem Horn eines Einhorns geschmiedet wurde. Benötige ich noch für den weiteren Verlauf der Fanfic. Aber mehr sag ich nicht. Nur, dass nicht das letzte Einhorn dafür sein Leben lassen musste, keine Angst. ;-) Also dann, hier kommt das nächste Kapi. 10. Der Aufbruch und der Übergriff Die Sonne kämpfte sich langsam durch die Dunkelheit der Nacht. Die Wolken, die die ganze Zeit das Blau des Himmels verdeckt hatten, hatten sich während der Nacht aufgelöst. Einzelne Sterne waren noch dort zu erkennen. Ihr Licht wurde jedoch durch die Helligkeit der Sonne immer schwächer. Dünner Nebel bildete sich und tauchte die Umgebung in ein zartes Bild. „Guten Morgen, Onii-chan!“ Yu trat auf ihren Bruder zu. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verriet Mugi, dass sie anscheinend sehr gut gelaunt war. Ebenfalls bemerkte er, dass sie ihren Aaku geschultert hatte. „Wo warst du denn die ganze Zeit? Ich hab mir Gedanken gemacht!“ Seitdem Inu Yasha verkündet hatte, dass Kagome seine Verlobte war, hatte von Mugi jede Spur gefehlt. „Ich war da wo ich war!“, gab er kurz von sich, bevor er das Thema wechselte. „Warum bist du denn in voller Montur?“ „Wir werden in ca. einer halben Stunde aufbrechen.“ „Aufbrechen? Wohin?“ „Gestern war ein Bote da. Er wollte, dass wir in irgendeine Burg kommen. Koga-sama hat gemeint, dass auch unsere Anwesenheit erwünscht ist.“ Mugi hob hierauf die Augenbrauen. „Wieso denn das?“ Yu konnte jedoch nur mit den Schultern zucken. Das wusste sie auch nicht. Der Grund wurde ja nicht gesagt. „Guten morgen, Yu!“ Sie wandte sich um. Sota sowie auch Kohaku traten auf sie zu. „Guten morgen ihr beiden!“ Sota konnte umgehend bemerkten, dass Mugi ihm einen grimmigen Blick zuwarf, was von ihm völlig ignoriert wurde. „Du solltest dich beeilen, Onii-chan. Du musst dich fertig machen!“ Yu hatte den Kopf leicht zu ihm geneigt und erhielt ebenfalls einen strafenden Blick seitens ihres Bruders, bevor dieser sich umwandte. Er konnte die Wut spüren, die sich immer mehr und mehr in ihm aufstaute. Wo war er hier nur hingeraten? Mugi starrte auf den Boden, um keinen um ihn herum ansehen zu müssen. Die Sache mit gestern hatte ihn ziemlich aus der Bahn geworden. Er hatte Kagome deshalb noch keinesfalls aufgegeben. Aber trotzdem war es ihm so vorgekommen, als hätte ihm jemand ein Messer in den Rücken gerammt. Er hatte kaum klar denken können. Und wenn er an diesen Kerl dachte, diese Inu Yasha, er verzog noch mehr seinen Mund. Der war doch ganz und gar nicht normal. Was fand sie bloß an ihm? Er ballte seine Faust, als er spürte, wie er gegen irgendetwas prallte und dieses Etwas zu Boden ging. Eine ihm bekannte Stimme ließ ihn aufhorchen, bevor sein Blick zu der Person glitt, die auf dem Boden aufgekommen war. Zwei rehbraune Augen sahen zu ihm auf. Wie erstarrt stand er da und sah auf sie hinunter, bevor er wieder seine Stimme fand. „Tu…tut mir Leid, Kago-chan.“ Er beugte sich zu ihr, wollte ihr aufhelfen. „Alles in Ordnung? Ich hab dich nicht gesehen!“ Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. „Alles ok, Mugi-kun!“ Sie wollte schon nach seiner Hand greifen, als „Kannst du nicht aufpassen!“ Mugi wurde etwas unsanft von Kagome weggestoßen. Zwei goldgelbe Augen funkelten ihn böse an, während der Hanyou Kagome wieder auf die Beine stellte. Schlagartig änderte sich Mugis Gesichtausdruck wieder, als er sah, wie dieser Kerl Kagome berührte. Ihm wurde ganz anders in diesem Moment, dass er befürchtete, sich gleich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Seine Augen waren so kalt, dass sogar Kagome etwas zurückschreckte. „Ich wollte das nicht, dass das klar ist.“, gab er von sich. Inu Yasha wollte etwas erwidern, als er Kagomes Hand auf seinen Arm spürte. „Es ist doch nichts passiert, Inu Yasha. Er hat es ja nicht absichtlich getan.“ Es folgte noch einmal ein leises Knurren, das Mugi galt. Inu Yasha wusste nicht wieso, aber er traute diesem Kerl nicht. Er würde noch Probleme machen. Das spürte er. Aus diesem Grund würde er ihn auch ganz genau im Auge behalten. Er griff nach Kagomes Hand und zog sie mit sich. Während er an Mugi vorbei lief, trafen sich die Blicke der beiden Kontrahenten für einen kurzen Augenblick. In diesem kurzen Moment, schien die Luft um sie herum zu gefrieren, bevor sie sich wieder begann zu erwärmen. Etwa ein halbe Stunde später war es so weit. Alle hatten sich beim Ausgang der Höhle versammelt. Außer der Gruppe um Inu Yasha, waren noch Koga und Ayame sowie Mugi, Yu, Katsuro und Aki mit von der Partie. Kohaku und Sota durfte man natürlich nicht vergessen. Insgesamt bestand die Gruppe somit aus dreizehn Personen. Koga gab gerade noch einige Instruktionen an einen der Generäle weiter, die während ihrer Abwesenheit befolgt werden mussten. Genta und Hakkaku sollten ein Auge auf die Ookami-Rudel werfen. Kaum gesprichen, trat er mit schnellen Schritten auf die Gruppe zu. „Also, wenn wir komplett sind, brechen wir auf. Ihr wisst, dass wir, sobald wir den Bannkreis verlassen haben, vorsichtig sein müssen. Takakos Späher lauern überall und außerdem streift Naraku ebenfalls da draußen rum. Also seit auf der Hut und bleibt zusammen.“ Er sah schnell von dem Einem zum Anderem. Somit begann die Reise. Kagome blickte noch einmal auf den Wasserfall, der sich hinter ihr befand. Genoss noch einmal den Anblick, der im Wasser brechenden Sonnenstrahlen. Sie wusste nicht warum, aber sie beschlich das Gefühl, dass es wahrscheinlich für lange Zeit das letzte Mal sein würde, dies alles hier zu sehen. Sie umfasste ihrem Arme, strich über diese, um die Gänsehaut, die sich gebildet hatte, verschwinden zu lassen. Kurze Zeit darauf passierten sie die Barriere und traten hinaus in das Land, das derzeit unter Takakos Kontrolle stand. Niemand wusste, was ihnen auf dem zehn-tätigen Marsch bevor stehen würde. Niemand erahnte, was alles geschehen sollte, bis sie die Dreigipfelburg erreichen würden. Vorsichtig schritten sie durch den hellen Wald. Sie wussten, dass dies noch einer der ungefährlichsten Plätze war. Und trotzdem war Vorsicht geboten. Koga, Ayame sowie Inu Yasha und Kagome liefen an der Spitze. Miroku und Sango waren direkt hinter ihnen. Shippo sprang mit Kirara zwischen diesen umher. Aki lief etwas abseits, jedoch darauf bedacht, die Gruppe und vor allem Inu Yasha nicht aus den Augen zu verlieren. Mugi bildete derzeit das Schlusslicht. Vor ihm konnte er Yu sowie Sota, Kohaku und Katsuro erblicken. Letzter tat so, als würde er dem Gespräch der Jungen nicht folgen. Seine Augen verrieten ihn aber. Diese huschten immer wieder mal hinüber. Katsuro musste zugeben, dass er sich in der Gesellschaft von Sota und Kohaku ungemein wohl fühlte. Es kam ihm dann immer so vor, als wäre er unter gleichaltrigen. Er seufzte innerlich auf, als er an die Vergangenheit dachte. So vieles hatte sich in so kurzer Zeit geändert. Sein Blick wanderte weiter nach vorne, blieb bei Kagome und Inu Yasha haften. Der Hanyou sah seitdem sie da war, völlig anders aus. Seine strengen Gesichtszüge waren gewichen. Er wirkte jetzt freundlicher. Er konnte nicht verstehen, wie das eine Person bewirken konnte. – "Kagome hat bisher noch jede Seele berühren können." -, fiel im Shippos Aussage wieder ein. Nachdem er sich über sie erkundigt hatte. Sie war im seinen Augen für ein Mensch, ein seltsames Wesen. Die Gruppe war bereits seit einigen Stunden unterwegs. Eigentlich hätte es angenehm warm sein müssen. Doch drang das Licht der Sonne fast nicht zu ihnen hindurch. Die Gegend, die sie gerade passierten, war so dunkel wie Inu Yashas Wald. Selbst die Blumen, die sonst in hellen Farben leuchteten, wirkten unheimlich, fast bedrohlich. Das Grün der Bäume war verblasst. Langsam schritten sie voran. Sie wussten, dass hier in der Nähe ein Stützpunkt des Feindes war. Ein Rascheln oberhalb der Baumkronen lies sie aufsehen. Ihre Augen glitten nun rasch über die Umgebung. Bedacht, jede Bewegung wahrzunehmen, die sich ergeben könnte. Kagome konnte sehen, wie Inu Yasha seinen Kopf etwas anhob. War hier etwas? Sie konnte derzeit nichts fühlen. Sango sowie auch Miroku hatten ebenfalls ihr Augenmerk auf Inu Yasha gerichtet. Sie sahen, dass seinen Ohren begannen zu zucken. Sofort faste die Taijiya nach ihrem Hiraikotsu. Eine Handbewegung von Koga deutete allen an, dass sie langsam weiter gehen sollen. Alle Menschen verließen sich nun auf die Youkai. „Koga.“ Dieser sah kurz zur Seite und nickte, was Ayames Vermutung bestätigte. Sie wurden beobachtet. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Doch konnten sie noch nicht ausmachen, von wo dies geschah. Der modrige Geruch, der diesen Wald umgab, lies dies einfach nicht zu. Er zerstörte jegliche Fährte. Sie fühlte die matschige Erde unter ihren Füßen, in die sie bei jedem Schritt wenige Zentimeter einsank. Inu Yasha ließ sich etwas zurückfallen, befand sich direkt neben Sota, Kohaku und Yu. Unauffällig beugte er sich zu diesen hinunter. „Wenn es gleich losgeht, seid auf der Hut und bleibt in unserer Nähe.“ Er wollte die Drei nicht in Gefahr bringen. Vor allem Kohaku durfte dem Feind genausowenig wie Kagome in die Hände fallen. „Katsuro, du passt etwas auf die Drei auf.“ Der Drachen-Youkai nickte. Sota konnte sehen, dass seine Schwester bereits ihren Bogen in der Hand hielt. Inu Yashas Blick ruhte nun wieder auf ihr. Shippo gesellte sich neben Kagome, weshalb sie nach unten sah, kurz lächelte, bevor sie über die Schulter zurückblickte. Sangos Augen glitten gerade erneut durch das Dickicht, das sich links von ihr befand. Für einen kurzen Moment hielt sie inne. Sie war sich ganz sicher, sie hatte sich das gerade nicht eingebildet; dieses Aufblitzen. Sie trat noch einen Schritt nach vorne, um sich zugleich nach links zu drehen und mit dem gewöhnlichen Ausruf ihre mächtige Waffe loszuschicken. Blätter wirbelten durch die Luft. Das Brechen von mächtigen Ästen erfüllte die Luft, Büsche verschwanden und brachten diejenigen zum Vorschein, die sie beobachtet hatten. Eine Gruppe von Yoidore Tenshi. „Es sind nicht viele!“, ertönte Mirokus Stimme. „Überlasst sie uns.“ Somit eilte er, Inu Yasha und Koga hinterher. Katsuro hatte sich mit seinem gezogenen Genbu vor die Frauen gestellt. Sango fing gerade ihren Hiraikostu wieder auf, der nach getaner Arbeit zu ihr zurückkehrte. Schrille Aufschreie ließ sie nach oben blicken. „Was?“ „Späher, Kagome-chan! Sie rufen Verstärkung!“ „ Das lass ich auf keinen Fall zu!“ Katsuro hob sein Schwert an. Die Klinge begann rot zu schimmern und sofort war die mächtige Aura, die von diesem ausging zu spüren. „Koo-ryoo (in den Himmel aufgestiegener Drache)!“ Rötliches Licht in Form eines Drachens schoss zugleich hinauf in den Himmel. Doch der Feind blieb unberührt. „Es nützt nichts, Katsuro. Sie sind einfach zu hoch oben. Keiner von euch kann sie erreichen. KIRARA!“ Sofort eilte diese herbei. Sango saß bereits auf ihren Rücken, als sie spürte, wie sich noch eine weitere Person auf den Rücken von Kirara schwang. Sie wandte ihren Kopf. „Kagome-chan?!“ „Ich komm mit Sango-chan!“ „Los, Kirara!“ Sie befanden sich jetzt direkt hinter den so genannten Spähern. Kagome fand, dass sie wie überdimensionale Feldermäuse aussahen. Ihr Blick fiel noch einmal kurz nach hinten. Inu Yasha und die Anderen hatten ihre Feinde gut im Griff. Sangos Stimme lies sie nach vorne schauen. Sie holten auf. „Bereit?! Wir greifen an.“ Kagome gab jedoch keine Antwort, sondern ließ ihre Hand nach hinten gleiten. Umgehend hatte sie ihren Bogen mit einem Pfeil bestückt und ihr Ziel ins Auge gefasst. Sie konnte sehen, dass die Späher sie bereits bemerkt hatten. Sie wusste, dass sie versuchen würden auszuweichen. Sie spannte den Bogen noch etwas mehr und lies umgehend los. Der Pfeil hüllte sich in das gewohnte Licht und schoss durch die Luft. Sango konzentrierte sich auf diesen. Sie musste den richtigen Moment abpassen. Gleich würde es so weit sein. Katsuro stand unten und beobachtete die Aktion der Frauen. „Sie schießt vorbei!“, kam es vorwurfsvoll von ihm. Er meinte niemand anderen als Kagome. „Nein.“ Schnell sah er zur Seite. Kikyo sah ebenfalls hinauf. „Das gehört zu ihrem Plan.“ „Was?“ „Schau!“ Dabei zeigte sie mit ihrem Finger hinauf und Katsuro folgte. Sango konzentrierte sich vollkommen auf die Bewegungen vor ihr. Sie hatte die Späher fokussiert. Gleich würde es soweit sein. Die Späher wichen gerade Kagomes Pfeil aus, der auf sie zukam. Sango zog ihre Waffe an ihrem Körper vorbei. „HIRAIKOTSU!“ Ein kurzes Quieken war das Letzte, was die Späher von sich haben, bevor sich die Beiden auflösten und die Überreste vom Wind davongetragen wurden. „Kehren wir um, Kirara!“ Ein kurzes Miauen war zu vernehmen, bevor die Dämonenkatze zurück flog. Katsuro starrte baff nach oben. „Kikyo, woher oder wie!“ „Katsuro, du solltest Kagome nicht unterschätzen. Das hat dir schon der kleine Probekampf gezeigt. Und außerdem sind Sango, Miroku, Inu Yasha und sie seit ein paar Jahren ein eingespieltes Team.“ Er wandte sich ab. Er konnte sich schon denken, dass Inu Yasha sich nicht nur mit einem gewöhnlichen Menschen einlassen würde. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: „So wie es aussieht, sind sie aufgebrochen!“ Leise ertönte die Stimme in dem dunklen Raum. Zwei eisblaue Augen blitzen dort auf, bevor sich der dazu gehörige Körper nach oben neigte. Etwas schimmerte in der Dunkelheit. „Und ich kann mir schon denken, was ihr Ziel ist.“ Ihre Hand hob sich etwas mehr, so dass die Kugel, die die Dunkelheit um sie herum erleuchtete, auf direkter Augenhöhe war. Ihr Körper, der nun ebenfalls zu erkennen war, verdeckte sie mit seidigem Stoff. Eine weitere dunkle Gestalt mit pechschwarzem Haar beugte sich zu ihr hinüber. Seine Augen funkelten. Für einen kurzen Augenblick konnte man rote Funken in seinen Augen aufblitzen sehen. Diese erloschen jedoch zugleich. Sanft schlang er seine Arme um ihre Hüfte. Der Stoff, der ihre Haut bedeckte, drohte zu verrutschen. Sie wandte ihren Kopf in seine Richtung. „Sie haben versucht unentdeckt zu bleiben oder besser SIE haben versucht sie zu verbergen.“ Ein finsteres Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Was gedenkst du nun zu tun?“, erklang seine kalte Stimme. „Ich lasse sie noch etwas in Sicherheit wiegen. Dann wird es beginnen!“ Das Licht erlosch und ein kurzes Kichern ertönte noch in der Dunkelheit. ~ Ganze vier Tage waren seit dem Angriff der Tenshi vergangen. Aus diesem Grund hatte sich die Gruppe entschieden, eine andere Route einzuschlagen. Sie konnten es nicht riskieren auf weitere Yoidore Tenshi zu treffen. Schließlich hatten sie zum Zeitpunkt des Angriffs nicht einmal einen Bruchteil der Reise geschafft. Funken stoben in die Höhe, als Miroku Feuerholz in die Flammen warf. Sie hatten sich in der Nähe eines kleinen Flusses niedergelassen. Es schien alles ruhig zu sein. Aber der Anschein konnte in dieser unruhigen Zeit trüben. Sie waren trotz allem wachsam. Langsam färbte die Sonne den Himmel in blutrote Farben. Sich während der Dunkelheit ein Lagerplatz zu suchen, wäre zu gefährlich geworden. Morgen würden sie in noch gefährliches Gebiet gelangen. Von da an, würden sie nicht lange ruhen können. Kikyo ließ sich neben Sango nieder. Diese fuhr der schnurrenden Kirara durchs Fell. „Ich weis nicht, aber ich hab ein ungutes Gefühl!“, brach die Stimme der Miko hervor. Sango sah sie hierauf an. „In wie fern?“ „Ich kann es nicht deuten. Nur dass irgendetwas passieren wird.“ Besorgnis legte sich in die Züge der Taijiya, bevor sie ihren Blick zu Kohaku hinüberschweifen lies. Sie würde jeder Zeit bereit sein. „Du hast auch nichts abbekommen?“ Besorgt klang die Stimme der jungen Frau und Sota schüttelte zum wiederholten Male den Kopf. „Nein, Nee-chan!“ Er hörte sich bereits etwas genervt an, was auch Inu Yasha nicht entgangen war. “Kagome, er hat doch gesagt, dass nichts passiert ist. Er ist ja nicht mal in die Nähe der Tenshi gekommen.” Kagome sog die Luft ein. Sie wusste ja, dass Inu Yasha Recht hatte. Aber trotzdem sorgte sie sich um ihren Bruder. Er war schließlich noch nie in der Sengoku Jidai gewesen. „Ja, ich….!“, weiter kam sie jedoch nicht, da Sango plötzlich neben ihr auftauchte. „Kagome-chan, was sagst du zu einem Bad in der heißen Quelle.“ Sofort war die Miko ganz Ohr. „Heiße Quelle?“ „Ja, hier ganz in der Nähe gibt es eine.” “Dann gehen wir!” Sie begann zu lächeln und zog Sango mit sich. Diese folgte. ~ „Ah, tut das gut!“ Ayame lies sich langsam in das warme Wasser gleiten, bevor ihr Blick auf Aki fiel, die am Rand der Quelle auf einem Stein saß und ihre Füße in das warme Nass tauchte. Die Augen der jungen Ookami-Youkai glitten von den Wellen über die Bäume hinauf zum Mond. Ayame konnte sofort sehen, dass sie etwas bedrückte und sie musste nicht fragen, um zu wissen, was es war. „Ich weiß, du willst es jetzt nicht noch einmal hören, aber: Vergiss ihn!“ Aki sah auf Ayame hinab. Diese hatte ihre Arme am Ufer verschlungen und ihren Kopf auf diese gelegt. „Vergiss Inu Yasha. Er wird deine Gefühle niemals erwidern.“ Sie wandte daraufhin ihre Augen ab. Schloss sie kurz, bevor „Woher willst du das wissen, Ayame?“ „Weil ich es weiß.“ Ihre Stimme klang dabei fest, ohne jeglichen Zweifel. „Sie ist seine Verlobte, Aki! Sagt das nicht schon alles!“ Ayame wusste natürlich um die Geschichte zwischen Inu Yasha und Kagome. Sie hatten bereits einiges zusammen durchmachen müssen und nicht einmal das Jahr Trennung hatte an ihren Gefühlen etwas geändert. Sie waren einfach füreinander bestimmt. Sie wollte der Youkai dies alles aber nicht direkt auf die Nase binden. Wer weiß, für was sie es benutzten würde. Sie wusste um Akis Temperament. Das Plätschern des Wassers war das Einzige, was derzeit zu hören war. Ayame konnte sehen, dass Aki ihre Füße auf und ab bewege und somit das Wasser in Unruhe versetzte. Dann jedoch hielt sie inne. Ein Geruch war ihre in die Nase gestiegen. Ein Geruch, den sie am liebsten niemals wahrgenommen hätte. Ihn niemals kennen gelernt hätte. Langsam erhob sie sich und drehte sich um. Ihre orangefarbenen Augen sahen in den Wald hinein. Sie konnte hören, dass sie näher kamen. Sie konnte ihre Stimme hören. Sie lachte. Aki fühlte, wie sie begann zu zittern. Was war das für eine Gerechtigkeit? Sie hatte sich verliebt. Sie hatte das Gefühl des Glücks verspürt, als sie endlich wahrgenommen hatte, was sie für Inu Yasha empfand. Er war immer freundlich zu ihr gewesen. Ihr wurde warm ums Herz, als sie an sein Lächeln dachte. Sie hatte es ihm nicht gesagt. Sie war immer nur froh, wenn sie in seiner Nähe sein durfte. Doch jetzt. Sollte es wirklich so sein? Sollte die Tatsache, dass er keinen Gedanken an sie verschwendete, wirklich wahr sein? Das konnte sie nicht glauben. Die Sehnsucht die sie nach ihm verspürte. Wenn es war sein sollte, wäre es umso lächerlicher. Nein, niemals. Sie schüttelte den Kopf. Es konnte einfach nicht sein. Wenn sie daran zurückdachte, als er sie als seine Verlobte vorgestellt hatte. In diesem Augenblick war sie im Glauben, ihr Herz aussetzen. Ihr Herz zersprang, als sie gesehen hatte, wie er sie geküsste. Sie spürte die Tränen, die aufstiegen. Die Eifersucht, die die ganze Zeit in ihr tobte. Ayame konnte den Wandel sofort bemerken, weshalb sie sich leicht aufrichtete. „Aki!“, begann sie. Doch ihr wurde bereits kein Gehör mehr geschenkt. ~ Kagome und Sango liefen kichernddurch den Wald. Zur Quelle war es nicht mehr weit. Die zwei Freundinen genossen die Zweisamkeit sichtlich. So wiel war nachzuholen. Sich noch so viel zu erzählen. Erneut begann Kagome aufgrund Sangos Erzählung aufzulachen. „Sango-chan, hör auf! Ich kann gleich nicht mehr!“ Tränen standen ihr bereits in den Augen. Sie musste sich vor Schmerzen den Bauch halten. Sango berichtete ihr gerade von einer von Mirokus Grapschattacken der besonderen Art und ihre Weise, hierauf zu reagieren. „Wie kannst du nur so gemein sein?!“ Sango begann zu grinsen und mit den Schultern zu zucken. „Er hatte es verdient!“, gab sie gleichgültig von sich. „Es schreckt ihn aber auch nicht ab. Komm ihm doch etwas entgegen.“ „W…W…Was?“ Zugleich wurde die Taijiya rot. Kagome beobachtete ihre Freundin genau. Nun war die junge Frau still, sah auf den Boden. „Sango-chan, einer von euch muss endlich mal über seinen……. „HA-KAZE!“ Sango und Kagome konnten im letzten Moment noch ausweichen. Unsanft kamen sie auf dem harten Waldboden auf. Sango war die Erste, die sich erhob und mit geweitet Augen auf die Person sah, die dort stand. „Aki!“, kam es fassungslos über ihre Lippen, bevor ihr Ton umschlug. „Kannst DU mir sagen, was das soll?“ Aki sah nicht zu ihr. Sie interessierte sich nur für eine Person. Mit gezückten Schert stand sie da. „Das hat nichts mit dir zu tun, Sango. Also geh aus dem Weg!“ Sie hob Fyrna an und deutete mit der Spitze auf die Taijiya. Diese funkelte ihr böse entgegen. „Wie soll ich das verstehen?“ Kagome sah angespannt auf die Wolfsdämonin. Was wollte sie? Sie konnte die Dämonen etwas Murmeln hören. Einzelne Wortfetzen verstand sie. Fetzen wie “Warum“; “Zurückgekommen“. „DU!“ Kagome zuckte zusammen. „Wieso nur? Du bist ein EINFACHER MENSCH!“ Kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen, stürzte Aki bereits los. Sie würde es dieser Miko zeigen. Ihre eine Lektion erteilen. Doch dieses Mal konnte Kagome reagieren. Schnell zog sie ihr eigenes Schwert, wehrte somit Akis Angriff ab. Diese ließ sich jedoch nicht abschrecken. Immer und immer wieder schlug sie zu, ließ gar nicht mehr ab, so dass es für Sango unmöglich war dazwischen zu gehen. Hilflos stand sie am Rand und konnte derzeit nur zusehen. Mit aller Kraft schlug Aki auf Kagome ein. Die Miko hatte bisher nur pariert. Sie wusste nicht einmal, warum dass alles gerade geschah. Sie kannte den Grund nicht. Sie hatte Aki gerade zurückgedrängt, hatte etwas Abstand zwischen sich und ihre Angreiferin gebracht, als sie ihr die Frage entgegen warf. „WAS TUST DU? WAS HAB ICH DIR GETAN?“ „Wieso bist du überhaupt zurückgekommen?“ Voller Hass sah Aki sie an. Irritiert blickte Kagome kurz zu Sango. Konnte dahdurch Amaye heran eilen sehen. „Ich….ich verstehe nicht!“ Sie war aufgrund der Frage völlig irritiert. „Wenn du ihn so sehr liebst und ihn angeblich verstehst, warum hast du ihn dann über ein Jahr alleine gelassen? Er hat was Besseres verdient, als DICH!“, schmetterte die Wolfsdämonin ihr wütend entgegen. „Er hat mich verdient!“, sprach sie leise weiter. Für Sekunden erstarrte Kagome. Sie zog die Luft scharf ein, bevor die blanke Wut sich in ihr ausbreitete. Wie konnte sie es nur wagen? Aki eilte erneut auf sie zu. Setzte bereits zum nächsten Angriff an, als sie von etwas unsichtbaren zurückgeworfen wurde und unsanft auf dem Boden aufkam. „AKI!“ Ayame wollte an Sango vorbei eilen. Sie wollte die Sache beenden. „Aki, hör auf!“, gab sie grollend von sich, als Sango einschritt und sie fest am Arm griff. „Sango-chan, was soll das?“ Sango zog ihre Augenbrauen noch etwas tiefer. „Misch sich nicht ein, Ayame-chan. Das muss Kagome-chan klären.“ Damit wandte sie sich wieder dem Kampf zu. Akis Augen glitten über die Umgebung, während sie sich erneut auf die Füße stellte. Sie konnte jedoch nichts erkennen. Was war das gewesen? Doch diese Überlegung konnte sie noch nach dem Kampf zu Ende führen. Für sie zählte derzeit nur eins. Erneut stürzte sie sich wieder auf ihre Gegenüber. Kagome hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt. Hatte ihr Schwert immer noch gesenkt. Sie wartete bis die Ookami-Youkai wieder näher an sie heran getreten war, bevor sie ihr Katana mit einer schnellen Bewegung die Luft, die sie umgab, zerschneiden ließ. Das Nächste, was Aki spüren konnte, waren stechende Schmerzen am ganzen Körper. Es fühlte sich an, als würden auf jeden Zentimeter ihrer Haut kleine Blitze einschlagen und sie vollständig lähmen. Aufkeuchend ging sie zu Boden. Ihr Körper zitterte, als sie versuchte ihren Kopf zu heben und Kagomes Klinge vor ihrem Gesicht aufblitzen sehen konnte. Ihre Augen glitten, etwas weiter nach oben und umgehend weiteten sich diese. Sie konnte in zwei traurige rehbraune Augen sehen, die auf sie hinab sahen. Die Wut, die Kagome verspürt hatte, hatte sich wieder vollkommen gelegt. „Ich kenne dich nicht sehr lange.“, fing die Miko an. „Im Grunde sind wir zwei uns völlig fremd. Aber ich verstehe deine Gefühle, die du gegenüber Inu Yasha hegst und ich muss zugeben, dass ich sie auch nachempfinden kann. Sehr gut sogar.“ Ja, auch wenn es hier nicht so war, so wusste sie wie es war, diese Verzweiflung zu spüren. Verzweiflung, weil die Person, die man liebte noch etwas für jemand anderen empfand. In diesem Fall die Gefühle nicht erwiderte. „Aber, denkst du etwa, ich habe mir das ausgesucht. Ich war ein Jahr von der Person getrennt, die ich mehr liebe als alles andere auf dieser Welt. Niemals wäre ich freiwillig von Inu Yashas Seite gewichen. Niemals!“ Kagomes Stimme war lauter geworden. Eine Spur der Verzweiflung mischte sich darunter. „Kagome-chan!“ Mitfühlend blickte Sango auf ihre Freundin. Ayame wusste, dass sie erneut den Schmerz hervor brachte, der sie während der Trennung von Inu Yasha gequält hatte. „Deshalb…….. Deshalb werde ich es auch nicht erlauben, dir ein Urteil über meine Gefühle zu bilden. Du kennst mich nicht, genauso wenig, wie ich dich kenne. Du kennst die Hintergründe nicht……. Kennst nicht unsere Geschichte. Aus diesem Grund würde ich auch niemals über dich urteilen. Denn dazu…..“ Kagome brach ab und ließ ihr Schwert langsam in der Scheide veschwinden. Aki sah sie immer noch an. War das gerade ein Lächeln? Sie hatte Kagome angegriffen und was tat sie?! Sie lächelte sie an. Sachte erhob sie sich nun, konnte jedoch noch immer ihren Blick nicht abwenden. Wieso nur? Andere Fragen lösten sie in ihr. Verwirrt schüttelte sie ihren Kopf. Sie musste wieder klare Gedanken fassen. Und das konnte sie nicht hier. Nicht unter ihrem Blick. Sie sah noch einmal kurz über ihre Schultern zu Ayame, bevor sie so schnell sie konnte im Dickicht verschwand. Kagomes Augen folgten ihr, bevor sie sich abwandte und Sango und Ayame anschaute. Ayame schüttelte ihren Kopf, was ihr sagen sollte, dass es besser sei, wenn sie jetzt alleine sei. „Last uns zur Quelle gehen. Dort können wir reden.“ *** So, das wars heute mal wieder von mir. Bis zum nächsten Kapi. Ganz liebe Grüße Kapitel 11: Die Finsternis herrscht in jedem, doch du bist verloren, wenn sie dein Herz erreicht ------------------------------------------------------------------------------------------------ Juhu. Nachdem ich Wind und Wellen gestrotzt habe und wieder sicher in Deutschland gelandet bin ^^ melde ich mich mit einem neuen Kapi zu Youkai War zurück. Ich wollte eigentlich schon letztes Wochenende das Kapi hoch laden. Bind aber leider nicht mehr dazu gekommen. Und da ich diese Woche keinen Urlaub mehr hatte, hieß es dann: Willkommen Alltag *würg* Aber dafür hab ich wieder lauter neue Ideen, nicht nur für Youkai War. Also lasst euch überraschen!! Das Kapi hier ist extra lang. Das längste Kapi zu Youkai War, bisher. All diejenigen, die ungeduldig darauf gewartet haben, wie es weiter geht, können es als kleine Entschädigung ansehen, dass es jetzt wieder drei Wochen gedauert hat, bis wieder was hochgeladen wurde. Ui, ui und dann noch so viele und schöne Kommis. Ich grins immer noch wie ein Honigkuchenpferd. Ist das schön. *knuffz* Da macht es gleich doppelt so viel Spaß weiter zu schreiben. Aber jetzt erst mal los mit dem Kapi. Die Finsternis herrscht in jedem, doch du bist verloren, wenn sie dein Herz erreicht. Langsam kehrte sie zurück. Sie hatte bereits vor einer Stunde den Weg zum Lager eingeschlagen, dann jedoch inne gehalten und eine andere Richtung gewählt. Je näher sie nun kam, die Gerüche und die Stimmen wahrnahm, desto mehr breitete sich dieses mulmige Gefühl in ihr aus. Sie wusste, dass sie irgendwann zurück musste, früher oder später würden sie nach ihr suchen. Sie kannte Koga. Ein kurzes Lächeln erschien, was jedoch sofort wieder verschwand. Aki erkannte die erste Feuerstelle, die durch das Dickicht des Waldes hindurch blitzte. Einen kurzen Moment zögerte sie erneut, wollte wieder umdrehen. Dann wurde ihre bewusst, dass sie bereits gewittert worden war. Es gab also kein Zurück für sie. Scharf zog sie die Luft ein, bevor sie die Blätter zur Seite schob und den Schutz des Waldes verließ. Sie fühlte zugleich, wie ihre Knie weich wurden. Jeglicher Mut verließ sie. Dies steigerte sich, als sie sah, dass Koga mit schnellen Schritten auf sie zugeeilt kam. Grimmig sah er in ihre Richtung. Alle Muskeln in ihrem Körper begannen sich anzuspannen. „AKI!“ Sie blieb wie angewurzelt stehen. Ihre Stimme versagte jetzt schon. Was würde sie erwarten, wenn Koga jetzt schon so sauer war? Hatte er bereits alles erfahren? In ihren Gedanken verlief bereits jede einzelne Grausamkeit ab, die sie ab jetzt ertragen müsste. Folter, Schläge, Tritte. An Inu Yasha wollte sie erst gar nicht denken. Wie würde er reagieren? „Sag mal, was denkst du dir überhaupt?“ Sie trat noch einen Schritt zurück und begann nervös mit ihrem Haar zu spielen. „Ko…Koga, lass mich erkl……“ „Was willst du denn da noch erklären? Zum Donner Wetter noch mal! Was fällt dir ein, alleine draußen herum zu streunen?!“ Völlig perplex sah sie ihn an. War er etwa wegen ihrer Abwesenheit sauer? „Ist das alles?“, stieß sie hervor. „Was soll denn das jetzt?“ Leicht irritiert wurde sie von Koga gemustet. “Ist das alles?““, äffte er sie nach. „Kannst du mal eine Erklärung abgeben, oder willst du mich weiter anstarren?“, knurrte er sie an. „Ähm, äh, nun ja, nein. Ich meine….es…..tut mir leid. Es wird nicht mehr vorkommen!“ Zugleich kämpfte sie um Fassung. Sie dachte gerade noch ihre ganze Welt würde aus den Fugen geraten und jetzt kam das hier. Damit hatte sie ganz und gar nicht gerechnet. OInnerlich fiel ihr ein Stein vom Herzen. Koga sah sie immer noch sauer an, als „Koga, sei doch nicht so streng!“ Aki sah auf und zugleich begann ihr Herz erneut schneller zu schlagen. Goldgelbe Augen sahen sie an. „Sieh sie dir doch an. Du hast die ja vollkommen eingeschüchtert.“ Inu Yasha begann freundlich zu lächeln, was Aki einen Rotschimmer auf die Wangen zauberte. Koga sah den Hanyou kritisch an. „Inukoro, was redest du da? Du warst doch derjenige, der vorhin,…..“ „Er hat Recht, Koga.“ Ayame stellte sich neben ihn, griff sanft nach seinem Arm. „Sie wird es nicht mehr tun, also lass es gut sein.“ Koga sah von seiner Verlobten zu Inu Yasha, bevor er seine Augen kurz verdrehte und dann resignierend zur Seite sah. „Naja, wenn ihr meint!“, gab er noch von sich, bevor er sich abwandte. Inu Yasha tat es ihm gleich. „Was sollte das?“ Immer noch etwas geschockt, war diese Frage aus Aki heraus gesprudelt. Ayame sah sie fragend an. „Sie haben gar nicht den Vorfall im Wald angesprochen!“ Kritisch mustere die junge Wolfsdämonin ihresgleichen. „Ganz einfach, weil sie davon nichts wissen!“ „Aber wieso?“ „Denkst du Kagome-chan hätte nichts anders zu tun, als gleich zu Inu Yasha zu laufen und ihm alles zu erzählen? Sie meinte es wäre eine Sache zwischen euch gewesen, die nun geklärt ist.“ Aki sah von Ayame zu Kagome hinüber. Diese saß zusammen mit Sango, Miroku, Yu, Shippo, Sota, Kohaku und Inu Yasha an eine der Feuerstellen. Kagome lehnte sich gerade an die Schulter des Hanyou, als ihre Augen ebenfalls kurz zu der Wolfsdämonin huschten. Ein lautloses Wort glitt in diesem Moment über Akis Lippen. Die Miko deutete durch ein leichtes Nicken an, dass sie es verstanden hatte. Somit war zumindest dieses Problem aus der Welt geschafft. Der darauffolgende Tag verlief problemlos. Und sobald das Licht des Tages mehr und mehr verblasste, war die Gruppe bereits dabei erneut ihr Lager aufzuschlagen, sehr zum Ärger von Kasturo, der der Meinung war, dass sie viel zu langsam vorankommen würden. Doch alle wussten, dass die Dunkelheit zu gefährlich war. Niemand wollte das Risiko eingehen, einen Kampf auf Leben und Tod zu riskieren. ~ „Was wolltest du jetzt von mir, Onii-chan?“ Yu hatte jetzt keine Lust mehr. Seit über zwanzig Minuten lief sie schon hinter ihrem Bruder her. Er wollte mit ihr reden. Doch bisher war kein Wort über seine Lippen gekommen. Und Telepathie beherrschte sie bis jetzt noch nicht, dachte sie leicht sarkastisch. Doch ihren Bruder schien das nicht all zu sehr zu interessieren. Böse dreinblickend stapfte er mit mörderisches Tempo vor ihr her. Schwer atmend war sie stehen geblieben und sah auf die Rückenansicht ihres Bruders. „MUGI!“ Hierauf drehte er sich um. Es war sehr selten, dass sie ihn mit seinen Namen ansprach. „Sag mir, was du über ihn weist!“ Sie hob ihre Augenbrauen. „Wen meinst du?“ „Na diesen Inu Yasha!“, gab er ungeduldig von sich. „Wieso?“ „Frag nicht so blöd, Yu. Sag es mir!!“, fauchte er sie an. Yu trat einen Scvhritt zurück, ließ sich auf einen Baumstamm nieder. Was war nur in den letzten Tagen mit ihm los? So angespannt kannte sie ihn gar nicht. Aber sie hatte keine Lust weiter zu erforschen, was los war und ihn somit noch mehr anzustacheln. Sie seufzte noch einmal kurz auf, bevor „Er ist ein Hanyou.“ Fragend sah er sie an, da er mit dieser Aussage ganz und gar nichts anfangen konnte. Und sie wusste, dass er mal wieder nicht aufgepasst hatte. Typisch für ihn. „Ein so genannter Halbdämon. Halb Mensch, halb Dämon. Seine Mutter war eine sterbliche Frau. Sein Vater war ein sehr mächtiger Dai-Youkai. Der Inu no Taishou der westlichen Länder. Inu Yasha muss daher ziemlich stark sein.“, erklärte sie. „Ich habe gesehen, was er kann!“, motzte Mugi. Yu schüttelte hierauf den Kopf. „Das ist nicht mal ein Bruchteil seiner Kraft laut Sota und ich glaube ihm. Kagome-chan war diejenige, die ihn vor drei Jahren von einem Bann befreit hat. Seitdem sind die Zwei unzertrennlich, …….. …..deshalb Onii-chan,….“, sie setzte kurz aus, sah zu ihm und sah jedoch zugleich an ihm vorbei, „…..solltest du sie aufgeben!“[/] [/] Etwas nervös musterte sie ihren Bruder nach ihrer Bitte. Sie kannte die tiefen Gefühle, die Mugi gegenüber Kagome empfand. Doch sie wusste auch, dass diese niemals erwidert werden würden. Sie hatte gesehen, wie Kagome Inu Yasha ansah. Es lag so viel Liebe darin. Inu Yashas Berührungen Kagome gegenüber. Für Mugi war dazsichen kein Platz. Sie konnte den Blick, den er ihr gerade zuwarf nicht deuten. „Was bildest du dir ein?“, presste er hervor. Yu sprang auf. „Was willst du tun? Sie lieben sich. Daran kann niemand etwas ändern. Kagome-chan hat niemals Interesse an dir gezeigt!“, gab sie zu ihrer Verteidigung von sich und zugleich begonnen wild zu gestikulieren, KLATSCH!! Yu verspürte einen brennenden Schmerz. Ihr Kopf flog zur Seite. Ein Pochen breitete sich in der gesamten Wange aus und sie konnte einen süßlichen Geschmack im Mund schmecken. Sie schmeckte ºBLUT!º Geschockt sah sie auf. Ihre Hand bettete sich auf die schmerzende Stelle. Yu schnappte nach Luft. Sollte das eben tatsächlich passiert sein? Sie hoffte, dass jemand sie gleich wecken würde. Dch nichts geschah. Der gleichgültige Blick ihres Bruders begegnete ihr und zugleich wurde sie in die Realität zurück gerissen. Es war die Wirklichkeit. Ihr Bruder hatte sie geschlagen. Tränen stiegen in ihr auf. Leicht öffnete sie ihren Mund, doch kein Ton kam heraus. So sehr sie sich auch anstrengte. Nichts ertönte. Ihre Stimme versagte. Sie konnte nicht mehr, als ihren Bruder voller Entsetzen anzustarren. „WAS GLOTZT DU DENN JETZT SO?“ Abweisend klang seine Stimme. Nicht die Seine. Sie hatte das Gefühl, dass jemand anders vor ihr stand und doch war es ihr Bruder. Abwerten besah er ihre Gesichtszüge. Sie konnte nicht mehr. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. „ICH HASSE DICH!“ So schnell sie konnte, drehte sie sich um und verschwand in der Dunkelheit ~ Langsam schritt Mugi durch den Wald. Er konnte immer mehr und mehr die Wut spüren, die er in sich trug. Immer mehr und mehr stieg sie in ihm auf. Sein Gespräch mit Yu hatte diese nun wieder zum Vorschein gebracht. Mit zitternden Lippen hatte sie ihn noch mal angesehen, -ICH HASSE DICH!- geschrieen, bevor sie sich abgewandt hatte und zum Lager zurück gerannt war. Doch irgendwie hatten ihn diese Worte nicht getroffen. Sie waren an ihm abgeglitten. Derzeit empfand er keinerlei Mitgefühl für sie. Nein! Verachtung war das richtige Wort. Er verachtete sie. Sie, seine eigenen Schwester, war ihm in den Rücken gefallen. Hatte sich auf die Seite dieser Kreaturen gestellt. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr begann die Wut in seinem Inneren zu glühen. Stimmen ließen ihn aufhorchen. Sofort ging er hinter einen Baum in Deckung. „Nein, wieso?“ Fragend und doch mit einem Lächeln auf den Lippen sah sie ihn an. Er zuckte jedoch zunächst mit den Schultern, weshalb sie ihn noch mehr musterte. „Ich weiß, dass du mir was verschweigst.“ „Ach ja?“ Sie trat einen Schritt auf ihn zu und sah von unten mit einem schelmischen Lächeln zu ihm hinauf. Er erwiderte dies. „Oh ja, das tust du! Irgendetwas ist im Wald vorgefallen.“ Er stupste mit seinem Finger auf ihre Nase. „Vielleicht!“ Sie wandte sich ab, ließ sich in den weichen Sand fallen und sah auf den Fluss, bevor sie sich wieder leicht zu ihm umdrehte und wieder dieses Lächeln auf den Lippen trug. „Aber ich werde es dir nicht erzählen!“ Inu Yasha verzog seinen Mund und begann zu murren. Er wusste, dass er bei ihr auf Granit gestoßen war. Also beschloss er das Thema zu wechseln. „Um noch einmal auf unser Gespräch von vorhin zurück zu kommen.“ Die Miko verdrehte leicht die Augen. „Ich meine ja auch nur, dass du ihm gegenüber etwas vorsichtig sein sollst!“ „Mach dir um ihn keine Gedanken!“ Sie klang etwas genervt. „Tu ich aber, Kagome. Ich trau ihm nicht!“ Ein leises Lachen ertönte. Silbernes Haar schimmerte, das in der untergehenden Sonne schimmerte, als er seinen Kopf zu ihr wandte. „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?“ „Keh, warum sollte ich eifersüchtig sein? Auf den doch nicht!“, kam es ohne Umschweife. „Dafür gibt es auch überhaupt keinen Grund. Mugi-kun ist nur ein Freund.“ Sie erhob sich und trat auf den Hanyou zu. Mit seinen Augen verfolgte er jede ihrer Bewegungen. „Ich liebe nur dich!“ Liebevoll sah sie ihn an. Auf seinen Lippen erschien ein zärtliches Lächeln. „Keh! Das weiß ich!“ Mit dunklen Augen verfolgte Mugi die Szene, die sich vor ihm abspielte. Seine Hände balltens ich zu Fäusten. Und auch wenn er es aus ihrem Mund hörte, konnte er es einfach nicht glauben. Niemals im Leben konnte er glauben, dass sie diesen Hanyou liebte. Niemals. Sie gehörte ihm, ganz alleine. Seine Augen weiteten sich, als er sah, wie sich ihre Lippen berührten. Angewidert musste er nun doch seinen Blick abwenden. Seine Fingernägel krallten sich tief in die Rinde des Baumes. Er müsste dort stehen. Er spürte das Holz, das splitterte, in seine Haut eindrang. Das Brennen, was es verursachte. Doch er nahm es nicht richtig wahr. Nur weit entfernt konnte er das Pochen spüren. Etwas Dunkles, Undurchdringliches, legte sich langsam über ihn. //Er müsste an Inu Yashas Stelle sein, niemand sonst.// //Er ganz alleine// Mugi stieß sich vom Baum ab, begann zu laufen. Er wusste nicht, dass er bereits seit geraumer Zeit beobachtet wurde. Er rannte so schnell er konnte. Weg von diesem Ort, von ihr, von dem Kuss, den er gerade mit ansehen musste. Äste peitschten ihm ins Gesicht, doch er spürte sie nicht. Ihm war es egal. Er hoffte somit dieses Bild aus seinen Gedanken verbannen zu können. Ihren Blick, den sie ihm geschenkt hatte. Die Eifersucht, die er empfand war bereits ins Unermessliche gestiegen. Warum ihn? Warum nicht er? Warum sah sie ihn nicht so, wie er sie sah? Als ein Geschenk! Er begann seine Schritte allmählich zu verlangsamen, bis er endgültig stehen geblieben war. Mugi blickte sich um. Der Wald befand sich hinter ihm. Vor ihm lag eine trostlose Ebene. Nackter Fels, der das Licht des Mondes wiedergab. Einige Bäume durchbrachen dieses Bild. Doch konnte er erkennen, dass die Bäume tot waren. Lange hatten ihre Äste keine Blätter mehr getragen. Sein Atem ging immer noch unregelmäßig, als er einige Schritte hinaus auf die Ebene tat. Er spürte, wie sich seine Hand begann zu ballen. Die Wut kehrte zurück. Er versuchte über dieses Gefühl Herr zu werden. Versuchte das Zittern unter Kontrolle zu bringen, doch es gelang nicht. Sekunden später ertönte ein Aufschrei und er spürte Schmerz. Mugi sah auf seine blutende Hand, die er gerade mit voller Kraft gegen den Fels geschlagen hatte. Zum ersten Mal spürte er wieder das Brennen. „Geht es dir jetzt besser?“ Er sah auf. Konnte niemanden erkennen. Hatte er sich dies soeben eingebildet? „Es schmerzt, nicht wahr?“ Schnell wandte Mugi sich um. Vor im stand eine junge Frau. Ihr langes Haar, das bis zum Boden reichte, wurde durch einen Zopf gezähmt. Ihre helle Haut schien fast weiß im Licht des Mondes. Die Stellen ihres Körpers, die nicht verdeckt waren, offenbarten merkwürdige Zeichen, die Mugi nicht deuten konnte. Ihre eisblauen Augen glitten über sein Gesicht. Sie trug das Gewand einer Miko. Für einen kurzen Moment war Mugi vollkommen von ihr fasziniert, bevor er wieder seine Selbstbeherrschung zurückerlangte. „Wer bis du?“ „Mein Name ist Korin, und ich bin hier, um dir zu helfen!“ Sanft, wie ein Flüstern, drang die Stimme zu ihm, weshalb die seine ebenfalls sanfter wurde. „Wobei helfen?“ „Das zu bekommen, was dein Herz begehrt.“ Zugleich hob sie ihren linken Arm, strich durch die Luft, als würde sie diese streicheln. Mugis Augen weiteten sich. Vor ihm stand Kagome. Sofort begann er zu lächeln, seine Hand zu heben, um sie zu berühren. Doch sie verschwand. Irritiert sah er auf Korin, die nun direkt vor ihm stand. Ihre Hand glitt über seine Brust. Sie fühlte seinen Herzschlag. „Du wurdest von ihr verletzt.“ Mitfühlend sah sie ihn an. Mugi schreckte zurück. Tränen schimmerten ihm entgegen. „Du hast ihr deine Gefühle offenbart, doch sie hat dich zurückgestoßen. Sie hat dich nicht erhört.“ „Nein!“, flüsterte er leise. „Du hast in ihrer Welt alles für sie getan. Sie beschützt, sie aufgemuntert, und was tut sie? Sie hat dich in diese Zeit gebracht, dich in diesen Krieg mit hinein gezogen. Sie hat dies alles in Kauf genommen, um endlich wieder zu demjenigen, den sie liebt, zurückkehren zu können.“ Verzweifelt schloss er die Augen. Irgendetwas in ihm versuchte gegen diese Behauptung anzukämpfen, sie nicht in sich aufzunehmen. Ihr nicht zu zuhören. Irgendetwas rief ihm, er solle weglaufen. Doch je mehr er ihrer Stimme lauschte, desto mehr glaubte er ihr. Immer mehr tauchte er in diesem beruhigenden Klang ein. Er spürte ihre Lippen auf seiner Stirn. Mugi begann alles um sich herum zu vergessen. Sein Körper erschlaffte, weshalb er auf die Knie fiel. Regungslos hingen seine Arme herunter, berührten den Boden und doch nahm er nichts wahr außer ihr. „Sie hat dich benutzt Mugi, benutzt, um wieder zurückkehren zu können. Und was ist mit Inu Yasha und seinen Begleitern? Mit Verachtung blicken sie auf dich herab, lachen über dich. Selbst deine Schwester ist dir in den Rücken gefallen. Selbst sie hat dich im Stich gelassen.“ Ihre Stimme war härter geworden. „Aber du darfst es ihr nicht zum Vorwurf machen. Beiden nicht.“ Mugi horchte auf, hob seinen Kopf an, der bisher an ihrem Bauch geruht hatte an. „Denn auch sie werden beeinflusst. Sie werden manipuliert, ohne es zu merken.“ Wie ein Kind, das Angst hatte, wiegte sie ihn im Arm. Sie spürte, wie er sich immer mehr beruhigte und sie wusste, dass sie erreicht hatte, warum sie gekommen war. „Daher nutze die Gefühle, die du empfindest. All deine Wut und die Eifersucht. Spüre sie. Benutzte sie. Verwandle sie in Hass, um die, die deinen Zielen im Weg stehen, zu vernichten und um die, die dir am Herzen liegen zu retten.“ Finsternis legte sich um die beiden Personen auf der Ebene. Wolken zogen auf. Verdeckten den hellen Mond. Das Gras unter ihren Füßen begann zu verblassen, bis kein Leben mehr in ihm war und Mugis Gedanken fielen in tiefste Dunkelheit. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Kagome schreckte durch ein Knacken auf. „Hast du etwas vergessen, Inu….“ Sie stoppte umgehend, als sie sah, wer dort aus dem hohen Gras auf sie zugetreten kam. Zugleich verschwand ihr Lachen. Ein eisiger Schauer überkam sie, als sie in die Augen von Mugi sah, der vor zum Stehen kam. Die Schwarzhaarige konnte jetzt schon fühlen, dass irgendetwas nicht stimmte. Dieses grässliche Gefühl machte sich in ihrem ganzen Köper breit. Und doch wusste sie nicht, was es war, weshalb sie in ihrer derzeitigen Position verharrte. „Kago-chan!“ Sie zuckte leicht zusammen. Mugis Gesicht zierte ein merkwürdiges Grinsen, was bei ihr Unbehagen auslöste. Ohne es selbst zu merken, trat sie einen Schritt zurück. „Was…..was möchtest du, Mugi-kun?“ „Ich will, dass du dich endlich befreist!“ Irritiert sah sie ihn an. Während er gesprochen hatte, war er näher an sie heran getreten. Sie wollte noch einen Schritt zurücktreten, doch konnte sie es nicht. Sie spürte den kalten Felsen in ihrem Rücken. Ihre Hände glitten über die raue Oberfläche. Ihre Augen zuckten umher. Sie verspürte den Drang sich verteidigen zu müssen. Doch war sie nicht bewaffnet. „Befreien? Wo von?“, kam es leise aus ihrem Mund. Zärtlich fuhr Mugi ihr durchs Haar. Spielte mit einer ihrer schwarzen Strähnen. „Von diesem vermaledeiten HALBBLUT natürlich!“ Wütend funkelte er sie an. Böse sah Kagome ihn aufgrund der Bemerkung an. „WAS MEINST DU DAMIT?“ Für einen Moment war das Gefühl der Beklommenheit vergessen. Der Instinkt Inu Yasha zu verteidigen, war in den Vordergrund getreten. „INU YASHA IST EIN HANYOU UND WIE DU WEIST, LIEBE ICH……….. ARGH!“ Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihn an. Mugis Faust war nur wenige Millimeter an ihrer Wange vorbeigeschossen. „WAG ES NICHT, ES AUSZUSPRECHEN!“, schrie er, bevor seine Stimme wieder sanfter wurde. „Ich weis, dass du es nicht so meinst.“ Kagomes Augen weiteten sich. Ein Anflug von Panik legte sich hinein. Mugi beugte sich zu ihr nach vorne. Tauchte sein Gesicht in ihr Haar ein. Kagome konnte sich in diesem Moment einfach nicht bewegen. Es schien so, als würde ihr Körper ihr nicht gehorchen wollen. Ihr Atem begann schneller zu gehen. Sie hörte Mugi, der die Luft einsog. „Du riecht so gut, Kago-chan!“ Seine Lippen glitten an ihrem Ohr vorbei, hinunter zu ihrem Hals. Sie konnte bereits seinen Atem auf ihrer Haut spüren. „Hör auf.“, appelierte sie. Doch Mugi zeigte keinerlei Reaktion. Kagome spürte sie. Die Dunkelheit, die sich immer mehr und mehr um sie legte und sie spürte, dass diese von Mugi kam. Kagome hatte das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. Es schien überhaupt kein Sauerstoff mehr in der Luft zu sein. Eiligst schnappte sie nach dem lebenswichtigen Elixier. Sie schreckte auf, als sie seine Lippen auf ihrem Hals spürte. Ein Zucken durchfuhr ihren Körper. Sie erlangte die Kontrolle über diesen zurück. Mugi hatte sich etwas zurückgezogen, beugte sich jedoch bereits erneut nach vorne, um ihren Hals zu erkunden, als „NIMM DEINE FINGER VON MIR!“ ~ Inu Yasha schreckte auf. Seine Ohren zuckten nervös und er wusste, dass er sich das gerade nicht eingebildet hatte. ºKagome. º, schoss es ihm durch den Kopf und er eilte los. Sango folgte ihm mit ihren Augen. „Irgendetwas stimmt da nicht.“ Miroku stand neben ihr, sah besorgt hinter Inu Yasha her. Sie nickte zustimmend. „Folgen wir ihm!“ ~ Mit aller Gewalt, drückte Mugi Kagomes Arme gegen den Stein. Ein roter Handabdruck zierte seine Wange. Kurz ließ er seinen Kiefer kreisen. Die Härte des Schlages hatten ihn überrascht. Sie steckte doch voller Überraschungen. Ein kurzes Lächeln stahl sich auf sein kaltes Gesicht, was Kagome Angstschweiß auf die Stirn trieb. Sie spürte, wie die raue Oberfläche ihre Haut aufscheuerte. Das Brennen, das es hinterließ. Die andere Hand von Mugi umschloss ihre Wangen. Er übte Druck auf diese aus. Sie fühlte die Schmerzen. Die darauf folgende Taubheit, die sich in ihrem Mund legte. „M…u…..“ Sie versuchte zu sprechen, ihn wieder zurück zu holen. Doch er verstärkte seinen Griff noch mehr, weshalb sie nur noch kurz aufstöhnen konnte. Zu mehr war Kagome nicht fähig. „Wieso sagst du nicht einfach, dass du mich liebst!“, ertönte Mugis vollkommen überdrehte Stimme. Fast wahnsinnig sah er sie an. Tränen brannten in Kagomes Augen. Wieso tat er das? Sie versuchte sich zu wehren. Sich aus seinen Griff zu befreien, doch er war einfach zu stark. Ebenfalls bemerkte sie, dass ihr diese Schwärze, die Mugi umgab, zu schaffen machte. Sie kämpfte. Sie musste auf jeden Fall bei Bewusstsein bleiben. Erneut konnte sie sehen, wie er sich mit seinem Gesicht näherte. „Ich weis, dass du das Gleiche empfindest.“ ºNein. Hör auf Mugi-kun. Ich will das nicht. INU YASHA!º Ihr Kopf pochte. Ihren Körper fühlte sie fast nicht mehr und die erste Träne rann ihr die Wange hinunter, als sie die Stimme wahrnahm, auf die sie die ganze Zeit gehofft hatte. „DU VERDAMMTER MISTKERL, NIMM DEINE FINGER VON IHR!“ Kagome riss ihren Kopf herum, weshalb sie das kurze Aufleuchten ihres Amuletts nicht wahrnahm. Mugi wurde zur Seite gerissen. Zwei goldgelbe Augen funkelten ihn böse an. Er spürte, dass der Hanyou ihm eine verpasst hatte. Für Sekunden fühlte er nur Taubheit. War sein Kiefer überhaupt noch vorhanden? Sekundenbruchteile waren vergangen, seitdem er zu Boden gerissen wurde. Er fühlte das Adrenalin, das in ihm aufstieg. Dunkel sah er auf. Er riss seine Hand, die zur Faust geballt war, nach oben. Mit aller Wucht schlug er zu, drückte gleich noch mit dem Knie gegen Inu Yashas Körper. Dieser fiel nach hinten. Fand jedoch umgehend wieder auf seine Beinen, um seinen Gegenüber im Auge zu behalten. „Du mieses Schwein!“, knurrte der Hanyou. Er musste sich beherrschen, seine Wut zügeln. Mugi sah ihn provozierend an. Ein leichtes Grinsen zierte seinen Mund. Inu Yasha fixierte ihn. Diese merkwürdige Dunkelheit, die sich wie ein Schatten um ihn schlich; ihm war dabei überhaupt nicht wohl. ~ Kikyo kamen gerade äußerst unsanft auf dem Boden auf. Wie aus dem Nichts war soeben eine Barriere erschienen, die sich um einen Teil des Flusses und des dazugehörigen Ufers gelegt hatte. Sango kniete sofort neben den Beiden. „Alles in Ordnung?“ „Alles in Ordnung!“, gab Miroku zurück, Kikyo hingegen sah wie gebannt auf die Barriere. Sie hatte sie nur Sekunden Bruchteile zuvor spüren können. Langsam erhob sie sich, trat auf die Barriere zu und legte sachte ihre rechte Hand auf diese. Jemand mit großer Macht hatte diese erschaffen. Ihr ungutes Gefühl wurde stärker. ~ Mugi rutschte unsanft über den Boden. Inu Yasha hatte ihm erneut einen kräftigen Schlag verpasst und sich gleich darauf zwischen ihn und Kagome gestellt. Ein dumpfes Knurren erfüllte die Luft und Inu Yasha wusste, dass er sich längst nicht mehr unter Kontrolle hatte. Er konnte Kagomes Stimme hören, die ihn bat aufzuhören. Doch er konnte und wollte es nicht. Der Hanyou stand mit dem Rücken zu seiner Miko, aber immer wieder erschien ihr Gesicht vor ihm. Ihre weit aufgerissenen Augen voller Angst. Sie hatte seinen Namen geschrieen, als er endlich am Ufer angekommen war. Die junge Frau schrie auf, als Mugi erneut auf Inu Yasha losging. „HÖRT AUF! ALLE BEIDE!“ Mehr konnte sie derzeit nicht tun. Wie gelähmt lehnte sie an dem Fels. Tränen standen erneut in ihren Augen. Sie hatte Angst, nicht um sich selbst. Denn jetzt fühlte sie sich wieder sicher. Sie hatte Angst um Inu Yasha. Doch konnte sie sich diese nicht erklären. Sie wusste jetzt schon, wie der Kampf ausgehen würde. Sie wusste jetzt schon, wer der Verlierer sein würde. Sie musste es beenden, sofort. Sie atmete noch einmal tief ein, bevor sie sich vom Fels abstieß und schwankend einige Schritte nach vorne trat. Mugi verpasste Inu Yasha einen Tritt und gleich darauf einen Kinhacken, bevor er auf dem Boden aufschlug. Der Hanyou stand direkt über ihm. Das Knacken seiner Handknochen ertönte. Er würde diesem Arschloch eine Lektion erteilen. Seine Muskeln versteiften sich bereits, als er eine Hand am Arm spürte. „Inu Yasha, nicht!“ Sein Blick glitt zur Seite. Ihre rehbraunen Augen sahen ihn flehend an und sie wusste, dass sie nichts mehr sagen, nichts mehr erklären musste. Er verstand. Zögerlich trat er einen Schritt zurück. Der Hanyou öffnete seinen Mund, wollte ihr etwas sagen, als er durch eine unerklärliche Kraft zu Boden gerissen wurde. Kagome wurde durch einen starken Druck nach hinten geworfen. Sie spürte erneut die Härte des Felsen, als sie mit ihrem Rücken gegen diesen stieß. Ranken begannen sich um ihren Körper zu legen. Ein leichtes Aufstöhnen war von ihr zu vernehmen. „KAGOME!“ „INU YASHA!“ Sie begann sich zu winden. Wollte sich lösen. Doch es half alles nichts. Immer größer war der Druck, der sich auf ihren Köper ausbreitete. Der Hanyou versuchte sich stattdessen mit alle seiner Kraft aufzurichten. Doch nichts gelang ihm. Nur mit Mühe konnte er seinen Kopf aufrecht halten, um seinen Blick nicht von Kagome abwenden zu müssen. Was war hier verdammt noch mal los? Er spürte, wie sich sein Körper immer mehr und mehr versteifte, als hätte sich die Anziehungskraft gegen ihn verschworen. Aufgeben wollte er aber auf keinen Fall. Er musste zu ihr. „Bemüh dich nicht!“ Er hielt in seiner Bewegung inne. „Du wirst dich nicht befreien können!“ Mugi sah kurz zur Seite. Eine Frau in einem mikoähnlichen Gewand, war neben ihm erschienen. „Geh, ich werde zugleich nachkommen.“ Er nickte und verschwand vor den Augen der Beiden, von der Finsternis verschluckt. Dann wandte sie sich wieder an Inu Yasha. Der Hanyou bemerkte die Zeichen, die sich auf ihrem Körper befanden. Und er wusste zugleich, wer vor ihm stand. Eisig blickten ihre Augen zunächst auf Inu Yasha. „Mach es dir bequem!“, gab sie hässlich von sich. „Korin, du verdammtes……“. Weiter lauschte sie seiner Stimme nicht, wandte sich lieber an die Miko ihr gegenüber. „Ich habe schon viel von dir gehört. Schon daher, habe ich unserem ersten Treffen entgegen gefiebert, Kagome!“ Zugleich hatte sie diese mit ihren Augen fixiert. Sie trat einen Schritt näher, als sie bereits das Knurren des Hanyou den Hintergrund erfüllte. Kurz blickte sie nochmals zu diesem hinunter, bevor sie weiter auf Kagome zuging. Diese sah gebannt auf die junge Frau, die auf sie zutrat. Immer näher und näher kam. Ein unwohles Gefühl breitete sich mit jedem Schritt mehr in Kagome aus. Sie konnte spüren, dass sie gefährlich war. Sehr gefährlich. Daher legte sie ihren Kopf in den Nacken, als sie bemerkte, dass diese Korin ihre Hand nach ihr ausstreckte. Ihre kalte Haut, berührte Kagomes Wange. Ihr kam es so vor als würden ihre Berührungen jegliche Wärme aus den betroffenen Stellen ziehen. Scharf sog Kagome die Luft, die sie umgab, ein. Hielt jedoch dem Blick ihrer Gegenüber stand. „Ich spüre die Macht, die von dir ausgeht.“, flüsterte Korins Stimme. Sie war nun so nah an Kagome herangetreten, dass sich ihre Nasenspitzen bald berührten. Das Knurren des Hanyous wurde immer bedrohlicher. Kagome konnte seinen Stimme hören, seine Blicke spüren, die er seinem Feind zuwarf. Aber sie musste sich auf sie konzentrieren. Er war gerade in Sicherheit. Irritiert musterte sie die junge Frau, als diese sich etwas zurückzog, ihren Blick nach unten wandte. Ein grausiges Lächeln legte sich auf ihre bisher regungslosen Gesichtszüge und ließ Kagome für einen Moment erstarren. Für Sekunden umschmeichelte der Wind die drei Personen. Ein Hauch, den der Hanyou und die Miko nur zu gut kannten. Sollte sie etwas damit……? Eine grausige Vorahnung beschlich sie. Langsam beugte sich Korin erneut zu Kagome nach vorne. Ihre Lippen befanden sich direkt an Kagomes Ohr. „Und ich spüre das kleine schwache Licht, das du in dir trägst!“ Kagomes Augen weiteten sich augenblicklich. "Was?" Umgehend schrie sie auf. Sie konnte einen steckenden Schmerz spüren, der sich um ihren gesamten Körper legte. Ihr Bauch schien zu explodieren. Mit aller Kraft warf sie ihren Kopf nach unten. Entsetzt starrte sie auf die Hand, die in ihrem Bauch verschwunden war, dort nach etwas zu greifen versuchte. Alles in ihr begann sich zu verkrampfen. Die Schmerzen wurden zunehmend stärker und doch versuchte sie sich zu wehren. Nein, sie musste sich wehren. Das sagte ihr Verstand. Mit allen Mitteln musste sie sich widersetzen. Aber wie nur? Diese unerträglichen Schmerzen brachten sie um ihr letztes Stück Verstand. „KAGOME!“ Inu Yasha versuchte jetzt mit aller Kraft gegen die Macht anzukämpfen, die ihn zurückhielt. Er musste zu ihr gelangen. Ihre Schreie drangen immer stärker an sein Ohr. „VERDAMMT!“, brüllte er los. „NIMM DEINE DRECKIGEN HÄNDE VON IHR!“ Doch es erfolgte keinerlei Reaktion. Nur Kagomes Schreie, die langsam begannen zu verebben. Ihr Körper war so weit nach vorne geneigt, wie es die Ranken um ihren Körper zuließen. Schweißperlen rannen ihr die Schläfe hinab, verfingen sich an den herab hängendem Haar. Fasziniert sah Korin auf die junge Miko, die sich vor wenigen Sekunden noch vor Schmerzen wand. Blickte dann wieder hinab. Sie würde zugleich ihr Ziel erreicht haben. Langsam gab sie nach. Ihre Augen begannen zu glänzen. Die Stimme der Miko verklang vollkommen. Schwer atmend stand sie vor ihr. Kagome konnte erkennen, wie ihre Sicht immer mehr und mehr verschwamm. Immer mehr und mehr Kälte breitete sich in ihrem Körper aus, als sie ein Aufschrei erklang. Mit letzter Kraft öffnete sie ihre Augen. Mit entsetztem Blick stand ihre Angreiferin vor ihr. Sah auf ihre Hand, die vollkommen geschwärzt war. „KAZE NO KIZU!“, war das Nächste was Kagome hören konnte, bevor sie auf die Knie sackte. Zwei Arme schlangen sich um ihren Körper. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Obwohl Mugi vor Korin in diese Finsternis eingetaucht war, erschien er gleichzeitig mit ihr in einer riesigen Halle. Dunkle Gestalten mit verzehrten Gesichtern zierten die Wände. Pechschwarze samtne Vorhänge fielen an den bis zur Decke ragenden Fenstern hinunter, verliehen dem Saal noch mehr Düsternis. Seine Schritte hallten durch den Saal. Es schien niemand sonst hier zu sein. Seine Augen wanderten weiter bis er an einem bestimmten Gegenstand haften blieben. Wie gebannt trat er auf das Schwert zu. Die Klinge sah aus, als würde sie noch glühen. Als sei der Stahl noch nicht abgekühlt. Doch eine leichte Berührung bestätigte ihm das Gegenteil. Die Klinge war kalt. Der Schaft hingegen war genauso schwarz wie die meisten Winkel dieses Raumes. Je näher er trat, desto intensiver konnte er das Pulsieren des Schwertes spüren. Die Macht, die von ihm ausging. Sie kam ihm so bekannt vor, so vertraut. Nun stand er direkt vor dem Objekt. Er spürte die Begierde nach diesem. Mugi konnte den Sog spüren, der ihn tiefer zog. Weg vom Licht, das er hinter sich wahrnehmen konnte, hinunter in die Tiefe. Er konnte nicht mehr zurück und das wollte er auch nicht. Seine Augenlider senkten sich leicht, als er seine Hand erneut anhob. Wie in Trance ergriff er das Schwert, empfing die Macht, die es ihm schenkte. In seinen Adern begann etwas zu pulsieren. Er wusste, dass das was er spürte, schon immer da war, aber jetzt erst erwachte. Er bemerkte nicht, wie zugleich einst geliebte Erinnerungen verschwanden. Ein kühles Lächeln legte sich auf seine Lippen als er den Namen des Schwertes aussprach. „Fhunn!“ Schritte erklangen in dem Saal. Es waren jedoch nicht die seinen. Jemand weiteres hatte den Raum betreten und zugleich verdunkelte sich dieser noch mehr. Schnell wandte sich Mugi um und konnte in zwei schwarze Augen blicken. „Ich heiße dich in der verborgenen Festung willkommen, Mugi, Hauptmann meines Heers.“ Eine leichte Verbeugung seitens Mugi erfolgte umgehend. „Ich grüße euch, Takako-sama.“ „Wie ich sehe, hast du Fhunn bereits in besitzt genommen.“ Er nickte leicht. Korin trat, nachdem sie sich ebenfalls leicht verbeugt hatte, auf Takako zu. Sie bemerkte Takakos Blick, der über ihre malträtierte Hand schweifte. „Gab es irgendwelche Vorkommnisse?“ „Ein Umstand, den ich dir berichten muss.“ Sie begann geheimnisvoll zu lächeln. Takako verstand. Dies sollte nur für seine Ohren bestimmt sein. „NUFA!“, donnerte seine Stimme durch die Halle. Ein Wesen, einer Katze gleich, erschien, verneigte sich leicht vor ihrem Herrn, bevor sie sprach. „Ihr habt mich gerufen, Takako-sama!“ Dabei achtete sie darauf, jeglichen Blickkontakt zu meiden. „Bringe den Hauptmann in seine Gemächer. Er soll sich ausruhen.“ „Wie ihr wünscht.“ Nufa richtete nun zum ersten Mal sein Gesicht auf und schaute zu Mugi hinauf. „Folgt mir bitte, Mugi-sama!“ *** So, das wars dann erst mal. Na wie findet ihrs? Ich hoffe gut. Das nächste Kapi wird auch bald kommen und auch bei meinen anderen Fanfics wird es schon bald weiter gehen. Bis dahin, genießt das schöne Wetter. Liebe Grüße Kapitel 12: Egal wo du sein wirst, ich werde dir immer folgen ------------------------------------------------------------- Hallo zusammen, meld mich wieder mit einem neuen Kapitel zurück. Vielen Dank, für die lieben Kommis. Freut mich, dass es euch gefallen hat und es geht auch spannend weiter. Egal wo du sein wirst, ich werde dir immer folgen Sango spürte, wie der Boden unter ihren Füßen weicher wurde. Sie wusste, dass es zum Ufer des Flusses nicht mehr weit sein musste. Trotzdem beschleunigte sie noch etwas. Sie hob ihren Kopf an und konnte das miserables Gefühl einfach nicht abschütteln. Kirara fiepte neben ihr auf, bevor sie ein leichtes Fauchen ausstieß. Und auch sie konnte es spüren. Der leichte Hauch von Youki, der hier immer noch herrschte. Sehr starkes Youki. Miroku und Kikyo waren direkt hinter ihr. Auch Kikyos Gefühl verschlechterte sich, je näher sie dem Fluss kamen. Vor allem dieses Youki bereitete ihr Sorgen. Die Barriere war vor wenigen Minuten einfach verschwunden. Alle Bemühungen gewaltsam hindurch zu dringen, waren vergebens gewesen. Selbst ihre Pfeile hatten nichts ausrichten können. Die Barriere war nicht einmal erzittert. Und nach dem sie das hier spürte, konnte sie schon vermuten, wer hier erschienen war. Besorgt legte sie die Stirn in Falten. Sangos Stimme ließ die Miko aufsehen. Sie konnte Inu Yasha erblicken. Er hielt Kagome in seinen Armen. Die Kampfspuren hatten die Drei bereits bemerkt. Sango warf sich auf die Knie, ließ Hiraikotsu in den Sand fallen. „Ist mit euch alles in Ordnung?“ Besorgt sah sie auf ihre beiden Freunde. Keine Reaktion erfolgte, weshalb sie ihre Augen über die Beiden schweifen ließ. Doch konnte sie keine Verletzungen an der Oberfläche erkennen. Dennoch sah sie noch keinen Grund, ihre Besorgnis zu vermindern. Sachte hob sie ihre Hand, legte diese auf Kagomes Schulter. Sie konnte den zitternden Körper der Miko fühlen. „Kagome-chan!“ „Was ist hier passiert?“ Miroku stand direkt neben der Taijiya. Besorgt sah er auf seine beiden Freunde herab. Kagome hatte ihr Gesicht in dem Suikan des Hanyou vergraben. Dieser strich ihr immer wieder sanft über den Kopf. Versuchte sie somit zu beruhigen. Er konnte den Hanyou etwas flüstern hören. Doch was es war, verstand er nicht. Er sah die Angst in seinen Augen. Ebenfalls konnte er einige Kratzer an der linken Wange von Inu Yasha entdecken. Kikyo wandte ihren Blick ab, ließ diesen umher schweifen. Sie vernahm den Hauch der Dunkelheit, der an diesem Ort noch um einiges intensiver war, den Lebewesen zu schaffen machte. „Du kannst es spüren, nicht wahr?“ Blitzschnell drehte Kikyo sich um. Kritisch sah sie sich noch mal kurz um, bevor sie ihre Stimme erhob. „Diese merkwürdige Energie. Es fühlt sich fast an, als sei eine weitere Miko hier gewesen und doch ist sie vollkommen anders. Ähnlich dem Youki eines Youkai. Kagome-chan?“ Die Angesprochene drückte sich langsam von Inu Yasha weg, wandte ihren Blick auf Kikyo. Einen Moment hielt sie inne. Kikyo sah ihre matten Augen. Sie musste viel Kraft aufgebraucht haben. Schwer atmend kämpfte sie sich weiter nach oben. „Kagome!“ „Es geht schon!“ Sie musste nur auf die Beine kommen. Ihre Hand lag stützend auf der Schulter von Inu Yasha. Kikyos Widergeburt sah ziemlich mitgenommen aus. Gegen sie wirkte Inu Yasha wie das blühende Leben und doch besaß sie immer noch diese unantastbare Schönheit, die Kikyo bereits bei ihrer ersten Begegnung bemerkte. Sango eilte an die Seite von Kagome, stützte ihre beste Freundin. „Dein Gefühl täuscht dich wie immer nicht, Kikyo-chan. Sie hat sich mir vorgestellt. Ihr Name sei Korin!“ Besorgt überschlug Kikyo ihre Arme, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, ihre Augen wirkten besorgt. Kagome konnte erkennen, dass allen, Inu Yasha eingeschlossen, der Name etwas sage. „Wer ist sie?“, stieß sie nicht wissend hervor. „Takakos rechte Hand.“, antwortete der Hoshi. „Man sagt, sie hat ungeheure Macht. Selten hat jemand sie bisher zu Gesicht bekommen. Sie agiert eher im Hintergrund, wenn man es so ausdrücken möchte. Wir sind natürlich schon in den Genuss gekommen. Die Leute erzählen sich, dass auch sie ein Hanyou sein soll. Ihre Mutter soll eine Miko gewesen sein, die über ungeheure Kräfte verfügt haben soll. Aber selbst Kikyo konnte sich nicht vorstellen, wer dies gewesen sein sollte. Sie besitzt die Fähigkeit Menschen zu beeinflussen. Einige Dörfer haben sich so selbst zerstört, ohne, dass die Yoidore Tenshi etwas dazu beitragen mussten. Woher diese Fähigkeit stammt, wissen wir auch nicht genau. Ihr Name ist genau wie Takakos gefürchtet. Eine Hexe in der unschuldigen Hülle einer Miko, sagen sie.“ „Es wundert mich, dass du sie noch nicht gefragt hast, ob sie dein Kind gebären will!“, knurrte Sango trocken. Miroku schien hierauf etwas pikiert zu sein. Sango rollte nur mit den Augen. „Manipulation!“, murmelte Kagome vor sich hin. Ihr Verstand arbeitete gerade auf Hochtouren. Wenn sie wirklich diese Fähigkeit besaß, dann war das die Lösung. „Das ist die Erklärung. Das hat sie mit Mugi-kun angestellt.“, sie hielt inne. Aber das würde bedeuten, dass Mugi auch zu diesem Zeitpunkt einen schwachen Willen gehabt haben musste. Nur dann bot jemand die Möglichkeit ihn zu manipulieren, einen Blick in die Tiefen der Seele zu gewähren. Sie zog ihre Augenbrauen tiefer. Diese Korin war gefährlich, sehr sogar. Zugleich fühlte es sich erneut an, als wüsste sie nur einen Bruchteil über den neuen Feind. „Was ist mit Mugi?“ Sango griff Kagomes Aussage auf. „So wie es aussieht, ist er…“ „Es sieht nicht nur so aus, ER ist unser FEIND!“ Zum ersten Mal seit Gesprächsbeginn meldte sich Inu Yasha zu Wort. Seine Worte waren scharf, wie die Klinge eines Messers. Erstaunen und Verwunderung über diese Aussage war auf den Gesichtern der Drei zu lesen. „Aber Inu Yasha, hast du nicht gehört, was Miroku-sama gesagt hat. Sie hat die Fähigkeit Mensch zu manipulieren. Daher….“ „Das weiß ich selbst. Ich wusste bereits wer sie ist, als sie dort erschienen ist, Kagome.“, fiel er ihr erneut ins Wort. „ABER ICH GLAUB ES EINFACH NICHT! Er greift dich an, verschwindet dann einfach und du nimmst ihn noch in Schutz. Selbst wenn er manipuliert wurde, was mein schlechtes Gefühl ihm gegenüber wieder bestätigt, weil er dann absolut unfähig ist, entschuldigt das nicht alles, Kagome. Und vor allem nicht das, was er mit dir tun wollte.“ „Kagome-sama angegriffen?“, wiederholte Miroku. „Ja!“, gab Inu Yasha wutentbrannt zurück. „Dafür werde ich ihn fertig machen!“ Er ließ seine Fingerknochen knacken. Kagome wollte etwas erwidern, blieb jedoch beim Blick des Hanyou stumm. Es würde nur wieder in Diskussionen enden und dafür hatte sie keine Nerven, nicht jetzt. Außerdem musste sie zugeben, dass sie Inu Yasha bei der einen oder anderen Aussage zustimmen musste. Sie wusste, dass er sie nur beschützen wollte. Das war für ihn das Wichtigste überhaupt. Kurz schloss sie die Augen. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Schweiß die Stirn hinunter rann. Die Müdigkeit legte sich über ihre Knochen. Es kam ihr so vor, als wäre all ihre Kraft aus ihr hinausgesaugt worden. Der Übergriff kam zu überraschend. Damit hatte sie ganz und gar nicht gerechnet. Sie war überrumpelt worden. Ihre Knie wurden weich, wollten nachgeben. Sango schwankte ebenfalls einen kurzen Moment, bevor sie wieder festen Stand fand. Kagome mehr zu sich zog. „Wir müssen Yu noch die ganze Sache erklären!“, gab sie mit schwacher Stimme von sich. „Darüber können wir uns auch noch später Gedanken machen, Kagome-chan!“, antwortete die Taijiya. „Wir sollten erst einmal zurückgehen. Du solltest dich ausruhen, Kagome-chan. Du siehst nicht gut aus.“ Kagome verzog bei dieser Aussage den Mund. Sango wusste, dass diese Bemerkung überflüssig gewesen war. Ohne auf einen Kommentar der Miko zu warten, drehte Sango sich um. Schlug den Weg zum Lager ein. Miroku folgte auf dem Fuß. Er würde später eine genauere Erklärung erhalten. Inu Yasha und Kikyo warteten bis etwas Abstand zwischen sie, Sango, Kagome und Miroku gekommen war, bevor sie sich Inu Yasha zuwandte. „Also mach den Mund auf. Was ist genau passiert? Du hast nicht alles erzählt.“ Er sah in den Himmel. „Inu Yasha!“, eindringlich sah sie ihn an. Er hasste diesen Blick. Es kam ihm dann immer so vor, als könnte sie seine Gedanken lesen. Kagome hatte genau den gleichen Blick drauf. Noch ein Aspekt dafür, dass sie Kikyos Widergeburt war. Rein äußerlich natürlich nur. Er sog die Luft um sich herum ein. Ein beiläufiger Seitenblick, bestätigte seine Befürchtung. Kikyo würde nicht locker lassen. Dafür kannte sie den Hanyou gut genug und umgekehrt. Was sich alles geändert hatte, wenn er so zurückdachte. Früher hätte er sich mit einem "Keh" wahrscheinlich abgewandt, aber jetzt…. „Ich weiß nicht genau.“, gab er zunächst nur von sich. Leicht benommen schüttelte er den Kopf. „Als ich ankam, sah ich Kagome, die von diesem Idioten an den Felsen gedrückt wurde. Er wollte sie küssen.“ Sein Blick wurde finster, seine Stimme rau. „In diesem Moment sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt. Ich wollte nur noch zwischen ihn und Kagome kommen.“ Kagomes ängstliche Augen. Ihre Tränen. Beinahe hätte er den letzten Funken Verstand verloren. Inu Yasha erinnerte sich, wie er auf Mugi eingeschlagen hatte. Dieser Kerl hatte das angegriffen, was ihm in seinem Leben am Wichtigsten war. Kagome! „Ihre Stimme hat mich von meinem Vorhaben abgebracht. Keh, ich hätte ihm noch so gerne eine verpasst. Obwohl, die anderen Schläge wird er auch nicht so schnell vergessen.“ Kikyo musste hierauf leicht grinsen, was auch Inu Yasha tat. Das konnte sie sich denken. Inu Yasha war ungezügelt wie immer, wenn es um Kagome ging. Auch wenn er ruhiger geworden war. Doch sobald es um die Miko ging, fiel er wieder in seine alte Rolle, die auch sie kannte. „Dann ist Korin aufgetaucht. Ich wurde zu Boden gerissen und Mugi ist verschwunden. Hat sich einfach auf Korins Befehl hin, aus dem Staub gemacht. Er ist in einem Portal verschwunden. Kaum war er weg, hat sie ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Kagome gerichtet. Ich war ja durch den Bann ausgeschaltet. Ich konnte keinen Finger krumm machen. Dieses Miststück hat an alles gedacht. Sie schien sich zu freuen, als sie Kagome gegenüber stand.“ Er knurrte leise. Kagomes Schrei, als dieses Weib ihre Hand auf ihren Unterleib gelegt hatte, lag immer noch in seinen Ohren. Ein bitterer Geschmack machte sich in seinem Mund breit, als er weiter berichtete. „Auch wenn sie geflüstert hat, kaum ihre Stimme erhoben hat, konnte ich sie hören. Wie sie Kagome begrüßt hat!“ - Ich spüre das kleine schwache Licht, das du in dir trägst- . Diesen Satz unterschlug er. Aufmerksam musterte Kikyo dan Hanyou. Was war los? Irgendetwas wollte er doch nicht sagen. „Inu Yasha!“ „Sie……sie….. Ihre Hand……tauchte ……, mh, verschwand in Kagomes Bauch.“ Er fuhr sich durchs Haar. Erneut konnte er Kagomes Aufschrei wahrnehmen, ihr schmerzverzehrtes Gesicht vor sich sehen. Ihr Körper, der sich hin und her wand, weshalb er stoppte. Er fühlte sich schlecht, machte sich die ganze Zeit selbst Vorwürfe. Er hätte sie spüren müssen, hätte alles verhindern müssen. In diesem Augenblick hatte er sich wieder hilflos und schwach gefühlt. Etwas, was er nicht sein wollte. Kikyo beobachtete jede seiner Bewegung. Sie wusste, was in ihm gerade vorging. In dieser Beziehung war er für sie ein offenes Buch. Doch sie wusste auch, egal was sie sagen würde, sie würden ihn nicht von seinen Selbstvorwürfen abbringen können. Dafür war er viel zu stur. Sein Stolz würde das nicht zulassen. Sie sah von ihm ab, betrachtete sich die dunkle Erde unter ihren Füßen. Jeder machte sich seine eigenen Gedanken, während sie neben einander still ins Lager zurückliefen. Alles war ruhig, als sie ankamen. Der Rest hatte anscheinend nichts mitbekommen. Erleicherung darüber machte sich breit.. Sango reichte Kagome etwas Waser, nach dem sie sie auf dem Boden abgesetzt hatte. Langsam begann die Miko wieder Farbe zu bekommen. Alle Fünf sahen sich an, nickten nur einmal, ohne nur ein Wort zu verlieren. Sie wollten die Sache mit Korin, den Übergriff zunächst nicht zur Sprache bringen. Auch Koga gegenüber nicht. Sie wollten nicht unnötig Unruhe in die Gruppe bringen. Auch wenn sie Mugis Verschwinden erklären mussten. Doch darüber Nachzudenken, dafür gab es noch die ganze Nacht. Der wahre Grund, sollte es dieser sein, wollten sie zunächst verschweigen, bis sie wirklich Gewissheit besaßen. Sango und Miroku hatten sich inzwischen verabschiedet. Zuvor hatte Sango ihre beste Freundin noch einmal besorgt angesehen, wurde dann aber von Miroku mitgezogen. Inu Yasha trug Kagome auf seinen Armen, wollte mit ihr einen etwas abgelegeneren Ort aufsuchen. „Es ist auch wirklich alles in Ordnung?“ Kikyo wandte sich nochmals an die Beiden. „Alles in Ordnung!“, presste Inu Yasha langsam hervor. Er konnte es einfach nicht mehr hören. Er hatte diese Frage in der letzten halben Stunde öfters gehört, als im vergangenen Jahr. Die einstige Hüterin des Shikon no Tama erkannte ein leichtes Nicken, verbunden mit einem schwachen Lächeln seitens Kagome. Damit würde sie sich erst einmal zu frieden geben. Für heute zumindest würde sie sich damit begnügen und den Zweien etwas Ruhe gönnen. ~ Mit einem leichten Seufzer sank Kagome noch etwas tiefer. Inu Yasha hatte sie an einem Baum gelehnt, abgesetzt. Sie fühlte das weiche Gras unter ihren Füßen, der herbstliche Duft, der von diesem ausging und ihre Nase umschmeichelte. Wie hatte sie das alles hier vermisst. Erneut wurde ihr wieder bewusst, wie sehr sie diese Zeit liebte. Sie hätte niemals in ihrer Welt glücklich werden können. Denn dort fühlte sie sich schon lange nicht mehr zu Hause, auch wenn ihre Familie dort war. Ihr Herz gehörte hier her. Ihre Liebe ganz alleine ihm. Innerlich lächelte sie. Sie war dankbar, dass sie wieder zurückkehren konnte. Doch fragte sie sich auch, wann sie wieder ihre Zeit, ihre Welt, zu Gesicht bekommen sollte. Allein schon wegen Sota und Yu. Ihre Mutter musste sich sorgen machen. Und ihr Großvater erst. Sie musste einen Weg finden, den Bann, der den Brunnen versiegelte, zu lösen. Aber dies war erst möglich, wenn Takako besiegt war. Da war sie sich sicher. Ein Sieg war unumgänglich. Somit landete sie durch ihre Gedankengänge wieder bei dem Vorfall, der sich kurz zuvor abgespielt hatte. Immer wieder spielte sich die gleiche Szene in ihrem Kopf ab, als würde sie immer wierder die Rückspultaste betätigen. Sie sah die dunklen und kalten Augen von Korin vor sich. Ihr gefühlloses Lächeln. Was war das für ein Licht, das sie kurz bemerkt hatte, bevor Inu Yasha erschienen war? Sie wusste es nicht, konnte sich hierauf keine Erklärung geben. Was war das für ein Gefühl, dass sie empfunden hatte, als Korin vor ihr stand? Sie hatte die Dunkelheit gesehen und doch war dort etwas unendlich reines gewesen. Aber wie konnte das sein? Das war eigentlich unmöglich. Sie konnte es sich nicht erklären. Und doch kannte sie diesen Kampf. Die strahlende Helligkeit gegen die finstere Dunkelheit. Es war wie im inneren des Shikon no Tama. Und zugleich etwas völlig anderes bei dieser Korin. Sie neigte ihren Kopf etwas zur Seite. Dieser Satz, den Korin ihr zugeflüstert hatte, kreiste in ihrem Kopf. Die Miko wurde die Worte einfach nicht los. Ihre Hände ruhten auf ihrem Bauch. Gedankenverloren betrachtete sie die vorbeiziehenden Wolken, die ab und zu das Licht des Mondes verdeckten. Sanft streichelte der Wind die Bäume, spielte mit ihrem seidigen Haar. Sie glaubte sogar, das Lied des Windes zu hören. Eine sanfte Melodie, die erklang, sich in ihr Ohr legte. Alles wirkte so friedlich, weshalb sich trotz der Strapazen, ein zufriedenes und glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht abzeichnete. Wieso konnten sie nicht einmal alles in Ruhe genießen? Immer waren sie am Rennen. Wie lange war es her, dass sie einfach mal genießen konnten? Ein ruhiges Leben mit ihm. Mit ihren Freunden, das wünschte sie sich. Nicht mehr. Sie bemerkte, wie Inu Yasha sich geräuschlos neben ihr nieder ließ. Seine Wärme schenkte ihr ein Kribbeln auf ihrer Haut, was sie genoss. Seine Nähe schien wieder alle Lebensgeister in ihr zu wecken. Wie immer brauchte sie nur Inu Yasha, um wieder auf die Beine zu kommen. Seine Anwesenheit tat ihrer Seele immer gut. Erneut musste sie lächeln. Kurz huschten ihre Augen zu ihm hinüber. Sein Gesicht strahlte so viel Güte aus. Güte, die er früher nie gezeigt hatte. Wenn sie an ihre erste Begegnung dachte. Er wirkte so friedlich. Sein Gesicht war von Zufriedenheit gezeichnet gewesen. Und doch war er zutiefst verletzt worden. In manchen Momenten hatte sie geglaubt, dass sich diese Wunden niemals wieder schließen würden, hatte er doch schon so viel Leid erfahren müssen. Doch die Zeit hatte ihr anderes offenbart. Ihre Augen wanderten tiefer in den sternenbedeckten Himmel hinauf. Der Hanyou lauschte ihrem gleichmäßigen Atem. Er sah kurz zu ihr, bevor er ebenfalls hinauf zu den Sternen blickte. Kagome war immer wieder von dieser Vielzahl von Lichtern, die dort auf sie herab schienen, fasziniert. -„Solch einen Sternenhimmel habe ich noch nie in Tokyo gesehen!“-, hatte sie einmal zu ihm gesagt. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie sich gerade auf die Suche nach den Shikon no Kakera gemacht, waren nur zu Zweit unterwegs gewesen. Nun ja, Shippo war schon da. Aber an diesem Abend waren sie alleine gewesen. Er hatte ihr noch nicht gesagt, was er empfand, oder besser, er war sich selbst über seine Gefühle noch nicht bewusst gewesen. So viele Emotionen waren zu dieser Zeit auf ihn niedergeprasselt. Schon allein Kikyos Wiedererweckung hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen und auch wieder nicht. Er konnte es einfach nicht beschreiben. Er glitt weiter in die Erinnerung ab. Der Vollmond hatte auf sie nieder geschienen. Sein Licht hatte sich sanft im Wasser des Sees gespiegelt. Kagome sah immerzu in den Himmel, erklärte ihm die Sternenbilder, die sie kannte. Ihr Antlitz so fein, ihre Augen so klar. Ihre Aufmerksam hatte sie ihm ganz allein geschenkt. Er hatte ihrer sanften und beruhigenden Stimme gelauscht. Die Sterne strahlten hinab, aber er fand, dass ihre Augen noch heller schienen, als alles, was er jemals zuvor gesehen hatte. Ein Lächeln umspielte zugleich seine Lippen. Seit diesem Augenblick war bereits viel Zeit vergangen. Zeit in der sie einiges hatten durchmachen müssen. Um genauer zu sein, mehr als drei Jahre. Er seufzte. „Heute habe ich zum ersten Mal, seit deiner Rückkehr wieder Angst gehabt. Angst dich nicht beschützen zu können, Angst dich zu verlieren, jetzt wo ich die endlich wieder habe.“ Er sah kurz zu ihr. „Es wird immer gefährlicher. Gefährlicher als alles andere zuvor, deshalb……“ Er sah jetzt endgültig vom Schein des Mondes ab. „……deshalb solltest du noch vorsichtiger sein. Denn du trägst nicht mehr alleine Verantwortung für dich, sondern….. auch für ……….unser Kind!“, sprach er sanft. Kagomes Augen weiteten sich und sie riss ihren Kopf herum. Überrascht sah sie ihn an, sah sein freudiges Lächeln, seine strahlenden Augen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Trockenheit legte sich in ihren Mund. Sie war im Glauben gewesen, dass er Korin nicht gehört hatte. Doch da hatte sie sich geirrt. Sein exzellentes Gehör hatte ihn, wie immer, nicht im Stich gelassen. Er hatte es sehr wohl gehört und seine Schlüsse aus dieser Aussage gezogen, genauso wie sie. Das Einzige, was sie zustande brachte, war ein zögerliches Nicken. Sie freute sich. Dieses Gefühl in ihrem Inneren war mit nichts zu vergleichen. Sie konnte es nicht beschreiben. Sie trug ein Teil von ihm unter ihrem Herzen. Auch wenn dieser noch winzig klein war. So fühlte sie jetzt schon, diese aufflammende Wärme. Und doch war sie in diesem Augenblick noch nicht einmal in der Lage, ein Lächeln zustande zu bringen. Zwei Arme schlossen sich um ihren Körper. Inu Yasha fühlte ihre Nähe, ihr weiches Haar. Er konnte ein erneutes Lächeln nicht unterdrücken. Sein sehnlichster Wunsch erfüllte sich. Er würde endlich eine Familie bekommen. Seine kleine Familie. Für diesen winzigen Augenblick des Glücks, hatte er die Bedrohung, die von Takako ausging, vergessen. „Ich werde Vater.“ „Ja, das wirst du.“ Ertönte sanft Kagomes Stimme, weshalb der Hanyou zu ihr hinab sah. Sie hob ihre Hand, strich ihm über die Wange, fuhr ihm durch sein silbernes Haar. Die Hand von Inu Yasha umschloss das Amulett, das um ihren Hals hing. Das Zeichen ihrer Liebe zueinander. Sein Verlobungsgeschenk. Die junge Miko richtete ebenfalls ihre Augen nach unten. „Ich war der Meinung, dass ich bereits einige harte Zeiten erlebt habe, doch….. doch als du an diesem Abend nicht zurückgekommen bist und ich nicht durch den Brunnen in deine Zeit reisen konnte, begann für mich die schlimmste Zeit von allen. Tagelang bewegte ich mich nicht vom Brunnen weg, in der Angst, ich könnte deine Rückkehr verpassen.“ Während er sprach, hatte er sich nicht mehr gerührt, verharrte in seiner jetzigen Position. „Aber du kamst nicht. Der Brunnen blieb versiegelt. Jemand hatte ihn versiegelt, um uns zu trennen.“, flüsterte er. Kagome biss sich auf die Lippen. Der unerträgliche Schmerz, den sie während der Trennung verspürt hatte, flammte wieder ihn ihr auf. Sie zog sich näher an Inu Yasha, während er weiter sprach. „Schon zu diesem Zeitpunkt zerriss mich die Sehnsucht, brachte mich um den Schlaf und raubte mir den Verstand. Es wurde noch schlimmer, als der Tag gekommen war.“ Er seufzte kurz auf. Kagome wusste, was er damit sagen wollte. Inu Yasha wollte es nicht aussprechen, denn es war das, was er sich am sehnlichsten bis zu diesem Zeitpunkt gewünscht hatte. Der Tag, an dem er Kagome zu seiner Frau nehmen wollte. Der Tag ihrer Hochzeit. Doch das Siegel hatte verhindert, dass Kagome zu ihm zurückkehren konnte. Zwei Wochen vor ihrer Hochzeit. „Den Gedanken, dass du niemals wieder zurückkommen könntest, existierte für mich nicht. Der Schmerz in meinem Inneren, war das einzige Zeichen, das mir zeigte, dass ich noch am Leben war.“ Sein Griff um das Amulett wurde stärker. Er fühlte eine Berührung. Sachte umschloss Kagomes Hand die seine, bevor sie aufsah. Sie wusste, dass er ihr gerade sein Innerstes offenbarte. Das, was er seit ihrer Trennung in sich verschlossen hatte. Die Seite des Hanyou, die nur das Mädchen aus einer anderen Zeit kannte. Sie! Niemand sonst war jemals so tief in seine Gefühlswelt eingedrungen. „Nie wieder möchte ich dieses Leid erfahren, will ich, dass du es erfährst. Niemals wieder lass ich zu, dass du von meiner Seite weichst. Wo ihr hingeht, werde auch ich sein. Ich werde dort sein, euch beiden immer folgen. Denn nur euch möchte ich meine Liebe schenken. Euch Beiden ganz alleine.“ Sanft legte erzugleich seine Hand auf ihren Bauch. Kagome sah ihn gerührt an. Diese Worte aus seinem Mund. „Und ich werde dir immer folgen.“, flüsterte sie, bevor er seine Lippen auf die ihre legte. Beide wussten nicht, dass dieses Versprechen in naher Zukunft gebrochen werden musste. Sie es brechen musste, um das zu beschützen, was sie liebte. *** So das wars. Fortsetzung folgt. Ganz liebe Grüße Kapitel 13: Mugis Rückkehr -------------------------- Hallo zusammen! Da bin ich wieder und hab auch gleich ein neues Kapitel dabei. Tja und ich denke, die Überschrift des Kapitels sagt schon alles. Also sag ich auch nicht mehr nur: lasst euch überraschen. ^^ Mugis Rückkehr Fünf weitere Tage waren sie schon unterwegs. Somit hatten sie mittlerweile den größten Teil der Reise hinter sich gebracht. Leise waren sie durch die Lande geglitten, fast unsichtbar, seit dem letzten Umstand. Mugis Verschwinden hatten sie erklären müssen. Hatten die Version leicht abgeändert. Mugi sei einfach so gegangen. Den Rest bezüglich Korin wurde, wie vereinbart unterschlagen. Sie wollten niemanden beunruhigen. Betrübt setzte Yu einen Schritt vor den Anderen. Die Sonne brannte auf sie nieder. Weite Ebene lag vor ihnen. Kein einziger Baum, der Schatten spenden könnte. Sie fühlte den Durst, der immer mehr ihre Kehle hinauf kroch, obwohl sie erst vor kurzen getrunken hatte. Sie hätte am liebsten Rast gemacht, sich in das saftig grüne Gras gelegt und die Augen geschlossen. Einfach nur den Tag genossen. Doch die Sorge um ihren Bruder, ließ dies nicht zu. Ließ nicht zu, dass sie sich an den farbefrohen Blumen, die den Weg zierten, erfreute. Er war einfach verschwunden. Ihr schlechtes Gewissen plagte sie. Sie fühlte sich für sein Verschwinden schuldig. War sie doch diejenige gewesen, die ihn gesagt hatte, sie würde ihn hassen. Ihr Blick wurde trauriger. „Du Idiot..!“, murmelte sie vor sich hin. Er war doch der Einzigen, der sie wirklich verstand und sie brauchte. Er war ihre Familie. „Wenn du lächelst, siehst du viel besser aus.“ Leicht wandte sie ihren Kopf. Sie konnte niemanden erkennen, weshalb sie nach unten sah und Shippo entdeckte. Auch wenn er gewachsen war, reicht er Yu gerade mal bis zur Hüfte. „Shippo hat Recht. Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Deinem Bruder geht es gut und früher oder später werden wir wieder auf ihn treffen.“ „Ich pflichte Kohaku bei. Mugi ist stark. Der lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Also Kopf hoch." Sota nickte ihr aufmunternd zu. Hierauf schenke Yu jedem der Jungs ein Lächeln, selbst Katsuro. Dieser verdrehte nur die Augen, bevor sie ein leichtes Kopfnicken erkennen konnte. „Danke schön. Ich hoffe ihr habt Recht.“ Sie hoffte innständig, dass es so sein würde. „In ca. zwei Stunden werden wir Tion, die Stadt der Haltlosen erreichen.“ Miroku stimmte Koga zu. „Tion?“, warf Kagome ein. „Tion war einst eine prächtige Stadt, Kagome-sama. Auf unserer Suche nach den Shikon no Kakera sind wir dort nie hin gelangt.“ „Wie auch? Kagome hatte nie in der Richtung einen Shikon gespürt.“, wandte Inu Yasha ein. „Nun treiben sich dort Diebe, Räuber und anderes Gesindel herum, da dies neutraler Boden ist.“, setzte der Hoshi nach der Unterbrechung fort. „Und warum neutraler Boden?“ „Ganz einfach, Kagome-chan, sie liegt zu nah an der Dreigipfelburg. Takako hat sie aufgrund dessen nicht unter Kontrolle und doch unterliegt sich seit geraumer Zeit nicht mehr dem Schutz der Burg. Aus diesem Grund hat sich allerlei Gesindel dort eingefunden. Egal ob Mensch, Youkai oder andere Wesen. Meist finstere Gestalten. Denn dort sind sie sicher.“, beantwortete Ayame Kagomes Frage. Diese zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Puh! Ich hoffe es gibt nicht noch mehr Sachen, die ich erklärt bekommen muss.“ „Ein kleiner Crash-Kurs hat noch niemanden geschadet, Kagome-chan!“ Sango zwinkerte ihr zu. Vor sich konnten sie bereits das Azurgebirge erkennen. Die blauen Berge, deren Gipfel mit weißem Schnee bestäubt waren. Etwas Mystisches umgab dieses Gebirge. Das konnte Kagome jetzt schon spüren. Starke Energie wurde von dort ausgesendet. Dort würde sie auf die Wächter der alten Zeit treffen. Mächtige Youkai, die ebenfalls für den Erhalt der Sengoku Jidai kämpften, so wie Kagome sie kennen gelernt hatte. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Ihre Fingerspitzen berührten kaum das kristallklare Wasser. Ihre Augen sahen auf die Oberfläche, die sich langsam wieder beruhigte, als sie ihre Hand zurückzog, Diese war immer noch nicht ganz verheilt. Sachte ließ sie ihre Hand in dem Ärmel ihres seidenen Kimonos verschwinden, bevor sie sich von der Kristallschale abwandte. Jemand war in den Raum getreten. „Nun, wie lautet deine Entscheidung?“ „Deine Worte, ich möchte sie noch einmal hören.“ Danach würde er seine Entscheidung treffen. „Ein Kind, zwei Kräfte in sich vereint. Niemals könnte es gefangen genommen werden. En Wort der Macht und alle wären ihm unterlegen. In ihm fliest das Blut zweier starker Wesen. Die heilige Kraft einer der stärksten Mikos und die Macht eines der mächtigsten Hanyou dieser Zeit. Inu Yasha trägt das Vermächtnis des mächtigsten Hundedämons aller Zeiten in sich.“ „Was ist mit dem Guten, das in ihm wohnt?“ Sie begann geheimnisvoll zu lächeln, was Takako etwas erstaunte. „Gutes, mein Geliebter kann, wie du weist, durch das Böse vergiftet werden.“ Ihr Blick glitt kurz zu der Stelle hinüber, an der sich Fhunn befunden hatte. „Hass beschwört das Böse, die dunkle Seite in einem herauf.“ Je mehr Worte an sein Ohr drangen, desto intensiver wurde das Funkeln in seinen Augen. „Er wird der zukünftige Führer deiner Truppen werden.“ Er war zu ihr getreten und sah in die Schale hinein. Schwarz hatte sich das Wasser gefärbt. Silbernes kurzes Haar schimmerte in einem Meer blutroter Flammen, die gen Himmel züngelten. Goldbraune Augen leuchteten auf. Sein tiefschwarzer Suikan setzte sich von den Flammen ab. Ihr Mund befand sich an seinem Ohr, ihre Stimme flüsterte die nächsten Worte. „Er wird jeden aus dem Weg räumen, der sich dir in den Weg stellt, selbst den eigenen Vater!“ Er nickte. Dies würde von Vorteil sein. Er wusste, dass sich viele seiner Feinde verbargen. Gut verbargen, um den richtigen Moment abzuwarten. Sein Feldzug war noch lange nicht beendet. Und doch keimte Zweifel in ihm auf. Auch wenn dieses Kind noch nicht geboren ist, so könnte dessen Kraft auch für ihn gefährlich werden. „Dies kann verhindert werden.“ Kurz funkelte er sie an. Er hatte zugelassen, dass sie seine Gedanken lesen konnte. Etwas, was er ganz und gar nicht mochte. Korin achtete nicht weiter darauf, trat noch näher an ihn heran. „Erziehe ihn wie deinen eigenen Sohn!“ Ein düsteres Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich lasse dich alles in die Wege leiten. Mugi steht dir dabei zur Verfügung, sobald er zurückgekehrt ist.“ Sie verbeugte sich leicht, bevor er sich abwandte und den Raum verließ. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Vor ihnen erhoben sich die Umrisse einer mächtigen Mauer. An einigen Stellen war diese bereits zu Fall gebracht worden. Die mächtigen Holztore waren weit geöffnet. Spuren des Kampfes hatten auch sie nicht verschont. Eine merkwürdige Atmosphäre, die nicht zu beschreiben war, lag über dieser Stadt namens Tion. Yu sowie Sota sahen sich neugierig nach allen Seiten um, als sie durch den Torbogen getreten waren. „Seit ab jetzt noch vorsichtiger!“, kam es ermahnend von Miroku. Die Gruppe rückte etwas dichter zusammen. Wenn sie schnell hindurch gelangen würden, standen sie schon bald vor den Toren der Dreigipfelburg. Yu lief zwischen Sota und Kohaku. Katsuro hatte sich zusammen mit Kirara vor die Drei gesellt. Aufmerksam sprang die kleine Katze zwischen den Füßen der junge Kämpfer herum. Alle bemerkten die Augen, die auf ihnen ruhten. Merkwürdige Geräusche drangen aus den Häusern an ihr Ohr. Niemand wollte jedoch der Ursache auf den Grund gehen. Mansche Kerle stierten die Frauen förmlich an, grinsten dreckig. Der Ausdruck, den die Männer der Gruppe trugen, war nicht genau zu definieren. Miroku klebte fast an Sango, so dass diese sich zunächst bedrängt fühlte. Sie bereitete sich schon auf eine Grapschattacke vor, doch nichts geschah. Verwundert sah sie zur Seite. Sein hoch konzentrierter Blick schweifte umher. Ein sanftes und kaum sichtbares Lächeln erschien auf den Lippen der Taijiya. Er war um sie besorgt. Auch wenn sie sich an diesem Ort befanden, breitete sich ein Gefühl der Geborgenheit in ihr aus, weshalb sie den Abstand noch etwas verringerte. Andere Menschen und Youkai schlängelten sich ebenfalls durch die Straßen. Yus Blick glitt immer wieder in die Seitenstraßen. Genau wusste sie auch nicht warum. Sie hatte aber immer wieder das Bedürfnis, ihren Blick abzuwenden, umher schweifen zu lassen. Sie wusste, dass sie dann den Grund für ihre innere Unruhe finden würde. Erneut passierten sie gerade einer dieser dunklen Gassen, als sie ihren Augen nicht traute. Ihr Blick wurde intensiver, bevor sich ihre Augen weiteten. Er war es. Da war sie sich ganz sicher. „Onii-chan!“, kam es zunächst leise über ihre Lippen. „ONII-CHAN!", und sie rannte los. „YU!“ Katsuro wandte sich sofort um. Er konnte noch sehen, wie sie sich zur Seitenstraßen durchschlug, als sie schon in dieser verschwand. Sota und Kohaku waren ebenfalls los geeilt. Hinter ihr her. „Verdammt!“, presste er hervor. „INU YASHA!“ Dieser wandte sich um, genauso wie der Rest der Gruppe. Katsuro, der jetzt ihre volle Aufmerksamkeit hatte, warf allen noch eine Handbewegung zu, bevor er sich in Bewegung setzte. „Kann nicht mal ein Tag vergehen, der ruhig verläuft!“, kam es von Shippo. „Hinter her!“, gab Koga hierzu nur von sich. Sie hatte inzwischen die Seitenstrasse hinter sich gelassen. Keuchend kämpfte sie sich weiter voran, sah die Person um die Ecke biegen. Sie drückte sich an Ständen vorbei, stieß Menschen beiseite. Gleich hätte sie ihn eingeholt. Sie beschleunigte ihr Tempo. Yu trat auf einen großen Marktplatz. Nur wenige Menschen waren dort. Ihren Augen waren jedoch nur auf eine Person gerichtet. Die nähere Umgebung interessierte sie nicht. Tränen stiegen auf, als sie ihre Stimme erhob. „Onii-chan!“, stieß sie fast kindlich hervor. Der junge Mann stoppte. Es dauerte einen Moment, bis er sich endlich zu ihr umdrehte. Yu begann sofort zu strahlen. Er war es. Tränen rannen ihr die Wange hinab. Es war ihr großer Bruder. Es war Mugi. „Gott sei Dank!“, wisperte das junge Mädchen. Zögerlich trat sie einen Schritt nach vorne. Ihre Lippen hatten begonnen zu beben. Als er begann zu lächeln, konnte sich Yu nicht mehr halten. Sie warf sie überglücklich in seine Arme. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“, gab sie schniefend von sich. „Lass mich bitte nicht mehr allein. Wo warst du nur?“ Sie drückte ihr Gesicht in den weichen Stoff. „Keine Angst, Yu. Ich bin ja wieder da. Ich hatte einige Dinge zu klären.“ Behutsam strich er ihr dabei über das Haar. Yu sah auf, löste sich von ihm. „Dinge zu klären?“ Erst jetzt fiel ihr seine Kleidung auf. Er war wie ein Krieger aus dieser Zeit gekleidet. Sein Gewand war in der Farbe Dunkelblau gehalten. Silberne Stickereien befanden sich auf dem edlen Stoff. Ein Schwert befand sich an seiner Hüfte. Seine Stimme klang normal, ihr bekannt. Aber seine Augen wirkten so kalt und undurchdringlich. Diese Augen hatte sie noch nie an ihm gesehen. Sota, Kohaku und Katsuro befanden sich mittlerweile ebenfalls auf dem Platz. Ein Fauchen seitens Kirara erklang, weshalb die drei Jungs kurz nach unten schauten. Das Nackenfell der kleinen Katze stellte sich. „Mugi?“, kam es erstaunt aus Sotas Mund. Wie kam dieser hier her und vor allem, wie sah er aus? Kohakus Gesichtsausdruck hingegen wurde wie der von Katsuro ernster. Der Youkai hatte bereits die Energie des Schwertes, das Mugi bei sich trug, wahrgenommen. Nun stellte sich die Frage, woher er dieses hatte. Kritisch beobachtete sie die Szene, beschlossen zunächst, nicht einzugreifen, sondern abzuwarten. So wie es aussah, war Yu gerade nicht in Gefahr. Warum auch. Es war doch ihr Bruder. Aber aus irgend einem Grund beschlich sie ein ungutes Gefühl. Die Drei wussten, dass Mugi sie bereits bemerkt hatte. Seine Augen waren kurz aufgeschossen, bevor er sich wieder an Yu gewandt hatte. Diese trat gerade einen Schritt zurück. Die Augen ihres Bruders jagten ihr auf unerklärliche Weise Angst ein. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Inneren aus. Schnell strich sie sich über ihre Arme, versuchte dieses Gefühl wieder los zu werden. Doch dieses verstärkte sich noch mehr, als er begann seine Lippen zu einem Lächeln zu verziehen. „Onii-chan, was sind das für Klamotten?“ „Passen besser zu dieser Zeit, findest du nicht?“ Sie bemerkte die Kühle in seiner Stimme. Wieso bemerkte sie erst jetzt diesen Unterton? Sie wollte erneut ansetzen, als sie an ihren Bruder vorbei blickte. Drei finstere Gestalten kamen auf sie zugelaufen. Grunzen und Gekicher wurde von diesen ausgestoßen, bevor sich die Drei neben Mugi eingefunden hatten. Argwöhnisch musterten sie ihren Gegenüber kurz, bevor der Erste seine verdreckte Hand auf Mugis Schultern legte. „Welch feiner Stoff der Herr doch trägt.“ Seine beiden Kumpanen begannen zu grinsen, wodurch ihre gelben Zähne noch mehr zum Vorschein kamen. Yu verzog angewidert den Mund. Mugi hatte noch gar nicht reagiert. Eine rostige Klinge erschien, die schnell den Weg an Mugis Hals fand. „Übergib uns alle Besitztümer, die du bei dir trägst und du wirst eventuelle überlebe, wenn ich gnä……“, weiter kam er nicht mehr. Das Zerschneiden von Fleisch war zu vernehmen. Blut spritze auf. Yu stieß einen spitzen Schrei aus und fiel zugleich nach hinten, kam unsanft auf ihrem Hintern auf. Zitternd sah sie in die weit aufgerissenen Augen des Räubers. Dessen Kopf lag zu ihren Füßen. Sein Körper zuckte in nächster Nähe auf dem Boden. Auch die anderen Beiden lagen in Stücke zerteil um sie herum, ihr Blut tränkte die vertrocknete Erde. Entsetzt sah sie wieder auf ihren Bruder, der keinerlei Emotion zeigte. „Was…..was……WAS HAST DU GETAN?“, schrie sie. „Sie haben uns gestört. Jeder, der das tut, wird mit dem Leben bezahlen.“ Ohne jegliches Gefühl in der Stimme, ließ er diesen Satz verlauten. Sie spürte, wie die ersten Tränen über ihre Wangen rannen. Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht. Mugi beugte sich zu ihr hinunter, streckte ihr seine Hand entgegen. Den Kopf des Räubers hatte er achtlos zur Seite getreten. „Komm mit mir, Yu.“ Es klang mehr wie ein Befehl als eine Bitte. Immer noch vollkommen erstarrt sah sie ihn an, suchte verzweifelt etwas, was sie kannte. Doch je mehr sie in das Gesicht ihres Bruders sah, desto mehr schwand ihre Hoffnung. Desto fremder wurde er ihr. „YU, DU SOLLST MITKOMMEN! WEG VON ALLEM HIER! SOFORT!“, brüllte er sie ungeduldig an. Yu zuckte zusammen, rutschte noch etwas mehr nach hinten, bis sie einen Widerstand spürte. Schnell sah sie nach oben, konnte Katsuro sehen, der mit finsteren Blick Mugi musterte. Ihr Atem beruhigte sich etwas. Sie war jetzt in Sicherheit. Sota und Kohaku waren ebenfalls zu ihr getreten. Mugi ließ die Jungs außer Acht. Er sah immer noch zu seiner Schwester hinunter. „Yu, ich sage zum letzten Mal, dass du mit mir kommen sollst. Und zwar sofort! Ich befehle es dir“ Immer noch traten Tränen aus ihren Augen, so sehr, dass ihre Sicht begann zu verschwimmen. Doch bemühte sie sich, mit festem Blick in die vollkommen kalten Augen ihres Bruders zu sehen, bevor sie leicht ihren Kopf schüttelte. „Nein….ich…..WIESO TUST DU DAS?“ Mugi schloss hierauf kurz seine Augen. Yu hoffte inständig, dass er durch ihre Geste zur Vernunft kommen würde, doch „Wenn das so ist, so kannst du dich ab jetzt zu meinen Feinden zählen.“ Seine Hand schnellte an sein Schwert, mit gezückten Fhunn stand er vor ihnen. Yu war in diesem Moment zu nichts mehr fähig. Sollte er wirklich seine Waffe gegen sie richten? Sie verlor den Halt, obwohl sie fest auf dem Boden saß. Sie nahm wahr, wie ihr Bruder sein Schwert auf sie richtete, sein skrupelloses Lächeln, seine Stimme, die ertönte und doch war ihr in diesem Moment alles egal. Katsuro zückte ebenfalls sein Schwert. Kirara zeigte sich in voller Größe. „Was hast du vor? Willst du gegen uns kämpfen?“ Auf alles gefasst, zog Katsuro Yu etwas hinter sich. Doch eine Antwort sollte er nicht erhalten. „RAI-DEN!“ Grelle Blitze schossen auf die Vier nieder. Kohaku und Sota sprangen zur Seite. Katsuro hatte gerade noch Yu mit sich reißen können. „Verdammt, woher hat er das?“, kam es über Kohakus Lippen. Er konnte sehen, dass Mugi langsam auf sie zuschritt. Schnell hatte er seine Sichel in der Hand; ließ diese auf Mugi zuschnellen. Dieser wich jedoch geschickt aus und startete zugleich wieder ein Angriff. „JIN-RAI!“ Bläuliche Energie sammelte sich an der Spitze seines Schwertes und schoss mit hoher Geschwindigkeit auf Kohaku zu. Er wusste, auch wenn er bereits begonnen hatte auszuweichen, würde er etwas abbekommen. „KAZE-YOHE-NO-HAYASHI!“ Gelbliches Licht schimmerte auf, um zugleich wieder zu verschwinden. Mugis Angriff war abgeprallt, verflüchtigte sich in den Himmel. Sota konnte Aki erkennen, die mit gezogenen Fyrna heran geeilt kam. Was war hier los? „Kohaku!“ Sango war sofort bei ihm. „Alles in Ordnung?“ „Ja, Aneue!“ Erleichtert atmete sie auf, bevor sie Mugi musterte. Dieser hatte jedoch gerade nur Augen für eine einzige Person. „Sota, zurück.“ Kagome packte ihren Bruder am Handgelenk, wies ihn an, nach hinten zu gehen. Dieser konnte den ernsten Gesichtsausdruck seiner Schwester erkennen. Was hatte sie? „Mugi-kun“, erklang ihre Stimme, bevor ihr Blick zu seinen Händen wanderte, er über das Schwert hinweg glitt. Sie erstarrte für Sekunden, als sie dieses dunkle Pulsieren wahrnahm. „Fhunn!“, entwich es ihr leise. Inu Yashas Ohren zuckten. Kagome tat einen kleinen Schritt nach vorne, als Inu Yasha bereits vor ihr stand, ihr den Weg abschnitt. Er würde nicht zulassen, dass dieser Drecksack noch einmal so nahe in seinem Beisein an sie heran kam. Kikyo trat mit gespannten Bogen heran. Alle konnten sie spüren, die Finsternis, die den jungen Mann umgab. Sie schmiegte sich schon fast wie eine schnurrende Katze um seinen Körper. Kikyo war diejenige, die die alles entscheidende Frage stellte. „Wer bist du nun?“ Mugis Körper straffte sich. Abwertend musterte er die Miko, die das Wort an ihn gerichtet hatte. „Ich bin Mugi. Hauptmann und Befehlshaber über Takakos Heer, den Yoidore Tenshi. Und mein oberstes Ziel ist es, dich, Inu Yasha, zu töten.“ Er erhob sein Schwert, deutete mit der Spitze auf den Hanyou. Dieser stand bereits mit gezogenem Tessaiga da. Sich hierauf zu Äußern unterließ er. „Inu Yasha, sei vorsichtig. Das Schwert, das er in den Händen hält, ist mächtig.“ Der Hanyou horchte aufgrund Kagomes Aussage auf. Er konnte selbst die dunkle Aura spüren, die es umgab. Er sah kurz hinter Mugi. Schnalzende Geräusche erklangen von dort. Alle wussten sofort, was das bedeutete. Der Platz, auf den sie sich befanden, leerte sich umgehend. Die Tenshi waren eingetroffen. Mugi erhob seine Hand. Die schwarze Haut der Kreaturen glänzte in der Sonne. „Krepiert!“, ließ Mugi noch verlauten, bevor er seine Hand fallen ließ und die Kreaturen in den Angriff übergingen. „KAZE NO KIZU!“ „GA-RYOO!“ Die Windnarbe entfaltete ihre Kraft, verband sich mit Katsuros Angriff. Staub wurde aufgewirbelt, verdeckte die Sicht. Yus Stimme, die den Namen ihres Bruders rief, überschrie die Attacken, bevor das Pfeifen des Windes jegliche Geräusche verschluckte. So schnell sie konnten, verließen sie die Stadt, rannten in den Wald hinein. Katsuro hatte Yu gepackt und diese über seine Schulter geworfen. Immer wieder sahen sie sich um. Konnten jedoch keine Verfolger entdecken, weshalb sie auf einer kleinen Anhöhe endlich stoppten. Langsam lies Katsuro Yu von seinem Rücken gleiten. Besorgt sah er sie an. Sie hatte keinerlei Reaktion mehr gezeigt, seit dem sie den Platz und somit auch Mugi verlassen hatten. Starr und mit leicht geöffnetem Mund saß sie nun im Gras, immer wieder quollen Tränen aus ihren Augen. „Was ist da gerade passiert?“ Aki hatte die Frage gestellt. „Was passiert ist?“ Inu Yasha wiederholte die Frage. „ER ist zum Feind gewechselt, dieser Idiot!“. Der Hanyou wirkte tierisch sauer. „Sie haben sich ziemlich weit hinter die Grenze gewagt. Das ist noch nie passiert!“, kam es besorgt von Ayame. „So wie es aussieht sollte das eine kleine Vorstellung sein!“, warf Miroku ein. „Na klasse, hat nur noch die Tasse Tee gefehlt, denn die hab ich vermisst!“, knurrte Koga. „HÖRT AUF DAS ZU SAGEN!“ Der Hanyou wandte sich hierauf um. Yu war auf die Beine gesprungen. Schnell trat sie auf den Hanyou zu. „Was? Dass er unser Feind ist, oder dass er ein Idiot ist?“, warf er ihr entgegen. „BEIDES! ER IST MEIN BRUDER UND WÜRDE SO ETWAS NIEMALS TUN!“ Während sie diese Worte sprach, wusste Yu jedoch, dass es eine Lüge war. Eine Lüge, die sie beruhigen sollte. Die sie sich selbst einreden wollte. Das konnte doch alles nicht sein. Sie hatte begonnen mit ihren Fäusten gegen Inu Yashas Brust zu schlagen. „NIEMALS!, schrie sie erneut, bevor Inu Yasha ihre Handgelenke ergriff und sie somit unterbrach. „Aber es ist nun mal so. Dein Bruder ist auf der Seite Takakos und somit unser aller Feind.“ Ruhig sprach er zu dem weinenden Mädchen, fast, als wolle er ein Kind zum Einschlafen bringen. Yu schloss ihre Augen. Sie wusste, dass er Recht hatte. Sie hatte es mit eigenen Augen gesehen, und doch wollte sie es nicht glauben. Sie lehnte ihre Stirn gegen Inu Yashas Brustkorb. „Der Feind!“, wiederholte sie gequält. Warum nur? „Kann er nicht kontrolliert worden sein?“ Shippo sah zu den Mikos und zu dem Hoshi. Kagome schüttelte bitter den Kopf. „Nein. Er macht das nicht unter Kontrolle. Jemand der kontrolliert wird sieht anders aus. Seine Augen wirken dumpf. Mugi-kuns Augen dagegen…..“ Sie senkte leicht den Kopf, da sie Yus Blick begegnet war. „Seine Augen waren klar. Er….. Er weiß, was er tut.“ Es fiel ihr schwer, diese Worte auszusprechen, schwand doch damit auch der derzeit letzte Funke der Hoffnung in Yu. Schluchzend glitt das junge Mädchen auf die Knie. „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn hasse! Wie konnte ich nur!“, warf sie sich vor. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. „Yu-chan!“ Die Angesprochene biss sich auf die Lippen. „Was redest du denn da?“ Kagome kniete sich zu ihr hinunter. „Weist du, Kagome, ich habe ihm am Tag seines Verschwindens zur Rede gestellt. Er solle dich endlich aufgeben, habe ich ihm gesagt, dass es aussichtslos ist. Aber er war so uneinsichtig!“ Ihre Stimme wurde wieder lauter, erzitterte mehr, weshalb Kagome sie zu sich zog. „Ich wollte ihn doch nur beschützen. Es tat ihm doch nur weh. Er ist wie ein kleines Kind, wenn er sich in etwas verrannt hat. Er…. Er…..“ „Er würde alles tun, um Kagome zu bekommen!“ stellte Inu Yasha fest und schloss kurz die Augen. Verdammt, jetzt konnte er auch noch das Tun dieses Idioten einigermaßen nachvollziehen. Er wusste, wie es war, wenn sich das Herz etwas nichts sehnlicher wünschte, aber…..“Wie konnte er nur so dumm sein.“, knurrte er. „Aber dadurch wissen wir jetzt, wie sie es geschafft haben, ihn zu sich zu holen!“ Kikyo trat näher. „Sie haben Kagome-chan dafür eingesetzt.“ „Wie meinst du das?“ Katsuro kam gerade nicht mit. „Kikyo-sama meint damit, dass er durch seine Gefühle zu Kagome-sama beeinflussbar war. Er war sichtlich geschockt, als er das mit der Verlobung, mit ihrer Verbindung zu Inu Yasha, erfahren hat.“, erklärte Miroku. „Ja und so etwas kann tiefere Wunden hinterlassen, als alles andere. Diesen schwachen Willen haben sie sich zu nutze gemacht.“ Das musste es sein. Da war sich Kikyo völlig sicher. „Beeinflusst?“, flüsterte Yu verstört. „Dadurch war es möglich, sein Herz mit Finsternis zu füllen, seine dunkle Seite, die jeder Mensch in sich trägt, hervor dringen zu lassen.“ Kagome legte ihr beruhigend ihre Hand auf das Haar. „Aus diesem Grund?!“ Ja, so war ihr Bruder. Aber das er so weit gehen würde!? „Wie kann er nur?“ „Du darfst ihm keine Schuld geben. In solchen Augenblicken kann jeder unterlegen sein. Hier kommt noch erschwerend hinzu, dass er das Schwert Fhunn führt.“ Kagome zog beunruhigt ihre Augenbrauen zusammen. „Woher kennst du es, Kagome?“ Katsuro war neugierig, neigte sich etwas weiter hinunter. Kagome sah dem jungen Youkai entgegen. „Ich habe sein Abbild in einem Buch in meiner Zeit gesehen. Ich weiß nicht sehr viel darüber. In alten Überlieferungen, die ich gelesen habe steht, das Fhunn sowohl für das Böse als auch für das Gute eingesetzt werden kann. Daher wird es auch als das zweischneidige Schwert bezeichnet. Mehr wurde dazu aber nicht berichtet.“ „Aber keine Sorge, bis jetzt haben wir noch alles geschafft!“ Kikyo trat nun ebenfalls an sie heran. „Nicht wahr, Inu Yasha!?“ „Keh, ja natürlich. Und wir werden diesen Idioten auch wieder zurückholen.“ Die Mikos begannen zu lächeln, weshalb der Hanyou seinen Blick anwandte, zur Seite schaute. *** Fortsetung folgt.... Das war es für dieses Mal. Na, hat es euch gefallen? Ich hoffe doch. *drohend in die Runde guck* Kleiner Spaß! :)Also sagt mir eure Meinung. Ich bin wie immer gespannt! Und hier noch ein GANZ großes Dankeschön an meine Kommischreiber. *euch knuddel* Bis zum nächste Kappi. Ganz liebe Grüße Kapitel 14: Die Offenbarung – lauscht der Prophezeiung ------------------------------------------------------ Juhu! *wink* Da bin ich wieder und hab gleich auch noch ein neues Kapi mitgebracht. Dieses Mal werden einige Fragen geklärt und es gibt auch ein paar Überraschungen. Aber mehr verat ich nicht. Einfach lesen. ^^ Und vielen lieben Dank für die vielen Kommis. *knuddel* Da kann man ja süchtig danach werden. Die Offenbarung – lauscht der Prophezeiung Nach dem Vorfall in Tion hatten sie beschlossen, keine Rast mehr einzulegen. Alle waren erschöpft und wollten zumindest die nächste Nacht in Sicherheit verbringen. Tief und fest schlafen, ohne auf die Geräusche der Umgebung achten zu müssen. Das Gebirge wurde zunehmend größer. Das Blau der Berge verschmolz immer mehr mit dem des Himmels, bildete eine Einheit. Vor ihnen lag eine riesige Hügellandschaft. Helles Grün empfing sie, an einigen Stellen durch den Schatten der vorbeiziehenden Wolken verdunkelt. Hellbraunes Haar wurde in die Luft gewirbelt. Das Pony fiel dem jungen Mädchen ins Gesicht, verdeckte vollkommen ihre geschlossenen Augen. Immer wieder perlte eine Träne schimmernd zu Boden. Schon seit geraumer Zeit war die Luft mit dem Duft des Salzes getränkt. Kagome legte behutsam eine Decke über Yu, strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie tat ihr so unendlich leid und sie konnte nicht bestreiten, dass sie sich schuldig fühlte. Schließlich waren sie durch ihr zutun, in diese Welt gekommen. Sachte setzte Kirara eine Pfote vor die andere, um Yu, die auf ihrem Rücken Platz genommen hatte, nicht zu wecken. „Sie ist vollkommen erschöpft!“, bemerkte Sango und sah kurz hinter sich. „Ist das verwunderlich?! Ihr eigener Bruder hat sie angegriffen, wollte sie sogar töten. Das muss sie erst einmal verarbeiten.“, kam es von Ayame. Die Taijiya nickte mitfühlend. Sie selbst wusste, wie es war, wenn der eigene Bruder einem als Feind gegenüberstand. Ein Gefühl, dass sie mit Yu teilen konnte. Diese Verzweiflung und die Hilflosigkeit in diesem Moment, als sei man gefesselt, obwohl der Körper sich frei bewegen kann. Die erdrückende Schwere, die von einem Besitz ergriff, sobald man nur an diesen Moment dachte, bis er real wurde. „Aneue, wird sind gleich da!“ Sango hob ihren Blick an, Kagome folgte diesem ebenfalls. Kohaku eilte mit Sota die Anhebung hinauf, die die Sicht versperrte. „Na los, Kagome!“ Zwei Hände umfassten ihre Handgelenke und sofort wurde sie von Inu Yasha mitgezogen, ebenfalls die Erhöhung hinauf. „Hey, Inu Yasha. Langsamer, schließlich…..“, sie hielt inne. Vor ihr erhob sich der Fuß des Gebirges. Wie ein schlafende Riesen wirkte das Azurgebirge. Und dort konnte sie die Festung erkennen. In den Fels hinein gebaut und strahlend hell. Kagome kam es so vor, als wäre sie gerade in eine Märchenwelt eingetaucht. Links der Burg befand sich ein unüberschaubarer Wald.Zur Rechten ein Fluss, dessen Wasser im Licht der Sonne golden schimmerte. „Die Dreigipfelburg, mein Schatz.“ Inu Yasha zog sie zu sich. Ihr Hinterkopf lehnte an seiner Brust. Seine Arme hatte er schützend um sie gelegt. Ihre Augen bestaunten einfach den Anblick. Für Sekunden vergaß sie die quälenden Gedanken, bevor sich ihr Blick wieder erhärtete. Die Angespanntheit ergriff wieder von ihr besitz. „Du sollst nicht immer die Sorgen der ganzen Welt auf deinen Schultern tragen!“ Verwirrt horchte sie auf, fühlte wie Inu Yashas Lippen ihr Ohr streiften, bevor er ihre Hand ergriff und ohne einen weiteren Blick oder ein weiteres Kommentar voran ging und sie langsam mit sich zog. Sie befühlte leicht ihr Ohr, strich sich das Haar zurück. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Ihre Lippen formten ein Danke. Aus der Ferne wirkte die Festung bereits beeindruckend, doch je näher sie kamen, desto prächtiger wurde sie. Den Bannkreis, der diesen Ort umgab, hatte sie bereits vor längerem hinter sich gelassen. Vor der Burg befanden sich kleine Hütten. Neugierig wurden sie von den Menschen gemustert. Andere schienen sie bereits zu kennen. Das Meer der Dächer erstreckte sich bis an den Horizont. „Viele haben sich hier her gerettet. Man könnte sagen, dass hier der größte verbliebene Teil der Menschheit lebt.“, bemerkte Ayame, sprach somit den Gedanken der Miko aus und bestätigte diesen zugleich. Kagomes Blick schweifte nach einer kurzen Andeutung der Kenntnisnahme hinauf zu den Türmen der Burg. Für einen kurzen Augenblick hätte sie schwören können, dort eine Gestalt gesehen zu haben. Grün schimmernd im letzten Licht des Tages. Seine Augen auf ihnen ruhend. Doch ein kurzes Blinzeln und die Gestalt war verschwunden. Sollte das doch nur Einbildung gewesen sein?“ „Öffnet die Tore!“, schrie eine Stimme. Krieger, die vor dem riesigen Tor wache hielten, deuteten eine leichte Begrüßung an, als die Gruppe durch den Torbogen trat. Hohe Mauern, marmorne Stufen, die in alle Himmelsrichtungen führten, empfingen sie. Im Innenhof stoppten alle, schauten auf die Miko, die dort vor ihnen stand und sich gerade verneigte. „Ich grüße euch alle. Die Wächter und auch ich sind erfreut zu sehen, dass ihr unbeschadet hierher gelangt seid.“ Sie erhob nach Beendung des Satzes ihren Kopf an, ließ ihre Augen über die Gruppe wandern. „Na ja, also unbeschadet ist etwas anderes!“, gab Inu Yasha mürrisch von sich. Kagome zupfte an seinem Ärmel. Die Miko hatte es anscheinend nicht gehört. „Ich heiße euch und ganz besonders euch, Kagome-sama, willkommen.“ Überraschung war in Kagomes Gesicht zu lesen. Woher wusste sie, wer sie war? „Verzeiht, aber wir sind uns zuvor noch nie begegnet und doch kennt ihr meinen Namen?“ „Das stimmt, Kagome-sama. Aber auch wenn wir uns noch nicht begegnet sind, so ist euer Name vielen hier ein Begriff. Sowie auch eure Verbindung zu Inu Yasha-sama. Die Wächter haben seit dem Moment eurer Rückkehr über euch gewacht. Aber entschuldigt bitte, ich muss mich noch vorstellen. Mein Name lautet Hayane.“ Erneut erfolgte eine kleine Verbeugung. Über mich gewacht, wiederholte Kagome in Gedanken und kräuselte die Stirn. „Bring uns zum Kristallsaal, Hayane.“ Bestimmend trat Koga nach vorne. Hayane schüttelte jedoch ihren Kopf. „Ich habe Anweisungen euch zunächst in Gemächern des Westflügels zu bringen. Ihr sollt euch ausruhen. Sobald die Sonne beginnt sich zurück zu ziehen, ist der Rat der Wächter bereit, euch zu empfangen.“ Koga sah sie grimmig an. Diese Antwort passte ihm ganz und gar nicht. Antwortete jedoch hierauf nicht, da Ayame ihre Hand auf seinen Arm legte. Durch ein leichtes Kopfnicken deutete die Ookami-Youkai in Yus Richtung. Koga folgte ihrer Anweisung und betrachtete sich kurz das schlafende und vor sich im Traum leise hin wimmernde Mädchen. Er verdrehte kurz die Augen, doch hatten diese an Weichheit zugenommen. Kagome bemerkte dies und musste leicht lächeln. Ein Nicken seitens des Anführers des Wolfsrudels erfolgte, woraufhin sich die Miko umdrehte und eine der vielen Stufen hinauf eilte. Die Gruppe folgte ihr. Sachte ließ sich Kagome auf das große Bett fallen. Weiche Kissen umfingen sie. Yu war versorgt, schlief friedlich in einem der nahe gelegenen Zimmer. Shippo war bei ihr geblieben. Genauso wie Kirara. Sango hatte dies vorgeschlagen, bevor sie sich ebenfalls zurückgezogen hatte. Die Taijiya sah ziemlich abgekämpft aus. So fühlte sich auch die junge Miko. Sie ließ ihren Körper noch mehr in die Kissen sinken. Kagome seufzte zufrieden auf, bevor sie ihr Gesicht zur Seite drehte. Inu Yasha dabei beobachtete, wie er Tessaiga ablegte. Sie konnte erkennen, dass er ebenfalls müde war, auch wenn er es niemals zugeben würde. Dafür war er viel zu Stolz. Aber der Kampf begann auch an ihm zu zehren. Leise setzte sie ihre nackten Füße auf den Boden auf und stieß sich zugleich vom Bett ab. Inu Yashas Augen sahen hinaus auf den schimmernden Fluss. Er wirkte in diesem Moment so ernst, vollkommen in seine Gedanken versunken. Dann jedoch sah er zur Seite. Kagome hatte ihre Hand um die seine geschlungen. Den weißen Yukata, den sie sich übergestreift hatte, flatterte leicht im Wind. Ihre rehbraunen Augen, ihre Gestalt, schenkten seinen umherschwirrenden Gedanken Ruhe. Kurz kniff er seine Augen zusammen. „Ruh dich etwas aus.“, drang ihre sanfte Stimme an sein Ohr. Ohne Gegenwehr ließ sich der Hanyou mitziehen. Liebevoll lächelte er, als die junge Miko ihn zu sich ins Bett zog, sich an ihn schmiegte. Er legte seinen Arm um sie, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und schnupperte an diesem. Kagome begann leise aufzulachen. Inu Yasha zog sie noch mehr zu sich, bevor er die Augen schloss. Sie hatte Recht. Er musste sich etwas ausruhen. Und das würde ihm mit ihr in seinen Armen am Besten gelingen. Kurz zuckten seine Ohren, als ihr leises Atmen zu ihm hinauf kletterte. Er spürte ihren Herzschlag an dem seinen. „Kagome… Meine Kagome“, murmelte er noch, bevor er ebenfalls in den Schlaf glitt. ~ Ein ihm bekannter Duft stieg ihm in die Nase. Doch irgendetwas war anders. Irgendetwas machte ihn ungemein nervös. Schnell öffnete er die Augen. Sichtlich geschockt sah er sich um. Nichts als Dunkelheit. Eine Ahnung beschlich ihn. Er kannte diese Umgebung. Sollte es erneut passiert sein? Unruhe breitete sich in ihm aus. Der Geruch wurde intensiver. Er sah zur Seite. Nichts. Wo war sie? „Kagome!“, rief er in die Dunkelheit hinein. Sekunden vergingen. Nichts. Kein Laut ertönte, bis ein Schrei die erdrückende Stille zerriss. Sofort wirbelte er herum. Er konnte ein Licht erkennen. Ohne groß darüber nachzudenken, eilte er los. „KAGOME!“ „Inu……Ya……sh….a!“, presste sie leise hervor, in der Hoffnung, dass er ihre Stimme wahrgenommen hatte. Sie hatte seine Anwesenheit bereits gespürt gehabt, doch erst seine Stimme, sein Ruf, hatte sie dazu gebracht, ihre Lippen zu bewegen. Am liebsten hätte sie geschrieen. Doch sie konnte ihre Stimme einfach nicht erheben. Nur unter Schmerzen, hatte sie sich zu einem Flüstern zwingen können. Ihr Hals, ihre Lungen, brannten höllisch, als stünden sie in Flammen. Sie kniff ihre Augen zusammen. Gerade hatte sie erneut Schmerzen verspürt. Sie waren nicht so stark, wie beim ersten Mal und doch….. Etwas Spitzes zerriss ihre Haut, bohrte sich in ihr Fleisch. Blut rann ihre Arme hinunter. Sie nahm dessen Wärme auf ihrer kalten Haut wahr. Tropfende Geräusche wurden wiedergegeben. Erklangen fast unheimlich. Keuchend kam Inu Yasha näher. Sein Herz schlug bis zum Hals. Übertönte selbst seinen rasselnden Atem. Der Schein des Lichtes wurde immer heller. Er kannte dieses Leuchten. Es war ihm so bekannt. Nur woher? In seinem Kopf begann es zu pulsieren. Verdammt noch mal, was war hier los? Ein süßlicher Geruch vermischte sich langsam mit dem von Kagome. Es war der Geruch ihres Blutes. Wind umspielte seinen Körper und zugleich verlor er die Kontrolle über diesen. Mit weit geöffneten Augen sah er auf die Szene, die sich vor ihm bot. Als wäre ein schwarzer Vorhang zu Boden gefallen, erkannte er das Bild jetzt klar vor sich. Auf einer kleinen Felserhebung stand SIE . In diesem Moment schien alles um ihn herum zu erstarren. „KAGOME!“ Ihre Hände befanden sich über ihren Kopf. Dornenranken hatten sich fest um ihre Handgelenke und Arme geschlungen. Schwarze Knospen entfalteten sich. Der seidige Stoff, der sich um ihren Körper schmiegte, wehte leicht zur Seite. Strähnen verdeckten einen Teil ihres blassen Gesichtes. Mit ängstlichen Augen sah sie auf Inu Yasha. Dieser war unfähig sich zu bewegen. Entsetzt sah er auf das Blut, das in kleinen Rinnsaal ihre Arme hinunter floss und zu Boden glitt, den Stoff befleckte, einen Gegenstand zu ihren Füßen bedeckte. Kurz wich sein Blick nach unten. ºShikon no Tama!º Kaum hatte er diesen Gedanken erfasst, begann die Stimme von neuem zu flüstern. - Beide durch die Liebe zu einander verbunden - Ein Knurren drang an Kagomes Ohr. Sie sah auf ihren Hanyou hinab. Sie konnte sehen, dass sein Körper begonnen hatte zu zittern. Er kämpfte. Leicht weiteten sich seine Augen. Kleine Blitze zuckten durch die Luft. Ein Bann hatte sich über ihn gelegt. „Inu Yas…ha“, wisperte sie. Ihre Sicht begann immer mehr und mehr zu verschwimmen. Starke Macht wollte den Auflehnungsversuch des Hanyous verhindern. Ein Pulsieren war zu spüren, dass die Erde zu ihren Füßen erzittern ließ. „Inu Yasha!“ Ihre Stimme aktivierte die letzten Kräfte in ihm. Inu Yasha drückte sich nach oben. Er konnte fühlen, dass der Widerstand weniger wurde. Er verstärkte den Gegendruck noch etwas. Er musste es einfach schaffen. Als nächstes war ein knarrendes Geräusch zu hören. Der Bann, der ihn umschlossen hatte, war gebrochen. Mit schnellen Schritten eilte er auf den Felsvorsprung zu. „San Kon Tes Sou!“ Kagomes Arme fielen schlaff nach unten. Ihre Beine gaben nach, sie drohte zu fallen. Inu Yashas Hände legten sich um ihre Hüfte, schell zog er sie zu sich, als sich erneut die Sicht der Beiden zu schwärzen begann. Weicher Stoff schmiegte sich um seinen Körper. So schnell er konnte richtete er sich auf. Kagome erhob sich ebenfalls, jedoch wesentlich langsamer. Ihre Arme verdeckt von der Decke. „Lass…… Lass mich deine Handgelenke sehen.“ Sie zuckte leicht zusammen, als er diese zu sich zog. Leise stieß er die Luft aus, bevor ihm ein „Nein!“, entglitt und er für einen kurzen Moment die Augen schloss. Er hatte gehofft, dass es nicht real gewesen war. Dass es dieses Mal nur ein Traum war. Doch seine Hoffnung war vollkommen von der Verzweiflung geschluckt worden, die sich über ihn legte, als er die Wunden und Schnitte, die ihr durch die Dornen zugefügt worden waren, erblickte. In roten Tropfen perlte ihr Blut auf die Decke. Sie wandte ihre Augen, die auf ihren Verletzungen ruhten, ab, sah zu ihm. Kagome begann zu lächeln. Sie lächelte ihn an. Ihre Augen strahlten gerade so viel Wärme aus, die ganz alleine ihm galt. Aber wieso? Aus welchem Grund? „Wenigstens musstest du dieses Mal keine Schmerzen erleiden!“, erklang ihre Stimme. Sachte zog sie ihre Handgelenke zurück. Ihr Blick glitt erneut über ihre Wunden. „Ich werde das verbinden müssen.“ Somit verließ sie den Raum. Wie versteinert saß der Hanyou auf dem Bett. Kagome war bereits verschwunden, doch starrte er immer noch auf die Tür. Das war es gewesen. Aus diesem Grund! Seine Hand begann sich zur Faust zu ballen, Zorn funkelte in seinen Augen auf. Sie war verletzt worden und was tat sie?! Sie war erleichtert, dass er keine Schmerzen ertragen musste. Dabei wäre es ihm egal gewesen, wie viel er leiden müsste, wenn er sie hierdurch beschützen könnte. Dass, was er immer wollte, seit dem Moment, als er ihr das erste Mal begegnet war, sie ihm gegenüber gestanden hatte, auch wenn er es damals nicht zugegeben hätte. Er wollte sie immer beschützen wollen. Seine Kagome. Wut stieg in ihm auf. Diese Hilflosigkeit machte ihn fertig. Ja, er hasste es hilflos zu sein. Nichts dagegen tun zu können. Das kühle Nass belebte wieder ihre Sinne. Wasserperlen benetzen ihre Haut, rannen an ihrem Kinn entlang, fielen zurück in die mit Wasser gefüllte Schale. Ihre Augen huschten erneut über ihre Verbände. Sie atmete tief ein, als sie den weißen Stoff nochmals zu Recht zupfte. „Wie soll ich das jetzt wieder erklären?“, murmelte sie zu sich selbst. Ihre Augen erhoben sich, besahen ihr Spiegelbild. Neben diesem konnte sie ein weiteres erkennen. Sie lehnte ihren Kopf zur Seite, legte diesen auf Inu Yashas Schulter. Seine Arme schlangen sich schützend um ihre Hüfte. Dieser schloss seine Augen, während seine Lippen ihr Haar küssten, seine Nase in dieses eintauchte. Er wollte am liebsten all seine Sorgen in ihrem Duft ertränken. „Egal was es ist, was es uns zeigen soll. Egal was passiert, wir werden es schaffen.“, flüsterte er. Sie nickte zuversichtlich. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass dies erst der Anfang allen Leids war. Eine Ahnung beschlich sie, dass von jetzt an die Zeiten noch dunkler werden würden. Dunkler als alles was sie jemals zuvor gesehen hatten. Kagome schloss die Augen, schmiegte sich noch mehr an seinen Körper, der ihr so viel Geborgenheit schenkte. In diesem Moment betete sie. Sie betete und flehte, dass ihre Befürchtungen nicht wahr werden würden. ~ Sango hob leicht ihren Kopf an. Genoss die letzten wärmenden Sonnenstrahlen, die ihr noch geschenkt wurden. Gold leuchtend lag die Landschaft vor ihr. Die Sonne hatte begonnen die Herrschaft dem Mond zu überlassen. Der Dunkelheit der Nacht und die damit verbundene Kälte. Sie strich sich über die Arme. Je weiter sie voran schritten, desto düsterer wurde ihr Weg. Wo sollte das alles noch hinführen? Sie wusste, wofür sie kämpfte. Diese Frage hatte sie sich noch nie gestellt. Sie wusste die Antwort, aber nichts desto trotz sehnte sie sich manchmal nach einem ganz normalen Leben, mit dem Menschen an ihrer Seite, den sie liebte. Leichte Röte erschien auf ihren Wangen. Woran dachte sie denn jetzt? Sie verzog den Mund, wandte sich anderen Gedanken zu. Es würde nicht mehr lange dauern und sie würden den Grund ihrer Reise hierher erfahren. Den Grund, warum sie gerufen wurden. Schritte drangen an ihr Ohr. Ihr vertraute Schritte. „Du hältst Abstand? Was ist los? Hat diese Burg dir Anstand eingeflößt?“ Ein Lächeln entglitt ihr dabei. Miroku trat neben sie, sah ebenfalls auf die goldene Landschaft. „Ich habe ein ungutes Gefühl!“ Sango sah zu ihm hinauf. „Wie meinst du das?“ Der Hoshi zuckte jedoch nur mit seinen Schultern, legte seine Unterarme auf das Geländer, neigte seinen Oberkörper leicht nach vorne. „Ich kann es dir nicht erklären. Es ist einfach vorhanden.“ Sein Blick wanderte hinab, begutachtete seine verfluchte Hand. Der Blick der Taijiya änderte sich schlagartig. Mitfühlend sah sie ebenfalls auf die schimmernden Gebetsketten, die das Kazaana bannten. Sango strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre andere Hand streifte kurz die seine. „Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen, denn egal was es ist. Wir sind nun alle wieder zusammen. Das ist das Wichtigste.“ Die Taijiya wandte sich zugleich von der Landschaft ab, lief auf Kagome und Inu Yasha zu, die gerade hinaus getreten waren. „Ja, das Wichtigste von allem ist, dass du an meiner Seite bist!“, flüsterte der Hoshi, bevor er das Gleiche tat, wie Sango wenige Sekunden zuvor. „Es hat geheißen, dass wir bei Sonnenuntergang endlich empfangen werden.“, knurrte Koga ungeduldig. Genau in diesem Moment nahm er einen Geruch wahr. Schnell drehte er sich in die Richtung, aus der er den Duft lokalisieren konnte. Hayane trat mit dem gleichen Lächeln, das sie trug, als sie die Gruppe empfangen hatte, auf sie zu. „Es ist Zeit. Die Wächter erwarten euch!“ Alle warteten darauf, dass die Miko den ersten Schritt tat, doch stattdessen. „Es nicht die Anwesenheit von allen erwünscht. Die Wächter möchten jene sehen, die bereits vor sie getreten sind, einschließlich euch, Kagome-sama sowie ihr Yu-san.“ Blicke untereinander wurden ausgetauscht. Mirokus dunkle Vorahnung vergrößerte sich hierdurch. „Wir gehen alle zusammen oder keiner!“ Ayame war vorgetreten, hatte für alle gesprochen. Erstaunt sah Hayane sie an. „So ist der Wunsch des Rates.“ „Dann richte dem Rat dies so aus. Dann sollen sie selbst entscheiden.“ Durch die Schärfe in ihrem Ton, verlieh die junge Youkai ihrem Satz noch Nachdruck. Die Miko zögerte. Was sollte sie tun? Sie konnte doch nicht gegen eine so deutliche Anweisung verstoßen. Sie wollte sie zur Vernunft bringen, als „Es ist schon in Ordnung, Ayame!“ Aki nickte ihr zu. „Nein, ist es nicht. Wir sind alle hier …..“ „Der Rat möchte aber nur euch sehen. Daher geht. Ihr könnt uns später berichten, was vorgefallen ist.“ Shippo unterstützte die Wolfsdämonin. Sie hatten einiges auf sich genommen, um hier her zu gelangen. Yu hatte einiges erleiden müssen. Verunsichert aufgrund dieser Worte, wusste Ayame nicht, was sie sagen sollte. Kritisch beobachtete Miroku immer noch die Szene, als er für einen kurzen Augenblick Fingerkuppen über seinen Handrücken streichen fühlte. „Gehen wir!“ Sango tat den ersten Schritt. Gemeinsam traten sie in die riesige Halle ein. Die Wände wirkten wie Millionen aufeinander gesetzter Kristalle, in deren Inneren Wasser seinen Weg suchte. Marmorne Säulen ragten hinauf an die Decke. Der Boden war schwarz wie die Unendlichkeit selbst. Die aufzüngelten Flammen des Feuers, spiegelte sich darin. Kagome war sprach los. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Ihr Blick wanderte hinauf zur Decke, glitt an den Wänden entlang, hinunter auf den Boden, in dem sie sich selbst sehen konnte. Kerzenständer aus Silber säumten ihren Weg. Zu ihrer Linken sowie Rechen befanden sich Youkai sowie Menschen. Stille Augenpaare, die ihren Schritten folgten. Vor ihnen erhob sich ein mächtiger elfenbeinfarbener Tisch. Auf der Vorderseite, auf die sie zuschritten, waren Fabelwesen abgebildet. So alt wie ihre Legenden selbst. Ihre Geschichte hineingeschlagen in den starken Stein. Durch eine leichte Handbewegung seitens Hayane kamen sie zum Stehen. Eine leichte Verbeugung folgte, bevor einer der Wächter seine Stimme erhob. „Ich grüße euch alle. Hayane hat euch bereits unsere Erleichterung über eure unbeschadete Ankunft übermittelt. Auch wenn diese nicht so verlaufen ist, wie wir es und gedacht haben. Ich habe bereits gehört, dass einer eurer Weggefährten die Seite gewechselt hat.“ Alle wussten zugleich, auf was der Wächter anspielte. Yu zuckte aufgrund der letzten Bemerkung zusammen. Sango legte ihr hierauf sachte ihre Hand auf die Schulter. Sie konnte sehen, dass dem Mädchen schon wieder Tränen in den Augen standen. Ein weißer Löwe hatte die Gruppe soeben begrüßt. Seine eisblauen Augen glitten über die Neun, die vor ihm standen. Zu seiner linken saß ein Drache. Ein Drachenyoukai in seiner wahren Gestalt. Kagome hatte gesehen, dass dieser Katsuro zugenickt hatte, als sie eingetreten waren. Beide besaßen fasst die gleiche Ausstrahlung. Konnte es sein, dass die Beiden…. – Mit einer schnellen Bewegung riss Katsuro seinen Kopf zur anderen Seite, weshalb Kagome ihren Gedanken abbrach. Er sah in diesem Augenblick so verletzlich aus. Zur Rechten des Löwen saß eine Frau. Ihre Haut war pechschwarz. Ihre saphirroten Augen stachen förmlich hervor. Ebenfalls fielen Kagome ihre Ohren auf, die aus rötlichen Federn bestanden. Eine der Miko wohlbekannte Stimme hallte durch den Saal. Koga begann die Ereignisse genau zu schildern. Während dessen glitten Kagomes Augen immer noch umher. Aufmerksam betrachtete sie jede Kleinigkeit, bevor sie wieder nach vorne sah. Der Name des weißen Löwen war gefallen. "Noboru." Das war also sein Name. Sie bemerkte nun zum ersten Mal, dass sein Blick auf ihr ruhte, während Koga sprach. Kaum hatte sie seinen Blick erfasst, breitete sich ein mulmiges Gefühl in ihr aus. Doch hielt sie dem Blick des Löwen stand. Sie trat sogar noch einen Schritt nach vorne, was Inu Yasha erstaunt verfolgte. Vollkommen konzentriert sah die Miko immer noch hinauf. Sango, Miroku und Kikyo, die hinter Kagome standen, bemerkten ihr Verhalten nun ebenfalls. Kagome kniff leicht ihre Augen zusammen. Dieses Gefühl, dass sie wahrnahm, diese Macht. Ihr Herz begann zugleich schneller zu schlagen. Trockenheit legte sich in ihren Mund, als sie dieses Gefühl wieder erkannte. „Ihr“, flüsterte sie zunächst mehr zu sich selbst. Inu Yasha Ohren begann zu zucken. Koga unterbrach seinen Bericht, sah genauso wie Ayame, in Richtung Kagome. „Ihr wart es!“ Die anderen Wächter hoben ihre Köpfe leicht an. Kagome war sich ganz sicher. Sie hatte diese Macht, die sich in diesem Raum befand, schon einmal gespürt. Niemals würde sie diese vergessen. So tief hatte sich alles in ihr festgesetzt. Der Augenblick in dem ihr Leben aus den Fugen zu geraten schien. Damals - vor einem Jahr - im kleinem Schrein, in ihrer Zeit. Damals hatte sie sich mit ihrem Oberkörper über den Rand des Brunnens gebeugt. Sie wollte wieder zurückkehren. Doch eisiger Wind war empor geschossen und hatte sich genauso schnell wieder gelegt, wie er sich erhoben hatte. Ab diesem Augenblick war ihr der Rückweg versperrt geblieben. Ihr wie ein Faustschlag bewusst wurde, dass der Brunnen versiegelt worden war. Es kam ihr so vor, als würde sie diesen grausamen Moment gerade noch einmal durchleben. Tränen der Verzweiflung brachen aus ihr hervor. Wild schluchzend war sie vor dem Brunnen auf die Knie gesunken, ihre Hände hatten sich krampfhaft am Brunnenrand fest gekrallt. Ihr Herz war in tausend Stücke zersprungen. „Ihr habt den Brunnen verschlossen!“ Mit festem Blick sah sie die drei Youkai an. Noboru schloss für einen kurzen Moment die Augen. Nui, die zu seiner Rechten saß, neigte ihren Kopf zur Seite. Ruje tat dies ebenfalls. „Ich bin von deiner Auffassungsgabe beeindruckt, zukünftige Hüterin des Shikon no Tama.“ Inu Yasha riss seinen Kopf nach oben. Schaute nun ebenfalls auf die Wächter, jedoch blieb der Hanyou und Kriegsführer stumm. Wie gelähmt stand er da, wollte seinen Ohren nicht trauen. Seine Freunde hielten den Atem an. Sollten sie es wirklich so interpretieren, als Bestätigung?! Ungläubig sahen alle hinauf. Keiner fühlte sich jedoch derzeit in der Lage ein Wort über seine Lippen gleiten zu lassen. Eine bedrückende Stille herrschte in dem Saal, nur unterbrochen vom leisen dahin fließen des Wassers. „Wir möchten euch und vor allem euch beiden, Inu Yasha und Kagome, unsere Beweggründe nennen. Warum wir so gehandelt haben. Dies war auch der Grund, warum wir euch riefen! Denn jetzt da Kagome wieder zurückgekehrt ist, hielten wir es an der Zeit, euch über alles in Kenntnis zu setzen.“ Kagome fasste nach Inu Yashas Ärmel. Fest umschlossen ihre Finger den roten Stoff, suchten dort halt. Nui erhob sich hierauf. „Buron, ich rufe dich! Erscheine vor uns!“ Für Bruchteile erlosch das Licht im Saal. Kälte breitete sich aus, ließ das Wasser erstarren. Schneeflocken fielen auf die Anwesenden hinab, bedeckten den schwarzen Boden. Zitternd schwankte das Licht der Kerzen zur Seite. „Hier bin ich, Nui-sama.“ Eine Elfe trat hervor. Ihre Haut war zartgrün. Flügel zierten ihren Rücken. In ihrer Hand hielt sie einen hölzernen Stab, der mit aufwendigen Schnitzereien verziert war. Auf dessen Spitze, thronte ein Kristall, der in den Farben des Regenbogens schimmerte. Die Augen der jungen Miko weiteten sich leicht. Die Gestalt, die sie bei ihrer Ankunft auf dem Turm gesehen hatte. Sofort trat sie auf Kagome und Inu Yasha zu. Eine Verneigung erfolgte, bevor sie ihren Stab leicht vom Boden anhob. „Hört nun die Prophezeiung, die niedergeschrieben wurde, noch vor eurer Existenz und doch für euch bestimmt ist!“ Der Stab fuhr hernieder. Dumpf hallte das Geräusch durch den Kristallsaal, wurde von den Wänden zurückgeworfen. Ein Flüstern dran zu allen hindurch und die Augen von Inu Yasha und Kagome weiteten sich schlagartig. Zwei Wesen, ihr Schicksal mit einander verwoben, Das Eine unschuldig und rein, wie die Sakura no Hana selbst, Das Andere ein Teil zweier Welten und doch fremd, Beide durch die Liebe zueinander verbunden, Ihr Blut, ihre Empfindungen tragend vereint, Wird das, was vom schwarzen Herzen begehrt, erwecken. Alle, die das Licht in sich tragen finden Und ewig an die Dunkelheit binden. „Das….!“ Inu Yasha sah zu Kagome hinab. Kikyo wirkte genauso geschockt, wie alle Anderen. Nur Yu und Katsuro wussten nichts damit anzufangen. Diese Worte!! Es waren die Worte, die ihnen ihre beiden Freunde bereits wieder gegeben hatten. „Diese Worte, für lange Zeit in Schlaf versetzt, sind wieder erwacht und wurden mir, der Wächterin zugetragen!“ Buron trat zurück. „Aus diesem Grund hielten wir es für das Beste, euch zu trennen, um die Prophezeiung zu verhindern!“ Noboru hatte wieder das Wort ergriffen. Schnelle Blicke wurden unter den Wächtern ausgetauscht. Zu auffällige Blicke. Alle konnten sehen, dass irgendetwas nicht stimmte. Konnten es bis in ihre Fingerspitzen spüren. „Aufgrund einer Prophezeiung habt ihr uns getrennt?!“, presste Inu Yasha hervor. Die blanke Wut begann in ihm hinauf zu kriechen. Sich in jeden Faser seines Körpers fest zu setzen. Kagome musste zunächst einmal Schlucken, bevor sie ihre Stimme wiederfand. „Wer seid ihr, darüber entscheiden zu können? Nur weil euch diese Prophezeiung zugetragen wurde. Prophezeiungen können nicht eintreffen, sogar falsch gedeutet werden. Wisst ihr überhaupt, was sie bedeutet?“, gab sie wutentbrannt von sich Hierauf wurde eine Antwort erwartet, doch stattdessen trat wieder betretende Stille ein. Auf die Wut folgten Schock und die nieder schmetternde Erkenntnis. „Ihr…wisst bereits, dass ihr …..einen Fehler…gemacht habt.“ Sie begann leicht zu schwanken, fasste sich an die Stirn. Schnell stand der Hanyou hinter der junge Miko, stützte sie. „Euch wurde eine Frage gestellt. ANTWORTET!“ Kikyo war neben Kagome getreten, hatte deren Hand umschlossen. Gebannt warteten sie. Nun sollte das letzte Licht die Dunkelheit erhellen. „Buron ist eine Wächterin. Die Wächterin uralter Prophezeiungen. Sie war jene, die uns auf diese Worte aufmerksam gemacht hat. Was die Worte direkt bedeuten, konnten wir bis jetzt noch nicht herausfinden. Inzwischen wissen wir jedoch, dass diese Trennung niemals hätte erfolgen dürfen. Nur aufgrund dieser, ist es….“, er setzte aus. „Ist es so weit gekommen?!“ beendete Inu Yasha den Satz. Ruje nickte nur. „Es wird sogar noch schlimmer werden, da jetzt auch jener mit dem Namen Mugi auf der Seite des Feindes steht. Denn nur er ist in der Lage, das Schwert Fhunn zu führen. Aus diesem Grund haben wir euch auch hierher gerufen. Um euch über alles aufzuklären. Doch die Lage hat sich jetzt noch verschärft.“ Ayame schlug ihre Hand vor den Mund. Katsuro wirkte fast apathisch. Sango und Miroku hatten sich bisher keinen Zentimeter bewegt. „Soll…. Soll das etwa…“, Yu setzte aus, schluckte. „Wenn Kagome-chan normal durch den Brunnen gereist wäre, dann wären wir gar nicht…. – ONII-CHAN WÄRE DANN GAR NICHT SO!“ Yu sank auf die Knie. Das Bild ihres Bruders erschien vor ihr. „Warum nur?“ Immer mehr Tränen fielen zu Boden. „Yu-chan!“, Sango kniete sich zu ihr hinunter. „Ihr verdammten…“ Kagome biss sich auf die Lippen. Ihr gesamter Körper bebte. Sie schnappte nach Luft. Sie hatte Gefühl, als würde ihr gerade jemand den vollständigen Sauerstoff entziehen. Sie musste hier raus, so schnell wie möglich. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, machte sie auf dem Absatz kehrt. Inu Yasha wollte ihr folgen, als “Inu Yasha, du musst uns verstehen!“ „Nein Noboru-sama, ich muss und will euch nicht verstehen. Wie oft habe ich hier gestanden, habe eure Befehle entgegen genommen und ausgeführt und IHR!“ Hass lang in dem letzten Wort. „Wir stehen auf der gleichen Seite.“ Der Hanyou stand bereits mit dem Rücken zum Rat, als er antwortete. „Keh. Das mag sein, aber von nun an werden wir wahrscheinlich nur noch im Kampf Seite an Seite kämpfen.“ „Wie sollen wir das verstehen?“ „Dass ich von nun an die Dinge wieder auf meine Art erledigen werde. Ich stehe euch nicht mehr zur Verfügung!“ Ohne noch einmal zurück zu blicken, trat er auf das Tor zu. „Inu Yasha, bleib stehen. Das ist ein Befehl!“ Doch es nützte nichts. Inu Yashas Begleiter wussten, dass der Hanyou keinem der Worte mehr lauschte. Nui wandte ihren Blick ab und richtete sich an den Hoshi. „Miroku, du musst noch einmal mit ihm sprechen. Ihn zur Vernunft bringen. Er ist wichtig für den Sieg über Takako.“ Der Hoshi war gerade nicht im Stande eine Antwort zu geben. Das musste er auch nicht, denn jemand anderes tat dies an seiner Stelle. „Was bildet ihr euch ein!“ Sango, die immer noch bei Yu kniete, sah auf. Entsetzen lag in der Stimme. Alle Köpfe schossen herum. „Ihr allein wart es, die dieses Leid über uns gebracht habt. Durch eure Fehlentscheidung! Seid ihr euch im Klaren, was ihr ausgelöst habt?“, schrie die Taijiya außer sich. „Wie könnt ihr jetzt seelenruhig dort sitzen, uns überhaupt noch in die Augen sehen, und Hoshi-sama darum bitten, Inu Yasha umzustimmen!?“ Abwertend sah Sango zunächst die Wächter, dann alle Anderen, die sich im Raum befanden an. „Was erdreistet ihr euch! Ihr..!“ „Sango, es ist schon gut!“ Sie zuckte leicht zusammen, als sie die Hand von Miroku auf ihrer Schulter spürte. „Lass uns gehen!“ Die Anderen nickten zustimmend. ~ Mit schnellen Schritten trat er aus dem Saal heraus. Eine Stimme grollte den Namen des Hanyou, forderte ihn auf zurück zu kehren, bevor diese durch die mächtigen Türen, die sich begannen zu schließen, verklang. Er schaute nicht zurück. Er hatte alles gesagt. Die Sache war für ihn hier und jetzt abgeschlossen. Er hörte Shippo seinen Namen rufen, doch ignorierte er den jungen Kitzunen. Sein einziger Gedanke galt ihr. Ihr ganz alleine. Sie hatte versucht sie zu verbergen. Doch er hatte sie bereits wahrgenommen, als sie sich umgedrehte hatte und hinaus geeilt war. Den salzigen Geruch ihrer Tränen, der sich in der Luft verbreitete hatte und immer noch mit ihr vermischt war. Sein feines Gehör nahm ihre Stimme wahr. Er konnte ein leises Schluchzen aus ihrem Mund hören. Geräuschlos glitt er die weißen Treppen empor. Kalter Wind schlug ihm entgegen. Dort konnte er sie erblicken. Mit ihren großen braunen Augen blickte sie in den Himmel hinauf. Tränen rannen ihr die Wange hinunter, wurden glitzernd vom Wind davon getragen. Ihre Hände hatte sie gefaltet. Schwarzes Haar legte sich auf ihre Schultern, umrahmte ihr Gesicht, um zugleich wieder aufzuwirbeln. Sie fühlte sich in diesem Moment so unheimlich dumm. Sie hätte ruhig bleiben müssen. Hätte sich ihren Gefühlen nicht hingeben dürfen und doch hatte sie es getan. Sie konnte einfach nicht anders. Als sie wusste, dass sie es gewesen waren, sie von einander getrennt hatten, für alles hier verantwortlich gewesen waren, hatten ihre Gefühle die Überhand gewonnen. Sie verstand es einfach nicht. Warum nur? Warum mussten sie das alles nur erfahren? Kagome wandte leicht ihren Kopf zur Seite, konnte Inu Yasha erblicken. Sein silbernes Haar schimmerte im Licht der letzten Sonnenstrahlen, die noch zu erkennen waren, noch nicht verdängt von der Dunkelheit. Liebevoll schaute er sie an. Sie erwiderte seinen Blick. Beide wussten, es bedurfte keiner Worte und doch. „Ich konnte nicht anders. Als mir klar wurde, dass sie das Siegel über den Brunnen gelegt haben, mir so den Weg in die Sengoku Jidai versperrt haben, ist es über mich gekommen.“ Sie versuchte ihre Stimme einigermaßen normal klingen zu lassen. Doch sie spürte erneut, dass ihr dies nicht gelinge würde. „Alle, die vor ihnen gestanden haben, Koga-kun, Ayame-chan, Kikyo-chan, Katsuro, Miroku-sama, Sango-chan, Yu-chan, DU, einfach alle, haben durch ihre Entscheidung noch mehr Leid erfahren müssen. Leid, dass euch allen hätte erspart werden können!“ Hatten ihre Freunde nicht schon genug erleiden müssen? Warum mussten sie immer wieder von neuem mit solchen Schicksalsschlägen auf die Probe gestellt werden? Sie presste ihre Lippen aufeinander. Inu Yasha sah sie immer noch an. Hatte sich immer noch nicht bewegt, einfach nur ihren Worten gelauscht. Dann jedoch trat er noch einen Schritt näher an sie heran, um zugleich seine Stimme zu erheben. „Du hast eine Person vergessen!“ Ihre Augen weiteten leicht. Etwas fragend sah sie ihn an. „Du hast dich vergessen.“ Er stand nun direkt vor ihr. Seine Hand ruhte auf ihrer Wange. Er spürte die Nässe ihrer Tränen auf seiner Haut. „Du hat genauso gelitten, wie wir.“ Sie schloss für Sekunden die Augen. Sekunden in dem sich erneut eine Träne löste, bevor sie sich in seine Arme warf und laut begann aufzuschluchzen. Er schlang fest seine Arme um sie. Spürte das Erzittern ihres Köpers. Aber auch er kämpfte mit seinen Gefühlen. Der Hanyou spürte das Brennen in seine Augen. Die Tränen die hervor treten wollten. Der Schmerz, der in ihm tobte und am liebsten heraus geschrieen werden wollte. Beide dachten in diesem Moment das gleiche. Niemals würden sie zulassen, dass sie nochmals irgendjemand trennen würde. Niemals wieder. ~ Sota und Kohaku, die zusammen mit Aki, Kirara und Shippo vor den Toren zum Kristallsaal gewartet hatten, sahen verwirrt zu Inu Yasha und Kagome hinauf. Kohaku lehnte seinen Kopf zur Seite, sah seine Schwester an, die ihr Gesicht im Gewand des Hoshis vergraben hatte. Sanft strich Miroku mit seiner Hand über den Rücken der Taijiya, flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr. Jene, denen er ins Gesicht blicken konnte, wirkten völlig verbittert. Yu lehnte zusammengekauert an einer Wand. Ihr Blick ins Leere gerichtet. „Was ist da drin bloß passiert?“, kam es besorgt von Shippo. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Seine Augen glitten zur Seite. Schritte erklangen. Schritte unter denen der Boden leicht bebte. Die Luft um ihn herum begann sich zu erwärmen, so sehr, dass die Umgebung begann zu flimmern. Ein leises Schnauben. Helles Licht, was sich für Sekunden auf die Umgebung legte und zugleich wieder erlosch. „Was willst du von mir?“ Abweisend klang die Stimme des jungen Drachenyoukai. „Mit dir reden!“ Ruje trat auf ihn zu. Katsuro drehte sich zu ihm um. Ruje hatte menschliche Gestalt angenommen. Der gesamte Körper des jungen Youkai war angespannt. Blanke Wut schlug dem Ältesten aus dessen Augen entgegen. Ebenfalls konnte er jetzt schon den Vorwurf daraus lesen. „Es gibt nichts mehr zu reden!“ Die Härte der Stimme war selbst für den älteren Drachen-Youkai überraschend. Diesen Tonfall kannte er von Katsuro nicht. Aber es hatte sich so viel verändert. So wie sich alles änderte, hatte auch er sich geändert. „Und wenn dich ein alter Herr um Verzeihung bitten möchte!“ Er sah in das starre Gesicht des Jüngeren. Der Krieg hatte auch bei ihm Spuren hinterlassen. „Das bringt mir unseren Clan, meine Eltern, auch nicht mehr zurück.“ Er senkte den Kopf. Sah auf den Boden. Der Älteste wusste nicht, was er darauf erwähnen sollte. Minuten vergingen in denen sie einfach nur schweigend neben einander standen. „Der Verlust schmerzt mich genauso sehr wie dich, Katsuro!“ „Ich bin aber nicht schuld an deren Tod. DU hast sie Takako ans Messer geliefert. Durch eure verdammte Entscheidung! Wie kannst du nur eine Nacht ruhig schlafen?“ Ein verbittertes Seufzen erklang. „Ich habe meine Tochter geliebt. Deine Mutter, sie….“ „Schon aus diesem Grund, Ojii-chan. Wieso nur?“ Ruje schloss die Augen. Er verstand seinen Enkel. Doch zu diesem Zeitpunkt hielten sie es alle für die richtige Entscheidung. Doch er wusste, egal was er jetzt sagen würde, es würde nichts an seiner Einstellung ihm gegenüber ändern. „Du wirst mit ihm gehen, nicht wahr?“ Katsuro hob hierauf wieder seinen Kopf an, sah in das Gesicht seines Großvaters, das ihn immer noch um Verzeihung bat. „Es hat sich so vieles verändert. Dinge sind passiert, die ich dir nicht verzeihen kann……und……nicht verzeihen möchte. Deshalb…..“ Er hielt inne. „Hier gibt es nichts mehr, was mich zurück hält!“ Ruje nickte stumm. Der Älteste versuchte den Schmerz, den er beim Erklingen dieser Worte vernahm, zu verbergen. Sein Gesicht war regungslos, spiegelte keinerlei Emotion wieder. „Ich verstehe. Ich werde dich nicht aufhalten, denn es ist deine Entscheidung.“ „Ich würde mich auch nicht aufhalten lassen.“ Katsuro wandte sich, ohne einen weiteren Blick auf seinen Großvater zu werfen, um. Dieser sah ihm traurig nach, wie er mehr und mehr von der Dunkelheit verschluckt wurde. Ihn beschlich das Gefühl, seinen Enkel heute vielleicht zum letzten Mal gesehen zu haben. Sein Blick wanderte hinauf in den Nachthimmel. „Ich bitte euch, wacht über ihn.“ :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: „Sie sind also unbeschadet dort angekommen.“ Eine graziöse Gestalt trat ans Fenster, legte ihre Hände stützend auf den kalten Stein. Ihre stahlgrauen Augen sahen hinaus auf den Hof, beobachtete ihre Untergebenen beim Training. „Ich wusste doch, dass dieser Mensch versagen würde.“, gab sie verachtend von sich. „Was hast du erwartet, Dyuri?“ ein Mann in edler Rüstung trat hinter sie. Seine Augen besahen sich jeden Zentimeter ihres Körpers, bevor er sein Augenmerk ebenfalls hinaus richtete. Allein ihr Aussehen verriet Nichtwissenden, dass sie keine Menschen waren. Große Macht umspielte ihre Körper. Jeder, der ihr Youki spüren konnte, wusste gleich von der Gefahr, die von beiden ausging. Und doch hatten sie etwas Menschliches an sich, was sie versuchten so gut wie möglich zu verbergen. Sie bestimmten nach Takako über Leben und Tot. Sie waren seine treusten und stärksten Untergebenen. Sie, Takakos gefürchteten Fürsten. Anführer der Heere. Bis jetzt. Denn nun stand ein einfacher Mensch über ihnen. „Er hat versagt!“ Dyuris Blick wurde schärfer. „Wer sagt, dass ich sie töten wollte!“ Erschrocken wandte sie sich um. Der Hauptmann stand im Eingang des Raums. Kühl stachen seine Augen auf sie ein. Dyuri wandte sofort ihre Augen ab, verneigte sich und verharrte in dieser Position. „Verzeiht, Mugi-sama. Lasst…..“ „Du brauchst dich nicht zu äußern. Dyuri.“ Sie sah von unten herauf hoch, konnte seine Handbewegung vernehmen, die ihr aufzeigte, dass sie sich erheben sollte. Mugi war die Spur von Angst in ihren Augen, im ihrem Atem, nicht entgangen. Er wusste, was sie von ihm dachten. Er wusste aber auch, dass sie trotz dieses Denkens, all seine Befehle ausführten. Sie würden sich nicht gegen ihn stellen. Er war Hauptmann über Takakos Truppen. Der Ranghöchste von ihnen. Von Takako selbst erwählt. Außerdem wussten beide Fürsten um die Stärke des Hauptmanns. Niemand konnte sich diese erklären. Doch wussten sie, dass sie nicht allein von dem Schwert ausging, welches er immer bei sich trug. Sie alle hatten bereits seine Macht gesehen. Wie er sie gegen jene gerichtet hatte, die sich ihm nicht unterordnen wollten. Allesamt waren gescheitert, weilten nicht mehr unter ihnen. Seine Grausamkeit hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen. „Es gibt neue Befehle. Also hört gut zu!“ Er trat vollständig in den Raum ein. "Korin und ich werden in den nächsten Tagen nicht auf der Verborgenen Festung anzutreffen sein. Für genügend Schutz ist jedoch gesorgt. Euer Befehl lautet, euch auf unsere äußersten Stützpunkte zu begeben und jeden, der das Reich betritt, umgehen zu töten. Ohne Ausnahme. VERSTANDEN!“ Er erhob absichtlich am Ende die Stimme. „Ja!“ Beide verneigten sich noch einmal. Kumaru machte sich als Erster daran seinen Befehl Folge zu leisten, verließ den Raum. Dyuri wollte ebenfalls aufbrechen, als sie von Mugi zurückgehalten wurde. „Dyuri, für dich gibt es noch einen weiteren Befehl!“ Ihre Hand ruhte auf ihrer Waffe, als sie dem Hauptmann lauschte. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Die Nacht war zwischenzeitlich mit großen Schritten heran geeilt. Alle, die mit Inu Yasha in die Dreigipfelburg gereist waren, waren in einem der ihnen zur Verfügung gestellten Gemächer versammelt. „Es ist also eure Entscheidung. Entscheidet jetzt, nachdem ihr gehört habt, was vorgefallen ist, ob ihr mit uns kommt, oder ob ihr hier bleibt, an ihrer Seite weiter kämpft.“, beendete Inu Yasha, ehemaliger Befehlshaber. Er hatte seine Arme verschränkt und wartete jetzt ungeduldig auf die Antworten seiner Gegenüber. Sango, Miroku, Kikyo und Shippo musste er nicht fragen. Er wusste, dass er sich auf seine Freunde verlassen konnte. Die ersten Drei hatten bereits im Saal entschieden. Jetzt stand die Entscheidung der Ookami-Youkai aus, sowie von Katsuro und Kohaku. „Ich werde euch folgen!“ Kohaku stellte sich mit ernster Miene neben seine Schwester. Wo sie war, wollte auch er sein. „Ich ebenfalls!“ Der Hanyou nickte Katsuro zu. Er hatte von ihm nichts anderes erwartet. Alle Blicke richteten sich auf die letzten Drei, die Ookami-Youkai. Koga stand mit geschlossenen Augen da. Aki und Ayame standen erwartungsvoll hinter ihm, warteten auf sein Wort. Denn es hing allein von ihm ab. „Ihr müsst vollkommen verrückt sein, euch zu neunt gegen Takakos Heer stellen zu wollen. Das werdet ihr niemals schaffen.“ Jeder bemerkte die Kritik in seinen Worten. Betrübt sahen seine Freunde zu Boden. Sollten sie dies als Antwort entgegen nehmen? Würden sich jetzt ihre Wege trennen? D er Prinz des Wolfsrudels erhob sein Kinn. Öffnete seine Augen. „Aber ich weiß ja bereits durch die Jagd nach Naraku, dass ihr völlig abgedreht seid!“ Ein Grinsen schlich sich ganz langsam auf sein Gesicht. Nein sie waren noch nie den Weg des geringsten Widerstandes gegangen. „Aus diesem Grund habe ich bereits einen Boten zum Bau entsandt. Ginta und Hakkaku werden alles andere in die Wege leiten. Wir können daher sofort aufbrechen.“ Ayame lachte auf. Ein Stein war ihr gerade vom Herzen gefallen. Aki konnte ihre Erleichterung ebenfalls nicht überspielen. „Und wir dachten schon….“ Kagome hielt inne, als sie vor ihm stand. „Ich freu mic, Koga-kun!“ Sie begann zu Lächeln. Das Lächeln, bei dem der Youkai immer noch dahin schmolz, auch wenn er keine tieferen Gefühle mehr für sie empfand, so war sie für ihn immer noch wichtig. Erfreut über seine Worte, legte sie ihre Arme um ihn, drückte ihn herzlich. „Hey, ich kann dich doch mit Inukoro nicht alleine lassen. Der kann doch nicht mal richtig auf sich selbst aufpassen. Und bis jetzt hat er dich immer in den schlimmsten Schlamassel gezogen.“ Er zwinkerte ihr zu, sie lachte auf und im Hanyou begann es zu brodeln. „Was bildest du dir ein, kleiner Ookami.“, presste et hervor. „Oh sieh an, nach all der Zeit, wird der Herr immer noch eifersüchtig.“ Demonstrativ legte er seine Hand auf Kagomes Hüfte. Ayame verdrehte die Augen. Sie wusste was jetzt wieder kommen würde und lehnte sich gemächlich gegen die Wand hinter ihr. Sango lenkte ihre Aufmerksamkeit ebenfalls ab, begann Hiraikotsu kritisch nach irgendwelchen kleinen, noch nicht erkannten Rissen, zu untersuchen. „Nimm deine Hand da weg!“ Schon schnellte Inu Yashas rechter Arm nach vorne. Koga wich geschickt aus, zog elegant Kagome mit sich, wobei er wusste, dass der Hanyou niemals sie getroffen hätte. „Man, du bist lahm geworden!“ Lachte er auf und begann vor seinem Verfolger davon zu laufen. Stühle fielen zu Boden. Immer lauter werdendes Geschrei. „Hey, jetzt reicht es aber. Dafür haben wir jetzt überhaupt keine Zeit.“, warf Miroku dazwischen. Keiner der Beiden schenkte dem Hoshi Gehör. Ineinander verkeilt warfen sie sich Massen von Beschimpfungen an den Kopf. Katsuro schüttelte nur den Kopf. Er hatte sehr großen Respekt vor beiden, aber wenn sie sich so aufführten…… „Ist mit dir alles in Ordnung, Katsuro-kun?“ Er sah zur Seite. Kagome hatte sich neben ihn gestellt. Ihr Blick haftete jedoch immer noch auf den zwei Streitenden. Katsuro wusste zunächst nicht, was sie meinte. Kagome nahm diese Unsicherheit wahr. „Du sahst so bedrückt aus. Schon im Kristallsaal, als wir dem Rat gegen übergestanden haben!“ „Alles in Ordnung!“, nuschelte er und kam nicht herum einen leichten Seitenblick auf die Miko zu riskieren. „Dann bin ich beruhigt!“ Der Ryoo-Youkai seufzte kurz auf, bevor er sich plump auf eine Kiste, neben Sota warf. „Du kannst dich wieder hinstellen, Katsuro.“ Verdutzt sah er auf die Miko. „Wir werden gleich aufbrechen!“ Wie meinte sie das? Kagome begann ihre Arme zu verschränken, legte einen äußerst genervten Blick auf. „Jungs, hört sofort auf“, schwang ihre Stimme im Raum. Sie drang nicht durch oder zumindest zeigte es keinerlei Effekt. "Also doch auf die harte Tour", seufzte sie zu sich selbst. „INU YASHA!“ Katsuro erschrak beim Wandel ihrer Stimme, die er bis jetzt nur sanft vernommen hatte. „OSUWA….!“ Der Hanyou erstarrte, als wäre er von irgendetwas getroffen worden, bevor er nach hinten überfiel und flach auf dem Boden liegen blieb. Kagome schmunzelte. Auch wenn er die Kette seit Ewigkeiten nicht mehr trug, verfehlte dieses Wort seine Wirkung nicht. „Die richtige Betonung machst!“, flötete sie leise. Trat dann auf ihren Allerliebsten zu, kniete sich über ihn. Sauer sah er zu ihr auf. grummelte etwas vollkommen Unverständliches, was er lieber für sich behalten wollte. Sie legte eins ihr bezaubernsten Lächeln auf. „Anders wart ihr nicht auseinander zu bringen!“ Seine Ohren zuckten, als sie diese mit ihren Fingern antippte. Schnell wand er seine Augen ab, sah zur Seite. Er wollte sie nicht länger ansehen. Sein Zorn begann jetzt schon wie Butter in der Sonne zu schmelzen. Und ihm war bewusst, dass sie ganz genau wusste, dass sie solche Wirkung auf ihn hatte. Nur sie ganz allein. „Es tut mir leid. Nicht böse sein.“ Ihre Stimme war näher als zuvor. Schwarzes Haar legte sich auf seine Wangen, strich wie Federn über seine Haut. Als ihre zarten Lippen seine berührten, verflog die Wut endgültig. Miroku wandte sich ab. „Dann lasst uns gehen.“ Symbolisch griff er nach seinem Shakujou. Je eher sie hier verschwanden, desto besser. „Na dann los!“ Aki öffnete die Tür, trat als Erste nach draußen. *** So das war es dann auch schon wieder von mir. Das nächste Kapi kommt bald und ich verrat schon so viel, dass auch endlich Sesshomaru seinen Auftritt bekommt. Aber mehr sag ich nicht. ^^ Bis dahin... Ganz liebe Grüße Kapitel 15: Sein Verstand in den Händen des Feindes --------------------------------------------------- HI! Da bin ich wieder. Wie versprochen kommt in diesem Kapitel auch Sesshomaru endlich mal zum Zug und keine Angst, es wird nicht der letzte Auftritt des Inu-Youkai bleiben. Und ich hoffe doch, dass euch dieses Kapitel genauso gut wie das vorherige gefällt. Sein Verstand in den Händen des Feindes Sie folgten dem Ausruf der Ookami-Youkai. Niemand würde sie jetzt noch zurückhalten können. Alle hatten den Raum verlassen. Alle, außer einer einzigen Person. Ihre cremefarbenen Augen starrten hinaus in die noch unberührte Schwärze, die nur vom Schein des Mondes unterbrochen wurde. Sie stand nur einige Schritte von der Tür entfernt, spürte die heran nahende morgendliche Brise auf ihrer Haut. Und doch zögerte sie hinaus zu treten. Aus irgendeinem Grund fürchtete sie sich vor den wenigen Schritte, die sie auf einen neuen Weg führten, zu gehen. „Yu?“ Eine Person trat in die Tür. Sango schritt leise zu ihr. „Wir wollen los!“ Doch das junge Mädchen konnte nicht. Es war, als würde sie von einer unsichtbaren Hand zurückgehalten werden. Es ging einfach nicht. Sie schluckte schwer, hoffte somit dieses Gefühl verschwinden zu lassen. Sango konnte erkennen, das etwas nicht stimmte. Sie trat näher an sie heran, beäugte sie mit den Augen einer großen Schwester. „Was ist los? Angst?!“ Yu schüttelte zunächst ihren Kopf, bevor es sich in ein Nicken verwandelte. „Zweifel und Angst. Seit Onii-chan versch……, mh…….sich verändert hat, denke ich immer wieder, was ich mit all dem hier zu tun habe. Ich gehöre nicht hier her. Mein Bruder hasst mich, wollte mich sogar töten.“ Sie hatte versucht den letzten Satz wie einen schlechten Scherz klingen zu lassen. Doch das leichte Zittern in ihrer Stimme ließ dieses Vorhaben nicht gelingen. „Ich habe Angst, dass diese Schritte einfach alles ändern. Mich noch mehr von Onii-chan weg bringen.“ Fast andächtig sah Sango an die Decke. Leise sog sie die Luft ein. „Weist du, Yu, Dinge ändern sich. Müssen sich manchmal ändern. So ist das Leben.“ Yu sah auf. Die Leichtigkeit in der Stimme der Taijiya hatte sie dazu verleitet. „Sieh dich hier um, dann wirst du sehen, es verstehen: Dieser Kampf betrifft nicht nur uns. Ab dem Moment, in dem du die Sengoku Jidai betreten hast, auch dich, genauso wie Sota, deinen Bruder und Kagome-chan. Denn ihr seid ein Teil der zukünftigen Welt, die ebenfalls bedroht ist.“ Um ihre Worte zu bestärken legte Sango ihre Hand auf Yus Schulter. „Widersetz dich aus diesem Grund nicht länger. Nur so wirst du die Chance erhalten, deinen Bruder wieder zurück zu holen.“ Yu sah auf. Sie fühlte sich verstanden. Sango löste sich langsam von ihr, schritt an die Tür. „Sango-san!“ Die Gerufene sah über ihre Schulter zurück. „Woher….. Woher weist du, das alles gut werden wird?“ Sango begann geheimnisvoll zu lächeln, bevor „Ich weis es einfach!“, und sie verschwand. „Danke!“ Mit weniger Sorge in ihren Augen, sah Yu auf den Horizont, der sich langsam blutrot färbte, das schwarze Land wieder zum Leben erweckte. Sanft spürte sie erneut die warme Brise. In diesem Moment, hier, hatte sie die Antwort erhalten. Sango hatte den Anstoß gegeben. Sie war in der kurzen Zeit des Aufbruchs in sich gekehrt. ºÖffne deine Augen! º, erklang es in ihr. Ihre Hand legte sich auf ihr Herz. Sie verstand. Yu drehte sich herum, sah auf die Gruppe, die voran Schritt. Leicht begann sie zu lächeln. Dies war der Weg, der ihr vorher bestimmt war. Ein Weg ohne ihren Bruder. An der Seite jener, die an das Gleiche glaubten. An das Gute. Sie war sich sicher, solange sie diesem Weg folgen würde, würde sie auch den Weg zu ihrem großen Bruder zurückfinden. Ihr Lächeln verwandelte sich in ein Lachen und sie eilte los. Die Taijiya sah den Weg entlang. In dem momentanen Zustand, in dem sich Yu befand, hatten sie beschlossen, ihr die Sache mit Mugi zunächst zu verschweigen. Die Geschichte ihrer Familie, die bereits in dieser Epoche bekannt war. Und Yu hatte die Andeutung des Rates anscheinend vergessen oder verdrängt, was besser war. „Du hast sehr geholfen.“ Sango sah Kagome überrasch an. „Woher…?“ „Ich hab gelauscht.“ Sie legte ihre Hände aufeinander, bat so um Verzeihung. Sango lächelte. „Ich habe ihr nur Mut zugesprochen.“ „Du hast dafür gesorgt, dass sie an ihre Stärke glaubt.“, verbesserte sie die Miko. Die Taijiya errötete hierauf etwas. Sie mochte es nicht, wenn Kagome ihr Komplimente machte. Sie räusperte sich kurz, bevor sie in wesentlich leiserer und sanfterer Stimme sagte: “Ich konnte schließlich lange genug an meiner kleinen Schwester üben.“ Vertraute Blicke trafen sich, ein Lächeln, das alles sagte. ~ „Sie sind gegangen.“ Die Wächter nickten der Miko zu. Aufgrund dessen erhob sie sich. „Wie ihr gewünscht habt, haben wir Späher entsandt. Stille Beobachter.“ Fast in Zeitlupe erhob der Wächter seinen Kopf. „Eligos-sama?“ Die Miko wartete auf ein Wort der mächtigen Kreatur. „Sorgt dafür, dass sie keinen Verdacht schöpfen. Wir möchten nicht noch mehr Groll hervorrufen!“ Bitter klangen die Worte des Wächters. Ruje verfolgte diesen Bericht nicht wirklich. Sie waren gegangen. Er war gegangen. Endgültig! Selbst wenn er diese Worte nur in seinen Gedanken sprach, schmeckte er die Bitterkeit in seinem Mund, die sich nicht wegspülen ließ. Im gleichen Moment schien die prächtige Halle an Glanz zu verlieren. Schatten legten sich über die Wände. Das Schicksal aller schritt voran. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Mit starrem Blick sah er in die Ferne. Er konnte das Feindesland nicht erblicken, doch spürte er die von dort drohende Gefahr, die immer mehr heran wuchs. Er allein war nicht mehr in der Lage sich gegen sie zu widersetzen. Ein Tatbestand, den er bereits zur Kenntnis genommen hatte, aber nie zugeben würde. Nur allein aus diesem Grund war er auf ihren Vorschlag eingegangen. War einer der inzwischen fast legendären Kriegsführer geworden, genauso wie Inu Yasha. Er hatte zusammen mit den ihm unterstellten Truppen, die hauptsächlich aus Inu-Youkai bestanden, im Westen an der äußersten Grenze, Stellung bezogen. Schließlich war er der Herr der westlichen Länder. Der Inu no Taishou. Niemals würde er zulassen, dass noch mehr Land in Takakos Hände fiel. Nicht das Erbe seines Vaters. Es bereite ihm jetzt schon genug Ärger, dass bereits etwas seines Landes unter Takakos Kontrolle stand. Nur ungern hatte er sich nach langen Kämpfen zurückgezogen, das Feld Takako oder besser, seinen Fürsten überlassen. Sein ohnehin schon kalter Gesichtsausdruck verhärtete sich. Sein silbernes Haar stob auf, als er sich umwandte, seine Augen sich begannen auf eine Stelle unmittelbar vor ihm zu konzentrieren. Ein Glimmen, das immer heller wurde, erfasste die Umgebung. Sein Blick änderte sich nicht, als die Umrisse des Wesen schärfer wurden. Sich letztendlich in die Umgebung schmiegten, das Glimmen erlosch. Er hatte das Herannahen des Boten bereits wahrgenommen. Chi verbeugte sich, ohne aufzusehen. Er wusste, welchen Respekt er gegenüber dem Inu no Taishou vorbringen musste. „Ich grüße euch. Sesshomaru-dono!“ Sein Blick glitt leicht hinauf, jedoch verharrte er in seiner Position. „Ich bringe Kunde aus der Dreigipfelburg!“ Da Sesshomaru keinerlei Reaktion zeigte, wollte er fortfahren, als eine Stimme aus der Ferne erklang, die sich aber näherte. „SESSHOMARU-SAMA!“ Der Taishou sah kaum merklich auf. Der Bote hingegen wandte sich sofort um. Ein kleines grünes Wesen eilte schwer schnaufend heran. Seine nackten Füße verursachten klatschende Geräusche auf dem Fels. „Sesshomaru-sama!“, krächzte er aus heißer Kehle, trat voller Hochachtung an seinen Herrn heran. Das Wesen hatte er noch nicht bemerkt. Ein Klacken ertönte, als er seinen Stab aufsetzte, seinen Körper auf diesen stützte. Zwei, drei schwere Atemzüge erfolgten nochmals, bevor er wieder seine Stimme fand. „Sesshomaru-sama!“, setze er erneut an. „Die Späher sind zurückgekehrt. Sie…-“ „Jaken.“ Er sah auf, wusste nicht, was sein Herr von ihm wollte. Dieser trat einige Schritte vor, an ihm vorbei, ohne weiter Notiz von ihm zu nehmen. Jaken folgte seinen Bewegungen. Erst da bemerkte er die weitere Gestalt. „Ich erwarte dein Bericht!“, befehligte er. „Es geht um euren Bruder!“ „Inu Yasha!“ Für Sekunden hätten Chi sowie auch Jaken schwören können, einen Hauch von Verwunderung aus der Stimme des mächtigen Inu-Youkai zu hören, bevor sich die gewöhnliche Kühle darüber legte. Aber weiter Gedanken konnte sich Chi nicht machen, da er Sesshomarus Blick wahrnahm, hierauf schnell weiter sprach. „Er hat seine Position als obersten Befehlshaber und Kriegsführer nieder gelegt und hat bereits vor Tagesanbruch die Burg verlassen.“ „Ich gehe davon aus, dass auch seine Menschenfreunde gegangen sind!“ „Ja, sie sowie auch Kagome-sama und der Prinz des westlichen Wolfsrudels.“ Sesshomaru wandte sich ab, schritt in Richtung seines Schlosses. Er hatte alles gehört, was er wissen wollte. Interessant fand er diese Nachricht auf jeden Fall. Insbesondere die Tatsache, dass Kagome wieder zurückgekehrt war. Ein Umstand, von dem er bis jetzt noch nichts gewusst hatte. „Inu no Taishou?“ Chi wurde nervös. Sein Bericht war noch nicht geschlossen. Der Rat erwartete noch eine Antwort auf eine bestimmte Frage, die er noch nicht gestellt war. Doch war er nicht lebensmüde genug, den Herrn der Hunde zurückzurufen. Hilfe suchend wandte er sich an Jaken. „Jaken-sama, ihr…." Das Ertönen der Stimme Sesshomarus ließ das Wesen zusammenfahren. Der Youkai stand mit dem Rücken zu ihm. Er wusste ganz genau, warum er entsandt worden war. Nicht allein diese Nachricht sollte ihm überbracht werden. „Richte ihnen aus, dass ich in dieser Angelegenheit nicht weiterhelfen kann.“ Erstaunt starrte Chi auf die Rückenansicht des mächtigen Youkai. Jaken hingegen stellte sich die Frage, was sein Herr damit meinen könnte. Doch zu fragen würde er sich niemals wagen. Sein Leben war ihm zu wertvoll oder besser gesagt, wollte er freiwillig keine Schmerzen erdulden. „Jaken.“ Schnell eilte er hinter seinen Herrn, hielt jedoch einige Schritte Abstand. “ Wir kehren zurück. Dort erwarte ich deinen Bericht.” Und Sesshomaru wandte sich endgültig ab. Er vernahm, dass sich der Geruch des Boten verflüchtigte. Er war also zurückgekehrt. Leicht senkte er sein Haupt. Rief sich die Worte noch einmal ins Gedächtnis. Irgendetwas stimmte an der ganzen Sache nicht. Er wusste, dass sein kleiner Bruder einen triftigen Grund gehabt haben musste, um diese Entscheidung zu treffen. Die Nachfrage hatte er sich erspart. Er wusste, dass er niemals Auskunft erhalten hätte. Der Bote es wahrscheinlich nicht wusste. Außerdem wussten sie von der Abneigung seinerseits Er würde Inu Yasha zu gegebener Zeit selbst aufsuchen, sich alles erklären lassen. Zuvor hatte er noch einige andere Dinge zu erledigen. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Eine Woche war seit ihrem Aufbruch aus der Dreigipfelburg vergangen. Derzeit glitten sie durch den seelenlosen Wald. Im Schutz der Bäume waren sie noch nicht entdeckt worden. Auch wenn es noch mehrere Wochen dauern würde, bis sie die verborgene Festung erreicht hätten, konnte man jetzt bereits ihren Einfluss spüren. Langsam aber stetig ergriff die schwarze Macht von allem Besitz. Kriechend und heimtückisch eilte sie vor ihrem Herrn voran. „Wir müssen jetzt umso mehr einen Weg finden, Takako zu vernichten!“ Der Hanyou sah mit verschränkten Armen in die Baumwipfel. „Aus diesem Grund sind wir ja auch aufgebrochen, Inu Yasha.“ „Die Frage ist nur, wie wir an Informationen herankommen.“ Kikyo begann angestrengt zu überlegen. Bei Naraku hatten sie wenigstens hin und wieder Hinweise erhalten. Aber bei Takako war es etwas vollkommen anderes. Über ihn hatten sie fast keinerlei Informationen. „Wenn wir einen von Mugis höherrangigen Befehlshaber in die Hände…..“, murmelte sie, bevor sie inne hielt. Gleißende Licht erschien. Inu Yasha hatte dieses ausgelöst, als seine Hand nach Tessaiga fasste. „Sie sind in der Nähe.“, begann er zu Flüstern. Die Ookami-Youkai nahmen ebenfalls Witterung auf. Sangos Hand schnellte nach hinten. Kagome holte ihren Bogen hervor. „Folgt mir. Leise!“ Katsuro gab Yu und Sota ein kleines Zeichen. Sie sollten sich zusammen mit Kohaku im Hintergrund halten. Katsuro war hiervon ganz und gar nicht begeistert gewesen. Aber es war Inu Yashas Anordnung gewesen. Und da er in seinen Augen immer noch einer der obersten Befehlshaber war, leistete er Folge. Schnell eilten sie durch das Unterholz. Hinter den angrenzenden Büschen hielten sie inne. Eine weite Ebene eröffnete sich ihren Augen. Der Boden bereits von Blut getränkt. Doch tobte dort immer noch eine erbitterte Schlacht. „DECKT DIE FLANKEN!“, ertönte. Gurrende Geräusche zogen durch die Luft, vermischt mit Schreien und Kampfgeräuschen. „Dann mischen wir mal mit.“ Koga sah nach hinten, nickte Katsuro zu. Dieser trat einige Schritte seitwärts, zückte sein Schwert. Jetzt konnten alle, die dazu fähig waren, sein Youki spüren. „KOO-RYOO!“ Die ersten Engel fielen. Die widersetzenden Krieger sahen auf. Diese Verstärkung, wo auch immer sie her kam, war willkommen. „HIRAIKOTSU!“ Surrend riss der Bumerang eine Schneise in die Scharr der Feinde. „Haishou no Hayashi!“ Der Angriff der Ookami-Youkai zerfetzte das Fleisch ihrer Feinde, riss sie zu Boden. So schnell sie konnte riss Kagome eine Feder ihres Pfeils ab, bestückte ihren Bogen mit zwei der Geschosse, um die Sehne gleich darauf los zu lassen. Mit ungeheurer Kraft trafen die Pfeile ihr Ziel. Ein Heulen erklang, dann ein Hornruf und die Tenshis begannen sich zurückzuziehen. Aki ließ zunächst ihr Schwert nur sinken, bevor sie es verschwinden ließ. Koga sah sich um. Das Dorf, was etwas entfernt zu erblicken war, war längst verlassen gewesen. „Mir wurde Kunde gebracht, dass ihr nicht mehr für uns kämpft.“ Ein junger Mann in Rüstung trat langsam auf sie zu. Seine Männer begannen sich hinter ihm zu sammeln. Kagome konnte erkennen, dass er ein Mensch war. „Mir wurde gesagt, ihr habt der Dreigipfelburg den Rücken gekehrt.“ Fragend sah er auf seine Gegenüber. „Kurai!“ Miroku trat nach vorne. „Ich grüße euch Miroku-sama. Inu Yasha-sama. Koga-sama“ Den anderen nickte er zu. „Die Nachricht verbreitet sich schneller, als ich dachte.“ Inu Yasha schien diese Tatsache ganz und gar nicht zu gefallen. „Dann…..ist es also wahr.“, schlussfolgerte Kurai. Der Hanyou nickte. „Wenn das so ist……. Ich danke für eure Hilfe. Lebt wohl.“ Schnell kehrte er ihnen den Rücken zu, gab den Befehl abzurücken. Shippo wollte ihm etwas hinter her rufen, doch Miroku erhob seine Hand. „Lass es sein,Shippo!“ Ab jetzt würden sie immer wieder auf Ablehnung stoßen, noch schlimmer als diese. In ihren Augen waren sie Verräter, hatten sie im Stich gelassen. Sie würden ihnen die Wahrheit jedoch nicht offenbaren. Es war besser so. ~ Inzwischen war bereits über ein Monat vergangen, seit dem Kagome in die Sengoku Jidai zurückgekehrt war. Die Nacht war wieder über das Land gekommen. Die Tage wurden immer kürzer, die Nächte dafür immer länger Kohaku lehnte an einem Baumstamm, sah ins nirgendwo. Sota saß neben ihm, prüfte derzeit seine Kurzschwerter. ºSie müssen bald mal geschliffen werden.º, ging es ihm durch den Kopf, bevor er akribisch weiter nachsah, die Klingen mit seinen Fingern nachfuhr. Yu ließ sich mit einem nicht zu überhörenden Schnaufen vor Sota fallen. Da er sie aber in keinster Weise wahrnahm, schnaufte sie noch mal, weshalb jetzt auch Kohaku sie ansah. „Ist irgend etwas?“, murmelte Sota, ohne mit seiner Arbeit aufzuhören. Was führ eine Frage! Kohaku begann zu grinsen. „Sag mal, machst du dir denn gar keine Gedanken wegen deinen Eltern?“ „Was meinst du?“ Yu verdrehte die Augen. War er schwer von Begriff, oder hörte er ihr gar nicht richtig zu? „Nun, wie soll ich es ausdrücken“, begann sie etwas angesäuert, „Vier Teenager verschwinden spurlos, ohne ein Lebenszeichen. Also meine würden sich bestimmt sorgen.“ Sie legte die Stirn in Falten. Ihr graute jetzt schon vor der Rückkehr. Die Story konnte sie doch nie und nimmer erzählen. Sie würde für verrückt erklärt werden. Oder würde überhaupt jemand bemerken, dass Mugi und sie nicht da waren?! Ihre Eltern waren damals gestorben. Sie waren nach Japan, Tokyo gekommen, um Abstand zu gewinnen. Ab und zu sah ihre Tante nach ihnen. Ihre Großeltern kannte sie gar nicht, sie seufzte auf. „Also ich mach mir darum keine Gedanken!“ Er hielt eins der Kurzschwerter etwas höher. „Ich hab meiner Mutter einen Zettel hingelegt. Da wir nicht zurückgekommen sind, wird sie sich schon denken, dass wir hier sind. Sie kennt das schon von Nee-chan. Die hat immer mal solche Aktionen gedreht. Wenn ihr mal wieder Hojo auf die Nerven gegangen ist, ist sie durch den Brunnen verschwunden ohne nur einen Ton zu sagen.“ Schon stand er auf seinen Beinen. Yu sah ihn etwas verdattert an. „Und deine Mutter hat sich nie Sorgen um sie gemacht?“ Sota sah grinsend auf sie hinunter. „Nein! Warum auch. Onii-chan war ja immer an ihrer Seite.“ Somit ließ er sie stehen. Yu sah ihn verdutzt nach, bevor sie ein Schauer erfasste. Dieses grausige Gefühl! Sachte strich sie über ihre Arme. Ließ ihre Augen umherwandert. Sie hatte es schon einmal kurz verspürt, als sie Mugi gegenübergestanden hatte. Aber was konnte das sein? Dieses Kribbeln gefolgt von einem leichten Brennen….. Stille lag über der verborgenen Festung. Eine unheimliche Stille. Alle wussten, dass sich hinter den Mauern des Feindes etwas zusammenbraute. Was es jedoch war und wann es zuschlagen sollte, konnte keiner von ihnen erahnen. Besorgt sah Kagome in den Norden. Dort loderte die Macht des Feindes. Donnergrollen war auf dieser weiten Entfernung immer noch zu vernehmen. Die Sterne waren verhüllt. Ein schlechtes Gefühl breitete sich mehr und mehr in ihr aus. Hatte die Macht Takakos noch mehr zugenommen? „Was gibt es da zu sehen?“ Sie sah über ihre Schulter zurück. Sango und Ayame traten auf sie zu, gesellten sich daneben. „Nichts, nur Dunkelheit.“ Ihre Augen sahen erneut auf die Bedrohung im Norden, die ihre Arme mehr und mehr ausbreitete. ~ „Nicht weiter.“ Mugi stoppte. „Zieh dein Schwert.“ Er tat, was ihm geheißen wurde. Fhunns Klinge glühte auf, als es die Schwertscheide verließ. Korin platzierte sich vor dem Schwert. Sie zog den Ärmel ihres Gewands zurück, legte ihren Unterarm frei. Ihre mit Schriftzeichen übersäte Haut glitt über die scharfe Kante der Klinge. Blut quoll hervor, floss über die Klinge. Ein Pulsieren erfolgte, was auch von Mugis Körper Besitz ergriff. Sein Blut pulsierte im Einklang mit dem Schwert. Halb senkten sich seine Lider. Nur noch schemenhaft nahm er Korins Gestalt war, umso lauter drang ihre Stimme an sein Ohr. „Mit Blut geschmiedet, Blut damit vergossen. Ich rufe dich. Du dunkle Macht, die in ihm wohnt, durch große Macht gebannt. Ich beschwöre dich, erhebe dich.“ ~ Inu Yashas Gesicht begann sich zu verzerren. Seine Hand griff an seine Brust. Sein Herz schlug schwer und hart. BUMM! Sollte es etwa wieder eine dieser Visionen sein? Nein. Das konnte nicht sein. Es fühlte sich völlig anders an. Ein Brennen breitete sich in seinem Inneren aus. Sein Atem begann zu rasen. Seine Augen weiteten sich. Er kannte diese Anzeichen. Er biss die Zähne zusammen. Versuchte sich zu konzentrieren. Wie war das möglich? Seine andere Hand schnellte zu Tessaiga, umklammerte das Schwert. Sein Blut brodelte. Er fühlte, wie er sein Herz immer mehr verlor. Kikyo schreckte auf. Dieses Youki, das sie gerade fühlte. „Inu Yasha!“ Für wenige Sekunden sah sie vollkommen erstarrt auf den Hanyou, der gegen die aufkeimende Bedrohung in seinem Inneren ankämpfte. Inu Yasha konnte noch sehen, wie Miroku auf ihn zu eilte. Wind zog auf. Bäume begannen unter dem Druck zu bersten. Knarrend stürzten sie zu Boden. „AH!“ Ayame stieß diesen Laut hervor, bevor sie sich mit Kagome und Sango umwandte. Dieses Gefühl…….. “KAGOME!!!!“ Shippo stand unterhalb des Flusses. „Inu Yasha!“, entwisch es Kagome, als sie schon auf Kiraras Rücken gezogen wurde. ~ „HÖRST DU MICH!“ Miroku packte nach den Schultern seines Freundes. Verzweiflung lag in seiner Stimme. „Du musst kämpfen.“ Kikyo hatte sich ebenfalls auf die Knie fallen lassen. Versuchte dem Hanyou in die Augen zu schauen. Inu Yasha konnte sie hören, doch nicht mehr antworten. Nur noch ein dumpfes Knurren kroch aus seiner Kehle. Immer mehr und mehr verlor er die Kontrolle über seinen Verstand. Panik ergriff ihn, als er erneut das Pulsieren spürte. Der Drang zu töten würde immer größer. Schnell legte er sich über seine Gedanken, versuchte das letzte Stück seines klaren Verstandes auszuschalten. ºIch muss hier verschwindenº Er drückte sich nach oben. Doch der Hoshi verhinderte seinen Versuch. Er wusste ganz genau, was Inu Yasha vorhatte. Aber das durfte er nicht zulassen. Sie dürften ihn keines falls aus den Augen verlieren. Koga eilte jetzt ebenfalls herbei, packte den Hanyou von hinten an den Schultern. Yu und Sota standen hinter Katsuro. Dieser hatte sich vor weniger als einer Minute vor sie gestellt. Wachsam beobachtete er die Situation. Sein Youki hatte sich zwischenzeitlich von selbst aktiviert. Aki war erstarrt. Was sollte sie davon halten? Keiner der neu dazu gestoßenen kannte das Geschehen. Die Erde erzitterte kurz, als Kirara aufsetzte. Kohaku eilte auf seine Schwester zu. „Aneue, irgend etwas stimmt nicht mit Inu Yasha.“ Sie konnte die Angst aus seinen Augen lesen. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter, sah dann, ohne etwas zu sagen, von ihm ab. Scharf sog die Taijiya die Luft ein. Warum?, war das Einzige, was ihr neben der derzeitigen Sorgen durch den Kopf ging. Kagome eilte an ihr vorbei, rief den Namen des Hanyou. Sota drehte sich sofort zu ihr um. „Nee-chan, was ist mit ihm?“ Er wollte näher treten, sie hob ihre Hand, deutete ihm, stehen zu bleiben. „Nicht näher kommen, Otouto-chan!“ Sie rannte an ihm vorbei, direkt auf Inu Yasha zu. Dunkles Knurren empfing sie. Blutrote Augen stierten sie an, als sie sich vor ihn fallen ließ. Warum? Wie war das möglich? Tessaiga war an seinem Platz. Sie konnte ebenfalls das Pulsieren des Schwertes vernehmen. Was aber derzeit keinen Einfluss nehmen konnte. Nur wieso? Wie konnte das Siegel brechen, wenn Tessaiga doch da war? „Inu Yasha.“ Gehetzt klang ihre Stimme und doch konnte jeder den sanften Ton darin wahrnehmen. Sie hob ihre Hände. Er bleckte seine Zähne. Seine Krallen gruben sich in den weichen Boden. Sein gesamter Körper war angespannt. Niemand wusste, ob er gleich angreifen würde. Kagome schreckte jedoch nicht zurück. Sie umfasste sein Gesicht. „Sie mich an! Lass es nicht zu!“ Sie neigte sich weiter nach vorne. Miroku beobachtete alles, um sofort eingreifen zu können. Koga war ebenfalls bereit. „Ich bin bei dir!“, flüsterte sie. Er stockte. Erneut begann es zu pochen. Es kam ihm so vor, als würde sein Kopf zerspringen. Er schrie auf und spürte zugleich, wie es zurückwich. Die dämonische Seite schwand. Leicht sackte der Hanyou in sich zusammen, fiel nach vorne über. „Ka….go….me“, entglitt ihm, bevor die Dunkelheit ihn umschlang. Kühle empfing seine Stirn, doch er vermochte nicht, seine Augen zu öffnen. Stimmen drangen an sein Ohr, die wieder verebbten. Er hatte keinen Drang, den einzelnen Stimmen zu lauschen, außer einer. Dicht ertönte sie an seinem Ohr, erwärmte sein Inneres wie ein Sonnenstrahl. „Schlaf.“, flüsterte sie ihm zu und er folgte ihrem Befehl. Kagome glitt durch das Lager. Die immer noch herrschende Aufgeregtheit half ihr, sich unbemerkt aus dem verlassenen Dorf zu schleichen, in dem sie kampierten. Jedoch nicht so unbemerkt, wie sie dachte. Zwei Augen, die der ihren ähnlich waren, folgten ihren Schritten, bevor die Gestalt in entsprechendem Abstand folgte, ohne von ihr bemerkt zu werden. Die Miko hielt auf einer kleinen Lichtung inne. Ihr Blick war starr gerade ausgerichtet. „Was willst du von mir?“ hart ertönte ihre Stimme, zerschnitt die herrschende Stille. „Beeindruckend! Aber nicht anders zu erwarten, bei einer Miko wie dir.“ Korin trat hervor, gleichzeitig streifte sie ihre Kapuze zurück. Ihre Augen fixierten die Miko. Kagome konnte darin nichts erkennen. Vollkommen leer waren ihre Augen. „Ich frage dich noch einmal: Was willst du?“ Ungeduld schlug Takakos rechter Hand entgegen. Kagomes Griff um ihren Bogen wurde fester. Dieses Mal war sie auf einen Angriff vorbereitet. Korin bemerkte dies, begann leicht zu lächeln. Etwas, was Kagome ganz und gar nicht gefiel. „Ich werde nicht mit dir kämpfen. Dafür bin ich nicht gekommen. Ich bin aus einem ganz anderem Grund hier.“ Kagomes Blick veränderte sich aufgrund der Aussage nicht. Korin hatte gestoppt um die Verwunderung aus dem Gesicht der Miko lesen zu können. Doch nichts dergleichen war dort zu erkennen, weshalb sie leicht enttäuscht fortfuhr. „Ich möchte, dass du mich in die verborgene Festung begleitest!“ Wie von Sinnen starrte Kagome sie an. Sollte das ein Scherz sein? Für Sekunden war sie sprachlos, bevor „Wieso sollte ich das tun?“ Ihre Stimme hatte an Härte noch zugenommen. Kritisch beäugte sie den Feind. Korin begann zu schmunzeln. „Um das zu schützen, was du liebst, Kagome-sama!“ Kagomes Augen weiteten sich. In Zeitlupe wandte sie ihr Gesicht in Richtung Korin, die sich etwas von ihr entfernt hatte. Sie war es gewesen. Sie hatte das Dämonenblut in Inu Yasha heraufbeschworen. „Und ich kann es immer wieder tun!“, bestätigte sie ihr. „Durch das Schwert des Hauptmanns, welches den Namen Fhunn trägt. Fhunn, das zweischneidige Schwert. Somit liegt das Schicksal deines Geliebten und das deiner Freunde in deiner Hand. Du weist, was geschieht, wenn er die Kontrolle verliert?!“ Korins Augen durchbohrten die Miko förmlich. Kagome erwiderte nichts, biss sich stattdessen auf die Lippen. Ja, sie wusste es nur zu gut. War er in diesem Zustand, vermochte er nicht mehr Freund von Feind zu unterscheiden. Er war dann nur noch eine Kampfmaschine. Nur auf töten aus, um seine Gier zu befriedigen. Aber woher wussten sie es? Doch sie wusste, dass es nichts nutzte, diese Frage zu stellen. Sie würde keine Antwort erhalten. Siegesgewiss lächelte die Frau von neuem. „Ich werde dir noch die Möglichkeit geben, dich zu verabschieden. Vor Sonnenaufgang erwarte ich dich hier.“ Damit verschwand Korin, wie sie gekommen war. Kagome sank auf die Knie. Es war nicht mehr nötig die Fassung zu wahren. Heiße Tränen rannen ihr die Wangen hinab. Erneut musste sie Tränen vergießen. Warum? War es nicht langsam genug? Was sollte sie bloß tun? Haselnussbraune Augen sahen hinauf in den Himmel. Ihr wurde schwer ums Herz, als sie das Schluchzen vernahm, sie die gleichen Gedanken ereilten. Sie lehnte sich gegen den Baum, der sie verdeckte, als „Kikyo-chan!“ Sie trat hervor. „Du willst ihre Forderung doch nicht erfüllen?!“ „Ich weiß es nicht!“, antwortete Kagome wahrheitsgemäß. Kikyo trat näher. „Welche Wahl bleibt mir?“ In dem Moment, in dem sie diese Worte sprach, sah sie hinauf und Kikyo erschrak. Sie sah in die gleichen Augen, die ihr immer ihr Spiegelbild offenbart hatte. Unendlich traurig und verzweifelt. ~ Leise legte sie sich neben Inu Yasha nieder. Ihre Augen glitten über sein friedlich schlafendes Gesicht. Wenn sie zurück dachte, so viel hatte sich verändert……… Zwischen ihnen……… Er hatte sich verändert. Seit ihrer ersten Begegnung waren inzwischen drei Jahre vergangen. Die besten ihres Lebens, da sie ihn getroffen hatte. Vorsichtig legte sich ihre Hand auf seine Stirn. Sie war kühl. Erleichtert atmete sie auf. Wenigstens in dieser Beziehung musste sie sich keine Sorgen machen. „Kagome…!“, murmelte er, drehte seinen Körper in ihre Richtung. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihr Herz hatte begonnen schneller zu schlagen. Sie beugte sich mehr über ihn. „Egal was passieren wird, ich bin in Gedanken immer bei dir! Vergiss das bitte nie. Ich liebe dich!“ Ihre Lippen berührten kurz die seinen. Wie ein kurzer Lufthauch, der sofort wieder verschwand. Sie zog sich zurück. Ließ ihre Augen nochmals auf ihm ruhen. Kagomes Hand strich durch sein silbernes Haar. Tränen standen ihr wieder in den Augen. Sie zögerte. Wollte sich von seinem Anblick nicht losreisen. Sie brauchte ihn doch. Sie wollte sich nicht schon wieder von ihm trennen lassen, jetzt wo sie sich erst wieder gefunden hatten. Warum meinte es das Schicksal nicht gut mit ihnen? Ihre Finger fassten den Stoff ihres Rocks, vergruben sich darin. Ihr Haar verdeckte ihr Gesicht, als sich ihr Körper nach vorne beugte, dem bisher unterdrückten Zittern nachgab. „Was soll ich tun? Mir bleibt keine andere Wahl.“, gab sie sich gleich auf ihre Frage, die Antwort. Sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie ihren Blick wieder auf ihren geliebten Hanyou richtete. „Versprich mir, auf dich aufzupassen, wenn ich nicht da bin.“, sprach sie mit gebrochener Stimme, ignorierte das Schluchzen, das hervordringen wollte. Sie atmete tief ein, bevor sie sich mit einem schnellen Ruck erhob. Unbemerkt war ihr eine Träne entglitten, streichelte Inu Yashas Wange. Ein kurzes Blinzeln seitens des Hanyou war zu erkennen. Er sah einen Schatten, der verschwand, bevor er wieder in die Dunkelheit fiel. Die junge Miko war endgültig gegangen. Doch ihre Empfindungen, ihr Herz hatte sie in der Hütte, bei Inu Yasha zurückgelassen. ~ „Glaubst du ernsthaft, dass ich dich gehen lasse.“ Kagome zuckte leicht zusammen. Schnell streifte ihr Arm ihr Gesicht um wenigsten etwas ihre Trauer verschwinden zu lassen. Kikyo trat vor sie, versperrte ihr somit den Weg. „Ich dachte, dass hätten wir bereits geklärt, Kikyo-chan!“ „Nein, du hast einen Entschluss gefasst. Das ist etwas vollkommen anderes. Hast du dir einmal überlegt, warum sie dich wollen?!“ Dann hielt sie inne, besah sich Kagome noch etwas genauer. „Du weist es schon!“, gab sie erkenntlich von sich. Kagome war ertappt, wich Kikyos Blick umgehend aus. „Ich weis, dass es etwas mit der Prophezeiung zu tun haben muss. Sie müssen davon wissen. Und um ihre Bedeutung herauszufinden, euch zu schützen, gibt es im Moment keinen anderen Weg.“ Kagome trat nach Beendung ihrer Ausführung an Kikyo heran, streifte dabei den Arm der Miko. Scharf stieß Kikyo die Luft aus, als sie spürte, wie sie die Kontrolle über ihren Körper verlor, dieser völlig begann zu erstarren. ºSie hat alles von Anfang an geplant!º, schoss es ihr durch den Kopf. Kagome hatte gewusst, dass sie nicht zugelassen hätte, dass sie sich in die Hände des Feindes begab. Aus diesem Grund hatte sie sich bereits im Wald alles zu Recht gelegt. ºVerdammt!º, schallte sie sich selbst. Sie war zu unachtsam gewesen. Kagome hatte den gleichen Trick angewandt, den sie damals verwendet hatte, um mit Inu Yasha allein reden zu können. Wie sie damals, hatte Kagome ihren Körper nun gelähmt. „Verzeih mir, Kikyo-chan.“, erklang Kagomes Stimme. Die Miko trat einen Schritt zurück, griff zugleich nach ihrem Amulett, holte den von ihr verwahrten Shikon no Kakera hervor. Umgehend legte Kagome den Kakera um den Hals von Kikyo. „Ich kann ihn nicht mitnehmen. Durch mich würde Takako noch mehr an Macht erhalten. Ich weiß, dass er bei dir in den besten Händen ist.“ Sie sah von dem Bruchstück, der sich gerade noch in ihrer Hand befunden hatte, ab. Erneut konnte Kikyo diesen Blick erkennen. Ein Blick unendlicher Traurigkeit und Verzweiflung. Sie wollte sich widersetzte. Versuchte sich ihrer Macht zu entziehen. Im Inneren schrie sieh, das sie fast nicht mehr Kagomes Stimme vernahm. „Sorge etwas für,Sota. Und sag Sango-chan, dass sie nicht böse sein soll. Und…und…..“ Ihre Stimme brach, weshalb sie zu Boden sah. Sie hatte sich vorgenommen, es nicht zu tun, einfach zu gehen, doch – ihre Arme erhoben sich, legten sich um den Hals der Miko. Kurz schloss sie noch einmal die Augen. „Leb wohl.“ ~ Ein Knacken ertönte. Mugi richtete sich auf. Seine Hand wollte bereits Fhunn ergreifen, als er sah, wie Korin leicht ihre Hand erhob. „Kago-chan!“, entfuhr es ihm, als er die junge Frau sah, die aus der noch herrschenden Dunkelheit zu ihnen trat. „Du hast dich also entschieden!“ Kagome schenkte Korin einen verächtlichen Blick. Blieb er denn eine andereWahl? Sie schwieg jedoch. Korin wandte sich bereits ab, als. „Du wirst dein Versprechen mir gegen über halten!“ Sie konnte den Unterton, der ihr ganz und gar nicht freundlich gesonnen war, deutlich heraus hören. „Ich werde mein Wort halten!“ Sie würde Inu Yasha nicht zu leide tun. Noch nicht. „Dann gehen wir.“ Mugi ließ seine Hand durch die Luft gleiten. Umgehend erschien dort ein Portal, was Kagome verwunderte. Ihre Augen bohrten sich in das schwarze Loch, als sich eine Hand um ihre Handgelenk legte. „Gehen wir, Kago-chan.“ ~ Sango taumelte verschlafen aus einer der noch halbwegs stehenden Hütten. Der Durst hatte sie geweckt. Sie streckte sich, empfing die angenehme Kühle, seufzte kurz auf. Die Taijiya spürte noch die Müdigkeit, die ihr in den Knochen steckte. Sie war schon dabei ihren Weg fortzusetzen, als ihr im Augenwinkel eine Gestalt auffiel. Eine Gestalt, die regungslos verharrte. Sie richtete ihren Körper zur Seite, kniff leicht ihre Augen zusammen, bevor sie diese weit aufriss. „Kikyo“, sprach sie aus, bevor sich ihre Glieder endlich bewegten, sie auf die Miko zu rannte. „HOSHI-SAMA! INU YASHA! MINA!“ In den Hütten begann sich etwas zu regen. Leicht schnaubend erreichte sie Kikyo. „Was ist passiert?“ Doch die Miko war immer noch unfähig zu antworten. Miroku kam herangeeilt, erkannte sofort, dass etwas nicht stimmte. Er stellte sich genau vor die erstarrte Miko, streckte seine Hand aus, schloss die Augen. Wenige Sekunden später spürte sie, wie ihre Beine nachgaben. Sie fiel zu Boden. Sango war sofort zur Stelle. „Kikyo, was…“, doch sie wurde sofort unterbrochen. „Sango……schnell“, brachte Kikyo zwischen ihren Atemzügen hervor. „Geh,…….such Kagome-chan………Sie begeht gerade eine Dummheit………“ Die Taijiya sah sie etwas verwirrt an. „BEEIL DICH!“ Sango schreckte zurück, bevor ihr Herzschlag wilder wurde. „KIRARA!“ Sie schwang sich auf ihre Freundin, eilte auf dieser in den Wald hinein. Sie konnte noch sehen, wie Inu Yasha heran geeilt kam, bevor das Grün ihr die Sicht nahm. ~ Mugi wollte gerade nach Kagomes Hand fassen, sie mit sich ins Portal hineinziehen, als er Geräusche vernehmen konnte. Kagome wandte sich hierauf ebenfalls herum. Nervosität stieg auf. Sollten sie es bereits wissen? Trockenheit legte sich in ihren Mund. Und doch trat sie einen Schritt vom Portal weg, näher an das Geräusch heran. //Ist das wirklich die richtige Entscheidung?// Schon allein bei diesem Gedanken fühlte sie sich leichter. Sie konnte sehen, wie sie begann zu laufen. Zu rennen. Dem Knacken entgegen zu rennen. Sie hatte sich noch nicht bewegt. Alles lief vor ihrem inneren Auge ab. //Lauf! Hör auf dein Gefühl!//, kam es ihr in den Sinn. Immer lauter wurde dieser Gedanke. Legte sich in ihren Mund, wollte herausgelassen werden, um sie davon zu überzeugen. //LAUF!!//Die Stimme schrillte bereits in ihrem Inneren, überschlug sich schon fast. Verwirrt schüttelte sie ihren Kopf. ºAber…..Inu Yashaº, setzte sie dagegen. //Schon allein wegen ihm, du musst es tun. Er braucht dich…….LAUF!!!// „KAGOME-CHAN!“ Umgehend warf sie den Kopf zurück, starrte in die Richtung, aus der die Stimme zu ihnen durchdrang. „KAGOME-CHAN!“, schrillte die Stimme der Taijiya erneut durch den sich immer mehr erhellenden Wald, drang von neuem an das Ohr der Miko. Kagome trat einen weiteren Schritt nach vorne. Auch wenn die Stimme, ihre Gedanken im Moment verstummt waren, hatte es ausgereicht um ihre Zweifel wachsen zu lassen. Sollte sie fliehen? Zurückkehren? Je mehr Fragen sie sich binnen dieser schier andauernden Sekunden stellte, desto mehr Entschlossenheit keimte in ihr auf. Korin bemerkte die Wandlung ihrer Gesichtszüge, weshalb sie sich jetzt wieder der Miko zuwandte. Sie dufte sie jetzt auf keinen Fall verlieren. Das Geräusch, das durch das Ziehen eines Schwertes entstand, ließ Kagome sich wieder auf ihre derzeitige Umgebung konzentrieren. Sie neigte ihren Kopf zu Seite. Mugi stand mit gezückten Fhunn da, sein Blick in den Wald hinein gerichtet. „Denke daran, was passieren wird, solltest du nicht folgen. Sie wird die Erste sein, auch wenn sie nicht durch ihn den Tod erleidet.“ Kagome keuchte auf. Korin hatte Recht. Sango wusste nicht, was sie erwarten würde. Sie würde auf jeden Fall von Mugi getroffen werden. „Mugi-kun, warte.“ Sie trat an ihn heran, legte ihre Hand auf seinen Unterarm. „Lass uns einfach gehen. Sie wird uns nicht folgen können.“ Bittend sah sie zu dem Hauptmann hinauf. Dieser schien zunächst unentschlossen. Dann jedoch verspürte sie seine Hand, die sich wieder um ihr Gelenk legte und sie in das Portal hinein gezogen wurde. „KAGOME-CHAN!“ Die Taijiya brach zusammen mit Kirara durch die Büsche, doch konnte sie niemanden erblicken. Obwohl sie auf Kirara gesessen hatten atmete sie schwer. Ihr Herz hämmerte hart gegen ihren Brustkorb. Verzweifelt sah sie sich um, nannte erneut den Namen ihrer Freundin. Bis vor wenigen Sekunden hatte sie aus irgend einem unerfindlichen Grund, Kagomes Anwesenheit noch spüren können, doch jetzt…… Sie trat einen Schritt nach vorne. Sie wusste nicht was geschehen war, doch stiegen Tränen in ihr auf, begannen an ihren Wimpern zu glitzern. Schritte erklangen hinter ihr. Jemand eilte auf sie zu, doch wandte Sango sich nicht um. „Sie ist weg, nicht wahr?“ Der Hoshi bestätigte ihre Frage durch ein verbittertes „Ja!“ ~ Kagome fühlte festen Boden unter ihren Füßen, öffnete hierauf ihre Augen und entzog sich zugleich Mugis Griff, wich etwas von ihm zurück. Ein düsterer Raum empfing sie. Umgehend fröstelte sie. Die dunkle Aura dieses Raumes war nicht in Worte zu fassen. Sie konnte sie fast greifen, zwischen ihren Fingern spüren. Sie fühlte die Gänsehaut, die ihren Körper überzog und anscheinend nicht vor hatte, zu verschwinden. „Willkommen in deinem neuem Heim!“ Mugi wandte sich zu ihr, lächelte sie selbstbewusst an. Endlich hatte er sie an seiner Seite. Der Rest war alles nur noch eine Frage der Zeit. Kagome schwieg. Alles hier war ihr nicht geheuer. Was auch verständlich war. Sie befand sich im Mittelpunkt des Bösen, im Herzen ihres Feindes. Ihre Hand ruhte auf ihrem Bauch. Von unten heraus blickend, besah sie sich die Umgebung. Doch ihre Gedanken galten ganz alleine jenen, die sie zurückgelassen hatte. Inu Yasha. Wie hatte er es aufgenommen? Ob er es überhaupt schon wusste? Was für eine Frage. Natürlich! Eine ungemeine Schwere legte sich auf ihre Schultern, drückte ihren Körper nach unten. Ein Luftzug ließ sie zusammenzucken. Reflexartig griff sie nach ihrem Amulett, das bereits von hellem Licht umschlossen war. Mugi schrie kurz auf, bevor er nach hinten geworfen wurde, gegen die Wand flog. Unter Stöhnen und einem schmerz verzehrten Gesicht, richtete er sich umgehend wieder auf. Aus seinen Augen konnte Kagome lesen, dass er genauso wenig wusste, was passiert war, wie sie. „Was war das?“, entfuhr es ihm leicht benommen. „Ein Schutzzauber.“ Kagome sah Richtung Tür, die geöffnet worden war. Eine weitere Person war eingetreten. Er sah jung aus, etwa in Mugis Alter. Aber danach konnte sie nicht gehen, das wusste Kagome. Sein Youki war immens. Sie spürte, wie es sich förmlich gegen ihren Körper drückte. Sie sah in sein Gesicht, in seinen Augen. Sie spiegelten die Schwärze seiner Seele wieder. „Ein Schutzzauber?!“, wiederholte Mugi, bevor er sich leicht verneigte. Der Mann nickte. „Noch dazu ein ziemlich mächtiger. Der Zauber tritt in Kraft, wenn die Person, die er beschützen soll, sich bedroht fühlt oder ihr jemand ungewollt zu nahe tritt und derjenige, der den Zauber veranlasst hat, nicht eingreifen kann.“ Kagome sah aufgrund dieser Bemerkung nach unten. Genau in diesem Augenblick als die Worte des Fremden ihre Ohren erreichten, verstand sie Inu Yashas damalige Worte. // „Es wird dir niemals etwas zustoßen. Immer werde ich über dich wachen. Sollte ich einmal nicht an deiner Seite sein, wird es dich in meinem Namen beschützen! // Das war der Grund dafür gewesen, dass einige Youkai in ihrer Welt sie nicht verletzen konnten. Das Licht, das sie sich nie erklären konnte. Warum auch Korin damals zurückgestoßen wurde. „Sieh her, Mugi!“ Kagome sah auf. Er kam auf sie zugeschritten, den rechten Arm nach vorne gestreckt. Seine Handfläche deutete auf sie. Kagome verspürte den Drang zurück zu weichen, gab diesem aber nicht nach. Sie wollte keine Angst zeigen. Keine Schwäche. Mit festen Augen sah sie ihm entgegen. ºInu Yashaº Sie konnte nichts dagegen machen. Automatisch rief sie seinen Namen in Gedanken. Genau in diesem Moment geschah es. Der Angreifer hielt inne. Seine Hand konnte keinen weiteren Zentimeter zu ihr vordringen. Der Zauber war in Kraft getreten. Ein nicht einzuschätzendes Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er sich wieder etwas zurückzog. Takako war bewusst dort stehen geblieben. Wäre er schneller an sie heran getreten, hätte ihn das gleiche Schicksal ereilt, wie seinen Hauptmann. „Ich bin beeindruckt. Er überrascht mich immer wieder aufs Neue. Inu Yasha hat an alles gedacht!“ Bei der Erwähnung dieses Namens verdunkelte sich die Miene des Hauptmanns, was Kagome nicht entfallen war. „Wie du siehst, Hauptmann, wirst du zunächst Abstand halten müssen, denn das Eingreifen des Zaubers hängt vor allem vom Herzen des Trägers ab.“ Amüsiert sah er den Angesprochenen ins Gesicht. „Denn egal wer in ihre Nähe kommt, wenn sie es in diesem Moment nicht will, wird niemand hindurch dringen können!“ Vor allem jetzt in dieser Umgebung wird die Auswirkung des Zaubers noch verheerender sein, sollte er vollständig aktiviert werden!, fügte er im Stillen hinzu. Auch wusste er, dass er trotz seiner Macht den Zauber nicht brechen konnte. Er spürte, dass der Zauber alt war, sehr alt. Oder zumindest würde es Zeit dauern, bis er den Zauber schwächen konnte, um diesen dann zu durchbrechen. Dieser Inu Yasha gefiel ihm immer besser. „Aber wo bleiben meine Manieren. Zunächst werde ich mich vorstellen, denn wir hatten noch nicht die Ehre. Mein Name lautet Takako. Es freut mich, dich endlich kennen zu lernen, Kagome.“ Er war sich bewusst, dass er keine weiteren Ausführungen machen musste. Er konnte ihre Abneigung aus ihren Augen ablesen. Kagome tat nichts, um dieses Gefühl zu verbergen. Warum auch? Leicht deutete er eine ehr erbietende Verneigung an. Auch diese wurde von Kagome nicht erwidert, was Takako auch nicht erwartet hatte. Mit seinem aalglatten Lächeln wandte er sich an seinen Hauptmann. „Wie ich mir denken kann, möchtest du Kagome zu ihren Gemächern geleiten.“ Mugi antwortete mit einer erneuten Verneigung, bevor er sich der Miko zuwandte. „Folge mir, Kago-chan!“ Damit wandte er sich um. Sie befanden sich bereits an der Tür, als „Einen Moment!“ Korin trat näher. „Der Shikon no Kakera!“, forderte sie und streckte zugleich ihre Hand in Richtung Kagome. Kagome musterte sie zunächst nur, bevor ein süffisantes Lächeln sich um ihre Lippen schmiegte. „Ich habe sie nicht bei mir!“ „WAS!“, zischte Korin nach dieser Aussage. „Es war kein Teil der Abmachung.“ Die Blicke der beiden Frauen trafen sich. Weitaus mehr als nur Verachtung lag darin. Takako schmunzelte. Korin hatte anscheinend eine ebenbürtige Gegnerin gefunden. Kagome wandte sich ab, trat näher an Mugi heran, der bereits an der Tür auf sie wartete, als nochmals die gehässige Stimme der Miko erklang. „Genau ruh dich erst einmal aus. Dann können wie noch mal über alles reden, KAGOME-CHAN!“ Süß, fast liebevoll zwitscherte sie ihren Namen. Ein Atemzug darauf verspürte Korin die kalte Spitze von Kagomes Pfeil an ihrem Hals. Sie schluckte schwer, wodurch sie die Schärfe noch mehr auf ihrer Haut fühlte. Mit geweiteten Augen sah sie hinauf zum Gesicht Kagomes. Diese funkelte sie voller Hass an. „Wage es nie wieder, mich so zu nennen.“ Sie nickte leicht, weshalb Kagome ihre Armbrust zurückzog. „Du solltest jetzt deinen Mund halten“, kam es von Mugi. Er unterlegte diese Bemerkung mit einem Blick, der nicht zu missverstehen war. Takakos Geliebte trat einen kleinen Schritt zurück. Mugi sah auf Kagome. „Gehen wir.“ „Ja.“, war das Einzige, was die Miko noch verlauten ließ, bevor sie Mugi hinaus folgte. Nachdem Kagome aus Korins Blickwinkel verschwunden war, fasste sie an ihre Brust, konnte ihren schnellen Herzschlag spüren. Damit hatte sie ganz und gar nicht gerechnet. Takako war ebenfalls überrascht gewesen. Vom Beginn seins Eintretens hatte er die junge Frau in Augenschein genommen, sofort gespürt, dass sie nicht zu unterschätzen war. Sie war gefährlich. Sehr sogar. Was sie gerade auch eindrucksvoll bewiesen hatte. Er kannte bereits Kikyo. Und auch sie vermochte er bis jetzt noch nicht auszuschalten. Dafür war sie viel zu gerissen. Außerdem war da auch immer Inu Yasha gewesen. Er wandte seinen Blick von Korin ab. Sah durch den Türbogen hinaus auf den Flur. Jetzt war die Situation doch etwas prekärer, als er es sich gedacht hatte. Er hatte das genommen, was dem Hanyou das Wichtigste war. Das wusste er. Sein Vater hatte dies erwähnt. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Seine Stirn legte sich in Falten. Ihm beschlich das Gefühl einen Fehler begangen zu haben. ~ Dumpf fiel die Tür ins Schloss. Sie war alleine. Sie spürte das matte Gefühl der Angst, das sie die ganze Zeit unterdrückt hatte. Es breitete sich in ihr aus. Jedoch nicht langsam, nein, wie das aufgebrachte Meer, wie tosende Welle, die alles verschluckten. Ganz alleine. Kagome drückte ihren Rücken gegen die Tür. Alle Muskeln erschlafften. Eine bleierne Schwere legte sich auf ihren gesamten Körper. Ein Sog, der sie unweigerlich nach unten zog. Schatten, die sich um ihre Füße legten. Sie ebenfalls hinunterziehen wollte. Immer mehr glitt sie hinab. Gab dem Sog nach. Sie begann zu fallen…. Ihr Inneres schrie……. Doch niemand war hier, der sie auffangen würde, ihr beruhigende Worte zuflüstern würde. Ihr Herz begann sich zu verkrampfen, um zugleich aufgebracht zu flattern. Ihre Haut zu erkalten. Das Blut, welches durch ihre Adern floss, verlangsamte seinen Lauf. Sie fiel weiter ohne Hoffnung darauf, dass sie jemand auffangen würde… Ihre Sicht begann zu verschwimmen, als die Erkenntnis von ihr Besitz ergriff. Ihre Hände umfasste ihr Haar, verkrampfte sich dort. Ihr Gesicht verbarg sie mit ihren Knien. Sie kämpfte gegen die Erkenntnis an, die sie bis jetzt verdrängt hatte. Die sich jetzt in ihr Bewusstsein drängte und ihr die bittere Wahrheit offenbarte. Ihre Fingerkuppen tasteten über ihre Wangen. Tränen. Sie weinte wieder. Kagome kniff ihre Augen zusammen. Doch wollte der Fluss nicht abbrechen. Ein Schluchzen ertönte, das von ihr selbst nicht mehr wahrgenommen wurde. Erneut spürte sie die Leere. Ihr Herz schlug verwirrt, unregelmäßig. So als würde es etwas suchen. Daher durch die herrschende Dunkelheit eilen. Es würde sich nicht beruhigen, bevor es nicht gefunden hatte, was es suchte. Doch das was es begehrte war unerreichbar. Denn es war ihr entrissen worden. Der andere Teil ihres Herzens fehlte, war weit von ihrem geteilten Herzen entfernt. Ein klaffender Spalt, unendlich tief, öffnete sich unter ihren Füßen. Das Einzige, was sie tun konnte, war in die Dunkelheit hinein schauen, dort auf ein Licht zu hoffen. „Für dich!“, flüsterte sie mit erstickender Stimme. Um die zu schützen, die sie liebte, war sie in die von ihr gehasste Einsamkeit zurückgekehrt, verletzte jene, die ihr am Herzen lagen, die sie liebte. *** So, das war es für dieses Mal schon wieder. Bis zum nächsten Mal. Ganze liebe Grüße Kapitel 16: Ein Versprechen unter Brüdern ----------------------------------------- So, da bin ich wieder. Wie ihr schon lesen konntet, heißt das nächste Kapitel: Ein Versprechen unter Brüdern. Und wie immer hier ein ganz liebes und großes Dankeschön für eure Kommis. Immer weiter!!^^ Ein Versprechen unter Brüdern Es schienen Stunden vergangen zu sein, bis er die Stelle des Waldes erreicht hatte, wo er Mugis sowie auch Korins und am aller wichtigsten Kagomes Geruch, gewittert hatte. Sein Atem raste, genauso wie sein Herz. Seine Augen schwirrten umher, als er endlich durch das Dickicht brach. Es war jedoch außer Sango und Miroku niemand zu erkennen. Ihr Geruch hatte sich in Luft aufgelöst. Diese Tatsache machte ihn noch nervöser. Fast in Zeitlupe trat er auf seine beiden Freunde zu. Sango saß auf dem Boden, völlig in sich zusammen gesackt. Ihr Gesicht dem Boden zugewandt. Ihr Pony verdeckte ihre Augen. Der Geruch von Salz lag in der Luft. „Miroku, was…? Was?…..Wo….. Wo ist Kagome?!“ Der Hoshi schreckte unweigerlich zusammen. Panisch überschlug sich die Stimme des Hanyou. Miroku konnte nicht anders, wandte seine Augen von seinem besten Freund ab. Er konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen, nicht erneut darin den Schmerz aufkeimen sehen. Schritte ertönten, ließen den erstarrten Hanyou wissen, dass jetzt der Rest der Gruppe heran eilte. „NEE-CHAN!“ Sota erschien genauso schnell wie Inu Yasha zuvor, aus dem Gebüsch. Sein gehetzter Blick sah sich um, bevor er zu Inu Yasha sah. Dieser starrte mit getrübtem Blick auf einen Punkt auf den Boden. Dieser Anblick ängstigte Sota noch mehr. Sein Blick hob sich, als er sehen konnte, dass sich jemand auf ihn und den Hanyou zu bewegte. Gebannt sah er auf die Taijiya, die mit schweren Schritten herantrat. Sango war froh sich überhaupt auf den Beinen halten zu können. Immer wieder hatte sie das Gefühl ihre Beine würden augenblicklich versagen, sie wieder zu Boden fallen. Ihr tränenverschmiertes Gesicht wurde vom immer mehr hereinbrechenden Tag beschienen. Als sie vor Inu Yasha und Sota stand, presste sie ihre Lippen aufeinander. Auch wenn sie nicht wusste, warum, wusste sie, was geschehen war. Sie hatten sie erneut verloren. Mit zitternder Hand umschloss sie die des Hanyou, versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen, als sie Sota ansah. „Ihr müsst jetzt stark sein, wir alle!“ Inu Yasha schaute ihr mit weit aufgerissenen Augen entgegen. Er fühlte, nein er wusste, was sie damit sagen wollte und doch weigerte sich sein Verstand es zu akzeptieren, ihre Worte zu realisieren. Sota stand starr neben Inu Yasha. „Was….. Was…hat das…zu….bedeuten?“, kam es verwirrt über seine Lippen. Sango schluchzte laut auf, schloss ihre Hände um ihr Gesicht. Sie konnte nicht mehr. Erneut sank sie auf die Knie. „Aneue!“ Kohaku eilte neben sie. Sota trat irritiert einen Schritt zurück. Das Gefühl, das er gerade fühlte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Sein Atem verdoppelte sein Tempo. Fast rasselnd trat die Luft aus seinem Mund. „ONII-CHAN! WAS IST LOS?“ Er packte den Hanyou am Ärmel. Doch noch immer erfolgte keine Reaktion. „Sie…. Kagome-chan ist nicht mehr hier. Sie….. Sie ist in der verborgenen Festung, Sota.“ Kikyo trat nach vorne. Inu Yashas Körper neigte sich zur Seite. Seine Bewegungen wirkten mechanisch, seine Augen waren leer. Vollkommen ausdruckslos sein Gesicht. Kikyo ging auf Sota zu, zog ihn in ihre Arme, bevor sie weiter sprach. „Sie……. Unser Feind hat ihr ein Ultimatum gestellt. Entweder folgt sie ihm auf die verborgene Festung, oder….“ Sie zögerte. Ihre Augen senkten sich zu dem schwarzen Schopf hinunter, über die ihre Hand glitt, da Sota begonnen hatte zu zittern. „Kikyo, sprich weiter!“ Ayame holte sie wieder zurück. Die Miko schloss kurz die Augen, atmete tief durch. „….oder Inu Yashas Dämonenblut würde die Oberhand gewinnen und uns somit alle töten!“ Der Hanyou zuckte bei den letzten Worten zusammen. Als wären sämtliche Lebensgeister aus ihm gewichen, stand er mit bleichem Gesicht da, sein Blick ins Nirgendwo gerichtet. „Inu Yasha-kun!“, flüsterte Aki, wollte an ihn heran treten. Doch Koga hielt die junge Ookami-Youkai zurück, schüttelte seinen Kopf. Inu Yasha trat einige Schritte an Sango vorbei, sah in den Wald hinein. Ayame kämpfte gegen die Tränen, schmiegte sich an Koga. „Ich….“ Sango wandte sich leicht um. Immer noch tränkte die Taijiya den Waldboden mit Tränen. „Egal was passiert. Ich liebe dich!: Das waren ihre Worte gewesen. Huh. Ich dachte ich habe alles geträumt. Keh! Dabei war alles real gewesen!“ Ein verbittertes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Sie ist schon wieder gegangen. Sie hat mich schon wieder verlassen!“ „Um dich zu schützen, Inu Yasha!“ Kikyo übergab Sota in Yus Obhut, lief an dem Hanyou vorbei. Sie wollte fortfahren, als sie erstarrte. Zum ersten Mal sah sie Tränen in dessen Augen. Solche Angst und Verzweiflung sah ihr entgegen, dass selbst ihr die Worte fehlten. Inu Yasha bemerkte ihren Blick. Diese traurigen Augen, die er einst geliebt hatte und die auch Kagome getragen hatte. Er spürte wie sich die erste Träne löste, seine Wange hinab rann. Ihm war es egal. Er hatte nicht mehr die Kraft, seinen Schmerz zu verbergen. Er nahm Kikyos Bewegung wahr, weshalb er knurrend zurück wich. Inu Yasha!“ Der Hanyou wandte sich um. Sein Knurren wurde bedrohlicher, weshalb Miroku inne hielt. „Bitte, lass uns darüber reden!“ Inu Yasha verengte seine Augen. „Reden?“, presste er dumpf hervor. Was gab es da zu reden? Er war alleine. Niemand hier würde ihn von seiner Einsamkeit zurückholen. Das würde er nicht zulassen. Niemand würde ihn von seinem Schmerz befreien. Seine Gedanken begannen sich zu verhüllen. Grauer Nebel legte sich darüber, verschleierte alles, als er kehrt machte und verschwand. Seine Freunde in Ungewissheit zurück ließen. ~ So schnell er konnte rannte er. Weg von allem. Weg von ihnen. Er schloss kurz die Augen, sah Sango vor sich. Sota. Ihre matten Augen. Kikyos Stimme erklang in seinem Kopf. Er wollte alles nicht sehen, nicht hören. Er schüttelte seinen Kopf. Er musste sich von allem entfernen. Abstand haben. Er war derzeit nicht einmal im Stande einen klaren Gedanken zu fassen. Alles in seinem Inneren schrie. Schrie ihren Namen und zugleich durchfuhr ihn ein unvorstellbarer Schmerz. Ihr Gesicht erschien, lächelte ihm zu. Ihre strahlenden Augen, heller als jeder Stern. Ihre letzten Worte. Er legte an Tempo zu. War inzwischen in felsiges Gebiet gekommen. Die Sonne wurde von dicken Wolken verschluckt. Doch hiervon nahm er keinerlei Notiz. Er wollte nur alles hinter sich lassen. Am liebsten das alles vergessen. Sie vergessen! Bei diesem Gedanke hielt er sofort inne, fuhr sich durchs Haar. „Keh!“ Was dachte er da für ein Blödsinn. Wohin hatte der Schmerz ihn gelenkt? Niemals würde er sie vergessen. Niemals vergessen wollen. Seine Hand ballte sich. Seine Krallen drückten sich tief in sein Fleisch. Das dumpfe Pochen seiner Hand lenkte ihn etwas von seinem anderen Schmerz ab. Er spürte den harten Wind, der um ihn blies, sich fast grollend anhörte. „Inu Yasha!“ Ihre Stimme hallte in seinen Ohren. Er hatte ihren Namen seit ihrer Abwesenheit niemals vor jemanden in den Mund genommen, nicht einmal laut ausgesprochen. Selbst vor seinen Freunden nicht. Er hatte Angst gehabt. Angst nur eine Erinnerung, die er in seinem Herzen verschlossen hatte, zu verlieren. Er hatte Angst davor, den Schmerz, den er in sich trug, zu teilen. Denn dieser war das Einzige gewesen, das ihn bezeugte, dass er noch am Leben war. Sich nicht von der Realität abzuwenden, sondern im Hier und Jetzt zu bleiben. Der Schmerz, der ihre Abwesenheit ihn bereitete. Der Schmerz des Alleinseins, auch wenn seine Freunde bei ihm gewesen waren. Sie hatten die Lücke in seinem Herz nicht füllen können und sie wäre niemals wieder gefüllt worden. Niemals wieder hätte er lieben können. Das hatte er bereits gewusst, als er ihr damals seine Gefühle offenbarte. Dem Mädchen, das er so sehr liebte. Als Kikyo auf ihn zugeschritten war, wusste er, dass sie ihn nur trösten, nur auffangen wollte. Schließlich kannte sie ihn gut genug, konnte in ihn hinein sehen. Aber er hatte es nicht gewollt. Er hatte sich gegen ihre Nähe gesträubt, wollte sie nicht an sich heran lassen. Niemand von ihnen. Sie hatten so viel durchmachen müssen. So lange hatte er die Regung seines Herzens ignoriert, wollte seine Empfindungen für sie nicht zulassen. Immer wieder hatte er diese geleugnet. Dann jedoch hätte er sie fast verloren. Wieder einmal war sie knapp dem Tod entkommen. Und dieses Mal war er daran schuld gewesen. Nach einem Streit, war sie alleine in den Wald gegangen. Ein Streit, den er vom Zaun gebrochen hatte. Tagelang hatte er an ihrem Bett ausgeharrt, hatte gebetet und gefleht, dass sie bei ihm bleibt. Dass er nicht erneut von dem Menschen verlassen werden würde, den er liebte. Dann war es endlich so weit. Sie öffnete ihre Augen, hatte ihn schwach angelächelt. Er konnte in diesem Moment nicht anders, hatte sie einfach geküsst, ohne an das Danach zu denken. Seit diesem Tag waren sie ein Paar gewesen. Oder zumindest offiziell. Denn wenn er zurück dachte, hatte er sich bereits nach ihrer ersten Begegnung kein Leben mehr ohne Kagome vorstellen können. Und nun. Nun war sie ihm erneut genommen worden. „KAGOME!“ Seine Stimme hallte wieder. Aufmerksam lauschte er. Hoffte auf eine Stimme, seinen Namen. Doch … -Stille -. Er ballte seine Faust. Er fühlte die Wut, die in ihm aufkam. Wieso hatte sie das nur gemacht? Um ihn zu schützen. Warum tat sie das immer nur? Verstand sie denn nicht, dass sie das Wichtigste in seinem Leben war?! Dass er sie brauchte. Er schluckte schwer, musste zunächst den Kloß in seinem Hals besiegen. „Warum nur? Warum passiert das alles?“, flüsterte er. Er fühlte sich so hilflos. Was sollte er nur tun? „WARUM GÖNNT IHR MIR NICHT EIN WENIG GLÜCK!“, schrie er in den Himmel hinauf, bevor er zusammensackte. ~ Der Fels zu seinen Füßen knirschte leise, als er sich umwandte. Misstrauisch begutachtete er die kalte Umgebung. Hatte er sich das gerade eben doch eingebildet? Seine dunklen Augen schweiften abermals umher. Versuchten eine Bewegung auszumachen. Sein Körper setzte sich wieder in Bewegung, doch sein Gesicht war immer noch nach hinten gewandt. Er wollte gerade erneut einen Schritt tun, als er wieder etwas spüren konnte. Dieses Mal deutlicher als zuvor. Ein leises Kichern erfüllte die Luft um ihn herum. Aber, wo kam es her? „Sie an! Der große und gefürchtete Naraku!“ Naraku zog seine Augenbrauen zusammen.. Diese Stimme. Er hatte sie schon einmal gehört. Er fühlte, wie eine Gänsehaut seinen Körper überzog, als eine junge hübsche Frau an ihn heran trat. „Ich muss sagen, dass es mich einige Mühe gekostet hat, den Vater meines Herren ausfindig zu machen!“, erklang ihre liebliche Stimme. „Die Kunst des Versteckens beherrscht du!“ Narakus Augen folgten jedem ihrer Schritte. Er selbst war gerade unfähig sich zu bewegen. Er hatte nicht einmal bemerkt, wie sie seinen Bannkreis durchbrochen und ihm einen Zauber auferlegt hatte. So sehr war seine Macht gesunken. Seine Miene verfinsterte sich noch mehr bei diesem Gedanken. Selbst seine Abkömmlinge hatten es geschafft, sich von ihm zu lösen. Abwertend begutachtete die junge Hanyou ihren gegenüber. Sein sonst so makelloser Kimono war verdreckt, an manchen Stellen zerrissen. Sein langes schwarzes Haar hing strähnig an ihm herunter. Sie bemerkte seine Verletzung. Kagomes Angriff war immer noch nicht verheilt. Mit einem düsteren Lächeln stand sie nun direkt vor ihm. Ihre Hand strich über seine Wange. Narakus Atem begann schneller zu gehen, sein Herzschlag erhöhte sich rapide. Ein genüssliches Seufzen entglitt ihr, als sie seine Angst bemerkte, die Schweißperlen sah, die sich auf seiner Stirn bildeten. Langsam hob sie ihren Kopf. Naraku erschauderte, als er ihre Augen erblickte. Die Hanyou legte sanft ihre Lippen gegen sein Ohr. „Keine Angst. Ich verspreche, das es nur kurz weh tun wird!“ Sie leckte mit ihrer Zunge über sein Ohr, als er vor Schmerz aufkeuchte. Seine Augen glitten hinab. Er konnte etwas Glänzendes sehen, das gerade zurückgezogen wurde. Eine klaffende Wunde zierte seinen Unterleib. Dyuri trat einen Schritt zurück. In der Hand ihre Waffe, die den Namen Sojaku trug. Kurz blinkten die Klingen an den Enden der Waffe auf. „Huh, soll das alles gewesen sein!“, presste er hervor. Im gleichen Moment weiteten sich seine Augen, als er sah, was Dyuri in ihrer Hand hielt. „Wo denkst du hin? Oder glaubst du etwa Takako-sama will sich nicht gebührend von dir verabschieden.“ Belustigt hatte sie ihre Augenbrauen erhoben, trat dann wieder näher. Naraku unterdrückte den Schrei, der seine Lippen verlassen wollte, als ihre Hand das schwarze Samenkorn in seinen Körper bettete. Er schmeckte den süßlichen Geschmack seines Blutes im Mund. Spürte, dass sie den Zauber gelöst hatte, weshalb er auf die Knie ging. Schwer atmend sah er zu ihr hinauf. „Ich glaube dir brauche ich die Wirkung dieses kleinen Wesens nicht zu erklären! Genieße die verbleibende Zeit!“ Narakus Augenmerk legte sich noch mal auf den Shikon no Kakera, den sie ihm entwendet hatte, bevor sie verschwand. Dyuris Befehl war ausgeführt. Es war Zeit wieder auf ihren Stützpunkt zurückzukehren. ~ Inu Yasha eilte gerade eine Felswand hinab. Den Geruch, den er immer intensiver wahrnehmen konnte, ließ ihn nicht zweifeln. Es war eindeutig sein Geruch. Der Geruch von Naraku. Hart kam er auf dem Boden auf, eilte sofort weiter. Seine Hand packte bereits nach Tessaigas Schaft. Er konnte das Zittern des Schwertes spüren, als ihm ein weiterer Geruch in die Nase stieg, weshalb er sein Tempo noch etwas erhöhte. Er passierte die ersten Bäume, als er bereits eine zusammengekauerte Gestalt entdecken konnte. Kurz hielt er inne, überprüfte die Umgebung. Wer wusste schon, was Naraku wieder ausgeheckt hatte. Doch er konnte nichts spüren. Langsam trat er näher, sah, wie sich sein Feind vor Schmerzen krümmte, bevor er sich mit seinem Oberkörper wieder erhob. „Sie an, was der Wind alles heran treibt!“, kam es abfällig von Naraku. Inu Yasha antwortete jedoch nicht, besah sich einfach den Hanyou. Er blickte auf die Wunde in Narakus Unterleib, bemerkte die schwarzen Ranken, die sich von dort immer mehr ausbreiteten. Er musste zugeben, dass Naraku ziemlich fertig aussah. Er konnte den gehetzten Ausdruck in seinen Augen erkennen. Takako musste ihn ziemlich zugesetzt haben. Und dann noch die Verfolgung durch den Widerstand. Aber so wie es aussah, hatte sein eigener Sohn Naraku schneller erwischt, als er selbst. So lange war er jetzt hinter ihm her gewesen, wollte ihn vor allen Anderen eigenhändig töten. Und jetzt lag er vor ihm, dem Sterben nahe. Seine Sinne verrieten Inu Yasha diesen Zustand. „Was ist, Inu Yasha? Angst dein Schwert zu ziehen!“ Provokant sah er zu ihm auf. Inu Yasha begann leise zu knurren. „Warum sollte man vor einem Stück Dreck wie dir Angst haben, Naraku?!“ Sesshomaru, der gesprochen hatte, trat neben seinen kleinen Bruder. Naraku versuchte ein Grinsen zu Stande zu bringen, doch spürte er, dass er immer mehr die Kontrolle über seine Gesichtsmuskulatur verlor, weshalb er es unterließ. „Huh. Sesshomaru, selbst du erweist mir die Ehre!“, höhnte er. Kalt sahen die goldenen Augen des Inu no Taishou auf Naraku hinab, machte sich ein Bild von der Situation. „Um nichts in der Welt würde ich mir entgehen lassen, wie du von Takako ausgeschaltet wirst! Dein Sohn hat ganze Arbeit geleistet“ Auch wenn es Sesshomaru missfiel Takako ein Kompliment zu machen, so musste er es hier einfach Naraku entgegen werfen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Inu-Youkai, was Narakus Gesichtszüge erstarrten und seine Nackenhaare erschaudern ließ. Er wusste, wie sehr Sesshomaru diesen Augenblick genoss. Sein Anblick würde sich wahrscheinlich in das Gedächtnis dieses hochnäsigen Youkai einbrennen. Inu Yashas Knurren war immer noch nicht erstorben. Immer wieder glitten seine Augen über Naraku. Dieser spürte, dass die Verfassung des Hanyou gerade nicht die Beste war und den Grund dafür kannte er. „Was ist los, Inu Yasha?“, stellte er von neuem die Frage. Die Ohren des Hanyou begannen zu zucken. „Willst du mich nicht erledigen? Rache nehmen, für das, was ich dir und Kikyo damals angetan habe?“ „Keh! Warum sollte ich?“ Narakus Augen weiteten sich bei dieser Aussage. Mit dieser Antwort hatte er ganz und gar nicht gerechnet. „Es bereitet mir mehr Vergnügen, dich elendig dahin siechen zu sehen. Keiner von uns wird dich von deiner Qual erlösen! Das ist ein, für dich einigermaßen angemessener Tod.“ Ja, er sollte leiden. Wenigsten etwas Leiden. So wie all jene, die er manipuliert und benutzt hatte. Naraku selbst Sesshomaru waren über den dunklen Ton, den der Hanyou angeschlagen hatte, überrascht. Voller Hass funkelten Naraku die goldgelben Augen entgegen. Ein genüssliches Lachen war auf Inu Yashas Lippen zu erkennen. In diesem Augenblick vergaß er kurz den Schmerz, der ihn bewohnte. Die Brüder traten einen Schritt zurück, als die Ranken aus Narakus Körper begann sich in ihrer Umgebung auszubreiten. Naraku stöhnte aufgrund des Schmerzes auf, der sich durch seinen Körper rollte. Die Ranken der Pflanze drangen durch sein Fleisch, stießen an anderen Stellen durch seine Haut, schlangen sich um seinen Körper. Sein Herz würde gleich erfasst werden. Er öffnete seinen Mund, erbrach sich. Sein Körper begann unkontrolliert zu zucken. Er schnappte nach Luft, wusste, dass dies sein Ende war. Ein höhnisches Lächeln bildete sich noch mal auf seinen Lippen. Er brachte seine letzte Kraft auf. „Du….du wirst sie nicht wieder sehen.“, ächzte er mit heißerer Stimme. „Er wird sie töten. Genau so, wie ich damals Kikyo getötet habe!“, presste er spöttisch hervor. „Erneut konntest du mal wieder nicht beschützen, was du liebst, du wertloses Halbblut.“ Augenblicklich wich alle Farbe aus Inu Yashas Gesicht. „DU VERDAMMTER BASTARD!“, entfuhr es ihm. Seine Hand umfasste Tessaiga, doch wurde er von Sesshomaru zurückgehalten. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen seinen Bruder, erhob sein Knurren von neuem. „Inu Yasha!“ Mahnend sah Sesshomaru ihn an. Doch der Hanyou reagierte nicht. Wie von Sinnen glitt seine Hand immer wieder zu Tessaiga, was von dem Inu-Youkai verhindert wurde. „Hör auf!“, zischt er von neuem, als er als letztes Mittel seine Hand erhob und ihm mit geballter Faust ins Gesicht schlug, so dass der Hanyou nach hinten über fiel und über den Waldboden schlitterte. Kaum war er zum liegen gekommen, erhob er sich, sah kurz zu seinem älteren Bruder, bevor er auf Naraku sah. Dieser riss seine Augen auf. Kälte legte sich um ihn, hüllte ihn vollständig ein. Er japste. Versuchte seine Lungen mit Luft zu füllen, doch nichts geschah. Jegliche Kraft war aus seinem Körper verschwunden, ausgesaugt von dem Samenkorn, das Dyuri ihm eingesetzt hatte. Das sich von ihm genährt hatte. Er spürte den Schmerz, als hätte ihm jemand ein Messer direkt in sein Herz gerammt, sein Schlag, der sich verlangsamte. Wie es immer mehr und mehr verstummte. Er sah noch mal zu den Brüdern hinauf. Sie würden diesen Kampf nicht überleben, beide nicht. Ein genüsslicher Gedanke. Sein Sohn würde sie töten. Dann wurde alles Schwarz. Kaum hatten sich seine Augen geschlossen, begann er sich aufzulösen. Seine Überreste vom Wind davon getragen. Alles was zurück blieb, war ein schwarzer Dornenbusch, der seine Knospen zum Himmel streckte. Inu Yasha und Sesshomaru sahen dem Wind nach, hinaus über die Ebene. So lange waren sie hinter diesem Mistkerl her gewesen und nun waren die dazu verdammt gewesen, ihm einfach beim Sterben zusehen zu müssen, anstatt ihn durch ihre Hand in den Tod zu schicken. Auch wenn es Sesshomaru niemals zugeben würde, spürte er in sich den Zorn über diesen Umstand. Er schwor sich, dafür würde Takako doppelt und dreifach büßen. Dafür würde er schon sorgen. „Kannst du mir sagen, was das gerade sollte?“, donnerte Sesshomaru los. Seine Stimme klang ruhig, doch innerlich hatte die Wut begonnen zu kochen. Zwischen ihm und seinem kleinem Bruder hatte sich schon vor längerer Zeit einiges geändert. Er hatte gelernt Inu Yasha zu respektieren, ihn endlich anzuerkennen. Auch wenn er in manchen Dingen unverbesserlich war. Doch diesen Ausbruch konnte und wollte er ihm nicht ohne weiteres durch gehen lassen. Er war schließlich der Prinz der westlichen Länder und sollte sich auch dementsprechend verhalten. Inu Yasha sah Sesshomaru jetzt zum ersten Mal, seit dem der Inu no Taishou ihm den Schlag verpasst hatte, wieder richtig an. Selbst der Inu-Youkai erschrak kurz bei dem Gesicht seines kleinen Bruders, das ihm entgegen sah. Wut, Hass und Verzweiflung vermischten sich in seinen Augen. „Ich will nicht darüber reden!“, warf er patzig dahin, verschränkte seine Arme. „INU YASHA!“ Bedrohlich schallte die Stimme des Inu-Youkai durch den Wald. Doch der Hanyou schwieg. Von ihm aus konnte sein großer Bruder so viel Brüllen, wie er wollte. Das juckte ihn wenig. Sesshomaru sog scharf die Luft ein. Innerlich sprach er zu sich selbst, die Ruhe zu bewahren. Ruhig weiter zu reden. Warum war es immer Inu Yasha, der ihn so auf die Palme bringen konnte? Gerade unterdrückte er das Verlangen, dem Hanyou noch Eine zu verpassen. Daran erkannte man immer wieder den menschlichen Teil in ihm. Aber er wusste auch, dass etwas passiert sein musste. Etwas, was Inu Yasha völlig aus der Bahn warf. So aufgebracht hatte er ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er rief sich Narakus letzte Worte noch einmal in Erinnerung. „Es hat etwas mit Kagome zu tun!“ Er ließ seine Worte wirken, beobachtete den jungen Hanyou, der zugleich sein Erbe war, genau. „Ich weiß, dass sie wieder zurückgekehrt ist.“, fuhr er fort. „Keh! Ich habe mir schon gedacht, dass sie dir einen Besuch abstatten werden, nachdem wir gegangen sind.“ „Was ist passiert?“, hackte er nach. Inu Yasha ließ sich fallen. „Sie waren es. Der Rat war es. Sie haben den Brunnen versiegelt und somit verhindert, dass Kagome zurückkehren konnte.“ „Das haben sie euch gesagt?“, verwundert hob Sesshomaru seine Augenbrauen. „Keh. Nein, natürlich nicht. Was denkst du denn?!“ Inu Yasha verzog seinen Mund. „Kagome war es. Sie hat die gleiche Macht gespürt, die damals am Brunnen herrschte, als sich das Siegel über diesen legte. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht sie waren. Damit haben sie nicht gerechnet!“ Ja, das konnte sich der Dai-Youkai sehr gut vorstellen. Er wusste mittlerweile zu was diese junge Frau an der Seite seines Bruders fähig war. Der Rat anscheinend nicht. Irgendwie befriedigte ihn diese Tatsache, wenn er an ihre Gesichter dachte. Sie wussten, was er von ihnen hielt und jetzt hatte sich auch noch der jüngste Spross von Tougaou [1] gegen sie gewandt. „Nachdem es raus war, offenbarten sie uns den Grund. Eine Prophezeiung, für Kagome und mich niedergeschrieben. Aus Angst, sie falsch zu deuten oder das sie eintreten könnte, haben sie mich und Kagome getrennt und somit zugelassen, dass Takako mehr und mehr an Macht gewinnen konnte, bis es zu spät war!“ Sesshomarus Augen hatten sich mehr und mehr verdunkelt. Je mehr Inu Yasha sprach, desto mehr wurde ihm mal wieder die Unfähigkeit dieser Youkai aufgezeigt. Wut funkelte bedrohlich in den goldenen Iriden. Inu Yasha gab die Worte der Prophezeiung wieder. „Aus diesem Grund haben wir diesen Idioten den Rücken gekehrt.“ Er senkte seinen Kopf. Der Inu no Taishou sah kurz über ihn hinweg. Wie er sich gedacht hatte, hatte Inu Yasha einen triftigen Grund gehabt, warum er zurückgetreten war. „Dann wäre es das Beste, wenn du mit deinen Freunden auf das Schloss kommst. Von..“ „Nein! Ich kann nicht.“, fuhr er seinem älteren Bruder ins Wort. „Ich muss Kagome aus der verborgenen Festung holen. Sie haben sie.“ „Wann?“ „Vor ein paar Stunden. Sie haben ihr ein Ultimatum gestellt. Keh. Und was hat sie gemacht? Wie immer, denkt sie mehr an das Wohl der Anderen, als an ihr eigenes!“ Sesshomaru sah auf den Boden, unterdrückte ein Seufzen. Inu Yasha und seine Leute hatten immer wieder die Fähigkeiten, in den größten Schlamassel zu geraten. Und das war keine gute Mitteilung. Takako hatte Inu Yasha somit in der Hand. Wie das Ultimatum aussah, wollte er jetzt nicht fragen. Er hätte es ihm gesagt, wenn er gewollt hätte. Und auch er könnte durch diesen Aspekt in Bedrängnis kommen. Sie war schließlich die Verlobte seines Bruders. Ihre nächsten Schritte mussten somit gut bedacht sein. Aber etwas ließ ihn auch stutzen. Warum wollte Takako Kagome? „Was ist mit dem Shikon no Kakera, die sie bei sich hat?“ Inu Yasha wusste, auf was er anspielte. „Sind in Kikyos Obhut. Kagome hat sie ihr überlassen.“ Der Shikon no Tama war also noch nicht zusammen gefügt. Wenigstens ein kleiner Pluspunkt für sie. Irgendetwas stimmte doch an der ganzen Sache nicht. „Du wirst doch nicht so blöd sein und alleine die verborgene Festung stürmen wollen?!“ „Keh!“ Sesshomaru rollte mit seinen Augen. Er hatte genau richtig getippt. Inu Yasha sah zur Seite. „Kannst du mir sagen, wie du das machen willst?“, kritisch musterte er den Hanyou. Der schwieg. Also mal wieder ohne Plan, ging es dem Taishou durch den Kopf. Manchmal fragte er sich wirklich, wie es Inu Yasha immer wieder schaffte, lebend aus einem Kampf herauszukommen. Es war das reinste Wunder. Er wollte erneut ansetzen, als Inu Yashas Stimme ertönte. „Was soll ich sonst tun, Onii-san. Ich kann sie dort nicht alleine lassen.“ Er blickte auf. „Ich will sie zurück und sie ist schwanger!“ Bei dieser Aussage hob Sesshomaru seine Augenbrauen an. „Was?“ „Schwanger.“, wiederholte der Hanyou. „Du wirst Onkel!“ Inu Yasha grinste ihm entgegen. Er hatte sich diese Bemerkung bei Sesshomarus Gesichtsausdruck nicht verkneifen können. „Und sie wissen es. Daher muss ich sie so schnell wie möglich da raus holen.“ Kurz trat Stille ein. Der Inu-Youkai musste diese Mitteilung anscheinend erst einmal verdauen. Er räusperte sich, bevor er von neuem sprach. „Aber ich denke, dass sie sie aus einem ganz bestimmten Grund haben wollten. Und so wie es aussieht ist es wegen der Prophezeiung. Daher wird ihr nichts passieren. Wir wissen, dass Takako nicht dumm ist. Aber das heißt auch, dass Takako bereits weiß, was es mit diesen Wörtern auf sich hat.“ Sesshomaru hatte ebenfalls schon einen Verdacht, eigentlich war es mehr als einer. Inständig hoffte er, dass Inu Yasha darauf noch nicht gekommen war. Denn dann wäre wahrscheinlich kein Bann, keine Armee stark genug, ihn zurückzuhalten. Doch diese Bitte schwand, als er seinem kleinen Bruder ins Gesicht sah. Daraus war keine Emotion zu lesen. Ruhig stand er da, lauschte seinen Worten. Aber seine Augen sprachen eine andere Sprache. Er wusste es. Er hatte es in dem Moment gewusst, als er zu ihm gesprochen hatte. „Die Wörter der Prophezeiung klingen so wirr, völlig unklar, wenn man nicht die ganzen Hintergründe kennt, sie alle berücksichtigt. Ist das jedoch der Fall, ist plötzlich alles so klar. So klar……“ murmelte der Hanyou. Der Inu no Taishou stieß die Luft aus. „Otouto, versprich mir, dass du die passende Gelegenheit abwartest. Es ist niemand geholfen, wenn du dein Leben verlierst. Schließlich hast du bald eine kleine Familie.“ Inu Yashas Augen weiteten sich. Irritiert sah er auf seinen Bruder. War das wirklich Sesshomaru oder nur ein Hirngespenst, was er sich gerade zusammen fantasierte? „Äh, Sesshomaru, dir geht es auch wirklich gut?“ Während er sprach, war der Hanyou näher getreten, besah sich den Inu-Youkai genau. „Was soll jetzt die Frage?“, kam es wieder im gewohnten gleichgültigen Tonfall. Inu Yasha atmete auf. „Nichts! Alles ok!“ Er sah sich kurz um, dann in den Himmel hinauf. „Dann wirst du dich daran halten?!“ Sesshomaru sah ihn prüfend an. Er begegnete Inu Yasha trotzigem Blick. Augenblicklich wurde dem Inu no Taishou wieder bewusst, wie sehr Inu Yasha für diese Miko empfand. Wie tief seine Empfindungen für Kagome waren. Manchmal vielleicht zu tief, seinem Erachten nach. „Das ist ein Befehl, Inu Yasha!“ Der Hanyou nahm den leicht drohenden Unterton war. „Ja, ja. Reg dich nicht auf. Versprochen.“ Er hob dabei leicht abwehrend seine Arme. „Ich glaube ich sollte zurückkehren.“ Sesshomaru wandte sich ebenfalls ab. Inu Yasha stand bereits mit dem Rücken zu seinem Bruder, als er noch mal über seine Schulter zurück sah. „Sesshomaru!“. Der Angesprochene hielt inne. „Danke. Und pass auf dich auf!“ Der Inu no Taishou nickte stumm, setzte seinen Weg fort. ~ „Wie sieht es aus, Koga? Hast du Witterung aufnehmen können?“ Sango sah ihn nervös an. Der Ookami-Youkai schüttelte nur den Kopf. Die Wetterverhältnisse ließen das nicht zu. Außerdem hatte dieser blöde Hanyou den Fluss durchquert. Dort verlief sich seine Spur. „Er wird doch nichts Dummes anstellen?“ Shippo beobachtete dabei das fließend klare Wasser, in dem sich kleine Fische tummelten. Miroku legte aufgrund dessen die Stirn besorgt in Falten. Das hoffte er inständig. Inu Yasha hatte früher schon in einigen Situationen zu emotional gehandelt. Obwohl er ihn voll und ganz verstehen konnte. Er wüsste auch nicht, wie er reagieren würde, wenn Sango gefangen genommen werden würde. Er schnaubte. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. „Du Idiot. Wo treibst du dich bloß rum?!“, murmelte er zu sich selbst. „Nenn mich nicht Idiot. Ich hab einen Namen!“ Der Hoshi fuhr herum, genauso wie der Rest der Gruppe. Inu Yasha stand direkt hinter ihnen, sah sie skeptisch an. „Was soll denn dieser Suchtrupp?“ Er stemmte seine Hände in die Hüfte. „Was das soll?“, schimpfte Shippo los. „Hör mal. Du bist schließlich vorhin wie ein Irrer einfach abgehauen. Wir wissen, wie du bist, wenn dein Ver…UFF!“, entwich es Shippo. Er hatte von Inu Yasha eine deftige Kopfnuss bekommen. „AUA! GEHT ES NOCH!“ Dem Kitzunen traten die Tränen in die Augen, er hatte bereits einen Namen auf der Zunge, den er schreien wollte, doch hielt er inne. Ihm war im letzten Moment bewusst geworden, dass sie nicht da war. Inu Yasha, der Shippos Gesichtswandel bemerkte, wandte sich ab. „Inu Yasha!“ Kikyo trat an ihn heran, sah ihn prüfend an. Er hob jedoch seine Hand, hielt die Miko so auf Abstand. Sein Blick wanderte kurz zu Sota hinüber. Dieser sah genauso nieder geschmettert aus, wie er sich fühlte. Er nickte ihm kurz zu, als Sota aufsah. Ein leichtes Lächeln bildete sich dadurch auf den Lippen des Jungen. Katsuro beäugte etwas kritisch den Hanyou. So wie es aussah, hatte er sich wieder etwas gefasst. Äußerlich zumindest. Sango trat jetzt ihm gemeinsam mit Miroku gegen über. Ihn fragen, wie es ihm ging, war überflüssig. Sie konnten es sich denken. „Ich bin Naraku begegnet.“ Alle horchten bei diesem Satz auf. Besonders jene, die ihn immer gejagt hatten. „Er ist tot.“ Sango musste sich erst einmal setzen. Koga wollte seinen Ohren nicht trauen. Aki und Ayame sahen sich nur an. Miroku Gesicht verzog sich vor Erstaunen. Kohaku schien absolut perplex zu sein. „Wie…. Wie meinst du das?“, stotterte er. „So wie ich es sage.“ „Aber wie und wann?“ Kikyo hatte nichts spüren können. „Ich bin seinem Gestank gefolgt. In einem Waldstück habe ich ihn dann verwundet gefunden. Er lag bereits im sterben.“ Er stoppte kurz. „In seinem Körper war eine Teufelsklaue oder zumindest ein Samenkorn eingebettet. Sesshomaru und ich haben ihm beim Sterben zu gesehen!“ „Sesshomaru?“, fragte Shippo nach. Inu Yasha nickte. „Er war in der Nähe.“ „Dann ist er wirklich tot!“, wiederholte Sango. Sie konnte diese Nachricht gar nicht glauben. So lange schon jagten sie ihn, und jetzt war er nicht mehr da. Sie fühlte kein Mitgefühl, ganz im Gegenteil. Eine schwere Last schien von ihr genommen zu sein. Kohaku war in Sicherheit oder zumindest vor Naraku in Sicherheit. Schließlich trug er immer noch einen Shikon in seinem Rücken. „Hoshi-sama, Kazaana..?“ Er schüttelte seinen Kopf. Er hätte sofort gewusst, dass Naraku tot war, wenn sein Kazaana verschwunden wäre. Der Fluch war aber noch da. Somit wussten alle, dass sie Takako vernichten mussten, um den Fluch zu lösen. Denn in ihm lebte ein Teil Narakus weiter. „Und du hast nur zugesehen, Inukoro!“ Inu Yasha konnte den Vorwurf daraus hören. „Naraku hat damals so viele meines Stammes getötet. Einige von uns haben durch ihn so viel Leid erfahren. Er hätte Kagome fast auf dem Gewissen gehabt und du! DU SCHAUST NUR ZU!“, schmetterte er ihm knurrend entgegen. „Das war besser, als ihm den Tod zu schenken. Du bist nicht der Einzige, der ihn töten wollte. Aber ihn noch von seinen Qualen zu erlösen……… Hättest du es getan?“. Forschend sah er den Ookami-Youkai an. Dieser wandte seinen Blick ab. Er hatte Recht. „Die Shikon no Kakera hatte er nicht mehr bei sich!“, stelle Kikyo fest. „Nein!“, bestätigte der Hanyou. Somit hatte Takako diesen Teil also. Sie sah nach unten auf den Kakera um ihren Hals. Diesen Teil des Shikon mussten sie jetzt mehr denn je hüten. „Dyuri muss ihn mitgenommen haben! Ihr Geruch haftete an ihm, als ich ihm gegenüber stand. Sie hat ihm auch die Verletzungen zugefügt.“ Sango sowie auch Aki stießen scharf die Luft aus. Beide hatten diesem Weibstück bereits gegenüber gestanden. Sie war ein verdammtes Miststück, die mit allen Mitteln kämpfte. „Er war aber dort nicht angegriffen worden. Vermutlich hatte er sich in den Wald geschleppt, oder es versucht, bevor er zusammen gebrochen ist!“ Inu Yasha sah noch mal Narakus Bild vor sich. Wenn er bedachte, dass er ihnen das Leben immer so schwer gemacht hatte und vor weniger als einer Stunde, hatte er wie ein Häufchen Elend zu seinen Füßen gelegen. Sein Blick wurde dunkler, als er an die letzten Worte dieses Bastards dachte. // „Er wird sie töten. Genau so, wie ich damals Kikyo getötet habe! Erneut konntest du wieder nicht beschützen, was du liebst, du wertloses Halbblut.“ // Er presste seine Lippen aufeinander, um nicht laut los zu schreien. „Hat er noch irgendetwas gesagt, dass für uns wichtig ist?“ Ayame stelle die Frage, sah ihn zugleich besorgt an. Zunächst erfolgte keinerlei Reaktion, bis „Nein. Nur Schwachsinn. Bis zum Schluss.“ Er wollte vor allem Sango und Sota nicht noch mehr beunruhigen. „Sesshomaru weiß, warum wir ihnen den Rücken zugewandt haben!“ „Du hast ihn aufgeklärt?“ „Ein Bote war bei ihm, Miroku. Er wollte, dass er mit mir spricht. Er sollte mich davon überzeugen wieder zurückzukommen.“ „Man, die müssen ganz schön verzweifelt sein, wenn sie schon einen Boten zu Sesshomaru schicken!“ Shippo grinste leicht über diese Bemerkung, lockerte somit die Stimmung wieder etwas auf. „Er weiß, dass wir jetzt für uns alleine kämpfen. Er wird erst einmal so weiter verfahren, wie bisher und auf eine passende Gelegenheit warten. Bis dahin wird er verhindern, dass Takako noch mehr von den westlichen Ländern in seinen Besitz bringt!“ Alle wussten, dass so lange Sesshomaru dort war, das keinesfalls passieren würde. Schon allein sein Stolz würde das nicht zulassen. Daher nickten sie. „Inu Yasha, weiß er auch…!“, die Taijiya zögerte einen Moment. „Weiß er auch, dass von Kagome-chan?“ Inu Yasha nickte kaum erkennbar, bevor er seinen Blick senkte. Augenblicklich schlug die Stimmung wieder um. „Werden… Werde wir beim nächsten Kampf Kagome genauso als Feind gegen überstehen, wie Onii-chan?“, schüchtern blickte sich Yu um. Eine bedrückende Stille legte sich über die gesamte Gruppe. Was sollten sie darauf sagen? Inu Yasha erhob mit entsetztem Ausdruck sein Gesicht, starrte Yu an. „Keh!“; erklang zunächst nur, bevor er los legte. „WAS IST DENN DAS FÜR EINE BESCHEUERTE FRAGE?“, keifte er. Dabei richtete er sich bedrohlich auf. Ein dunkles Knurren legte sich unter seine Stimme. Yu zuckte zurück. „GLAUBST DU DAS ALLEN ERNSTES?“ „Ich…..ich….ich meine…..“, Hilfe suchend sah sie herum. Inu Yasha machte ihr gerade Angst. So sehr, dass sie einen Schritt zurück trat, an Katsuros Seite. „Inu Yasha, beruhige dich.“ „NEIN! VERDAMMT NOCH MAL! DAS WERDE ICH NICHT. GLAUBST DU WIRKLICH KAGOME WÄRE SO LEICHT ZU MANIPULIEREN!“ Seine Blicke durchbohrten sie. Katsuro schob das junge Mädchen etwas hinter sich. Er wusste, Inu Yasha würde sie nie angreifen, aber er ging auf Nummer sicher. Yu war sprachlos. Sie sah kurz zu Sota hinüber. Dieser wandte aber seinen Blick ab. „Inu Yasha, hör auf.“ Koga packte den wütenden Hanyou am Arm. „Du machst ihr Angst!“ Das war dem Prinzen der westlichen Länder gerade relativ egal. „Meine Kagome ist bei weitem stärker, als dein Bruder. Sie fällt nicht auf ihr Gerede herein, wie dieser Idiot.“ Seine Stimme hatte etwas an Lautstärke abgenommen. „Und ich glaube, das was sie jetzt empfindet, reicht bei weitem nicht an die Angst heran, die Kagome jetzt empfindet!“ Damit wandte er sich ab. „Wir sollten jetzt gehen. Sich zu lange an einem Ort aufzuhalten ist, wie wir wissen, nicht das Beste.“ Er löste sich aus Kogas Griff. Alle sahen ihm nach, während er zwischen den Bäumen hindurch schritt. „Inu Yasha!“ Kikyo sah ihm etwas verzweifelt hinter her. Was sollte das bloß werden? „Es…es tut mir leid!“, ertönte Yus Stimme. „Es ist in Ordnung!“ Sango erhob sich. „Seine Nerven liegen blank. Du darfst ihm nicht böse sein, Yu.“ „Ja und du brauchst vor ihm auch keine Angst zu haben!“, fügte Ayame hinzu, um das junge Mädchen etwas zu beruhigen. „Nur erwähne Kagome-chans Namen am besten in nächster Zeit nicht in seiner Gegenwart.“ Die Taijiya sah sie ernst an. Yu nickte, bevor sie wieder zu Sota hinüber sah. Aber erneut wandte dieser seinen Blick ab, eilte Inu Yasha hinter her. Sie atmete tief ein. Er war sauer. Und sie war der Grund. Warum hatte sie auch bloß diese Frage stellen müssen? Dabei hatte sie die Antwort doch schon gewusst. Sie seufzte leicht auf, bevor sie den Anderen folgte. Inu Yasha unterdessen, war stehen geblieben, wartete, bis Sota aufgeschlossen hatte. „Mach dir um sie keine großen Sorgen, Sota. Ihr wird nichts passieren!“ Sota sah zu ihm auf. „Onii-chan, du brauchst mir nichts vor zu machen! Ich bin kein kleines Kind mehr.“, gab er bitter aber ernst von sich. Er wusste ganz genau, in welcher Lage Kagome sich befand. Inu Yasha grinste schief. „Schon gut. Ich weiß. Aber es reicht, wenn einer von uns sich Sorgen macht.“ „Ich glaube das wirst du nicht schaffen.“ Inu Yasha blieb hierauf stumm. Was sollte er dazu sagen, außer. „Ich werde sie zurückholen.“ *** So, das wars dann auch schon wieder. Ich werde versuchen, das nächste Kapitel schnell fertig zu bekommen. Liebe Grüße Kapitel 17: Allein gegen den Feind ---------------------------------- Tada! Das nächste Kapitel ich da! Ein kleiner Reim zu Anfang. *grins* Dieses Mal gibt Kagome Takako einige Gründe, sie noch mehr zu hassen. Wie? Lest selbst. Viel Spaß. ^^ Allein gegen den Feind Ein leichtes Brummen erfüllte den Raum. Sie sah hinunter zum Bettende. Dort begann sich ein kleines Fellkneul zu regen. Schnell streckte es die Vorderpfoten von sich, bevor es mit seinen sonnenblumengelben Augen auf die junge Miko sah. „Gut geschlafen?“ Kagome begann zu lächeln. „Es geht mir besser. Danke, Nufa.“ Schnell tapste er durch die weiche Decke auf Kagome zu. „Du hast wieder geweint!“, stellte er fest. Sie gab keine Antwort, fuhr ihm einfach nur durchs Fell, stupste ihn leicht auf die Nase, bevor sie die Decke zur Seite warf und an die Bettkante rutschte. Ihre Augen hafteten auf ihren schlanken Füßen, als sie diese auf den Boden stellte. Ihre Sicht war durch ihre Tränen immer noch getrübt. Klar sehen tat sie in der letzten Zeit selten. Ihre Gedanken trieben ab, kehrten in ihren Traum zurück. Sie war wie jede Nacht bei ihm gewesen. Seine Augen hatten auf sie hinab gesehen. Nichts als Wärme war aus dem Gold geströmt. Seine Lippen hatten sanft ihre Nasenspitze berührt. Liebevolle Worte hatte sein Mund ihr ins Ohr geflüstert. Zärtlich hatten seine Hände sie gestreichelt. Sie erschauderte sehnsüchtig bei dieser Erinnerung. Seine Worte, die Balsam für ihre aufgeschreckte Seele waren. Schnell warf sie sich einen dünnen Yukata über, trat an das Fenster neben ihrem Bett heran. Ein leichter Hauch seitens Kagome, ließ die Flamme der Kerze kurz erzittern, bevor diese erlosch. In den verschiedensten Formen stieg Rauch zu Decke hinauf. Jeden Abend ließ sie dieses Licht leuchten. Ein kleines Licht der Hoffnung, das sie sorgsam bewahrte. Ihre glanzlosen Augen, sahen hinaus. Die Sehnsucht packte sie erneut. Ihre eigenen blassen Augen sahen auf sie herab. Zögerlich berührte sie das Glas. Sollte das wirklich sie sein? Sie war sich selbst so fremd. Ihre Fingerspitzen ertasteten die Kühle und doch spürte sie diese nicht. Er war nicht hier und doch spürte sie ihn. Sie spürte den Druck seiner warmen Hand. Aber das war alles nur Einbildung. Ein Seufzen entglitt ihr. Langsam trat sie an die große Tür heran, die sich ebenfalls in dem Raum befand. Ein leises Geräusch war zu vernehmen, als sie diese zur Seite schob, um auf den Balkon zu gelangen. Ihre Augen schweiften in die Ferne. Von hier aus konnte sie wenigstens ein Stück des Landes erblicken, welches sie liebte, für das sie bereit gewesen war, zu kämpfen. Dort, wo sie glücklich war. Dort draußen, wo das Grün der Bäume kaum erkennbar schimmerte. Ab dem Fluss, er sich in die Landschaft schmiegte, war alles tot. Schwarz wie die Dunkelheit. Wie alles hier in diesem Schloss. Wind stob in den Himmel auf. In diesen Momenten wünschte sie sich, wie der Wind zu sein. Einfach von hier fliehen zu können. Doch das war nicht möglich. Das wusste sie. Dazu hatte sie nicht die Kraft. Zu sehr zehrte die Schwärze bereits an ihrem Körper. Sie spürte es. Wie diese schwarze Macht von ihr, von ihrem Kind besitz ergreifen wollte. Doch das würde sie nie im Leben zulassen. Sie besaß noch einige Kraftreserven. Die junge Miko war dazu entschlossen, sich bis zum letzten Atemzug zu widersetzen. Denn wenn diese Dunkelheit von ihr Besitz ergreifen würde, würde sie ihr genau so verfallen, wie es bereits bei Mugi geschehen war, auch wenn sie hier die Hoffnung noch nicht aufgeben wollte. Sie zog den Stoff etwas mehr an ihrem Köper. Es fröstelte sie. Die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Wolkendecke hindurch drangen, reichten nicht aus, um sie etwas zu wärmen. Sie war hierher gekommen um ihn zu schützen, um heraus zu finden, was es mit der Prophezeiung auf sich hat. Doch nach all der ihr unendlichen erscheinenden Zeit, hatte sie nichts herausgefunden. Schwer nagte die Last an ihr. Sie konnte aufgrund dessen nicht klar denken. Ihr kam es fast so vor, als sähe sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Das Training, das ihr Mugi ermöglichte, lenkte sie als einziges etwas ab. Durch den Kampf konnte sie kurz ihre trüben Gedanken verdrängen. Doch mehr nicht. Ihre Hand glitt zu ihrer Stirn. Auf dieser bildeten sich wie so oft Falten. Nufa beobachtete Kagome genau. Er konnte sehen, dass ihre Augen wieder ihr Leuchten verloren. Das Leuchten, das er immer kurz erkannte, wenn sie hinaus sah. Mehr und mehr wich dieses zurück. Ihre Gedanken plagten sie wieder. So oft sprach sie im Traum, doch konnte er die Zusammenhänge nicht verstehen. Auch wenn sie gerade erst aufgewacht war, wirkte sie müde. Er wusste, dass es sie viel Kraft kostete. Selbst im Schlaf war sie aufmerksam. Sie versuchte ihre Erschöpftheit zu überspielen, aber er sah es ihr an. Sie war nicht am Ende, aber es zehrte sehr an ihr. Mit einem gekonnten Sprung befand er sich auf dem Geländer des Balkons, setzte sich neben Kagome, um ebenfalls in die Ferne zu blicken. Seit sie hier angekommen war, hatte sich für ihn einiges geändert. Er war vom Hauptmann dazu abkommandiert worden, die junge Miko im Auge zu behalten. Sie zu beobachten. Merkwürdige Gegebenheiten sollte er sofort melden. Doch schon nach wenigen Tagen, war ihm bewusst geworden, dass er das nicht mehr konnte. Sie hatte von Anfang an gewusst, warum er ihr zur Seite gestellt worden war. Und doch war sie so ganz anders als alle anderen. Er konnte es nicht genau beschreiben, doch ging von ihr eine Faszination aus, der man sich nicht so schnell entziehen konnte. Dieser verständnisvolle Blick, mit dem sie ihn immer ansah. Ihre Art und Weise, ihr ganzes Verhalten ihm gegenüber, hatte ihn in ihren Bann gezogen. Liebevoll war sie mit ihm umgegangen, wie niemals ein Mensch zuvor. Wie niemand mit ihm in letzter Zeit. So viel Schlechtes war ihm in der Vergangenheit widerfahren. Das Schlimmste war seine Gefangennahme. Nachdem er sich eine schier unendliche Zeit widersetzt hatte, hatte ihn die Kraft verlassen. Er hatte sich seinem Schicksal gebeugt, wie so viele, die gefangen genommen worden waren. Er atmete laut aus. „An was denkst du, Nufa?“ Er sah zu ihr hinauf, überlegte, ob er es sagen sollte. „Ich…..ähm, ach nichts.“ Schnell wandte er sich wieder ab. Kagome besah sich den kleinen Kerl noch einige Minuten, strich ihm wieder über sein Fell, bevor sie ebenfalls wieder hinaus sah. Sie war diesem niedlichen Kerl an ihrer Seite dankbar. Denn allein er hatte sie aus ihrer anfänglichen Einsamkeit, in der sie zu ertrinken gedroht hatte, herausgeholt. Kagomes Blick verfinsterte sich. Vier Monate waren bereits ins Land gezogen, seit dem sie hier her gebracht worden war. Vier Monate in dem sie keinerlei Information erhalten hatte. Nicht wusste, wie es allen ergangen war. Mugi hüllte sich in Schweigen. Wenn er sie besuchte, redete er über alles, nur nicht über die Geschehnisse außerhalb. Schon so oft hatte sie in den Momenten, in dem er mal wieder nicht auf ihre Frage reagierte, ihren Zorn im Zaun halten müssen. Sie hatte nicht mit sehr vielen hier im Schloss Kontakt. Die wenigen Menschen, die hier als Diener missbraucht wurden, waren wie in Trance. Antworteten nicht. Ihre Körper waren seelenlose Hüllen geworden. Dies verrieten bereits ihre dumpfen Augen. Auch wechselten die Diener nach einigen Wochen. Was mit ihnen geschah…… Daran wollte sie nicht denken. Ihr war es zwar gestatten, sich in einigen Teilen des Schlosses frei zu bewegen, doch konnte sie auch hier nichts in Erfahrung bringen. Sie hatte nur einen Freund an ihrer Seite, der sie über die gelegentlichen Ausflüge Takakos sowie auch Mugis auf dem Laufenden hielt. Nufa konnte sie hier einzig und alleine vertrauen. Sonst wurde sie stets im Auge behalten. Korin hatte sie seit der Begegnung im Saal nicht mehr zu Gesicht bekommen. Doch sie spürte ihre Anwesenheit. Sie war da und beobachtete sie. Daher war auch Vorsicht bezüglich Nufa geboten. Dem kleinen Kerl durfte nichts passieren. Nach der zweiten Nachtt in der verborgenen Festung, erschien Mugi bei ihr. Nufa war an seiner Seite. Mugi stellte ihn ihr als persönlicher Beschützer vor. Doch sie hatte ganz genau gewusst, warum der kleine Kerl bei ihr sein sollte. Mugi ging auf Nummer sicher. Er traute ihr nicht. Zu Recht, musste sie sich selbst eingestehen. Anfangs war sie Nufa gegenüber vorsichtig. Achtete auf jede Bewegung, die sie in seiner Nähe tat. Doch je mehr sie in diese von Leid geprägten Augen sah, desto mehr verlor sie ihre Achtsamkeit. Und sie spürte, dass Nufa dies bewusst wurde. Nach einigen Tagen war sie mit dem kleinen Kerl – dem Nebelwesen - befreundet. Er hatte fast seine gesamte Familie bei einem Angriff von Takakos Truppen verloren. In diesem Moment hatte sie kurz an Katsuro-kun denken müssen. Die Anderen konnten fliehen. Alle außer ihm. Er war gefangen genommen worden. Und stand seit dem in Takakos Diensten. Takako hatte seinen Willen gebrochen, ihn so gefügig gemacht. In dieser Beziehung, so musste es sich Kagome eingestehen, war er nicht wie sein Vater. Naraku hatte immer Andere und zumeist unbewusst seine Drecksarbeit von diesen machen lassen. Bei Takako war das ganz anders. Er setzte seine Fähigkeiten zwar genauso gezielt ein, jedoch war er weitaus gefährlicher, da er, wenn es sein musste, selbst in Erscheinung trat. Bei Naraku war dies eine Äußerst seltene Begebenheit. Und was ihn noch gefährlicher machte war, dass er ohne die Splitter weit aus mächtiger war, als sein Vater. Hinzu kam noch dieses ungute Gefühl, dass sie vor einiger Zeit verspürt hatte. Sie wusste nicht, was es gewesen war, da es nur ein kurzes Aufglimmen lang vorhanden war und dann wieder verschwand. Nufa wurde nach oben gehoben, fühlte die Wärme von Kagomes Körper. Er schmiegte sich an den weichen Stoff. Bei ihr fühlte er sich seit langen das erste Mal geborgen. Sie trat wieder in ihr Schlafzimmer hinein und erstarrte. Umgehend verschärfte sich ihr Blick. Nufa glitten von ihren Armen, blieb jedoch neben ihr stehen. Ängstlich sah er auf die dunkle Gestalt, die vor ihnen stand. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen, Kagome!“ Sie gab keine Antwort, trat stattdessen einen Schritt zurück. Sie wusste, dass er nicht dumm war. Er hielt genug Abstand. Denn er wusste, was passieren würde, wenn er zu nahe an sie heran trat. „Immer noch so feindselig. Du solltest diese Haltung langsam ablegen. Denn du wirst noch eine ganze Weile mein Gast sein.“ Ein leichtes Lächeln umspielte Takakos Mund. „Was willst du hier?“ Abweisend sah sie ihm entgegen. „Mich ein wenig mit dir unterhalten. Wir hatten bis jetzt kein Gelegenheit dazu!“ Er trat an den Tisch heran, der sich ebenfalls in dem Zimmer befand und setzte sich. Mit der Hand deutete er auf eins der Kissen. Kagome tat jedoch keinen Schritt. Nufa tat es ihr gleich. Er wusste, bei Kagome war er sicher. Er konnte die Vorsicht aus Takakos Augen ablesen. „Ich habe dich bei deinem Training beobachtet. Du kannst sehr gut mit dem Katana umgehen. Du musst einen guten Lehrmeister gehabt haben!“ Er hatte sie ganz genau begutachtet. Er wusste zu was diese Miko fähig war. – Mach dir keine Gedanken. Sie wird ihre Macht nicht einsetzen. Denn sein Leben ist ihr viel zu wichtig –, erinnerte er sich an Korins Worte. Kagome hatte während er gesprochen hatte noch etwas mehr Abstand erlangt. Sie konnte seine Blicke spüren, weshalb sie ihren Yukata nach oben hin noch mehr schloss. „Bist du hier her gekommen, um dich mit mir über belanglose Dinge zu unterhalten?“ Takako lachte leise auf. Ihre Kühnheit ihm gegenüber, war bewundernswert. Keiner seiner Untergebenen traute sich so mit ihm zu sprechen. „Nun….. Lass uns über deinen Verlobten sprechen.“ Kagome zuckte unweigerlich zusammen. „Inu Yasha?!“, kam es über ihre Lippen. Er nickte. „Ich muss sagen, dass ich von ihm sehr beeindruckt bin. Er ist einer meiner hartnäckigsten Gegner. Auch wenn wir uns bis jetzt äußerst selten gegenüber gestanden haben. Was etwas heißen mag. Denn normalerweise überlebt niemand ein Treffen mit mir.“ Kagomes Herz begann zu flattern. Hatte er ihn getroffen? Eine Frage legte sich auf ihre Zunge, doch sie hielt sich zurück, diese zu stellen. „Er und sein Bruder bereiten mir die größten Schwierigkeiten. Könnte das in der Familie liegen?“ Kagome dachte gar nicht daran, zu antworten. Aber es erfreute sie zu hören, dass vor allem Inu Yasha und Sesshomaru sich mit aller Macht zur Wehr setzten. Etwas anderes hatte sie nicht erwartet. „Ich denke, du weißt um die Besonderheit eines Hanyou wie Inu Yasha oder meiner Untergebenen bescheid. Sie tragen nicht nur die Macht eines Youkai, sondern auch die Kraft eines Menschen in sich. Viele glauben, sie seien dadurch minderwertig. Aber so ist es nicht, nicht wahr?“ Forschend sah er sie an. Kagome überlegte, ob sie antworten sollte. „Ich denke wir beide wissen, dass nur ein Hanyou die Fähigkeit besitzt, beide Kräfte zu kombinieren. Es macht sie somit zu etwas besonderen.“ Sie begann aufgrund des letzten Satzes leicht zu Lächeln. Denn das war ihr Inu Yasha: Etwas ganz besonderes. „So auch euer Sohn!“ Jetzt schrillte alle Alarmglocken in Kagome auf. Noch mehr Vorsicht war geboten. Und vor allem die Tatsache, dass es wusste, dass sie einen Sohn bekommen würde. Sein Lächeln wurde noch dunkler als zuvor. Er wusste, dass er durch den Sohn Inu Yashas alles bekommen sollte, was er sich wünschte. Doch sollte es auch möglich sein die Dienste des Vaters zu bekommen? „Wenn ich bedenke, was ich erreichen könnte, mit Inu Yasha an meiner Seite….“ Kagome hatte bis jetzt kein einziges Wort mehr verlauten lassen. Langsam erhob sich Takako, schritt an das Fenster neben Kagome. Unbemerkt wanderte sein Blick zu ihr hinüber, besah sich ihren Körper. Es war nicht mehr zu verkennen, dass Leben in ihr heran wuchs. Sein Hauptmann war der Einzige, der dies bisher noch nicht erkannte. Aus dem Grund, weil er es nicht wollte. Seine Gedanken schweiften wieder zu dem letzten Widerstand Inu Yashas und dessen Freunde ab. Sie hatten eine seiner Armeen am Schwarzpass abgefangen und alle Yoidore Tenshi, einschließlich der Kommandeure vernichtet. Ein bitterer Rückschlag. „Aber bisher, hat er mein Angebot abgelehnt.“ Fragend sah Kagome ihn an. „Er ist ein Hanyou, genauso wie ich und mein Vater. Ich fragte mich daher immer, warum er auf der Seite dieses Abschaums kämpft. Auf der Seite jener steht, die ihm eigentlich immer nur Verachtung entgegen gebracht haben.“ Sein Blick wanderte wieder zu Kagome hinüber. „Doch jetzt verstehe ich, warum. Du bist der Grund. Der Grund, warum er auf der Seite dieser Menschen und anderen Kreaturen kämpft.“ Auf Kagomes Haut begann sich eine Gänsehaut zu bilden. Der Ausdruck in seinen Augen gefiel ihr ganz und gar nicht. Ihre Hand legte sich unbewusst auf ihren Bauch. „Denkst du wirklich, dass allein ich der Grund bin. Auch wenn es mich nicht gäbe, würde er nicht auf deiner Seite stehen. Er könnte nie Unschuldige töten!“ „Bist du dieser Meinung? Wie viele dieser Unschuldigen, die er jetzt verteidigt, haben ihn früher geächtet, ihn verachtet, weil er nicht wie sie war?!“ Er wandte sich ihr jetzt völlig zu. „Dieser Abschaum kann eigentlich froh darüber sein, dass sie durch das Blut eines Youkai viel mehr aus ihrem mickrigen Leben machen können. Was können diese schwachen Kreaturen sonst tun?“ Kagome beobachtete jede seiner Gestiken. Sie wusste, dass er sie nicht als minderwertig ansah. Das konnte sie aus seinen Worten heraus hören. „Aber jetzt, haben sich die Dinge geändert. Und es wird sich noch vieles ändern. Was würdest du dazu sagen, deinen Inu Yasha bald wieder zu sehen?“ Sie hob fragend ihre Augenbrauen an. „Ich denke, jetzt wird er sich mein Angebot nochmals durch den Kopf gehen lassen. Denn jetzt, besitze ich das, was für ihn das wertvollste auf der Welt ist.“ Kagomes Augen weiteten sich leicht. Er würde doch nicht….„Das werde ich nicht zulassen!“ Verwunderung legte sich in Takakos sonst so starren Blick. „Ich werde niemals zulassen, dass du mich als Druckmittel gegen Inu Yasha einsetzt.“ Sie trat einen Schritt an ihn heran. Er konnte das Funkeln in ihren Augen erkennen. Aufloderndes Feuer. Ihr Kampfgeist war wieder erwacht. Auch konnte er ihre leicht aufflammende Aura wahrnehmen. „Ich weiß, dass ihr mich aufgrund der Prophezeiung hier her gebracht habt. Das bedeutet, ich bin für euch wichtig. Ihr braucht mich.“ Takako zog verdutzt seine Augenbrauen hoch. Aus dieser Reaktion konnte die Miko schließen, dass sie voll in Schwarze getroffen hatte. Auch wenn sie noch nicht mehr in Erfahrung bringen konnte, so viel war ihr bereits bewusst geworden. „Inu Yasha ist nicht wie ihr. Er unterscheidet sich grundlegend von euch allen hier.“ Ja, er besaß Stolz und Ehrgefühl. Und er besaß ein Herz. „Daher wag es nicht, Inu Yasha durch mich auf deine Seite zu ziehen, denn sonst…..“ Sie sprach nicht weiter. Wartete zunächst die Reaktion des Hanyou ab. „Soll das eine Drohung sein?“, warf er ihr mit harter Stimme entgegen. „Mehr als eine Drohung! Nehme es als Versprechen auf.“, antwortete Kagome mit fester Stimme. Ihre Angst hatte sie gerade völlig zur Seite geschoben. Endlich wusste sie den Grund seines Besuchs. Sie konnte sehen, wie Takakos Hand sich zur Faust ballte, wie diese begann zu zittern. Kagome konnte die bedrohliche Energie fühlen, die aufstieg und das Zimmer erfüllte. Takako hatte sie mit seinen Augen immer noch fixiert. Doch die Miko hielt diesem Stand. Niemals würde sie das zulassen. Nufa drückte sich an Kagomes Knöchel. Er wusste, was normalerweise jetzt kommen sollte. Niemand sprach so mit Takako, geschweige denn, drohte ihm. Die geringe Helligkeit, die das Zimmer bewohnte schwand. Kagome drückte sich weiter gegen die Wand. Ihr Atem begann schneller zu gehen. Ihre Hände griffen nach ihrem Amulett. Sie konnte Nufas Zittern wahrnehmen. „DU…. „Takako-sama!“ Der Angesprochene wandte seinen Blick ab. Mugi stand in der Tür. Erleichtert atmete Kagome aus. Irgendetwas sagte ihr, dass es jetzt vorbei war. Sie konnte noch einmal Takakos scharfen Blick spüren, bevor sich dieser abwandte und ohne ein Wort zu verlieren, an Mugi vorbei eilte. Schnell trat der Hauptmann in das Zimmer ein, trat auf Kagome zu. „Alles in Ordnung?“ Die Miko reagierte in keinster Weise. Ein Mauzen drang an ihr Ohr. Eine Zunge, die über ihre Hand fuhr. Kagome schreckte hoch. Kurz sah sie auf Nufa, bevor ihr Blick auf ihrem Gegenüber ruhte. „Mugi-kun?!“ „Alles in Ordnung, Kago-chan?“ Sie nickte leicht. Erstaunt stellte Mugi fest, dass er sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand. Kein Schutzzauber reagierte. Er begann zu lächeln, erhob seine Hand, um ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Und es gelang ihm. Ein inneres Glücksgefühl durchströmte ihn. Und zum ersten Mal seit längerer Zeit, konnte Kagome die Augen erkennen, die sie immer angesehen hatten. Die Kühle war vollständig verschwunden. „Was möchtest du Mugi-kun?“ „Was?“ „Wieso bist du hier?“ Er zog seine Hand zurück, räusperte sich. „Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass wir aufbrechen.“ „Aufbrechen?“ „Ja, ich habe etwas zu erledigen und du wirst mich begleiten.“ „In Ordnung!“ Er war jetzt doch etwas erstaunt über ihre schnelle Zusage. Kagome begann zu lachen. Nicht aufgrund Mugis Gesichtsausdruck. Nein. Sie war glücklich hier heraus zu kommen. Endlich wieder etwas anderes zu sehen. Denn die Schwärze, die hier herrschte, begann sie allmählich zu erdrücken. Sie spürte, wie ihre Kräfte, langsam schwanden. Lange konnte sie die Dunkelheit nicht mehr von sich fern halten. Sie brauchte eine Auszeit, außerhalb des Schlosses. Nur so konnte sie weiterhin sicher sein, sich und ihr Kind zu schützen. ~ Takako schritt wütend durch die Gänge der Festung. Dieses kleine Miststück. Sie hatte es doch tatsächlich fertig gebracht, ihn aus der Fassung zu bringen. Etwas was nur sehr selten gelang. Nicht nur das. Sie drohte ihm auch noch. Ihre Augen in diesem Moment. Selbst er hatte für Sekunden gezögert. Diese Entschlossenheit, die darin lag, hatte ihn straucheln lassen. Wie konnte das sein? Sie war ein Mensch. Ein einfacher Mensch. Er könnte sie töten, wenn er sie nicht bräuchte, um seine Ziele endgültig zu erreichen. Er verfluchte diese verdammte Miko. Seine Hand packte nach der Tür, die er schnell beiseite schob, in den Raum eintrat. Dieser Raum wirkte selbst auf ihn düster. Mächtige Regale säumten die Wände, erreichten fast die Decke. Bücher starrten ihm entgegen. Am Ende des Zimmers brannte Feuer im Kamin. Eine ihm bekannte Gestalt kniete davor. An ihrer Körperhaltung konnte er sehen, dass sie tief in ihr eigenes Bewusstsein eingedrungen war. Langsam schritt er näher. Er besah sich den Schein des Feuers, der sich in ihrem Haar widerspiegelte. Ihre weiße Haut, die durch das rötliche Licht zu brennen schien. Die Flammen zuckten umher, fast als hätten sie Angst jeden Moment durch einen Schwall Wasser gelöscht zu werden. Immer wieder drangen verzehrte Schreie an sein Ohr. Fratzen tauchten im Feuer auf. Er legte den Kopf schief. Sie konnte es einfach nicht lassen. „Du bist doch nicht hier, um mich bei meiner Freizeitbeschäftigung zu beobachten.“ Ihre kalten Augen öffneten sich. Sie konnte spüren, dass er frischen Zorn in sich trug. Somit musste sie jedes Wort mit bedacht wählen. „Nein! Ich war bei ihr!“ Sie drehte sich zu ihm herum, behielt aber ihre Sitzposition bei. Was machte er bei ihr!? „Bist du dir ganz sicher, dass wir vor ihr nichts zu befürchten haben?“ „Nein! Sie ist mächtig, aber du beachtest nicht, dass sie ein gutes Herz hat. Vielleicht zu gut. Und sie hat ihr Herz an Inu Yasha verloren. Sie würde alles tun, um ihn zu beschützen. So auch umgekehrt. Das ist eine der vielen Schwächen der Menschen.“ Sie lächelte finster. Takako war noch nicht überzeugt. Er würde siegen, darüber machte er sich keinerlei Gedanken. Doch Kagome war ein Risikofaktor. Selbst sein Vater hatte alles Erdenkliche versucht, um sie auszuschalten. Auch er hatte Korin auf die Miko angesetzt. Doch jeder Versuch in ihr Bewusstsein, ihre Gedanken, einzudringen, war gescheitert, so als hätte sie einen inneren Bannkreis errichtet. Er müsste sie von jetzt an noch schärfer im Auge behalten, sobald sie ihr Zimmer verließ. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Ayame lief bedacht auf das Aufflackern zu. Einige Schritte trennten sie und das Wesen, dessen Konturen mehr und mehr sichtbar wurden. Ihre Augen verfolgten seine Bewegung, als es sich verbeugte, um sofort darauf dem Licht zu weichen, in den Schatten zu entschwinden. Denn Licht war etwas sehr unangenehmes für den kleinen Fledermaus-Youkai. „Erfreut euch zu sehen, Ayame-sama!“, ertönte ihre Stimme leise, fast fipsig. Ayame machte eine leichte Kopfbewegung. Eine weitere Verneigung seitens des Fledermaus-Youkai erfolgte, da weitere Personen näher getreten waren. Kikyo, Katsuro sowie auch Inu Yasha und Shippo waren jetzt ebenfalls erschienen. „Was willst du hier, Anaja?“ Feindseligkeit lag in der Stimme des Hanyou. „Ich bin hier, um euch den Dank des Rates auszusprechen. Sie haben von eurem Sieg am Schwarzpass erfahren. Dies war sehr hilfreich.“ „Wir haben es nicht getan, um euch oder dem Rat einen Gefallen zu tun!“, kam es sofort von Katsuro. „Ihr verfolgt also immer noch eure eigenen Ziele?!“ „Wir haben nie das Gegenteil verlauten lassen!“, kam es in normaler Stimmlage von Ayame. Sie und Kikyo waren die Einzigen, die derzeit Ruhe bewahrten. Sie spürten, dass sie Wut bereits wieder um sich griff. „Der Rat ging davon aus, nun, da sich die Dinge geändert haben…“ „Welche Dinge?“, knurrte es aus der Kehle des Hanyou hervor. „Kagome-samas Entführung. Der Rat hat hiervon natürlich auch Kenntnis und ist über diese Begebenheit nicht sehr erfreut.“ „WAS? Nicht erfreut!“ Inu Yashas Stimme war eine reine Drohung. Er legte ein schiefes Lächeln auf, funkelte auf den Boten hinab. „Nun….sie….ich……- Sie denken…“ „Diese Idioten können so viel denken, wie sie wollen.“, schnauzte er. Inu Yasha hatte in den letzten Monaten so gut es ging versucht, nicht an die Begebenheit in der Burg zu denken. Er hatte andere Dinge im Kopf. „So kannst du es auch dem Rat ausrichten!“ Überrascht sah Anaja auf. „Das ist doch der Grund, warum du hier erschienen bist, nicht wahr? Der Rat dachte, aufgrund Kagomes Verschwinden, würden wir wieder zurückkehren.“ Fest sah Ayame auf den Youkai. Kikyo hielt sich zurück. Das Einzige was von ihrer Seite erfolgte, war eine Bewegung, das Übereinanderschlagen ihrer Arme. Der unsichere Blick des Wesens verriet alles. Man konnte sehen, wie sie ihre Fingerkuppen aufeinander drückte, bevor eine feste Stimme ertönte. „Dies kann ich als eure endgültige Antwort aufnehmen?“ „Als endgültige und letzte Antwort, die ihr von uns erhalten werdet. Und solltet ihr es nochmals wagen, uns in nächster Zeit zu nahe zu kommen, werden wir nicht mehr so freundlich sein.“, sprach Koga und trat aus dem Gebüsch heraus. „Koga-sama!“ „Verschwinde jetzt!“ Anaja tat, wie ihr geheißen. Binnen von Sekunden war sie verschwunden. „KEH!“ Der Hanyou wandte sich um. „Inu Yasha, warte!“ Shippo eilte ihm nach. Der kleine Kerl war einer der Wenigen, der es in dieser Zeit lange bei dem Hanyou aushielt. Sango, Miroku sowie Katsuro noch mit eingeschlossen. Der Rest hielt sich lieber fern von ihm, da seine Laue derzeit unberechenbar war. „Wir sollten auch zurückgehen und den Anderen davon berichten!“. „Von dieser Unverschämtheit!“ Koga verzog das Gesicht. Ayame nickte nur. „Davon und dass sie uns immer noch beobachten.“, warf Kikyo mit ein. Ihre Augen wanderten dabei wachsam umher. Sie mussten sich was einfallen lassen. ~ Eine ungute Vorahnung holte Kagome aus dem Schlaf. Ein merkwürdiger Traum, in dem Schreie in der Dunkelheit widerhallten. Verängstigte Schreie, die ihr bis ins Mark gegangen waren. Eine Gänsehaut bei ihr hervorrief. Verwirrend war dieser Traum. Sie konnte undeutliches Flüstern hören und funkelnde Augen in der Dunkelheit. Sie war zurückgetreten, als sie spürte, dass sie in die Luft trat. Kein fester Boden befand sich mehr unter ihr. Sie begann zu fallen. Sie wollte schreien, doch nichts geschah. Nur Stille um sie herum. Der Wind schoss an ihr vorbei. Er war jedoch nicht sanft gewesen, sondern scharfkantig. Sie hatte die Schnitte an ihrem Körper spüren können, das Brennen, welches sie auslösten. Dunkle Augen hatten sie die ganze Zeit verfolgt. Zunächst dachte sie es wären die von Takako, doch dann wurde ihr bewusst, dass es Mugis Augen gewesen waren. Bedrohlich hatte er auf ihren gewölbten Unterleib gestiert. Ein Unbehagen hatte dies bei ihr ausgelöst. Aus diesem Grund, hatte sie letztendlich die Augen aufgeschlagen. Doch das Gefühl wollte sie einfach nicht loslassen. Es war sogar noch stärker geworden. Sie hoffte, dass dieser Traum, sich nicht bewahrheitete. Jetzt wurde sie nicht mehr von der Prophezeiung verfolgt, sondern von solch einem Traum. Eine Nacht, sie wünschte sich nur eine Nacht in einem traumlosen Schlaf zu fallen. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn, strich einige Haarsträhnen zurück. Er durfte noch nichts davon erfahren. Takako schien das bis jetzt genauso zu sehen. Sie hoffte inständig, dass dies auch weiterhin so blieb. Um sich abzulenken, versuchte sie den Geräuschen von Draußen zu lauschen. Doch nichts. Schnell drückte Kagome sich nach oben, sprang auf ihre Füße. Sie riss die Abdeckung des Zeltes zur Seite, trat hinaus. Ihr Blick glitt umher. Sie konnte niemanden entdecken. Aber wie konnte das sein? Wo waren alle? Sie würde doch niemals alleine, unbeaufsichtigt bleiben. Sie sah sich daher noch einmal um. Da. Am Ende des Lagers. Zwei Wachen. Aber sonst befand sich niemand hier. Sie trat näher und bekam sofort ihre Antwort. „Der Hauptmann ist aufgebrochen, Kagome-sama.“ „Aufbebrochen? Wohin? Wann?“ Nervosität stieg in ihr auf. Dieses Gefühl. Es beschlich sie immer mehr und mehr. Aber es war anders als im Traum. Es würde ihr keinen Schaden zufügen. Etwas anderes geschah gerade. “Er ist vor knapp einer halben Stunde aufgebrochen, um seine Befehl auszuführen. Der Grund, warum wir hier sind. Wir sind zu eurem Schutz hier geblieben.“ „Seinen Befehl!“, gab sie tonlos von sich. Einer der Wachen nickte nur. Kagome wusste, dass er ihr nicht mehr sagen würde. Und doch wurde ihr flau im Magen. Sie wirbelte herum, griff nach ihrem Bogen und trat wieder hinaus ins Freie. Sie wollte gerade ihre Schritte beschleunigen, als sie zurückgehalten wurde. Eine Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt, zog sie unsanft zurück. „Wo wollt ihr hin, Kagome-sama?“ Eine der Wachen erhob zugleich seine Waffe. Ihr Blick verfinsterte sich. Der Griff um ihren Bogen wurde fester. Sie wollte bereits antworten, als ein Fauchen verlautete. Nufa trat vor Kagome. Funkelte die Wachen angriffslustig an. „Senke sofort deine Waffe.“ Irritiert blickte die Wache auf die kleine Katze. „Aber…“ „Euer Befehl lautet auf das Lager und Kagome-sama acht zu haben und nicht sie zu bedrohen. Was denkt ihr? Wie wird Mugi-sama reagieren, wenn ich ihm von eurem Handeln berichte?“ Ängstlich traten Beide einen Schritt zurück. Schweiß bildete sich auf beider Stirn. „Verzeih Nufa! Wir haben unüberlegt gehandelt.“ Die kleine Katze entspannte wieder ihren Körper. „Wo wollte Mugi-sama hin?“, hackte Nufa nach, in dem Wissen, dass er die Antwort erhalten würde. „In das Dorf, das ganz in der Nähe liegt!“ Schlagartig weiteten sich Kagomes Augen. Sie wusste, was Mugi vorhatte. Sie wusste, wie der Befehl lautete. Mit Entsetzen nahm sie jetzt den Rauch wahr, der hinter den Bäumen aufstieg. ~ So schnell sie konnte, eilte sie durch den Wald. Sie spürten die Dornenranken, die an ihrer Kleidung zehrte, ihre Haut nicht verschonten. Doch darauf zu achten, hatte sie jetzt keine Zeit. Es gab wichtigeres. Schreie drangen immer lauter werdend an ihre Ohren. Die Schreie, die sie in ihrem Traum gehört hatte. Ihre Vorahnung bestätigte sich, als sie den Hügel hinab sah. Flammen schlugen ihr entgegen. Beißender Rauch. Der Himmel war völlig bedeckt. Kein Blau drang mehr durch die dunklen Wolken hindurch, verschlimmerte das ohne hin schon grausige Bild noch mehr. Entsetzt sah sie hinab. Überall lagen bereits tote Körper. Viele Männer waren darunter. Die spitzen Schreie der Yoidore Tenshi durchdrangen alles. Eine Gruppe von Menschen, die um ihre Leben flehten, befand sich dort unten. Sie waren von ihren Angreifern in eine Ecke gedrängt worden. Wimmernd drückten die Frauen ihre Kinder an sich. Alle wussten bereits was ihnen bevorstehen würde. Mugi sah belustigt dieser Szene zu. „Ihr wisst, dass ihr euch auf Takakos Land befindet und trotzdem habt ihr euch widersetz.“, kam es amüsiert über seine Lippen. Zugleich traten einige der dunklen Gestalten näher. Schnappgeräusche waren zu hören. Einige schrieen auf. Andere sanken in die Knie, schlugen die Hände vors Gesicht, um nichts mehr sehen zu müssen. Mugis Kriegsführer fanden dieses Spiel anscheinend ebenfalls amüsant. Entsetzt sah Kagome hinunter. Diese Seite kannte sie an Mugi nicht. Wie konnte man nur so grausam sein? Er, der ebenfalls ein Mensch war, hasste seinesgleichen. Die Wut, die sie verspürte, brodelte in ihr. Ein geschickter Sprung und schon schlitterte sie den Abhang hinunter. Nach kaum einer Minute hatte sie bereits wieder festen Boden unter den Füßen. ~ „Chiyo-sama!“ Ein älterer Mann, wollte auf die Miko zueilen, die vor den Yoidore Tenshi auf dem Boden lag. Ihr Atem wurde immer flacher. Ihre Kräfte ließen immer mehr und mehr nach. Mugi trat einen Schritt näher heran. Abwertend sah er auf den mickrigen Haufen von Menschen. Wie konnte man nur so erbärmlich sein? Er verstand gar nicht, warum diese Miko solch eine Bedrohung darstellte. Sie hatte ihm kaum etwas entgegen setzen können. Ein grässliches Grinsen zierte sein Gesicht, als er auf die Miko hinab sah. Entsetzen legte sich in Kagomes Gesicht. „Tötet sie zuerst. Zeigt ihnen, was es heißt, sich zu widersetzen.“ Er hielt kurz inne. „Dann tötet den Rest.“ Ein Glucksen war die Antwort. „MIKO-SAMA!“, schrie eine junge Frau verzweifelt auf, als sie Tenshi ihr Werk zu Ende bringen wollten. Einer der Kreaturen hob seine Klaue, doch zum Angriff sollte er nicht mehr kommen. Ein helles Licht, schoss durch die Reihen, traf beide Tenshi, die näher getreten waren und vernichtete diese. „Was?“ Mugi wirbelte überrascht herum. Die überlebenden Dorfbewohner sahen auf. „Keinen Schritt näher!“ Langsam und ihr Ziel ins Auge gefasst, erschien Kagome aus dem umher gleitenden Rauch. Mugis Augen weiteten sich umgehend. „Kago-chan!“, hauchte er. Die Sehne des Bogens spannte sich noch weiter nach hinten, weshalb ein weiterer Tenshi, der näher treten wollte, doch inne hielt. Er wollte den Befehl seines Hauptmanns ausführen. Denn dieser schwirrte immer noch in ihren Gedanken umher, doch…. Diese Kreaturen schienen ebenfalls an ihrem Leben zu hängen, schoss es Kagome durch den Kopf. Mugi sah zunächst erstaunt auf Kagome, dann jedoch festigte sich sein Blick wieder. Mit finsteren Augen verfolgte er jeden Schritt, den die junge Miko näher trat, sich vor die Überlebenden stellte. „Kannst du mir verraten was das soll?“ Erneut konnte Kagome diese Kühle verspüren, die sich um ihn legte. Er verlor sich immer mehr und mehr. Wenn es so weiter gehen würde, dann….. Sie musste sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Jetzt war zunächst das Leben der Dorfbewohner vorrangig. „Was das soll?“, gab sie im gleichen Ton zurück. Meinte er das wirklich ernst? Mugi nickte nur als Bestätigung. Ein Schauer überlief Kagome. Sollte er es wirklich nicht verstehen? „Sie dich doch um, Mugi-kun! Niemand hier kann dir etwas entgegen setzen.“ „Mein Befehl lautet, alles Leben in diesem Dorf zu vernichten. Egal ob das Wesen kämpfen kann oder nicht!“, knurrte der Hauptmann. „Und vor allem die Miko des Dorfs!“ „Es sind wehrlose Menschen. Bauern, die sich niemals gegen Takako erheben können. Das weist du genauso gut wie ich. Ich lasse nicht zu, dass du noch irgendeinen dieser Menschen hier tötest.“ Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen erhob sie ihren Bogen von neuem. Mugis Augenbrauen schnellten erstaunt nach oben. Interessiert musterte er Kagome.. Zunächst ertönte nur ein leichtes Auflachen, bevor „Du willst dich gegen mich stellen, Kago-chan, um das Leben dieses Abschaums zu retten?“ Er schien sichtlich amüsiert. „Um unser Gleichen zu retten.“ Mugi reagierte aber nicht im Geringsten. „Wenn du sie zurück rufst wird dies nicht nötig sein. Daher, Mugi-kun, ich bitte dich. Tu es für mich!“ Flehend klang ihre Stimme. „Bitte!“ Stille trat ein. Selbst das Wimmern erstarb. Jeder wartete gespannt auf die Entscheidung des Hauptmanns. Dessen Augen glitten von seinen Untergebenen hinüber zu denen, die er töten sollte. Letztendlich blieben seine Augen an der am Boden liegenden Miko haften. „Sie stellt keine Gefahr da.“ Er sah zu Kagome auf, musterte diese aufmerksam. „Sie kann in ihrem jetzigen Zustand nicht kämpfen.“ Er wusste bereits beim Erklingen ihrer Stimme, dass sie die Wahrheit sprach. Und doch suchte er die Wahrheit nochmals in ihren Augen, in denen er sich immer wieder verlor. Eindringlich sahen diese ihm entgegen. Ein leichtes Nicken erfolgte, bevor er sich abwandte. „Yunto, Susamu!“ Seine Heerführer wandten sich ihm zu. „Wir kehren zurück.“ Beide nickten, gaben ein leises Geräusch von sich und die Tenshis folgten. Kagome atmete erleichtert auf. Schluchzen erklang. Einige Frauen sanken auf die Knie. Dankten Kami-sama. Andere umarmten ihre Kinder, ihre Familien. Kagome wartete noch bis die Truppen vollständig im immer noch aufsteigenden Rauch verschwunden waren, bevor sie sich zu den Dorfbewohnern umdrehte und schnellen Schrittes auf die Miko zutrat. „Lasst mich sehen.“ Sie schob die Hand des älteren Mannes, die auf der Wunde lag, zur Seite. „Sie ist nicht tief“, sprach sie leise, aus Angst gehört zu werden. Sie hob ihren Kopf. „Verbindet die Wunde und haltet sie sauber. Ich denke in der Nähe werden Heilkräuter zu finden sein!?“ Der alte Mann nickte. „Gut. Sie wird in we…“ Ein Seufzen ließ ihren Blick wieder sinken. „Chiyo-sama!“ Eine junge Frau kniete sich jetzt ebenfalls hinunter. Die Miko wollte sprechen, doch Kagome schüttelte den Kopf. „Sprechen kostet euch jetzt zu viel Kraft.“ Sie lächelte leicht. „Miko-sama, wir danken euch.“ Kagome drückte sich vom Boden ab, antwortete erst als sie wieder stand. „Ihr braucht euch nicht zu bedanken.“ Der ältere Mann trat auf sie zu. „Oh doch, dass müssen wir, Miko-sama. Dank euch, leben wir noch. Viele Städte und Lager sind in letzter Zeit gefallen.“ Kagome senkte leicht ihren Kopf. Also wurde es immer schlimmer. Sie hatte gehofft, andere Nachricht zu erfahren. „Langsam wird der Widerstand schwächer. Viele die sich dem Widerstand angeschlossen haben, ziehen sich jetzt doch zurück. Auch die Bannkreise bieten immer weniger Schutz. Es gibt fast keine Hoffnung mehr.“ Tränen standen dem alten Mann in den Augen. Die Zeiten wurden immer härter und bei vielen begann die Kraft allmählich zu schwinden. Kagome konnte es an ihren Augen sehen. Verbitterung lag in diesen. Verbitterung und Angst. Die Hoffnung schwand von Tag zu Tag. Wie lange würden sie diese noch aufrechterhalten können? Sie wusste es nicht. Warum musste es nur so weit kommen? Was war der Sinn von allem hier? Kurz glitten ihre Gedanken ab. Zu den Menschen, die sie so sehr vermisste. Sie kämpften für das, woran sie glaubten, sprach sie zu sich, bevor sie wieder zurückkehrte. Die junge Miko hob ihre Hände an, umfasste die des alten Mannes. Dieser sah sofort in ihr Gesicht. „Auch wenn es schwer fällt, so dürft ihr die Hoffnung nicht aufgeben. Die Hoffnung gibt uns die Kraft, weiter am Leben zu bleiben. Die Hoffnung und die Liebe. Solltet ihr eins hiervon aufgeben, sind wir alle verloren.“ Sie begann sanft zu lächeln, was unsicher erwidert wurde. „Wir sind noch am Leben.“, wiederholte der Alte. „Nur durch euren Einsatz und daher: Sagt, gibt es etwas, was wir für euch tun können?“ Kagome wollte bereits ein Nein aussprechen, doch in diesem Moment „Ihr könntet mir einen Gefallen tun. Verlasst dieses Dorf, reist in Richtung der Dreigipfelburg. Dort werdet ihr Schutz erhalten und sicher sein.“ Er nickte. Kagome wusste, dass Mugi von ihnen abgelassen hatte, weil sie ihn darum gebeten hatte. Doch ihr Gefühl sagte ihr, dass er zurückkommen würde, um seinen Befehl zu Ende zu führen. Wenn….. Wenn ihr auf eurem Weg dort hin…………“, sie stockte, atmete tief ein. Die Augen Chiyos weiteten sich. Diese Präsenz, die sie gerade wahrnahm, dieses Gefühl, welches sie verspürte. Kam es von dieser jungen Frau? Sie sah intensiver hin. Ihr Gefühl täuschte sie nicht. Diese junge Frau war keine gewöhnliche Miko. Große Macht wohnte in ihr. „…..Solltet ihr auf eurem Weg einem jungen Hanyou mit silbernen Haar und rotem Gewand treffen, der den Namen Inu Yasha trägt, bitte, dann übergebt ihm das von mir.“ Mit etwas fragendem Blick sah er auf das, was sie ihm in die Hand gelegt hatte. „Er wird es verstehen.“ Nufa streckte seinen Hals, um zu erkennen, was es war, doch schon hatte der Mann es in seiner Kleidung verschwinden lassen. „Ich danke euch!“ Sie wandte sich bereits ab, als sie stoppte. „Wartet!“, krächzte es hinter ihr. „Du sollt doch nicht sprechen, Chiyo!“ Doch die Miko erhob die Hand, bot somit der Frau Einhalt. „Ihr seid eine Miko. Ihr tragt nichts Böses in euch. Keine Dunkelheit umgibt euch! Also sagt mir bitte, warum ihr mit solchen Kreaturen unterwegs seid?“ Ihren Oberkörper hatte die Miko leicht nach oben gerichtet, um somit besser zu Kagome hinaufsehen zu können. Diese war wie erstarrt. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie wollte mit klarer Stimme antworten. Sie neigte ihr Gesicht zur Seite, schaute über ihre Schulter zurück. „Um die zu schützen, die ich liebe!“, kam es über ihre Lippen, bevor sie sich endgültig abwandte und wie Mugis Truppen zuvor, im dichten Rauch verschwand. Nufa folgte ihr auf dem Fuß. Die Dorfbewohner sahen ihr bedächtig nach. „Diese Miko ist ein seltsames Wesen!“, sprach einer der Bewohner. „In ihren Augen lag so viel Güte.“, erwiderte der alte Mann darauf und blickte auf seine Hand, die sie berührt hatte, hinunter. „So viel Güte und auch Trauer!“ ~ Etwas matt trat sie in das Zelt ein. Sie fühlte ein dumpfes Pochen an ihrer Schläfe. Irgendwie tat ihr alles weh und ein bitterer Geschmack legte sich in ihren Mund. Sie sah auf, da sich ein Schatten auf ihr Gesicht legte. „Ich hoffe du weist, in welche Lage du mich gebracht hast. Takako-sama wird davon erfahren, wenn er nicht davon bereits weis und ich werde ihm Rechenschaft ablegen müssen.“ Kagome nickte und stieß die Luft zugleich aus. Kritisch wurde sie von Mugi gemustert. Als sie noch nicht hier war, hatte die Wut in ihm gebrodelt, doch jetzt…. Als sie eingetreten war, diesen niedergeschlagenen Blick trug, konnte er nicht anders, als sanft auf sie einzusprechen. Sorgsam nahm er ihre Hände in die seine. „Er ist im Moment sowieso nicht sehr gut auf dich zu sprechen, Kago-chan. Du musst ihn bei eurem Gespräch ziemlich wütend gemacht haben. Ich bin nicht immer da, um dich zu beschützen.“ Sie nickte. „Also tu solche Sachen nicht wieder. Ja? Denn das nächste Mal, werde ich deiner Bitte nicht mehr nachgeben können!“ Kagome blieb stumm. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass sie wieder zurückkehren wollte. Zurück in die verborgene Festung. Aber dort würde Takako sie erwarten. Hätte sie gewusst, was Mugi vorhatte, hätte sie niemals eingewilligt. Jetzt musste sie beim nächsten Feldzug mit ansehen, wie unschuldige Menschen ihr Leben verlieren würden. Und sie! Sie konnte nichts tun, als unfähig hier zu sitzen und den immer mehr verebbenden Schreien zu lauschen. Doch keiner ihrer Gedanken verließen in Form eines Wortes ihre Lippen. Stattdessen bückte sie sich, griff nach Nufa. „Mugi-kun, verzeih, aber ich bin müde.“ Er verneigte sich leicht. „Ruh dich aus. Morgen werden wir aufbrechen.“ Ja aufbrechen, zum nächsten Blutvergießen. Einfach fantastisch. Sie senkte ihr Haupt, als der Hauptmann verschwunden war, ihr schwarzes Haar verdeckte ihr Gesicht. Sie stieß einen langen tiefen Seufzer aus, ließ sie sich nach hinten fallen, drückte Nufa noch mehr an sich. Besorgt sah er zu ihr hinauf. Erneut wurde ihr bewusst, welche Ausmaße der Krieg inzwischen mit sich brachte und es war noch kein Ende in Sicht. Langsam wurde ihr alles zu viel. Erneut begannen die Zweifel an ihr zu nagen. Erneut stellte sich die Frage. Hätte sie auf die Stimme von damals hören sollen? Was sollte sie nur tun? Fernab von allem, was ihr wichtig war. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Langsam zogen sie die schweren Karren durch den Schlamm. Es hatte wie so oft in letzter Zeit mal wieder geregnet. Die Dorfbewohner wussten, dass die Tiere erschöpft waren, doch konnten sie sich nicht zu viel Rast erlauben. Die Angst vor erneuten Übergriffen, ihr Leben doch noch zu verlieren, war zu groß. Viele der Frauen und Kinder suchten in den Wagen Schutz vor der Kälte. Die Strapazen der letzen Tage lagen ihnen in den Knochen. Ihre Kleidung war völlig durchnässt und verdreckt. Doch die Flucht vor dem Feind war noch nicht zu Ende. Etwas misstrauisch beäugten sie die Gruppe, die an ihnen vorbei lief. Sie konnten derzeit niemand so recht trauen. Nie wussten sie, ob sie einem Freund oder Feind begegneten. Doch schien die Gruppe, die aus Youkai sowie Menschen bestanden, nicht vorzuhaben, sie anzugreifen. Mit wachen Augen besah sich Chiyo jeden der Gruppe, der an ihnen vorüber zog. Für einen kurzen Moment kniff sie ihre Augen zusammen. Ihre Wunde hatte erneut ihre Anwesenheit angezeigt. Ein stechender Schmerz war durch ihren Körper geschossen. Auch wenn bereits einige Tage seit dem Kampf vergangen waren, schmerze die Wunde noch höllisch. Als sie ihre Augen wieder öffnete, weiteten sich diese schlagartig. Flammendes Rot und silbernes Haar begegneten ihr.. Sie richtete sich auf. Die Worte der jungen Miko kamen ihr wieder in Erinnerung. -„Einem jungen Hanyou mit silbernen Haar und rotem Gewand -“ Er musste es sein! So schnell sie konnte, erhob sie sich. „Haltet an.“, rief sie nach vorne und der Wagen kam umgehend zum Stehen. Langsam glitten ihre Füße auf die weiche Erde. Leicht sank sie in dieser ein. Die Gruppe war bereits dabei eine Abzweigung in den Wald zu nehmen, weshalb sie erneut ihre Stimme erhob. „Bitte wartet.“ Sota und Kohaku waren die Ersten, die sich umwandten. Der Rest der Gruppe tat es den Beiden Stück für Stück nach. Der Letzte der sich in die Richtung der Stimme umdrehte war Inu Yasha. Der Blick der Miko haftete auf ihm, doch nahm er dies nicht wahr, da er seinen Blick gesenkt hatte. Ohne auf die umher stehenden zu achten, trat Chiyo direkt auf den Hanyou zu. Jetzt bereits nahm sie den Schmerz wahr, den er empfand. Er musste einen schweren Verlust erlitten haben. Jetzt doch etwas nervös stand sie vor ihm, blickte auf sein silbernes Haar, welches sein Gesicht verdeckte. „Verzeiht mir, Herr, dass ich euch einfach anspreche, aber tragt ihr den Namen Inu Yasha?“ Eine Reaktion seitens des Hanyou erfolgte nicht. Doch eine junge Frau sowie ein Hoshi traten näher. „Wieso wollt ihr das wissen!“ Etwas zu scharf war Sangos Stimme erklungen, weshalb sie kurz lächelte, um dies etwas anders erscheinen zu lassen. Die Miko verstand aber. Sie waren vorsichtig, wie alle anderen auch. „Weil…… Weil vor zwei Tagen eine junge Miko mit langen schwarzen Haar in unserem Dorf erschienen ist und uns vor dem Tod durch die Yoidore Tenshi bewahrt hat.“ Die Ohren von Inu Yasha begannen zu zucken. Es schien, als würde sein Körper erst jetzt mit Leben erfüllt werden. Die Miko konnte sehen, wie ein junger Mann heran eilte. Sein Gesicht war bleich und ihn umgab das Gleich wie den Hanyou. Auch die Gesichtszüge kamen ihr bekannt vor. Dieses schwarze Haar. Er sah der Miko leicht ähnlich. „Nee-chan!“, brachte er hervor. Sango zuckte zusammen, weshalb Chiyo zu ihr sah. Sie konnte sehen, wie sich die Hand der Taijiya zur Faust ballte. Umgehend war sie von der gesamten Gruppe umzingelt worden. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Blicke, die nur Besorgnis ausstrahlten. Besorgnis und eine Spur der Hoffnung. „Vor zwei Tagen?“, erklang eine weibliche Stimme. Chiyo nickte. „Sie hat darum gebeten,…… Sollten wir auf unserer Reise auf die Dreigipfelburg einen Hanyou, der den Namen Inu Yasha trägt begegnen,………….so sollen wir ihm bitte das hier übergeben.“ Ihre Hand verschwand in ihrem Gewand um zugleich mit einem Gegenstand wieder zu erscheinen. „Das…..“ Inu Yasha hielt inne, als sie ihm die Kette in die Hand legte. Sein Daumen strich über die Perlen. Ganz leicht konnte er ihren Geruch wahrnehmen. „Sie sagte mir, dass ihr dann bescheid wissen würdet.“ „Kagome!“ Er schluckte schwer. Sango presste ihre Hand auf den Mund, spürte dadurch das Erzittern noch mehr. Wie gebannt sahen die Wissenden ebenfalls auf die Bannkette in der Hand des Hanyou. „Nee-chan!“, sprach Sota erneut. Seine Stimme holte Inu Yasha aus seinen Gedanken. Zum ersten Mal konnte die Miko seine Augen erblicken, als er seinen Kopf anhob. Sie erschrak, als sie in diese matten goldenen Augen sah. Er konnte das Mitgefühl spüren, das sie ihm sofort entgegen brachte. Etwas, was er nicht wollte. Schnell wandte er sich ab, nuschelte noch etwas unverständliches, trat dann an seinen Freunden vorbei. Chiyo sah ihm nach. „Verzeiht sein Benehmen.“ Eine junge Frau mit rotem Haar trat auf sie zu. Die Miko konnte spüren, dass sie eine Youkai war. „Schon in Ordnung.“ „Aber um es für Euch zu übersetzen: Er hat sich gerade bedankt. Wenn ich mich vorstellen darf: Nein Name ist Ayame.“ Chiyo hörte auf. Ihr waren dieser Name sowie der Name des Hanyou bereits begegnet. Nur wusste sie derzeit nicht wo. „Sagt mir bitte, wie geht es Kagome-chan?“ Erneut konnte sie die Sorge ausfindig machen, die in dieser Frage mitschwang. „Kagome?“ „Der Name der jungen Miko!“ Sie hob leicht ihre Augenbrauen. So war also ihr Name. „Äußerlich schien sie keine Verletzungen zu haben, aber….“ Ihr Blick zuckte für Bruchteile zu Inu Yasha hinüber. „…… Ihre Augen waren vom selben Leid, vom gleichen Schmerz geprägt, wie die seinen.“ Alle wussten sofort, was die junge Miko meinte. Deren Blick schweifte von neuem umher. „Sagt, ihr seid ebenfalls eine Miko. Ihr seid ihr fast aus dem Gesicht geschnitten.“ Kikyo nickte stumm. „Bitte beantwortet mir eine Frage: Die Aura, die Kagome-sama umgab, war vollkommen rein. Solch eine Reinheit habe ich selten gesehen. Wieso also ist sie an der Seite dieser Wesen? Wesen, die nur eins im Sinn haben. Leid und Tod über uns zu bringen.“ Verbitterung legte sich in die Stimme, als sie fort fuhr. „Warum?“ zugleich fasste sie sich an ihre Wunde. Sie war gerade etwas zu energisch geworden. „Aus ihrer Antwort konnte ich mir bisher keinen Reim machen!“, fügte die Miko leise hinzu. Schritte kamen näher. Ihr Name wurde gerufen. Aber da war noch eine andere Stimme, die sich erhob. „Um uns zu schützen,…..- Mich zu schützen.“ Alle wandten sich um, erblickten den Hanyou, der sich zwischenzeitlich die Bannkette um den Hals gelegt hatte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen derjenigen, die die Frage gestellt hatte. Als Kagome ihr diese Antwort nannte, konnte sie nichts damit anfangen. Nun schon. Der Grund stand vor ihr. Alle, die sie umgaben waren es und vor allem er. In diesem Moment war es ihr klar geworden. Sie stieß leise die Luft aus, bevor sie sich abwandte und noch leise sprach. „Ich wünsche euch alles Glück.“ Sie waren bereits im Wald verschwunden und doch hatte sie ihre Augen noch nicht abgewandt. In ihren Gedanken war sie derzeit nicht an diesem Ort, weshalb sie auch nicht wahrnahm, dass ihr die erste Träne die Wange hinab lief. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. „Sie lieben sich.“ Das Mädchen, das sich neben sie gesetzt hatte, blickte nun ebenfalls in den Wald hinein. „Aber sie ist doch eine Miko?!“ Chiyo zuckte nur kurz mit der Schulter. Sie wusste, was sie damit sagen wollte und doch – war es nicht wert für solch eine starke Liebe zu kämpfen! „Und er wird alles daran setzen, sie zurück zu holen.“, wisperte sie noch, bevor sie sich mit den Fingerspitzen über die Wange fuhr, die dort befindliche Nässe hinweg strich. Sie wusste auch nicht genau warum, doch hatte der Blick des Hanyou dies in ihr ausgelöst. Das tiefe Empfinden, was sie in diesem Moment verspürt hatte. Solch tiefe Gefühle, diese tiefe Zuneigung, hatte sie noch bei keinem anderen Wesen, das ihr begegnet war, verspürt. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Grelle Blitze ritten über die dunkle Wolkendecke, brachten durch ihr Erscheinen etwas Licht in die herrschende Trostlosigkeit. Eine Tür öffnete sich und wurde schwungvoll geschlossen. Das dabei entstandene Geräusch wurde vom Grollen des Donners verschluckt. Schatten glitten über die Wände. Schatten ohne festes Ziel, beäugten das Geschehen. Dumpfe Schritte waren ertönten immer, wenn sich der Donner zurückzog um von neuem zu ertönen. Korin saß bewegungslos dar. Im Moment war es auch das Beste, Takako nicht noch unnötig zu reizen. Gerade hatten insgesamt sechs der Yoidore Tenshi sowie der Späher sein Leben lassen müssen. Takako hatte erfahren, was vorgefallen war. Mugi hatte seinen Befehl missachtet. Und warum? SIE! Diese verdammte Miko war daran schuld. Auch wenn sich der Hauptmann mehr und mehr seinem Hass hingab, so war es Kagome, die seine Seele immer wieder etwas näher an das Licht zurückholte. Er musste dies unterbinden. Er musste dafür sorgen, dass er sie ebenfalls begann zu hassen. Nur so würde alles nach Plan verlaufen, die Prophezeiung in Erfüllung gehen. Er schloss die Augen, spürte dass er von Korin beobachtet wurde. „Hör auf damit!“ zischte er. Sie schreckte zurück. Takako hatte gemerkt, dass sie sich in seine Gedanken einschleichen wollte. Nicht bei allen gelang ihr dies. Nur bei schwachen oder unaufmerksamen Menschen. Er konzentrierte sich erneut. Er konnte das Pulsieren seines Blutes spüren, wie es sich durch seine Adern hindurch schlängelte. Blut, das sein Vater verachtet hatte, da es nicht vollkommen rein war. Er stoppte in seinen Gedankengängen, denn er war auf die Lösung gestoßen. Leicht, kaum sichtbar, öffnete er seine Augen. Ein düsteres Lächeln begann seine Mundwinkel zu umspielen. Korin erschauderte. Eine Gänsehaut legte sich auf ihre Haut und doch zog er sie an. Langsam erhob sie sich. Ihre Hände glitten seinen Oberkörper hinauf zu seinem Gesicht. Dieses zeigte keine Emotion. Doch sie nahm es war. Seine Erregtheit, die sie sich nun zu nutze machte. Ihre Hände umschlossen sein Gesicht noch fester. Feurig war der Kuss, als sich ihre Lippen trafen. Es fehlte nicht sehr viel. Bald würden sie ihr Ziel erreicht haben. Die Vernichtung sämtlicher Menschen, die Erschaffung einer neuen Welt. *** So das wars mal wieder fürs Erste. Ich hoffe wie immer, das Kapitel hat euch gefallen und natürlich bin ich auf eure Meinung gespannt. Bis zum nächsten Mal. Ganz liebe Grüße Kapitel 18: Einander spüren --------------------------- Einander spüren So, da bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel. Und dieses Mal wird es mal wieder etwas romantisch. Auch wenn es nur ein Hauch ist. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Vielen Dank für die Kommis zum letzten Kapitel. *knuddel* Freut mich immer wieder, dass es euch gefällt.^^ Einander spüren Nachdem sie mehrere Tage ununterbrochen auf den Beinen waren, hatten sie sich dazu entschlossen, Rast zu machen. Neben dem Knistern des Feuers hingen Kampfgeräusche in der Luft. Kohaku war soeben geschickt einem Angriff seitens Yu ausgewichen. Doch der nächste Angriff seitens Sota war bereits gestartet worden. „Er ist nicht schlecht.“, bemerkte Koga. Katsuro pflichtete ihm bei. „Und er war zuvor noch nie in der Sengoku Jidai?“ „Nein, die Einzigen mit denen er Kontakt hatte, waren Inu Yasha und Kagome. Sie sind die Einzigen, die durch den Brunnen reisen können.“ Shippo seufzte auf. Katsuro lehnte sich zurück. Inu Yasha hatte das Privileg durch diesen Brunnen in die Zukunft zu reisen. Er hatte Sota und Yu immer wieder ausgefragt, aber recht glauben konnte er es nicht. Auch wenn ihre Erzählungen faszinierend waren. „Das lenkt ihn wenigstens etwas ab.“ Sango war auf Shippo überhaupt nicht eingegangen, überging dessen Aussage geschickt. „Ich wünschte, das wäre auch bei unserem anderen Sorgenkind so!“ Kikyo gesellte sich zu der Taijiya. „Er ist noch verschlossener geworden, seit dem wir diese Miko getroffen haben.“ „Es ist sogar etwas bizarr.“ Miroku lehnte sich weiter nach vorne um die Wärme des Feuers zu spüren. „Früher hat er diese Kette gehasst, oder besser gesagt, so getan als ob.“ Alle die wusste, was es damit auf sich hatte, mussten schmunzeln. „Und jetzt hat er sie wieder freiwillig um seinen Hals gelegt.“ „Vielleicht gibt es ihm etwas mehr Sicherheit!“, warf Ayame ein. „Sicherheit, solange Kagome-chan nicht da ist!“ „Diese Bannkette hat sie schließlich zusammen geführt.“ „Wie meinst du das Kikyo?“ Katsuro war jetzt doch neugierig geworden. Die Miko lehnte sich etwas zurück, sah hinauf in den bedeckten Himmel. So lange schon hatte sie keine Sterne mehr gesehen. „Als Kagome-chan, Inu Yasha damals von seinem Bann befreite, war er ihr ganz und gar nicht wohl gesonnen. Das Einzige was er im Sinn hatte, war den vollständigen Shikon no Tama in die Hände zu bekommen. Er wollte schließlich ein vollwertiger Youkai werden. Dabei ist er nicht gerade zimperlich mit Kagome-chan umgegangen.“ „Woher…?“ Sie lachte leise auf. „Ich weiß es aus erster Quelle. Von Kagome-chan natürlich. Nun ja, Kaede hat letztendlich dafür gesorgt, dass diese Angriffe unterbleiben, in dem sie ihm diese Bannkette verpasste.“ „Und Kagome-chan das entsprechende Wort dazu sprach!“, fügte Sango noch hinzu. „Und das wäre?“ „Osuwari!“ Kritisch musterte Katsuro die Beiden. „Ihr wollt mich jetzt auf den Arm nehmen, oder?“ Er zog seine Augenbrauen nach oben. „Ganz und gar nicht, Katsuro!“ Ayame schaltete sich ebenfall ein. „Dadurch hat Kagome mehrmals verhindert, dass Koga und Inu Yasha sich buchstäblich in Fetzen reisen!“ Shippo begann zu glucksen. Wenn er daran zurück dachte. „Und das hatte natürlich meistens heftige Streitereien zwischen Kagome und Inu Yasha zur Folge. Schließlich war Inu Yasha immer rasend vor Eifersucht.“ „Oh ja, die Streitereien der Zwei waren extrem nervig. Immer wieder das Gleiche! Und doch…..“ Miroku verschränkte seine Arme, hielt im letzten Satz inne. Auch wenn es ziemlich traurige Gründe waren, warum sie sich damals gemeinsam auf die Suche nach Naraku gemacht haben, so waren diese Zeiten doch schöne Erinnerungen. „Vielleicht kommst du irgendwann mal in den Genuss den Bann zu sehen!“, richtete sich der Hoshi an Katsuro, der immer noch etwas skeptisch drein blickte. Aber glauben konnte er es selbst nicht so ganz. Miroku schwelgte weiter in Erinnerungen. Zwischen dem Hanyou und Kagome hatte sich so viel geändert. Auch zwischen ihm und Sango. Sie war von seiner Seite nicht mehr weg zu denken. So sehr liebte er die Taijiya inzwischen und wollte aufgrund dessen, einfach den Bann lösen, um mit ihr leben zu können. Zugleich schenkte er seiner Angebeteten einen liebevollen Blick. „Koga besaß auch immer das Talent Inu Yasha auf die Palme zu bringen.“, warf Shippo erneut ein. Ein Funkeln seitens des Wolfsyoukai erfolgte. „Hey, das hab ich doch nicht absichtlich gemacht. Kagome sollte meine Frau werden. Natürlich habe ich mir da Sorgen gemacht, wenn ich sie bei diesem unfähigen Kerl zurück lassen musste!“, verteidigte sich Koga umgehend. Aki lauschte dem Gespräch aufmerksam. Sie wusste so wenig aus der Vergangenheit aller hier. Sie war schließlich als Letzte zu der Gruppe gestoßen. „Aber jetzt lockt ihn gar nichts mehr, außer vielleicht die Aussicht einige Tenshi zu killen.“, brummte der Anführer der Wölfe. Und mit diesen ging der Hanyou ganz und gar nicht zimperlich um. Man konnte meinen, dass seit Kagomes Verschwinden sein Verstand aussetzte, wenn er in den Kampf ging. „Wir müssen sie da raus holen!“, sprach Sango leise. Sie wollte die freudige Stimmung nicht unterbrechen, und doch schmerzten sie diese Erinnerungen, auch wenn sie noch so schön waren. Denn jene, mit denen sie diese erlebt hatten, waren derzeit nicht an ihrer Seite. Ihre beste Freundin war nicht da und Inu Yasha….. Der Hanyou triftete seit ihrer Abwesenheit immer mehr in seine Gedankenwelt ab. Eigentlich ein ganz normaler Zustand. Aber mit dem Unterschied, das Kagome sich diese Mal in der Sengoku Jidai befand und sie trotzdem für ihn unerreichbar war. „Ja, schon alleine seinetwegen.“ Kikyo legte ihre Hand auf die der Taijiya. Diese nickte. Auch wusste die Miko nicht, wie lange Kagome die Strapazen noch aushalten würde. Ganz alleine auf sich gestellt. Es war einfach zum Verzweifeln. Selbst sie, wusste derzeit nicht, was sie genau tun sollten. Sie, die bis jetzt immer einen Weg fand, oder zumindest die Richtung deuten konnte. Sollte sie langsam ihre Kräfte verlieren? Sie wusste es nicht und wollte sich ehrlich gesagt hierüber auch keine Gedanken machen. Der Rest brauchte nichts zu sagen. Alle waren sich einig. Neben der Vernichtung Takakos hatten sie sich diese Tatsache als oberstes Ziel gesetzt. ~ „Du solltest etwas essen!“ Eine Antwort erfolgte nicht. Auch ignorierte er das Essen, das sie auf den Boden abstellte. Sein Blick war immer noch hinauf in die Wolkendecke gerichtet. „Ist es nicht merkwürdig. Normalerweise wäre jetzt die Zeit für den ersten Schnee. Stattdessen regnet es tagelang und die Bäume verlieren nur allmählich ihre Blätter.“ Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hände. „Ich liebe den Schnee. Er hat etwas Beruhigendes. Es kommt einem dann so vor, als würde alles in Schlaf versetzt werden, dass die Tage ruhiger werden.“ Sie stoppte kurz. „Ob wir dieses Jahr wenigstens eine Flocke zu Gesicht bekommen?“ Fragend blickte sie ebenfalls in den Himmel. Besah sich die schwarzen Wolken, die eher nach Regen, als nach Schnee aussahen. Minuten vergingen. Sie wartete auf eine Reaktion. Nur eine kleine Bewegung, vielleicht ein Wort. Aber nichts geschah. Immer noch saß er regungslos da. Nur das Schließen seiner Lider wies noch auf Leben hin. „Du vermisst sie sehr!“ Zum ersten Mal nahm sie das leichte Wackeln seiner Ohren wahr. „Kagome ist ein seltsames Wesen.“ Aki sah auf ihre Hände. „Ich kann verstehen, warum sie alle mögen. Nachdem was erzählt wurde, muss sie eine liebenswerte Person sein.“ Ein Aufseufzen erklang. „Ich wusste gar nicht, dass Koga ihr ebenfalls einmal verfallen war.“ „Keh!“ Sie begann zu lächeln. Sie war auf dem richtigen Weg. „Koga hat mir gesagt, dass er sich in Kagome verliebt hat, da ihm ihr Mut imponiert hat und die Tatsache, dass sie die Juwelensplitter spüren konnte. Sie zeigte damals keinerlei Angst, als er sie entführt hat. Wie war es bei dir, Inu Yasha-kun?“ Er sah zum ersten Mal zur Seite, auf die junge Wolfsdämonin, die sich bereits seit einiger Zeit neben ihn gesellt hatte. „Kagome und du…. Ihr habt euch am Anfang nicht so gut verstanden, nicht wahr? Und jetzt ist da immer noch etwas. Ich weiß nicht was, aber da ist was. Also sag mir Aki, warum willst du das wissen?“ Sie schaute zunächst zur Seite. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, der aber schnell wieder verblasste. Sie wollte ihm nicht ihre Gefühle offenbare, aber…... „Ich möchte einfach verstehen, warum? Wieso dieses Mädchen bei dir solche Gefühle hervorgerufen hat. Bei dir und auch bei Koga. Ich möchte einfach die Faszination verstehen, die von ihr ausgeht.“ Er wandte seinen Blick wieder ab. Sah zu den Bergen, die nur noch leicht zu erblicken waren. Er konnte die Feuchtigkeit in der Luft wahrnehmen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde es erneut regnen. Er atmete tief ein. Nahm die Luft mit all ihren intensiven Gerüchen in sich auf. Aki beobachtete ihn dabei. In diesem Moment wünschte sich nichts sehnlicher, als dass die Zeit stehen bleiben würde. Sie ewig so verharren könnte. Mehr wünschte sie sich nicht. „Kagome war der erste Mensch, er mich so akzeptierte wie ich bin. Sie interessierte meine Herkunft nicht im Geringsten, stellte keine Fragen. Für sie war ich einfach Inu Yasha. Kein dreckiges Halbblut oder sonst irgendetwas…..“, fügte er leise hinzu. „Ihre Augen haben nur mich gesehen. Egal ob sie hier in der Sengoku Jidai war oder in ihrer Welt. Sie sorgte sich immer um mich, weinte um mich, ……..- lachte auch für mich mit. Sie war alles, was ich brauchte um mich wohl zu fühlen. Durch sie lernte ich zu vertrauen.“ Ja. Durch sie hatte er den Weg zu seinen Gefühlen wieder gefunden. Er selbst hatte nicht wahrgenommen, wie die Mauer, die er um sein Herz errichtet hatte, immer mehr und mehr verschwunden war, bis sie plötzlich nicht mehr existierte. Er begann sanft zu lächeln. Und in diesem Augenblick konnte Aki es sehen. Das Leuchten in seinen Augen und sie verstand endgültig. Sie hatte Inu Yasha zwar nach dem Kampf mit Kagome nicht aufgegeben, aber genau jetzt wurde ihr klar, was die Beiden miteinander verband. Es war nicht nur Liebe an sich. Nein, auch war es ihre Hingebung für einander. Tiefe Vertrautheit und Sehnsucht, die sie miteinander teilten. Man konnte sagen, das Kagome für Inu Yasha die Erfüllung seiner Träume war. Inu Yasha konnte ein Kichern seitens Aki hören, weshalb er sie aufmerksam musterte. Was war jetzt in sie gefahren? Abrupt riss ihr Lachen ab und er fühlte ihre Lippen auf seiner Stirn. Dies kam für den Hanyou gerade vollkommen unerwartet, weshalb er in seiner Position verharrte. Langsam löste sie sich wieder von ihm, beugte sich zu ihm hinunter. Ihre Hände umschlangen seinen Hinterkopf. „Ich wünsche, dass sie bald wieder an deiner Seite ist!“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, löste sie ihren Griff, trat einen Schritt zurück, bevor sie herum wirbelte und davon schritt. Inu Yasha sah immer noch verwirrt auf die Stelle, an der sich gerade noch ihr Gesicht befunden hatte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Danke!“ „Koga und?“ Sango beugte sich neugierig zu ihm hinüber. „Alles in Ordnung?!“ „Und was soll ich jetzt daraus schließen?“ „Na das alles in Ordnung ist.“ Sie stupste aufgrund der Antwort den Youkai etwas an. „Na danke. Daraus kann ich viel schließen.“, murrte sie. Er verdrehte die Augen. „Sango hat Recht. Schließlich hat sie aus dieser Entfernung nur den Kuss wahrgenommen.“ Ayame begann zu grinsen, was Sango hoffen ließ, dass sie die Sache aufklärte. „Mach dir keine Gedanken. Das Einzige, woran unser Hanyou denkt, ist Kagome-chan.“ „Sie haben sich über Nee-chan unterhalten?“ „Ja!“ Sota sah zufrieden aus. „Wenigstens hat sie dadurch Inu Yasha etwas aus seinem Schneckenhaus heraus gelockt“, fügte Kikyo hinzu. Bei ihr blockte er in letzter Zeit immer mehr und mehr ab. Eine Erschütterung ließ alle aufschrecken. Koga war der Erste, der auf den Beinen stand. Eine erneute Erschütterung erfolgte, die Yu fast von den Füßen riss. Schnell klammerte sie sich an Sotas Schuler fest. Kiraras Knurren war zu hören. „Was geht hier vor?“ Kohaku sah sich um. Konnte jedoch nichts erkennen. Die dritte Erschütterung erfolgte umgehend. Das Knacken von fallenden Bäumen übertönte alle anderen Geräusche. Aufgeschreckte Vögel, die den Himmel entgegen flogen, vervollständigten das Bild. Ungemein starker Wind kam auf. Aber nicht aufgrund der Wetterverhältnisse. Nein, aus einem vollkommen anderen Grund. Ayame erhob sich. Sah wie hypnotisiert in den Wald hinein. „Die Bäume schreien!“, gab sie von sich. „Ihnen widerfährt Unheil.“ Sie kniff ihre Augen etwas zusammen. Auf die Zurufe der Umstehend reagierte sie nicht, weshalb sie Koga bei den Schultern packte. „Ayame! AYAME! Sie mich an!“ Zugleich umfasste er ihr Gesicht. Sie kehrte wieder zurück. „Koga!?“ „Was hast du gehört?“ „Es ist ein Angriff!“, gab sie noch etwas benommen von sich, als augenblicklich ein Aufleuchten begann die Nacht zu erhellen. Alle beschlich eine Vorahnung. „Welches Dorf liegt hier noch so abgeschieden?“ Katsuro wandte sich an Aki. Diese griff sich an den Kopf, versuchte angestrengt zu überlegen. In ihren Gedanken überflog sie die Karte, die sie sich immer und immer wieder eingeprägt hatte. Sie kniff ihre Augen zusammen. Vor ihrem inneren Auge kam sie dem Teil immer näher und näher, dann entglitt ein Wort und alle wusste, was dort gerade geschah. „Wir haben keine Zeit zu verlieren!“, kam es seitens Miroku. So schnell sie konnten, eilten sie den kleinen Weg entlang. Das Licht, dass sie sahen, kam immer näher. Hitze schlug ihnen bereits leicht entgegen. Die Kühle in der Luft war vollkommen verdrängt worden. Flammen züngelten in den Himmel. Schreie von Tieren sowie Menschen erklangen. Kampfgeräusche erfüllten die Umgebung. Koga, Aki, Ayame und Inu Yasha hatten bereits jetzt den Gestank der Yoidore Tenshi in der Nase. Angewidert verzog der Hanyou sein Gesicht. Zugleich legte er noch an Tempo zu. Kirara eilte an seine Seite. Sango warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor sie sich an Yu wandte. „Hör mir zu. Egal was passiert, du bleibst in meiner Nähe.“ Yu sah sie zunächst fragend an. „Egal was passiert, Yu!“ Dieser eindringliche Ton. Yus Augen weiteten sich. Konnte es sein? Würde sie Mugi dort unten antreffen? Ihr Gesicht schnellte zur Seite. Sie sah sich den Hanyou genau an. Doch aus dessen Gesichtsausdruck war nichts abzulesen. Es war erhärtet, wie immer, wenn sie in letzter Zeit in den Kampf zogen. Sie sah hierauf nach hinten. Suchte Sotas Blick. Dieser verstand. Nickte nur. Eine Hand griff an Sota vorbei, umfasste Yus Arm. „Wir lassen dich nicht alleine,Yu!“ Kohaku sprach in diesem Moment für beide Jungs. „Katsuro, du bleibst bei mir. Der Rest teilt sich auf, wie immer.“ Inu Yasha sah kurz zu seinen Freunden hinüber. Diese nickten, bevor sie mehr Abstand zwischen sich fallen ließen. Das Dorf erhob sich vor ihnen. Die Hand des Hanyou packte Tessaigas Griff. Katsuro hatte sein Genbu bereits gezogen. „HIRAIKOTSU!“ und schon schmetterte die Waffe in die Menge der Angreifer. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Seit mehreren Minuten ging sie bereits auf und ab. Nufa beobachtete sie dabei. Man konnte sehen, dass ihre Nervosität von Sekunde zu Sekunde stieg. Ein Fluch entglitt ihr, als sie erneut wahrnahm, dass sie an ihren Fingernägel kaute. Sie zuckte zusammen, als ein spitzer Schrei erklang. Sofort wandte sie sich um, wollte in Richtung Ausgang laufen, als sie inne hielt. Sie zögerte. Was sollte sie tun? Kagome wandte ihr Gesicht ab. Schloss ihre Augen. Sie konnte doch nicht tatenlos zusehen, wie ein komplettes Dorf den Tod fand. Einfach ausgelöscht wurde. Aber sie wusste, dass die Wachen, die zurückgelassen wurden, sie dieses Mal nicht passieren lassen würden. Sie hatten strickten Befehl erhalten. Sie hatte Mugis Schreie gehört, kurz bevor dieser aufgebrochen war. Niemals würden sie sich diesem widersetzen. Sie sah sich hektisch um, suchte eine Lösung. Ihr Blick glitt hinunter, blieb an ihrem Katana kleben. Natürlich! Wieso war sie nicht schon früher darauf gekommen? Schnell zog sie dieses hervor, trat auf den hinteren Teil des Zeltes zu. „Kagome, was hast du vor?“ Doch sie antwortete nicht. Das Zerreisen von Stoff erfüllte das Zelt. Sie ließ erst ab, als das Loch groß genug war. Ein verstohlener Blick über ihre Schulter erfolgte. Niemand hatte sie gehört. Schnell lies sie ihr Katana wieder verschwinden, griff nach ihrem Köcher, der am Boden lag. „Ich kann das nicht zulassen, Nufa. Wirst du mit mir gehen?“ „Immer!“, kam es von der kleinen Katze und zusammen entschwanden sie aus dem Lager. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Der Kampf im Dorf war bereits im vollen Gange. Die meisten der Menschen konnten aufgrund der unverhofften Verstärkung in den Wald fliehen. Eine Verfolgung durch die Tenshi war derzeit nicht möglich. Dafür wurden sie zu Gut in Schach gehalten. Für die Mönche sowie die Samurai, die diesen Ort gehütet hatten, kam jegliche Hilfe zu spät. Sie waren die Ersten gewesen, dessen sich die Truppen Takakos angenommen hatten. „Haishou no Hayashi!“ Ein ungemeiner Sog entstand. Die Angreifer, die sich auf Ayame stürzen wollten, wurden in die Luft geworfen, dort von scharfkantigen Blättern in Stücke zerteilt. Weitere machten Bekanntschaft mit der Klinge ihres Katanas. Aki stand der Wolfsdämonin unterstützend zur Seite. Diese hatte ihr Katana ebenfalls gezogen und schickte einen Angriff los. „Ha-kage!“ Etwas weiter von Ihnen entfernt machten sich derzeit Miroku und Koga daran, die Anzahl der Tenshis weiter zu minimieren. Was ihnen bisher auch mit Erfolg gelang. „Kitzune-Bi!“ Ein kurzes Grinsen erschien auf Shippos Gesicht, als die Kreatur zu Boden ging. Doch schon musste er sich auf den Nächsten konzentrieren. Miroku hatte derweil immer ein Auge auf den Kitzunen, um im Notfall eingreifen zu können. Katsuro hingegen beschäftigte sich mit den Angreifern, die über ihnen kreisten. Takako hatte ziemlich aufgefahren. Mehrmals schon, hatte er eine seine Techniken angewandt. Unzählige tote Körper lagen um sie herum. Aber dies schreckte die Tenshi nicht ab. Egal wie viele leblose Körper ihre eigenen Artgenossen, um sie herum lagen. Sie griffen immer wieder an. Diese Viecher waren zäh, empfanden keinerlei Mitgefühl. Das wussten alle hier. „Wie es aussieht haben wir Besuch bekommen, Mugi-sama!“ Yunto, einer von Mugis Befehlshabern war an ihn heran getreten. Der Hauptmann reagierte aber nicht. Er sah auf das Schlachtfeld hinab, eine Person fest ins Auge gefasst. Er spürte das Vibrieren seines Schwertes. Schnell griff er nach dessen Schaft, um es zu beruhigen. „Mugi-sama?!“ „ Yunto schick die zweite Linie nach unten. Lasst sie nicht mehr aus dem Dorf heraus kommen. Ich kümmere mich um Inu Yasha! Susamu, du bleibst mit dem Rest hier. Greif ein, falls es Schwierigkeiten geben sollte.“ Damit rechnete Mugi aber nicht, ganz im Gegenteil ~ Kagome eilte unterdessen durch den Wald. Sie wollte ihre Schritte beschleunigen, als sie inne hielt, vollkommen zum Stehen kam. Der Wald um sie herum begann sich zu erhellen, schnell zu verschwinden, Farben zogen an ihrem Auge vorbei. Sie konnte das Dorf sehen. Häuserwände glitten an ihr vorüber. Helles Licht, das sie kannte. Eine mächtige Waffe kreuzte den Weg. Dieses Youki, das sie fühlte. Sie fast umspülte. Diese Stimmen! Sie waren nur schwach, mit Schreien getränkt. Aber trotzdem….. Sie kannte diese Stimmen. Ihre Augen rissen auf, als sie sein Rot des Suikans wahrnahm. Ihr Atem wurde schneller. Dieses Gefühl, dass sie gerade verspüren konnte. Sollte es wahr sein? Sie schluckte schwer. Die Stimme die kurz ihr Ohr gestreifte, bevor sie wieder zurückkehrte. Sie musste sich vergewissern. Musste wissen, ob ihre Fantasie ihr nur einen Streich spielte, oder ob es real war. ~ Sango hielt für Sekunden inne. Ihre Hände verkrampften sich, als sie sehen konnte, wer durch die Flammen auf die Kämpfenden zugetreten kam. Schnell trat sie zurück. Ihre Augen glitten umher, suchten nach Yu, die sich ebenfalls hier befand. Wenige Meter von ihr entfernt konnte sie sie erblicken. Das junge Mädchen war gerade mitten im Angriff. Kohaku und Sota standen ihr zur Seite. Das Aufblitzen ihres Lichtbogens durchbrach die Luft, als sie mitten im Angriff inne hielt. Sota war zur Stelle, zerstörte den Feind, bevor er ebenfalls inne hielt. „Onii-chan!“ Zittrig erklang ihre Stimme. Yu konnte spüren, wie sich zwei Arme von hinten um ihren Körper legten, sie somit zurück hielten. „Yu-chan, bleib ruhig!“ Sangos Stimme ertönte an ihrem Ohr, bevor sich diese umwandte. „INU YASHA!“ Doch ihr Ausruf hätte nicht mehr erfolgen müssen. Der Hanyou hatte sich bereits in Mugis Richtung gedreht. Tessaiga vor sich gehoben. Sein Knurren ertönte, während Mugi immer näher und näher an ihn heran trat. Seine Aura war seit dem letzten Mal noch dunkler geworden. Seine Augen noch stumpfer. Einige Schritte vor Inu Yasha hielt er inne. Besah sich diesen. Den Rest und vor allem seine Schwester, schenkte er keinerlei Beachtung. Der Kampf setzte augenblicklich aus. Alle sahen auf die beiden Kontrahenten. „Es ist schon eine Weile her, Hanyou!“ Inu Yashas Blick verfinsterte sich. „Werde ich nicht einmal von dir gegrüßt?! Liegt es vielleicht daran, dass ich etwas habe, was du gerne an deiner Seite sehen würdest?! Was du gerne besitzen würdest?“ Ein überhebliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht. „Rede von Kagome nicht, als wäre sie ein Gegenstand.“, gab der Prinz der westlichen Länder mit dunkler, fast kratziger Stimme von sich. Langsam zog Mugi sein Fhunn. Dessen Jaki erfüllte umgehend die Luft. Inu Yasha war bereit. Sein Griff um Tessaiga wurde stärker. Und schon eilte Mugi auf ihn zu. Bereits beim ersten Aufeinandertreffen, stob massig von Energie zu beiden Seiten davon. Kikyo schirmte ihre Augen ab. Staub wirbelte auf, versperrte für Sekunden die Sicht. Miroku hatte gerade seinen letzten Feind zerschmettert, wandte sich dann dem anderen Geschehen zu. Wild schlugen Inu Yasha und Mugi auf einander ein. Umgehend hob MIroku seinen Stab an, schnitt damit Katsuro den Weg ab. Diese sah umgehend zu Miroku hinüber. Der Hoshi schüttelte nur seinen Kopf. „Das ist sein Kampf!“ Sie würden noch früh genug eingreifen. Katsuro biss sich hierauf auf die Lippen, bevor er wieder auf Inu Yasha sah. Keiner der Beiden schenkte dem Anderen etwas. Immer und immer wieder traf der Stahl aufeinander. Keiner bemerkte, dass sie umzingelt wurde. Die zweite Angriffslinie begann das Dorf einzukreisen. . ~ Kagome schaffte es noch gerade so, unbemerkt an der zweiten Angriffsfront vorbei zu kommen. Mit weichen Knien rannte sie an den ersten Häusern des Dorfes vorbei. Inzwischen war ihr Atem schwerfälliger geworden. Hastig schnappte sie nach Luft. Doch die stickige Luft um sie herum, erleichterte keineswegs das Atmen. Sie konnte ihn spüren. Sie konnte Inu Yasha spüren. Er musste ganz in der Nähe sein. Kampfgeräusche drangen an ihr Ohr. „Kagome, an Himmel.“ Sie sah nach oben, konnte dort die Späher kurz erblicken. Unbemerkt verschafften sich diese einen Überblick über die Lage. Doch da sollten sie sich geschnitten haben. „Nufa!“ „Es wird mir eine Freude sein.“ Seine Schritte verlangsamten sich, bis er vollkommen zum Stehen gekommen war. Sein Gesicht hinauf zum Himmel gewandt. Er sowie auch Kagome wurden von einer Häuserwand verdeckt. Seine Augen begannen aufzuleuchten, zu flackern. Nebel legte sich über das Dorf. Die Späher waren somit unnütz. „Alles erledigt. Jetzt bist du dran Kagome.“ Doch anstatt auf die kleine Katze zu achten, beugte sich Kagomes Oberkörper zur Seite. Zunächst war nur schwarzes Haar zu sehen, bevor zwei rehbraune Augen neben der hölzernen Wand hervor lugten. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie ihn endlich erblicken konnte. Ihren Hanyou. Ein unbekannter Glanz legte sich in ihre Augen. Ein Glanz, den Nufa noch nie zuvor gesehen hatte. Sein Blick wanderte von der jungen Miko fort. Dort hin, wo der Kampf im vollen Gange war. Er konnte den Hauptmann sehen, seinen verzehrten Gesichtsausdruck. Er hatte anscheinend schwer zu kämpfen. Dann fiel sein Blick auf Mugis Gegner. Er trat etwas weiter nach vorne. Sollte er derjenige sein? Der für den Kagomes Herz schlug? Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Schnell sah er nach hinten. Ein Zucken seiner Ohren erfolgte. Das Geräusch war noch etwas entfernt, aber es würde nicht mehr lange dauern. „Kagome!“ Zugleich war er auf ihre Schulter gesprungen. Sie sah auf. „Es wird Zeit. Du musst es jetzt tun, oder sie werden im Dorf sein. Dann ist es zu spät.“, sprach er eindringlich. Ihre Augen wichen immer wieder an der Wand vorbei, dann nach hinten. Nufa hatte Recht. Sie musste sich beeilen. Sie drückte sich von der Wand ab, stellte sich aufrecht hin. Als sich ihre Augen begannen Millimeter für Millimeter zu schließen, erhob sich augenblicklich blau schimmerndes Licht, das sich um das gesamte Dorf legte. Kikyo schreckte auf. Dieses Gefühl, welches sie gerade erfasste. Schon lange hatte sie es nicht mehr verspürt. Sie war sich ganz sicher. Sie war hier. Ihre Augen huschten umher, ohne festes Ziel. Ihre Gedanken rasten in ihrem Inneren. So schnell, das sie fast keinen klaren Gedanken fassen konnte. Sie fühlte, dass ihr Puls sich beschleunigte. Der Kampf war derzeit nebensächlich. Ihr kam dieser Nebel schon äußerst komisch vor. Aus heiterem Himmel war dieser aufgetaucht. Es gab hiefür keine Anzeichen. Und jetzt diese Barriere. Aber wo war sie? „Du hast es ebenfalls bemerkt.“ Die Stimme von Miroku drang zu ihr durch. Sie nickte. Ein Aufschrei ließ beide aufsehen. Inu Yasha war gerade einige Meter über den Boden gerutscht. Eine der Attacken seitens Mugi konnte durchdringen. „INU YASHA-KUN!“ Aki wollte näher treten, wurde dann, wie der Rest der Freunde zu Boden gerissen. Eine starke Druckwelle hatte sie gerade getroffen. Stöhnend richteten sie sich auf. Blitze zuckten durch die Luft. „IHR MISCHT EUCH GEFÄLLIGST NICHT EIN!“, ertönte Mugis Stimme, bevor er sich wieder an Inu Yasha direkt wandte. Dieser richtete sich gerade mit dem Oberkörper wieder auf, da er durch die Druckwelle erneut auf den Boden gedrückt wurde. Sein Knurren ertönte, als er Schritte näher kamen. Ein Schatten legte sich über ihn. Ein herablassender Ausstoß erfolgte. „Hab ich es dir nicht gesagt. Gegen mich hast du keine Chance. Denn du stehst noch eine ganze Stufe unter mir, Halbblut“ Das Schwert befand sich bereits über dem Kopf des Hauptmanns. Jetzt würde er den letzten Schlag ausführen: „Jetzt wird sie endgültig mir gehören!“ „NEIN!“ Etwas traf sein Fhunn. Etwas, was die Klinge erzittern ließ und ihm dann das Schwert entriss. Kurz sah er dem Schwert nach, sah wie es auf der Erde aufkam, bevor er die Ursache erforschte. Ein Wort, ein Name erklang und seine Augen weiteten sich. Seine Bewegung stoppte. Starr sah er auf den Hanyou. Dieser blickte in die Richtung, aus der der Angriff auf Mugi erfolgt war. Sekunden später wurde Mugis Sicht verdeckt. Verdeckt von Kagome, die sich vor Inu Yasha stellte. Ihren Bogen in der einen Hand, in der anderen einen weiteren Pfeil. Sota traute seinen Augen nicht, rieb sich diese, bevor er wieder dort hin sah. Sie war da. Sie stand vor ihm. „Nee-chan!“, kam es zittrig über seine Lippen. Die Gerufene sah umgehend zu ihm herüber. Ein müdes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Otouto-chan!“ Das Zittern erfasste seinen gesamten Körper, bevor er seine Waffe fallen ließ und auf sie zu rannte, sich in ihre Arme warf. Heiße Tränen liefen über seine Wangen, als er die Umarmung seiner großen Schwester fühlte. „Ist schon gut, Sota. Shhhhh!“ Sie küsste sein Haar, bevor sie ihren Kopf umwandte, um einer Person in die Augen zu sehen. Kagome hielt die Luft an. Sie standen sich wieder gegenüber. Sie konnten wieder einander wahrnehmen. Wahrnehmen mit jeder Faser ihres Körpers. „Inu Yasha!“, glitt liebevoll über ihre Lippen. Ihre Blicke verhackten sich ineinander. Sogen den des Anderen förmlich auf. „Kagome!“, hauchte er, was ihr eine Gänsehaut einbrachte. Der Schimmer in ihren Augen versetzte ihm einen Stich. Sie litt. Genauso wie er. Der sonst so helle Glanz in ihren Augen, war fast erloschen. Flackerte nur noch unscheinbar in der dort nur noch herrschenden Traurigkeit. Sie spürte, wie ihre Augen begannen zu brennen. Mit all ihrer Liebe für ihn, sah sie ihm entgegen, legte sich zögerlich ein Lächeln auf ihre Lippen, welches von ihm sofort erwidert wurde. Seine Augen wanderten weiter, wanderten ihren Hals hinab zu ihrem Bauch. Dort konnte er die leichte Wölbung wahrnehmen. Dort wuchs ihr Kind heran. Ihr Blick glitt hinunter zu seinem Hals. Er hatte die Miko getroffen. Seine Bewegung ließ sie Aufschrecken. Was tat er? Sie konnte sehen, wie er sich erhob. Mugi hob seinen Arm. Seine Augen wichen hinüber zu seinem Schwert, als er kaltes Metall an seine Hals verspüren konnte. „Das würde ich mir an deiner Stelle noch mal überlegen.“ Katsuro funkelte ihn an. Der Hauptmann sog hierauf die Luft scharf ein. Im Moment waren ihm die Hände gebunden. Er konnte nur tatenlos zusehen. Eine Wärme durchflutete ihren Körper, als sie sah, dass er auf sie zukam. Diese Wärme hatte sie so sehr vermisst. Sie wollte ebenfalls vor treten, ihm einen Schritt entgegen gehen, als eine Stimme in ihrem Kopf erklang. –Willst du das wirklich tun?- Sie erstarrte. Diese Stimme. Es war Korins Stimme. Ohne es zu merken, verkrampften sich ihre Finger in dem Stoff von Sotas Kleidung. Dieser sah sofort auf. Konnte den Wandel im Gesicht seiner Schwester erkennen. Die Freude war gewichen. Angst legte sich darüber. Sie wirkte noch blasser. –Überlege wohl, was du tust? Soll alles umsonst gewesen sein? Willst du an ihrem Tod schuld sein?- „Nee-chan? Was….“ Er spürte, wie er weg gestoßen wurde. Kagome einige Schritte nach hinten sprang. „Kagome-chan?“ Sango sah sie irritiert an. Verwirrung lag in Kagomes Blick. Sie umschlang ihren Kopf, beugte sich nach vorne. Ein leises Wimmern trat aus ihrem Mund. Nufa war sofort an ihrer Seite. Wieso? „KAGOME!“ Schritte erklangen. Er wollte zu ihr, weshalb sie aufsah. „KOMM NICHT NÄHER, HÖRST DU!“ Aufgrund des Untertons, der in ihrer Stimme lag, hielt Inu Yasha inne. „Nicht näher!“, flüsterte sie leise noch einmal. Als Nächstes zog sie ihre kleine Armbrust. „Katsuro-kun, trete zurück.“ Dieser sah sie forschend und zugleich fragend an. „Es ist schon in Ordnung!“ Kurz erschien ein Lächeln, was sofort wieder schwand, als sie auf Mugi sah. Er zögerte kurz, dann lies der Drachen-Youkai ab und zog sich etwas zurück. Er vertraute ihr. Er wusste, dass sie sich nicht gegen sie stellen würde, auch wenn sie gerade auf der Seite des Feindes war. Wofür sie nichts konnte. Mugi bewegte sich jedoch keinen Zentimeter. Etwas in Kagomes Blick verriet ihm, dass sie bereit war, bei jeder falschen Bewegung abzudrücken. Und ohne sein Schwert, hatte er keinerlei Chance sich zu verteidigen. Seine Augen verdunkelten sich. „Was soll das?“ Doch Kagome reagierte keineswegs auf die Frage. Sie ließ ihren Blick nicht von ihm ab, und doch wandte sie sich an ihre Freunde. „Hört mir zu. Auch wenn ihr derzeit nichts wahrnehmen könnt, so wird das Dorf gerade umstellt.“ Alle horchten bei den Worten Kagomes auf. „Sie kommen aus Richtung Osten. Aber im Moment können sie hier her nicht durchdringen.“ „Weil du eine Barriere errichtet hast!“ Kagome nickte Kikyo zu. Sie wusste, dass sie sich auf Kikyo verlassen konnte. Sie spürte, was sie gerade fühlte. „Ihr müsst euch beeilen. Geht, bevor das gesamte Dorf eingeschlossen ist. Dann ist ein nochmaliger Kampf unausweichlich.“ Sie wusste, dass sie es schaffen würden, doch würde dieser Kampf extrem an ihrer Kraft zehren. Das wollte sie ihnen ersparen. Sie waren schon erschöpft genug. „VERGISS ES!“ Innerlich zuckte sie zusammen. Sie ahnte bereits, dass eine Gegenwehr von seiner Seite aus kommen würde. „Wenn wir gehen, dann nehmen wir dich mit. ICH LASS DICH NICHT HIER! HÖRST DU!“, schrie er. „Das ist nicht möglich!“, ohne jegliches Gefühl ertönte ihr Stimme. So sehr sie es sich auch wünschte. Es konnte nicht sein. Noch nicht. Würde sie jetzt zu ihnen zurückkehren, dann…. Daran wollte sie gar nicht denken. „VERDAMMT NOCH MAL! KAPIER DOCH; DASS SIE…….!“, weiter ließ sie Inu Yasha nicht sprechen. „OSUWARI!“ Der Bann tat nach langer Zeit zum ersten Mal wieder seine Wirkung, riss Inu Yasha zu Boden. Kurz sah sie zu ihm hinunter. Dort lag er, bewegte sich keinen Zentimeter. Nur seinen Kopf hatte er angehoben Jeglicher Stolz war aus seinen Augen gewichen. Mit matten und trostlosen Augen sah er sie an. Sie biss sich auf die Lippen. Schuldgefühle legten sich über sie. Ein Beben ergriff ihre Lippen, weshalb sie sich endgültig von ihm löste. Er hatte es aber gesehen. Das Schimmern in der Luft. „Wir gehen!“ Dabei sah sie Mugi an. Dieser klopfte auf seine Schwertscheide, worauf hin Fhunn in dieser erschien. Er griff vorsichtig nach Kagomes anderem Handgelenk, zog sie zu sich, bevor er sich umwandte und begann zu verschwinden. Kagome drehte sich noch mal zu ihren Freunden um. Sah alle an, wobei sie eine Person ausließ. „Bitte geht! Und passt auf euch auf!““, gab sie noch einmal von sich. Ihr Blick stoppte bei Katsuro, der immer noch in ihrer Nähte stand. „Kümmere dich bitte um ihn, Katsuro-kun!“, damit war sie verschwunden. Inu Yasha wurde nach oben gerissen. „Los, tun wir, was sie gesagt hat!“ Katsuro fasste nach seinem Arm, zog den Hanyou mit sich. Der junge Youkai wunderte sich, das keine Gegenwehr erfolgte, womit er eigentlich rechnete. Aus diesem Grund stutzte er kurz. „Inu Yasha….. ?“ Es erfolgte keinerlei Antwort. Willenlos ließ der Hanyou es geschehen. Kikyo spürte, wie in diesem Moment die Barriere verschwand. „Wir müssen uns beeilen!“ Akis Stimme ertönte. „Yohe no Hayashi!” Aufschreie:. Einige der Verfolger fielen zu Boden, andere wollten folgen, als diese inne hielten. Miroku sah nach hinten. Sie zogen sich zurück. Mugi musste den Befehl dazu gegeben haben. Ein Dankeschön legte sich auf seine Lippen, gefolgt von einem bitteren Beigeschmack. Denn die Person, der dieses Wort galt, war erneut vor ihren Augen verschwunden. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sie spürte feste Erde unter ihren Füßen. Die Schwärze begann zu verblassen. Sie roch den frischen Wind, das Grün der Blätter. Bäume umgaben sie. Sie waren immer noch im Wald. Doch wusste sie, dass sie nicht mehr an dem Ort war, an dem sie ihn gerade noch gegenüber gestanden hatten. Nein, sie war erneut fort gezogen worden. Weg von demjenigen, nachdem ihr Herz schrie. Der ihr das geben konnte, was sie so sehr vermisste. Kagome schlug ihre Augen auf. Zum ersten Mal nahm sie das Rasseln wahr. Der warme Regen, der sich über sie ergoss. Tropfen durchnässten ihren Kleidung, legten sich sanft auf ihre Haut. Alles um sie herum war vergessen, für sie vergänglich. Mit verschwommenem Blick sah sie auf, durch das Blättergetümmel, hinauf in den verhangenen Himmel. Seine Augen erschienen vor ihr. Diese verletzten Augen. So lange hatte sie diese nicht mehr gesehen. Sie hatte sich damals geschworen, dafür zu sorgen, dass er niemals wieder leiden musste. Und nun. Nun war sie selbst der Grund für sein Leid. Sie sah auf ihre Hand hinab, Zweifel krochen in ihr hoch. Zweifel, die seit Beginn ihres Weges in ihr waren, die sie bis jetzt ignoriert hatte. Sollte ihre Entscheidung wirklich richtig gewesen sein? Fest umschlang sie ihren Körper. Etwas anderes vermischte sich mit dem frischen Regen. Doch niemand konnte dies wahrnehmen. Niemand der sie hier umgab, außer ein kleines Wesen zu ihren Füßen. Ein Wesen, das sie mit großen Augen ansah, seinen Kopf an ihre Beine schmiegte. Zusammen mit dem Regen fielen sie zu Boden, verschwanden dort in der schwarzen Erde. Aus einer anderen Ecke schrie Mugi wild fluchend umher. Immer wieder sah er zu ihr hinüber. Bis nahm sie keinerlei Notiz von ihm und aufgrund des Zaubers hielt er es für besser, ihr jetzt nicht zu nahe zu kommen. Er wusste, was dann passieren würde. Mugi-sama! Hauptmann!“ Er wirbelte herum. „Sie konnten fliehen! Urplötzlich baute sich eine Barriere über dem Dorf auf.“ Mugis Augenbrauen begannen gefährlich zu zucken. Aus einer anderen Ecke kam. „KAGOME-SAMA, SIE IST VERSCHWUNDEN!“ „DAS WEIS ICH SCHON IHR IDIOTEN!“ Seine Untergebenen wirkten verängstigt. Wenn der Hauptmann in dieser Verfassung war, war mit ihm nicht zu Spaßen. Wie sollte er das bloß Takako-sama erklären. Es überkam ihn umgehend die Lust, seine Wut an etwas anderem auszulassen. Er riss sich jedoch zusammen. Er hatte heute schon zu viele Verluste einstecken müssen. Mit schnellen Schritten trat er näher an Kagome heran. War jedoch darauf bedacht, genug Abstand zu halten. Die Miko trug immer noch dieses Funkeln in ihren Augen, als sie ihm entgegen blickte. „Wir sprechen uns später!“, gab er scharf von sich. „Wir kehren in die verborgene Festung zurück!“ Er machte auf dem Absatz kehrt, verschwand zwischen den Bäumen. ~ Knarrend gab das Holz leicht unter ihren Füßen nach. Sie passierten gerade das Tor zur verborgenen Festung. Mit völlig ausdruckslosen Augen sah Kagome hinauf zu den kahlen Steinmauern. Sie kehrte an den Ort zurück, den sie mit ganzer Seele und Herzen hasste. Ihr Blick glitt umher. Das Wasser des Flusses war grau, Blasen quollen daraus hervor. Hier hatte schon seit längerer Zeit kein Wesen mehr gelebt. Alles war verdorrt. Nur einige Skelette mächtiger Bäume hatten überlebt, säumten die Mauern der Festung. Die Wesen der alten Zeit hatten den Kampf verloren. Sie musste unweigerlich an Goshinboku denken. Wie es ihm wohl erging? Sie wusste, würde er sterben, so waren sie alle dem Untergang geweiht. Die Zukunft, die sie kannte, würde es nicht mehr geben. Und immer mehr ängstigte sie dieser Gedanke. Je mehr sich die Dunkelheit über das Land legte, desto mehr gewann dieser Gedanke an Stärke. Ihr fiel auf, dass die Schreie, die seit Tagen über der Festung gelegen hatten, verebbt waren. Sie schloss daraus, dass die Youkai erneut zur Tat geschritten waren und die Menschen, von denen, wie sie ausging, die Schreie kamen, zur Erschaffung neuer Yoidore Tenshi benutzt hatte. Weitere Gedanken wollte sie daran nicht verschwenden. Sie konnte einfach nicht noch mehr Leid sehen, hören. Sie spürte, wie sie in die Tiefe zu fallen drohte. Ein Licht lenkte sie ab, ließ Kagome sich umdrehen. Sie durfte dem Drang nicht nachgeben. Sie musste stark bleiben, denn sonst hätten sie mit ihr ein leichtes Spiel. Jemand trat neben sie, fasste sie am Arm. Da keine Bedrohung ausging, griff der Zauber nicht ein. Ihr Gesicht schnellte zur Seite. „Ich habe Befehl, euch in den Westflügel zu bringen, Kagome-sama. Nufa du auch. Der Hauptmann wird nachkommen!“ Voller Hass sah Kagome Yunto an, folgte ihm jedoch ohne ein Widerwort. ~ Während dessen trat Mugi in den großen Saal ein. Takako hatte ihn nicht gerufen, doch wusste er, dass es besser war sich gleich bei seinem Herrn zu melden. Leise schloss er die mächtige Tür, trat durch den Saal, auf den prächtigen Stuhl zu, der am Ende des Saals von schweren Vorhängen umgeben, stand. Die Gestalt, die dort saß, hatte bisher noch nicht seine Augen geöffnet. Die Schritte waren verklungen. Mugi ging umgehend auf die Knie. Seinen Blick auf den Boden gewandt. „Erhebe dich, Hauptmann!“ Er tat, wie ihm geheißen. „Ich grüße euch Takako-sama.“ Takako erhob sich ebenfalls aus seinem Stuhl, sah mit düsterem Blick auf seinen Hauptmann. Dieser spürte, wie ihn die Augen seines Herren durchbohrten. Er wusste bereits, was vorgefallen war. So wie er es sich gedacht hatte. Mugi räusperte sich kurz. „Takako-sama, lasst mich…..!“ „SCHWEIG!“, fuhr er ihn an. „Du brauchst mir nicht dein Versagen zu erklären, Mugi. Mir wurde hiervon bereits Bericht erstattet und ich muss sagen: ICH BIN ENTTÄUSCHT!“ Mugi sah beschämt zur Seite. „Verzeiht!“ Takako schritt an ihm vorbei. Versuchte, seine Wut in Zaum zu halten. „Du hattest klare Befehle! Wärest du nicht der Hauptmann meiner Truppen, du wüsstest, was nun auf dich zukommen würde!“ „Ja!“, äußerte Mugi klar und deutlich. Es würde ihm hier und jetzt den Tod bereitet werden. „Ich lasse nicht zu, dass du dich durch diese Miko beeinflussen lässt. Du solltest sie alle töten. Dieses Mal keine Überlebenden, keine Ausnahme!“ Scharf sah Takako den Hauptmann hierauf wieder an. Mugi erwiderte nichts, senkte nur sein Haupt. „Wie du weist, sind mir deine Gefühle ihr gegenüber bekannt. Aus diesem Grund und aus anderen Gründen, habe ich sie hierher bringen lassen. Aber wie die jüngsten Ereignisse gezeigt haben, ist sie Inu Yasha immer noch verfallen. Du solltest vielleicht…“ „Das ist sie nicht!“ , knurrte Mugi. Erzürnt funkelte Takako seinen Hauptmann an. Dieser verneigte sich noch tiefer vor ihm. „Verzeiht.“ „Hauptmann, ich werde nicht zulassen, dass sie alles gefährdet. Ich werde daher nicht mehr dulden, dass sie an einer deiner Missionen teilnimmt. Sie wird ab jetzt das Schloss nicht mehr verlassen. Zumindest vor erst. Ich hoffe für dich, dass du dieser Anweisung Folge leisten wirst.“ Natürlich, Takako-sama.“ Er nickte. „Dann kannst du dich jetzt zurückziehen Morgen wirst du noch einmal in die Dörfer aufbrechen und deinen Auftrag zu Ende führen.“ Mugi erhob sich, wollte sich bereits abwenden, als er nochmals inne hielt. „Kagome benötigt noch Zeit sich einzugewöhnen. Ich werde mit ihr sprechen.“ Takako wandte sich von Mugi ab. Er wusste, dass dies nie passieren würde. Korin hatte bereits einiges unbemerkt versucht, doch Kagome war nicht so leicht zu kontrollieren. Ihr Wille war stark, zu stark. Daher wollte er es auf eine andere Weise versuchen. Ein hinterhältiges Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Dann sprich in einem ruhigen Ton mit ihr. Schwangere Frauen sollten sich nicht aufregen.“ „Was?“ Mugi horchte auf. Geschockt erstarrte er in seiner derzeitigen Position. „Was habt ihr gerade gesagt?“ Takako sah über seine Schulter zurück. „Du wusstest nicht, dass sie schwanger ist?“ Verwirrt schüttelte Mugi seinen Kopf. „Wer…..?“ Er hielt inne. „Muss ich dir diese Frage noch beantworten?“ Wut stieg in ihm auf. Unermessliche Wut. „Diese…..“ Sie trug sein Kind unter ihrem Herzen. Das Kind dieses verdammten Bastardes. Die ganze Zeit war er betrogen worden. Betrogen und belogen. Takako konnte das Schnauben vernehmen, die schweren Schritte, die durch die Halle eilten. Zufrieden wandte sich der Herrscher über die Yoidore Tenshi um. Dieses Mal, so wusste er, würde sein Plan nicht fehlschlagen. ~ Nervös trat sie von einen Fuß auf den anderen. Ihr ungutes Gefühl nahm von Minute zu Minute zu. Sie befand sich ein einem der großen Zimmer des Westflügels. Zu ihrer Linken strahlten ihr Kerzen entgegen, die eine reich gedeckte Tafel zierten. Sie nahm den Geruch der Speisen wahr. Und so verlockend diese auch aussahen, sie würde keinen Bissen davon herunter bekommen. Zum wiederholten Male wurde sie von einem der Bediensteten aufgefordert Platz zu nehmen. Eins der wenigen Worte, die sie sprachen. Doch sie ignorierte die Stimme. Ein immer stärker werdendes Gefühl nahm langsam überhand. Das Wort Panik bezeichnete dies am aller besten. Sie trat ans Fenster, sah hinaus, um sich zugleich wieder abzuwenden. Kagome fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Ihr Magen fühlte sich flau an. Neben ihrer jetzigen Besorgnis, machte ihr ihre letzte Begegnung mit Inu Yasha und ihren Freunden schwer zu schaffen. Sie hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als ihn wieder zu sehen. Jetzt jedoch wäre es ihr lieber gewesen, sie nicht gesehen zu haben. Ihn nicht gesehen zu haben. So wäre das hier alles etwas einfacher zu ertragen. Die Verwirrtheit ihres Herzens hätte nicht noch mehr zugenommen. Doch stattdessen, wurde es immer schlimmer. Heftig stieß sie die Luft aus. Nufa saß auf einem der Stühle. Er hatte aufgeben, zu erraten, wohin die Miko sich als nächstes bewegen würde. Ihre Hand ruhte jetzt auf ihrem Bauch. Sie ging im Kreis, fühlte sich so etwas besser. Schritte aus dem Flur, ließen sie hochschrecken. Schnell trat sie zurück, fiel fast über die Truhe, die sich ebenfalls im Zimmer befand. Ihre Hände krampften sich in die Stuhllehne vor ihr. Mit Herzklopfen sah sie auf die Tür, hoffte, dass sich diese nicht zur Seite bewegen würde. Doch ihrem Flehen wurde kein Gehör geschenkt. Mit gewaltiger Wucht wurde die Tür aufgerissen. Panische Angst packte sie, als sie in die Augen von Mugi blickte. Dieser sagte zunächst nichts. Beäugte einfach nur die junge Frau, legte seinen Kopf schräg. Denn zum ersten Mal konnte jetzt auch er die Veränderung an ihr erfassen. Ein undefinierbares Grinsen legte sich auf seine Lippen, das Kagome erschaudern lies. Nufa war sofort an ihrer Seite, so wie Kagome es ihm geheißen hatte. Denn sie wusste, dass dem kleinen Kerl ebenfalls eine Strafe drohte, sollte sie ihn nicht beschützen. „Lasst uns alleine!“ Sofort entfernten sich alle. Mit einigen wenigen Schritten, war er heran getreten, zog den Stuhl zurück, um sich auf diesem nieder zu lassen. Kagome stand immer noch regungslos am anderen Ende des Tisches. „Willst du dich nicht setzen?“ Unkontrolliert zuckte sie zusammen, sah dann auf. Mugi hob seine Hand, deutete an, dass sie Platz nehmen sollte. Langsam tat sie, wie er ihr geheißen hatte. Die Stimmung in diesem Raum war zum zerreisen gespannt. Mugi griff nach einem Weinglas, schwenkte es in seiner Hand hin und her. Die junge Miko ließ er dabei nicht aus den Augen. Kagome zog Nufa, der auf ihrem Schoß saß, noch mehr an sich. Das einzige Geräusch neben dem Knistern des Feuers, das Kagome vernahm, war das wilde Klopfen ihres Herzens. „Wie ich sehe, hast du dein Geschenk noch gar nicht geöffnet.“ Kagome sah auf den Tisch hinunter. „Öffne es.“ Langsam hoben sich ihre Hände. Sie spürte das weiche Holz des Deckels, als sie diesen beiseite schob. Ihre rehbraunen Augen weiteten sich, als sie den Inhalt erkannte. Ein roter Stein in Form eines Blutstropfens. Vorsichtig berührte sie den Anhänger, der an einer silbernen Kette befestigt war. Diese Aura, die von ihm ausging. Sie hatte bereits eine ähnliche kennen gelernt. „Woher stammt sie?“ „Nun ich hätte erwartet, etwas wie “Sie ist wunderschön“, oder zumindest was ähnliches zu hören!“ Schwungvoll stand er auf, trat näher an die Miko heran. Kagome neigte sich hierauf weiter zurück, bis sie Widerstand spürte. „Willst du sie nicht umlegen?!“ Seine Stimme klang so ruhig und freundlich. So wie Kagome sie kannte und doch riet ihr ihre innere Stimme, darauf nicht herein zu fallen. Ihre Hand glitt zu ihrem Hals, sachte strich sie über ihr Dekolleté. Ihre Finger umschlagen das Amulett. „Mugi-kun, ich danke dir. Aber du weist, dass ich das nicht tun werde.“ Sie schreckte auf, als ein Klirren erklang. Silbernes Geschirr und Gläser waren zu Boden gefallen. Ihr Körper versteifte sich, als sie wieder auf sah. „Fühlst du dich ihm immer noch verbunden! Er war bis jetzt nicht einmal fähig, dich zurück zu holen.“ Tief bohrten sich seine Blicke in sie hinein. „Oder ist es, weil du dich ihm gegen über verpflichtest fühlst?“ Kagome richtete sich auf. Was meinte er damit? „Verpflichtet, weil du sein Kind in dir trägst? Das Kind dieses Bastards.“ Kagome schnappte nach Luft. Bisher hatte sie versucht, es so gut wie möglich vor Mugi zu verbergen. Zu groß war ihre Angst gewesen, was passieren könnte, falls er es herausfinden würde. Und sie wusste auch, dass Takako bis jetzt verhindert hatte, dass Mugi es sehen konnte. Bis jetzt……. Doch jetzt war es zu spät „Was bist du doch ein elendes Miststück!“, schnarrte seine Stimme. Er trat einen Schritt auf sie zu, hielt dann inne. Er konnte jetzt bereits den Zauber spüren, der sich wie eine Wand vor sie legte. Mit eiskalten Augen stierte er sie an. Lies seinen Blick über ihren Körper wandert, bevor dieser an ihrem Bauch inne hielt. Die Miko konnte sich denken, woher Mugi dies wusste. Warum er jetzt die Veränderung an ihr sehen konnte. „Nach allem was ich für dich getan habe! WIE KONNTEST DU NUR!“, brüllte er los, riss zugleich den Tisch in seiner unmittelbaren Nähe um. Kagome schrie vor Schreck kurz auf, fasste sich jedoch schnell wieder. „DRECKSSTÜCK!“, brüllte Mugi weiter. Sie trat hinter den Stuhl. „HÖR AUF!“ „WIESO SOLLTE ICH!?“, fuhr er völlig außer sich weiter. Sie würde ihm dieses Mal nicht so einfach davon kommen. Kagome schluckte zunächst schwer, spürte dann jedoch, wie sich die Worte in ihrem Mund legten. Sie musste sie nur noch aussprechen, was sie auch tat. „Wofür sollte ich dir dankbar sein, Mugi-kun?“, setzte sie ihm entgegen. „Du hast dich auf die Seite des Feindes gestellt. Hast ihnen so ermöglichst, mich von meinen Freunden zu trennen. Nicht zu vergessen, den Schmerz, den du deiner Schwester zufügst. Yu liebt dich. Du bist der Einzige, den sie noch hat. Willst du das wirklich alles aufgeben? Warum nur? WENN DU WEITERHIN DIE AUGEN VERSCHLIEST UND NUR AN DICH DENKST, WIRST DU ALLES IN DEN UNTERGANG TREIBEN! Siehst du das nicht?“, sie hoffte zu ihm durchdringen zu können. „Huh, dass ich nicht lache. Dies war meine eigene Entscheidung Mein eigener Wunsch. Wenn hier einer alles falsch versteht, dann bist du das, Kago-chan!“ Sie sah ihn verwundert an. Was wollte er ihr jetzt schon wieder damit sagen? „Warum braucht dich Inu Yasha? Na! Ich werde es dir sagen. Du bist die Wiedergeburt seiner verflossenen Liebe. Die Wiedergeburt Kikyos und ebenfalls kannst du die Juwelensplitter aufspüren. Ist das nicht die perfekte Kombination?! Wobei ich das nicht ganz verstehe. Wieso hat er dich gewählt? Kikyo ist tot. Er könnte mit ihr ewig leben.“ Hart schmetterte er ihr diese Worte entgegen. Sie fühlte sich für Bruchteile in die Vergangenheit zurück versetzt. „Ich dagegen liebe dich so wie du bist.“ „Was bildest du dir ein, darüber ein Urteil abzulegen!“, fauchte sie. „Du weist doch überhaupt nichts. Nennst du das hier Liebe?! Ist dir inzwischen jedes Mittel recht? Du tötest Menschen! Menschen, die deine sowie meine Vorfahren sein könnten. Verdammt, Mugi-kun, komm wieder zu dir.“ „Er nutzt dich doch nur aus, um das zu erreichen, was er will. Und du, du lässt dich von ihm einwickeln. Wie dumm bist du nur, Kago-chan. Öffne du doch deine Augen. Ich weis, dass du in einem Inneren spürst, dass du hier her gehörst, an meine Seite.“ Kagome musterte ihn nach dieser Aussage kritisch. Hatte er jetzt vollkommen den Verstand verloren? „Egal was du sagst, oder tun wirst, Mugi-kun. Ich werde immer das sein, was ich will, was mein Schicksal von mir verlangt. Das ist das Leben, wofür ich mich entschieden habe. Ich werde niemals das sein, was du von mir denkst. Ein Wunschbild in deinem Kopf!“, entgegnete sie ihm ruhig. „So wie ich auch deine Gefühle nicht erwidern werde. Ich liebe Inu Yasha!“ Diese Stimmlage brachte Mugi noch mehr in Rage. Er war der Hauptmann über Takakos Heer. Einer der mächtigsten Männer in diesem Land und sie wies ihn immer noch ab, für einen verdammten Hanyou, der nicht einmal in ihrer Zeit existierte. Sie konnte sehen, wie sein gesamter Körper erzitterte. Unheimlich wirkte er in diesem Moment auf sie. „Mugi-kun, ich bitte dich. Denke an Yu-chan. Sie liebt dich. Du bist ihr großer Bruder. Du musst mit ihr zurückkehren: Du und sie gehören in diese Welt noch weniger als…..“ „HALT DEIN VERDAMMTES MAUL!“ Gleichzeitig zog er Fhunn, hielt es in ihr Richtung. Ein Knistern legte sich in die Luft. Der Zauber wurde stärker. Geschockt sah Kagome in seine Richtung. War es jetzt schon so weit gekommen? Sie schreckte zurück, neigte ihren Kopf leicht zur Seite, denn in diesem Moment traf sie die Erkenntnis wie ein Faustschlag. Sie würde mit Worten nichts mehr erreichen können. Er hatte sich schon zu sehr von der Dunkelheit verführen lassen. Das Schwert Fhunn, hatte schon zu sehr Macht von ihm ergriffen. Er selbst, wurde mehr und mehr zu einem Dämon. Ein Dämon, den man fürchten musste. Seine menschliche Seite wurde mehr und mehr verschluckt. Wenn er sich nicht bald wehren würde, wäre alles zu spät. „Es ist alles gesagt!“ Er sah durch sie hindurch, als er seinen Kopf anhob. „WACHEN!“ Die Tür wurde geöffnet. „Bringt Kagome-sama auf ihr Zimmer.“ Er wollte bereits gehen, als er sich nochmals umwandte. „Ich empfehle dir, auf das Balg Acht zu geben, sobald es auf der Welt ist!“ Kagomes Körper versteifte sich bei dieser Aussage. Ihr Blick verfinsterte sich. Doch Mugi war bereits verschwunden. Wenige Minuten später trat sie in das ihr zu Verfügung gestellte Zimmer ein. Die Tür wurde geschlossen, ein Klicken folgte. Sie war eingeschlossen Ihr Körper erbebte, ihre Lungen schienen zu zerreißen, je mehr sie versuchte Sauerstoff hinein zu pumpen. Sie fühlte, wie ihre Beine weich wurden. Sie begann zu schwanken. Schnell griff sie zur Seite, versuchte Halt zu finden, um sich abzustützen. Sie griff ins Leere. Ein kurzes Aufbäumen erfolgte. Sie versuchte sich zu wehren. Doch es half nichts. Die Kraft verließ sie und ihr wurde schwarz vor Augen. Nicht einmal mehr Nufas Schrei drang zu ihr hindurch. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Langsam ließ er sich am Flussufer nieder. Er vermied jedoch in das spiegelnde Wasser hinein zu schauen. Denn er wusste, dass er nicht sein Spiegelbild darin erkennen würde. Er würde ganz alleine sie sehen. Daher sah er lieber hinauf in die unendliche Schwärze, die derzeit sein Innerstes wieder gab. Seit dem sie gegangen war, hatte nichts seine Stimmung anheben können. Er musste unausstehlich sein. Er lachte bitter auf. Aber er konnte einfach nichts dagegen tun. So sehr er es auch wollte. Er fühlte sich matt und kraftlos. Mehr als jemals zuvor. Das warme Nass umschloss vollständig ihren Körper. Gedankenverloren war ihr Blick. Nichts schenkte sie ihre Beachtung. Nicht einmal die Wärme nahm sie wahr, denn auch diese konnte die derzeit herrschende Kälte in ihrem Herzen nicht erreichen. Nur er alleine war dazu fähig. Tränen stiegen in ihr hoch. Ein Versuch nach dem Anderen folgte von ihr, diese wegzublinzeln. Doch einige verfingen sich in ihren Wimpern, gelangten somit hinaus, kamen leise auf der Oberfläche auf. Sachte strich sie sich mit den Händen über ihre Oberarme. Ein Erzittern überkam sie. Schon vor der Abreise mit Mugi, hatte sie die Ohnmachtsanfälle gehabt, jedoch noch nie so intensiv wie wenige Stunden zuvor. Ihr Kopf hing schlaff zur Seite. Selbst ihre Haare, die ihr wirr ins Gesicht fielen, störten sie nicht. Voller Sehnsucht schaute er in die Ferne. Dort irgendwo war sie. Was sie machte wusste er nicht. Er wusste nicht einmal, ob mir ihr, mit seinem Kind, alles in Ordnung war. So viele Fragen hatte ihre letzte Begegnung aufgeworfen. Fragen die er nicht gebrauchen konnte, legten sich zu den bereits bestehenden hinzu. Er senkte leicht seinen Blick. Beobachtete das Gras, das sich durch den Wind hin und her wiegte, bevor er seine Augen schloss. Sie hatte es ihm gleich getan. Sachte hob sie ihren Arm aus dem Wasser heraus, streckte diesen aus. Ihre Fingerspitzen glitten durch die Luft, bis sie etwas fühlen konnte. Zärtlich schlagen sich ihre Finger ineinander. Ihre Fingerkuppen strichen sanft über den Handrücken des Anderen. Wohlige Wärme griff auf sie über. Wärme, die sie so vermisst hatte. Sie setzte sich mit ihrem Oberkörper mehr auf, so dass nur noch die Spitzen ihres schwarzen Haares die Wasseroberfläche berührten. Er spürte die Wassertropfen, die von ihren Fingern auf die seine hinüber glitten. Auch wenn es nur ein Hauch war, so konnte sie es wahrnehmen. Seinen Duft. Der Geruch von frischem Gras und des Waldes, kurz bevor der Morgen anbrach, der ihn immer umgab. Ein zartes Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er seine Hand leicht zurück zog, um sofort wieder die Berührungen ihrer Hand zu genießen. Liebevoll strich sie ihm über die Handinnenfläche, bevor sich ihre Finger aufeinander legten, um kurz darauf wieder miteinander verschlungen zu werden. Beide genossen einfach nur den Moment. Den Bruchteil der Zweisamkeit, der ihnen geschenkt wurde. Keiner der Beiden öffnete seine Augen. Zu groß war die Angst, den Anderen in diesem Augenblick zu verlieren. Sie konnte fühlen, wie er sich mehr zu ihr zog. Wie sich seine andere Hand auf ihre Wange legte, diese streichelte. Kagome seufzte leise auf. Der Druck der Tränen vergrößerte sich immer mehr. Auch wenn keine weiteren hervor getreten waren, so konnte er sie riechen. Sie nahm seinen Atem auf ihrer Haut war. Seine Lippen, die sich auf ihre Stirn legten, ihre Nasenspitze streiften, bevor diese ihre Lippen berührten. Sein Kuss, so sanft und liebevoll. Die Süße, die von diesem ausging. Minuten vergingen, bis er sich von ihr löste, mit seinem Daumen über ihren samtweichen Mund fuhr. Inu Yasha vernahm ihren Kuss, den sie seiner Fingerspitze schenkte. Sie wussten, dass es gleich vorüber war. Sie sich wieder trennen mussten. „Komm zurück zu mir!“, flüsterte er. Ein Schluchzen erklang hierauf. Ein leises Plätschern, das von ihren Tränen zeugte. „Ich kann nicht.“ „Kagome!“ Sie konnte das Flehen in seiner Stimme vernehmen. „Ich brauche dich!“ Lass mich nicht alleine, schrie ihre Stimme im Inneren, doch aussprechen konnte sie dies nicht. Niemals würde sie zulassen, dass ihm etwas passierte. Daher presste sie ihre Augen noch intensiver zusammen. „Verzeih mir, Inu Yasha. Das im Dorf……… Es ist doch nur, weil………..!“, Zittrig erklang ihre Stimme, versagte dann vollständig. Er konnte ihre Verzweiflung spüren, die Angst, die sie umklammerte, an der sie drohte zu zerbrechen. Er wusste, dass sie nicht so stark war, wie sie immer tat. Er wollte sie nicht so zurücklassen. Nicht jetzt, nicht in diesem Moment. Schnell schlug er die Augen auf. Gerötete Augen, für ihn so unendlich tief, sahen ihn an. Silbern schimmernde Perlen benetzen ihre Wangen. Ihr Anblick schmerzte ihn. „Ich werde dich zurückholen! Koste es was es wolle.“ Schnell umschloss er nochmals ihr Gesicht. Sie begann sanft zu lächeln. Ihre Hand legte sich auf die seine. Er hatte immer an sie gedacht, ohne Unterlass. Es tat so gut, sie zu fühlen. „Warte auf mich!“ „Inu Yasha!“, stieß sie bebend hervor, bevor er vor ihren Augen verblasste. Er befand sich wieder am Flussufer. Sein Blick ruhte auf seiner Hand. Ein einzelner Tropfen war zurück geblieben, funkelte ihm entgegen. Die Wärme, die sie gerade noch fühlen konnte, verschwand und zugleich wusste sie, dass er gegangen war. Beide versanken in dem Gedanken an den Anderen, um sich so Trost zu spenden. ~ „Er wird immer mehr zum Einzelgänger!“ Sango sah besorgt von dem Hügel, auf dem sie sich nieder gelassen hatte; hinunter. „Und seine Launen werden auch immer unberechenbarer. Es ist schlimmer als damals. Selbst bei Kikyo war er niemals so in Rage.“ „Was meinst du damit?“ Miroku sah sie fragend an. „Ganz einfach. Er verheimlicht uns etwas.“ Der Hoshi musterte sie kritisch, sah dann zu dem Hanyou hinüber. Wenn er so darüber nach dachte…… „Du könntest mit deiner Vermutung Recht haben. Aber was willst du tun?“ „Nichts!“, gab sie leicht deprimiert von sich. „Wir werden warten müssen, bis er sich uns anvertraut. Das Einzige was wir tun können, ist für ihn da zu sein.“ Miroku nickte, zog Sango in seine Arme. „Das weiß er.“ Die Taijiya seufzte leise. „Am liebsten hätte ich sie fest gehalten: Einfach ihre Hand gepackt und mit gezogen.“ Miroku lauschte. „Es schmerzte zusehen zu müssen, wie sie wieder verschwunden ist. Sie sah so blass aus. So habe ich sie noch nie gesehen.“ Sie hielt inne. Gerade war ihr etwas aufgefallen. Kagomes Aussehen, hatte sich verändert. Im Eifer des Gefechtes war es ihr nicht aufgefallen, aber jetzt,……… Wenn sie noch einmal darüber nach dachte….. Langsam löste sie sich aus Mirokus Umarmung. Der Hoshi blickte sie verwundert an. Sango war völlig konzentriert. Ihr Blick war fest zu Boden gerichtet. „Sollte es wirklich so sein?“, murmelte sie, während sie zu Inu Yasha hinüber sah. „ Sango, was ist denn?“ Sie griff nach der Hand des Hoshis. „Miroku, komm mit!“ Zugleich sprang sie auf, zog den Hoshi den Hügel hinab. Sie brauchte Gewissheit. Schnellen Schrittes trat sie auf den Hanyou zu, ließ sich letzten Endes neben ihm nieder. Miroku wusste gar nicht, was gerade los war. „Was willst du Sango?“, knurrte Inu Yasha. „Ich will, dass du mir eine Frage beantwortest.“ „Und die wäre?“ „Versprich mir zunächst, ehrlich zu sein.“ Verwirrt sah er sie an. „Versprich es!“ Nach kurzem Zögern, willigte er ein. Sango holte tief Luft. „Kagome-chan, sie…..HEY!“ Sie packte nach seinem Ärmel, verhinderte so, dass er das Weite suchte. „Vergiss es, du verschwindest jetzt nicht. Du bist uns die letzte Zeit so oft aus dem Weg gegangen. Also setzt dich!“ Aufgrund der Tonlage, die Sango angeschlagen hatte, ließ er sich wieder fallen. Selbst Miroku war zurückgezuckt. „Also noch Mal!“ Sango sah ihn scharf an. „Sie ist schwanger, nicht wahr?“ Miroku glaubte sich verhört zu haben, weshalb er den Kopf schüttelte. „Wie… Wie bist du darauf gekommen?“ Allein diese Fragestellung bestätigte Sango alles. ‚Miroku klappte der Mund auf. „Andere bemerken es vielleicht nicht, aber mir ist es nicht entgangen.“ Sie begann zu lächeln, ihm zuzuzwinkern. Miroku schnappte immer noch nach Luft, als er sich neben seinen Freunde setzte. Mit einem Blick, der nicht zu deuten war, sah er Inu Yasha entgegen. „Ist irgendetwas?!“, keifte dieser. „Tja, wer kann sich schon denken, dass ein Grießgram wie du, Vater wird.“ Dabei grinste er breit. „Keh!“ Der Hanyou wandte seinen Blick ab. „Wir werden noch etwas bei dir bleiben.“ Und auch wenn er es nicht laut aussprach, wussten sie, was er sagen wollte, als er leicht nickte. *** Tja, dass war es dann mal wieder von mir. Sagt mir, wie ihr das Kapitel gefunden habt. Eure Meinung interessiert mich wie immer brennend. Und auch das nächste Kapitel dauert nicht mehr so lange. Ich verrate schon mal, dass es eine Überraschung geben wird. Welche verrate ich natürlich nicht. Da kann ich nur sagen, abwarten....^^ Also dann bis zum nächsten Kapitel. Ganz liebe Grüße Kapitel 19: Die Zeit der Rückkehr ist gekommen ---------------------------------------------- So es geht weiter. Gleich zu Anfang dieses Kapitels, gibt es einen kleinen Zeitsprung. Aber keine Panik nicht all zu weit. Aber ihr werdet es selbst sehen, wenn ihr anfangt zu lesen. ^^ Also dann mal los…. Die Zeit der Rückkehr ist gekommen Ihre tiefgrünen Augen glitten entspannt über die nahe Umgebung. Ihre Hände waren um ihren Körper geschlungen, so als wollte sie sich selbst Wärme schenken. Man konnte auf den ersten Blick erkennen, dass sie vollkommen abwesend war. Der Wind spielte mit ihrem roten Haar. Warf ihre Zöpfe wild umher. Das weiße Fell, welches sich um ihre Schultern schmiegte, wurde aufgeworfen, bevor es sich wieder zurücklegte. Leicht senkten sich ihre Lider, bevor sie sich wieder anhoben. Die ersten Sonnenstrahlen legten sich auf ihre Haut, ließ sie fast erstrahlen. Ayame nahm das, was um sie herum geschah, jedoch nicht wahr. Sie bemerkte nicht einmal, dass sie von einer Peson beobachtet wurde, so sehr war sie in sich gekehrt. Die weitere Person hatte sich bereits seit geraumer Zeit an einen Baumstamm hinter ihr gelehnt und sie einfach nur angesehen. Dabei hatte er die Umgebung immer wieder im Auge behalten. Schützend hob er seine Hände, um seine Augen vor der aufsteigenden Sonne abzuschirmen. Durch das Licht geblendet, hatte er nicht gesehen, dass die junge Wolfsdämonin sich ihm zuwandte und versuchte ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. Erst als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, erhob er sich, begann zu lächeln. Langsam schritt er auf sie zu, küsste sie sanft auf die Stirn. „Und was haben sie dir erzählt?“ Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust. Schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Sie bleiben stumm………. Wie die Wochen zuvor,…………..einfach stumm.“ Er konnte die Verbitterung aus ihrer Stimme heraus hören, weshalb er ihren Kopf anhob, seine Hand unter ihr Kinn legte. Sie sorgte sich, genauso wie alle anderen. „Die Bäume sind verstummt.“, sprach sie nochmals. Tränen standen ihr in den Augen. Liebevoll und zugleich mitfühlend sah Koga Ayame an. „Wir werden siegen. Mach dir nicht so viele Gedanken!“, flüsterte er noch, bevor er sich zu ihr hinunter beugte und sie sanft küsste. Obwohl auch er zugeben musste, dass er sich des Sieges nicht mehr so sicher war. ~ „Hat jemand Ayame gesehen?“ Yu trat auf Sango und Aki zu. „Sie ist ganz in der Nähe.“, antwortete die Dämonin hierauf. „Koga ist bei ihr. Wieso?“ „Ich habe mir Sorgen gemacht. Sie hat heute Morgen vor Sonnenaufgang das Lager verlassen.“ Aki kräuselte die Stirn. Sango sah genauso drein. Ayame besaß die Fähigkeit, die Stimmen der Bäume, des Windes, der Natur zu hören und sie zu deuten. Doch in den letzten Wochen war nichts mehr zu hören. Kein Flüstern. Kein einziges Wort. Alle wussten, dass es die Wolfsdämonin immer mehr und mehr beunruhigte. Denn so hatte sie auch nichts mehr über jene in Erfahrung bringen können, die einst an ihrer Seite gekämpft hatten. Über Freunde, über den Wolfsclan. Niemand von ihnen wusste um ihr derzeitiges Befinden. „Es wird immer ruhiger. Selbst der Wald scheint immer mehr zu verblassen. Die Umgebung scheint fast unwirklich zu werden.“ Kikyo sah sich um. „Sie haben Angst vor dem, was sich zusammenbraut und ziehen sich zurück, so wie viele andere Wesen.“ Alle wussten, was sie damit sagen wollte. Es würde nicht mehr lange dauern. Takakos ultimativer Schlag stand unmittelbar bevor. Wann dieser jedoch erfolgen sollte, wusste keiner von ihnen. Katsuro beobachtete die drei Frauen, lauschte ihrem Gespräch, bevor er sein Blick abwandte und über die Hütten schweifen ließ. Hier hatten sie ihr Lager errichtet. Unmittelbar in der Nähe der Grenze zu Takakos Reich. Nach einer gewissen Zeit war ihnen bewusst geworden, dass sie durch das umher Irren nichts herausfinden würden. Also hatten sie beschlossen, einen festen Ort zu beziehen, um von dort Informationen einholen zu können. Ebenfalls konnte sie sich somit den Beobachtungen des Rates entziehen. Sie standen immer noch mit einigen aus dem Bau in Kontakt. Jene, denen sie vertrauen konnte, die sie mit Informationen aus der Dreigipfelburg versorgten. Sie über alles im laufenden hielten. Doch hatten sie auch hier seit Wochen nichts mehr gehört. Er sog die Luft ein. Lehnte sich noch weiter gegen die Wand, bevor sein Blick auf Inu Yasha fiel. „Was ist bloß in letzter Zeit wieder mit dir los?“, brummte Katsuro leise zu sich selbst. Er sah in letzter Zeit noch verbissener aus, als zuvor. Irgendetwas anderes außer Kagomes Abwesenheit bereitete ihn Sorgen, sogar sehr große Sorgen. Doch niemand konnte sagen, was es war. Kein Wort ließ der Hanyou verlauten. Sein Blick glitt zu Sango hinüber. Sie war eine der Wenigen, mit dem sich der Hanyou länger unterhielt. Sie musste etwas wissen. Da war er sich ganz sicher. Aber auch aus ihr hatte er bis jetzt nichts heraus bekommen. „Gib es auf!“ Katsuro sah zur Seite. Shippo sowie auch Sota und Kohaku gestellten sich zu ihm. „Er ist stur wie eh und je. Wenn er nicht sagt was los ist, musst du es akzeptieren. Gib es auf, darüber nachzugrübeln. Denn so findest du auch keine Antwort.“ Katsuro erwiderte hierauf nichts. Er wusste, dass Shippo Recht hatte. Und doch….. Inu Yasha bemerkte bereits seit geraumer Zeit, dass Katsuro ihn ins Auge gefasst hatte. Doch sah er keinen Grund, irgendeine Reaktion oder Andeutung zu zeigen. Sollte er ihn doch so viel beobachten, wie er wollte. So würde er auch nichts in Erfahrung bringen. Er seufzte leise auf, hob seinen Kopf an, um in den blutroten Himmel zu sehen. Die Sonne war erst vor wenigen Minuten vollständig aufgegangen. Ein weiterer Tag war angebrochen. Ein Tag ohne sie an seiner Seite. Weitere sechs Monate waren seit ihrem letzten Treffen ins Land gezogen. Seit dem hatte er kein Lebenszeichen mehr von Kagome erhalten. Es gab keinerlei Quellen. Sie hatten sich bisher immer gegen Takako widersetzen können, einige seiner Angriffe vereiteln können. Sie wussten, dass er auf der Suche nach ihnen war, doch hier waren sie gut geschützt. Kikyo sowie auch Miroku sorgten dafür. Niemand würde sie so leicht finden können. Auch nicht jene, denen sie vor einiger Zeit den Rücken gekehrt hatten. Und doch hatten sie bisher keinen brauchbaren Hinweis gefunden, die sie näher an Takakos Vernichtung heran bringen könnte. Nicht einmal mehr Mugi hatten sie zu Gesicht bekommen. Alle wussten, dass sie der schlafenden Bosheit im Norden nicht trauen konnten. Irgendetwas ging dort vor. Etwas, was sie schon sehr bald zu spüren bekommen sollten. Und einen Alleingang wollte er nicht wagen. Er hatte es damals Sesshomaru versprechen müssen. Und so schwer es ihm fiel, hielt er sich daran. Er hing völlig seinen Gedanken nach, als seine Ohren kaum merkbar zu zucken begannen. Zunächst nur ganz leicht, neigte er seinen Kopf immer weiter zur Seite, bevor er diesen vollständig abwandte und hinter sich in den Wald hinein blickte. Seine Augen suchten jeden kleinen Fleck ab. Er konnte etwas spüren. Nicht nur das. Er hatte etwas gehört. Eine innere Unruhe überkam ihn, die er seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte. Er musste dem auf den Grund gehen. Langsam erhob er sich. Ein düsterer Blick über seine Schulter folgte und er wusste, dass ihm niemand folgen würde. So vermutete er zumindest. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Zunächst widerwillig öffnete sie ihre Augen. Ein leises Blubbern drang an ihre Ohren. Leicht hob sie ihren Kopf an, sah in zwei goldbraune Augen, die sie anstrahlten. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Ein freudiges Quieken ertönte hierauf. Sie beugte ihren Kopf weiter nach unten, berührte mit ihrer Nasespitze, die des kleinen Wesens, das dort neben ihr lag. „Was ist los, mein Herz? Willst du nicht mehr schlafen?“, flüsterte sie liebevoll. Zwei kleine Hände erhoben sich in die Luft, betasteten tollpatschig ihr Gesicht. Sie lachte auf. Wie sehr sie dieses kleine Wesen neben sich liebte. Es hatte ihr die Kraft zurückgegeben, die sie benötigte, um weiter zu kämpfen. Ein Lächeln dieses kleinen Wesens reichte aus, um ihre Sorgen zu vertreiben. Wie ein goldener Sonnenstrahl, der die düsteren Wolken vertrieb. Und das war er, ihr Sonnenschein. Sanft legte sie ihn in ihre Armbeuge, als Kagome fühlte, dass sich jemand auf sie zu bewegte. Leichte Erschütterungen erfassten das Bett. Ihre Augen glitten kurz zur Seite, bevor sie wieder nach unten sah. „Ich dachte immer, Babys brauchen viel Schlaf?“, ertönte zwischen einem Gähnen. Nufa musterte den kleinen Kerl, der bei Kagome lag. Er trug ebenfalls ein Lächeln. „Hier wird uns gerade das Gegenteil bewiesen.“ Sie strich ihrem Sohn durch das silberne Haar. Sah auf das Amulett hinab, welches er um seinen Hals trug, um seinen Schutz zu gewährleisten. Die Katze ließ sich immer noch vom Schlaf gezeichnet auf ihr Hinterteil fallen. „Nufa, man könnte meinen, du hättest die Nacht durchgemacht!“, neckte die Miko und tupfte gegen seine Ohren, die darauf leicht zuckten. Ein leises Auflachen war die Folge, als es schon wieder erstarb. Ein Windhauch legte sich in den Raum. Die Kerze am Fenster, begann zu flimmern. Nufa und Kagome hoben ihren Kopf an, sahen auf das flackernde Licht. „Es sind doch alle Fenster geschlossen!“ Kagome sah sich prüfend um. Die junge Miko konnte jedoch nichts entdecken. Und doch erhob sich der Hauch erneut. „Komm zu mir!“ Ihre Augen weiteten sich leicht. Unsicher sah sie zu Nufa. Diese sah genauso verwirrt drein, wie sie. Aufgrund seines Gesichtsausdrucks konnte die Miko davon ausgehen, dass er die Stimme ebenfalls gehört hatte. Sie war also nicht verrückt oder dergleichen geworden. Ihr Haar wog zur Seite. Strähnen legten sich über ihr Gesicht. „Ich rufe dich. Komm zu mir!“ Langsam stellte sie ihre nackten Füße auf den Boden, wickelte Shinji in eine Decke, bevor sie sich erhob. Nufa sprang ebenfalls vom Bett. Sie spürte den Wind um ihre Beine wehen. Schmiegend legte er sich um diese. Langsam trat sie einen Schritt auf die Tür zu. „Kagome?“ Nufa wirkte etwas unsicher. Sein Rücken war leicht nach oben gekrümmt, ein nervöses Brummen entwich seiner Kehle. Er wusste nicht, was er von der Sache halten sollte. Kagomes Blick ruhte auf dem kleinen Wesen. Ihr war die Sache ebenfalls nicht ganz geheuer. Aber es fühlte sich nicht bedrohlich an. Ganz im Gegenteil. Sie spürte eine innere Ruhe. Eine Leichtigkeit erfasste sie, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. „Ich rufe dich. Folge meiner Stimme!“[/] Ihre Hand legte an den Rahmen der Tür. Sie wusste nicht warum, doch vertraute sie der Stimme, die zu ihr sprach. Sie strahlte etwas Beruhigendes aus. „Folgen wir ihr, Nufa!“ Leise öffnete sie hierauf die Tür und sah verwundert hinaus. Immer wieder wand sich ihr Gesicht nach links und rechts. Doch niemand war dort im Flur zu entdecken. Merkwürdig. Die Wachen verließen doch normalerweise nie ihre Posten. Alles war völlig still. Bedächtig wagte sie den ersten Schritt, stoppt dann nochmals um sich umzusehen. Nichts geschah. Ohne jegliches Geräusch zu verursachen glitten sie durch die Gänge der verborgenen Festung. Keiner schien derzeit hier zu sein, was sie noch stutziger machte. Seit der Geburt ihres Sohnes, durfte sie nur noch sehr selten ihr Zimmer verlassen, stand noch mehr unter Beobachtung, als sonst. Kurz sah sie durch eins der Fenster, welches sie gerade passierte. Ein kleiner Sonnenstrahl kämpfte sich durch die schwarze Wolkendecke. Ein Stück blauer Himmel war für Sekunden zu erkennen, bevor dieser wieder verschlungen wurde. Sie wollte ihr Augenmerk gerade wieder abwenden, als sie etwas Anders wahrnahm. „Was?“ Sie trat einen Schritt näher, streckte ihre freie Hand aus. Sie konnte nichts zwischen ihren Fingern spüren, doch erschien dort, wo sich ihre Fingerspitzen durch die Luft tasteten ein milchiger Nebel. Sie wurde also von einer Barriere umgeben. Das musste der Grund sein, warum sie völlig ungehindert durch das Schloss wandelte. Sie sah niemanden und niemand bemerkte sie. Der ideale Augenblick zur Flucht. Ihr Kopf senkte sich etwas. Das war unmöglich. Ohne Waffen. Sie konnte nicht wissen, wie lange die Barriere ihr als Schutz dienen würde. „Komm zu mir!“ Vorsichtig liefen sie weiter, immer der Stimme folgend. Kagome sah aufmerksam um eine Ecke. Auch hier war niemand zu erkennen. Sie betrat jetzt einen Teil der Festung, den sie niemals zuvor gesehen hatte. Sie war bereits einige Meter in den Flur hinein getreten, als sie sich abrupt umwandte. Dieses Gefühl das sie wahrnahm. „Shikon no Kakera!“, flüsterte sie. Ihre Augen sahen in die Dunkelheit hinein. Zum aller ersten Mal, seit ihrer Ankunft in der Festung, konnte sie die Splitter wahrnehmen. Verbissen hatte sie seit Beginn versucht irgendein Hinweis auf deren Aufenthaltsort zu erhalten. Nie war es ihr gelungen. Jetzt spürte sie ihre Präsenz. Sie trat wieder einen Schritt zurück, in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Trete durch diese Tür, Kagome-sama!“ Für einen Augenblick zögerte sie. Sah einfach nur auf die Tür, die sich unmittelbar vor ihr befand, bevor sie sich nochmals abwandte, zurück schaute. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Stimme sie bei ihrem Namen nannte. Wie war das möglich? Ihr kam diese Stimme nicht im Geringsten bekannt vor. Doch sagte ihr etwas in ihr, dass es in Ordnung sei, weshalb sie ihre Hand anhob und den Riegel der Tür zur Seite schieben wollte. Sie konnte wenige Sekunden einen Widerstand spüren, bevor sich der Riegel bewegte. Ein Bann war über diese Tür gelegt worden. Ein Bann, der jedoch nicht stark war. Wahrscheinlich, da niemand auf die Idee kam, dass sie irgendwann davor stehen würde. Sachte zog sie die Tür auf und unweigerlich weiteten sich ihre Augen. Nufa war der Erste, der hinaus trat, weiches grünes Gras unter seinen Pfoten spürte. „Ein Wald?“, kam es ungläubig über seine Lippen. Hier in der verborgenen Festung? Wie war das möglich? Seine Augen begutachteten akribisch jede Pflanze in ihrer Nähe. Kagome schritt jetzt ebenfalls durch die Tür hindurch, die sich zugleich wieder schloss. Kurz sah sie nach hinten, bevor sie sich weiter vor wagte. Erneut empfing sie der gleiche Wind, der in ihrem Zimmer bereits zu spüren war. Sie konnte den Geruch von frischem Wasser wahrnehmen. In der Nähe musste ein Fluss oder ein Bach sein. Aber wie? Sollte der Wald so groß sein?! Sie befand sich doch noch immer in der verborgenen Festung, oder war sie durch die Tür in eine andere Zeit oder Dimension eingetreten, so wie sie immer durch den Brunnen? Sie war fest entschlossen, dies herauszufinden. Ohne weiter zu zögern, trat sie jetzt in den Wald hinein. Fasziniert sah sie sich um. So lange war es schon her. So lange hatte sie all das hier nicht mehr sehen, fühlen können, hatte es sich nur in ihren Gedanken vorgestellt. Sie sog die Luft ein. Sie war so sauber. Wie war das nur möglich? Spielten ihre Augen ihr auch keinen Streich? Kurz sah sie auf ihren Arm hinab. Dort ruhte Shinji, bevor etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Dort zwischen den Bäumen schimmerte etwas. Ein Licht, dass sich um die nähere Umgebung legte. Die Luft schien hier noch klarer zu sein. Die Farben der Blumen zu ihren Füßen schienen förmlich zu leuchten. Sie trat einen Schritt zur Seite, um an dem Baum vor ihr vorbei schauen zu können. Und im selben Moment traute sie ihren Augen nicht. „Ein Einhorn!“, kam es verwundert über ihre Lippen, bevor der Anblick ihr den Atem verschlug. Mit seinen kristallblauen Augen sah das Wesen der Miko entgegen. Zögerlich trat Kagome noch einen Schritt näher. Sollte das gerade die Wirklichkeit sein? Sollte sie auch nicht träumen? „Ich freue mich Euch endlich kennen zu lernen, Kagome-sama. Lange, sehr lange habe ich schon auf diesem Moment gewartet.“, erklang die Stimme des Fabelwesens. Kagome fühlte, wie sich eine nicht zu erklärende Wärme um ihr Herz legte. Solch Reinheit, wie die, die dieses Wesen umgab, hatte sie noch nie zuvor verspüren können. „Kommt näher.“ Sie tat, wie ihr geheißen, stand jetzt unmittel davor. Ihre Augen glitten über den Körper des Einhorns. Überall zierten Schwielen das sonst schimmernde weiße Fell. Ketten sorgten dafür, dass es sich nicht zu weit bewegen konnte. „Was haben sie mit Euch angestellt? Und wo bin ich hier?“ Die Augen des Wesens glitten kurz hinab, bevor es wieder aufsah. „Ich werde es Euch erklären. Aber zunächst werde ich ‚Euch meinen Namen nennen. Man nennt mich Amaya!“ „Aber wie ist das möglich, ich dachte, nur wenige können euch erkennen. Ihr lebt im Verborgenen.“ Kagome wusste, dass Einhörner scheue Tiere waren und sehr zurückgezogen in den Wäldern lebten. „Ihr seid eine der Wenigen, die sofort erkennen, was ich bin. Mir ist es möglich meine wahre Gestalt zu verbergen, aber bei manchen ist es mir nicht möglich. So auch in eurem Fall. Denn in eurem Herzen wohnt unermessliche Reinheit und ein unerschütterlicher Glaube. Ihr besitzt die Gabe Dinge zu sehen und zu fühlen, die Anderen verborgen bleibt.“ „Was meint Ihr damit?“ „Ihr werdet es noch früh genug verstehen!“ Kagome ließ sich im Gras nieder. Nufa legte sich direkt neben sie. „Ich besitze die Gabe der Voraussage. Nicht viele meiner Art verfügen über diese Fähigkeit. Durch einen Fehler meinerseits, konnten sie mich gefangen nehmen, denn da sie ein Teil einer Miko in sich trägt, konnte ich vor ihr meine wahre Gestalt nicht verbergen.“ Kagome lauschte. Sie musste nicht fragen, wen sie meinte. Sie wusste es bereits. Sie sprach von Korin. Ihre Gesichtszüge nahmen an Ernsthaftigkeit zu. „Seit sie mich gefangen genommen haben, lebe ich hier in diesem Wald. Geschaffen durch einen Zauber, um mich am Leben zu erhalten!“ Amayas Augen schmerzten bei dieser Aussage. „Seit dem greift sie auf meine Fähigkeit zurück.“ „Sie nimmt eure Gabe in sich auf?“ Amaya nickte. „Sie besitzt diese Fähigkeit normalerweise nicht. Nur durch mich erhält sie die Macht Gedanken zu lesen und Dinge zu sehen. So hat sie auch von der Prophezeiung erfahren.“ Kagome beugte sich näher an sie heran. „Ich weis, dass ihr seit Euerer Ankunft versucht, Hinweise auf den wahren Kern der Prophezeiung zu finden.“ „Bisher ist mir das aber leider nicht gelungen.“ Selbstvorwürfe waren aus diesen Worten herauszuhören. „Dann werde ich Euch jetzt die Bedeutung der Prophezeiung offenbaren.“ Kagome sah sie erstaunt an. „Die gesamte Prophezeiung bezieht sich auf das kleine Wesen, das ihr in euren Armen haltet.“ Die Miko sah hinunter, sah ihrem Sohn ins Gesicht. „Shinji-chan?“, bevor „Durch die Liebe zueinander verbunden, ihr Blut, ihre Empfindungen tragend vereint! Ich hatte die Antwort die ganze Zeit vor Augen! Und doch…..“ Sie stoppte. Die letzte Begegnung mit Inu Yasha kam ihr in denn Sinn. Er wollte ihr was sagen, doch sie hatte ihn mit Osuwari zu Boden geschickt. Mit einem weiteren Pulsschlag war ihr alles klar. Er hatte es gewusst. Die Sorge um ihr Kind, um Inu Yasha, um alle, die sie liebte, hatte ihr die Sicht für das wesentliche versperrt. „Aus diesem Grund befindet ihr Euch in noch größerer Gefahr! Es bleibt keine Zeit mehr. Ihr müsst jetzt gehen!“ „Gehen?“ „Korin wird einen Weg finden, den Bannkreis, der euren Sohn schütz, zu durchbrechen, den Schutzzauber zu zerstören. Sollte das der Fall sein, werdet ihr nicht mehr viel entgegensetzen können. Eure Kraft nimmt stetig ab.“ Kagome wusste, dass sie Recht hatte. Sie spürte es. Sie zehrte bereits von ihren Reserven. „Sollte er euren Sohn in die Hände bekommen, Kagome-sama, erfüllt sich die Prophezeiung endgültig. Dann wird alles zu Ende gehen. Die alte Welt wird aufhören zu existieren. Selbst die Zeit, aus der ihr kommt, schwindet immer mehr.“ Langsam erhob sich die Miko. „Die Zeit der Rückkehr ist jetzt gekommen. Ihr müsst an die Seite Inu Yashas zurückkehren. Denn nur mit euch an seiner Seite, wird er den letzten bevor stehenden Kampf, bestreiten können und siegreich daraus hervor gehen.“ „Und wie sollen wir hier heraus kommen?“ Nufa stellte leicht skeptisch diese Frage. Amayas Gesicht zierte ein kurzes Lächeln. „In dem ich euch die Flucht ermögliche.“ Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, begann ihr Horn aufzuleuchten, ein Geräusch ertönte und eine hölzerne Truhe erschien direkt vor Kagomes Füßen. Sie kannte die Truhe. Dort drin befanden sich ihre Waffen, ihre Kleidung. Nachdem sie zurückgekehrt war, hatte Mugi alles wegsperren lassen. „Kagome-sama!“ Sie sah auf. „Die Gelegenheit ist günstig. Ich konnte euch rufen, da weder Takako noch Korin sich im Moment hier befinden. Alles andere wäre zu riskant gewesen. Ihr müsst gehen!“, legte sie ihr nochmals ans Herz. Kagome neigte ihren Kopf leicht nach unten, sah auf die Truhe. Schnell glitten ihre Augen über diese. „Ich bin hier her gekommen, um Inu Yasha zu schützen. Wenn ich jetzt zurückkehren, werden sie ihn wieder die Kontrolle verlieren lassen!“, gab sie bitter von sich. Ihre Hand ballte sich unweigerlich zur Faust. „Das wird nicht mehr möglich sein!“ „Wie meint Ihr das?“ Erstaunt sah sie auf. „Schon beim ersten Mal wart ihr in der Lage, ihn zurück zu rufen. Erinnert ihr euch?“ Kagome nickte wissentlich. „Durch das Leben, das ihr gemeinsam erschaffen habt, seid ihr für immer miteinander verbunden. Somit wird er niemals wieder die Kontrolle verlieren können, selbst wenn er im Kampf sein mächtiges Schwert einmal verlieren sollte.“ Traurigkeit legte sich in Kagomes Gesicht. Sie sah erneut auf Shinji. Wenn sie das früher gewusst hätte. Sie hätte ihn niemals verlassen müssen, sich nicht erneut von ihm trennen müssen. Sie hob Shinji hoch, legte ihr Gesicht gegen das seine. „Wir werden jetzt zu Papa zurückkehren.“, flüsterte sie ihrem Sohn zu, bevor sie mit entschlossenem Blick wieder aufsah. „Dann ist es an der Zeit, alles wieder zu Ändern!“ Ihre Entscheidung war endgültig gefallen. Sie musste von hier fort. Keine Sekunde länger konnte sie an diesem Ort verweilen. Sachte legte sie Shinji ins Gras. Schwer atmend trat sie an die Truhe, die sich zu ihren Füßen befand heran, riss schwungvoll den hölzernen Deckel in die Höhe. Mit einigen Handgriffen hatte sie alles herausgeholt, was sich im Inneren der Truhe befand. Den Kimono hatte sie sich bereits von den Schultern gestreift. War in die Kleidung geschlüpft, die sie seit der Ankunft in der Sengoku Jidai trug. Sie war gerade dabei, ihre Waffen an der richtigen Stelle zu befestigen, als sie ein Mauzen neben sich vernahm. Sie sah nach unten. Große Augen sahen zu ihr auf. Kagome ging auf die Knie, umfasste das weiche Fell des Nebelwesens. „Du wirst gehen!“, stellte Nufa fest. Kagome nickte zugleich. „Und du wirst mit mir kommen.“ Verwunderung und Angst war aus dem Gesicht der kleinen Katze zu lesen. „Aber er..., sie…..“ „Ich lasse nicht zu, dass er dich weiterhin benutzt, Nufa. Keiner von Beiden.“ Sie sah kurz zu Amaya hinüber. „Daher keine Widerrede. Du kommst mit.“ Somit erhob sie sich wieder, um die letzten Handgriffe zu erledigen. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: „BURON!“, schallte seine Stimme durch den Wald. Seine Augen wanderten aufmerksam umher. Bis jetzt hatte er jedoch noch nichts wahrnehmen können. „BURON!“, ertönte erneut die Stimme des Hanyou. Seit über zwei Stunden war er inzwischen unterwegs, hatte sich weit genug von seinen Freunden entfernt, um nicht entdeckt zu werden. Denn er wusste, sie hätten ihn von seinem Vorhaben abgebracht. Wenn es sein musste, mit Gewalt, dafür hätten Koga und Miroku schon gesorgt. „BUR….“ „Ihr habt mich gerufen.“ Schnell wandte er sich um, blickte der Elfe direkt ins Gesicht. Sofort bemerkte er, dass der Wald noch heller strahlte, seit dem die Elfe erschienen war. Die Blätter und Blumen schienen sich gerade zu dem Himmel entgegen zu strecken. Mit freundlichen Augen sah sie auf ihn. „Ich brauche dein Hilfe, Buron!“ Schweigen seitens der Elfe erfolgte, weshalb er fortsetzte. „Ich möchte, dass du mich in die verborgene Festung bringst. Es ist wichtig!“ Verwunderung lag in ihrem Blick. „Ihr wisst, dass es extrem gefährlich sein wird!“ Inu Yasha wusste, auf was sie anspielte. Er nickte. „Du als Teleporterin kannst mich binnen weniger Minuten dort hin bringen. Darum……… Ich bitte dich!“ Seit dem Augenblick im Dorf hatte ihn dieses Gefühl nicht mehr los gelassen. Irgendetwas würde passieren und sein Gefühl sagte ihm, dass es mit Kagome zu tun hatte. Es war an der Zeit, die Dinge wieder in die Hand zu nehmen, auch wenn er noch kurz zuvor an sein Versprechen gedachte hatte. Er spürte aber zunehmend den inneren Drang, das jetzt tun zu müssen. Buron neigte ihren Kopf leicht zur Seite. Vollkommene Stille herrschte. Angespannt sah der Hanyou zu ihr hinüber. „Sie fehlt euch sehr, nicht wahr, Inu Yasha-sama?“ Sie konnte ein Nicken seitens Inu Yasha erkennen. Ihre Augen schlossen sich für einen Bruchteil. „Ich werde euch dort hin bringen. Doch seid euch bewusst, dass es mir nicht möglich ist, euch direkt in die Festung zu bringen. Denn, wie ihr wisst, umgibt diese ein Bannkreis, den ich nicht durchschreiten kann.“ Ein dankbares Lächeln zierte das Gesicht von Inu Yasha. „Lass den Bannkreis meine Sorge sein.“ Ein leichtes Klopfen auf die Scheide Tessaigas, sollte auf seinen Plan hinweisen. „Wenn das so ist, sollten wir gehen!“ Das Rascheln der Büsche ließ beide aufsehen. „Katsuro?!“, entwich es dem Hanyou. Mit entschlossenem Schritt trat der Drachen-Youkai näher. Ein leichtes Kopfnicken in Richtung Buron erfolgte, was die Elfe erwiderte. Er erkannte Inu Yashas missbilligenden Blick. Der Prinz der westlichen Länder musste davon ausgehen, dass er ihn zurück halten wollte. Und schon erfolgte die Frage. „Willst du mich aufhalten Katsuro?“ Zugleich legte sich seine Hand an Tessaiga. Katsuro besah sich kurz diese Bewegung. Er war also zu allem bereit. „Nein, das werde ich nicht tun.“ Eine leichte Verneigung erfolgte, als er weiter sprach. „Ich weiß, dass du aus einem bestimmten Grund gehst, auch wenn mir dieser nicht bekannt ist. Aber sei es, wie es ist. Ich werde dich begleiten!“ Verdutzt sah Inu Yasha den Drachen-Youkai an. Hatte er soeben richtig gehört? Katsuros Blick bestätigte ihm, dass er sich ganz und gar nicht verhört hatte. „Keh! Vergiss es. Das ist viel zu gefährlich!“ „Schon deswegen. Du brauchst jemand, der dir den Rücken frei hält.“ Damit trat er näher an Buron heran. „Wir können los.“ :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Amaya hatte bereits ein Portal errichtet. „Es wird euch außerhalb der Festung bringen, direkt in den Toten Wald hinein. Wenn ihr auf ihn getroffen seid, passiert so schnell wie möglich die Barriere. Sobald ihr den Fluss überquert habt, werdet ihr auf eure restlichen Begleiter stoßen.“ Kagome hörte aufmerksam zu. Aber was meinte sie mit – auf ihn treffen - . Sie wollte bereits ansetzen, als. „Geht.“ Kagome trat näher an das Portal heran. „Was ist mit Euch?“ „Ich werde nicht mehr zurückkehren können.“ Kagome zögerte aufgrund dieser Aussage. Sie konnte sie doch nicht einfach zurücklassen. „Aber……!“ „Meine Zeit endet heute.“ Verwirrt sah die Miko auf das Einhorn. „Seit dem Moment, in dem ich gefangen wurde, habe ich nur noch auf Euch gewartet, um Euch dies zu offenbaren. Dies war noch mein einziges Bestreben.“ Zunächst etwas unsicher streckte Kagome ihre Hand in die Luft, zögerte, ihre Bewegung weiter auszuführen. Sie bemerkte den Blick des Einhorns, das Geräusch seiner Hufen, als es näher trat. Sie spürte Amayas Fell unter ihren Fingern. Ein Hauch von Samt streifte ihre Haut. Sie schloss für einen Moment die Augen, schloss diesen Moment für immer in ihr Herz ein, bevor die Miko auf die Knie ging und die Ketten, die um das Wesen gelegt worden waren, löste. Klirrend fielen diese auf den weichen Boden. Ein dankbarer Blick begegnete ihr, als sie sich wieder erhob. Eine leichte Verneigung seitens Kagome erfolgte. „Geht jetzt!“ ~ Mit schnellen Schritten eilte Mugi durch die Gänge der Festung. Er wusste, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Und als erstes schlug er einen ganz bestimmten Weg ein. Seine Blicke glitten hektisch umehr. Alle Wachen waren an ihrem Platz. Aber trotzdem ließ ihn diese Vorahnung nicht los. Kurz hielt er inne, mustere einen seiner Wachen. „Ist heute Nacht etwas vorgefallen?“ „Nein, Mugi-sama. Alles war ruhig, wie die Nächte zuvor.“ Er nickte kurz, bevor er seinen Weg in Richtung Westflügel der Festung fortsetzte. Er bog gerade in den Gang ein, in dem sich Kagomes Gemächer befanden. Kurz hielt er inne. Erneut erschien ihr liebliches Gesicht vor seinem inneren Auge. Doch anstatt zu lächeln, verzog sich sein Mund noch mehr. Noch mehr Kälte legte sich in seinen Blick, bevor er auf die Tür zutrat, diese ohne anzuklopfen aufriss. Sofort hielt er inne. Seine Augen huschten umher. Mit einigen Schritten hatte er das Zimmer durchquert, trat auf den Flur hinaus. „Verdammt!“, presse er hervor, bevor er nach seinen Heerführern schrie. ~ Bis jetzt waren Kagome und Nufa gut vorangekommen. So schnell sie konnten entfernten sie sich von der Festung. Um schneller voran zu kommen, hatte Kagome sich ein Tuch um den Oberkörper geschlungen, Shinji dort hinein gelegt. Ihre Lungen brannten bereits, doch war jetzt keine Zeit, darauf Rücksicht zu nehmen. Beide hofften, weiterhin unbemerkt zu bleiben. Ohne Schwierigkeiten von dort weg zu kommen. ~ Als Inu Yasha seine Augen wieder aufschlug, befand er sich jenseits des Flusses. Er konnte die verborgene Festung erblicken. Grollender Donner umgab die Burg. Er fühlte die vertrocknete Erde unter seinen Füßen. „Inu Yasha-sama!“ Er sah zur Seite. Sah der Elfe ins schmerzverzehrte Gesicht. Es kostet sie bereits jetzt viel Anstrengung, obwohl die Festung noch um einiges entfernt war „Geh Buron. Ich und Katsuro werden den Rest alleine erledigen.“ Sie nickte, bevor sie sich jedoch umwandte, streckte sie ihm noch ihre Hand entgegen. Fragend sah er sie an. „Wenn Ihr im Inneren des Bannkreises seid und Kagome-sama gefunden habt, läutet dieses Glöckchen. Dadurch bin ich in der Lage, zu euch zu gelangen und euch von dort fortzubringen.“ Er hatte verstanden und umgehend verschwand Buron. Mit festem Blick sah er zur Festung hinauf. Dort irgendwo war Kagome. Seine Hand umfasste bereits den Schaft Tessaigas. „Katsuro, bereit?“ „Ja!“ Umgehend zeigte sich das Schwert in seiner vollen Größe, begann rot aufzuleuchten. Konzentriert starrte der Hanyou auf die Luft um sich herum. Hier war er. Er konnte den Bannkreis spüren. Ohne zu zögern hob er Tessaiga über seinen Kopf, um es zugleich hernieder fahren zu lassen. Ein Aufwirbeln der Luft war zu erkennen. Ein Aufflackern, das sich linienförmig zum Boden hin ausbreitete. Der Weg ins Feindesland war ihnen geöffnet worden. Schnell huschte er sowie Katsuro durch den Spalt, der sich langsam wieder schloss. „Streben wir den direkten Weg zur verborgenen Festung an.“ Inu Yasha wollte bereits nicken, als sein Gefühl ihn in eine andere Richtung lenkte. Nicht in die Burg. Es zog ihn in den schwarzen Wald seitlich der Burg. Kurz fixierten seine Augen die schwarze Gestalt des Waldes, die sich dort erhob. Vögel oder zumindest etwas Ähnliches flogen in den Himmel hinauf. Er konnte sehen, dass sie durch irgendetwas aufgeschreckt worden waren. „Dort scheint was im Gange zu sein.“ „Lass uns nachsehen!“ ~ „IKE!“ Helles Licht bahnte sich den Weg durch die Massen, zerstörte jeden, der damit in Berührung kam. Keuchend trat sie einen Schritt zurück, fasste jede Bewegung in ihrer Nähe auf. Sie waren doch entdeckt worden. Verzweifelt sah sie sich um. Sie hatten sie in Windeseile eingeholt, sofort mit dem „Einfangen“ begonnen. Die Flüchtenden waren zunächst nur auf ein leises Knacken aufmerksam geworden. Dann erfolgte der Aufschrei Yuntos. „FASST SIE!“ Ein Fauchen zu ihren Füßen erklang. Einige Angreifer begannen zu taumeln, bevor sie sich auflösten. Nun wusste sie auch, weshalb Takako Nufa hier im Schloss behalten hatte. Auch wenn man es dem kleinen Kerl nicht ansah, so schienen doch ungeahnte Kräfte in ihm zu schlummern. „Nufa!“ Er sah zu ihr hinauf. „Es gibt jetzt nur noch einen Weg. Wir müssen direkt durch die Massen hindurch.“ Er stimmte ihr zu. Das würde der letzte Versuch sein, der hoffentlich funktionierte, denn es gab kein Zurück mehr. Kagome zog erneut einen ihrer Pfeile hervor. War gerade dabei den Bogen zu spannen, als sie in ihrer Bewegung stoppte. Ihre Augen weiteten sich mit einem Schlag. Er hatte sie gefunden. „Du willst uns tatsächlich verlassen, Kago-chan!? Und wie ich sehe, du auch, Nufa.“ Die Angreifer, die sie eingekesselt hatten, traten zur Seite, um ihren Hauptmann Platz zu machen. Belustigend sah er auf die junge Miko, die dort mit halb gespannten Bogen stand. Sie antwortete nicht. Sah Mugi einfach nur an. Der Schrei von Shinji ertönte. Kagome sah kurz hinab. „Muss ich dich daran erinnern, dass du hierher gekommen bist, weil du deinen heiß geliebten Inu Yasha schützen wolltest.“ „Meine Ansichten haben sich geändert. Ich werde Inu Yasha ab jetzt wieder auf meine Art beschützen.“, teilte sie ihm mit fester Stimme ihre Entscheidung mit. Die besagte Person befand sich gerade zusammen mit Katsuro oberhalb der Miko. Der Hanyou war stehen geblieben. Lauschte der Aussage Kagomes. Von einem Felsvorsprung sah er zu ihr hinab. „Kagome!“, hauchte er und analysierte umgehend die Lage dort unten. Er hatte nicht erwartet, hier im Toten Wald auf sie zu stoßen. Katsuro schien genauso überrascht wie der Hanyou. Er besah sich Kagomes Stellung. Wollte sie etwa aus der Festung fliehen? Ganz alleine?! Kurz sah er zu den bereits gefallenen Tenshi. Hatte sie die Tenshis etwa alleine besiegt? In diesem Moment hätte er am liebsten einen anerkennenden Pfiff ausgestoßen, aber das unterließ er lieber. Sie würden noch früh genug alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Inu Yasha sah sich in der Umgebung um, suchte nach dem schnellsten Weg hinunter. Ein Sprung wäre zu offensichtlich. Sie mussten sie im richtigen Moment überraschen und das Wichtigste, er musste zu ihr hinunter. Er musste sie da raus holen. ~ „Und wie willst du das tun?“ Langsam umfasste sie das Tuch, das sie um sich gelegt hatte. Hob es an, um es neben Nufa nieder zu legen. „Pass auf ihn auf.“ Das Nebelwesen nickte. Sie wusste, dass der Schutzzauber nicht zulassen würde, dass ihm etwas passiert. Mugi sah, dass sich auf seine Frage die Sehne des Bogens spannte. „Du willst also kämpfen. Ist das wirklich wahr?“ Ein unheimliches Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen war zu sehen. Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, drückte er sich bereits mit seinen Beinen vom Boden ab. Kagomes Augen folgten. Während er sich in der Luft befand, zog er Fhunn heraus, hob es an. „Kagome, zur Seite!“ Schnell reagierte die Miko, rollte sich nach Links. Doch das ließ Mugi auch nicht von seinen Vorhaben abbringen. Im letzten Moment zog Kagome ihr Katana, hielt es schützend gegen den ihr bevorstehenden Angriff. Das helle Geräusch, das aufeinander treffenden Stahl verursachte, drang an die Ohren aller. Kagome rutsche zurück, obwohl ihre Füße fest auf dem Boden standen. Ihre beiden Hände hatten den Schaft ihres Schwertes fest umgriffen. Sie konnte nichts weiter machen, als die Angriffe zu parieren. Immer wieder drosch Mugi auf ihr Katana ein. Dabei darauf bedacht, nicht all seine Kraft gegen sie zu wenden. Schließlich wollte er ihr nur eine Lektion erteilen. Auch wenn er sie hasste, für das was sie getan hatte, liebte er sie immer noch. Seit dem jedoch dieser Hanyou auf der Welt war, brodelte die Eifersucht noch mehr in ihm als jemals zuvor. Kagome spürte bereits, wie sich die Taubheit in ihre Arme legte. Mit jedem weiteren Schlag verlor sie mehr Gefühl in ihren Armen. Zunehmend verkrampften sich ihre Hände. Dem letzten Schlag des Hauptmanns war sie ausgewichen. Schwer atmend stand sie in einigen Abstand zu ihm. Sie hatte keine Kraft mehr. Sie war ihm nicht gewachsen. Die Hoffnung, die in ihr aufgeflammt war, drohte endgültig zu erlöschen. Mugi wollte zum letzten Schlag ausholen. Mit diesem wollte er sie entwaffnen. Schnellen Schrittes eilte er auf sie zu, als er einen Schatten durch die Luft huschen sah. Sofort schnellte seine Hand nach oben. Ein schmerzendes Mauzen war zu vernehmen. „NUFA!“ Kagome warf sich auf die Knie. Sah besorgt auf das kleine Wesen, welches vor ihren Füßen lag und leise wimmerte. „Verdammt, Mugi-kun, was soll das? Siehst du nicht, was du da tust?“ „Bitte, diese Unterhaltung hatten wir bereits. Also lass es.“ Sie biss sich auf die Lippen. Sie hatte keine andere Wahl mehr. Sie wusste, was passieren würde, wenn Mugi Nufa in die Hände bekommen würde. Was passieren würde, wenn sie mit Shinji zurückkehren musste. Das durfte auf keinen Fall geschehen. Langsam richtete sie sich wieder auf. Griff nach ihrem Bogen, der sich zu ihren Füßen befand. Selbstsicher sah er auf die Miko, die ihm gegenüber stand, ihren Bogen erneut spannte. Dieses Mal hatte sie ihn direkt ins Visier genommen. Doch trauter er ihr dies nicht zu. „Was willst du tun, Kago-chan! Willst du mich töten!?“ „Sie nicht! Aber ich werde es tun, wenn du nur noch einen Schritt näher an sie heran trittst.“ Irritiert rissen Beide den Kopf herum. „DU!“ Ein leises Geräusch ertönte, als ihr Bogen auf dem Boden aufkam. Ihre Hände schlangen sich ineinander, als wollte sie ein Gebet sprechen, doch stattdessen ertönte ein Flüstern.„Inu Yasha!“ Ungläubig sah sie auf den Hanyou, der gerade aus dem Schatten des Abhangs heraus trat und langsam auf sie zuschritt, Mugi dabei nicht aus den Augen gelassen und doch galt fast seine gesamte Aufmerksamkeit nur ihr. Seiner geliebten Miko. Seiner Kagome. Für Sekunden schien alles um sie herum zu verschwimmen, in Dunkelheit zu versinken. Nur zwei sanfte Lichtstrahlen brachen durch die anscheinend unendliche Nacht, leuchteten auf sie hinab, damit keiner der Beiden den Anderen aus den Augen verlieren konnte. Kurz stob Wind auf, schmiegte sich um ihre Körper, gab ihnen die Wärme zurück, die sie seit der Zeit der Trennung vermissten. Das Schreien ihrer Herzen verstummte. Denn sie konnten die Anwesenheit des jeweilig anderen Herzens wieder spüren. Der Abgrund zu ihren Füßen begann sich zu schließen. Das Licht, das immer so fern war, begann sie nun zu umhüllen, denn er war endlich wieder da. Der Hauptmann folgte jedem seiner Schritte. Er war gerade zu überrascht, um richtig reagieren zu können. Wie zum Teufel noch mal war er hier herein kommen? Wie war es möglich, dass er hier war? Weder die Yoidore Tenshis noch die beiden Heerführer bewegten sich bisher. Alle warteten auf den Befehl ihres Hauptmanns. Dessen Augen verengten sich, je näher der Hanyou an Kagome heran trat. „Alles in Ordnung?“ Inu Yasha erhob seine Hand, streckte sie in Richtung Kagome, als „WAGE ES NICHT; SIE ANZUFASSEN.“ „Katsuro!“ Umgehend trat eine weitere Gestalt aus dem Schatten und stellte sich vor Kagome. „Katsuro-kun?“, stieß Kagome noch verwunderter hervor. „Lange nicht gesehen, Kagome!“ Dabei zwinkerte er der Miko zu, was ihr ein Lächeln entlockte. Inu Yasha wandte sich in Mugis Richtung. Tessaiga zum Schutz nach vorne gerichtet. Kagome beugte sich nach unten, holte Shinji wieder zu sich. „Sie gehört ganz alleine mir.“ Mugi hob sein Schwert wieder an, machte sich zum Angriff bereit. Niemals würde er zulassen, dass dieser verdammte Hanyou Kagome mitnehmen würde. Niemals! Die Luft um sie herum war zum Reisen gespannt. Niemand wagte es nur, für eine Sekunde die Augen zu schließen. Mit einem Aufschrei stürzte Mugi los. Inu Yasha parierte geschickt. Immer wieder schlugen sie aufeinander ein, bevor sie sich wieder voneinander lösten. Mugi fixierte seinen verhassten Gegenüber. „Wieso kämpfst du so verbissen um sie?“ Inu Yashas Ohren begannen zu zucken. Mugis Tonfall änderte sich schlagartig. Seine Augen sahen den Hanyou denn noch mit verhasstem Ausdruck an. „Ihr zwei seid aus völlig verschiedenen Welten. Kago-chan ist ein Mensch, du ein Hanyou. Sie gehört in meine Welt, nicht in die deine. Zu Menschen. An meine Seite!“ Die letzten drei Worte musste er heraus pressen. „Keh!“, war hierzu Inu Yashas einziger Kommentar. „Du wandelst bereits seit über 200 Jahre auf dieser Welt. Sie wird niemals diese Lebensdauer erreichen. Was willst du tun, wenn sie dich einmal verlässt? Auf die nächste Wiedergeburt warten!“ Spöttisch waren diese Worte aus ihm heraus gedrungen. „So wie du es jetzt schon gemacht hast? Oder was hast du vor? Wer sagt, dass du ihr treu geblieben bist.“ „WAS!“, barschte der Hanyou ihn an. „Wer sagt ihr, dass du dich in der Zwischenzeit nicht mit Kikyo vergnügt hast!“ Kagome erstarrte. Auch wenn sie keinem der Worte Glauben schenkte, da sie wusste, dass das nie geschehen würde, verkrampfte sich alles in ihr. Katsuro umschlang sein Schwert noch fester. Was war das denn für ein Mistkerl geworden? Er sah kurz zu Kagome hinüber. Das Knurren Inu Yashas erfüllte die Luft, bevor es langsam verebbte. „Man sieht, dass du mich überhaupt nicht einschätzen kannst.“ Er wusste nicht, warum er es tat, doch spürte er den Drang, Mugi aufzuklären. „Niemals würde ich so etwas tun. Mir ist durchaus bewusst, dass Kagome als Mensch niemals diese Lebensdauer erreichen wird. Aus diesem Grund, ist die meine an die ihre gebunden.“ Kagome horchte auf. Mugis Augen verengten sich bei dieser Aussage noch mehr. „Was?“, zischte er. „Sollte sie irgendwann nicht mehr unter den Lebenden weilen, so wird meine Existenz auf dieser Welt ebenfalls beendet sein. Wir werden für immer zusammen sein!“ Sein letzter Satz war noch nicht beendet, als er bereits einen salzigen Geruch hinter sich riechen konnte. Kurz sah er dort hin. Eine einzelne Träne rann Kagome über die Wange. Das Herz der Miko schlug dreimal schneller als zuvor. Und doch musste sie Inu Yashas Worte zunächst einmal richtig realisieren. Ein Aufschrei ertönte und mit Zornesröte im Gesicht stürzte Mugi erneut auf Inu Yasha los. Katsuro packte nach Kagome und zog sie mit sich zur Seite. Und so wie bei Kagome, prallten die beiden Klingen aufeinander und doch war es etwas vollkommen anderes. Hier waren zwei vollkommen andere Kräfte am Werk. Ein dumpfes Pochen ging von Mugis Fhunn aus, als er noch mehr Kraft in seinen Angriff steckte. Der Stahl begann rot zu schimmern. Ganz anders bei Tessaiga. Dieses begann in einem warmen Licht zu leuchten. Wind umspielte dessen Klinge. Die Erde um die beiden Kontrahenten begann zu vibrieren. Kleine Steine hoben sich in die Luft, wurden dort zu Staub. Sie sind gleich stark, ging es Kagome durch den Kopf. Katsuro schob die Miko weiter hinter sich. Er würde, solange Inu Yasha kämpfte, auf Kagome aufpassen. Und in diesem Moment, bemerkte er das Wimmern, dass hinter seinem Rücken erklang. Schnell drehte er sich um, sah auf Kagomes Arme hinunter. „Aber das….!“, brachte er hervor. Inu Yasha hingegen ließ seine Augen kurz umher schweifen. Sie mussten hier weg. Jetzt war nicht der Zeitpunkt alles zu erledigen. Außerdem hatten sie Yu versprochen, Mugi wieder zurückzuholen. Auch wenn es jetzt noch nicht möglich war. Er lehnte sich noch etwas weiter nach vorne, verstärkte den Gegendruck, als er wenige Sekunden später zurückwich. Mugi, der damit überhaupt nicht rechnete, drohte das Gleichgewicht zu verlieren, nach vorne über zu fallen. Das war seine Chance. Schnell erhob er Tessaiga. „KAZE NO KIZU!“ Gleißendes Licht erhob sich, riss die Erde in Zwei. Staub wirbelte umgehend auf. Kagome hob schützend ihre Hand vors Gesicht. In der Anderen hielt sie behutsam Nufa. Eine Hand legte sich sanft um ihre Hüfte. Eine Stimme drang an ihr Ohr. „Verschwinden wir hier!“ Das Klingen einer Glocke war zu hören. Doch der Staub lies nicht zu, dass sie erkannte, woher das Geräusch kam. Alles was sie noch erkennen konnte, war ein heller Glanz, Regenbogenfarben, die sich um sie legten, schimmernde Flügel. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Tief atmete er ein. Er konnte das Grün des Waldes riechen. Das Plätschern des Wassers. Sie waren nahe dem Fluss und somit auch in der Nähe des Lagers, das er vor ein paar Stunden heimlich verlassen hatte. „Alles in Ordnung, Katsuro?“ Dieser nickte nur, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. „Ich hab ja nichts machen können.“ Er klang fasst etwas enttäuscht. Inu Yashas Blick wanderte nach unten. Dort in seinen Armen lag sie, seine Kagome. Und nicht nur sie. Zwei andere Augen sahen ihm noch entgegen, weshalb er leicht lächelte. Stolz durchzog seinen gesamten Körper. „Ihnen geht es gut. Sie ist nur sehr erschöpft.“ Buron trat näher an ihn heran, sah auf die junge Frau. „Kein Wunder. Sie befand sich über zehn Monate in der verborgenen Festung. Die dunkle Energie, die dort herrscht ist übermächtig. Sie hat jede einzelne Minute gegen diese angekämpft. Sich und Euren Sohn beschützt. Bewundernswert.“ Katsuro spitzte nach dieser Aussage die Ohren. Ein Seufzen entglitt dem Hanyou. Sein Griff um sie, wurde fester. Er wollte ganz sicher sein, dass er sie nicht mehr verlieren würde, sie sich nicht in seinen Armen auflösen würde. „Sie braucht etwas Schlaf. Dann wird es ihr wieder besser gehen.“, gab er als Antwort an Buron zurück. „Ich werde nun gehen. Ich kann meinen Posten nicht zu lange verlassen, wie Ihr wisst.“ Er nickte. „Buron!“ Sie wandte sich noch einmal zu ihm herum. „Ich danke dir.“ Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Gebt auf euch Acht und bestell ihr meine Grüße“, und schon war sie verschwunden. *** Na und? Ich hoffe die kleine Überraschung ist mir gelungen und sie hat euch gefallen. Und ich sage gleich zu meiner Verteidigung: Ja, ich hab den kleinen wieder Shinji genannt. In meiner anderen Fanfic heißt er auch Shinji. Aber da ich den Namen so süß finde (weiß auch nicht warum) und weil ich ein absoluter Muffel bin, mir neue Namen für Charaktere auszudenken, die ich schon mal hatte, bleib ich bei diesem Namen. Also ich hoffe, es sei mir verziehen. Und jetzt würde ich gerne eure Meinung hören. Ganz liebe Grüße Kapitel 20: Wiedersehensfreude ------------------------------ Hi zusammen! Dieses Mal hat es leider etwas länger gedauert, als es eigentlich von mir geplant war. Aber es ging nicht anders. Hatte in letzter Zeit wahnsinnig viel zu tun und bei mir ist auch privat einiges passiert. Und als ich dann am Samstag das nächste Kapitel hochladen wollte, hat auch noch mein Bildschirm das zeitliche gesegnet. *grummel* So was passiert doch immer, wenn man das gerade nicht braucht. Naja, also musste ich mir erst mal wieder einen neuen Bildschirm organisieren, was Gott sei dank, schnell ging. Das jetzt folgende Kapitel ist nicht ganz so lange, wie die vorherigen. Aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt. Und für alle, die wissen wollen, wie Shinji aussieht. Einfach mal in die Charakterbeschreibung schauen, da hab ich extra ein kleines Bildchen hochgeladen, von mir persönlich kreiert. Also dann mal ran………^^ Wiedersehensfreude Seit dem Buron verschwunden war, stand Inu Yasha einfach nur still da. Sachte ließ er sich auf den Boden fallen, sah einfach nur in das schlagende Gesicht seiner Kagome. In dieses wunderschöne, schlafende Gesicht. Ihre schwarzen Wimpern lagen wie Federn auf ihrer Haut. Einige Strähnen hatten sich dort verfangen, glänzten im letzten Schein der untergehenden Sonne. Katsuro hatte sich mit einigem Abstand ebenfalls nieder gelassen. Fast ängstlich hob Inu Yasha seine Hand, fuhr die Konturen ihres Gesichts nach. Spürte ihre samtweiche Haut unter seinen Fingern, bevor er eine ihrer Strähnen zwischen seine Finger nahm, in dieser Position verharrte. Er hatte es nicht eilig. Er wollte noch nicht zurück ins Lager. Er wollte noch hier bleiben. Diesen Moment in vollen Zügen genießen. Ihre Rückkehr ganz für sich alleine genießen. Seine Augen wanderten von ihrem Gesicht hinab zu ihrem Hals. Suchend glitten sie über diese Stelle. Er konnte jedoch nicht finden, was er dort suchte. Eine kleine Bewegung erfolgte und gewann die volle Aufmerksamkeit des Hanyou. Er zog Kagome etwas dichter zu sich, sah jetzt auf das kleine Wesen, das ebenfalls seine Augen geschlossen hatte. Seine Ohren begannen aufgeregt zu zucken, als Inu Yasha den leisen und gleichmäßigen Atemgeräuschen lauschte. Sachte neigte der Hanyou seinen Kopf etwas zur Seite, um mehr erkennen zu können, doch der Stoff, verhinderte dieses Vorhaben. Vorsichtig lehnte er aufgrund dessen Kagomes Oberkörper an einen Baum, kniete sich so dann vor sie, um das Tuch lösen zu können. Vorsichtig, fast ängstlich, nahm er das kleine Bündel in seine Arme und ein noch zärtlicheres Lächeln legte sich auf seine Lippen. Mit zittrigen Fingern tastete er über die kleinen Ohren. Strich er durch das weiche silberne Haar. Seine Augen wanderten über das kleine Gesicht, nahmen jeden Zentimeter in sich auf. „Mein Sohn!“, wisperte er leise. Wärme stieg in ihm auf, Wärme die er so lange vermisst hatte. Und ein Gefühl, dass er bis jetzt noch nie verspürt hatte und auch in diesem Moment nicht in der Lage war, es zu erfassen. Schnell breitete sich dieses in jeder Faser seines Körpers aus, ergriff Besitzt von ihm und er konnte es nicht mehr verhindern. Schluchzen ertönte. Er zog seinen Sohn noch näher zu sich. Sein Kopf neben den seines Sohnes gebetet, bevor etwas schimmernd zu Boden fiel. Tränen rannen ihm über die Wangen, benetzten den Waldboden zu seinen Füßen. Alte Gefühle, so lange Zeit in ihm verborgen, aufgestaut, traten jetzt endlich ans Licht, lösten sich. Einige Zeit später schritt er gemeinsam mit Katsuro langsam durch den Wald. Seit dem sie beschlossen hatten, zurückzukehren, war kein Wort mehr gefallen. Der junge Drachen-Youkai wusste einfach nicht, wie, geschweige denn, was er sagen sollte. Seine Augen wanderten über Kagome und das Baby, bevor er auf sah. Es war nicht mehr weit zum Lager. Den Bannkreis lag bereits hinter ihnen. Koga würde sie bestimmt schon wittern. Er war jedoch etwas verwundert, dass er noch keinerlei nähernde Schritte hören konnte. Nur die Geräusche des Waldes legten sich in seine Ohren. Inu Yasha schien dies ganz und gar nicht zu stören. ~ Koga s Augen lagen bereits seit einer geraumen Zeit auf dem angrenzenden Waldrand. Auch Miroku war diese Tatsache inzwischen aufgefallen. Ayame und Aki wirkten ebenfalls angespannt. Kurz sah der Hoshi von den Dreien ab. Er rollte seinen Kopf von der einen zur anderen Seite, bevor er hinauf in den mit Sternen bedeckten Himmel sah. So viele Gedanken gingen ihm die letzte Zeit durch den Kopf. Was war der Sinn von allem hier? Je mehr er grübelte desto mehr Fragen kamen auf. Immer wieder zerbrach er sich über diese Worte den Kopf. Die Worte, die seine beiden besten Freunde betrafen. Außerdem konnte er sich nicht erklären, wo Inu Yasha und Katsuro abgeblieben waren. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Sangos Kopf lag auf den Knien des Hoshi. Sie hatte sich etwas Ruhe gegönnt, nachdem er nicht abgelassen hatte. Widerworte hatte er nicht gelten lassen. Yu, Sota, Shippo und Kohaku lagen in einer der Hütten, die sich nicht weit vom Feuer entfernt befand und wurden von Kirara bewacht. Miroku konnte hören, dass Sango sich regte. Leicht öffnete die Taijiya ihre Augen. Blinzelte, bevor sie aufsah. Ein Mauzen seitens Kirara war zu hören. Ein Schatten wich über sein Gesicht, weshalb der Hoshi vom Himmel absah. Koga erhob sich. Er war sich jetzt ganz sicher. Ihr Geruch war noch stärker geworden. Beide waren nun in unmittelbarer Nähe und er konnte ebenfalls noch einen anderen Geruch riechen. Doch konnte er in der jetzigen Zeit seiner Nase trauen? Sollte er den Anderen offenbaren, was er wahrnahm, um darauf enttäuscht zu werden?! Unsicherheit breitete sich in im aus. „Koga?“ Ayame trat neben ihn. Er wusste, dass sie den gleichen Geruch in der Luft wahrnehmen konnte. Er umschlang ihre Hand. „Sag es ihnen!“ Koga nickte. „Inu Yasha, er……“, ein Geräusch ließ ihn inne halten. Sango horchte auf, erhob sich. Umgehend wandelte sich ihr Blick. Sie war sofort hell wach. Ihre Müdigkeit war mit einem Schlag gewichen. Kurz nahm sie noch die Bewegung neben sich wahr. Kikyo war jetzt ebenfalls erwacht. Mit schnellen Schritten stapfte die Taijiya an den Rand des Lichts, das vom Feuer ausging. Böse funkelend, sah sie in die Schwärze der Nacht hinaus. „Verdammt, Inu Yasha, kannst du mir sagen, wo du dich herumgetrieben hast? Wir hatten eine Vereinbarung! Und du erst, Katsuro!“ Alle wussten, auf was Sango anspielte. Auch wenn die Taijiya noch nichts erkennen konnte, fuhr sie ohne zu zögern fort. „Wisst ihr, was wir uns für Sorgen gemacht haben?!“ „Sango!“ Koga wollte, dass sie ihm zuhörte, doch wurde er völlig ignoriert. Sie erhob einfach ihre Hand, fuhr unbeirrt fort „Was wäre wenn,……..!“ Es verschlug ihr die Sprache, der Atem stockte, bevor dieser begann schneller zu gehen. Ihr Mund öffnete sich erneut, doch drang kein Ton heraus. Ihre Hände legten sich um ihr Gesicht. Fassungslos sah sie auf die Gestalt mit silbernem Haar, die immer näher kam. Zögerlich neigte sie ihren Oberkörper weiter nach vorne, um deutlicher erkennen zu können, was das Licht allmählich preisgab. Die Anderen erhoben sich ebenfalls. „KAGOME-CHAN!“ Tränen glitzernden in der Luft, als die Taijiya auf Inu Yasha zu rannte, um ihre Arme um Kagome zu schlingen, sie an sich zu drücken. Von Sangos Aufschrei geweckt erhoben sich nun auch die Jungen und Yu, die in der Hütte lagen. Brummend richtete sich Sota sowie auch Kohaku auf. Yu rieb sich ihre Augen. „Was ist das denn für ein Krach?“, brachte sie verschlafen hervor. Der Kitzune krabbelte murrend an die Tür. Aus diesem Grund war er auch der Erste, der die Situation richtig realisieren konnte. Seine Augen weiteten sich und er sprang auf seine Beine. „Kagome!“, entwich es ihm, worauf Sota seinen Kopf herum riss. „Nee-chan??!“, erklang leise, ungläubig, seine Stimme. Nervös verfolgte er jeden einzelnen Schritt von Shippo. Doch seinen Blick anzuheben, schaffte er bis jetzt nicht. Unsicherheit bereite sich in ihm aus. Was, wenn er das alles nur träumte? Was, wenn Shippo sich täuschen sollte? Wenn es nicht stimmen würde. Ganze zehn Monate waren vergangen. Für ihn eine unendliche Zeit, ohne seine große Schwester. Wie in Trance richtete er sich als Letzter endgültig auf, trat hinaus. Er konnte Kikyo sehen, die sich neben Sango stellte, Inu Yashas Namen aussprach, den Hanyou sowie auch Katsuro kritisch musterte, bevor ihr Blick auf Kagome fiel. Schnell griff sie nach deren Handgelenk. Sota konnte ein erleichtertes Ausatmen erkennen. Sango hielt ein kleines Bündel im Arm, beäugte dies mit sanftem Blick. „Sota!“ Er schreckte hoch. Yu stand neben ihm, lächelte ihn an. „Komm mit.“ Zärtlich griff sie nach seiner Hand, zog den jungen Mann, der gerade anscheinend überhaupt nicht wusste, was er tun sollte, mit sich. Mit jedem Schritt, den er näher trat, begann sein Herz wilder zu schlagen. Wirre Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Was sollte das jetzt? An was dachte er da? Schnell versuchte er diese Gedanken wegzuschütteln. Angst legte sich über jeden Knochen, setzte sich dort fest. Was wenn er wirklich nur träumen sollte? Dann wollte er nicht mehr aufwachen, beschloss er. Einfach in diesem Traum gefangen bleiben. Miroku schritt zur Seite, um Yu und Sota Platz zu machen. Das junge Mädchen spürte, wie er sich leicht widersetzte, doch sie zog ihn unbeirrt weiter, bis er mit großen Augen vor Inu Yasha stand, der Kagome immer noch im Arm hielt. Der junge Mann ließ seine Augen über das Gesicht seiner Schwester wandern. Krampfhaft suchte er nach einer Veränderung. Doch er fand nichts. Es war seine große Schwester. Zögerlich erhob er seine Hand, fasste an die Wange von Kagome. Er spürte die gleiche Wärme, die auch von seiner Haut ausging. „Sie ist erschöpft. Es geht ihr aber gut!“ Er sah hinauf. Sah in Inu Yashas Gesicht. Der Hanyou lächelte leicht. Dieses Gesicht hatte Sota schon lange nicht mehr gesehen. Er wollte ebenfalls lächeln, doch konnte er seine Mundwinkel nicht dazu bringen, sich zu heben. Stattdessen begannen seine Lippen zu beben. Er sah von Inu Yasha ab. Er wollte nicht, dass er ihn weinen sah. Sein Blick schloss sich wieder um seine Schwester. Aufmerksam musterte Yu ihren Freund. Auch ihr standen bereits Tränen in den Augen. Doch versuchte sie diese bis jetzt zurückzuhalten. Ganz im Gegensatz zu manch Anderen. Sango ließ ihren Tränen freien Lauf. Auch bei Kikyo schimmerte immer wieder eine Träne. Ayame konnte ihr Schniefen nicht mehr unterdrücken. Dies war einer der wenigen glücklichen Momente in letzter Zeit. Sota hatte sich, seit dem er seinen Blick gesenkt hatte, nicht mehr bewegt. Ein kleines Seufzen, ließ ihn etwas aufschrecken. Kagomes Augen begannen zu zucken. Er trat näher. Alle sahen erwartungsvoll auf die Miko. „Kagome-chan?“, flüsterte Kikyo. „Nee-chan!“, rief Sota etwas lauter. Dabei beugte er sich etwas weiter hinab. Und tatsächlich. Langsam hoben sich ihre Lider. Das Braun ihrer Augen begann ihm entgegen zu strahlen. „Nee-chan!“, wiederholte er nochmals. Inu Yasha schaute einfach nur gebannt auf ihr Gesicht. Ihre Augen waren inzwischen leicht geöffnet. Verschwommen nahm sie die Gesichter um sich wahr. Entfernt drangen die Stimmen zu ihr hindurch und doch wusste sie, wer nach ihr rief. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Outoto-chan!“, flüsterte sie, bevor sie wieder in den Schlaf fiel. Sota nickte, beugte sich dann zu ihr nach vorne, seine Stirn an die seiner Schwester lehnte und gab seinen Tränen nach. Er hatte endlich seine große Schwester wieder. Er konnte Gott nicht danken. Aber einer Person. „Ich danke dir Inu Yasha!“ „Das ist nicht nötig.“, gab dieser im gleichen Ton zurück. Er hätte alles getan, um Kagome wieder zurückzubekommen. Ein leichtes Aufschluchzen ließ alle zur Seite schauen. Erst jetzt musterte Sota das kleine Bündel aufmerksam. „Was…?“ Inu Yasha begann bis über beide Ohren zu strahlen. “Dein Neffe.” Mit aufgeklapptem Mund sah Kagomes jüngerer Bruder wieder zu Inu Yasha, der jetzt liebevoll den kleinen Hanyou ansah, seinen Sohn. „Sein Name lautet Shinji!“, ließ eine schüchterne Stimme verlauten. Erneut wandten sich alle ab, sahen auf die kleine Katze, die Kohaku bis jetzt im Arm gehalten hatte. Er selbst hatte gar nicht mit bekommen, dass sie wieder zu Bewusstsein gekommen war. „Wen haben wir denn da?“ Yu neigte sich leicht zu ihm, sah sich das kleine Wesen näher an. Doch bevor Nufa etwas sagen konnte, streckte Yu ihre Arme aus, griff nach ihm. „Du hast dich verletzt.“ Sie besah sich die Wunde an seinem linken Bein. Auf seine Schmerzen hatte er gerade nicht geachtet, doch jetzt wurde er wieder an sie erinnert. Yu zog ein Taschentuch hervor, tupfte vorsichtig über die Wunde. „Du wolltest uns sagen, wie du heißt, als dich Yu unterbrach.“ Kohaku hatte das Wort an sich genommen. Koga beäugte das Wesen misstrauisch. Konnten sie ihm trauen? Scheu sah Nufa auf. Kurz wich sein Blick zu Kagome. Es waren ihre Freunde. Er konnte ihnen vertrauen, genauso wie er es bei ihr tat. Er sprach sich Mut zu. Doch irgendwie schreckte die Angst immer nur Millimeterweise zurück. Sango deutete den Blick der kleinen Katze, erkannte ihre Fürcht. Sie musterte kurz Kirara, die ebenfalls mit ihren großen Augen auf Nufa sah. Ein leises Mauzen ertönte, weshalb Nufa hinunter sah. Sango legte sachte Shinji in Kikyos Arm, bevor sie an der Miko vorbei schritt, Yu immer näher kam. Vor dem jungen Mädchen mit der Katze im Arm hielt sie inne. Mir freundlichen Augen sah sie auf die ängstliche Katze hinab. Sie erhob ihre Hand, strich dem Wesen durch das Nackenhaar. Ein leises Schnurren ertönte, bevor Sangos Stimme erklang. „Du brauchst dich nicht zu fürchten. Hier bist du in Sicherheit.“ Sie ließ ihre Hand in seinem Nacken ruhen. „Also willst du uns deinen Namen verraten?“ Seine sonnengelben Augen nahmen sie vollkommen ein. Der Wind strich kurz durch sein Fell, bevor er erneut schüchtern seine Stimme erhob. „Mein Namen lautet Nufa.“ „Siehst du. Es war doch gar nicht schlimm.“ Dieses Mal war es aber Yu, die sprach. „Mein Name lautet, Yu.“ Er horchte auf. „Ihr seid Mugi-samas Schwester!?“ Kagome hatte ihm von ihr erzählt. Yus Augen weiteten sich kurz, bevor sie wieder normal drein schaute. „Ja, das bin ich.“ Sie wollte weiter sprechen, doch „Ich möchte eure Freude nicht unterbrechen, aber ich finde wir, oder besser du, Inu Yasha solltest Kagome in eine der Hütten bringen. Sie muss schlafen. Du kannst sie nicht die ganze Zeit auf dem Arm halten.“ Aki hatte sich vor Inu Yasha gestellt, fuhr dann fort. „Außerdem muss Nufas Wunde versorgt werden. Danach können wir weiterreden und überlegen.“ Alle sahen sie etwas verdutzt an. „Was ist?“ Sie hob etwas die Augenbrauen. Alle schüttelten nur den Kopf. „Na dann los!“ Sota und Inu Yasha brachten Kagome in eine der Hütten. Langsam ließ er sie auf dem Futon nieder. Seine Hand berührte sanft die ihre. Zärtlich hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er mit Sota die Hütte verließ. Yu hielt Nufa, wie es ihr aufgetragen wurde. Sango kniete vor ihr. Versorgte gerade die Wunde von Nufa. Ayame stand neben ihr, besah sich jede Bewegung der Taijiya. Am Schnurren von Nufa konnte sie erkennen, dass ihm die Berührungen gefielen. Alle warteten auf die Rückkehr des Hanyou sowie Sota, damit sie endlich erfahren konnten, was vorgefallen war. Kikyo ließ sich am Feuer nieder. Immer noch hatte sie den kleinen Kerl auf ihren Armen. Leicht wiegte sie ihn hin und her, besah ich dabei jeden winzigen Zentimeter. Er war bildhübsch. Inu Yasha in klein, schoss es durch ihre Gedanken und sie musste leicht lächeln. Sie hatte sich immer wieder gefragt, wie er als Baby ausgesehen habe. Jetzt hatte sie ihre Antwort. Und sie war sich sicher, dass Kagome ebenfalls schon darüber nachgedacht hatte. „Du hast deiner Mama bestimmt sehr geholfen“, wisperte sie Shinji zu. Koga sah immer noch aufmerksam auf das Wesen, was Inu Yasha und Katsuro mitgebracht hatten. Er konnte sein Misstrauen noch nicht ablegen, schließlich war er in der verborgenen Festung gewesen. Er konnte es noch ganz deutlich wahrnehmen, genauso wie an Kagome. Mit gekreuzten Armen stand er da. Versuchte, sich sein Misstrauen nicht anmerken zu lassen. „Er ist in Ordnung.“ Koga sah augenblicklich zur Seite. Inu Yasha gestellte sich neben ihn. „Woher willst du wissen, was ich denke?“ „Weil ich genauso vorsichtig wäre. Aber ich habe gesehen, wie besorgt Kagome um ihn war, als er von Mugi verletzt wurde. Sie vertraut ihm.“ Koga nickte. Er wusste, was Inu Yasha sagen wollte. „Dann besteht keine Gefahr“, sprach er dennoch aus, bevor er das Thema wechselte. „Ihr seid dem Hauptmann begegnet?“ Jetzt war es Inu Yasha der zunächst nickte. „Im Toten Wald. Er war gerade dabei, Kagome daran zu hindern, zu fliehen.“ Nach dieser Aussage hob der Ookami-Youkai seine Augenbrauen. „Das erkläre ich dir gleich.“ Er lief Richtung Kikyo, nahm ihr seinen Sohn ab, der tief und fest schlief. Kikyo sah zu ihm. „Du hast es gewusst, nicht wahr? Deshalb warst du in letzter Zeit so…“, sie überlegte, wie sie es richtig ausdrücken konnte. Besorgt, war nicht das richtige Wort, das war er seit Kagomes Abwesenheit ständig gewesen, „mh,…. unausstehlich.“ „Ja!“, gab er knapp zurück. Katsuro ließ sich neben Inu Yasha fallen und begann zu Grinsen. „Schluck es unter.“, kam es mürrisch von Inu Yasha. „Oh, sieh an, wer wieder zu uns zurückgekehrt ist. Willkommen, Inukoro!“ Dabei tätschelte der Ookami-Youkai den Kopf des Hanyou. Wenn dieser gerade nicht Shinji auf dem Arm gehabt hätte, wäre er aufgesprungen, aber so „Koga!“ Dabei zog er diesen Namen so gut in die Länge, wie es möglich war. „So ist mein Name, Inukoro.“ „Stopp!“ Ayame ging dazwischen. Sie hatte jetzt keine Lust auf eine größere Zankerei. „Ich weiß, wir freuen uns alle, dass Kagome-chan wieder da ist, aber bitte, bevor das ausartet, Koga setz dich!“ Ein drohender Blick in Richtung des Anführers der Wölfe und er ließ sich augenblicklich nieder. Inu Yasha begann schief zu grinsen, was aber nicht lange anhielt, bei dem Blick den Ayame jetzt ihm zuwarf. „So wie es aussieht, ist die Schonzeit vorbei!“, kicherte Shippo hinter vor gehaltener Hand und BANG! „Keh! Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. „Hey, was soll das jetzt?“ Mit schmerzverzehrtem Gesicht rieb sich der Kitzune den Kopf. Seine Augen wollten Inu Yasha gerade zu aufspießen. „Halt dich raus, wenn si…..“ Ein Schrei ließ ihn stoppen. „Genau aus diesem Grund solltet ihr aufhören!“ Sango sprang auf ihre Beine und trat zu Inu Yasha. Dieser war gerade von Shinjis Geschrei völlig überrumpelt. Geschickt griff Sango nach dem kleine Kerl. „Ist doch schon gut.“ Dabei wiegte sie ihn hin und her. Doch es wurde einfach nicht besser. Kogas rechte Augenbraue begann nervös zu zucken. Für seine empfindlichen Ohren war dieses Babygeschrei ganz und gar nicht wohlklingend. Aber er hielt sich zurück. Schließlich war er nicht der Einzige, der über ein ausgezeichnetes Gehör verfügte. Es war ein Wunder, dass Kagome bei diesem Geräuschpegel noch nicht erwacht war. Er hätte zumindest nicht schlafen können. Er verzog den Mund, als das Geschrei noch einige Oktaven höher ging. Und ihn beschlich das Gefühl, dass der höchste Punkt noch nicht erreicht war. „Na komm schon, Shinji-chan. Es ist alles in Ordnung. Dein Pa….“ Sofort stapfte die Taijiya auf den Hanyou zu. “Wa.... Was ist den?”, fiepte Inu Yasha. Sie zog ihn auf die Beine. „Versuch du es mal!“ „WAS? Aber…aber…..“ „Du bist sein Vater. Also los.“ Schon lag der kleine Hanyou in den Arme seines Vaters und der Prinzen der westlichen Länder wurde sanft, aber bestimmt von der Taijiya vom Feuer weg geschoben. „Lauf etwas hin und her, wieg ihm im Arm.“ „Aber Sango!“ Er fühlte sich hilfloser als jemals zuvor. Woher sollte er denn wissen, was er tun sollte? „Kagome-chan hat es schließlich auch geschafft. Geh einfach nach deinem Instinkt.“ Verzweifelt verzog er sein Gesicht. Der, so schien es, hatte ihn gerade auch verlassen. Verdattert stand er da, als „AHH! Inu Yasha, tu einfach, was Sango sagt und lauf!“ Koga war aufgesprungen. Er hielt das nicht mehr aus. Inu Yasha funkelte ihn noch mal böse an, machte dann jedoch mit einem „Keh!“ auf dem Absatz kehrt. „Koga!“ Ayame musterte ihn kritisch. Er ließ sich aber nur mit einem gebrummten „Stimmt doch!“, wieder fallen. „Also wenn das jetzt geklärt ist, können wir ja weiter machen. Inu Yasha kann uns ja auch so hören!“ „Ja, wenn der Kleine nicht noch lauter schreit!“, gab Shippo seinen Senf dazu. Kohaku und Sota mussten bei dieser Bemerkung wieder grinsen. „Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, ob das mit dem Babysitten eine gute Idee ist, Sota!“ Der Junge aus der Neuzeit konnte Kohaku nur zustimmen. „Es freut mich, wenn ihr sonst keine Probleme habt!“, warf Sango allen Drei leicht angesäuert entgegen. Kaum waren sie wieder vollständig, schien die alte Routine zurückzukehren. Sie verdrehte die Augen. „Aber jetzt mal was anderes. Wie seid ihr Kagome-chan begegnet.“, wollet Ayama an Katsuro gerichtet, wissen. „Ich bin Inu Yasha gefolgt, als er im Wald verschwunden ist. Ich habe gesehen, wie er mit Buron gesprochen hat und nun ja, dann sind wir von ihr an den Bannkreis gebracht worden, den die schwarze Festung umgibt.“ Miroku sowie auch Koga sogen die Luft ein. „Ihr wart wo? Sag mal ihr seid doch total bescheuert!“, legte der Hoshi los. „Reg dich ab, Miroku. Es ist doch nichts passiert.“ „Aber ich dachte wir waren uns im Bezug auf Alleingänge einig gewesen!“ Katsuro sah leicht gekränkt zur Seite. Trauten sie ihm denn gar nichts zu? „Mich würden die Beweggründe interessieren, Inu Yasha!“ Alle sahen überrascht auf, bevor sie ihre Köpfe in eine Richtung drehten. „Onni-san!“ Inu Yasha war gerade eben wieder zu der Gruppe gestoßen. Der von Inu Yasha Angesprochene, ließ seine goldenen Augen kurz umher schweifen. Allen schien es gut zu gehen, weshalb er sich die Frage sparte. „Hallo, zusammen.“ Eine glücklich strahlende Rin sprang hinter dem Inu no Taishou hervor, gefolgt von einem mies drein blickenden Jaken. „Ich gehe nicht davon aus, dass du rein zufällig hier bist!“ Inu Yasha nahm Platz. Er wusste, dass Sesshomaru seine Augen und Ohren überall hatte. Der Dai-Youkai nickte kurz, trat dann näher. Rin, die inzwischen um einiges gewachsen war, eilte an dem Inu-Youkai vorbei. „Wie niedlich!“, sprach sie leise und beugte sich zu Inu Yasha hinunter. „Wer ist das?“ „Sein Name ist Shinji!“ Das junge Mädchen begann zu lächeln. „Hallo ,mein Kleiner. Mein Name ist Rin.“ Sachte strich sie über sein Köpfchen, als sie das kleine Detail entdeckte, was bisher verdeckt gewesen war. „Er….er hat Ohren. Die gleichen wie du!“ „Er ist schließlich mein Sohn.“ Rin schien über die Nachricht verwundert und entzückt zugleich zu sein. „Er ist also Sesshomaru-samas Neffe!“ Schnell drehte sie sich zu demjenigen um. Mit schnellen Schritten, war sie neben ihn geeilt, um den Dai-Youkai am Ärmel zu packen. „Schau ihn dir an, Sesshomaru-sama!“ Ohne Gegenwehr ließ sich der Youkai mitziehen. Sango freute es zu sehen, dass Rin ihre Unbefangenheit nicht verloren hatte. Katsuro dagegen blieb immer wieder die Spuke weg, wenn er sah, wie dieses Mädchen mit einem der mächtigsten Youkai überhaupt umging. „Ist er nicht niedlich!“, quiekte die Braunhaarige los, als sie zum Stehen gekommen war. Sesshomaru sah nach unten, betrachtete sich das kleine Wesen, das ihm entgegen blickte. Niemand konnte gerade erahnen was dem Dai-Youkai durch den Kopf ging. Wie immer waren seine Augen von Kühle gezeichnet. Inu Yasha sah zu seinem Bruder hinauf. Diese Szene kam ihm etwas komisch vor. Nachdem er wieder erweckt wurde, wollten sie sich gegenseitig umbringen, doch dann begann sich etwas zu verändern. Ob es durch Kagome auf seiner Seite war, oder durch Rin auf Sesshomarus Seite, wusste er nicht. Jedenfalls hatte er begonnen Sesshomaru zu respektieren und der Dai-Youkai hatte ihn als seinen Bruder anerkannt. J etzt standen sie seelenruhig voreinander und er hielt seinen Sohn im Arm. Inu Yasha stoppte in seinen Gedankengängen. Konnte das sein? Sesshomaru lächelte. Erneut wurde ihm die Sache unheimlich. Wie kam es dazu, dass dieser Eisbrocken immer mehr Gefühle zeigte? Schon damals, als er ihn kurz nach Kagomes Verschwinden begegnet war, hatte er ihn versucht aufzumuntern. Sollten sie langsam eine Familie werden? Sota dagegen musterte den Youkai mit großen Augen. „Wer ist das?“ „Inu Yashas großer Bruder Sesshomaru!“, antwortete Shippo. „Hast du das nicht gewusst?“ Sota schüttelte den Kopf. „Tja, deine Schwester wird einmal zu einer der mächtigsten Youkai-Familien des ganzen Landes gehören!“ „Was?“ „Sesshomaru ist kein einfacher Youkai. Er ist der Inu no Taishou der westlichen Länder. Die Grenze liegt hier ganz in der Nähe.“, belehrte ihn Katsuro. Aber wenn das so wäre, dann wäre Inu Yasha….. „Inu Yasha ist somit der Prinz der westlichen Länder und Sesshomarus Erbe, sollte ihm etwas zustoßen!“ Sota war schlichtweg baff. Er hatte mit vielem gerechnet, seit dem sie hier angekommen waren, aber mit so was. Nie und nimmer. Inu Yasha räusperte sich nach einer Weile. „Um auf deine Frage zurückzukommen, Sesshomaru…….!“ Der Dai-Youkai trat zur Seite und ließ sich ebenfalls nieder. Rin tat es ihm gleich, genauso wie Jaken, der bis jetzt kein Wort gesprochen hatte. Yu musste ein Kichern beim Anblick des Gnomen unterdrücken. Wusste sie, dass es in diesem Moment, völlig unangebracht war und es sich auch nicht ziemte. „Ich habe eine Stimme gehört. Ein Flüstern im Wind. Ich wusste nicht was sie sagte, doch kaum, dass ich die Barriere hinter ließ, wusste ich, wie von selbst, was zu tun war. Daher rief ich Buron und sie brachte mich mit Katsuro zum Bannkreis, der die verborgene Festung umgab.“, begann der Inu-Hanyou seine Erzählung und berichtet, was dann passierte. ~ Bedacht darauf, dass ihr niemand folgte, schritt sie an den Hütten vorbei, auf den kleinen Fluss zu, der sich ganz in der Nähe befand. Hier würde sie vor den Blicken der Anderen geschützt sein. Geschützt vor den Blicken der Unwissenden. Sie hielt am Ufer des Flusses inne, roch den frischen Duft des Wassers. Ihre Augen glitten hinauf zum strahlend weißen Mond. Ihre linke Hand ruhte auf ihrer Brust. „Ich habe euch schon erwartet!“, flüsterte sie kaum hörbar, als die erste Kreatur geräuschlos zu ihr heran schwebte, ein Leuchten ihre Haut erhellte. Ihre Hände umfassten strahlendes Licht. Die Kreatur, die ihr dieses gebracht hatte, ein Shimidamachu, von ihr ins Leben gerufen. Die Seelen Verstorbener, ihr Lebenselixier. Tief atmete sie ein, bevor die Seele in ihr verschwand. Nur damit ließ sich ihr Köper bewegen. Sie benötigte immer wieder frische Seelen, um diesen Zustand beibehalten zu können, um im Kampf eine Hilfe zu sein. Denn ohne Seele, war ihr Körper nur eine leere Hülle. Leblos und kalt. Bei diesem Gedanken presste sie ihre Lippen aufeinander. Wind wehte ihr durchs Haar. Seidige Strähnen wogen sanft im Wind, während sie weiter in ihre Gedanken eintauchte. Nur ein kleiner Teil in ihr, ein kleiner Teil einer Seele, war immer in ihr. Ein Teil ihrer Seele. Und doch gehörte er ihr nicht. Nicht mehr. Denn dieses Leben war vergangen und somit auch diese Seele. Sie war bereits wiedergeboren worden. Ihre Augen begannen sich zu trüben. Ein Glitzern, das durch das Licht des Mondes hervorgerufen wurde. Ein Geräusch ließ sie aufsehen, dann ihren Kopf zur Seite drehen. „Du!“, entwich ihr, bevor sie wieder ihren Blick abwandte, zu Boden sah. Ihr Herz hatte jedoch begonnen wilder zu schlagen, ihre Gedanken zu schwirren. Langsam trat die Person näher an sie heran. Sein silbernes Haar schimmerte dabei sanft im Schein des Mondes. Ein Shimidamachu näher sich erneut, als er neben ihr stand, seine goldenen Augen fest auf das leise vor sich hinfliesende Flusswasser gerichtet, während sie erneut eine Seele in sich aufnahm. „Von jetzt an wird es noch gefährlicher werden!“ Sie nickte nur leicht, in dem Bewusstsein, dass er es vernahm. „Und es wird um einiges Schwieriger werden. Vor allem jetzt, wo Inu Yasha einen Sohn hat!“ Sie konnte die Besorgnis wahrnehmen, die in seiner Stimme mitschwang und sie immer noch in leichte Verwunderung versetzte, war man diese Stimmlage zu früher, nicht von ihm gewohnt. Aber wie so oft, und jetzt auch wieder in diesem Augenblick, drang wieder ein Satz in ihr Bewusstsein: Es hatte sich alles geändert. Sie hatten sich alle verändert. Sie atmete tief durch, strich sich eine Strähne hinter das Ohr, bevor sie begann zu sprechen. „Ich weiß, du willst es nicht hören, aber….“ Sie hielt kurz inne, drehte sich zu ihm. „…aber es ist vor allem Inu Yashas Aufgabe Kagome-chan und Shinji-chan zu beschützen.“ Seine Gesichtszüge erhärteten sich, was ihr ein Lächeln entlockte, doch sprach sie weiter. „Ich weiß aber, dass du ihn unterstützen wirst. Und dessen ist er sich auch bewusst. Du solltest jetzt erst einmal daran arbeiten, deinem Neffen nicht ganz so verkniffen anzusehen. Er soll doch schließlich keine Angst vor dir bekommen, oder?!“ Verdutzt zog er seine Augebrauen nach oben und sein Mund öffnete sich leicht. Sie schlussfolgerte, dass er sprachlos war. Ihr Lächeln erweiterte sich und sie verfiel in ein herzliches und freudiges Lachen, dass die gesamte Umgebung erfüllte. Die aufkommende Wut, die sich für Sekunden erheben wollte, verflog sofort wieder. Streichelnd legte sich der Klang ihrer Stimme in sein Ohr. Sein sonst so ernster Gesichtszug, wurde weicher. Ein Lächeln blitzte auf, das sie sofort wahrnahm, verstummen ließ, um es zu erwidern. Erneut verspürte er diese angenehme Wärme, die sein Herz umschloss. Und die Stimme, die ihm zuflüsterte, dass er stark sein musste. Das er nicht auf sein Herz hören durfte, da es unmöglich sein würde. Sie gehörte nicht mehr in diese Welt. Sie war eine lebende Tote. Nicht mehr von dieser Welt. Außerdem war sie ein Mensch. Er ein Dai-Youkai. Der Inu no Taishou. Und doch – „Ist es nicht egal, welcher Rasse man angehört, wenn zwei Personen durch Liebe zueinander verbunden sind?. – Wieso musste er jetzt Kagomes Stimme hören. Diesen Satz, den sie ihm einst entgegen geworfen hatte. Aber….. Diese Worte…… Sie steckten voller Wahrheit. Wie konnte er sie nicht lieben? Kikyos dunkelbraunen Augen erfassten eine Hand, die durch die Luft glitt, kurz ihre Wange streifte, ein Gefühl der Geborgenheit in ihr auslöste, bevor er sie wieder zurückzog. Dieses kurze Moment, in dem seine Finger ihre Haut berühren, musste ihm zunächst reichen. „Und du solltest zuversichtlicher in die Zukunft sehen. Denn du bist nicht mehr alleine!“ Ihre Augen weiteten sich. Ihre Hände verkrampften sich im Stoff ihrer Kimonohose. Eine Träne löste sich nun doch, fiel schimmernd zu Boden, um dort zu versinken. Kurz sah sie ab, schloss ihre Augen, um dem aufkommenden Druck, Herr zu werden, bevor sie wieder aufsah, in erwartungsvolle Augen blickte. „Ich verspreche es dir!“, erklang ihre sanfte, aber dennoch zittrige Stimme. Ein warmer kurzer Blick begegnete ihr noch einmal, bevor sich diese Wärme wieder zurückzog, der sonstigen dort wohnenden Kühle wieder Platz machte. „Wir sollten zurück gehen!“, waren seine letzten Worte, bevor er sich abwandte. *** Seid ihr überrascht, oder geschockt? Damit habt ihr jetzt ganz und gar nicht gerechnet, was? Tja, das hab ich mir gedacht. Aber hier kommt eine kleine Erläuterung für alle, die mich jetzt vielleicht erwürgen wollen: Also fragt mich jetzt bitte nicht, wie ich auf die Idee mit Sesshomaru und Kikyo gekommen bin. Die war auf einmal da und sie hat mir sehr gefallen. Schließlich hat das arme Ding doch auch das Recht darauf, sich wieder in jemanden zu verlieben. Sie muss ja nicht für immer ihrer Liebe zu Inu Yasha nachtrauern. Und außerdem finde ich, dass Sesshomaru und Kikyo sich in einigen Dingen ähneln. Gut kann sein, dass ich nur diese Meinung vertrete, aber sie hat ausgereicht, um mir das auszudenken. Mehr Ausführungen mache ich jetzt dazu aber nicht. Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat und ich einige Kommis bekomme. *lieb guck* Bis zum nächsten Kapi. ^^ Ganz liebe Grüß Kapitel 21: Auf in die westlichen Länder ---------------------------------------- Jetzt geht es wieder weiter. Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt, und bedanke mich für euren letzten Kommis. *knuddel* Auf in die westlichen Länder Immer wieder wanderten seine Augen aus dem Fenster, wenn er an diesem vorbei kam. Schon seit einer halben Stunde ging er auf und ab. Seine Schritte hallten in dem dunklen Saal wieder. Nur der Schein der Kerzen, erhellte den düsteren Raum. Sein Körper war anwesend, aber sein Geist driftete immer wieder zu der Begegnung vor einigen Stunden ab. Seine Hand umschloss fest den Griff von Fhunn, das daraufhin begann, zu pulsieren. Wie konnte das bloß passieren? Der Hanyou hatte ihn auf eigenen Boden überlistet und gedemütigt. Und was noch schlimmer war, er hatte sie mitgenommen. Bereits jetzt spürte er, wie sein Herz sich nach ihr verzehrte. Es war nicht zum Aushalten. Er fühlte sich an, als würde er den Verstand verlieren. Sein Blut kochte vor Wut in seinem Körper und raste mit einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit durch die verschiedenen Gänge seiner Adern. Mugi hielt inne, ballte seinen Hände zur Faust. Kurz erfassten seine Augen schwarze Blitze, die aufzuckten, sich um seine Handgelenke und Unterarme schmiegten, bevor sie wieder verblassten und der Schmerz etwas schwand. Ein Donnerschlag ließ die Festung erbeben. Er wusste, dass Takako zurückgekehrt war. Sein Blick wanderte zur Tür, die in diesem Moment geöffnet wurde. Rabenschwarze Augen funkelten ihm entgegen. Mugi spürte das erhitze Youki seines Herren. Langsam trat Takako an seinen Hauptmann vorbei, der sich verbeugte. „Du brauchst nichts zu sagen. Ich bin über alles im Bilde.“ Korin hatte in einer Vision alles gesehen. Doch war zu diesem Zeitpunkt alles bereits geschehen. Gerade versuchte er sich wieder unter Kontrolle zu behalten. Er hatte dieses verdammte Einhorn, genauso wie Kagome, unterschätzt. Im Allgemeinen war er zu unvorsichtig gewesen. Er hätte mehr auf der Hut sein müssen und dieser Miko keinerlei Freiheiten erlauben sollen. Er hätte sie gleich nach der Geburt dieses Kindes töten sollen. Langsam ließ er sich auf seinem Stuhl nieder. Erst in diesem Moment trat Korin ein. Und augenblicklich wusste Mugi, warum Takako einigermaßen gefasst war. Er hatte seine Wut bereits an Korin ausgelassen. Auch wenn ihre Wunden normalerweise schnell verheilten, so war es dieses Mal nicht der Fall. Takako schien sie nicht geschont zu haben. Was ungewöhnlich war. Der Hauptmann spürte die Erleichterung. Anscheinend gab Takako ihm nicht die Schuld an dieser Misere. Erzürnt blickte Korin Mugi an. Sein Gedanke stand ihm ins Gesicht geschrieben. Takako hatte seit seinem letzten Satz nichts mehr verlauten lassen. Seine Arme ruhten auf der Lehne des mächtigen Stuhls, der sich in dem Raum befand. Seine Augen waren geschlossen. Niemand traute sich nur ein kleines Geräusch zu verursachen, denn er wusste, er würde es mit dem Leben bezahlen. Narakus Sohn war in sich gekehrt. Er musste jetzt so schnell es geht handeln und dieses Kind wieder in seine Gewalt bekommen. Von ihm hing sein Sieg ab. Nur durch das Kind und den Shikon konnte er seine Ziele verwirklichen und den Abschaum endlich besiegen. „Mugi!“ Blitzartig öffneten sich Takakos Augen. „Stelle zwei Armeen auf. Die eine wirst du führen. Euer Ziel wird die Dreigipfelburg sein.“ Mugi horchte auf. Das würde bedeuten…… “Die Andere wird von deinen zwei Heerführer in die westlichen Länder geführt.“ Takako erkannte ein Nicken seitens seines Hauptmanns und wusste, das er verstanden hatte. „Korin!“ Diese zuckte unweigerlich zusammen. „Ich dulde keine weiteren Fehltritte!“ Damit erhob er sich, wandte allen den Rücken zu. „Bis zu meiner Rückkehr, wirst du in der Festung bleiben.“ „Verzeiht, Takako-sama, was gedenkt ihr jetzt zu tun?“ Mugi war neugierig. „Das wirst du noch früh genug erfahren. Geh jetzt!“ Er würde noch jemanden kontaktieren müssen um seinen Plan, seinen letzten und alles vernichtenden Schachzug, durchführen zu können. Doch dieses Mal würde er die Sache selbst in die Hand nehmen. ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Leise ertönte ihre Stimme in der herrschenden Dunkelheit. Benommen begann sie zu blinzeln. Sie hatte das Gefühl aus einem langen traumlosen Schlaf zu erwachen. Sie strich sich mit ihrer Hand über das Gesicht, bevor sie ihre Augen zum ersten Mal richtig öffnete. Sie konnte jedoch nichts erkennen, weshalb sie wartete bis sich diese an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Schärfer werdende Konturen erschienen vor ihr. Schnell richtete sie sich mit ihrem Oberkörper auf, sah sich irritiert um. „Wo….“, sie hielt inne, versuchte Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Was war geschehen? Ihr Kopf dröhnte und doch fühlte sich alles so anders an. Derzeit war es ihr überhaupt nicht möglich ihre Gedanken zu ordnen. Erneut sah sie sich um, suchte nach einem Anhaltspunkt, etwas vertrautem. Alles hier war ihr fremd. Ihr gegenüber befand sich ein Fenster. Ganz leicht fiel das Sonnenlicht herein. Der Raum war abgedunkelt worden. Ihre Augen schweiften weiter. Dann jedoch blieb ihr Blick an einem Gegenstand haften. Ihr Mund öffnete sich leicht, doch entwich kein einziger Ton. Langsam richtete sich Kagome auf, trat mit wackligen Beinen auf ihre Entdeckung zu. Ihre Hand glitt durch die Luft, packte den Gegenstand vor ihr und umgehend nahm sie ein Pulsieren wahr. „Tessaiga!“ Fasziniert betrachtete sie das Schwert in ihrer Hand. Ihre andere Hand begann sich um den Stoff ihrer Kleidung zu schließen. Ihre Augen weiteten sich. Sie wusste wieder was passiert war. Er war gekommen. Inu Yasha war gekommen. Dieser Moment kam ihr wieder in den Sinn. „Ich bin zurück!“ Ein Rascheln ließ sie herum fahren. Erst jetzt bemerkte sie die Gestalt, die ebenfalls auf dem Boden lag. Leise trat sie näher, ging auf ihre Knie. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie ihre Hand ausstreckte und dem Jungen, der dort lag und schlief, durchs Haar fuhr. Er zuckte unter ihren Berührungen zusammen, weshalb sie ihre Hand zurückzog. Ein leises Seufzen entglitt ihm und er öffnete seine Augen. Sein Blick wanderte umgehend zu dem Futon, der neben ihm aufgebaut worden war. Der Platz war leer. Schnell schoss er mit seinem Oberkörper auf, wollte schon los schreien, als er inne hielt und die Person musterte, die vor ihm saß und ihn mit großen Augen ansah. „Hallo, Otouto-chan!“ Sie begann von neuem zu Lächeln. Sota saß völlig erstarrt vor ihr. Einige Minuten vergingen, bis er endlich wieder etwas spüren konnte. Langsam streckte er seine Hand aus, legte sie auf die Wange seiner Schwester. „Willkommen daheim, Nee-chan!“ „Sota!“ mit diesem Ausruf warf sie sich in die Arme ihres Bruders und begann zu weinen. Es tat so gut, ihn endlich wieder zu sehen. „Ich hatte solche Angst. Angst, dass ich euch nie wieder sehe!“, presste sie mit stickiger Stimme hervor. „Jetzt ist wieder alles in Ordnung, Nee-chan. Du bist wieder da!“ Sie nickte. Löste sich von ihm und betrachtete ihren kleinen Bruder intensiv. „Sieh an, aus dir ist ja ein richtiger Mann geworden!“. Liebevoll strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Sota streckte ihr die Zunge heraus. „Was ist denn das für ein Benehmen?“, tadelte sie mit erhobenem Finger. „Das musst du gerade sagen!“, gab er zurück und musste wie sie grinsen. Was hatte er das vermisst. Ihre Neckereien, Streitereien, einfach alles. Kagome strich sich gerade über ihre Augen. Obwohl dies sinnlos war. Sie würde sowieso gleich wieder anfangen zu weinen. „Sag, Otouto-chan, wo sind wir hier.“ „In unserem Lager. Wir haben hier Stellung bezogen. Das ist schon einige Zeit her.“ „Aha und…..“ Sie verstummte. Stimmen drangen in die Hütte. Kagome erhob sich langsam. Schnell trat sie auf die Tür zu, schob die Matte leicht zur Seite, so dass sie hinaus lugen konnte. Was sie dort erblicken konnte, verschlug ihr den Atem. Ihre Knie wurden weich. Sie griff nach dem Rahmen, stütze sich an diesem ab. Sota legte seine Hände auf ihre Schultern. Kagome neigte ihren Kopf zur Seite, legte diesen ebenfalls gegen den Rahmen. Umgehend begann sie zu lächeln. Leises Schluchzen war zu hören, gefolgt von einem kaum hörbaren Schniefen. „Scht. Sch. Nicht weinen.“, ertönte eine liebevolle Stimme, während die Person langsam auf und ab schritt und das kleine Wesen in seinen Armen hin und her wiegte. Die Babystimme begann zu verebben. Nur noch ab und zu war ein Wimmern zu vernehmen, das aber immer mehr zu einem friedlichen Schnaufen wurde. Seine goldgelben Augen sahen sanft hinunter. Ein Lächeln zierte seine Lippen. „Du machst das ja schon ausgezeichnet.“ Yu trat auf Inu Yasha zu. „Das ist Können!“, gab er verwegen lächelnd von sich. Kagome kicherte nicht hörbar auf. Sie wollte dieses Bild noch einen Augenblick genießen. „Darf ich ihn nehmen?“ Yu sah zu Inu Yasha auf. „Hier!“ Vorsichtig legte das junge Mädchen ihre Arme um den kleinen Körper. Ihre Augen erstrahlten. „Na, Shinji-chan. Gut geschlafen?“ Sofort wandte sich das junge Mädchen aus der Neuzeit ab, lief Rin entgegen, die gerade erschienen war. Kagome ließ ihren Blick weiter gleiten. Es schien noch alles ruhig zu sein. Koga war in der Nähe sie spürte die Shikon no Kakera, sowie die, die Kikyo trug. Inu Yasha hatte sie noch nicht bemerkt, genauso wenig wie die kleine Katze, die in seiner unmittelbaren Nähe saß und gerade ihr Fell pflegte. Ohne jegliches Geräusch zu verursachen tat sie den ersten Schritt aus der Hütte, ließ Inu Yasha hierbei nicht aus den Augen. Dieser hatte sich abgewandt, sah zu Yu und Rin hinüber, die sich über Jaken lustig machten und somit auch Shinji unterhielten. Kirara sprang zu ihren Füßen. Der Hanyou war derzeit völlig in seinen eigenen Gedanken vertieft, lobte sich selbst. Er hatte geschafft, Shinji zu beruhigen, als „Ich kann mich Yu-chan nur anschließen. Das hast du wirklich gut gemacht, fasst schon wie ein Profi.“ Er schreckte auf, drehte sich sofort um. Erstaunt sah er die Miko an. An seinem Blick konnte sie sehen, dass er vollkommen überrascht war. Unsicher stand sie vor ihm, hatte ihre Hände hinter ihrem Rücken verschlungen. Sie fühlte sich gerade wieder wie fünfzehn. Was sollte das? Sie stand ihm doch nicht das erste Mal gegenüber!? Und doch fühlte sie sich unsicher. Nervös zeichnete sie mit ihrem Fuß Kreise in den Boden. Was war bloß los? Sie wusste nicht, was sie tun sollte. So groß war ihre Unsicherheit. Inu Yasha sah ihr entgegen, völlig regungslos stand er da. Endlich stand sie wieder mit ihrem wunderschönen Antlitz vor ihm. Ihre klaren und rehbraunen Augen strahlten ihm entgegen. So vieles wollte er ihr sagen, wenn sie wieder vor ihm stand, doch jetzt fielen ihm nichts mehr ein. Alles war weg. Als hätte er nie darüber nachgedacht. „Halt mich fest!“, erklang Kagomes Stimme und schon schlang sie ihre Arme um seinen Hals. Die innere Starre war überwunden. Er kam ihrer Bitte sofort nach. Auf diesen Tag hatte er so lange gewartet. Er fühlte das Erzittern ihres bereits wieder schlanken Körpers. So tief sie konnte, vergrub sie ihr Gesicht, fühlte seinen Suikan auf ihrer Haut. Sein Herz, das genauso wild schlug, wie das ihre. „Meine Kagome….!“, erklang seine Stimme. Ihr Kinn wurde angehoben, ihre rehbraunen, verweinten Augen begegneten strahlend goldenen. „Tu nie wieder so eine Dummheit, hörst du!“ Sie konnte nur nicken. Erleichterung legte sich in sein Gesicht, als er sich zu ihr hinunter beugte und sie endlich küsste. „Verzeih mir. Ich hätte nie gehen dürfen!“, murmelte sie, nachdem sie sich von einander gelöst hatten. Ihre Stirn war an die seine gebetet. Der Hanyou erwiderte jedoch nichts, sah ihr nur tief in die Augen, was Kagome leicht erröten ließ. „Kagome-chan!“ Die Miko sah an Inu Yasha vorbei. Yu war näher getreten. Nufa tapste ebenfalls eilig herbei. „Kagome!“ „Nufa, alles in Ordnung?“ Besorgt sah sie auf den kleinen Kerl hinunter. „Mach dir um mich keine Gedanken. Ich wurde bestens versorgt.“ „Das glaube ich dir aufs Wort!“ Zugleich tippte sie ihm auf seine rosafarbene Nase, erhob sich dann wieder. „Yu-chan!“ Sie versuchte bei dem Anblick des Mädchens ein freudiges Gesicht zu machen, doch schaffte sie es nicht so, wie sie es wollte. Yu sah ihr mit den gleichen traurigen Augen, die Kagome noch in Erinnerung hatte, entgegen. Ein Strampeln unterbrach die Stille. Kagome sah hinab. „Guten Morgen, mein Herz!“, flüsterte sie ihrem kleinen Sohn zu, der begann vergnügt zu quietschen. Liebevoll strich sie dem kleinen Hanyou über die Wange. „Das Aussehen hat er von Inu Yasha, aber er hat deine Augen.“ Jetzt war es Kagome, die überrascht aufsah. Zwei freundlich drein schauende Augen, die durch schimmernde Tränen glänzten, begegneten ihr. Kagome schniefte. „SANGO-CHAN!“ Sie überbrückte mit schnellen Schritten, den Abstand und umarmte freudig ihre beste Freundin. „Ich habe so sehr gehofft, dass du ….“, die Taijiya musste abbrechen. Sie konnte nicht weiter sprechen. Ihre Freude raubte ihr die Stimme. Zwei weitere Arme legten sich von hinten um den Hals der Miko. „Ich bin so froh Kagome-chan!“ „Kikyo-chan!“ Immer mehr Tränen brachen aus ihr heraus. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. „Miroku-sama!“ „ Hallo, Kagome-sama!“ Freudig strahlend sah er die Miko an, die nicht mehr wusste, wo sie zuerst hin sehen sollte, da jetzt noch weitere Personen aus den umliegenden Hütten traten. „Mina!“, presste sie noch hervor, bevor sie jeden Einzelnen begrüßte. „Ich muss schon sagen, da hast du uns eine ganz schöne Überraschung mitgebracht, Kagome.“ Koga stupste gegen ihre Stirn. „Und Inu Yasha hat die ganze Zeit dicht gehalten.“, gab er noch gespielt beleidigt von sich.“ „Gomene, Koga-kun!“ Kagome lachte mit verweinter Stimme auf. Der Ookami-Youkai begann hierauf wieder zu lächeln. „Ich hoffe Inukoro hat dir schon gesagt, dass du so etwas nie wieder tun sollst. Du kannst uns doch nicht immer wieder zumuten, seinen Launen ausgesetzt zu sein!“ „Nein, werde ich nicht mehr. Versprochen!“ Ihr Blick wanderte zu Katsuro, der ihr kurz zu nickte. Mit Verwunderung nahm er auf, dass sie auf ihn zuschritt. „Katsuro-kun, das…..“ Sie kramte kurz in ihrer Kleidung. „Das hier, wollte ich dir geben.“ Ihre Faust öffnete sich und der Stein, den ihr Mugi geschenkt hatte, kam zum Vorschein. Katsuros Augen weiteten sich Augenblicklich. „Wo….“ Er schluckte schwer. „Woher hast du das?“ Seine Finger tupften zittrig über das Amulett. „Mugi wollte es mir schenken.“ Ein Knurren ertönte, doch sie sprach unbeirrt weiter. „Als ich es sah, spürte ich eine Aura. Eine Aura, die deiner so ähnlich war. Aus diesem Grund habe ich es behalten. Ich dachte, du wolltest es zurück haben.“ „Es….es ….ge….gehörte meiner Mutter!“, stieß er hervor. Ihr Lächeln erfasste den Youkai. Sachte griff sie nach seiner Hand, legte es dort hinein. „Dann ist es jetzt wieder am richtigen Platz.“ Sie wusste nicht, was geschah, als sie schon spürte, wie er seine Arme um sie schlang. Kagome bemerkte seinen zitternden Körper „Ich danke dir!“, flüsterte er ihr mit gebrochener Stimme zu. „Es gibt nichts zu danken.“ Sanft hauchte sie ihm einen Kuss auf die Stirn. Schnell blinzelte er, versuchte so seine Tränen zu vertuschen, bevor er wieder auf seine Hand hinunter sah. „Ich nehme an, das große Begrüßungsszenario ist jetzt vorüber!“ „Hallo, Sesshomaru!“ Er nickte der Miko zu. Kagome tat dies ebenfalls. Sie hätte auch nicht erwartet, dass Inu Yashas großer Bruder überschwänglich seine Freude aufgrund ihrer Rückkehr zeigte. „Wenn das so ist, können wir bald aufbrechen. Je früher desto besser.“ „Willst du ihr nicht mal eine Verschnaufpause gönnen. Sie ist gerade erst zurückgekehrt.“, kritisierte Koga. Alle waren jetzt doch etwas überrascht, das aus seinem Mund zu hören, während sich Inu Yasha völlig zurück hielt. „Hier ist es viel zu gefährlich. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!“, antwortete Sesshomaru in seinem gewohnt kühlem Ton. Koga presste seine Zähne auf einander. „Sag doch auch mal was.“ Damit wandte er sich an Inu Yasha, der neben Kagome, die Shinji auf dem Arm hielt, getreten war. Er wollte antworten, doch Kagome kam ihm zuvor. „Sesshomaru hat Recht, Koga-kun. Besser wir brechen so schnell wie möglich auf.“ Dieser zog überrascht seine Augenbrauen hoch. Daraus konnte Kagome schließen, dass Nufa nicht alles berichtete. „Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass Takako Shinji in die Hände bekommt. Sollte das der Fall sein, wird das unser Untergang sein.“ „Kagome-chan, wie meinst du das?“ Ayame verstand derzeit genauso wenig, wie Aki und einige Andere. „Ganz einfach, Kagome-sama meint damit, dass die Prophezeiung Shinji meint. Er wird das was das schwarze Herz begehrt, erwecken. Er konnte bisher Shinji nicht bekommen, da er von dem Amulett, was er um den Hals trägt, beschützt worden ist.“ Kagome nickte, genauso wie Inu Yasha. „Sollte Shinji und der vollständige Shikon in Takakos Hände fallen, wird dass das Ende der Welt sein, die wir kennen.“ Die Ookami-Youkai waren platt. „Moment mal und warum weiß Miroku das? Habt ihr etwa bescheid gewusst?“ Koga wandte sich an den Hoshi und an die Taijiya. Beide stimmten mit einem Ja. „Sango hat nach unsere letzten Begegnung mit Kagome herausgefunden, dass sie schwanger ist Der Rest ergab sich dann ganz von selbst. Nun ja, und das mit dem Amulett konnte ich mir selbst zusammen reimen.“, erklärte der Hoshi weiter. Koga sog die Luft scharf ein. „Und warum habt ihr uns davon nichts gesagt?“ Man konnte sehen, dass er über diese Tatsache recht sauer war. „Wir wollten euch nicht beunruhigen. Und außerdem mussten wir es Inu Yasha versprechen. Hätten wir es nicht durch Zufall erfahren, dann hätten wir auch nichts davon gewusst, Koga!“, schaltete sich Sango jetzt ein. „Und ich gehe davon aus, dass Sesshomaru es ebenfalls wusste!“ Koga sah den Inu-Youkai an, der keine Reaktion zeigte, außer. „Denk, was du willst.“ Gut, das konnte er jetzt als eindeutiges Ja deuten. Also lag er mit seiner Vermutung richtig. Das wurde ja immer besser. Sesshomaru war nicht im Geringsten daran interessiert, von was der Wolf ausging. Für ihn war es jetzt das Wichtigste Kagome und Inu Yashas Sohn auf sein Schloss zu bringen. Denn dort würden sie die Sicherheit bekommen, die sie benötigten. Er würde alles daran setzen, um Shinji zu beschützen. Niemals würde er zulassen, dass Takako noch mal ein Teil seiner Familie in die Hände bekam. „Jaken!“ „Ja, Sesshomaru-sama!“ Schnell patschte der Kröten-Youkai heran. „Sorge dafür, dass wir in einer Stunde aufbrechen können.“ „Jawohl, Sesshomaru-sama!“ Er verneigte sich kurz, sah dann zu Rin und Yu. „Also habt ihr nicht gehört. Los, los!“, damit scheuchte er die zwei jungen Mädchen vor sich her, die widerwillig taten, was er wollte. Alle Anderen ließ Jaken außer Acht. Er würde sich Hüten dem Ookami-Youkai oder gar Inu Yasha Befehle zu erteilen. Letzteren schon gar nicht, da er wusste, dass sein Herr Inu Yasha inzwischen immer mehr in alle Angelegenheiten mit einbezog. Es würde Sesshomaru wahrscheinlich nicht gefallen, wenn er sähe, wie er Jaken mit Inu Yasha, dem Prinzen der westlichen Länder, sprach. Es war nur wenig Zeit vergangen, als bereits alles zum Aufbruch bereit war. Sie ließen alles zurück, was sie nicht brauchten. Schließlich würden sie auf das Schloss des Inu no Taishous reisen. Dort würden sie alles haben, was sie brauchten. Shinji wurde in einen kleinen Korb gebettet, der an Kirara linker Seite befestigt wurde. Durch die sachten Bewegungen des Neko-Youkai schaukelte der Korb hin und her, ließ den kleinen Hanyou in den Schlaf fallen. „Also dann mal los!“, ertönte Jakens quakende Stimme. Kagome besah sich Rin näher. Nachdem sie wieder erwacht war, hatte sie damit nicht viel Zeit verbracht. Andere Dinge waren wichtiger gewesen. Jetzt, nachdem sie aufgebrochen waren, hatte sie Zeit, sich alle genauer anzusehen. Rin war inzwischen 14 Jahre alt und zu einer jungen hübschen Dame heran gewachsen. Und sie konnte sehen, dass sich ihr Verhalten gegenüber Sesshomaru immer noch nicht verändert hatte, was sie belächeln musste. Wenn man bedachte, dass ein kleines Menschenmädchen den Eisberg angekratzt hatte und jetzt immer weiter zum Schmelzen brachte. Sie hatte ihm, auch wenn er es nicht zugab, gezeigt, dass Menschen zu mehr fähig waren. Etwas, was Inu Yasha bereits schon früher verstanden hatte und das, obwohl ihm so übel mitgespielt worden war. Sie hoffte, dass dieses Schicksal ihrem Sohn erspart bleiben würde. „Über was denkst du nach?“ Sie sah zur Seite. „Über vieles. Und doch über nichts. So viele Eindrücke stürzen auf mich ein. Ich kann sie fast gar nicht ordnen. Es ist einiges geschehen, während meiner Abwesenheit. Es kommt mir so vor, als wäre ich gerade eben erst wieder durch den Brunnen in die Sengoku Jidai gekommen.“ Ja genau so fühlte sich ihre derzeitige Gefühlswelt wieder an. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass sie jetzt Mutter war. Sie schielte kurz zu dem Hanyou hinauf, der zu überlegen schien, was er sagen sollte. „Du solltest alles ruhig angehen. Es ist nichts passiert, was du nicht noch erfahren wirst.“ Sie nickte ihm bestätigend zu. Sie sah den Ausdruck in seinem Gesicht. Er wirkte so erleichtert. Erleichtert und voller Stolz. Sein Blick schweifte zu Kirara hinüber, die nicht weit entfernt vor ihnen her lief. Der Stolz eines Vaters, kam es ihr in den Sinn. Dann erfassten ihre Augen eine kleine Gruppe zu ihrer Rechten. Sie bestand aus Shippo, Kohaku, Sota, Nufa und Katsuro. Daran hatte sich also nichts geändert. Yu befand sich ebenfalls bei ihnen. Kagome beschleunigte etwas ihre Schritte. „Yu-chan!“ Das Mädchen zuckte augenblicklich zusammen. Vor diesem Augenblick hatte sie sich seit Kagomes Rückkehr gefürchtet. Auch wenn sie sich darüber gefreut hatte, doch mischte sich Unbehagen dazu. Denn jetzt würde sie erfahren, wie es ihrem Bruder ergangen war. Wie er jetzt war. Wie ein scheues Reh, sah sie zu Kagome hinauf. „Ich hoffe, dir ist es gut gegangen?“ Sie nickte zunächst nur. „Kohaku und Sota haben immer auf mich aufgepasst, genauso wie die Anderen.“ Kagome lächelte, bevor sich dieses zurückzog. „Du kannst dir denken, über was ich mit dir sprechen will.“ Ein erneutes Nicken erfolgte. „Onii-chan!“ Ihre Stimme erzitterte bei diesem einem Wort. „Ja!“ Yu vernahm jetzt schon die Besorgnis aus Kagomes Stimme. „Yu-chan ich….!“ Kagome sah in das Grün der Bäume hinauf. Wie sollte sie anfangen? „Yu, Mugi-kun hat sich verändert. Sehr sogar.“ Sie dachte an ihre letzte Begegnung mit ihm zurück. „Nicht nur äußerlich. Der Hass und die Wut haben fast vollkommen die Kontrolle über ihn übernommen. Durch sein Schwert, durch Fhunn, was er trägt, verstärkt sich die dunkle Seite in ihm noch mehr.“ Yu senkte ihren Kopf, so dass ihr Haar ihre Augen verbargen. „Wenn es so weiter geht dann……, dann……“ Kagome wollten die letzten Worte einfach nicht über die Lippen kommen. „….- dann…wird er bald endgültig ein Youkai werden.“ „Was…..?“ „Seine menschliche Seite und zugleich alles Gute in ihm, wird für immer verschwinden. So als hätte diese niemals existiert, als wäre er nie ein Mensch gewesen. Und nicht nur das, er wird …..-er wird auch dich ….- verg….!“ Sie stoppte, als sie spürte, wie sich ein Körper an den ihren drängte. Ihre Augen erfassten Yus hellbraunes Haar, ihre Kopf, der sich hin und her bewegte und ein Kopfschütteln andeutete. Kagome wusste, was sie damit sagen wollte. Yu wollte das letzte Wort nicht hören. „Werden wir ihn noch zurück holen können?“, erklang ihre kindliche Stimme. Und Kagome wurde in diesem Moment wieder einmal bewusst, dass sie das immer noch war. Ein Kind, genauso wie ihr kleiner Bruder oder Kohaku. Sie waren Kinder, die immer noch beschützt werden mussten. Kagome biss sich auf die Lippen. Ihre Augen ruhten auf Yus Haarschopf, ihre Hände auf Yus Schultern. „Ich weis es nicht, Yu-chan.“, gab sie bitter aber ehrlich zu. Tränen glitzerten in den Augen des jungen Mädchens auf. Kagome griff nach ihrer Hand, drückte Yu etwas nach hinten, um sie ansehen zu können. „Verzeih mir, Yu-chan. Ich habe alles versucht, aber……. Du bist jetzt die Einzige, die ihn noch aufhalten kann. Die Einzige, die ihn wieder zur Besinnung bringen kann. Nur du alleine bist dazu noch fähig.“ „Aber…..!“, brachte sie heraus und die erste Träne quoll hervor. „Du bist seine Schwester, Yu-chan. Kein anderer Mensch liebt ihn so wie du. Das hat auch er nicht vergessen. Daher darfst du nicht aufgeben. Du musst deinem Herz vertrauen. Auf dessen Stimme hören. Du wirst sein Ruf wahrnehmen, wenn es so weit ist.“ Gleichzeitig strich Kagome mit ihrem Finger über Yus Brust. Yu seufzte auf. „Ich werde es versuchen.“ Kagome lächelte. Yu zuckte mit ihrer Schulter, versuchte ebenfalls zu lächeln, was aber nicht ganz funktionierte. Sie konnte nicht verbergen, wie sie sich fühlte. „Kagome-chan!“ Kikyo trat näher, hielt dann inne. „Oh, ich wollte nicht stören. Ich…..“ „Schon in Ordnung, Kikyo-san. Kagome und ich waren gerade fertig!“, quiekte Yu mit völlig überdrehter Stimme, wandte sich dann ab. Besorgt sah Kagome ihr nach. „Es sieht nicht gut aus, oder?“ Kagome schüttelte ihren Kopf. „Ganz und gar nicht. Ich bin bei Mugi-kun mit meinem Latein am Ende.“ Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung. Sie wollte nicht den Anschluss verlieren, waren sie gerade auch nicht von einer Barriere umgeben. Ein Angriff war gerade jederzeit möglich. Kikyo lief neben ihr her. „Was möchtest du, Kikyo-chan?“ „Ich wollte dir r das hier wieder zurückgeben!“ Zugleich öffnete die Miko ihre Hand und hielt Kagome diese entgegen. Erneut stoppte die Schwarzhaarige. „Shikon no Kakera!“ „So wie es aussieht, hast du bis jetzt nicht einen Gedanken an diesen verschwendet. Und da dachte ich mir, ich stoße dich direkt darauf.” Ein Zwinkern erfolgte und Kagomes Wangen röteten sich leicht vor Beschämtheit. Kikyo hatte sie voll erwischt. In der Tat war es so gewesen. Andere Gedanken, die eine größere Last waren, waren in den Vordergrund getreten. „Ich….äh…..ich.“ „Man könnte fast glauben, du bist froh den Shikon wieder los zu werden?!“ Inu Yasha hatte sich zurückfallen lassen und gesellte sich zu den Beiden, da bereits ein gutes Stück Abstand zwischen ihnen und der Gruppe zustande gekommen war. Kikyo antwortete nicht. Doch konnten Inu Yasha sowie auch Kagome die Antwort in ihren Augen lesen. Sie hatte selbstverständlich den Shikon gehütet während Kagome nicht anwesend war. Aber war sie froh über das Wissen verfügt zu haben, dass dies nicht immer der Fall sein sollte. Nicht mehr. Nie wieder wollte sie diese Last auf ihren Schultern tragen. Niemals wieder! „Ich danke dir, Kikyo-chan!“ Damit nahm Kagome den Shikon wieder an sich und legte ihn sich um ihren Hals, dort wo sich auch jetzt wieder das Amulett befand. „Gern geschehen.“ Kikyo begann zu lächeln. „HEY! IHR WOLLT WOHL DEN ANSCHLUSS VERLIEREN!“ Alle Drei sahen auf. Sota kam schnellen Schrittes angerannt. Schwer atmend legte er zunächst seine Arme auf seine Knie. „Koga geht Sesshomaru-sama gleich an die Kehle, wenn das so weiter geht, weil Sesshomaru-sama keine Anstallten macht anzuhalten.“ Ließ er zwischen Schnaufern verlauten. Inu Yasha neigte seinen Kopf leicht zur Seite. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, als er begann intensiver zu lauschen. Er hatte bereits seit einigen Minuten Kogas Stimme vernommen, doch darauf nicht so sehr geachtet. „Ach, mach dir darüber keinen Kopf, Sota. Sesshomaru hat viel zu viel Stolz, als dass er sich an einem Wolf wie Koga die Hände schmutzig macht und auch Koga weiß, wann er aufhören muss. Spätestens, wenn sich Sesshomarus Hand um seinen Hals schließt.“ Nach diesem Satz verbreiterte sich sein Grinsen noch mehr. Allein der Gedanke daran….-. Der Hanyou verschränkte seine Hände hinter dem Kopf. Da musste er unbedingt dabei sein, weshalb „Los gehen wir!“, erfolgte. *** So das war es auch schon wieder. Ich weiß. Wieder etwas kurz. Dafür wird das nächste Kapitel auf jeden Fall länger. Bis dahin ganz liebe Grüße Kapitel 22: Lichtblick – Dem Ziel nah? -------------------------------------- HI! So kurz vor Jahreswechsel melde ich mich wieder mit einem neuen Kapitel für euch zurück. Dieses Mal ist es auch wieder länger, als die letzten zwei Kapitel. Vielen lieben Dank für eure Kommis. Ich bin so froh darüber, dass euch die Story immer noch so gut gefällt. Und ich hoffe natürlich auch, dass das so bleibt. Werde mir auf jeden Fall weiterhin mächtig Mühe geben. Lichtblick – Dem Ziel nah? Vor zwei Tagen hatten sie die Grenze zu den westlichen Ländern passiert und wanderten damit durch das Hoheitsgebiet der Inu-Youkai. Im Gegensatz zu vielen anderen Teilen des Landes, herrschte hier noch Frieden. Aber niemand der Gruppe hätte etwas anderes erwartet. Schließlich nahm Sesshomaru seine Regentschaft, das Erbe seines Vaters, sehr ernst. Die Augen des Inu no Taishou wanderten zur Seite, bevor sein Kopf der gleichen Richtung folgte, um somit unbemerkt über seine Schulter zurückblicken zu können. So lange er denken konnte, hatte er noch niemals diese Anzahl von Menschen im Schlepptau gehabt. Und er musste zugeben, dass er durch das für ihn langsame Vorankommen, erneut auf ihre Schwächen aufmerksam wurde. Aber er musste sich augenblicklich eingestehen, dass sich seine Meinung in Bezug auf Menschen geändert hatte. Er hatte einst die Menschen verabscheut. Sie einst, wie Takako, als minderwertig angesehen, doch niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, die Menschen deshalb auszulöschen. Zumindest so lange nicht, wie sie sich ihm nicht in den Weg stellten. Am heutigen Tag konnte er sagen, seinen Vater mehr zu verstehen. Er konnte mehr oder minder nachvollziehen, weshalb er sich damals in Izayoi verliebte.Menschen strahlten eine gewisse Faszination aus - zumindest manche von ihnen -, der man sich nicht entziehen konnte. Für Sekunden verebbten seine Gedanken völlig. Seine Augen folgten einer Gestalt. Rin war gerade einige Meter entfernt, an ihm vorbei geeilt, zog Yu hinter sich her. Das junge Mädchen von damals war zu einer jungen hübschen Frau geworden, die ihre eigenen Ansichten besaß und damit nicht hinter dem Berg hielt. So sehr sich seine Hofdame auch bemühte, Rin zu einer wohlerzogenen Dame zu erziehen. In diesem Punkt war sie kläglich gescheitert. Ihr dunkelbraunes Haar wirbelte elegant durch die Luft. Ihr herzliches und fröhliches Lachen drang an sein Ohr, als sie immer näher an das Blumenmeer heran trat. Ihre zierlichen Hände pflückten geradezu graziös eine der leuchtenden Blumen, bevor sie ihren Körper leicht zur Seite neigte und dem Dai-Youkai zu lächelte. In diesem Moment verschwand die sonstige Kühle, die seine Augen bewohnte, völlig. Ein ungewohntes Leuchten legte sich hinein. Sesshomaru ertappte sich gerade noch dabei, wie er lächeln wollte. Sofort wurde sein Gesichtsaudruck noch fester als zuvor. Er durfte jetzt an so etwas keinen Gedanken verschwenden. Rin war für ihn inzwischen wie eine eigene Tochter. Um sie und jene zu beschützen, die ihm etwas bedeuteten, durfte er keine Gefühle zeigen. Er hatte erst am gestrigen Abend wieder erfahren müssen, wie es war, wenn starke Emotionen vom Körper Besitz ergriffen. Das durfte er nicht zulassen. Deshalb wandte er augenblicklich sein Gesicht ab, fuhr mit dem fort, bei was er unterbrochen wurde. Sein Augenmerk richtete sich auf seinen kleinen Bruder. Dieser hob seinen Sohn aus dem Korb. Die goldenen Augen des Inu no Taishou schweiften über den kleinen Körper. Noch ein Hanyou in der Familie, schoss es ihm durch den Kopf. Wobei dieser Gedanke nichts Negatives nach sich zog. Irgendwann hatte er damit gerechnet. Schließlich bemerkte er bereits früh, was Inu Yasha für Kagome empfand. Auch wenn sie sich anfangs nicht verstanden, so war ihm dies nicht entgangen. Egal wer Kagome jemals bedrohte, er eingeschlossen, erfuhr am eigenen Leib, welche Kräfte in den Hanyou hervor brachen, um sie zu schützen. Sein Bruder war in dieser Angelegenheit für lange Zeit mit Blindheit geschlagen gewesen. Und diese Blindheit trug auch einen Namen. Aber das war jetzt egal. So weit wollte er eigentlich nie in das Gefühlsleben seines kleinen Bruders vordringen. So früh jedenfalls, hatte er nicht mit Familienzuwachs gerechnet. Wie man sich doch täuschen konnte. Eins war dem Inu-Youkai bereits gewiss. Der Kleine würde stark werden. Nicht so stark wie er, aber mächtiger als alle anderen Inu-Youkai. Denn das Blut seines Vaters floss in Shinjis Adern. Und auch Inu Yasha hatte bereits mehr als einmal bewiesen, zu was er fähig war. Er konnte sich eingestehen, dass der Hanyou nach ihm, der Stärkste im Reich war. So wie es sich auch für den Prinzen der westlichen Länder gehörte. Sesshomaru sah Kagome, die zu Inu Yasha getreten war, ihm zärtlich einen Kuss auf die Wange gab, bevor sie lächelnd zu ihm hinüber sah. Inu Yasha folgte leicht unwissend ihren Blick und Sesshomaru hielt inne. Erneut konnte er diese Faszination wahrnehmen. Er hegte für diese Miko keinerlei tiefen Gefühle, und doch hatte sie zusammen mit Inu Yasha ebenfalls dazu beigetragen, sein Denken zu ändern. Man könnte es fast als Freundschaft bezeichnen, was ihn inzwischen mit dieser Miko verband. Von neuem umspielte ein kurzes Lächeln seine Lippen, bevor er sich umwandte und wieder die Führung übernahm. Kagome gesellte sich unterdessen erneut zu Sango, die sofort aufs Neue begann, alles über die Umstände während ihrer Abwesenheit zu berichten, wobei sie an manchen Stellen, die sie und Miroku betrafen, etwas weiter ausschweifte, als sie eigentlich wollte. Kagome grinste innerlich. Sie freute sich für die Beiden. Hatte sie doch oft dafür gebetet, dass sich die Zwei endlich zusammen rauften. Wenn sie ehrlich war, hatte sie immer gedacht, dass die Taijiya und der Hoshi schneller seien. Doch da hatte ihr Inu Yasha, zu ihrer eigenen Verwunderung, einen Strich durch die Rechnung gemacht und ihr seine Liebe gestanden. „Kagome-chan?“ „Ah!.....-Oh. Gomen, Sango-chan!“ Die Taijiya begann leicht zu lächeln. „Da werden Erinnerungen wach, was?“ Sango durchschaute sie sofort, weshalb Kagome nur noch nickten konnte. Aki gesellte sich zu Inu Yasha, was von Kagome in Augenschein genommen wurde. „Sie hat ihn aufgegeben, Kagome-chan.“ Verdutzt über diese Aussage, musterte die Miko ihre beste Freundin. „Wie meinst du das, Sango-chan?“ „Ach, weist du…..“, flötete sie. „Sag schon!“ Dabei zog Kagome noch eine Schnute, was Sango zum Schmunzeln brachte. Ihr Arm hob sich und legte sich auf Kagomes Schulter. Wie sehr hatte sie doch ihre kleine Schwester vermisst. „Formulieren wir es mal so: Dein Inu Yasha hat während deiner Abwesenheit für nichts und niemanden Augen. Er ist nur glücklich, wenn er Tag für Tag nach seinem Stern, nach dir Ausschau halten und dich dann erblicken kann.“ Mit geweiteten Augen sah Kagome Sango jetzt entgegen. Mit dieser Aussage konnte sie jetzt gar nichts anfangen. Aber es bereitete ihr eine ungemeine Wärme. Sango zwinkerte ihr zu. „Du bist verrückt, Sango-chan, weist du das?!“ Dabei drückte die Schwarzhaarige ihre Hand. „Aber ich danke dir.“ „Er ist einfach bezaubernd.“ Aki hob den kleinen Hanyou abermals hoch, um ihn noch mal zu begutachten. „Ganz der Vater.“ Dabei strahlte sie. Gerade fühlte es sich so an, als wären sie eine Familie. Dies war aber nur Wunschdenken ihrerseits. Das hatte die schon damals begriffen, nachdem sie mit ihm gesprochen hatte. Sie wusste, dass er niemals mehr empfinden würde, als Freundschaft. Was sollte sie dagegen noch tun können?! Nichts. Auch wenn es wehtat, so musste sie es akzeptieren. Sie konnte nur noch hoffen, irgendwann jemanden zu begegnen, er ihr so viel Liebe schenkte, wie es Inu Yasha Kagome gegenüber tat. Das würde sie sich zum Ziel setzen. Sanft bettet sie Shinji in ihre Armbeuge, tippte auf seine Nase. „Na, erwachen die Mutterinstinkte?“ Koga beugte sich zu Aki hinunter, beäugte die Ookami-Youkai skeptisch. „Ich hoffe nicht.“, brummte er weiter. „Noch eine, die von einem Baby schwärmt, kann ich nicht gebrauchen.“ Es reichte ihm schon völlig, dass er sich jetzt im Gebiet der Köter befand. Überall nahm er leicht ihren Geruch wahr. Wenn das so weiter gehen würde, würde er diesen Gestank überhaupt nicht mehr loswerden. Da würde auch baden nichts mehr bringen. Seine Augen wanderten kurz zu der Person, von der er gerade sprach, wollte dann fortfahren, als. „Das hab ich gehört Koga!“, keifte es hinter ihm los. Mit einem schnellen Sprung gewann der Prinz der Wölfe noch etwas mehr Abstand und drehte sich um. Ayame stapfte auf ihn zu. „Kannst du mir sagen, was dieses völlig unnötige Kommentar sollte?“ Wütend baute sie sich vor ihm auf. „Aha. Ayame, mein Schatz, das war…-„ „Komm mir jetzt nicht mit Schatz oder sonst was. Und wie kommst du darauf, dass ich Muttergefühle habe. Ich habe lediglich gesagt, dass Shinji-chan einfach hinreißend ist und ich auch mal Kinder haben möchte.“ Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte, ihre Augenbrauen zuckten gefährlich und ein merkwürdiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, was Koga die Schweißperlen auf die Stirn trieb. „Oh, oh. Ich glaube wir sollten machen, dass wir weg kommen!“ Shippo gekonnter Blick erkannte die eindeutige Gefahr, die sich dort anbahnte. „Ich glaube du hast Recht, Shippo!“, meinte Kohaku. Katsuro und Sota nickten einfach nur. Augenblicklich wandten sie dem streitenden Paar den Rücken zu und schlossen wieder zu Sesshomaru auf. „Und wer sagte denn gestern, ja er wolle auch mal Kinder haben. Wenn möglich einen ganzen Stall voll. Vier mindestens. Weil Kinder so etwas Schönes wären. Der Sinn des Lebens.“, dabei bebte die Stimme der Ookami-Youkai von Wort zu Wort mehr. „Pst. A…..Ay…..Ay……Ayame.“, stotterte Koga und fuchtelte dabei wild mit seinen Händen. Doch das hielt seine Verlobte nicht auf. Ganz im Gegenteil. Es spornte sie noch mehr an. „Und wer hat dabei so einen Glanz in den Augen?“ Ihre grünen Augen musterten kritisch ihren gegenüber. „Hehe. Das darf doch nicht, uff…..!“ Miroku krümmte sich leicht nach vorne. Sango hatte ihm ihren Ellenbogen in die Seite gerammt und somit seinen bevor stehenden Lachanfall unterbunden. Mit einem Auge blinzelte er zu ihr hinauf. „Schluck es unter.“, kam es trocken von ihr. An anderer Seite prustete es los. Als Koga die Stimme vernahm, kam es ihm so vor, als hätte ihm jemand ins Gesicht geschlagen. Eine wütende Ayame vor ihm und einen fast vor lachen heulenden Hanyou neben sich. Das war zu viel des Guten. „Inukoro!“, presste er hervor. Sesshomarus Augenbraue begann leicht zu zucken. Er versuchte jedoch ruhig zu bleiben. Er musste seine Fassung bewahren. Obwohl er zugeben musste, dass seine Nerven ziemlich strapaziert wurden, seit dem er zu der Gruppe gestoßen war. Er war ein Inu-Youkai. Der Inu no Taishou. Er musste ruhig bleiben. Immer wieder, wiederholte er diese Worte. Inu Yasha, der mit einem Wutausbruch seitens Koga rechnete, griff schnell nach Shinji, weshalb Koga stoppte. „Du Feigling!“, zischte dieser. „Was kann ich denn dafür, wenn mein Sohn zu mir will!“, gab Inu Yasha zuckersüß von sich. Sein Gesicht trug jedoch ein boshaftes Lachen. „DU…….!“, Koga wollte auf ihn zugehen, als „Stopp!“ Kagome schob sich zugleich zwischen die zwei Streithähne. „Glaubt ihr beiden Kinnsköpfe, ich habe Shinji die ganze Zeit vor Takako beschützt, damit ihr ihn während eurer Streiterei zerfleischen könnt!?“ Dabei warf die Miko ihre Blicke hin und her. „Hey, was siehst du mich so an? Der Wolf hat angefangen.“ „Inu Yasha!“ Ein Grummeln erfolgte. Er wusste ganz genau, was Kagome mit dieser Aussage, mit der Nennung seines Namens, sagen wollte. „Wir sollten weiter gehen. Es ist nicht mehr weit!“ Miroku hatte das Wort an sich genommen und sah kurz in die Runde. „Verlegt euere Zankereien, bis wir im Schloss sind.“, meinte Aki und gab damit auch dem Hoshi Recht, weiter zu gehen. ~ Weit ab von allem, schritt gerade eine dunkle Gestallt durch den von Nebel umschleierten Wald. Kein Laut drang zu ihm hindurch, außer dem Knirschen der abgestorbenen Blätter unter seinen Füßen. Der weiße Schleier war so dicht, dass selbst die Strahlen der Sonne keinen Weg hindurch fanden. Er hatte aber die Orientierung nicht verloren. Mit selbstsicherem Gang eilte er durch den Wald, trat auf eine kleine Lichtung zu, auf der auch der Nebel etwas lichter wurde. Seine Augen erkannten sofort die zwei Gestalten, die dort standen. Kaum hatte er den ersten Schritt getan, wanden sich beide zu ihm um. „Erfreut Euch wieder zu sehen, Takako-sama.“ Erklang eine tiefe Männerstimme, die fast einem Reibeisen glich. „Ganz meinerseits. Tsuyu-sama, Nobuo-sama!“ „Nun. Sagt, wie wir Euch behilflich sein können.“ Takako trat noch einen weiteren Schritt näher. „Sesshomaru ist auf dem Rückweg und er wird nicht alleine zurückkehren. Bei hm wird das sein, was ich benötige um zu siegen.“ Die beiden Gestalten, die dem Hanyou gegenüberstanden, lauschten aufmerksam. Selbst das Grau des Nebels konnte den schillernden Farben ihrer Gewänder, die sie unter ihren Rüstungen trugen, nichts anhaben und erleuchtete das bizarre Bild der Trostlosigkeit, was sie umgab. „Er wird Inu Yasha bei sich haben.“ „Inu Yasha!“, knurrte die zweite Stimme verachtend. Diese klang wesentlich jünger als die Andere. „Das bedeutet auch, dass diese Menschen wieder dabei sein werden.“, stellte die Stimme weiterhin fest. Takako bestätigte dies mit einem Nicken. „Daran bin ich aber nicht interessiert. Das Einzige, was ich haben möchte, ist Inu Yashas Sohn.“ Die Verwunderung stand den Beiden augenblicklich ins Gesicht geschrieben. Doch sofort schwand diese wieder. „Das würde bedeuten Sesshomaru hat einen Neffen. Er wird schon allein aus diesem Grund ganz genau auf dieses Balg achten. Wir werden es also mit beiden Söhnen des verstorbenen Taishou zu tun bekommen.“, gab der Ältere von sich. „Wisst Ihr, was Ihr da von uns verlangt? Um an dieses Kind heran zu kommen, müssen wir uns den Beiden auf eigenem Gebiet entgegen stellen. Nicht nur den Brüdern.“, sprach der Jüngere aus. Sie würden es mit dem gesamten Schloss zu tun bekommen, sollte sie erwischt werden, der Plan auffliegen. „Nicht wenn ich euch dabei behilflich sein werde. Mein Hauptmann stellt derzeit zwei Armeen auf. Eine wird dazu dienen, die westlichen Länder zu überfallen. Wir werden Sesshomaru dazu bringen, das Schloss zu verlassen. Inu Yasha wird ihm sicherlich folgen. Denn wir packen ihn dort, wo es ihn am meisten schmerzt, an seinem Stolz.“ Die Youkai sahen sich kurz an. Ein finsteres Lächeln umspielte ihre Lippen „Er wird niemals zulassen, dass eine, in seinen Augen, niedere Kreatur, seine Ländereien überfällt.“ „Das würde er nie zulassen!“, wiederholte Nobuo. Er kannte Sesshomaru schließlich lange genug. „Sobald sie das Schloss verlassen haben, sendet eine Nachricht. Korin wird augenblicklich erscheinen. Sie wird das Kind dann an sich nehmen.“ Takako sah beide Youkai forschend an. Er wollte sich noch einmal versichern, ob er ihnen trauen konnte. Doch bis jetzt hatten sie gute Dienste geleistet und er wusste, das Beiden bewusst war, dass er mächtiger war, als sie zusammen. Er spürte ihren Hass. Hass den er bei all seinen Untergebenen spürte und den auch er in sich trug. Hass und die Begierde alles, was ihm im Weg stand, zu vernichten. „Sobald Korin das Kind in den Händen hält, werden wir sie in die Gewölbe unterhalb des Schlosses führen. Dort wird es ein leichtes sein, zu verschwinden.“ Verräterisches Funkeln legte sich in Nobuos Augen und das taten sie auch in diesem Moment. Sie verrieten den Inu no Taishou. Sesshomaru, dem sie die Treue geschworen hatten. ~ Die gesamte Gruppe stand jetzt nah beieinander auf einem Hügel. Vor ihnen im Tal, erhob sich das Schloss des Inu no Taishou. Als Kagomes Augen die Zinnen erblicken konnten, verspürte sie umgehend den Wunsch schon durch den Torbogen zu schreiten und sich am Teich, der sich im riesigen Schlossgarten befand, nieder zu lassen, einfach die Augen zu schließen. Ihrer Seele und ihrem Körper die ersehnte Ruhe zu gönnen. Beeindruckt sahen Kohaku, Katsuro sowie auch Sota und Yu auf die Burg. Yu kannte solche Schlösser nur von Gemälden und Fotografien. Schlösser aus längst vergangener Zeit. Ihre Augen glitten über das Grün der Bäume, über die sandsteinfarbenen Mauern, zu dem sich dahinter erhebenden weiß strahlenden Gemäuer. Wenn man sich hier so umsah, so konnte man nicht glauben, dass sich der Rest des Landes im Krieg befand. „Fast, als wäre man in ein Bild eingetreten.“ Sota konnte nicht mehr als nicken. „Da verschlägt es euch die Sprache, was?“ Shippo grinste. Sesshomaru setzte sich wieder in Bewegung. Endlich, endlich passierten sie das Tor des Schlosses. Kaum betrag Sesshomaru den Schlosshof, eilten Bedienstete herbei, verbeugten sich zunächst. „Willkommen zurück, Sesshomaru-sama. Und euch grüßen wir ebenfalls, Inu Yasha-sama!“ Die vier Jüngsten kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Immer wieder drehten sie sich um die eigene Achse, versuchten so viel wie möglich gleichzeitig ins Auge zu fassen. „Wow!“, stießen sie fast ohne Stimme synchron hervor. Ayame und der Rest der Ookami-Youkai mussten ebenfalls zugeben, dass sie von der Pracht, die ihnen entgegen strahlte, beeindruckt waren. Jaken warunterdessen dabei, die Bediensteten zur Seite zu scheuchen. „Habt ihr nichts zu tun?“, zischte er und wedelte dabei mit seinem Stab durch die Luft. Einige konnten sich einfach nicht von dem Anblick des Besuches abwenden. Doch ein Blick des Inu no Taishou und alle machten sich auf. Schnelle Schritte hallten zunächst durch den Eingangsbereich, bevor Sesshomaru gefolgt von Inu Yasha, Kagome und dem Rest eintrat. Die beiden Brüder blieben gleichzeitig in der Mitte des Saals stehen. Ihre Begleiter traten es ihnen gleich. Kagomes Augen ruhten auf ihrem Katana. Ihr Blick glitt immer wieder über den silbernen Schaft. „Ihr werdet zunächst in Gemächer gebracht. Dort könnt ihr euch ausruhen.“ Sesshomarus Stimme holte die Miko wieder zurück. Kaum merklich zuckte sie zusammen. „Inu Yasha. Du und Kagome werden in deine Gemäch….!“ „Nein!“ Der Inu no Taishou sowie der Prinz fassten die Miko ins Auge. „Kagome!?“ Inu Yasha trat an seine Verlobte heran. „Ich halte es für besser, wenn ihr euch ausruht. Vor allem du Kagome.“, gab Sesshomaru in einem noch schärferen Ton von sich. Doch Kagome wäre nicht Kagome, wenn sie sich hiervon einschüchtern ließe. Daher straffte sie ihre Schultern noch mehr und festigte ihren Blick. „Dazu habe ich noch später Zeit. Zunächst muss ich noch etwas mit euch klären.“ Sesshomaru zog seine Augenbrauen tiefer. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, wenn ihm jemand widersprach. „Ich….“ „Aber, aber, Sesshomaru. Erfülle ihr doch diese Bitte!“ Alle neigten ihren Kopf zur Seite. Eine leicht gekrümmte Gestallt trat auf sie zu. Sein weißes Haar war zu einem Knoten gebunden. Seine buschigen weißen Augenbrauen verdeckten seine Augen fast völlig und doch konnte man erkennen, dass eine der Pupillen ergraut war, während die andere in einem hellen Grün schillerte. Sein königsblauer Kimono brachte den nötigen Kontrast. „So wie es sich anhört, muss es wichtig sein, nicht wahr?“ Dabei sah er Kagome an, die begann zu lächeln und bestätigend zu nicken. „Natürlich, Oda-Ojii-san.“ „Immer noch so temperamentvoll, wie ich dich kennen gelernt habe. Aber du bist noch hübscher geworden.“ Behutsam legte er seine Hand auf ihre Wange, begutachtete die junge Miko, während er sachte darüber strich. „Oh! Und wenn haben wir denn da?“ Kagome erhob noch etwas mehr ihren Arm. „Das ist Shinji, Oda-Ojii-san.“, erklang sanft. „Sieh an.“ Er musste nicht fragen, wer der Vater war. Seine Hand zog er zurück, streckte seinen Finger dem kleinen Wesen entgegen. „Aha. Kann schon fest zu packen, der kleine Kerl. Ich hoffe nur, dass er nicht den gleichen Dickkopf bekommt, wie sein Vater.“ Kagome musste leise aufkichern. Auch Sango und Miroku konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, während Inu Yasha leicht seinen Mund verzog. Oda wandte sich wieder an Sesshomaru. „Wir sollten hinauf gehen und uns anhören, was Kagome zu sagen hat.“ „Wer is´n das?“ Koga hatte sich zu Miroku hinüber gebeugt. „Oda-sama. Einer der ältesten Inu-Youkai überhaupt. Er war damals schon Berater von Inu Yashas Vater und jetzt steht er immer Sesshomaru zur Seite.“ Koga nickte verstehend. Alle anderen hatten ebenfalls gelauscht. Miroku sah auf und konnte sehen, wie Sesshomaru nickte, damit sein Einverständnis gab. Er, gefolgt von Inu Yasha und Kagome, betraten die ersten Stufen. Der Rest wollte folgen, als Oda sich noch einmal umwandte. „Ihr werdet zunächst in die vorbereiteten Gemächer gebracht.“ „Aber….!“, wollte Koga widersprechen, doch Ayame trat nach vorne. „Dann werden wir uns jetzt zurückziehen.“ Sie verneigte sich leicht. In diesem Moment trat auch bereits einer der Diener heran. „Kagome-sama!“ Die Angesprochene sah zur Seite. Sayaka, eine Inu-Youkai, stand neben ihr und lächelte sie an. „Gebt mir, Shinji-sama. Ich werde ihn in eure Gemächer bringen.“ Hierauf breitete die Youkai ihre Arme aus, wartete darauf, das Baby entgegen nehmen zu können. Kagome trat näher an Inu Yasha heran, drückte Shinji noch mehr an sich. Eine wohlbekannte Angst kroch wieder in ihr hoch. Was sollte das? Hier waren sie sicher. Niemand würde ihm etwas tun, und doch….. Sie spürte Inu Yasha Hand auf ihrer Schulter. „Es ist in Ordnung. Hier wird ihm nichts passieren.“, flüsterte er ihr leise und mit beruhigender Stimme ins Ohr. Ihre rehbraunen Augen suchten die seinen. Langsam lockerte sich ihr Griff. Er hatte Recht. Sie wusste, dass er Recht hatte und trozdem…… „Kagome, es ist alles gut.“ Sachte nahm er ihr Shinji ab und legte ihn Sayaka in den Arm. Immer weiter entfernte sich hierauf die Inu-Youkai und Kagomes Augen wollten sich einfach nicht abwenden, bis sie eine Hand spürte, die sich um die ihre schloss und sie mit sich zog. ~ „Warum hast du das gesagt, Ayame?“, maulte Koga los, während sie durch die Gänge geführt wurden. „Das würde ich auch gerne wissen?“, gab Katsuro seinen Senf dazu. Ayame sog die Luft ein. „Überlegt doch mal!“ Doch Beide sahen sie nur bedröpelt an. „Versteht ihr das wirklich nicht?“ Aki schaltete sich ein. Koga und Katsuro schüttelten synchron den Kopf. Shippo verdrehte die Augen. Miroku und Sango hielten sich aus der Lehrstunde völlig heraus, beantworteten lieber die Fragen von Yu, Kohaku und Sota. Waren sie schließlich die Einzigen, die bereits hier gewesen waren. „Also. Wir befinden uns im Hoheitsgebiet von Sesshomaru. Es ist doch selbstverständlich, dass hier alles nicht so läuft, wie bisher. Er ist der Inu no Taishou. Es ist doch normal, dass er zunächst nur mit seinen Beratern, Kagome-chan anhört. Das wäre bei uns auch nicht anders.“ Dabei hob Ayame noch belehrend den Finger. Katsuro kam es so vor, als würde er einer seiner alten Lehrer gegenüberstehen. Aber er hielt diesbezüglich lieber den Mund. „Macht euch keine Gedanken. Wir werden auf jeden Fall noch erfahren, was Kagome-sama zu berichten weis.“, warf Miroku ein, bevor er sich wieder umwandte. ~ Leise schloss sich die Tür. Neben Inu Yasha und Sesshomaru, befanden sich noch Oda, Kagome, Jaken sowie Sumida, einer der stärksten Inu-Youkai, nach den Brüdern und Masao im Raum. Beide Inu-Youkai beäugten die Miko, die sich neben ihrem Prinzen niederließ, während Sesshomaru sprach. Beide kannten die junge Miko schon eine Weile und sie hatte ihren Respekt gewonnen. Masao fand, dass Kagome müde, gerade zu abgekämpft, aussah. Was kein Wunder war, nachdem, was der Inu no Taishou gerade berichtete. „Und was hast du jetzt noch zu sagen?“ Der ältere der Brüder richtete das Wort an Kagome. Die junge Frau konnte immer noch den verärgerten Unterton aus seiner Stimme heraus hören. Sie wusste, dass es nicht gerade die feine Art gewesen war, wie sie Sesshomaru das Wort abgeschnitten hatte, zu dieser Versammlung gedrängt hatte. Doch, was sie zu sagen hatte, war einfach zu wichtig. „Es geht um Takako. Amaya hat mir mitgeteilt, wie…..- - Rückblick - Kagome sah mit ihren braunen Augen auf die Stelle, an der gerade das Portal erschienen war, bevor sie wieder zu Amaya hinüber sah. „Es ist Zeit zu gehen.“ Kagome wusste, dass sie Recht hatte, aber….“Was ist mit Euch? Ich kann euch doch nicht hier zurücklassen!“ „Doch das könnt und das müsst Ihr tun, Kagome-sama! Denkt an Euren Sohn, an Inu Yasha!“ Ihre Stimme klang klar und zugleich so ernst. Die Miko konnte keinerlei Angst in ihren Augen lesen. „Ihr habt ihn gesehen, nicht wahr?“ Sie trat etwas näher an das Fabelwesen heran. „Euren Tod. Ihr wusstet, was geschehen wird, wenn ich vor Euch trete.“ Stille. Kein Geräusch schien in diesem Moment an ihre Ohren zu dringen. Kagome tauchte in diese kristallblauen Augen ein, in denen sie die Antwort fand. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen von Amaya. „Ich bitte euch, Kagome-sama. Empfindet kein Mitleid. Jedes Wesen auf dieser Welt ist dazu da, ein Schicksal zu erfüllen. Auch wenn ihm frei gestellt wird, den Weg selbst zu wählen. Ich bin bereits über 3000 Jahre auf dieser Welt. Es ist auch mein eigener Wunsch, endlich meine Augen für immer zu schließen. Ich habe so viel gesehen. So viele Leben, die vor mir ausgehaucht wurden. Ich habe so viel Leid gesehen, so viel Qual….“ Kagome bemerkte zum ersten Mal ein leichtes Zittern ihres Körpers, ein leichtes Verblassen der strahlenden Aura. „Es wird Zeit endlich zu gehen, denn ich bin müde!“ Kagome neigte ihren Kopf leicht nach unten. Tränen, die sich in ihren Augen bildeten, raubten ihr die Sicht, weshalb sie mehrmals blinzelte, bevor sie aufsah. „Ihr müsst nun gehen. Es darf nicht noch mehr Zeit verstreichen, sonst wird die Prophezeiung wahr werden und alle Bemühungen umsonst gewesen sein.“ Die Miko verstand. Das durfte nicht passieren. Amaya vernahm ein knappes Nicken. Doch zu ihrem Erstaunen trat Kagome nicht auf das Portal zu, sondern noch näher an sie heran. Ihre Hand zögerlich erhoben. Einen kurzen Augenblick verharrte die junge Miko in dieser Position. Sollte sie es wirklich tun? Als hätte jemand anderes die Führung übernommen, glitte ihre Hand weiter nach vorne. Zunächst nur hauchend berührten ihre Fingerkuppen die Stirn des Fabelwesens, bevor ihre Finger durch das perlweiße schimmernde Haar strichen. - „Kagome-sama. Ihr, die dazu bestimmt seid, einst den Shikon no Tama zu hüten, hört meine Stimme. Lauscht dessen, was ich euch mit diesen Worten zu sagen habe, denn ihr besitzt die Waffe, um Takako zu schwächen. Ihr besitzt die Macht. Ihr, die Trägerin des Schwertes Akarui Kiboo. Begebt euch auf den Weg des Einhorns. Findet sie. Die letzten Überlebenden. Dort wo das Gebirge so hell schimmert, wie ihr Fell. Sie werden euch geben, was ihr benötigt, um die Kreatur, die Bosheit, zu schwächen. Denn nur durch diese Macht werdet ihr in der Lage sein, ihn in die ewige Verdammnis zu schicken.“ - - Flashback Ende - „Es war ihre Stimme, die ich gehört habe. Sie sprach die Worte nicht aus, doch hörte ich sie in meinem Kopf. Sie wusste, dass sie dadurch gegen alles verstieß und doch hat die es getan.“ Kagome spürte erneut das Gefühl der Traurigkeit und der Hilflosigkeit, dass sie in diesem Augenblick verspürt hatte. „Aber warum hat sie das getan?“ „Sie hat gesehen, dass wir ansonsten scheitern werden!“, beantwortete Sesshomaru die Frage seines Bruders. „Scheitern?!“, wiederholte Inu Yasha. Dieses Wort schmeckte ihm ganz und gar nicht. Denn das würde bedeuten, auch er war gescheitert. Wäre Takako unterlegen gewesen und das Schlimmste, er hätte nicht jene beschützen können, die er liebt. Seine Familie. Langsam erhob sich der Hanyou, trat an eins der Fenster heran. Es fühlte sich gerade an, als hätte eine Klaue seine Kehle umschlungen und der Druck würde immer stärker werden. Er konnte nicht mehr atmen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Doch konnte es niemand erahnen, da die Ärmel seines Suikans diese verdeckten. „Kein Wort! Zu niemanden im Schloss!“, erklang Sesshomarus Stimme, weshalb Inu Yashas Ohren zuckten. Diese Information war zu wertvoll. „Was ist mit Nobuo und Tsuyu?“ „Das werde ich persönlich übernehmen, Oda.“ Der Inu no Taishou hatte noch ein Wort mit den Beiden zu reden. Niemand missachtete ungestraft seine Befehle. Sofort verdunkelten sich seinen goldenen Augen noch mehr. „Verstärkt die Wachen. Es soll auf jede Bewegung um das Schloss geachtet werden, sei sie noch so klein.“ Masao und Sumida erhoben sich hierauf, verneigten sich. „Jaken!“ „Jawohl!“ „Auch deine Dienste werden jetzt nicht mehr benötigt.“ Mit einer unterwürfigen Verbeugung wandte der Kröten-Youkai sich ab. „Und ich glaube, auch du solltest dich jetzt zurückziehen!“ Damit wandte sich das Oberhaupt des Inu-Clans an Kagome. Leicht irritiert musterte sie Sesshomaru. Sollte sie jetzt ausgeschlossen werden? Was sollte das? „Ihr wollt doch jetzt nicht ohne mich dort hin gehen, oder?“ Stille trat ein. „Wie wollt ihr das machen? Ihr könnt weder das Katana führen, noch werden sie sich euch offenbaren. Ihr seid Youkai. Glaubt ihr, sie wissen, aus welchem Grund ihr kommt?“, wütend sah sie zwischen den Youkai und dem Hanyou hin und her. Verkannten sie etwa den Ernst der Lage? Dies betraf nicht nur den Clan der Inu-Youkai allein. „Wie….“ „Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden, Kagome.“, unterbrach Sesshomaru barsch. „Das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“, donnerte er weiter, was in Kagomes Augen Zorn aufblitzen ließ. „Kagome.“ Sie wandte ihren Blick ab, sah zu ihrem Hanyou hinüber. Als sie sah, wie Inu Yasha leicht mit seinem Kopf schüttelte, presste sie ihre Lippen aufeinander. Sie atmete noch einmal tief durch, versuchte dadurch Ruhe in ihren wild schlagenden Puls zu bekommen, bevor sich ihre Oberkörper leicht zu einer Verbeugung nach vorne neigte und sie dann aus dem Zimmer verschwand. „Sie ist sauer!“, bemerkte der alte Inu-Youkai mit einem Lächeln, nachdem Kagome verschwunden war. Sesshomaru ging hierauf nicht ein. Das hatte er selbst sehen können. Er konnte jedoch nicht anders handeln. Nur Inu Yasha verzog leicht den Mund. Er würde später noch sein Fett weg bekommen. Da war er sich sicher. Der Inu no Taishou ließ sich jetzt hinter seinem Schreibtisch nieder. „Was gedenkst du jetzt zu tun, Sesshomaru?“ Oda nahm den Faden wieder auf. „Ich werde zusammen mit Kagome und Masao in die Elfenbeinschlucht aufbrechen. Je weniger wir sind, desto schneller kommen wir voran.“ Er wusste dass Kagome mit ihrer Aussage Recht behielt. Er musste sie mitnehmen, auch wenn es dem Inu-Youkai missfiel. Sie war bereits in zu große Gefahr geraten. Außerdem war sie noch nicht im vollen Besitz ihrer eigentlichen Kräfte. Er wollte sich schon wieder erheben, als „Was meinst du mit –Ich werde zusammen mit Kagome gehen - ? Ich werde gehen. Ich werde sie begleiten, niemand sonst.“ „Inu Yasha…“ „Nein, Sesshomaru. Ich habe so lange auf sie verzichten müssen. Sie ist meine Verlobte. Wenn jemand sie beschützt, dann bin ich das.“ „Und was ist mit deinem Sohn?“ Sesshomaru musterte den Hanyou genau. „Denkst du nicht, dass er noch mehr deinen Schutz braucht?“ Inu Yasha zuckte leicht zusammen, dann erklang jedoch seine Stimme, fester und entschlossener, als zuvor. „Er ist hier sicher. Schließlich hat er den besten Leibwächter, den man sich wünschen kann.“ Seine goldgelben Augen fixierten seinen großen Bruder, der ihn etwas leicht verwirrt ansah. „Ich möchte dich bitten, Sesshomaru, während unserer Abwesenheit auf ihn zu achten.“ Der Kopf des Hanyou war leicht nach unten gebeugt, sein Körper angespannt. Sesshomaru sah erstaunt auf seinen kleinen Bruder, der dort stand und gespannt seine Antwort erwartete. Kurz schloss er seine Augen, atmete tief ein. „Masao wird euch aber begleiten.“, gab er von sich, bevor er sich abwandte, dem Hanyou den Rücken zu drehte. „Ich danke dir!“ Wenig später stand Sesshomaru an der Stelle, an der kurze Zeit zuvor Inu Yasha gestanden hatte. Mit festem Blick sah er hinaus. „Deine Entscheidung war richtig!“ „Er hätte es so oder so getan.“ Mehr sagte der Inu-Youkai dazu nicht. Er kannte Inu Yasha bereits lange genug. Wobei er sagen musste, dass ihn das Handeln des Hanyou überrascht hatte, diese bittende Gestehe. Oda gesellte sich zu ihm. Seine Arme hinter dem Rücken verschränkt, die Augen geschlossen. Der alte Youkai genoss die abendliche Brise, die durch das Fenster hinein getragen wurde. „Kagome hat sich schnell eingefügt.“ S chweigen. Sesshomaru hatte von der Miko nichts anderes erwartet. Er hatte gewusst, dass sie sich schnell in die Rolle der Prinzessin der westlichen Länder einleben würde. Auch wenn sie noch nicht offiziell zur Familie gehörte. „Und auch Inu Yasha……. Er ist an seiner Aufgabe gewachsen.“ Wenn Oda zurück dachte. Vor über zwei Jahren war er dem jüngsten Spross seines alten und bereits verstorbenen Freundes das erste Mal begegnet. Sein ungestümes Gemüt hatte ihm gefallen, doch war es in manchen Momenten nicht gerade angebracht gewesen. „Inu Yasha glich damals einem Raufbold und jetzt….“ „Er benimmt sich seines Standes angemessen!“, erläuterte Sesshomaru. Was zwar nicht immer stimmte, aber nun ja. Oda musste über diese Aussage schmunzeln. Er war froh zu sehen, dass sich die Brüder endlich verstanden. „Inu Yasha hat sich verändert.“ Leicht öffnete er seine Augen. „Und nicht nur er!“ Der junge Inu-Youkai wusste, auf was er anspielen wollte. Bei jedem Anderen hätte Sesshomaru bereits seine Klaue sprechen lassen, aber so….. „Euer Vater wäre stolz auf euch beide. Ihr macht ihm alle Ehre.“ Kein weiters Wort fiel mehr, während sie weiter hinaus über die Landschaft blickten. ~ Seine goldgelben Augen ruhten auf dem kleinen Bettchen, das am anderen Ende des Raums stand. Seinen Körper lehnte an der Tür. Aufmerksam lauschte er den leisen Atemgeräuschen, die das Zimmer erfüllten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seinen Lippen. Kurz zuckten seine Ohren, als er ein Geräusch hinter sich vernahm. Ihr Duft an ihn noch intensiver herangetragen wurde. Ihre Augen wanderten über sein silbernes Haar, blieben dann an seinen erneut zuckenden Ohren haften. „Es fühlt sich an, als wäre alles nur ein Traum, wie eine Fantasie, die ich erleben darf.“ Damit wandte er sich zu ihr um. „Als wäre mir der Wunsch erfüllt worden, zu sehen, wonach ich mich sehne und zu wissen, wie es sich anfühlt gebraucht zu werden. Alles ist so intensiv, dass ich Angst verspüre, in der nächsten Minute aufzuwachen und zu sehen, dass….“ Er konnte nicht weiter sprechen. Kagomes Finger hatte sich zärtlich auf seine Lippen gelegt. „Es ist kein Traum und auch keine Fantasie. Alles was du hier siehst und fühlst, ist genauso, wie du selbst, real. Du bist nicht allein. Du wirst es nie wieder sein. Denn wir werden immer an deiner Seite bleiben, weil wir dich mehr brauchen, als alles andere auf dieser Welt.“ Mit einem ihres schönsten und bezauberndsten Lächeln, strahlte sie ihm entgegen und der Blick des Hanyou wurde noch zärtlicher. Sachte zog er sie zu sich. Vorsichtig, als wäre es ihr erster Kuss, berührten sich ihre Lippen. Er war wieder glücklich, denn sie war wieder bei ihm. Glücklicher als jemals zuvor in seinem Leben. Seine Arme schlossen sich noch fester um ihren Körper, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Eng umschlungen standen sie da. „Verzeihst du mir?“ „Was?“ „Du hast mir hierauf noch keine Antwort gegeben, daher: Verzeihst du mir?“ Schweigend betrachtete er seine über alles geliebte Miko. Er konnte sehen, dass sie sich plagte. Da die Stille für Kagome unerträglich wurde, erfasste sie von neuem das Wort. „Glaub mir. Ich wollte dich nicht verletzten, dich von neuem alleine lassen. Ich wollte dich beschützen, so wie du es immer tust. Deshalb habe ich damals auch nicht gezögert, bin mit Korin mitgegangen. Hätte ich gewusst,…. gewusst, dass sie keine Macht über dich hat, wäre ich nie gegangen!“ Der Hanyou neigte aufgrund dieser Aussage seinen Blick auf den Boden. Er bemerkte, wie sich Kagomes Hände in dem Stoff seines Suikans verkrampften. Er wollte schon etwas erwidern, als ihm etwas anderes in den Sinn kam. Er wusste nicht, ob er fragen sollte oder warten, bis sie ihm alles erzählte. Er wollte sie nicht bedrängen. Und doch brannte diese Frage bereits seit ihrer Rückkehr in ihm und bereitete ihm unendliche Qualen. „Dir….. Ich meine…..“, er schluckte, versuchte so die Trockenheit in seiner Kehle zu verdängen. „Er ist dir….doch ……….nicht zu nahe gekommen…..,oder……dem……Kleinen?“ Sie schüttelte sofort mit ihrem Kopf. „Nein. Keiner hat mir dort etwas getan. Weder Takako noch Mugi-kun. Mugi-kun hat es zwar versucht, aber…..- Wir wurden beschützt….von dir.“ Sie lächelte, was er erwiderte. Sachte hob sie die Kette an. Er konnte sofort sehen, dass sie nur noch eine Hälfte des Amuletts trug. „Die andere Hälfte trägt Shinji. Ich hoffe, es ist für dich in Ordnung?“ Er nickte kurz. Was könnte er dagegen sagen. Die beiden Wesen, die er mehr liebte als alles andere, mehr als sein Leben, trugen ein Teil von ihm bei sich. „Nur ob der Zauber dann noch wirkt?“, gab er mit gekräuselter Stirn von sich. „Du hast mir nie die Bedeutung deiner Worte erklärt, als du mir damals das Amulett umgelegt hast.“ Inu Yasha löste sich etwas von ihr. „Ähm, nun ja, ich… Weist du..“, er fuhr sich durchs Haar. Wie sollte er das jetzt am Besten formulieren? „Du….. Du hättest doch sofort wieder gedacht, ich halte dich für einen Schwächling. Du hättest es doch dann erst gar nicht getragen.“ „Es war dein Geschenk zur Verlobung.“, warf sie kritisch ein. „Na und. Das hätte dich auch nicht davon abgebracht. In diesen Momenten bist du sturer als eine Herde Esel, Kagome!“, setzte er fort. „Was?“ Völlig entrüstet sah sie ihn an. Was dachte er denn von ihr? „Ich meine nur, dass, wenn du wütend bist, du öfters mal über das Ziel hinaus schießt, mein Schatz. Und nicht nur das. Deine Sturheit ist auch nicht besser. Statt mir zu vertrauen, lässt du dich auf Korins Drohung…“ „Drohung? Sie hat mich erpresst. Du warst ohnmächtig und dein Youkai-Blut hat dir die Sinne geraubt. Du wolltest doch selbst fliehen!“ Darauf reagierte er gar nicht. „Gut, dann Erpressung, oder wie immer du es nennen willst. Auf jeden Fall bist du darauf eingegangen und verpasst auch noch Kikyo eine Starre. Du hättest doch mit mir reden können.“ „Oh, hör sich das einer an. Vertrauen, ja?!“ Inu Yasha nickte. Kagome schloss leise die Tür zu Shinjis Zimmer, bevor sie ihre Hände in die Hüfte stemmte. Bedrohlich blitzten ihre Augen auf. So, so, Vertrauen, ging es ihr durch den Kopf. Und darüber sprechen. Das musste sie sich jetzt von dem Hanyou anhören, der früher nichts und niemanden vertrauen geschenkt hatte, nicht einmal einem Stein neben sich und der vieles auf eigenen Faust klären wollte. „Mit deiner Eigensinnigkeit kannst du einen schon aus der Fassung bringen ,oder noch besser in den Wahnsinn treiben. Ich meine, alle versuchen so weit wie möglich Takako fern zu bleiben und du schmeißst dich freiwillig in seine Arme.“ – schmeißen – freiwillig, wiederholte sie in Gedanken. Ihre Augebrauen waren tief in die Stirn gezogen. Ihr Atem zitterte bereits beim ‚Verlassen ihres Köpers. Derzeit biss sie sich noch auf die Lippen. Mit besserwisserischer Miene sah er zu ihr. „Aber macht dir keine Gedanken, ich verzeihe dir.“ Dabei begann er zu grinsen, was ihr ganz und gar missfiel. „Wenn das so ist…“, gab sie zuckersüß von sich, wandte sich ab und tippte mit ihrem Zeigefinger durch die Luft. „O…su…wa…ri!“ BANG! Sofort schoss ihr Kopf wieder zu ihm. Dieses Geräusch, als er zu Boden ging. Bilder von dem Moment im Dorf, als er ihr zum ersten Mal seit ihrer Trennung wieder gegen übergestanden hatte, tauchten wieder auf. Das Zimmer um sie herum verblasste. Das Gefühl des Verlustes, der Hilflosigkeit kehrte zurück. Seine Augen, die sie damals so tief verletzt und traurig angesehen und sie in der Nacht immer wieder aufschrecken gelassen hatten. Tränen traten in ihre Augen. Langsam ließ sie sich vor ihm auf die Knie fallen. Die Luft schien sich in ihrer Lunge zu stauen, bis ihr der Brustkorb schmerzte. Ihre Finger fühlten sich kalt an. Erinnerungen an diese trostlose Zeit blitzten auf. Inu Yasha setzte sich langsam auf. Er selbst hatte in dem Augenblick seine Stimme verloren, als er in ihr blasses und verkrampftes Gesicht sah. In ihren Augen spiegelte sich keinerlei Emotion, blickten ins Leere. Und doch konnte er die eisige Furcht, die sich um sie gelegt hatte, fast greifen. Langsam und behutsam streckte er seine Hand aus, berührte zaghaft ihre Wange. Kagome zuckte zusammen. Ganz leicht kehrte der Glanz in ihre Augen zurück, wurde jedoch immer noch von ihren Tränen getrübt. „Inu Yasha…. Ich wollte nicht…… Ich wollte das nicht! Ich…..ich…..“ stotterte sie, bevor ihr ein Aufschluchzen entkam und sie sich in seine Arme warf. „Ich hatte solche Angst. Angst Shinji oder dich zu verlieren. Angst Takako würde es schaffen, dich auf seinen Seite zu ziehen, dass er den Zauber brechen könnte. Angst, sie würden es schaffen mich zu kontrollieren. Als ich spürte, dass meine Kraft nachließ, da…, da….- Ich bekam Panik. Du hast mir jeden Tag mehr gefehlt. Jeden Tag hat mein Herz mehr nach dir gerufen. Es hörte nicht mehr auf. Ich…..“ „Scht. Schon gut. Ich habe jeden Tag, jede Nacht an dich und an unser Baby gedacht. Niemals hätte ich aufgegeben. Ich hatte dir doch versprochen, dass ich dich zurückhole und das habe ich auch getan.“ Sanft strich seine Hand durch ihr Haar, während sie leicht nickte. Ja, das hatte er. Daran hatte sie keine Sekunde gezweifelt. Seine Worte hatten ihr Halt gegeben. Neue Kraft, alles durchzustehen. Und er wusste es. Sie musste nichts sagen. Sie fühlte sich geborgen in seinen Armen. Hier war sie sicher, hier konnte sie sich fallen lassen, denn er war da, ihr Hanyou. „Dies ist der beste Teil meines bisherigen Lebens. Mein Leben hat sich noch nie so richtig angefühlt, wie jetzt, in diesem Augenblick. Ihr seid wieder bei mir. Und das ist das Wichtigste.“ Kagome senke ihren Kopf. Vergrub ihr Gesicht in rotem Stoff. „Wir haben so viel Zeit verloren!“, flüsterte Kagome in seinen Suikan. Durch ein Seufzen gab Inu Yasha ihr Recht und dennoch…. “Das ist nicht schlimm. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich gerne gesehen hätte, wie dein Bauch immer mehr wächst!“ Kagome musste über diesen Satz schmunzeln. „Glaub mir, das hätte dir zum Ende hin nicht mehr gefallen. Ich war unausstehlich und so dick wie ein Flaggschiff.“, erklang ihre immer noch leicht weinerliche Stimme. Sie hatte es in dieser Zeit sogar geschafft Mugi in die Flucht zu schlagen. Sein Daumen rieb über ihre genässte Wange. „Hey, eins oder zwei Osuwari mehr am Tag, hätte ich auch noch ausgehalten!“, gab er neckend von sich, weshalb sich ihr Lächeln erweiterte. „So gefällst du mir viel besser. Mach dir über das Vergangene keine Gedanken. Es liegt noch die ganze Zukunft vor uns. Wir haben unser ganzes gemeinsames Leben.“ „Unser ganzes gemeinsames Leben!“, wisperte sie verträumt. Seine Worte gegenüber Mugi kamen ihr wieder in Erinnerung. „Sollte sie irgendwann nicht mehr unter den Lebenden weilen, so wird meine Existenz auf dieser Welt ebenfalls beendet sein. Wir werden für immer zusammen sein!“ „In dem Moment, in dem du mein Heiratsantrag angenommen hast, wurden unsere Leben mit einander verbunden. Wir werden niemals von einander getrennt sein, selbst im Tod nicht.“, sanft in ihr Ohr geflüstert nach ihrer Rückkehr. „Warten wir einfach ab, was als Nächstes passiert!“ „Was passiert als Nächstes?!“ Mit erwartungsvollen Augen sah sie ihn an. Er stieß leise die Luft aus. „Morgen früh werden wir zusammen mit Masao in die Elfenbeinschlucht aufbrechen. Aber bevor das passiert, könnten wir hiermit anfangen.“ Er küsste sie, erst behutsam, dann, als er ihre Reaktion spürte, wilder, verlangender. Danach hatte er sich so sehr gesehnt, nach dieser Nähe, dieser Zärtlichkeit. Als er sie noch mehr zu sich zog, schmiegte sie sich an ihn, als wären ihre Körper für einander geschaffen. Sie murmelte etwas, was selbst er nicht verstand und schlang ihre Arme um seinen Hals. Leidenschaft ungebändigt und bisher verdrängtes Verlangen, auf Erfüllung drängend, nahm von Beiden besitz. Inu Yashas Lippen glitten über ihr Gesicht. Sie tasteten sich über ihren Hals, schienen die Haut erst zu versengen, dann zu kühlen, während seine Hand zärtlich über ihren Körper fuhr und diesen erbeben ließ. Sich nach ihm verzehrend, presste sie seinen Namen hervor. Die hinter ihnen liegenden Tage und Nächte waren so kalt gewesen. Doch hier und jetzt, wo sie sich wieder in den Armen lagen, verblasste alles, denn sie hatten sich wieder gefunden. Inu Yasha befand sich mit seinem Mund immer noch auf Erkundungstour, jeden Fleck ihrer samtenen Haut auskostend. So lange war es her, dass er sie schmecken durfte. Jede Berührung steigerte sein Verlangen. Schnell öffnete er den Gürtel ihres Yukatas. Seine Hände glitten unter den seidenen Stoff. Seine Fingerspitzen wanderten über ihren schlanken Rücken, vernahmen ihr kurzes Erzittern. Immer mehr steigerte sich der Drang sie noch mehr zu berühren, ihr nahe zu sein. Kaum spürbar streiften seine warmen Lippen ihr Kinn. Sachte und doch bestimmend drückte er sie nach unten. Ihre rehbraunen Augen, die er so liebte, sahen ihm strahlend entgegen. Für einen Augenblick sahen sie sich einfach nur an, tauchten in den Farbfacetten des Anderen ein. Als sein Mund endlich wieder zu ihrem zurückkehrte, raubte es ihr den Atem. Hastig sog sie die Luft ein und stieß sie langsam wieder aus. „Ich liebe dich.“, waren die letzten Worte, die er ihr zuflüsterte, bevor er sich völlig den Gefühlen hingab, die er für dieses Wesen empfand. *** So, dass war´s erst mal wieder von mir. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Kapitel wieder zufrieden stellen. Ich wünschte euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und feiert schön. Also dann Ganz liebe Grüße *knuddel* Kapitel 23: Wege der Vergangenheit ---------------------------------- Hi, zusammen. Es geht wieder weiter. Dieses Mal erfährt man ein klein wenig mehr über Katuros Vergangenheit. Aber lest selbst. Wege der Vergangenheit Leicht öffnete er seine Augen. Seine Ohren hatten die Bewegung der Vorhänge im Wind wahrgenommen. Das letzte Licht des Mondes fiel durch die Fenster hinein. Legte alles in zartes Licht. Ließ alles fast zerbrechlich wirken. Es würde nicht mehr lange dauern und der Tag würde hereinbrechen, die leichte Kühle der Nacht vertreiben. Sein Kopf neigte sich zur Seite. Dort konnte er das erste Wesen erfassen, das er über alles liebte. Ihr schwarzes Haar umspielte ihren Körper. Einige Strähnen waren ihr tief ins Gesicht gefallen. Ein Lächeln lag auf ihren vollen Lippen. Er umgriff mit seiner Hand noch mehr ihre Hüfte, zog sie näher zu sich, weshalb sie kurz seufzte. Dann wanderten seine Augen weiter, sahen auf seinen Oberkörper. Dort ruhte das zweite Wesen, das er genauso sehr liebte, wie Kagome. Seinen Sohn. Sein silbernes Haar schimmerte leicht. Immer wieder zuckten seine kleinen Ohren. Inu Yashas Hand lag sanft, fast ängstlich, um den Körper von Shinji. Zufriedenheit legte sich in seine Augen, ließen ihn sofort alles, was gerade dort draußen vor sich ging, vergessen. Er genoss einfach wieder den Moment. Der Moment des Glücks, der ihm beschert wurde und von denen er in seinem vergangenen Leben nicht sehr viele erleben durfte. Immer wieder glitten seine goldgelben Augen über den kleinen Körper, der auf dem seinen ruhte. Er konnte sich an diesem Anblick einfach nicht satt sehen. Seit dem Augenblick, an dem er Shinji zum ersten Mal gesehen hatte, erfasste in ein bisher nie gekannter Stolz. Ob sein Vater auch solch ein Gefühl verspürt hatte, als er ihn erblickt hatte? Hierauf würde er nie eine Antwort erhalten. Das war ihm bewusst. Und doch war es eine schöne Vorstellung, zu wissen, dass sein Vater wahrscheinlich das Gleiche gefühlt hatte. Er, der nie einen Vater hatte. Niemals würde er zulassen, dass sein Sohn das gleiche Schicksal erleiden würde. Er würde immer für ihn und seine Mutter da sein. Sie immer beschützen. Egal was es ihn auch kosten sollte. Er würde ganz alleine für sie für eine sichere und friedliche Zukunft kämpfen. Eine Hand strich behutsam über die Stirn des kleinen Hanyou, weshalb Inu Yasha wieder zur Seite sah. „Seit wann ist er da?“ „Schon ein paar Stunden. Er hat ziemlich unruhig geschlafen, daher habe ich ihn mitgenommen.“ Verschlafen setzte sich Kagome auf, rieb sich über die Augen. „Ich habe ihn gar nicht gehört!“, erklang ihre leise und immer noch müde Stimme. „Wieso auch. Ich bin doch da!“ Leicht zuckt er mit seinen Schultern, bereute es jedoch zugleich wieder, da ein kurzes Wimmern erklang. Sachte strich hierauf seine Hand über den Rücken von Shinji. Das Wimmern erstarb. Kagome saß einfach da, beobachtete ihren Verlobten genau bei seinem Tun. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Diese wohlige Wärme erfasste sie immer wieder von neuem, wenn sie dieses Bild sah. Ihre kleine Familie. Sie beugte sich zu Inu Yasha nach vorne, hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir aufbrechen?!“ Inu Yasha bestätigte ihr dies mit einem Nicken. „Gut, dann werde ich schon einmal ins Bad gehen.“ Ihre Beine setzten auf dem Boden auf und leise bewegte sie sich durch das Zimmer. Seine Augen folgten jeder ihrer Bewegungen, bis sie im anderen Raum verschwunden war. Wenige Augenblicke später setzte sich Inu Yashas leicht auf, achtete jedoch darauf, keine zu schnellen Bewegungen zu machen. Er wollte Shinji schließlich nicht wecken. Nachdem er aufrecht saß, ließ sich der Hanyou wieder in das Kissen zurücksinken. Genau in diesem Augenblick wurde ihm zum ersten Mal richtig bewusst, dass er noch nie so glücklich war. Dass er alles besaß, was er sich je gewünscht hatte. Und es war, wie Kagome es gesagt hatte. Es war alles real. Er hatte sich schon von Anfang an, schon nach ihrer ersten Begegnung, danach gesehnt, derjenige zu sein, der neben ihr aufwachte, derjenige zu sein, den sie in ihren Träumen sah, derjenige, der ihre Seele erreichte und ihr jeden Wunsch erfüllen durfte. Auch wenn er es etwas zu spät verstanden hatte, fast zu spät. Aber letztendlich hatte er erreicht, wonach er sich mehr als alles andere gesehnt hatte. Er war ihre Fantasie und ihre Realität. Sie brauchte ihn so, wie er sie brauchte. Und daran würde nichts und niemand etwas ändern können. Das Licht der Sonne war nur zu erahnen, als Kagome und Inu Yasha zusammen aus ihren Gemächern heraus traten. Sie waren sich sicher, dass niemand von ihren Freunden mitbekam, dass sie aufbrechen würden, da sich die Gemächer von Inu Yasha weit entfernt von den Gästezimmern des Schlosses befanden. Langsam schritten sie Seite an Seite in die große Eingangshalle, in der bereits Masao und Sesshomaru auf sie warteten. Masao deutete eine leichte Verneigung an, bevor er sich an Inu Yasha wandte. „Wir können aufbrechen?“ Der Hanyou nickte. „Shinji befindet sich in euren Gemächern?“ „Ja, er schläft noch.“ Sesshomaru sah kurz den Flur hinauf, aus dem die Beiden erschienen waren. Sobald der kleine Kerl erwacht war, würde er Sayaka anweisen, ihn zu sich zu bringen. Er hatte bereits gestern Abend beschlossen, dass niemand sonst ein Auge auf Shinji werfen würde, außer ihm. Auch wenn ihn das Geschrei wahrscheinlich um den Verstand bringen würde. Aber das musste er in Kauf nehmen. „Dann brecht jetzt auf und versucht so schnell wie möglich diese Sache zu erledigen.“ Die Drei nickten verstehend. „Gehen wir auf den Hof hinaus. Dort kann ich das Portal öffnen. Damit können wir schneller reißen.“ „Können wir nicht ganz normal reisen?“ Inu Yasha warf diese Frage Masao entgegen. „Das würde zu lange dauern, Inu Yasha-sama. Wir wären dann alleine nur durch die Hinreiße einen Tag unterwegs.“ „Verlorene Zeit, die wir nicht haben, Inu Yasha!“, mischte sich Sesshomaru ein und Inu Yasha muss kurz tief einatmen. Was sollte er dazu noch sagen?! Geschlossen traten sie auf den Hof hinaus, als sie eine Gestalt bemerkten, die neben an der Mauer gelehnt stand. Alle Vier wanden umgehend ihre Augen auf diese. Die Gestalt hob den Kopf an, lächelte ihnen entgegen. „Was machst du schon wieder hier?“, knurrte Inu Yasha. „Dir auch einen schönen guten Morgen. Wie ich sehe, wollt ihr aufbrechen! Wo soll es denn hin gehen?“ „Sag mal, Katsuro, verfolgst du mich?“. Der Hanyou beäugte den jungen Youkai nach dieser Aussage scharf. Dieser begann jedoch nur zu grinsen. „Sagen wir mal, ich hab einen guten Riecher für so etwas.“ Damit drückte er sich von der Wand ab und trat noch einen Schritt näher. Sesshomaru beäugte diesen Vorfall kritisch. Er wusste, dass Katsuro vor den Anderen höchst wahrscheinlich nicht den Mund halten konnte, oder sich schlicht verplappern würde. Etwas, was sie sich derzeit nicht leisten konnten. Nicht, so lange Inu Yasha und Kagome nicht zurück im Schloss waren. „Na gut. Katsuro, du wirst ebenfalls mitgehen. Damit…..“ Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Die Inu-Youkai und der Hanyou sahen die Mauern des Schlosses hinauf. Kagome und Katsuro folgten. „Na super, ist denn heute der Tag der Frühaufsteher!?“, entfuhr es Inu Yasha bereits sichtlich genervt. Sesshomaru konnte seinem kleinen Bruder in dieser Aussage nur Recht geben. Denn niemand anderes, als Kikyo stand oberhalb von ihnen und beäugte die Situation. „Ich kann auch hoch gehen und Sango und Miroku noch wecken, dann sind wir wenigstens komplett!“, maulte Inu Yasha weiter. Sesshomaru sah ihn aufgrund dieser Aussage mahnend an. Das würde noch fehlen. Weitere Verzögerungen, die ihm ganz und gar missfielen. „Was geht hier denn vor? Sag doch was.“ entwich es Kikyo erneut, als sie nach weniger als einer Minute nach ihrer Entdeckung von Inu Yasha in den Hof gezogen wurde. Doch der Hanyou hatte bis jetzt keine Antwort von sich gegeben. Stur blickte er gerade aus und eilte dabei schnellen Schrittes auf Masao, Katsuro und Kagome zu, die sich in der Mitte des großen Hofes platzierten. Sesshomaru stand einige Schritte abseits. Kaum hielten die Beiden inne, eilte bereits ein Diener aus dem Schloss herbei. „Bitte, Kikyo-sama!“ Die Miko beäugte verwundert den Bogen sowie den Köcher, der ihr entgegen gehalten wurde. Zögerlich nahm sie die Waffe an sich, bevor sie sich zu ihren Freunden und zugleich Weggefährten umwandte. „Was soll das?“ „Das erklären wir dir, wenn wir unterwegs sind. Doch jetzt haben wir keine Zeit mehr!“, entfuhr es Inu Yasha. Masao verstand diese Andeutung, zog sein Schwert, zerschnitt damit die Luft. Ein Portal erschien vor den Augen aller. „Versucht kein Aufsehen zu erregen und beeilt euch!“ Niemand antwortete. Sie wussten, dass sie nicht versagen durften. Kikyo blickte verwirrt zu dem Inu no Taishou. Dieser schien jedoch keinerlei Anstalten zu machen, näher zu treten. Als sie eine Hand spürte, sah sie hinunter. „Was….!“, doch wurde sie bereits in das Portal hineingezogen. „Bei Sonnenuntergang werden wir wieder da sein.“, erklang nochmals Inu Yashas Stimme, bevor alle endgültig verschwunden waren und Sesshomaru alleine auf dem Hof des Schlosses zurück blieb. ~ Das erste Geräusch das sie wahrnahmen, war das Knirschen des Bodens. Kälte begrüßte sie. Kälte, die jedoch nicht unangenehm war. Ganz im Gegenteil. Sanft umstreichelte diese ihre Körper. Kagome öffnete ihre Augen. Strahlendes Weiß empfing sie. Alles um sie herum war von einer weißen Schneeschicht überzogen. Die weiße Decke schimmerte im aufgehenden Licht der Sonne, färbte sich an vielen Stellen in die verschiedensten Farbtöne. „Masao-kun, wo….?“ „Im Weißen Wald, Kagome-sama. Um in die Elfenbeinschlucht zu gelangen, müssen wir diesen durchqueren. Fremde Magie kann dort nicht eingesetzt werden. Daher haben ich uns bis hier her gebracht.“ „Dann mal los.“ Katsuro setzte sich hinter Inu Yasha und Masao. Ohne Widerworte folgte er. Die Einzige, die an dieser Aussage was zu meckern hatte, war Kikyo. Schnellen Schrittes eilte sie an dem Drachen-Youkai vorbei. „Kannst du mir jetzt vielleicht sagen, wohin wir gehen und was das alles soll?“ Inu Yasha sah zur Seite. Kikyo hatte er ganz vergessen. „Äh…, Kagome!“ Er schaute nach hinten. Die Miko sah umgehend auf. „Kannst du Kikyo nicht erklären, warum wir unterwegs sind?!“ Diese nickte und Kikyo ließ sich zurückfallen. Katsuro tat es ihr gleich. Denn schließlich wollte er genauso wie Kikyo wissen, was hier vorging. Auch wenn er nicht so direkt war, wie Kikyo. ~ Unterdessen erschienen zwei Gestalten im Schloss, traten leise durch die Flure. Sie konnten bereits jetzt die Gerüche der Neuankömmlinge wahrnehmen und verzogen gleichzeitig ihren Mund. Sie kannten sie. Es war der Geruch Inu Yasha und seinen Freunde. Diese Menschen, denen auch sie gegenüber höflich sein mussten. Auch wenn es nur zum Schein war. Das Schloss war um diese Zeit immer noch wie ausgestorben. Nur Wachen, die sich in den Fluren befanden, waren zu sehen. Sie wollten gerade gemeinsam in einen der weiteren Flure eintreten, als „Tsuyu. Nobuo.“ Beide erstarrten augenblicklich, schluckten noch einmal bevor sie sich umwandten. „Sesshomaru-sama!“, entwich es ihnen gleichzeitig, als sie die Gestalt aus dem Schatten näher treten sahen. Die beiden Inu-Youkai wussten auch ohne das Gesicht des Inu no Taishou zu erkennen, dass dieser gerade nicht sehr gut gelaunt war. „Ich möchte euch sprechen. Sofort!“ Aufgrund der Tonlage von Sesshomaru, war kein einziges Widerwort angebracht. Nicht einmal ein falsches Zucken der Augenlider sollte jetzt bemerkt werden, denn sonst würden sie den Zorn des Inu no Taishou zu spüren bekommen. Kaum war die mächtige Tür des Zimmers geschlossen, wollte Nobuo bereits seinen Mund öffnen. Doch sollte er keinen Ton hervor bringen. „Ich habe euch einen klaren Befehl gegeben!“ Sesshomaru sah erzürnt von dem einem Inu-Youkai zum Anderen. „Ich habe euch gesagt, dass keiner während meiner Abwesenheit das Schloss verlassen soll. Und wenn ich sage KEINER, dann gilt dieser Befehl auch für euch!“ Wütend sog er die Luft ein, funkelte die beiden Youkai, die vor ihm leicht gebeugt standen, an. „Inu no….“ „Ich habe noch nicht zu Ende gesprochen!“ Jaken, der sich ebenfalls im Raum befand, traute sich kaum zu atmen. Er war nur heil froh, dass er nicht derjenige war, der Sesshomarus Zorn herauf beschworen hatte. „Ich hatte mich klar und deutlich vor meiner Abreise ausgedrückt. Ihr habt das Schloss fast schutzlos zurückgelassen.“ „Verzeiht, wenn ich euch wieder unterbreche Inu no Taishou, aber wir hatten einen triftigen Grund, warum wir das Schloss verlassen haben.“ „Und der wäre?“ Auf diese Ausrede war Sesshomaru gespannt. „Uns war zu Ohren gekommen, dass sich Takako an der Grenze der westlichen Länder herumtreiben soll. Aus diesem Grund…..“ „Es ist nicht eure Aufgabe, Takako auszuspüren oder zu töten.“ „Natürlich nicht, Sesshomaru-sama. Aber wenn Euer Vater noch hier wäre, dann…..“ „Was willst du mir damit sagen, Nobuo?!“ Zugleich war das Ziehen eines Schwertes zu vernehmen. Die Spitze Tokijins deutete auf Nobuo, dessen Augen sich für Sekunden leicht geweitet hatten, bevor wieder eine undurchdringliche Maske dies überdeckte. Seine Verneigung wurde noch tiefer. Er hatte sich gerade zu weit nach vorne gewagt. „Verzeiht mir diese Aussage. Ich wollte nur darauf hinweise, dass ich unter dem Befehl Eures Vaters genauso gehandelt hätte. Sonst nichts.“ Sesshomaru musterte den Inu-Youkai noch einmal. Irgendetwas in seinem Inneren riet ihm, vorsichtig zu sein. Irgendetwas sagte ihm, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Er wusste nur nicht, was es war. Oder ob sie damit etwas zu tun hatten. Tokijin verschwand aus dem Sichtfeld des älteren Inu-Youkai, weshalb sich dieser nun wieder erhob. Tsuyu tat es ihm gleich. „Sesshomaru-sama, wie ich hörte, ist euer Bruder hier im Schloss?!“ Es war Tsuyu, der diese Frage stellte. Da er es für ratsamer hielt, wenn Nobuo sich erst einmal in Schweigen hüllte. „Wenn es dir deine Nase sagt!“, kam es jedoch nur knapp von Sesshomaru, der sich hinter seinem Schreibtisch nieder ließ. „Wenn ich fragen darf, gibt es einen bestimmen Grund, warum euer Bruder hier ist, und nicht mehr im Bau?“ Sesshomaru sah wieder auf. Seine Laune war durch Nobuos Bemerkung noch schlechter geworden, weshalb er auf diese Fragen jetzt keinerlei Lust hatte. „Inu Yasha ist der Prinz der westlichen Länder und braucht keine Grund.“ Mehr entglitt seinem Mund nicht. Ein Klopfen unterbrach das Geschehen und alle sahen zur Tür. Sayaka war gerade im Begriff einzutreten, als sie stoppte. „Verzeiht, ich wusste nicht, dass……Ich werde später noch einmal kommen.“ Doch zu ihrer Verwunderung erhob sich Sesshomaru. „Das ist nicht nötig Sayaka. Tsuyu und Nobuo wollten gerade gehen.“ Ein kurzes Seitenblick des Inu no Taishous genügte, um zu verstehen zu geben, dass sie nun so schnell wie möglich den Raum verlassen sollten. Sayaka hingegen, trat weiter in den Raum hinein, in den Armen ein kleines Bündel tragend. Eine weitere Inu-Youkai folgte ihr voll bepackt. Als Letzter trat Oda ein. Die beiden Youkai, die unterdessen im Begriff waren den Raum zu verlassen, erhaschten unbemerkt einen Blick auf das Bündel, dass dort gerade zum Inu no Taishou getragen wurde und wussten umgehend, was sie sahen. Inu Yashas Sohn. Takakos Begierde und ihr gemeinsames Ziel. ~ Wachsam schritten sie durch den Wald. Bis jetzt waren sie noch auf kein Wesen gestoßen, das ihnen Schwierigkeiten hätte bereiten können. Von hier aus konnten sie bereits einen Blick auf die Elfenbeinschlucht erhalten. Diese schimmerte in dem gleichen Weiß, wie der Wald selbst. En Aufblitzen war immer wieder zu erkennen, was von dem Fluss zeugte, der sich durch die Schlucht schlängelte. Dort unten würden sie sein. Die Wesen, die sie suchten und deren Hilfe sie brauchen, um all das abzuwenden, was ihnen bevorstehen würde. Um gegen die Prophezeiung und gegen ihren Feind bestehen zu können. Katsuro sah ebenfalls in die Schlucht hinunter, bevor seine Augen weiter in die Ferne wanderten. Augenblicklich verschleierte sich sein Blick. Seine Heimat war nur ein Steinwurf von hier entfernt. Dort wo sich dunkle Berge, umspielt von weißen Nebelschwaden und nackter Fels, in den Himmel streckten. Die Umgebung um ihn herum begann zu verschwimmen, nicht mehr zu existieren, Bilder legten sich darüber. Bilder aus seiner Erinnerung. Leicht senkten sich seine Lider. Er presste seine Lippen aufeinander. Er befand sich jetzt an dem Ort, an dem sein Herz immer wieder zurückkehrte. In das Land der Drachen-Youkai. Seine Heimat. Die Feuerberge. Er sah den dichten Wald, roch die leicht salzige Luft, durchtränkt mit dem Duft des Grases und einem Hauch von Schwefel, für normal Sterbliche nicht wahrnehmbar. Alte Bäume, die hoch in den Himmel ragten, dass man fasst glaubte, sie würden das strahlende Blau des Himmels berühren. Kleine Wolken dort hinein getupft. Ein alter Zauber, der über dem Wald lag, verlieh diesem Ort immer etwas Besonderes. Und das war es auch gewesen. Er trat aus dem Wald hinaus, spürte schwarze Erde und Fels unter seinen Füßen. Kurz musste er die Augen vor dem grellen Licht der Sonne schließen. Dann jedoch erkannte er, wohin sein Weg ihn führte. Hohe Mauern begrüßten ihn, züngelten Flammen am Eingang zur Stadt. Zögerlich trat er ein. Wie Geister eilten Gestalten an ihm vorbei, nahmen ihn nicht wahr. Alles schien wie ein Traum zu sein. Seine Augen fixierten ein Ziel. Ein Anwesen, am Ende der Stadt. Der Sitz des Anführers des Drachenclans, sein Vater. Und am Tor des Anwesens, seines Zuhauses, konnte er sie erkennen. Dort standen sie, lächelten ihm entgegen. Er trat einen Schritt näher, wollte auf sie zu laufen, als sich alles veränderte. Der Himmel färbte sich blutrot, Rauch stieg empor, Schreie erklangen. Die Erde erbebte. Katsuro sah sich um. Er befand sich nun im Haupthaus des Anwesens. Der Rauch kratze in seiner Kehle, ließ ihn nicht richtig atmen, stahl ihm die Sicht. Neben ihm fiel grollend ein Balken zu Boden. Kampfgeräusche drangen von draußen herein. Schritte, die näher kamen. Eine Tür, die aufgerissen wurde und jemand, der seinen Namen rief. „Oka-san!“ Erleichtert trat die Youkai, die seine Mutter war, auf ihn zu. Ein Lächeln auf den Lippen tragend. “Katsuro!” wisperte sie, bevor sie ihn in die Arme nahm. Für Sekunden, war er wie gelähmt, wusste nicht, was er davon halten sollte, bemerkte nicht das Blut, das auf ihrer Haut hinunter rann. Die Spur, die sie hinterlassen hatte, als er ihre Umarmung erwiderte. Sie bemerkte das Schwert, das er an seiner Hüfte trug, strich über den Schaft des Schwertes. Spürte die Kühle des Metalls, die in diesem Moment so angenehm war, bevor sie sich leicht von ihm drückte, ihrem Sohn in die Augen sah, ihre Hand erhob, um ihn durch das schwarze Haar zu streichen. „Vergiss niemals, dass du unser ganzer Stolz bist und dein Vater und ich dich von ganzem Herzen lieben.“ Erstarrt sah er seiner Mutter entgegen. Sah ihr in ihre ozeanblauen Augen, als er die Barriere bemerkte, die ihn umschloss. Panik erfasste ihn. Sein Blut rauschte in seinen Ohren. So fest er konnte, hämmerte er gegen die Barriere. Doch es war zwecklos. „OKA-SAN!“, schrie er aus Leibeskräften. Doch sie antwortete nicht, trat stattdessen noch einen weiteren Schritt zurück, sah ihn das letzte Mal an. Schenkte ihm ein letztes Mal ein Blick mit all ihrer Liebe für ihn. „ICH KANN KÄMPFEN!“, presste er mit zittriger Stimme hervor. Mit weit aufgerissenen Augen sah er auf die Person, die er neben seinem Vater am meisten liebte. „Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Daher, lebe für uns.“ Die letzten Worte seiner Mutter, bevor ihn unendliche Schwärze umfasste. Seine Augen waren jetzt vollkommen geschlossen. Sein Atem erzitterte. Rehbraune Augen beobachteten ihn. Eine einzelne Perle, die ihr die Wange hinab lief. Kagome presste ihre Hände auf ihren Mund, versucht dadurch das Aufkeuchen zu ersticken. Sie hatte gesehen, was Katsuro gesehen hatte. Sein Leid, seine Qual. Sie hatte gespürt, was er gespürt hatte und in diesem Augenblick erklang für sie Amayas Stimme. ~ Ihr besitzt die Gabe Dinge zu sehen und zu fühlen, die Anderen verborgen bleibt. – Ihr werdet es noch früh genug verstehen ~ Hatte sie das mit ihrer Aussage gemeint? Hatte sie daher immer nachempfinden können, was in Inu Yasha vorging? Aufgrund dieser Gabe? Tausende von Fragen, schwirrten ihr in diesem Moment im Kopf herum. Fragen auf die sie selbst keine Antworten fand. Nicht jetzt. „Kagome?“ Sie zuckte leicht zusammen, sah dann zur Seite. Zwei goldgelbe Augen sahen sie prüfend an, bevor er ihrem Blick folgte. „Ich konnte es sehen, Inu Yasha!“, flüsterte sie, so dass es nur der Hanyou hören konnte. Zunächst verstand er nicht. „Ich konnte sehen, was er gesehen hat. Ich habe gesehen, wie seine Mutter gestorben ist!“ „Aber wie…? „Ich weiß es nicht!“ Kaum hatte sie diesen Satz beendet, spürte sie bereits Inu Yashas Hand, die die ihre umfasste. Katsuro seufzte leise auf, als er Schritte hinter sich hörte. Langsam drehte er sich um. „Alles in Ordnung, Katsuro?“ Sofort wandte der junge Youkai seinen Blick von Inu Yasha ab. Er wollte darüber nicht sprechen. Kagome trat noch einen Schritt nach vorne, schirmte ihre Augen vor dem Licht der Sonne ab. „Dort liegt deine Heimat, nicht wahr?“ Katsuro sah augenblicklich auf, fixierte die junge Miko, die neben ihn getreten war und in die Ferne blickte. Ein zögerliches Nicken erfolgte und zu Überraschung Inu Yashas antwortete Katsuro. „Liegt ist die falsche Bezeichnung. Sie war dort einmal!“, gab er bitter von sich. „Aber ja, dort lag einst meine Heimat, bevor Takako alles zerstört hat, was mir lieb und teuer war.“ Fast flüsternd erklangen die letzten Worte. Sein Blick war nun dem Boden zugewandt. Wieso hatte er das gesagt? Und vor allem wieso ihr? Es war einfach so über ihn gekommen. Wie ein innerlicher Zwang. Er hatte sich, wie sonst, nicht verschließen können. „Entschuldige. Ich wollte nicht…..“ Kagome hielt inne. Langsam drehte sie sich zu ihm, fasste nach seiner Hand, mit der anderen hob sie sein Kinn etwas an. Diese einsamen und verletzten Augen erinnerten sie so sehr an die ihres Hanyou. Verwundert sah ihr Katsuro entgegen und erneut schoss ihm die Frage -„Wieso?“- durch seine Gedanken. „Ich denke diese Worte, die mir auf der Zunge gelegen haben, hast du bereits so oft gehört. Es ist schmerzhaft, die zu verlieren, die man liebt. Denn nichts und niemand kann diese einem zurückbringen. Aber du darfst niemals….., hört du, niemals vergessen, dass sie immer bei dir sind. Und zwar dort drin!“ Sachte tippte sie auf sein Herz. „Du trägst sie immer in deinem Herzen. Durch die Liebe, die du für sie empfindest, leben sie in deinen Erinnerungen, in dir, weiter. Denn du bist durch die Liebe deiner Eltern zueinander geboren worden und somit ein Teil von ihnen.“ Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie die letzten Worte sprach. „Du bist ihr ganzer Stolz.“ Blitzartig weiteten sich seine Augen. Sein Herz schien sich zu überschlagen und er spürte eine angenehme Wärme, die sich darüber legte und die Kälte, die immer wieder in seinem Herz aufgekommen war, zurückdrängte. Kurz seufzte Katsuro auf, begann dann ebenfalls zu lächeln. „Du bist ein ziemlich merkwürdiges Wesen, Kagome!“, waren seine einzigen Worte, bevor sich er abwandte. „Kannst du mir das Ganze jetzt mal genauer erklären?“ Inu Yasha sah sie von neuem musternd an. Kagome zuckte mit den Schultern, strich sich das Haar zurück. „Ich kann es selbst nicht erklären!“ Inu Yasha hob aufgrund dieser Aussage seine Augenbrauen. Was sollte das nun heißen? Sie hatte ihm gesagt, dass sie gesehen hatte, was Katsuro gesehen hatte. Aber wie und vor allem, woher kam diese neue Fähigkeit? Wenn es überhaupt eine war? Kagome wandte sich um, lief auf Masao zu, der inne gehalten hatte. „Was war los?“ Kikyo trat auf den Hanyou zu. Ihre Blicke trafen sich und er konnte sehen, dass Kikyo ebenfalls etwas gespürt hatte. Schließlich stand sie mit Kagome auf irgendeine Art in Verbindung. Die Eine konnte fühlen, was die Andere spürte. Er kannte diese Verbundenheit und doch musste es bei den Beiden völlig anders sein, wenn er nach ihren Erzählungen ging. „Wenn ich es wüsste, könnte ich es dir sagen!“, kam es knapp von Inu Yasha, bevor er sich ebenfalls wieder in Bewegung setzte. Eine zeitlang waren sie schweigend voran gegangen. Immer wieder war Kagomes Blick zu Kikyo hinüber geglitten. Immer wieder hatte sie überlegt, ob sie sie darauf ansprechen sollte. Ansprechen, auf ihre Beobachtungen, die sie gemacht hatte. Sie konnte es nicht ganz deuten, aber sie konnte etwas fühlen. Eine Veränderung an der Miko, die ihr so ähnlich war. Sie atmete noch einmal tief ein, bevor sie noch einen kleinen Schritt näher an Kikyo heran trat. „Willst du mir nicht sagen, was da zwischen euch läuft?“ Kikyo hob aufgrund der Frage erstaunt ihre Augenbrauen. „Wie meinst du?“ Kagome beugte sich noch näher zu Kikyo. „Na zwischen dir und Sesshomaru!“, flüsterte sie. Kikyo geriet leicht in stolpern, stoppte dann. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Kagome hielt ebenfalls inne, wandte sich zu ihr um. Doch nicht nur die Beiden waren stehen geblieben, ebenfalls ein gewisser Hanyou, der ganz in der nähe der Beiden war, war für Sekunden wie erstarrt und schnappte nach Luft. Natürlich so unauffällig wie möglich. Keiner der zwei Mikos sollte mitbekommen, dass er es ebenfalls gehört hatte. Aber hatte er wirklich richtig gehört? „Aber wie?… Ich…. Ich meine warum…. Also wie…..?“ „Du willst wissen, wie ich darauf komme?“ Kikyo nickte schnell. Kagome begann zu lächeln. „Erstens: Ich bin nicht blöd. Ich habe sehr wohl die Blicke gesehen, die während unsere Reise in die westlichen Länder zwischen euch gefallen sind. Zweitens: Ich bin zwar noch nicht lange zurück, und doch hab ich sofort bemerkt, dass euer Verhalten, wie ihr miteinander umgeht, plötzlich völlig anders ist. Und Drittens.“ Dabei trat sie wieder näher an Kikyo heran, stupste ihr gegen die Stirn. „Und Drittens: Deine Reaktion hat bereits alles verraten!“ Jetzt grinste die junge Miko über das ganze Gesicht und Kikyo errötete noch mehr. Kikyo konnte nicht anders, musste jetzt ebenfalls Lächeln. Da war das Besondere, das Kagome umgab und alle in ihren Bann zog. „Es ist nicht… nicht so, wie du jetzt denkst,…also ich…ähm….ich meine…….“ Kagome sah die Miko musternd an. Also wenn sie nach dieser Aussage gehen konnte, hatte anscheinend keiner der Beiden einen Schritt auf den Anderen zu gemacht. Nun ja, bei Sesshomaru konnte sie sich das auch irgendwie schlecht vorstellen. Und vor allem, dass es zwischen den Beiden einmal funken würde, hätte sie nie geglaubt. Aber es traf auch immer wieder das Unerwarteste ein. Kikyo schluckte, musste sich erst einmal von dem dicken Klos befreien. „Ich meine, in letzter Zeit, haben wir viel miteinander gesprochen. Also…..wenn wir uns mal…..begegnet sind. Das ist aber auch alles!“, brachte sie endlich heraus. „So, Gespräche!“, wiederholte Kagome leicht belustigt und verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken. Kikyo ließ hierauf leicht ihren Kopf hängen, was von der jungen Miko sofort wahrgenommen wurde. „Tu du den ersten Schritt. Sag es ihm!“ Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihrem Ebenbild entgegen. Ihr Herzklopfen hatte jetzt ihren Gehörgang erreicht. Laut und dröhnen hallte dort jeder Schlag wieder. Ihr Blut rauschte. „I….ich….?“, brachte sie leicht schockiert über ihre Lippen. „Ja, du.“ Kagome griff nach ihren Händen. „Kikyo-chan, es gibt einen Grund, warum du wieder erweckt wurdest. Auch wenn es Anfangs den Anschein hatte, dass du nur zurückgeholt wurdest, um die Shikon no Kakera suchen zu können und Inu Yasha zu töten, so glaube ich, dass dir damit auch eine zweite Chance gewährt wird. Nutze diese. Werde endlich glücklich.“ „Glücklich?“, murmelte sie. Kagome nickte. „Also versprichst du es mir?“ Kikyo zuckte nur mit ihren Schultern, weshalb Kagomes Ton schärfer wurde. „Versprichst du es mir?!“ „Ja!“ Und somit gab sie innerhalb kürzester Zeit ein weiteres Versprechen in der Hoffnung, beide halten zu können. Bläulich strahlende Wände ragten jeweils zur linken und zur rechten Seite empor, erschwerten somit dem Licht, auf den Boden zu gelangen. Leicht sackten ihre Füße in dem unberührten Schnee ein. Leise floss der Fluss neben ihnen her, folgte ihrem Weg. Eisblumen reckten sich empor. Die Youkai sowie der Hanyou bemerkten die Reinheit dieses Ortes jetzt noch intensiver als zuvor. Sie waren in der Elfenbeinschlucht. Aufmerksam wanderten ihre Augen umher, suchten nach einer möglichen Bewegung, nach einem Anhaltspunkt, um jene zu finden, die sie suchten. Immer tiefer drangen sie in die Schlucht vor. Immer mehr verlor sich das Licht und doch umfing sie nicht die Dunkelheit. Jedoch verloren sie das Gefühl der Zeit. Niemand der Gruppe konnte sagen, wie lange sie bereits in der Schlucht umher wanderten. Völlige Stille herrschte. Niemand sprach, bis alle inne hielten. Vor ihnen erhob sich eine gewaltige Eiswand. Unmöglich diese zu durchdringen, was zugleich bedeutete, dass sie am Ende angelangt waren. „Und was nun?“ Katsuro sah sich um. Er konnte jedoch nichts entdecken, was gegebenenfalls wie ein Schleichpfad oder ähnliches aussah. Inu Yasha hob seine Nase in die Luft. Doch konnte er auch nichts erschnüffeln. Kikyo sah sich konzentriert um. Sie konnte spüren, dass hier irgendetwas war. Aber was? Kagome trat auf die Wand zu. Sie spürte hier zum ersten Mal die Kälte des Eises, die sich auf ihr Gesicht legte, je näher sie kam. Ein Lüftchen erhob sich, welches dem Wind glich, dem sie bereits im Takakos Schloss begegnet war. Der sie zu Amaya geführt hatte. Leicht weiteten sich ihre Augen. Sachte strich sie sich eine Strähne hinter ihr Ohr, bevor sie ihre Hand ausstreckte und mit ihrem Zeigefinger das Eis vor sich antupfte. Kaum spürte sie die Kälte an ihrem Finger, begann Akarui Kiboo zu erstrahlen, was alle Blicke auf sie zog. „Kagome!“ Inu Yasha war sofort neben ihr, fasste nach ihrer Hand. Sie wandte ihr Gesicht zur Seite, sah den Hanyou an, während das Leuchten immer stärker wurde, für Sekunden die Sicht raubte, bevor es wieder vollständig erlosch. Kaum war dies geschehen, öffnete Inu Yasha als einer der Ersten wieder seine Augen. „Was…?“, kam es aus Masaos Mund, bevor er inne hielt. Die Eiswand war vollständig verschwunden. Vor ihnen erhob sich nun ein mächtiger weißer Baum, an seinen Ästen, eisblaue Knospen, die langsam begannen zu erblühen und am Stamm des Baumes „Einhörner!“, entwich es Katsuro, der gebannt auf die beiden Fabelwesen blickte. Es war das erste Mal, dass er solch Wesen sah. Den anderen, außer Kagome, erging es genau so. Die junge Miko war die Erste, die näher trat, sich dann verbeugte. „Seid gegrüßt, Kagome-sama!“ „Ich grüße Euch ebenfalls! Ich bin….“ „Wir wissen, warum Ihr gekommen seid. Ihr, die Trägerin von Akarui Kiboo, seid gekommen, um die Kraft in dieses aufzunehmen.“ Die Miko nickte. „Meine Mutter, Amaya…“. Kagome horchte umgehend auf „berichtete mir, dass Ihr kommen werdet, sowie sie mir auch den Grund Eures Kommens nannte. Mein Name lautet Mahema.“ „Sagt mir bitte, woher wusstet Ihr, dass ich es bin? Wir sind uns noch nie zuvor begegnet.“ „Das ist wahr und ich besitze auch nicht wie meine Mutter die Gabe der Voraussicht und doch wusste ich, dass ihr es seid. Denn nur ihr seid derzeit in der Lage, den Schutzwall zu durchbrechen, denn ihr besitzt …“ „Die Gabe.“, beendete Kagome ihren Satz, weshalb Kikyo sie begann zu mustern. „Dinge zu sehen und zu fühlen, die Anderen verborgen bleiben.“ Ein leichtes Nicken seitens des Einhorns erfolgte. „Sie erwacht immer mehr in Euch, macht sich immer mehr bemerkbar. Ihr habt dadurch die Fähigkeit zu sehen, was das Herz sich am sehnlichsten wünscht, genauso wie ihr den tiefsten Schmerz erkennen könnt, der dort wohnt. Somit habt Ihr die Fähigkeit besser zu verstehen.“ Katsuro horchte sofort auf, sah dann zu Kagome. Sollte das etwas heißen….das…..sie…..gesehen hatte…… was………? Ihr Gesicht kam ihm nochmals in Erinnerung. Ihre großen traurigen Augen. „Dies gelingt euch jedoch nur, wenn ihr willens seid, in die Gefühlswelt des Anderen einzudringen.“ In diesem Moment verstand die Miko endgültig. Sie wusste, warum sie gesehen hatte, was Katsuro sich wünschte, was in der Nacht, in der sein Clan ausgelöscht worden war, geschehen war. Als Katsuro dort gestanden hatte, war ihr Blick zu ihm gewichen. Er sah in diesem Moment so abwesend aus, dass ihr die Fragen ~Sag mir was du siehst? Sag mir was du fühlst? ~ durch den Kopf gingen. Augenblicklich war es geschehen. Kikyo und Inu Yasha verstanden jetzt ebenfalls was geschehen war. Kikyo hatte in diesem Moment auch eine Antwort erhalten. Die Antwort auf die Frage, warum Kagome damals sehen konnte, was vor 50 Jahren geschehen war, als sie sie nach Narakus Angriff wieder erweckt hatte. Kagome hatte verstehen wollen. „Kagome, seit wann?“ Sie sah auf, sah zu ihrem Hanyou. „Erst seit dem ich Amaya-sama getroffen habe. Sie hat mir dies gesagt. Aber ich habe es nicht richtig verstanden. Bis jetzt!“ Sie verstummte, konnte es immer noch nicht richtig fassen. Kurz besah sie sich ihre Hand, als von neuem die Stimme von Mahema erklang. „Es ist jetzt so weit. Seit ihr bereit, die Macht aufzunehmen, Kagome-sama?!“ Diese sah wieder auf, nickte ernst. „Dann lasst uns beginnen.“ Genauso wie Kagome es bei Amaya gesehen hatte, erstrahlte auch Mahemas Horn, Lichter erschienen, tanzten für Sekunden durch die Luft, bevor sich ihre Form festigte. „Miroku!“, stieß Inu Yasha erstaunt hervor. „Sango!“, erklang Kikyos Stimme. „Nee-chan!“ Kagome sah zur anderen Seite, sah Sota sowie auch Yu, Kohaku und Shippo. Babygeschrei erklang, weshalb der Hanyou herum wirbelte. Hinter im stand Sesshomaru, der Shinji im Arm hielt. Er schien genauso überrascht, wie der Rest der Gruppe zu sein. Verwirrt schauten sich die Neuankömmlinge um. Wie war das Möglich? Die Ookami-Youkai sahen genauso verdutzt drein. Gerade eben befanden sie sich doch noch im Schloss und jetzt stand sie hier. „Alle Krieger sind nun versammelt.“ Somit sahen alle auf das Einhorn, das vor ihnen stand. „Alle jene, deren Herzen im Einklang schlagen. Alle, die das Licht in sich tragen und damit gegen die Dunkelheit bestehen wollen.“ Sie sah alle nacheinander an. „Euch wird eine große Aufgabe zu teil. Alle, die ihr hier steht, werdet entscheiden, ob wir fallen, von der Dunkelheit übermannt werden oder ob wir Siegen und das Licht erstrahlen wird. Euer Wille, euer Glaube, euer Mut wird darüber entscheiden. Denn euch wird die Aufgabe zu Teil, dieses Kind zu schützen. Das Kind, das unser aller Schicksal in den Händen trägt. Kagome-sama!“ Die Miko nickte, ging auf die Knie, streckte Mahema ihr Schwert entgegen. Sachte trat das Einhorn einen Schritt nach vorne, näher an Kagome heran. Ihr Kopf neigte sich langsam nach unten, bis ihr Horn das silbern schimmernde Metall berührte. Kaum war dies geschehen, sog Kikyo scharf die Luft ein. Um sie herum war alles schwarz. Keiner ihrer Freunde war noch bei ihr. Und doch war sie nicht alleine. Vor ihr stand im strahlenden Weiß ein weiteres Einhorn. „Habt keine Angst, Kikyo-sama. Ich trage den Namen Amaya.“ „Ihr seid das Einhorn, dem Kagome-chan begegnet ist.“ Amaya nickte bestätigend. „Ich bin hier, um Euch über Eure weitere Aufgabe zu unterrichten.“ Kikyo wurde es augenblicklich schwer ums Herz. Sie wusste, auf was das Fabelwesen anspielte. Auch wenn sie gehofft hatte, dieses eine Mal falsch zu liegen. Doch so war es nicht. „Es ist also soweit!“, hauchte die Miko. Kurz wisch ihr Blick zu Boden, bevor sie wieder aufsah, tief durchatmete. „Ihr ahnt bereits, was euch bevorsteht. Ihr wisst…..“ „Aus diesem Grund, müsst Ihr auch nicht weiter sprechen. Es nicht aussprechen.“ Kikyo versuchte gleichzeitig ihre Stimme fest wirken zu lassen, auch wenn sie in ihren Ohren brüchiger denn je klang. Eine Kälte umspielte ihren Körper, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. „Ohne euch, wird sie es nicht schaffen!“ „Ich würde sie niemals im Stich lassen. Denn sie ist…“ „Euer zweites Ich!“ „Ja!“ Amaya wandte sich bereits um, als Kikyos Stimme nochmals erklang. „Ihr werdet nun zu ihm gehen, nicht wahr?“ Der Kopf des Einhorns wandte sich noch einmal nach hinten. Sie sah der Miko in die Augen, die dort ihre Antwort lesen konnte und umgehend begann alles wieder vor ihr zu erscheinen. Sie spürte wieder die Anwesenheit der Anderen. Mahema trat zurück. „Nun tragt ihr eine der größten Mächte auf Erden bei euch. Achtet gut auf diese. Denn dies wird eure einzige Möglichkeit sein, Takako zu schwächen um ihn dann endgültig zu vernichten.“ Kagome richtete sich auf, steckte Akarui Kiboo zurück in die Schwertscheide. „Sagt, wie werde ich sie aktivieren können?“ „Ihr werden den richtigen Zeitpunkt erkennen, doch wählt bedacht. Denn Ihr habt nur diese eine Möglichkeit. Solltet Ihr scheitern, dann……..“ „Was dann?“ Miroku sah mit festem Blick auf das Fabelwesen. Eine innere Unruhe breitete sich erneut in ihm aus. Es war das gleiche Gefühl, das er damals bereits auf der Dreigipfelburg hatte, bevor sie den Rat der Weißen aufgesucht hatten. „Dann werdet ihr….“, dabei wandte das Einhorn seinen Blick vom Hoshi ab, fixierte den Hanyou, der neben Kagome stand. Diese trug Shinji auf dem Arm. „….Dann werdet Ihr die letzte Möglichkeit in betracht ziehen müssen. Die allerletzte Möglichkeit. Sollte euer Kind in die Hände des Feindes fallen und ihr nicht an Takako herankommen, oder scheitern, so dürft ihr nicht zögern.“ Inu Yashas Augen weiteten sich. Sein Mund wurde trocken. Nervös zuckten seine Ohren. Kagome sah zu ihm auf. Pures Entsetzen lag in ihrem Blick. „Ihr…..“, er schluckte schwer „Ihr verlangt von mir, mein eigenes Kind zu töten. Meinen Sohn.“ „Es wird dann keine andere Möglichkeit mehr geben. Niemals kann diese Bürde Kagome-sama auferlegt werden. Sie ist eine Miko. Doch Ihr…..“ Der Hanyou wusste sofort, worauf sie anspielte. Auf seine dämonische Seite. „Ihr müsst es tun! Die Existenz aller hängt hiervon ab. Wollt ihr das Leben aller Lebewesen auf dem Gewissen haben, falls dieser Fall eintreten sollte? Ihr habt keine andere Wahl. Denn sonst steht auch euch Schlimmes bevor. Schlimmer als alles andere, was ihr bis jetzt erlebt habt. Ihr…“ „SCHWEIGT!“, presste Inu Yasha hervor. Ein dumpfes Grollen erklang aus seiner Kehle. Seine Hand war zu einer Faust geballt, während er Kagome schützend in den Arm genommen hatte. „Wie könnte ihr nur so etwas von ihm verlangen?“ Sango war außer sich. Kagome derzeit nicht der Sprache mächtig. „Ihr solltet euch schämen!“, warf Ayame erzürnt ein. Das sollte doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Mahema wandte sich an die beiden jungen Frauen, die gerade gesprochen hatten. „Nein. Scham empfinde ich nicht. Genauso wie ich nicht weiß, was es heißt Schmerz zu empfinden oder Leid. Bestimmte Gefühle kennen wir nicht. Ihr seid hier her gekommen, um Takako zu schwächen. Durch die versiegelte Macht meiner Mutter, bevor sie gefangen genommen wurde, wird es euch vielleicht gelingen. Doch ist es auch meine Pflicht, euch auf das Hinzuweisen, was euch noch bevor steht.“ „Aber Ihr kennt die Liebe!“ Mahema sah auf. Ayame trat näher. „Denn diese Gefühl kennt jedes Lebewesen auf dieser Welt. Und auch ihr müsst dieses Gefühl kennen. Daher stellen ich euch die Frage: Könntet UIhr es tun? Könnten Ihr euer eigenes Kind töten?“ Stille trat ein. Ayames Augen hafteten immer noch auf dem Einhorn, kreuzten dessen Blick, als „Das genügt!“ Alle sahen auf. Sesshomaru hatte bisher alles still mit angehört. Jetzt wurde es selbst ihm zu viel. „Nur um euch darauf hinzuweisen, diese letzte Möglichkeit wird niemals in Betracht kommen. Niemals werde ich zulassen, dass ein Mitglied meiner Familie geopfert werden muss, selbst wenn ich dafür mein Leben lassen muss.“ „Sesshomaru!“ Inu Yasha blickte verwundert auf den Dai-Youkai, der sich umwandte, hierauf keinerlei Reaktion zeigte. „Gehen wir!“, war das Einzige, was aus seinem Munde zu vernehmen war. *** Ich würde mich auf jeden Fall über so liebe Kommis wie beim letzten Kapitel freuen.^^ Also dann bis zum nächsten Kapitel. Ganz liebe Grüße Inukashi Kapitel 24: Angriff ------------------- Es geht wieder weiter. Also dann mal los.^^ Angriff Innerhalb weniger Minuten befanden sie sich wieder im Hof des Schlosses. Die Stimmung war mehr als gedrückt. Jeder musste zunächst das Verdauen, was ihnen soeben zu Ohren getragen wurde. Niemand konnte so Recht glauben, was sie gehört hatten. Wie konnte es nur so weit kommen? Alle wirkten wie erstarrt. Selbst die beiden Inu-Youkai schienen nicht richtig zu wissen, wie sie sich gerade verhalten sollten. Inu Yasha sah zu seinem Sohn hinab. Ein bitterer Geschmack legte sich in seinen Mund. ~ Die Existenz aller hängt hiervon ab. Wollt ihr das Leben aller Lebewesen auf dem Gewissen haben, falls dieser Fall eintreten sollte? ~ Nicht bemerkbar schüttelte er seinen Kopf. Er wollte das nicht hören. Nicht mehr daran denken. Wie sollte er das tun können? Seinen Sohn, den er mehr liebte, als sein eigenes Leben, töten. Das könnte er nicht! Lieber würde er selbst sterben, sich selbst opfern, in dem Wissen, dass Shinji leben würde. ~ Ihr habt dann keine andere Wahl!! ~ Eine unbeschreibliche Leere breitete sich in ihm aus. Langsam war er wirklich am Ende seiner Kräfte angelangt. Er wusste nicht mehr, was er tun sollte, wie er sich verhalten sollte. Er schien den Verstand zu verlieren. Jeder Fehler könnte sie dieser Möglichkeit näher bringen. Kaum war Kagome wieder an seiner Seite, wurden die Dinge noch komplizierter, als zuvor. Was hatten sie jemals getan, dass das Schicksal so sehr herausforderte? Was nur? Verständnisvoll sahen alle der Gemeinschaft auf ihre beiden Freunde. Sie konnten alle mitfühlen. Kagome drückte Shinji an sich. Ihre Augen ins Nichts gerichtet. „Hey, jetzt hört auf, solche Gesichter zu ziehen.“ Shippo wusste, dass es für alle wie ein Schlag ins Gesicht gewesen war. „Ihr tut ja gerade so, als ob uns das gleich bevor steht. Niemand hat gesagt, dass das jemals eintreffen wird und das wird es auch nicht. Bis jetzt haben wir immer zusammen gehalten und dadurch alles geschafft und das wird sich auch nicht ändern. Also vergesst diese Worte. Sie werden für uns nieeine Bedeutung haben!“, dabei sah er von dem Einem zum Anderen, hatte sein aufmunternstes Lächeln aufgelegt. „Shippo-kun hat Recht!“ Yu trat nach vorne. „Wir haben so vieles durchgemacht, so viel dafür schon geopfert, um so weit zu kommen. Wir dürfen uns dadurch jetzt nicht unterkriegen lassen.“ „Ja, gemeinsam werden wir es schaffen.“ Sota hatte begonnen zu sprechen. Kohaku nickte zunächst nur, sprach dann für seinen Freund weiter. „Durch unseren Glauben, unseren Willen, unseren Mut. Überlegt doch.“ „Denn wir tragen das Licht in uns!“, stießen Aki und Katsuro gleichzeitig hervor. „Niemals unterkriegen lassen!“, murmelte Sango, hob zugleich ihren Kopf, sah zunächst zu Miroku, der ihr zunickte, dann zu Inu Yasha und Kagome. Dort konnte sie ebenfalls eine Nicken erkennen, wenn auch nur schwach. Zuletzt sah sie zu Koga und Ayame. „Das werden wir nicht!“ Durch Sesshomarus Blick konnte sie sehen, dass er ebenfalls dieser Ansicht war. Sango begann zu Grinsen. Die Stimmung hob sich wieder, als schon ein „SESSHOMARU-SAMA!“ durch die Luft eilte. Alle wandten sich umgehend um. Patschend näherte sich Jaken. Sie konnten sehen, dass der Kröten-Youkai ziemlich aufgebracht war. „Sesshomaru-sama!“, gab er nach Luft schnappend von sich, bevor er endgültig zum Stehen kam. „Gott sei Dank, ihr seid zurückgekehrt!“ „Jaken!“ „Wir haben Nachricht von der Grenze erhalten. Takakos Truppen haben sich dort versammelt. Sie sind schon zum Angriff übergegangen.“ „Was?“, brachte Inu Yasha hervor. „Und wir werden nicht mehr lange durchhalten. Sie brauchen dringend Verstärkung! Und nicht nur wir werden angegriffen. Auch die Dreigipfelburg hat einen Boten gesandt. Dort formiert sich ebenfalls eine Armee.“ „Dann setzt Takako alles daran, Shinji zurück zu bekommen!“, entfuhr es Miroku. Sesshomaru nickte. Er musste nicht weiter nachfragen. Er wusste, dass es ernst sein musste, wenn nach Hilfe aus dem Schloss gerufen wurde. Sofort wandte er sich an Masao. „Weise die Wachen an, ihren Platz nicht zu verlassen. Niemand wird das Schloss während unserer Abwesenheit verlassen und niemand wird hinein gelassen. Weise sie ausdrücklich darauf hin.“ Masao nickte wissentlich. Und die Wachen würden die letzten Worte ebenfalls verstehen, wenn ihnen ihr Leben lieb war. „Jaken, du wirst Kagome, zusammen mit Sango und den Kindern wieder ins Schloss führen. Postiere Wachen vor Kagomes Gemächern. Und schicke einen Boten an die Dreigipfelburg. Erst wenn wir hier wieder alles unter Kontrolle haben, werden wir ihnen helfen können. Bis dahin müssen sie alleine standhalten.“ Der Kröten-Youkai verneigte sich als Zeichen, dass er den Befehl verstanden hatte. „Sesshomaru?!“ Inu Yasha trat mit ernster Miene näher. „Ja, ich möchte, dass du mich begleitetest.“ „Ich habe auch nicht erwartet, dass du ohne mich auskommst!“ Der Hanyou konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, auch wenn die Situation noch so ernst war. Sesshomarus Blick wanderte kurz nach hinten, alle die er jetzt ansah, verstanden, dass sie ebenfalls mit sollten. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ ~ Rin trat schnell ins Arbeitszimmer des Inu-Youkai ein und umgehend wich ihr Lächeln, das sie auf den Lippen trug. Solch einen ernsten Gesichtsausdruck hatte sie selbst noch nicht bei Sesshomaru gesehen. Er schien sie nicht einmal bemerkt zu haben. Fast als wäre er in seinen Gedanken ganz woanders, nicht an diesem Ort, stand er da und starrte er zum Fenster hinaus. „Sesshomaru-sama!“ Aufgrund seines Namens wandte er sich um. Sah dem junge Mädchen, das ihn mit großen Augen musterte, entgegen. „Rin.“, gab er in der gewohnt kalten Stimmlage von sich. „Es wird schlimm werden, nicht wahr?“ Während sie sprach, war sie noch näher an ihn herangetreten. Sesshomaru sah zu ihr hinunter, ließ seinen Blick über ihr Gesicht gleiten. Sie war inzwischen eine junge Dame geworden. Seine kleine Rin. Sein eigen Fleisch und Blut. Sie war für ihn eine der wichtigsten Personen auf dieser Welt, auch wenn er es nie zeigte. Und dies würde er auch nie in Worte fassen, stattdessen, neigte er sich zu ihr hinunter und schloss sie in seine Arme. ~ Inu Yasha spürte Tessaigas pulsieren. Und auch Kagome blieb dies nicht verborgen. Niemand von ihnen wusste, was sie dort an der Grenze, die die Inu-Youkai zusammen mit Anderen bis jetzt hart verteidigt hatten, erwarten würde. Niemand kannte nur das Ausmaß des Angriffs, der gerade dort tobte. Doch wussten sie, dass wahrscheinlich die letzte Schlacht begonnen hatte. Die Finger des Hanyou fuhren zärtlich über die Wangen seines Sohnes. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Seine Augen prägten sich jede Winzigkeit, jedes Detail, genau ein. Sein Kopf neigte sich nach unten. Seine Stirn berührte die seines Sohnes. Silbernes Haar, das sich miteinander verband, als wäre es eins. Dann richtete er sich wieder zur vollen Größe auf, sah die Miko an, der sein Herz gehörte. Er konnte die Angst aus ihren Augen lesen. Die gleiche Angst, die sich bereits in ihm regte. Langsam verschlangen sich ihre Finger. Ihre Fingerkuppen tupften über den Handrücken des Anderen, ihre Augen folgten den Bewegungen, bevor sie aufsahen, sich ansahen. Augenblicklich zog der Hanyou seine Hände zurück, um sie in den Arm zu nehmen, ihren Körper an dem seinen zu spüren. „Versprich mir, vorsichtig zu sein!“, flüsterte sie in seinen Suikan hinein. Inu Yasha nickte leicht, betete dann seinen Kopf auf ihren Scheitel. Seine Lippen glitten über ihr seidiges Haar. Er spürte ihren warmen Atem durch seine Kleidung auf seiner Haut. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich von dort aus. Ein Klopfen an der Tür lies Beide aufhorchen. Es war soweit. Sachte zog der Hanyou seinen Kopf zurück, seine Hand ruhte auf ihrer Wange, als er sich zu ihr hinunter beugte, ihr einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte. Für wenige Sekunden verhakten sich nochmals ihre Blicke, drangen tief in die Augen des Anderen ein, bevor er sich endgültig von ihr löste und sich abwandte. Als der aus der Tür trat, erkannte er Masao, Koga, Katsuro, Aki und Kikyo. Miroku stand etwas abseits, löste sich gerade von Sango, die ihm noch einmal durchs Haar fuhr, bevor auch der Hoshi an seine Seite trat. „Nufa!“ Die Katze trat sofort näher an den Hanyou heran. “Ich verlass mich darauf, dass du ebenfalls auf Kagome und auf Shinji acht gibst.” „Du kannst dich auf mich verlassen, Inu Yasha!“. Der Hanyou nickte dankend. „Gehen wir, Sesshomaru-sama erwartet uns!“ Damit machte Masao kehrt. Gemeinsam mit Kagome und Ayame, trat die Taijiya an das Fenster, das in den Hof zeigte. Dort konnten sie die Truppe, die in Windeseile zusammengestellt wurde, erblicken. Riesige Adler kreisten am Himmel. Verbündete des Inu-Youkai-Clans. Die Blicke der drei Frauen wanderten noch einmal zu jenen, die sie liebten, bevor diese, sowie der Rest, in Portalen verschwanden. Und sie wussten, dass sie von nun an, nur noch beten konnten. Beten für alle, die jetzt gegen Takako und dessen Truppen kämpfen. Sie wären am liebsten selbst dabei gewesen, hätten den Feind bekämpft. Aber sie mussten Prioritäten setzen. Sie mussten Kagome beistehen. Mussten die Miko hier unterstützen. Es war bereits einige Zeit vergangen. Die Truppen waren verschwunden. Die Nacht hatte Einzug gehalten. Sango war eine der Ersten, die sich vom Fenster abwandte und sich neugierig in dem Zimmer umsah. Bisher hatte sie nicht genug Zeit gehabt, sich in Inu Yashas Gemächern einmal um zu sehen und sie musste zugeben, so auch auf andere Gedanken zu kommen. Somit war die Sache beschlossen. Eine Tür, die in einen anderen Raum führte, wurde nach einem Klopfen geöffnet und Sayaka trat ein. „Kagome-sama. Wenn ihr nichts dagegen hättet, würde ich Shinji-sama schlafen legen.“ „Das kann….“ „Eine ausgezeichnete Idee!“, fiel ihr Ayame gleich ins Wort, was ihr einen scharfen Blick von Kagome einheimste. Aber das war der Ookami-Youkai egal. Sango war zwischenzeitlich im angrenzenden Zimmer verschwunden. Leise öffnete sie eine Tür, lugte hinaus, um zu sehen wohin diese führte und erstarrte gleichzeitig. Sie erkannte zwei Inu-Youkai. Wenn sie sich richtig erinnerte, trugen diese die Namen Tsuyu und Nobuo. Tsuyu zog gerade seine Klaue zurück. Blut spritze auf und der zweite der Wachposten ging mit einem gurgelnden Geräusch zu Boden. Die Augen der Taijiya weiteten sich augenblicklich. So schnell sie konnte schloss sie wieder die Tür, trat in den anderen Raum ein. „Wir müssen hier abhauen!“ Sie konnte sehen, wie Kagome nach ihrer kleinen Armbrust griff. Die Ookami-Youkai und die Inu-Youkai hatten das Blut gerochen. „Beeilung!“, flüsterte Sayaka und wies ihnen die Richtung. Kaum waren sie verschwunden, öffnete sich bereist die Tür. „Kagome-sama!“, wurde in den Raum geworfen. Blut tropfte zu Boden. Schnell sahen sich die beiden Inu-Youkai um, lauschten, bevor „Sie versuchen abzuhauen.“ Nobuo eilte als Erster los. Tsuyu folgte ihm. Eine Tür wurde eiligst aufgestoßen und weniges Sekunden später wieder zugeworfen. Sie mussten in die Eingangshalle kommen. Doch von hier war es ein weiter Weg und der Geruch von Blut mischte sich immer mehr in die Luft. „Sie verfolgen uns!“, entfuhr es Ayame, die sich kurz umgesehen hatte. Sango biss sich auf die Lippen. Sie konnte sie nicht sehen und in diesem Räumen war es unmöglich Hiraikotsu einzusetzen. Er würde niemals zu ihr zurückkehren. Sie konnten ein Knacken hören. Irgendetwas splitterte. Ein Fauchen ertönte. Nufa drehte sich gleichzeitig um, weshalb auch Kagome stehen blieb. Die Augen der kleinen Katze leuchteten auf. Eine Barriere erhob sich. Kaum war diese errichtet, prallte auch schon ein mächtiger Angriff gegen diese, wurde zu den Seiten abgeleitet. Wände begannen in sich einzubrechen. „Sie meinen es tatsächlich ernst.“ Sango, die aufgrund des aufgestiegenen Staubs, ihre Hände kurz schützen vor ihre Augen gelegt hatte, war die Erste, die sich umsah und versuchte sich wieder zu orientieren. Denn ein weiterer Angriff war sofort gefolgt, hatte noch mehr Schaden angerichtet. Ein Aufschrei ertönte, weshalb sie sich umdrehte. ~ „Hast du das gehört?“ Kohaku war auf seine Beine gesprungen. Sota nickte ernst. „Was war das für eine Erschütterung?“ Yu trat aus dem Nebenzimmer ein. „Da stimmt doch etwas nicht!“ Shippo bekam ein ganz ungutes Gefühl. Während dessen war Kohaku schon an der Tür, wollte diese öffnen. Doch nichts tat sich. „Was….?“, entwich ihm und er rüttelte noch stärker an der Tür. Doch absolut nichts geschah. Weshalb jetzt Sota näher trat, ihm half. Mit aller Kraft warfen sie sich gegen die mächtige Tür, in der Hoffnung, diese so öffnen zu können. Yu war unterdessen mit Shippo in ihr Zimmer geeilt. Doch dort ließ sich die Tür ebenfalls nicht öffnen. „Was geht hier vor?“ Dabei sah sie Shippo an, der jedoch keine Antwort geben konnte. ~ „KAGOME-CHAN!“, entwisch es der Taijiya. Die Miko war zu Boden geworfen worden. Über ihr Tsuyu, der sie finster lächelnd ansah. „Ihr dachtet wohl, ihr könntet fliehen, was?“ Dabei packte er ihren linken Arm. Kagome kniff ihre Augen kurz zusammen. Sie konnte seine spitzen Krallen spüren, die sich in ihre Haut bohrten, das Blut, das hervor trat. Sango kam näher, als sie sah, dass aus einer anderen Richtung Nobuo heran eilte. Aus dem Augenwinkel nahm sie Ayame wahr, die sich bereit machte. Sayaka wich etwas zurück, um nicht in den Kampf hinein zu geraten, da sie Shinji auf dem Arm trug. Sango fasste mit scharfen Blick Tsuyu ins Auge. Derzeit war es ihr nicht möglich anzugreifen, weshalb „Was zum Teufel macht ihr da? Ihr seid Inu-Youkai! Wollt ihr wirklich euren eigenen Clan verraten?“ Tsuyu sah aufgrund dieser Aussage kurz auf, lockerte aber seinen Griff nicht. „Unseren Clan wird es bald nicht mehr geben, genauso wenig, wie es den Inu no Taishou in naher Zukunft nicht mehr geben wird. Warum sterben, wenn man doch so noch mehr Macht erlangen kann.“ Sein Blick wich kurz zu Sayaka und Sangos Augen weiteten sich. „Ihr habt uns alle verraten!“ Das Blitzen, das sich in Tsuyus Augen legte, reichte ihr als Antwort völlig aus. „DAS WERDE ICH NIEMALS ZULASSEN!“ Überrascht sah der junge Inu-Youkai nach unten und spürte Sekunden später einen stechenden Schmerz, weshalb er sich mit seinem Oberkörper aufrichtete, bevor er ein Brennen im Gesicht spürte, was ihn aufschreien ließ. Das war die Chance. „HIRAIKOTSU!“ Hart prallte die Waffe gegen den Körper des Youkai, warf ihn zur Seite. Schnell war Kagome wieder auf den Beinen. Nufa, der Tsuyu das Gesichts zerkratz hatte, landete neben der Miko. „Nehmt ihn.“ Sayaka trat an Kagome heran, während Sango wieder nach ihrem Bumerang griff. Damit legte sie Kagome Shinji in den Arm. „Ihr müsst fliehen. Ich werde sie aufhalten.“ „Das werdet Ihr nie alleine schaffen!“ Ayame, die gerade eine Attacke beendet hatte, um Nobuo noch etwas auf Abstand zu halten, sah kurz nach hinten. „Ich bin eine Inu-Youkai. Macht euch keine Sorgen. GEHT!“, damit wandte sie sich ab. „Kagome-chan!“ Sango griff nach dem Arm, ihrer Freundin. Ayame war direkt hinter ihr. Nufa sorgte durch eine Nebelwand, die er herauf beschworen hatte, dafür, dass sie etwas Schutz hatten, als sie im nächsten Raum verschwanden. ~ „Das war Aneue!“ Kohaku warf sich nochmals gegen die Tür. Doch es half alles nichts. Sie kamen nicht heraus. Was sie aber erahnen konnten, war, dass sich dort draußen ein Kampf ereignete. Doch wer kämpfte mit wem? War der Feind hier eingedrungen? Aber warum kamen sie dann nicht aus ihren Zimmern? Ein erneutes Scheppern ertönte. Eine Stimme. Schnell atmend sah sich Sota um. Es musste doch eine andere Möglichkeit geben. Seine Augen wanderten durch das ganze Zimmer, bis sie stoppten. „Das Fenster!“, kaum hatte er dies ausgesprochen, hatte er auch schon nach einem Stuhl gegriffen. Ein Klirren erklang und Wind schlug ihnen entgegen. Shippo war der Erste, der sich auf die Fensterbank schwang und das Loch im Fenster noch etwas vergrößerte, bevor er Yu die Hand reichte. ~ Währendessen machte sich Sayaka bereit. Mit festem Blick sah sie Nobuo entgegen, der langsam auf sie zuschritt. Ein leises Knurren kroch aus ihrer Kehle und ihre Augen waren verengt. Sie konnte das herablassende Lächeln erkennen, das der Inu-Youkai auf den Lippen trug. „Bitte, du willst dich uns in den Weg stellen?“, entwich es Nobuo belustigt. „Von wir kann ja hier keine Rede mehr sein. Es sei denn, du hast deinen Geruchsinn verloren.“ Sein Blick verdunkelte sich. Ganz im Gegenteil. Er konnte gut den Geruch von Tsuyus Blut wahrnehmen. Ebenfalls wusste er, was hier passiert war. Er konnte es anhand der Wunde sehen, die Tsuyu trug. Die Miko hatte angegriffen. „Oh, ich glaube schon, das wir von uns reden können, nicht wahr, Tsuyu!“ Sayaka horchte auf, konnte hinter sich ein Geräusch vernehmen, weshalb sie sich umwandte und “ARGH!“ Vor Schmerzen krümmte sie sich nach vorne. Erkannte die Kralle, die sich in ihre Bauchhöhle gegraben hatte. Warme Flüssigkeit floss heraus. Sie hob ihren Kopf, konnte den jungen Inu-Youkai erkennen, der sie ohne jegliche Emotion ansah. „A…. Ab…….“ „Scht. Sayaka. Sprechen strengt dich zu sehr an!“ Kaum hatte er diesen Satz beendet, spürte die Inu-Youkai ein weiteres Mal seine Klauen. Vor Entsetzen weiteten sich ihre Augen. Sie japste nach Luft, während sie zu Boden ging. Sie spürte das Blut, das ihren Hals hinunter rann, sich langsam um ihren immer kälter werdenden Körper schmiegte. Er hatte ihr die Kehle zerfetzt. Ihre Lippen begannen zu zittern, formten ein Wort. Das Wort, das alles sagte: Verräter! Kurz ruhten noch die Augen der beiden Youkai auf ihr, bevor sie sich abwandten, sie einfach dort liegen ließen. Sie hatten wichtigeres zu erledigen, als einer ihrer Rasse beim Sterben zu zusehen. ~ Unterdessen tobte dort, wo Sesshomaru noch die Truppen von Takako zurück drängen konnte, ein erbitterter Kampf. Takako hatte sein stärkstes Heer unter der Führung seiner beiden Fürsten heranrücken lassen. Dyuri und Kumaru sahen zunächst aus sicherer Entfernung dem bisherigen Verlauf des Kampfes zu und sie mussten sagen, dass ihnen gefiel, was sie sahen. Die Inu-Youkai wurden immer weiter zurückgedrängt. Es war eine Genugtuung zu sehen, wie sie, Hanyous, begannen, mächtige Youkai in die Knie zu zwingen. Sesshomaru ließ seine Augen über das Schlachtfeld wandern. Sie mussten sich etwas anders einfallen lassen. Die Strategie ändern, sonst würden zu viele ihr Leben verlieren und sie würden diesen Kampf nicht gewinnen. Und das durfte einfach nicht passieren. „KAZE NO KIZU!“, ertönte, weshalb er kurz zur Seite sah und seinen kleinen Bruder erblickte. An seiner Seite der Hoshi, der ebenfalls all seine Macht einsetzte, um den Feind etwas zurückzudrängen. Weiter von ihm entfernt waren Masao, Koga und Katsuro am Werk. Kikyo hatten sie weiter hinten zurückgelassen. Ihre Dienste würden noch benötigt werden, sollte Korin hier auftauchen. Außerdem wollte er sie nicht unnötig in Gefahr bringen. Der Inu no Taishou erhob sein Schwert, blickte noch einmal die herannahenden Tenshi an. „Souryuha!“ Bläuliches Licht in Form eines Drachen schoss hervor, zerschmetterte zugleich Massen der Tenshi und riss eine Schneiße in die Reihe der Angreifer. Der Aufschrei eines Vogels ließ ihn nach oben blicken. Sofort setzte der Falke zum Sinkflug an, ließ sich zu Füßen des Inu no Taishous nieder. „Jaken-sama schickt mich. Ihr müsst ungehend ins Schloss zurückkehren.“ „Das ist unmöglich!“ „In eurem Clan gibt es Verräter, die gerade dabei sind, Shinji-sama in ihre Gewalt zu bringen. Kagome-sama wird es…..“ Der Falke hatte seinen Satz noch nicht beendet, als der Dai-Youkai bereits in Richtung Inu Yasha eilte. Dieser wandte sich um, als er bemerkte, dass sein Bruder auf ihn zukam. „Inu Yasha folge mir!“ „WAS?“ Ein Blick des Inu no Taishous und der Hanyou wusste, dass es etwas ernstes sein musste, weshalb er ohne weitere Fragen zu stellen, Folge leistete. Auch der Hoshi schloss sich den Beiden an. Zu Dritt, eilten sie über das Schlachtfeld, beseitigten jeden, der sich ihnen in den Weg stellten. „Ashitaka!“ Sesshomaru trat einen der höher rangingen Youkai heran. „Sesshomaru-sama!“ „Haltet so lange wie möglich die Stellung. Wir werden sobald wie möglich, wieder hier sein. Ich werde euch weitere Unterstützung aus dem Schloss schicken.“ Inu Yasha horchte umgehend auf. „Ihr wollt…“ „Für weitere Erklärungen habe ich jetzt keine Zeit!“, knurrte der Inu no Taishou und war augenblicklich wieder unterwegs. Sie mussten sich etwas vom Kampfgeschehen entfernen, um durch ein Portal zurückkehren zu können. ~ Kagome, Ayame und Sango eilten unterdessen gerade eine der vielen Treppen im Schloss hinunter. Zur Eingangshalle war es nicht mehr weit. Wieso verdammt noch mal, war keiner auf sie aufmerksam geworden? Kagome konnte nicht spüren, dass eine Barriere um ein Teil des Schlosses gelegt wurde. Also wieso? Was war passiert? Schritte hinter ihnen, ließ sie wieder aufhorchen. Sie holten auf. „Verdammt!“, presste Ayame hervor. Sango wirbelte unterdessen wieder herum. Hier hatte sie genug Platz, also: „HIRAIKOTSU!“ Die beiden Verfolger gingen auseinander, wussten sie über die Kraft dieser Waffe bescheid. Schnell kehrte Hiraikotsu wieder in die Hände ihrer Besitzerin zurück. Ayame war an die Spitze gerückt, eilte voran, als sie von etwas zurückgeworfen wurde. Hart prallte sie auf dem Boden auf, weshalb Kagome und Sango zum Stehen kamen. „Ayame-chan, alles in Ordnung?“ Kagome sah zu ihr hinunter. Doch Ayame antwortete ihr nicht, sah einfach nur nach vorne. Kagome trat näher. Streckte ihre Hand aus, spürte den Widerstand. Doch eine Barriere. Aber warum spürte sie diese dann nicht? Was war hier gerade los? Kaum hatten ihre Fingerspitzen die Barriere richtig berührt, spürte sie, wie sie eisige Kälte ergriff und sich wie eine Hülle um ihren gesamten Körper legte. Schnell zog sie ihre Hand wieder zurück, atmete mehrere Züge schwer, bevor sie ihren Atem wieder unter Kontrolle hatte. Die Dunkelheit war selbst bis hier her durchgedrungen. Schritte die verklangen, ließen sie sich wieder umdrehen. Sango stand zu ihrer Linken. In ihrer Hand Hiraikotsu. Ayame zu ihrer Rechten. Ihr Katana Hiren bereits in der Hand. Nufa befand sich direkt vor ihr. Wild standen seine Nackenhaare zu Berge. Kagome trat einen Schritt zur Seite, legte Shinji auf einen Stuhl, der an der Wand stand. Ein kurzes Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie ihrem Sohn ins Gesicht sah. Um ihn zu schützen, musste sie ihn erneut aus den Händen geben. Doch um ihn zu schützen, war ihr jedes Opfer, jedes Mittel, recht. Langsam richtete sich wieder auf, straffte ihre Schultern, zog dann ebenfalls ihr Katana. Amüsiert sahen die Inu-Youkai zu ihnen. Die Zwei schienen gefallen an der Sache gefunden zu haben. „Ihr wollt euch uns in einem Kampf entgegen stellen?“ „Ein Kampf ist unausweichlich!“, erklang Kagomes dunkle Stimme. Nobuos Lippen verzogen sich noch mehr. „Sieh an. Ein gewöhnliches Menschweib, aber den Stolz eines Inu Youkai. Nun, schließlich gehört Ihr so gut wie zur Familie, nicht wahr, Hime-sama.“ Verachtend sah er ihr entgegen, erhob sein Schwert. Die drei Frauen machten sich auf alles bereit, als sie ein gleißendes Licht wahrnehmen konnten. „WAS?“, entwich es noch Ayame, bevor diese vom Licht ergriffen und mit voller Wucht gegen die Barriere geschleudert wurde. Ein Aufschrei erklang und mit einem lauten Knall und einem Geräusch, das darauf deuten ließ, dass Knochen gesplittert waren, ging sie zu Boden. Doch nicht nur sie. Sango riss ihre Augen weit auf. Ein schmerzvolles Stöhnen kam aus ihrer Kehle. Sie spürte einen stechenden Schmerz im Rücken, bevor sie die Dunkelheit umgab. Kagome verlor den Halt, flog durch die Luft, bevor sie ebenfalls die Barriere berührte. Ein Schmerz, den sie nicht beschreiben konnte, erfasste ihren Körper, ließ sich alles zusammen ziehen, um gleich darauf das Gefühl wieder zu geben, dass sie zerrissen werden würde. Hart stieß sie die Luft aus. Ihre Sicht begann immer mehr und mehr zu verschwimmen. Sie schmeckte Blut in ihrem Mund. Ihr Kopf lag auf der Seite. Strähnen hingen ihr wirr ins Gesicht, versperrten ihr somit die Sicht. Panik erfasste sie. Sie wollte klar sehen, doch versagte jedes einzelne Körperteil seinen Dienst. Fest schlug ihr Herz gegen ihren Brustkorb, löste damit noch mehr Schmerzen aus. Verdammt, was war hier los? „Du möchtest wissen, was hier los ist?! Mh, ganz einfach, dein Körper ist gelähmt!“ Beim Ertönen dieser Stimme, weiteten sich schlagartig ihre Augen. Der milchige Nebel, den sie soeben noch gesehen hatte, war sofort verschwunden. Ein Erzittern ergriff ihren gesamten Körper. Ihre Lippen versuchten sich zu bewegen. Doch nichts geschah. Ihre Augen wichen kurz zur Seite. Sie konnte Sango erkennen, die neben ihr lag. Blut drang aus einer Platzwunde am Kopf. Stoßartig kam ihr Atem aus ihrem Mund, als sie fühlte, wie eine Person langsam auf sie zu trat. „Was sollte das?“ Tsuyu war der, der leicht erbost sprach. „Es hat mir schlichtweg zu lange gedauert. Daher habe ich eingegriffen.“ Während sie sprach, beugte sie sich langsam zu Kagome hinuter. Diese spürte eine Hand, die ihr über das seidige Haar strich. „Ich hoffe, du hast nicht all zu starke Schmerzen!“, erklang eine liebliche Stimme. Kurz darauf wurde Kagomes Kinn nach oben gerissen. Sie sah in die dumpfen Augen von Korin. „Beeindruckend. Trotz meines Angriffs, warst du noch in der Lage die Barriere, die ich geschaffen habe, zu brechen.“ Ein kaltes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Aber das wird dir leider nichts mehr bringen, denn es ist niemand mehr hier, der dir helfen kann. Tsuyu und Nobuo haben sehr gute Arbeit geleistet. Wie es sich für einen Inu-Youkai gehört.“ Kagome spürte, wie ihre Lippen begannen zu beben, wie sich Tränen hinter ihren Augen bildeten. Denn sie konnte die Worte bereits erahnen, die folgen würden. Grob wurde sie wieder fallen gelassen. Ihr Gesicht jedoch so zugewandt, dass sie Korin beobachten konnte. Babygeschrei erklang. „Shinji!“, wisperte Kagome. Zu mehr jedoch nicht fähig. Korin erhob sich wieder. Würdigte die Miko keines weitern Blickes. „Na, na! Wer wird denn da weinen?“ Nein!, schrie die Miko in ihrem Inneren. Korin streckte ihre Hände aus, umschlang den Körper des kleinen Hanyou. Nein! Schnell hob sie ihn hoch, bettete ihn vorsichtig in ihre Armbeuge. Doch das Weinen erstarb nicht. Immer lauter erklang es, schien fast verzweifelt. Nein! Korin wandte sich von ihr ab. Trat an Nobuo und Tsuyu vorbei. Kurz hielt sie inne. „Tötet sie! Danach könnt ihr mir folgen.“ Beide nickten und sie schritt weiter. NEIN!!!! Kagome versuchte sich nach oben zu drücken, irgendeine Reaktion in ihrem Körper auszulösen. Sie musste auf die Beine kommen. Sie durfte sie nicht gehen lassen. NIEMALS! Tränen rannen ihr die Wange hinab. Sie durfte jetzt nicht weinen. Sie konnte jetzt nicht weinen. Mit aller Macht versuchte sie sich gegen diese Emotion zu wehren. Das durfte doch nicht das Ende sein. Sie durften nicht verlieren. DAS DURFTE EINFACH NICHT GESCHEHEN! Sie hörte Schritte, die näher kamen, vor ihr halt machten. Eine Klaue, schloss sich um ihren Hals und sie wurde in die Luft gehoben. Stahlgraue Augen sahen sie emotionslos an und aus ihren Augen schien langsam der Lebensmut zu weichen. Auch wenn ihr Kampfgeist noch nicht erloschen war. Röchelnde Geräusche drangen an die Ohren der beiden Inu Youkai. Mit ihr würden sie beginnen. Mit ihrem Tod, den Feldzug gegen Sesshomaru eröffnen. ~ Kaum waren sie durch das Portal ins Schloss gekommen, war ihnen der starke Geruch des Blutes entgegen geschlagen. Selbst Miroku war in der Lage, diesen Geruch wahr zu nehmen. Der Boden war dadurch bereits aufgeweicht. Sesshomaru sah sich fassungslos um. Mit solch einem Anblick hatte selbst der Inu no Taishou nicht gerechnet. Angst umklammerte Inu Yasha. Wie eine Klaue, die sich um seinen Hals legte und deren Druck sich immer mehr verstärkte. „Kagome!“, entwich ihm und er rannte los, ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden. Sesshomaru und Miroku folgte ihm. Kaum waren sie im Schloss, hielten sie nochmals inne. In der Eingangshalle musste sich ein wahres Massaker abgespielt haben. Die beiden Brüder schnupperten in der Luft. Doch der Blutgeruch ließ nicht zu, dass sie irgendeine Fährte aufnehmen konnten, doch konnten sie Schritte vernehmen. Umgehend zogen alle ihre Schwerter, doch „Sesshomaru-sama!“ Jaken trat mit schleppenden Schritten näher, kurz vor dem Inu no Taishou brach er zusammen. „Jaken.“ Sesshomaru beugte sich zu ihm hinunter. „Was ist passiert. Wo ist Rin?“ „Hier!“ Schnell eilte sie auf den Inu-Youkai zu. „Sesshomaru-sama, Ihr müsst euch beeilen. Sie sind hinter Kagome her.“ „Sie? Wer sind sie?“ „Nobuo und Tsuyu!“ Inu Yashas Augen weiteten sich bei dieser Aussage. Sesshomarus Blick verfinsterte sich. „Miroku, bleib du bei Rin und Jaken. Inu Yasha, los.“ Ohne groß zu Überlegen, schlug Sesshomaru einen ganz bestimmten Weg ein. Der Weg, der zu den Gemächern Inu Yashas führte. So schnell sie konnten, eilten sie durch die Gänge. Inu Yasha kam es so vor, als würde diese gar nicht mehr Enden. Die Angst begann allmählich völlig von ihm Besitz zu ergreifen. Nur noch zwei Namen schwirrten in seinen Gedanken. Seine Hand hielt Tessaiga fest umschlossen. Sein gesamter Körper war angespannt. Sie konnten zwar nichts in der Luft wahrnehmen, aber sie konnten spüren, dass sie sich jemanden näherten. Und Inu Yashas Angst begann in Wut umzuschlagen. Er würde diese beiden Verräter eigenhändig töten. Wenn es sein musste, mit bloßen Händen. Er war gerade dabei, um eine Ecke zu biegen, als er seinen Namen hörte. Schnell sah er hinter sich. „SHIPPO!“ Schwer atmend eilte der Kitzune auf den Hanyou zu. “DU.... DU MUSST DICH BEEILEN!”, schrie dieser sofort los. Seine Lungen brannten, aber er hatte jetzt keine Zeit zu verschnaufen. Weshalb er gleich wieder ansetzte. „Wir haben sie gesehen. Wir haben Korin gesehen. Sie hat Shinji bei sich!“ Kaum hatten diese Worte die Ohren des Hanyou erreicht, fühlte er für einen Moment, wie sein Herz auszusetzen schien. Seine Hand, in der er Tessaiga hielt, begann zu zittern. Für Sekunden schien er nicht mehr bei Sinnen zu sein, bevor seine andere Hand nach dem Kragen von Shippo griff und ihn nach oben zog. „WO? WO HAST DU SIE GESEHEN! UND WO IST KAGOME?“ Seine Stimme überschlug sich fast. „Inu Yasha!“ Doch der Prinz hörte die Stimme von Sesshomaru nicht. „WO, SHIPPO?“ „Ein…. Eine Tür….. Sie…..sie führt hinunter ins Gewölbe. Wo Kagome ist, weiß ich nicht!“ Inu Yashas Griff wurde nochmals stärker und selbst der Kitzune bekam es derzeit mit der Angst zu tun. In diesem Zustand hatte er Inu Yasha noch nicht erlebt. „Du wirst Korin folgen, Inu Yasha. Ich werde Kagome und die Anderen suchen.“ Kaum hatte Sesshomaru diese Worte ausgesprochen, ließ der Hanyou Shippo auch schon fallen und eilte los. Yu, Sota und Kohaku die gerade erst aus der Tür getreten waren, konnten nur noch sehen, wie Sesshomaru ebenfalls verschwand und Shippo nach Luft schnappend am Boden lag. ~ „Stirb!“, warf er ihr noch entgegen, erhob augenblicklich seine weitere Hand. Kagome erfasste seine Krallen, vernahm das Knacken seiner Knochen. Doch anstatt ihre Augen zu schließen, wurde ihr Blick fester. So sehr, dass selbst der Inu-Youkai für Bruchteile von Sekunden ins straucheln geriet. Kagome hatte nicht vor, ihm ihre Angst zu offenbaren, Nicht ihm, einem Verräter. Ihre Verzweiflung ja, aber nicht ihre Angst um ihr eigenes Leben. Niemals würde sie diese hervordringen lassen: Diese Genugtuung würde sie ihm nicht geben. „Immer noch keine Angst? Selbst im Angesicht des Todes, in dem Bewusstsein, alles verloren zu haben?“, hauchte er ihr erheiternd entgegen, kam ihrem Gesicht näher. Seine Finger tupften über ihre mit Blut verschmierte Wange. Zitternd vor Wut sog Kagome die Luft ein, funkelte ihn mit all dem Hass, den sie in sich spürte an. „Nein! Denn ich weiß, dass Inu Yasha dich finden wird. Er wird dich finden….und……töten!“, presste sie hervor. „Huh! Dummes Weib. Du…..“ Ein Aufschrei erfolgte. Jedoch war er nicht aus Kagomes Kehle gedrungen. Stattdessen schlug die Miko hart auf dem Boden auf, während Nobuo nach hinten taumelte. Sie japste nach Luft, drückte dann ihren Oberkörper nach oben, fasste sich mit der Hand an ihre schmerzende Kehle. Gefühl war wieder in ihren Körper zurückgekehrt. Sie konnte sich wieder bewegen. „SESSHOMARU!“, entglitt ihr erstaunt, sobald sie die weitere Person erkannte, die sich hinter den beiden Inu-Youkai verborgen hatte. Nobuo hingegen krächzte auf, ein Gurgeln war zu vernehmen, bevor er sich langsam umdrehte. Blut tropfte zu Boden. Er sah an sich hinunter, erblickte seine erzitternde Hand, das Rot, in das sie getränkt war. Seine leeren Augen wischen noch mal von Sesshomaru zu Kagome, bevor er leblos zusammen sackte. Tsuyu war sofort zurückgesprungen. Völlig geschockt sah er auf den Inu no Taishou, den ihn düster anfunkelte. „Sesshomaru!. Kagome richtete sich mühsam auf, schwankte jedoch immer noch gefährlich. „Sie….. Sie…..ha…..!“ Das Sprechen fiel ihr noch schwer. Die Augen des Inu-Youkai huschten kurz zu der Miko hinüber. Er konnte sofort erkennen, dass sie keine größren Verletzungen hatte, was ihn erleichterte. Deren Augen blickten hektisch zu Sango, Nufa und Ayame, dann wieder zu ihm. Erneut versuchte sie zu sprechen, was jedoch wieder kläglich misslang. Ihre Hand schnellte erneut zu ihrem Hals. „Sie leben noch. Inu Yasha ist bereits auf dem Weg. Geh. Ich kann dich hier jetzt nicht gebrauchen.“ Kagome nickte, bückte sich und griff nach ihrem Bogen. Mit langsamen Schritten lief sie an Tsuyu vorbei, wandte diesem erst den Rücken zu, als sie Sesshomaru passiert hatte und rannte los. Los in die Richtung, in der sie Inu Yasha spüren konnte. Sesshomarus Blick wisch für Sekunden hinter sich, erfasste Kagome, die verschwand, bevor er sich an den doch sehr erstaunten Youkai wandte. Seine eiskalten und derzeit völlig emotionslosen Augen durchbohrten Tsuyu. Dieser spürte den Drang augenblicklich noch einen Schritt zurück zu weichen. Doch schienen seine Füße derzeit zu keiner Bewegung fähig zu sein. Mit festem Blick sah der dem Inu no Taishou entgegen. Aus Sesshomarus Gesicht war keinerlei Regung zu lesen, nichts deutete darauf hin, was der Herr der Hunde derzeit in seinem Inneren fühlte, was Tsuyu noch mehr verunsicherte. Sesshomaru hingegen konnte ganz genau dessen Gefühlsregung deuten. Er roch die Spur von Angst, die sich langsam in der Luft verteilte. Ohne ein weiteres Anzeichen, schossen beide aufeinander zu, zogen während sie aufeinander zu eilten, ihre Schwerter. Kurz trafen die Klingen aufeinander, helles Licht blitze auf. Als sich die beiden Inu-Youkai wieder zu einander umwandten, standen sie mehrere Meter von einander entfernt. Sesshomarus Augen fixierten wieder Tsuyu, bevor er Tokijin noch einmal durch die Luft gleiten ließ ums es wieder an seiner Hüfte zu befestigen. Der junge Inu-Youkai besah sich diese Geste mit Verwunderung. Wieso tat Sesshomaru dies? Kaum, dass er sich mit diesem Gedanken befasste, bemerkte er ein Pochen, ein Stechen, dass von seinem Herz ausging. Klirrend fiel sein Schwert zu Boden, weshalb er entsetzt nach unten sah. Er hatte keinerlei Gefühl mehr in seiner rechten Seite. Was war da los? Seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, wie sich Teile seines Kimonos begannen zu verfärben. Dunkel zu verfärben. Schnell hob er seine linke Hand, tastete sich voran und seine Augen weiteten sich noch mehr. Er spürte Fleisch, Blut. Sein Oberkörper begann sich zur Seite zu neigen. Er verlor völlig die Kontrolle. Seine linke Hand, glitt durch die Luft, versuchte nach irgendetwas zu greifen, doch er fand nichts, weshalb er auf die Knie sackte. Seine Augen waren immer noch auf seine Verletzung gerichtet. „Wie……Wie nur……?, presste er hervor, als er einen Schatten bemerkte, der sich auf ihn legte. Mit seiner letzten Kraft ließ er seinen Kopf zurück fallen. Verschwommen konnte er seinen Gegenüber erkennen. „Sesshomaru-sama!“, waren die letzten Worte, die die Ohren des Inu no Taishou erreichten, bevor Tsuyu regungslos in dieser Position verharrte. Sesshomaru erhob seinen Kopf, sah ins Nichts. Auch wenn es äußerlich nichts zu erkennen war, so tobte in dem Inu-Youkai die Wut. Wut über den Verrat seiner treusten Untergebenen. Inu-Youkai die bereits seit Generationen enge Vertraute der Fürstenfamilie waren. Er hatte ihnen vertraut. Und nunmehr hatte sie ihn verraten. Ihn und den gesamten Clan. Verraten an eine Kreatur, die den Namen Takako trug. Ein kurzes Knurren erklang, erstarb sofort wieder. Nun würde Takako einen noch grausameren Tod sterben. Das schwor er sich. Bei allem was ihm heilig war. Er wandte sich ab, wollte bereits Inu Yasha und Kagome hinter, als er seinen Namen vernahm. Miroku und Jaken eilten herbei und ihre Gesichter verhießen nichts Gutes. *** So und das war es auch schon wieder. Ich werde versuchen, das nächste Kapitel schneller hoch zu laden. Wenn nicht wieder so viel dazwischen kommt, klappt es vielleicht auch. Ich bin guter Hoffnung.^^ Und hier noch mal ein ganz liebes Dankeschön für die Kommis. Ich hoffe ich bekomm weiterhin von euch Kommis der gleichen Art. Also dann Ganz liebe Grüße Kapitel 25: Mein Herz --------------------- Leider hat es dieses Mal wieder etwas länger gedauert. Dafür ist das Kapitel aber auch wieder etwas länger. Ich hoffe es gefällt.^^ Mein Herz Kagome legte nochmals an Tempo zu. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie die Tür, die hinunter in das Gewölbe führte, erreicht. Ihr Herz hämmerte hart gegen ihren Brustkorb. Es fühlte sich so an, als wollte es ihre Knochen zerschmettern. Ihr Magen machte zunächst einen Sprung, bevor er sich zu einem Kneul zusammenzog. Ihre Atemzüge wurden immer kürzer. Ihre Beine brannten bereits vor Schmerzen. Sie wusste, sie würde nicht mehr lange diese Geschwindigkeit aufrechterhalten können. Ihr Blick wurde bei diesem Gedanken noch ernster. Sie durfte jetzt daran nicht denken. Sie durfte jetzt nicht aufgeben. Sie hatten von neuen einen Lichtschimmer geschickt bekommen. Inu Yasha war Korin dich auf den Fersen. Sie war sich sicher; r würde es schaffen. Er musste es einfach schaffen. Sie durften Shinji auf keinen Fall verlieren. Niemals würden sie das zulassen. So lange in ihrem Körper nur ein Funken Leben war. Inu Yasha rannte inzwischen nicht mehr, sondern flog durch die Gänge des Gewölbes. Mit großen Schritten näherte er sich seinem Ziel. Er konnte ihre Gerüche wahrnehmen. Kagome, die hinter ihm war und ihm somit sagte, dass sie einigermaßen in Ordnung war und Korin und sein Sohn vor ihm. Deren Gerüche wurden immer intensiver. Er musste sich beeilen. Er konnte nicht auf Kagome warten. Das Risiko war einfach zu groß. Sie durften Shinji nicht bekommen. Diese verdammten Bastarde, schoss es ihm durch den Kopf. Kagome legte noch einmal an Tempo zu, als sie noch mehr Angst erfasste. Angst, die ihr unheimlich war. Tränen begannen sich in ihren Augen zu bilden. Ihr Puls schoss förmlich in die Höhe. Ihre Hände ballten sich und sie begann aus vollen Lungen zu schreien. „SHINJIIIII!“ Ihre gesamte Verzweiflung und Angst lag in diesem Schrei. Schickte zugleich noch ein Gebet an den Himmel. Flehte, ihnen dieses Schicksal zu ersparen. Inu Yashas Ohren zuckten, als der Schrei an seinen Ohren dran. Die Selbstvorwürfe, die ihn plagten, wurden dadurch noch um ein vielfaches verstärkt. Er hätte bei seinem Sohn bleiben sollen. Sie hatten ihre Macht unterschätz, geglaubt er sei sicher. Verdammt, er war sicher gewesen! Niemand hatte damit gerechnet, dass sie von Inu-Youkai verraten werden würden. Seine Angst Shinji zu verlieren und Kagomes Stimme, die vor wenigen Sekunden durch das Gewölbe hallte, spornte ihn weiter an. Er würde nicht zulassen, das alles wofür er bis jetzt gekämpft hatte, mit einem Schlag zunichte gemacht werden würde. Dass den beiden Personen, die er mehr liebte als sein Leben, etwas zustoßen würde. „Keh! Niemals“, knurrte er dunkel, bevor seine Hand nach Tessaiga griff. Gleißendes Licht erhellte kurz den kalten Stein. Schlitternd kam er letztlich zum Stehen. Sein Knurren wurde lauter, als er die gesuchte und zugleich gehasste Person ausmachte. Er trat einen Schritt nach vorne, hielt dann inne. Babygeschrei drang an sein Ohr. Kaum merklich weiteten sich seine Augen. „So ist es richtig, Papa!“ Korin funkelte ihn an, hob Shinji noch etwas weiter nach oben, um sich zugleich mit ihm zu schützen. Sie wusste um Inu Yashas Macht „Schließlich willst du doch nicht, dass deinem Sohn etwas passiert. Das könntest du dir nie verzeihen, nicht wahr!?“ gab sie ironisch von sich. Inu Yashas Knurren wurde hierauf abermals lauter. „Du verdammtes Miststück!“, fauchte er. „Na, na. Solche Wörter vor deinem Sohn!“ Die Wut packte ihn. Die derzeitige Hilflosigkeit machte ihn schier wahnsinnig. Die Gewissheit nichts tun zu können. Sie hatte ihn völlig in der Hand. Er konnte keinen Angriff starten, ohne Shinji zu gefährden. Und Korin wusste das. Seine Hand, die sich fest um Tessaigas Schaft schloss, begann zu zittern. Was sollte er bloß tun? Er senkte leicht seinen Kopf, schloss kurz seine Augen, bevor er Tessaiga sinken ließ. Korin legte ein triumphierendes Lächeln an den Tag. Sie waren an ihrem Ziel angelangt. Sie hatten alle Fäden in der Hand. Jetzt würde sich die Prophezeiung erfüllen. Es war endlich so weit. „So ist es richtig. Ich sehe wir verstehen uns.“ Sie begann zu grinsen. Und ließ den Hanyou dennoch nicht aus den Augen, als sie den kleinen, immer noch schreienden Hanyou, in ihre Armbeuge bettete, ihm mit der anderen Hand durch sein silbernes Haar fuhr. Inu Yashas Augen funkelten Korin hierauf an. „Dreckstück. Fass ihn noch einmal so an und…..“ „Und was?“, unterbrach sie ihn scharf. Der Hanyou verstummte. Die Luft war zum Zerreisen gespannt. Wie gelähmt stand Inu Yasha da. Er fürchtete sich. Zum zweiten Mal in seinem Leben empfand er Furcht. Korin konnte die Verzweiflung aus seinen Augen lesen. Und ihr gefiel was sie sah. Schritte hallten wieder. Schwere Atemzüge legten sich darüber. Korin wusste sofort, wer näher kam. Sie hatte sie gespürt. Zugleich hatte sie gewusst, dass Tsuyu und Nobuo nicht nachkommen würden. Sie zuckte kurz mit den Schultern, bevor sie langsam noch einen Schritt zurücktrat, was von Inu Yasha sofort bemerkt wurde. Sie zog den Säugling noch näher an sich heran. „Sag leb wohl zu deinem Vater, Shinji-chan“, flüsterte sie in das Geschrei hinein. Inu Yasha sah entsetzt auf. „NEIN!“ Er streckte seinen Arm in ihre Richtung. Wind stob mit einmal auf. Pfeifend wirbelte er in dem verbreiterten Gang umher. Der Prinz der westlichen Länder riss seinen Unterarm nach oben, schütze somit seine Augen vor dem schneidenden Wind. Schnell weiteten sich seine goldgelben Augen, als er den Grund für den Wind lokalisiert hatte. Ein Portal! Was sollte er jetzt tun? Er konnte sie doch nicht entkommen lassen? Sein Griff um Tessaiga wurde erneut stärker. Leicht erhob sich die Klinge vom Boden. Sein Atem beschleunigte sich, als er auf die Klinge seines Schwertes schaute. Er konnte den Wind riechen. Tessaiga war bereit. Bereit seine Kaze no Kizu einzusetzen, aber…… Sein gesamter Körper begann zu zittern. Er konnte doch nicht….. Stimmen legten sich in seinen Kopf. // Ihr dürft nicht zulassen, dass sie Euren Sohn in die Hände bekommen. Sollte dies passieren, ist das Schicksal aller besiegelt. // Er sah wieder auf. Korin wandte sich um, schritt auf das Portal zu. Nur noch einen Schritt und sie war verschwunden. „Ich kann es nicht….“, flüsterte er, als würde sich eine weitere Person neben ihm befinden. Und er wusste, dass sie ihn hören konnten. „Ich kann es nicht!“, flüsterte er erneut mit gebrechlicher Stimme. Seine goldgelben Augen ruhten wieder auf seinem Sohn, der mehr und mehr mit Korin durch das Portal entschwand, bis nichts mehr zu sehen war. Er konnte noch seine Schreie vernehmen. Schreie die klangen wie ein Hilfeschrei. Ihn anflehte, ihn zu sich zu holen. Langsam sank er auf die Knie, seinen Oberkörper auf Tessaiga gestützt. Er fühlte wie der Wind verebbte. Das Portal begann sich zu schließe. Er konnte den Geschmack des Verrats auf seiner Zunge schmecken. Unwohl stieg dieser in ihm auf. Legte sich in seinen Mund. Er war ein Verräter. Er hatte sie alle verraten. Alle, die ihm etwas bedeuteten. Er hatte das Land jetzt endgültig in Chaos gestürzt. Über das Schicksal aller entschieden, weil er außer Stande war, Korin anzugreifen, sie und seinen Sohn zu töten. Aber welcher Vater war dazu in der Lage? Shippo hatte Unrecht gehabt. Es war so weit gekommen. Die Prophezeiung begann sich zu erfüllen, wahr zu werden. Takako würde die Herrschaft erlangen. „Wieso…?“ Er kniff seine Augen zusammen. Etwas anders lastete noch viel schwerer auf ihn. Er hatte Shinji nicht beschützen können. Er hatte seinen Sohn nicht vor Takako schützen können. Er hatte sich geschworen, Shinji mit all seiner Macht zu schützen und nun…..nun…..würde er……… Er hatte versagt!! Ein Lufthauch, dicht an seiner Wange vorbei, ließ ihn aus seinen Gedanken hochfahren. Schnell sah er herum, sah in die Augen von Kagome. Dieses Funkeln in ihren Augen. Sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Es ist noch nicht vorbei!“, gab sie mit ernster Stimme von sich, bevor sie ihr Augenmerk wieder ihrem Pfeil zuwandte. Inu Yasha tat es ihr gleich. Er ahnte bereits, was sie vorhatte. Unbewusst, ballte sich seine rechte Hand zur Faust. Schnell richtete er sich auf. Tessaiga war unmittelbar in seiner Scheide verschwunden. Er trat einen Schritt heran, als der Pfeil den letzten Überrest des Portals traf. Sie wollten bereits beide los eilen. Hatte ihren Körper bis zum Äußersten angespannt, warteten darauf, dass sich das Portal wieder öffnete, doch dies geschah nicht. Ein Licht erschien aus der Schwärze des Portals, immer heller und heller werden. Langsam griff die Helligkeit um sich, schmiegte sich an die grauen Wände, so dass diese begannen bläulich zu schimmern. Instinktiv zog Inu Yasha Kagome zu sich, dem Unbekannten den Rücken zugewandt, um sie vor einem eventuellen Angriff schützen zu können. Er traute der Sache ganz und gar nicht. Auch wenn er nichts Gefährliches wahrnehmen konnte. Ganz im Gegenteil. Dieses Licht fühlte sich vollkommen rein an. Seine goldgelben Augen irrten umher, versuchten, irgendetwas ausfindig zu machen, während sich der Schimmer, das Strahlen, immer mehr und mehr um sie legte. Er fühlte Kagome, die sich an ihn drückte, bevor sie gemeinsam verschlungen wurden. Stöhnend richtete sie sich auf. Ihre Sicht war leicht verschwommen, weshalb sie mit ihrer Hand über ihre Augen strich, bevor sie ihren Kopf anhob, sich in der Umgebung umsah. Inu Yasha stand unmittelbar vor ihr. Sie konnte einen Abhang zu seinen Füßen erkennen. Nicht sehr steil in die Tiefe gehend, aber ein unkontrollierter Fall würde seine Wirkung zeigen. Ihre Augen glitten an Inu Yasha vorbei, sahen zu ihrer Rechten. Nichts als verbrannte tote Erde war zu erkennen. Das Bild abgerundet durch verkohlte Gerippe, die einst Bäume waren. Ihr Blick erkundet den Himmel über ihr. Blutrot flammte er ihr entgegen. Das Rot wurde an manchen Stellen von rabenschwarzen Wolken, die vorbeizogen, unterbrochen. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Spürte das hier angesammelte Youki, das ihr entgegen trat. Sie stellte sich neben ihren Hanyou, sah in sein Gesicht, aus dem keinerlei Gefühlsregung zu sehen war. Langsam folgte sie seinem Blick und hielt inne. „Unmöglich!“, haucht die Miko voller Erstaunen. Sie hatte entdeckt, worauf Inu Yasha bereits die ganze Zeit seinen Blick fixierte. Vor ihnen erhob sie sich. Ihre Türme umkreist von schlangenartigen Wesen. Die Dreigipfelburg! Doch alles, was Kagome bei ihrem letzen Besuch wahrgenommen hatte, war gänzlich verschwunden. Dieser strahlende Glanz. Das goldene Schimmern des Flusses. Selbst das reine Blau des Azurgebirges war verblasst. Nur noch Düsterkeit strahlte ihnen entgegen. Inu Yasha hob seine Nase in den aufgekommenen Wind. Er hoffte dadurch noch einige weitere Gerüche aufnehmen zu können. Somit noch mehr über die Umgebung, die Bewohner der Burg, in Erfahrung bringen zu können. Seine Vermutung wurde durch den Wind bestätigt. Sie würden in der Burg nicht freundlich empfangen werden. Er sah zu Seite. Kagome bemerkte seinen Blick. Ihre Augen glitten zu ihm empor. „Mir geht es gut. Es sind nur ein paar Kratzer.“ Dabei fuhr sie sich über die Wange. „Sie werden uns nicht wohl gesonnen sein!“ „Keh. Natürlich nicht!“ Ein leichtes Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht, bevor es wieder in Sorge umschlug. „Wir sind nicht mehr in unserer Zeit, nehme ich an.“ Kagome gab ihm mit einem „Ja“ Recht. Sie wusste aber nicht, ob dies durch ihren Pfeil ausgelöst worden war, oder ob es einen vollkommen anderen Hintergrund hatte. Daher schwieg sie. „Wie es auch sei. Um etwas heraus zu bekommen, müssen wir dort hin.“ Er deutete mit seinem Kopf in Richtung der Burg. Einst Hauptsitz des Widerstands. Er wollte sich bereits abwenden, einen einigermaßen sicheren Weg hinunter suchen, um nicht zu schnell aufzufallen, als er zurückgehalten wurde. Kagome legte sanft ihren Arm auf den seinen. Umgehend bemerkte sie sein Zusammenzucken unter ihrer Berührung. Zunächst wollte er nicht hinab sehen. Sah in den Himmel hinauf. „Wir werden ihn zurückbekommen!“ Leise erklang ihre Stimme, so als hätte sie Angst, jemand anderes könnte ebenfalls zuhören. „Also hör auf dich mit Selbstvorwürfen zu plagen.“ Ein leises Seufzen erfolgte als Antwort. Eine Hand, die sich in ihren Nacken legte. Durch leichten Druck zog er sie zu sich. „Meine Kagome, …….was würde ich nur ohne dich machen!?“ murmelte er. Die Miko lehnte ihren Kopf gegen seine Brust, konnte seinen ruhigen Herzschlag wahrnehmen, der im Einklang mit dem ihren schlug, als wären sie eins. Und das waren sie auch. Eins. Keiner von ihnen konnte ohne den anderen leben. Sie wussten, sie würden an der Einsamkeit im Herzen zerbrechen. Seine Lippen streiften ihre Stirn, bevor er sich von ihr löste. Gemeinsam traten sie den Weg an. Langsam schritten sie bergab, achteten auf jede außergewöhnliche Bewegung. Je näher sie der Burg kamen, desto dichter wurde der Wald um sie herum. Wenn man diese Ansammlung von skurrilen toten Holz so nennen wollte. Hier und dort blitzen verschieden farbige Augen auf. Sie wurden beobachtet. Doch drohte von den Wesen keine Gefahr. Sie waren anscheinend in der Lage, ihre Chancen abzuschätzen. Und spürten, dass diese beiden Wesen, die ihr Gebiet durchquerten, mächtiger waren als sie. „Was wird uns erwarten? Was meinst du?“ Kagome sah auf. Inu Yasha zuckte zunächst leicht mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“ Das war die Wahrheit. „Ich weiß nur, so lange du da bist, werde ich nicht verlieren.“ Sie lächelte, umfasste seine Hand. Sie machte sich genauso große Sorgen wie er. Aber wusste er auch, dass Kagome Recht behielt. Sie durften sich von der Besorgnis nicht übermannen lassen. Dadurch würden sich Fehler einschleichen, die tödlich sein konnten. Und er hatte nicht vor zu sterben. Noch nicht. Er würde alles dafür tun, um seinen Sohn zurückzubekommen, ihn wieder in Kagomes Armen liegen zu sehen. Ihre Schritte trugen sie auf eine kleine Lichtung. Eine Quelle sprudelte aus dem Boden hervor. Kagome trat näher. Erst jetzt spürte sie die Trockenheit in ihrem Hals. Sie ging auf die Knie, tauchte ihre Hände in das kühle Nass. Belebte zunächst ihr Gesicht mit dem Wasser, bevor sie einen herzhaften Schluck nahm. Inu Yasha, der sich vorsichtshalber noch einmal vergewissert hatte, dass keine unmittelbare Gefahr drohte, ließ sich neben sie fallen. Nahm ebenfalls einen Schluck. Kagome konnte sehen, wie die Ohren des Hanyou zuckten, als sie erneut ihre Hände in den Tümpel gleiten ließ. Sie wusste, dass sie nicht lange verweilen würden. Vor ihnen lag noch schätzungsweise ein halber Tagesmarsch. „Was?“ Zugleich neigte sich die Miko etwas weiter über die spiegelnde Oberfläche der Quelle. Doch konnte sie ihr Spiegelbild darin nicht mehr entdecken. Inu Yasha sah auf die Miko. Verstand zunächst nicht, was sie meinte, bis er sie ebenfalls spüren konnte. Diese Energie. Auch wenn sie nur ganz schwach präsent war. Seine Hand legte sich auf Kagomes Schulter, zog diese zurück. Er wollte sie bereits nach oben reißen, seine andere Hand glitt an den Schaft Tessaigas, als er Kagomes Bewegung wahrnahm. Sie neigte ihren Oberkörper wieder nach vorne, widersetzte sich somit. Er lockerte etwas verwirrt seinen Griff. Kagome ließ sich erneut hinunter fallen. Konzentriert sah sie auf die Wasseroberfläche. „Ich habe dich wahrgenommen. Hab keine Angst. Wir werden dir nichts tun.“, sprach sie mit einfühlsamer Stimme. Inu Yasha blickte jetzt noch verwirrter drein. Sollte etwa was mit dem Wasser nicht in Ordnung gewesen sein? Aber wieso spürte er dann nichts? Während er so grübelte, achtete er nicht mehr auf Kagome. Diese streckte ihre Hand aus, streichelte über das Wasser, so dass es in Bewegung geriet. Sie spürte warmen Wind, der sich erhob. Um sie herum strich, das wenige Gras, das sich an der Quelle befand, zum Rauschen brachte. „Verzeiht, Miko-sama, dass ich mich nicht gleich gezeigt habe!“, fiepte eine kindliche Stimme. Inu Yasha sah jetzt ebenfalls auf die Quelle. Ein schimmernder Wassertropfen löste sich, stieg in die Luft auf. Noch einmal strich der Wind um sie herum, bevor sich der Tropfen zu einer kleinen Gestalt verformte. „Ich spürte eure Reinheit, doch traute ich mich zunächst nicht.“ Das Licht des Tages brach sich in dem Wesen, so dass es in den Farben des Regenbogens schimmerte. Immer noch etwas ängstlich sah es Kagome ins Gesicht. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“ Sie konnte sich den Grund für seine Vorsicht schon denken. Ein Schatten legte sich auf Kagome, weshalb sie kurz aufsah. Die Frage stand Inu Yasha förmlich ins Gesicht geschrieben. „Ein Elementgeist!“, gab sie von sich. „Um genau zu sein, ein Wassergeist.“ „Das wusste ich!“, nuschelte er sein Kommentar. Kagome wandte sich wieder an das kleine Wesen. „Aber wenn ich mich zunächst vorstellen darf. Mein Name lautet Kagome. Sein Name, Inu Yasha!“ Die Augen des Geistes weiteten sich für Sekunden. Verwundert sah es kurz zwischen den Beiden umher, bevor es wieder seine Fassung gewann. Das konnte nicht sein!? „Mein Name lauter Ren. Und wie ihr bereits richtig gesagt habt, bin ich der Geist dieser Quelle, Kagome-sama!“ Weder Inu Yasha noch Kagome war der Blick des Geistes entgangen, aber sie wollten nicht nachfragen. Ihn nicht bedrängen. Der kleine Geist schien jetzt schon völlig eingeschüchtert. „Sag, was geht hier vor?“ Inu Yasha hatte sich wieder etwas nach unten gebeugt. „Ihr kommt nicht von hier!“ Schlussfolgerte Rem nach dieser Frage und sein Verdacht erhärtete sich. „Könnte man so sagen.“, ließ Inu Yasha verlauten. „Alles was ihr hier seht, gehört zu Takakos Reich. Er und sein Sohn regieren über das gesamte Land.“ Kagome atmete tief durch. Ihre Vermutungen bewahrheiteten sich langsam. „Sein Sohn?“, warf Inu Yasha ein. „Ja. Der dunkle Prinz. Er hat seinen Sitz in der Dreigipfelburg bezogen. Takako herrscht immer noch von..“ „Der verborgenen Festung!“, beendete der Prinz der westlichen Länder mit finsterem Blick. Jetzt war das Wesen etwas erstaunt. Es spürte erneut diesen Wissensdrang, was es bis jetzt unterdrückt hatte. „Sagt bitte, Kagome-sama!“ Kagome wandte sich ihm zu. „Ihr seid eine Miko, Inu Yasha-sama ein Hanyou.“ „Und?“ Sie wussten nicht, auf was es heraus wollte. „Menschen dienen Takako dazu, seine Kreaturen zu erschaffen. Es ist strengstens untersagt, dass sich Mensch und Hanyou oder Youkai miteinander verbünden. Denn Menschen gelten in diesem Land als Abschaum, niedere Wesen. Zumal dies auch fast nicht mehr möglich ist.“ Weitere Ausführungen wollte Rem nicht machen. „Weil es fast keine Menschen mehr gibt“, fügte Kagome hinzu. Ein zögerliches Nicken erfolgte. „Nur noch sehr wenige leben noch in Freiheit.“, fiepte er. „Und schon keine mit der Macht, die in euch ist. Und dann noch eure Namen.“ Den letzten Satz hatte es mehr zu sich gemurmelt. Kagome stutze kurz, doch Rem sprach weiter. „Deshalb frage ich euch; wieso nehmt ihr dieses Risiko auf euch? Es droht euch der Tod, solltet ihr entdeckt werden. “Nun….“ Sie legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen, sah mit ihren Augen hinauf. Sie wollte eigentlich sagen – Weil wir uns lieben –, doch kam ihr aus irgendeinem Grund, diese Antwort falsch vor. „Es tut mir leid, doch ich muss eure Unterhaltung beenden.“ Inu Yasha wandte sich nach Osten. „Wir bekommen Besuch!“ Ein ängstlicher Laut entglitt den Lippen des Geistes. Kagome erhob sich, schaute kurz über die Schulter zurück. „Du solltest jetzt gehen.“ Rem tat wie geheißen, verschwand in der Quelle. Kagome ergriff ihren Bogen, streckte dann ihre rechte Hand nach hinten um einen ihrer Pfeile aus dem Köcher zu ziehen. Sie trat einen Schritt zur Seite um freies Schussfeld zu haben, blieb jedoch etwas hinter Inu Yasha. Näher und näher wurde der Geruch des Feindes herangetragen. Und es waren nicht gerade wenige. Sie schwärmten aus, was bedeuten würde, dass sie von allen Seiten gleichzeitig angreifen würden. Sie hatten sie also schon früher entdeckt. Doch Inu Yasha wandte sich nicht nach allen Seiten um. Er hatte denjenigen, der das Kommando führte, bereits entdeckt. Langsam schritt er auf Kagome und Inu Yasha zu. Sein Aussehen sowie die Tatsache, dass die anderen Youkai, die inzwischen heran getreten waren, zurück wichen, ließen keinen anderen Schluss zu. Seine wallenden Ärmel schmiegten sich wieder an seine Arme, als er zum Stehen kam. Das dunkle Rot seines Kimonos verschmolz förmlich mit der hinter ihm zu erblickenden Himmelsfarben. Sein Blick ruhte kurz auf Inu Yasha. Wie kann das sein? Diese Ähnlichkeit.. Beide konnte das kurze Aufblitzen von Verwunderung in seinen Augen lesen, bevor er abschätzend zu Kagome sah. „Du bist es dir vielleicht nicht bewusst, aber gerade begehst du einen Verstoß gegen das höchste Gesetz, was hier in diesem Land gilt.“ „Ist mir nicht bekannt!“, gab Inu Yasha ruhig zurück. „Dann kläre ich dich auf. In deiner Gesellschaft befindet sich ein Mensch. Es ist verboten sich mit minderen Kreaturen abzugeben.“ Kagome sog bei dieser Bemerkung scharf die Luft ein, wurde jedoch weiterhin vollkommen ignoriert. „Daher: Geb den Menschen heraus und wir werden dich weiterziehen lassen.“ Zwei seiner Soldaten, traten an ihm vorbei, als das Ziehen eines Schwerts zu hören war. Tessaiga zeigte sich in voller Pracht. „Keh! Bedaure. Aber diese Bitte werde ich nicht erfüllen können. Ich gebe euch aber noch die Chance, euch zurückzuziehen. Denn dann, werde ich euch euer Leben schenken.“ Amüsiert beäugte die Gruppe den Hanyou. „Wenn das so ist!“, setzt der Truppenführer dagegen. „Ichiro-sama!?“ Er nickte. Und seine Soldaten machten sich kampfbereit. Kagome wandte sich mit dem Rücken zu Inu Yasha, spannte ihren Bogen. Der Hanyou hob Tessaiga etwas hoher, erschnüffelte bereits die Wunde des Windes, die sich um die Klinge schmiegte. Ihre Körper waren angespannt. Ichiro hatte sich etwas zurückgezogen. Ein Eingreifen seinerseits würde nicht notwenig sein. Dies würde schnell erledigt sein. Da war er sich ganz sicher. Die Miko und der Hanyou warteten auf den ersten Schritt, den ersten Angriff. Und dieser erfolgte prompt. Kagome riss die Sehne noch weiter nach hinten, um sie los zu lassen. Helles Licht umhüllte den Pfeil. Einige Angreifer hielten verdutzt inne. Das wurde ihnen zum Verhängnis. „Eine Miko!?“, kam es leicht geschockt über die Lippen des Truppenführers. Inu Yasha hatte zunächst eine Vielzahl der Soldaten mit der Klinge Tessaigas zur Strecke gebracht. Aber jetzt hatte er die Schnauze voll. Wie viele waren das denn noch? Er beschloss kurzen Prozess zu machen. Er drängte einen erneuten Angriffversuch zurück, sprang zurück, um mehr Platz zu haben. „KAZE NO KIZU!“, ertönte es und über die Hälfte von Ichiros Männern waren vom Erdboden getilgt worden. Kurz sah er zu Kagome hinüber. Sie schien keine Probleme zu haben, weshalb er sich jetzt dem Truppenführer, diesem Ichiro, zuwandte. Ein leichtes Knurren drang aus seiner Kehle, als er langsam auf den Hanyou zuschritt. Dieser zog umgehend sein Schwert. Er hatte ihn, nein, er musste sich korrigieren, sie beide unterschätzt. „Wie lautet dein Name?“, wollte Ichiro wissen. Zunächst wollte Inu Yasha keine Antwort geben, dann jedoch. „Inu Yasha!“ Erneut konnte er jetzt auf dem Gesicht von Ichiro Verwunderung lesen. Dieser wirkte fast verstört. Was sollte das? Aber der Truppenführer fing sich schnell wieder. „Gut. Dann Inu Yasha. Ich werde dich in Erinnerung behalten.“ Somit stürmte er los. Bei Kagome war zwischenzeitlich ihr Katana zum Einsatz gekommen. Ichiros Männer waren zu schnell herangeeilt, dass der Einsatz von Pfeil und Bogen unmöglich gemacht worden war. Gerade streckte sie den letzten Youkai nieder. Tief bohrte sich die Klinge in dessen rechte Hüfte hinein, nach dem sie den Schwachpunkt seiner Rüstung ausgemacht hatte. Unter Stöhnen sackte er zusammen, fiel vorn über, als sie ihr Schwert zurückzog. Sie steckte ihr Schwert weg, eilte auf Inu Yasha zu, der immer noch mit dem Truppenführer beschäftigt war. Sie konnte sehen, dass dieser bereits angeschlagen war, was man von Inu Yasha nicht behaupten konnte. Sie war nicht mehr weit entfernt, als sie erneut Youki wahrnehmen konnte. Sofort riss Kagome ihren Kopf nach oben. Eine Schar niederer Youkai schoss auf sie zu. Sie zögerte nicht. Zog einen Pfeil hervor und schoss. Viele wurden sofort in Stücke gerissen. Doch weitere folgten für Gefallenen. Inu Yasha war aufgrund der neuen Begebenheit einen Moment unachtsam, was Ichiro sofort nutzte. Er erhob sein Schwert und ließ es schnell nieder fahren. Inu Yasha fühlte den kühlen Stahl auf seiner Haut, gefolgt von Schmerz. Blut rann an seinem Arm hinab, tropfte von seiner Hand. Umgehend entfernte er sich etwas. Ein Aufruf seitens Kagome ließ ihn herumwirbeln. Wurzelwerk schlang sich um ihre Beine, riss sie zu Boden. „Kagome!“ Sie sah auf, bevor sie die Spitze eines Speers an ihrer Kehle spüren konnte. Sie verharrte. Inu Yasha stockte ebenfalls. „Wenn dir das Leben dieses Weibs wichtig ist, dann ergebe dich!“ Inu Yasha zog seine Augen leicht zusammen. „Dreckskerle!“, brachte er hervor, bevor sich Tessaiga in seiner Hand zurückverwandelte, er es in der Schwertscheide verschwinden ließ. Männer eilten herbei, umkreisten den Hanyou mit gezogenen Waffen. „Packt sie!“ Kagomes Angreifer zog seinen Speer zurück, trat an Inu Yasha vorbei. Dieser konnte sofort riechen, dass er ebenfalls ein Hanyou war, wie viele von ihnen. „Das war ziemlich knapp, Ichiro.“ Der Angesprochene ließ gerade sein Schwert verschwinden. „Du hättest nicht kommen brauchen, Kurai.“ Auf dessen Bemerkung ging er überhaupt nicht ein. Er drehte sich um, besah sich ihren Fang genauer. Inu Yasha konnte Schritte vernehmen. Kagome wurde neben ihm unsanft zu Boden gedrückt, worauf hin ein Knurren seitens des Hanyou erfolgte. Die Soldaten schreckten einen kleinen Schritt zurück. Überrascht nahm Kurai diese Geste wahr, auch war ihm die Ähnlichkeit nicht entgangen. Er trat einen Schritt näher heran. „So ist das!“, gab er süffisant von sich. „Sieh an. Du hast wohl dein Herz an sie verloren.“ Inu Yashas Blick gewann noch an weiterer Schärfe. Kurai wollte auf Kagome zutreten, sie sich genauer betrachten. Er hatte bereits seine Hand ausgestreckte, wollte ihr Kinn noch oben drücken, als „An deiner Stelle würde ich der Miko nicht zu nahe kommen.“ Sofort wich der Hanyou von ihr zurück. „Miko?!“, wiederholte er verwundert. Kagome registrierte diese erneute Verwunderung genauso, wie Inu Yasha. Kurai sah hierauf wieder erstaunt auf Kagome hinunter, begutachtete sie fast wie eine ausgestorbene Art. „Was hast du vor?“ Kurai trat an Ichiro heran, nach dem er diese Frage gestellt hatte. „Ich werde unseren Fang mit auf die Dreigipfelburg nehmen. Dort soll er entscheiden.“ Ichiro wandte sich ab, strich durch die Luft. Augenblicklich erschien ein Portal vor aller Augen. Inu Yasha stöhnte innerlich auf. Wieso nur immer diese verdammten Löcher? Wie er sie hasste. War es außer Mode gekommen, normal zu reisen? Die Ersten verschwanden bereits darin. Er lief ebenfalls langsam auf das Tor zu, darauf bedacht, nicht schneller als Kagome voranzukommen. Kurz vor dem Durchtritt erklang jedoch ein Ruf. Kurai trat näher, griff nach Tessaiga. Ein Aufschrei ertönte und der Hanyou wurde nach hinten geworfen. Mit schmerzverzehrten Gesicht richtete er sich auf, betrachtete kurz seine verbrannte Hand. „Eine Barriere.“ Welche Überraschungen erwarteten ihn denn heute noch? Zunächst eine Miko und jetzt das hier! Ichiro neigte seinen Kopf zur Seite, sah dem Hanyou entgegen. Leicht grinsend stand Inu Yasha da. Er hatte natürlich genau gewusst, was passieren würde. Es gestaltete sich immer interessanter. „Inu Yasha, du solltest dein Schwert selbst ablegen. Denn wie wir alle wissen, liegt dir die Sicherheit der Miko sehr am Herzen.“ Siegessicher sah Ichiro zu seinem Gefangenen hinüber. Ein Grollen war kurz zu hören. Kagome sah auf, schüttelte den Kopf, doch der Hanyou beachtete sie nicht weiter. Ihre Sicherheit hatte höchste Priorität. Tessaiga kam auf dem Boden auf, niemand traute sich jedoch näher zu treten. „Ihr müsst es an der Holzscheide fassen, sonst aktiviert ihr die Barriere“, gab der Hanyou den Hinweis, da er nicht wollte, das Tessaiga zurückgelassen wurde. Er brauchte es später noch. Sofort trat Kurai näher, griff nach dem Schwert, wie er gesagt hatte und tatsächlich, nichts geschah. Sofort wurden Beide in das errichtete Tor hineingestoßen. Als sie wieder das gedämpfte Licht der Abendsonne erblicken konnten, befanden sie sich bereits im Inneren der Dreigipfelburg. Inu Yasha sah sich sofort aufmerksam um. Sie waren im hinteren Teil der Burg. Sein Blick wanderte langsam das Gebirge hinauf. Hier waren die Wände zwar dünn, lagen jedoch unmittelbar auf dem mächtigen Fels des Azurgebirges auf. Ein Entkommen ohne Waffen war daher derzeit nicht möglich. Ihre Gegner waren momentan in der Überzahl. Schließlich befanden sie sich in der Festung des Feindes. Er trat einen kleinen Schritt zur Seite, ohne die Bewegungen um sich herum außer Acht zu lassen. „Alles in Ordnung?“ Besorgnis lag in seiner Stimme. „Mach dir keine Gedanken. Wie ich bereits sagte, mir geht es gut. Wie geht es deiner Hand?“ „Keh! Ist nur ein Kratzer.“ Wie immer, dachte sie bei sich. Inu Yasha hingegen sah zu einem der Türme hinauf. Er hatte Witterung aufgenommen. Und der Geruch, den er wahrnahm, war ihm mehr als nur bekannt. Er war ihm vertraut. Umgehend zogen sich seine Augenbrauen tiefer, seine Muskeln spannten sich an. Aber er wollte noch warten. Warten, bis er etwas zu ihr sagte. Er wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde? ~ Unterdessen trat einer von Ichiros Untergebenen in einen Raum der Burg ein. Er verneigte sich ehrfürchtig, bevor er seine Stimme erhob. „Verzeiht, mein Prinz, aber Ichiro-sama sowie auch Kurai-sama schicken mich. Sie haben….“ „Sie haben jemand mitgebracht“, unterbrach er. „Ich weiß!“ Er hatte sie bereits gewittert und zugleich war in ihm ein merkwürdiges Gefühl entflammt, das er noch nie zuvor gespürt hatte. Aber warum? „Es gibt noch etwas…..!“, doch weiter kam der Soldat nicht, da er sah, wie der Prinz seine Hand erhob. Somit verstumme der Yoidore Tenshi sofort. Er wandte sich vom Fenster ab. Sein tief schwarzer Suikan, verdeckte das letzte hereinfallende Licht. Ein unaufhaltsamer Drang ergriff von ihm Besitzt. Er musste unbedingt wissen, was es mit diesen Gerüchen, die zu ihm getragen wurden, auf sich hatte. Diese Vertrautheit, die sie mit sich brachten. Sein Haar schimmerte, als er auf die Tür zulief. Kagome und Inu Yasha sahen sich unterdessen um. Immer wieder fiel ihnen das Nuscheln und Flüstern der Hanyou und Youkai auf. Sie wurden von allen Seiten gemustert. Selbst eine Gruppe von Menschen, die in zerlumpten Kleidern an ihnen vorbei getrieben wurde, hielt kurz inne. Zittern trat ein alter Mann näher. Der Youkai, der sie vorantrieb, war kurz bei den Wachen stehen geblieben, um sich anscheinend zu informieren. „Spielen mir meine Augen einen Streich?“ Er begann zu lächeln, als er Kagome ins Gesicht sah. „Ich kannte einmal eine Miko, die euch bis aufs Haar glich. Sie sollte einst Hüterin in unserem Dorf werden.“ Das Zittern wurde stärker, weshalb er sich noch mehr auf seinen Stock stützte. Inu Yasha griff nach seinem Arm. „Ojii-san, könnt Ihr mir bitte Eure Verwunderung erklären.“ Kagome sah kurz zu den Wachen. Diese unterhielten sich jedoch noch, bekamen hiervon nichts mit. Ihnen blieb somit noch etwas Zeit. „Es sind fast 17 Jahre vergangen. Damals gab es einen Hanyou mit dem Namen Inu Yasha. Er war von der Miko unsers Dorfes gebannt worden. Doch nach über 50 Jahren wurde dieser Bann von ihm genommen. Ein Mädchen aus einer anderen Zeit holte ihn wieder ins Leben zurück. Von da an, war an seiner Seite immer diese junge Miko anzutreffen.“ Sie wussten sofort, von wem er sprach. Von ihnen. Er erzählte ihre Geschichte. „Ihr Name lautete Kagome. Sie war genauso schön wie ihr es seid.“ Er begann bei seinen nächsten Worten zu lächeln. „Sie hatte ein solch gutmütiges Wesen. Selbst den wilden Hanyou konnte sie bändigen.“ Inu Yasha verzog bei dieser Bemerkung den Mund. Hielt sich aber mit einem Kommentar seinerseits zurück. „Sie liebten sich, so müsst ihr wissen. Solch eine tiefe Liebe habe ich sonst noch nie in meine Leben gesehen. Sie waren für einander bestimmt.“ Kagome konnte nichts anderes tun, als das Lächeln des alten Mannes zu erwidern. Doch der Glanz, der kurz in seine Augen aufgetreten war, verschwand umgehend wieder, als er weiter sprach. „Inu Yasha sowie noch einige andere Youkai und Menschen waren Takakos erbitterte Feinde. Doch die Geschichte zu erzählen, würde aber zu lange dauern.“ „Sagt uns nur was mit ihnen geschehen ist.“ Leicht senkte er seine Lider herab. Seine Stimme wurde en wenig weinerlich. „Sie sind leider…...“ „Hey, was machst du da. Beweg dich.“, drang eine zischende Stimme an sie heran. Inu Yasha ließ sofort von dem Mann ab. Dieser wurde bereits von einigen anderen Menschen zurückgezogen, als „Nennt mir bitte eure Namen.“ „Kagome und Inu Yasha.“ Seine Augen weiteten sich, bevor er verschwand. Das Geräusch einer aufgehenden Tür gewann ihre Aufmerksamkeit, weshalb die beiden Gefangenen ihre Augen abwandten und in die Richtung sahen, aus der das Geräusch gekommen war. Es trat der Youkai hervor, der wenige Minuten zuvor die Treppen hinauf geeilt war. Inu Yashas Hand legte sich auf Kagomes Schulter, als ein weiterer Schatten zu erkennen war. „Egal was jetzt passiert! Bewahr Ruhe!“, hörte sie die Stimme ihres Hanyous leise am Ohr. Was meine er damit? Die Miko sah irritiert zu ihm auf, bevor sie wieder nach vorne blickte und aufkeuchte. Kagome schnappte heftig nach Luft. Ein Zittern überfiel ihren gesamten Körper, als sie erkannte, wer dort erschien. Eine hoch gewachsene Gestalt mit silbernem Haar und goldbraune Augen schauten ihnen entgegen. „Shi…… Shi….nji!“, hauchte sie, bevor sie begann zu schwanken. Inu Yasha griff nach ihr. Sie krallte sich in dem Stoff seines Suikans, bevor sich ihre Miene begann zu erhärten. Aus Inu Yashas Gesicht war nichts zu lesen. Starr sah er auf den jungen Hanyou, der immer näher kam, sie ebenfalls ins Auge gefasst hatte und Inu Yasha dennoch nicht ansah. Als die Tür geöffnet wurde, hatte er einen Moment inne halten müssen. Diese beiden Gerüche, die ihm entgegenschlugen. Sie waren noch intensiver gewesen und riefen bei ihm Verwirrtheit hervor. Verschwommene Bilder, die er sonst nur in seinen Träumen sah. Die ihn immer wieder heimsuchten. Er konnte wieder die Stimme hören, die in Nachts immer rief. Immer wieder schmiegte sie sich sanft in seine Ohren. Die Seite in ihm, die er zu verbannen versuchte, bäumte sich auf. Eine Stimme, die ihm etwas ins Ohr sang. Ein leichter Hauch, weshalb seine Ohren zuckten. Was war gerade los? Vollkommen durcheinander schüttelte er seinen Kopf. Schloss für Sekunden die Augen. Er musste das alles bei Seite schieben. Ihm wurde immer wieder gesagt, dass er keine Schwäche zeigen durfte. Keine Gefühlsregung vor dem Feind. Etwas, was er zu oft nicht konnte. Er knurrte kurz auf, schritt dann weiter auf die Gefangenen zu. Er spürte den Blick des Hanyou. Sein Blick hingegen war gesenkt. Er fühlte sich nicht in der Lage, diesem irgendetwas entgegen zu setzen. Nur für Sekunden hatte er seine Silhouette erfasst. Fühlte sich dabei unbehaglich. Warum wusste er nicht? Er versuchte sich sein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. Er war schließlich Takakos Sohn, der Erbe seines Reichs. Gefühle seien was für Schwächlinge, wurde ihm immer gepredigt. Er spürte den Wind, weshalb er seinen Blick etwas anhob und auf rehbraune Augen traf, den Duft von Wildblumen. Seine Augen weiteten sich leicht und er hielt erneut inne. Dieser Geruch. Er kannte ihn. Aber, wie sollte das möglich sein? Er war den beiden noch nie zuvor begegnet und doch. „Shinji-sama?“ Er schreckte hoch. „Alles in…?“ Shinji hob die Hand. Gebot somit erneut Einhalt. Seine Augen wanderten nochmals über die Gefangenen, die ins Schloss gebracht wurden und ihm genauso aufmerksam musterten, wie er sie. „Bringt sie in den Kerker!“, ertönte zum ersten Mal seine Stimme. Die Kälte, die daraus hervordrang, war förmlich auf der Haut zu spüren. All seine Gefühle hatte er zurück gedrängt. „Ich werde mich zu gegebener Zeit um sie kümmern.“ Damit wandte er sich ab. ~ Grob wurde Inu Yasha in den Kerker hineingestoßen, überschlug sich zweimal, bevor er liegen blieb. Mit Kagome wurde zu seiner eigenen Verwunderung sanfter umgegangen. Scheppernd fiel das Gitter ins Schloss. Ein Klicken ertönte noch, dann waren sie alleine. Kagome eilte zu ihm. „Inu Yasha!“ Sofort fiel sie auf die Knie. Der Hanyou richtete sich auf, lehnte sich an die Steinwand. Kagome begutachtete seine Wunde. Sie war wirklich nicht tief. Das beruhigte sie etwas. Sie zog ein Taschentuch hervor, begann damit das Blut zu entfernen, die Wunde etwas zu säubern. Seit dem Moment, in dem sie ihren Sohn erblickt hatten, war kein einziges Wort mehr zwischen ihnen gefallen. Inu Yasha versuchte nach außen hin ruhig zu bleiben, doch in seinem Inneren tobte es bereits, und er wusste nicht, wie lange er es noch unterdrücken konnte. Starr sah er auf die gegenüberliegende kalte Wand. Seine andere Hand, war zur Faust geballt. Etwas Nasses streifte seinen Arm, weshalb er seinen Kopf nach unten neigte. Kagome war immer noch dabei seine Wunde zu säubern. „Ich weiß,….ich… ich sollte nicht weinen. Aber…..diese….“, sie schluckte, „Diese Kälte in seiner Stimme!“, stammelte sie. Zugleich fasste sie sich an die Stirn, strich ihr dort haftendes Haar zurück. In Inu Yashas Augen funkelte Zorn. „Er… - Dieser verdammte Bastard! Wie…?,“ sie brach ab, begann lauthals zu Schluchzen, warf sich in seine Arme. Der Hanyou schlang diese fest um ihren Körper. Sanft legte er eine Hand auf ihren Hinterkopf. „Wir werden einen Weg finden. Das verspreche ich dir!“, presste er hervor. Er versuchte seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Wenigstens er musste ruhig bleiben. Doch am liebsten hätte er selbst los geschrieen, um somit wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Es war bereits etwas Zeit vergangen. Kagome war etwas ruhiger geworden. Inu Yasha war der Meinung, sie wäre eingeschlafen. Gleichmäßig drang ihr Atem an sein Ohr. Sie lag mit ihrem Kopf auf seinem Schoß und hielt die Augen geschlossen. Immer wieder fuhren seine Hände durch ihr schwarzes Haar. „Er hat uns völlig vergessen. Er kennt uns nicht mehr. Er weiß nicht, wer wir sind.“, ertönte plötzlich leise ihre missmutige Stimme. Dieser kurze Augenblick hatte sie schwer getroffen. Sie fühlte sich völlig matt, wusste nicht, was das alles sollte? Wieso sie hier her gebracht worden waren? Wieso sie das sehen mussten? „Vielleicht nicht uns als Person!“, gab Inu Yasha betont von sich. Kagome richtete sich aufgrund dieser Bemerkung leicht auf. „Was meinst du damit?“ „Auch wenn er nicht weis woher, so hat er uns unbewusst erkannt. Wir sind seine Eltern.“ Immer noch nicht wissend, auf was der Hanyou hinaus wollte, sah sie ihn weiterhin an. Inu Yasha stupste auf ihre Nase, lächelte geheimnisvoll. „Er hat sich schon als Baby unseren Geruch eingeprägt. Niemals vergisst man diesen.“ Erstaunen und Erkenntnis legte sich in den Blick der Miko. „Und er konnte es nicht gut verbergen.“, fügte er noch selbstsicher und leicht grinsend hinzu. „Etwas hat sich in ihm geregt.“ „Mhm!“, war Kagomes einziges Kommentar, bevor „Er ist in unserer Zeit noch so klein.“ Sie sah liebevoll auf ihren gebeugten Arm hinunter. „So winzig und hilflos!“ Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Und hier…….. Jetzt steht er uns als junger Hanyou gegenüber.“ Inu Yasha beobachtete sie einfach nur schweigend. „Shinji ist hübsch. Er sieht dir so ähnlich!“ Dabei strich sie Inu Yasha über die Wange. „Ein gut aussehender Kerl, wie der Vater“, gab Inu Yasha gespielt hochnäsig von sich, weshalb Kagome begann aufzulachen. Was seinen bisher so scharfen Blick erweichte. Er war froh sie lachen zu hören, auch wenn diese Situation derzeit nicht gerade die Beste war. „Er hat den Teil des Amuletts getragen, hast du gesehen.“ Inu Yasha nickte „Und er hat die gleiche Güte in den Augen, wie du sie trägst.“ Sie wusste nicht warum, doch beschlich sie trotz allem das Gefühl, dass Takako nicht alles in ihm verschüttet haben konnte. Das er dort gescheitert war. Das würde er ihm büßen. Das schwor er sich. Aufgrund dieser Gedanken verdunkelten sich seine Augen von neuem. Was sie nicht wussten war, dass sich in diesem Moment oberhalb von ihrem Verließ die besagte Person, sich genauso viele Gedanken über ihr Zusammentreffen machte, wie sie selbst. Völlig in Gedanken versunken trat er auf den Balkon hinaus. Die kühle Nachtluft empfing ihn und sofort legte sich eine gewisse Weichheit in sein Gesicht. Ein Ausdruck, den sein Vater ganz und gar nicht gerne an ihm sah. Ebenfalls nicht seine Träumereien. Er war in vielen Hinsichten skrupellos, hatte dies von seinem Vater gelernt. Oder versuchte er zumindest es zu sein, auch wenn sich in seinem Inneren immer etwas sträubte, sich mit aller Gewalt gegen sein Tun versuchte aufzulehnen. Er konnte sich gegen diese Seite einfach nicht wehren, obwohl er es immer versuchte. Die Seite in ihm, die nach Zuneigung und Liebe rief und ihm immer wieder sagte, dass es Unrecht sei. Und er musste zugeben, dass sie ihm ganz gut gefiel. Wie jetzt in diesem Augenblick, in dem er sie nicht verbergen musste. Aber woher hatte er sie? Er wusste es nicht. Alte Zweifel stiegen wieder hoch. Der Druck, den er ab und zu spürte, als wollte sich etwas nach oben kämpfen, kehrte zurück. Etwas lang Vergessenes. Schon als Kind war es immer wieder in ihm aufgekommen, wenn er sich nach Zuneigung gesehnt hatte. Er legte seine Unterarme auf das Geländer, starrte in die Nacht hinein. Seine Gedanken schweiften wieder zu den beiden Gefangenen. Was war in diesem Moment mit ihm los gewesen? Er konnte es sich einfach nicht begreiflich machen. Dieser Hanyou namens Inu Yasha, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war und, - er seufzte kurz auf -, diese Miko. Diese Augen. Er war ihnen schon einmal begegnet. Aber er konnte sich nicht erinnern. Und wo sollte er ihnen schon einmal begegnet sein? „ARGH!“ Er fuhr sich durch sein kurzes Haar. Sollte er langsam verrückt werden? Was war bloß los? ~ Mein Herz ~ Wieso hörte er jetzt wieder diese Stimme? Diese Worte? Sie verfolgten ihn schon, seit er denken konnte. Immer wieder erhoben sie sich flüsternd in seinen Gedanken. Im Wind, der um ihn war. So auch, als er den Beiden gegenüber stand. Sein Kopf wanderte auf seine Unterarme. Er stieß die Luft aus. Es war merkwürdig. Er kannte die Legende um Personen, die einen Widerstand gegen seinen Vater angeführt hatten. Ihre Namen, Inu Yasha und Kagome, kamen auch darin vor. Sollte dies nur ein Zufall sein? Es konnte nur ein Zufall sein. Eine andere Möglichkeit gab es gar nicht! Die Zwei waren tot. Oder? Er schüttelte den Kopf. Immer wieder hatte er versucht, mehr über diese Legenden zu erfahren. Es war fast wie eine innere Begierde, die immer nach mehr Informationen rief. Shinji seufzte auf, als er weiter entfernt zwei Wachen ausmachen konnte. Wie er das Kämpfen hasste. Auch wenn es ihm von klein auf beigebracht worden war. Wo es ging, ging er der Konfrontation aus dem Weg. Vor allem seit dem er älter geworden war. Aufgrund dessen war er in letzter Zeit immer wieder mit seinem Vater an einander geraten. Sein Vater war ganz anders. Mit eiserner Härte regierte er und hatte Vergnügen daran Andere zu Quälen. Seine Ohren zuckten. Er beugte sich weiter nach vorne. Ein Summen ertönte, wurde von dem alten Gemäuer wieder gegeben. Drang ins Freie, um dort vom Wind aufgenommen zu werden, hinauf in den Himmel getragen. Auf seinem Weg begegnete es einem jungen Hanyou, der neugierig nach unten schaute und gleichzeitig versuchte die Stimme auszumachen. Diese Melodie. Sie klang so vertraut. Sanft strich sie an seinen Ohren entlang. Erneut stieg diese Wärme in ihm auf, die ihm seit der Begegnung im Hof nicht mehr losließ. Stärker als zuvor kam sie über ihn und verursachte zugleich eine Gänsehaut. Erneut konnte er Bilder sehen, schärfer als jemals zuvor. Gesichter erschienen, doch dieses Mal war der milchige Nebel klarer. So schnell er konnte, trat er in seine Zimmer ein. Wild pochte sein Herz, als er sein Zimmer verließ, ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen. Mhmmhmmm, nimm meine Hand halt sie ganz fest, keine Angst, ich will dich hüten, will dich beschützen bin führ dich hier, keine Angst. Sachte strich sie ihrem Hanyou durch das silberne Haar. Der kurze Schlaf hatte ihr gut getan. Sie fühlte wieder eine innere Zuversicht und erinnerte sich daran, dass sie niemals die Hoffnung aufgeben durften, denn sie waren zusammen. Und sie waren aus einem ganz bestimmten Grund hier. Und sie war sich sicher, dass Shinji der Grund war. Inu Yasha lag neben ihr. Seine Augen waren geschlossen. Sie wusste aber, dass er nicht schlief, sondern einfach nur lauschte. In meinen Armen halt ich dich schön warm, von nun an sind wir unzertrennlich, bin für dich hier, keine Angst. Shinji ließ die letzte Stufe der Treppe hinter sich. Den Wachmann im Kerker wies er durch ein leichtes Kopfnicken an, dass seine Dienste derzeit nicht mehr benötigt wurden, bevor er leise näher trat. Vorsichtig näherte er sich der letzten Zelle, aber immer noch durch die Mauer verdeckt. Immer wieder zuckten seine Ohren nervös. Sein Herz pochte doppelt so schnell gegen seine Brust, als normal. Er spürte den Drang, mehr zu hören, mehr zu sehen. Sachte schob er seinen Kopf an der Mauer vorbei, um einen Blick in das Innere zu erhalten. Das Mondlicht fiel schwach auf die zwei Personen, die dort in einer Ecke auf Stroh saßen. „Shinjis Wiegenlied!“ Er schreckte unweigerlich zusammen als sein Name erklang. Was war damit gemeint? Die Stimme des Hanyou. Wie er seinen Namen aussprach! So vertraut. „Ja.“, bevor sie noch näher an Inu Yasha heranrückte, weiter sang. Denn dir gehört mein Herz, ja dir gehört mein Herz, von heute an, für alle Ewigkeit. Unbewusst, ohne es zu merken, drückte er sich von der Mauer ab, trat näher an die Gitterstäbe heran. Kagome begann zu lächeln, ihn anzulächeln. Hielt aber in ihrem Gesang nicht inne. Dir gehört mein Herz, nun bist du hier bei mir, denn dir gehört mein Herz. „Nur dir!“, flüsterte sie, nachdem sie sich erhoben hatte, langsam auf ihn zuschritt. Ihre Augen strahlten in diesem Moment so viel Liebe aus, dass Shinji nicht anders konnte, als ihr Lächeln zu erwidern. Sie stand jetzt direkt vor ihm. Zögerlich erhob sie ihre Hand, strich ihm über die Ponypartie. Seine Augen verkleinerten sich. Er genoss die Berührung. Es fühlte sich so anders an. So angenehm. Die Stellen, die ihre Finger streiften begannen zu kribbeln. Es war ihm so fremd und doch vertraut. „Hallo, mein Herz!“ Augenblicklich weiteten sich seine Augen. Diese Stimme. Diese Worte. Wie in Trance starrte er der jungen Frau hinter den Gitterstäben entgegen. Es war ihre Stimme. ~Mein Herz~ Die Stimme, die er immer wieder in seinen Träumen hörte. Wie war das möglich? Das Strahlen, das in ihren Augen lag, fesselte ihn immer mehr. Immer tiefer tauchte er in diese rehbraunen Augen ein, in denen er glaubte, ein Teil von sich selbst zu entdecken. Was war das? Sein Verstand schaltete sich ein. Sagte ihm, er sollte auf der Hut zu sein. Es sei eine Falle des Feindes. Doch sein Herz, sein gesamter Körper, sagte ihm etwas anderes. Immer mehr Wärme schien von seinem Blut durch seinen gesamten Körper transportiert zu werden. Seine Augen begannen zu brennen, weshalb er blinzelte. In diesem Moment verlor er den Kontakt und sein Herz schrie auf. Er spürte, wie er langsam wieder zu sich kam, wie er wieder intensiver die Umgebung wahrnahm und doch hatte sein Verstand immer noch nicht die Kontrolle über ihn zurückerlangt. War sogar noch weiter in den Hintergrund getreten. Nur noch dumpf, weit entfernt, erhob sich das Misstrauen, ebbte immer mehr ab. Eine andere, ihm bisher unbekannte Macht, hatte alles übernommen. Sein Gesicht neigte sich etwas zur Seite, begegnete goldenen Glanz. Sein zögerliches Lächeln nahm zu. Inu Yasha war an Kagomes Seite getreten. „Shinji!“ Erneut zuckten die Ohren des jungen Hanyou. Auch konnte er die Bewegungen der Ohren seines Gegenübers beobachten. Fast meinte er, er stünde vor einem Spiegel. Doch so war es nicht. Dieser Hanyou war keine Einbildung, genau so wenig, wie die Miko, die vor ihm stand. Genauso wenig wie er eine Einbildung war. Es war alles real. Wärme durchflutete sein Herz, legte sich vollkommen darum. Ein leichtes Aufleuchten ließ ihn nach unten blicken. Das Amulett, das er so lange er denken konnte trug, schimmerte. Und nicht nur bei ihm, auch bei Kagome glimmte das Licht auf. Schnell holte er den Kristall hervor, sah dann wieder auf seine Gegenüber. Kagome hielt die Kette in die Luft. Ein Amulett in Form einer Sakura no Hana war zu erkennen. „Es war vor langer Zeit von mir ein Geschenk an den Menschen, den ich mehr als alles andere liebe. Damals war es jedoch noch eins. Du trägst diesen Kristall seit du ganz klein bist, nur wenige Wochen alt.“ Shinji wandte seinen Blick dem Hanyou zu. Was sagte er da? „Du, die eine Hälfte des Amuletts und……“, er hielt kurz inne, sein Gesicht sah liebevoll zu Kagome „deine Mutter, die andere Hälfte.“ Zugleich fügte Inu Yasha beide Teile zusammen. „Sie passen“, sprach Shinji ungläubig aus. Seine Augen weiteten sich abermals. „Mein……. Meine Mutter?“, stotterte er. Sah zu Kagome, dann wieder auf sein Ebenbild. „Va……Vater?“ Inu Yasha nickte und Shinji trat völlig überrumpelt zurück. „Ihr lügt.“ Dabei versuchte er seine Stimme hart klingen zu lassen. Es hatten schon einige böse Zungen gegeben, die behaupteten, dass er nicht Takakos Sohn sei. Sein Vater hatte sie alle sofort töten lassen. Er selbst hatte aber nie mehr in Erfahrung bringen können. Sein Vater war nie darauf eingegangen. „Warum sollte ich euch glauben?!“ Er drückte sich an die gegenüber liegende Wand. „IHR LÜGT!“; schrie er lauter. Mehr zu sich selbst, als zu ihnen. Wollte sich damit selbst überzeugen. Doch in seinem Inneren wusste er, dass seine Worte falsch waren. Er glaubte ihnen. Jedes einzelne Wort. Warum konnte er nicht sagen. Nur, dass sich jedes Wort sofort in sein Herz brannte. Heftiger denn je, hämmerte es gegen seinen Brustkorb, schien fast ausbrechen zu wollen. Wild, fast wie von Sinnen, schüttelte er seinen Kopf hin und her. Seine Hände umschlangen seinen Kopf. Seine Finger vergruben sich in seinem silbernen Haar. Er wollte schreien, doch kein Laut wollte hervor dringen, statt dessen. „Shinji! Bitte glaube uns mein Herz.“, erklang flehend Kagomes Stimme „Ich….“ „Du musst dich erinnern!“ Er riss seinen Kopf nach oben, begegnete Inu Yashas Blick. Eindringlich sah der Hanyou seinem Sohn entgegen. „Ich…!“, wimmerte er, sah Beide noch einmal an, bevor er sich abwandte, so schnell es ging davon lief. Ihre Stimme verebbte erst, als er den Trakt hinter sich gelassen hatte. ~ Langsam richtete er sich auf. Einzelne Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster. Die Sonne musste bereits seit längerer Zeit am Himmel stehen. Er fuhr sich durch sein silberweißes Haar, bevor sein Blick an seinem Amulett, seinem Talisman, haften blieb. „Deine Mutter ein Teil“ , erklang es in seinem Kopf. „Und ich den anderen Teil!“, flüsterte er stockend. Ein Zittern ergriff von ihm Besitz. Mit all seiner Wut schlug er auf die Decke ein. Minuten vergingen, bis er inne hielt. Schwer schnaufend neigte er seinen Oberkörper nach vorne, so dass seine Stirn fast die Decke berührte. „Ich habe einen Vater!“, sprach er leise. Seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben. „Sie ist tot“, presste er hervor. Aber wieso ging ihm ihr Gesicht nicht mehr aus dem Kopf? Ihre Augen, die ihn anstrahlten. Er besah sich noch mal sein Amulett. „Ich habe einen Vater.“, wiederholte er. „Der Name meines Vaters lautet Ta…“ -Shinji- Er konnte ihn sehen. Das leise Flattern seines Suikans im Wind hören. Sein langes silbernes Haar wirbelte durch die Luft. Dieses silberne Haar. Es war wie das seine. Er besah sich schimmernde Strähnen, die sich auf die Decke gebettet hatten, bevor er weiter in das Bild, das in seinem Inneren erschien, eindrang. Er spürte weiches Gras unter seinen Füßen, kitzelnde Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht. Ein warmer Hauch, der um ihn herum strich. Urplötzlich verringerte sich die Entfernung zu Inu Yasha. Flammendes Rot strahlte ihm entgegen. Er blickte auf. Er war mit einmal so klein und winzig. Er verlor den Boden unter sich, wurde durch die Luft gehoben. Zwei Arme hatten sich behutsam um seinen Körper gelegt. Die goldenen Augen des älteren Hanyous sahen ihn liebevoll und voller Vertrauen an. Ein gütiges Lächeln voller Stolz trug der Hanyou, den Shinji sehen konnte, in seinem Gesicht. Seine Ohren, die die Gleichen, wie die seinen waren, darauf wartend, seiner Stimme zu lauschen. Er fühlte Geborgenheit. Dann begann alles zu verschwimmen. Sie erschien vor ihm. Sie, die den Namen Kagome trug. Sachte beugte sie sich zu ihm hinunter. In ihrer Hand schimmerte etwas. Ein Schimmern, das er kannte. Immer wenn sich das Licht der Sonne darin bracht, begann sein Amulett so zu strahlen, fast wie ein Stern am dunklen Nachthimmel. Sie lächelte ihn als, als sie ihre Arme wieder zurückzog und sie nichts mehr in den Händen hielt. „Jetzt tragen wir beide ein Teil deines Vaters bei uns.“, erklang ihre warme Stimme. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf ihren Lippen. Die Bilder verblassten. „Vater! Mutter!“ flüsterte er. Was sollte er bloß tun? Tränen stiegen ihm in die Augen, fielen still und leise zu Boden. Wurden als einzige Zeugen seiner Verzweiflung, die in seinem Herzen herrschte. *** Fortsetzung folgt!!!!! MUAAAHAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!! So, Inu Yasha und Kagome sind also in der Zukunft gelandet, oder ist doch alles nur ein Traum? Tja, wer weiß. Ich glaube, wie man an meiner anderen Fanfic schon gesehen hat, liebe ich Reisen in die Vergangenheit, hier in die Zukunft ^^. Daher konnte ich es mir einfach nicht verkneifen in dieser Fanfic auch so etwas einzubauen. Nur ob Realität oder nur Einbildung, da müsst ihr doch noch etwas warten. Im nächsten Kapitel geht es auch schon weiter. Und ich verrat euch auch schon den Titel. Der lautet nämlich: Um alles zu verändern. Also bis dann *euch knuddel* Liebe Grüße Kapitel 26: Um alles zu verändern --------------------------------- Juhu, da bin ich wieder. Und es geht auch gleich weiter. ^^ Um alles zu verändern Wie ein gehetztes Tier rannte er durch die verborgenen Gänge der Burg. Vor wenigen Minuten nahm er ganz plötzlich die Präsenz seines Vaters wahr. Aber warum war er hier? Warum war er nicht über sein Kommen unterrichtet worden? Was war hier los? Sein Vater hatte im Moment genug Dinge in der verborgenen Festung zu tun. Die wenigen Rebellen, die noch existierten, waren wieder aufmüpfig geworden und hatten bereites einigen Schaden angerichtet. Aus diesem Grund war sein Vater eigentlich derzeit unabkömmlich. Also warum war er jetzt hier? Was war der Grund dafür? Er wusste nicht warum, doch trug er neben seinem Schwert auch das Schwert von Inu Yasha an seinem Gürtel. Fast automatisch hatte er nach diesem gegriffen, nach dem er es am Abend zuvor mit zu sich genommen hatte. Und wie am Abend zuvor, hatte das Schwert begonnen zu pulsieren, sobald er es in der Hand hielt. Was hatte das alles zu bedeuten? Er fühlte seinen schnellen Herzschlag. Dieser begann sich zu verdoppeln, als er neben den Geruch seines Vaters, auch noch den von Inu Yasha und Kagome wahrnahm. Waren sie etwa der Grund? Eilig trat er um die Ecke, trat auf den Saal zu, in dem er deutlich die Anwesenheit Takakos vernehmen konnte. Seine Augen weiteten sich leicht, als er sah, wie einer der Wachen Inu Yasha und Kagome gerade herbei brachte. Die mächtige Tür wurde geöffnet und Beide wurden hinein geführt. Shinji beschleunigte seinen Schritt, wollte ebenfalls eintreten, wurde dann jedoch gestoppt. Beide Wachen, die vor dem Saal postiert worden waren, hatten ihre Waffen übereinander gekreuzt, versperrten ihm somit den Weg. „Was soll das?“, knurrte er. „Verzeiht. Aber Anweisung Eures Vaters. Er möchte zunächst alleine mit den Gefangenen reden. Er wird euch später dazu holen. Wartet daher.“ Shinji zog verwundert seine Augenbrauen nach oben. Diese Sache wurde immer mysteriöser. Hatte sein Vater etwas vor ihm zu verbergen? Angst kroch empor. Angst jedoch nicht über seinen Gedanken. Er hatte Angst, dass einem der Beiden etwas zustoßen könnte. Aber warum? Es war doch nur eine Behauptung. Er hatte keine Gewissheit. Und doch zögerte er, diesen Gedankengang zu Ende zu denken, trat stattdessen zurück. Er würde hier bleiben. Genau hier warten, sich keinen weiteren Schritt von dem Saal entfernen. ~ Kurzes Erstaunen legte sich in die Gesichter derjenigen, die im Saal warteten, als sie sahen, wer gerade hereingeführt wurde. „Wie…..ist…..das….Möglich?“ Korin schnappte nach Luft, wollte ihren Augen nicht trauen. Takako und Mugi hatten ihre Mimik schon weitaus mehr unter Kontrolle. Und doch begann das Blut in Takako zu pulsieren. Als er die Benachrichtigung erhielt, hielt er es zunächst für einen schlechten Scherz. Einige seiner Untergebenen kannten noch den Namen des Hanyou, der zusammen mit anderen Widersachern den Aufstand anführte. Vor Shinji hatte er ihn nie erwähnt. Es wäre zu gefährlich gewesen. Er hatte befürchtet, wenn er dessen Namen aus seinem Mund hören würde, alte Erinnerungen in ihm zu erwecken. Erinnerung, die bis jetzt nicht mehr zurückgekehrt waren. Als ihm jedoch auch von dem merkwürdigen Benehmen seitens des Prinzen berichtet wurde, war er sofort aufgebrochen. Ein Rauschen legte sich in Takakos Ohren. Auch er stellte sich die Frage: Wie war das möglich? Er war tot. Er selbst war damals Zeuge seines Todes gewesen. Und doch stand er jetzt vor ihm. Er, der den Namen Inu Yasha trug. Der einst Prinz der westlichen Länder war. Der Hauptmann ließ Inu Yasha völlig außer Acht. Nur eine Person interessierte ihn. Niemals hätte er geglaubt, ihr noch einmal gegenüber zu stehen, sie noch mal ansehen zu dürfen. Die Tür wurde geschlossen. Nur noch zu fünft befanden sie sich im Raum. Kreidebleich sah Korin auf Kagome. Sie konnte den scharfen Blick der Miko spüren, der ganz alleine nur ihr galt. Kagome spürte eine leichte Präsenz, die sie kannte. Die leicht der ihren glich. Sollte es wirklich so sein? Stille herrschte zunächst. Blicke wurden ausgetauscht, bevor „KEH!“ Inu Yasha sah die Drei an. „Was ist los? Sind wir hierher gekommen, um uns gegenseitig anzustarren?“ „Ja. Ganz wie ich ihn in Erinnerung habe!“ Mugi trat einen Schritt nach vorne und Inu Yasha stellte sich sofort zwischen ihn und Kagome. „Und du wirst wohl nie begreifen, dass sie nichts von dir will!“, warf er ihm entgegen und wusste sofort, er hatte damit einen empfindlichen Nerv traf. „Du verdammter Hanyou!“, knurrte Mugi los, war bereits dabei Fhunn zu ziehen. Inu Yasha erhob schützend seine Krallen, bugsierte zugleich Kagome vollständig hinter sich. Doch zu einem Angriff sollte es nicht kommen. „Hauptmann!“ Mugi biss sich auf die Lippen. „Ich bitte um Zurückhaltung. Vor dir steht schließlich der Prinz der westlichen Länder. Oh, verzeiht. Nun mehr der Inu no Taishou der westlichen Länder.“ Ein finsteres Lächeln umspielte Takakos Lippen. Inu Yasha hob nach Verlauten dieses Satzes seine Augenbrauen. Leicht öffnete sich sein Mund. Wenn er nach dieser Aussage gehen sollte, dann….. Das würde bedeuten, Sesshomaru wäre tot. Er schluckte schwer. Versuchte so die Trockenheit aus seiner Kehle zu verbannen. Mugi befolgte umgehend den Befehl, trat zur Seite. „Immer wieder das Gleiche. Es wiederholt sich immer wieder, Inu Yasha.“ Takako erhob sich aus seinem Stuhl. „Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen.“ Er war bereits zu dem Schluss gekommen, dass die Beiden aus einer anderen Zeit stammen mussten. Eine andere Erklärung gab es einfach nicht. Aber warum waren sie verdammt noch mal hier? „Und ich erinnere mich gerne zurück an den Momen, in dem ich dich und Kagome vor den Augen eures Sohnes töten ließ.“ Inu Yasha riss seine Augen auf. Kagome wirkte wie erstarrt. Das war es gewesen. Das was der alte Mann ihnen sagen wollte. - Sie sind leider………!“ – gestorben – [/i, ]fügte Kagome in ihren Gedanken hinzu. Sie waren in dieser Zeit nicht mehr am Leben. Sie waren gestorben. Waren getötet worden. Getötet von ihrem größten Feind. Von Takako. Sie waren gescheitert. Sie hatten Shinji nicht zurückholen können. Das war es. Jetzt kannten sie die Wahrheit. Inu Yasha sah wieder zu Takako, dem selbst ernannten Herrscher. „Wie war es vor den eigenen Sohn zu stehen, in den Bewusstsein, alles verloren zu haben, was einem lieb und teuer ist? Selbst den eigenen Sohn an den verhassten Feind!?“ Takakos Stimme schnurrte fasst. Ein immer lauter werdendes Knurren ertönte. Voller Hass sah der Hanyou ihm entgegen. „Aber ich gewähre dir noch mal eine aller letzte Chance. Kehre allen den Rücken, kämpfe auf meiner Seite. Dann habt ihr auch die Möglichkeit an der Seite eures Sohnes zu sein.“ „Keh! Soll das ein Witz sein?“ Inu Yasha konnte es einfach nicht glauben. Doch Takako fuhr fort. „Ich habe alle getötet, die euch einst zur Seite standen. Niemand ist mehr da. Ihr seid ganz alleine. Und bedenke, du bist wie ich. Ein Hanyou.“ „Ich bin niemals wie du. ALSO VERGLEICHE MICH NIE WIEDER MIT EINEM BASTARD WIE DIR!“, schrie Inu Yasha, bevor er auf Takako zustürmte. Aus dem Augenwinkel konnte er noch den Lichtblitz wahrnehmen, bevor er durch die Druckwelle nach hinten gerissen wurde. Vor Schmerz stöhnte er auf. „Inu Yasha!“ Kagome wirbelte herum, wollte auf ihn zulaufen, als sie am Handgelenk gepackt wurde. „Hier geblieben Kago-chan. So leicht werde ich es dir dieses Mal nicht machen.“ Erschocken sah sie auf. „Mugi-kun“, entwich es ihr leicht überrascht. Gleichzeitig überschlugen sich ihre Gedanken. Der Zauber. Wieso reagierte nicht der Schutzzauber? -Wir sind hier in einer anderen Zeit. Wir wissen nicht, was funktionieren wird und was nicht - Das war eins dieser Dinge. Ein Arm schlang sich um ihre Hüfte, packte fest zu. Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht. Lippen, die der ihren gefährlich nahe kamen. Inu Yasha rappelte sich gerade mühsam wieder auf. „Lass los!“, schrie sie. Mugis Kopf flog zur Seite. Ein roter Abdruck erschien auf seiner linken Wange. Doch es schien ihm ganz und gar nichts auszumachen. Langsam, fast unheimlich drehte er seinen Kopf wieder zu ihr. Ein verzehrtes Grinsen zierte sein Gesicht und in diesem Moment konnte sie es spüren; das dunkle Youki, das er bis jetzt unterdrückt hatte. Kagomes Vermutung bestätigte sich. Er hatte sich verloren, war zu einem Youkai geworden. Sie stemmte sich gegen ihn, neigte ihren Kopf zurück, um so etwas an Abstand zu gewinnen. Kaum getan, schnellte bereits eine Faust nach vorne, warf Mugi über den Boden zurück. „Ich habe dir schon damals gesagt. Fass sie noch einmal an und ich töte dich. Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen.“, keifte Inu Yasha. Takako meldete sich wieder zu Wort. „Der große Held, wie eh und je. Voller Stolz, selbst wenn die Situation aussichtslos erscheint.“, entwich es ihm abwertend. Wie er ihn doch verabscheute. Bis heute hatte er seinen Namen nicht vollständig tilgen können. Unter seinen Feinden wurde sein Name immer noch ehrfürchtig ausgesprochen. Der Hanyou neigte seinen Kopf zur Seite. „Wenigstens besitze ich Stolz. Es erstaunt mich, dass du dieses Wort überhaupt kennst.“ Takakos Augen verdunkelten sich aufgrund dieser Aussage noch mehr. Er spürte die Wut, die in ihm begann zu brodeln. Dieser verfluchte.. Er würde es ihm zeigen. Ein hässliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht. „Hauptmann!“ Mugi hatte sich zwischenzeitlich aufgerappelt, hatte sich an den Kiefer gefasst, bevor er zu seinem Gebieter aufsah. „Was haltet ihr von einer kleinen Trainingseinheit?“ Mugi verstand und dessen Gesicht verzog sich ebenfalls zu einem gehässigen Grinsen. Kagome sah sofort zu Inu Yasha. Dieser wandte jedoch seinen Blick nicht von Takako ab. Die Tür wurde aufgestoßen, weshalb Shinji sofort seinen Kopf herum riss. Er konnte seinen Vater erkennen, gefolgt von Korin und Mugi. Zuletzt wurden Kagome und Inu Yasha herausgeführt. „Vater!“ Takako wandte sich um. „Diese beiden Gefangenen werden hingerichtet.“ „Hingerichtet?“, wiederholte Shinji. Sein Herz schlug noch schneller. „Ja!“ Er würde Inu Yasha abermals vor den Augen seines Sohnes hinrichten lassen und somit dem Hanyou endgültig beweisen, dass er der Stärker war. Diese Qual würde den Hanyou nie wieder los lassen, ihn bis in den Tod verfolgen. „Folge mir!“, war das Einzige, was Takako noch hinzufügte, bevor er sich wieder in Bewegung setzte. Wenige Minuten später befanden sie sich auf eine Art Trainingsgelände. Neben Takako, Korin, Shinji und Mugi war nur noch Kurai mit auf dem Platz. Alle anderen waren angewiesen worden, fern zu bleiben. Takako wollte diesen Moment ganz alleine auskosten, mit so wenig anderen, wie möglich teilen. Inu Yasha waren die Fesseln gelöst worden. Stumm stand er auf dem Platz, sah Mugi entgegen. Dieser ließ seine Augen noch einmal kurz über den Hanyou gleiten. Er würde diesen Moment noch einmal genießen. Er spürte das Fhunn sich ebenfalls freute. Freute seine Klinge erneut in dem Blut des Hanyou zu tränken. Inu Yasha erhob seine Krallen, ließ seine Knochen knacken. Langsam zog Mugi Fhunn hervor. Sogleich würde es beginnen. Kagome stand mit schock geweiteten Augen am Rande des Platzes. Sie wusste um Inu Yasha Können, wusste, wie stark er war. Aber er würde niemals ohne Tessaiga mit bloßen Händen gegen Fhunn gewinnen. Das war nicht möglich. Kurai stand direkt neben der Miko, behielt diese im Auge, würde verhindern, dass diese sich einmischte. Shinji stand in Kagomes unmittelbarer Nähe. Gebannt sah er auf das Feld hinaus. Takako und Korin hatten sich auf Kissen nieder gelassen, die ihnen gebracht worden waren. Völlig Stille war eingekehrt. Kagome verschlang ihre Hände ineinander. Betet dafür, dass alles gut gehen würde. Und der Kampf begann. Mit einem Aufschrei eilte Mugi auf Inu Yasha los. Dieser hatte damit gerechnet In dieser Beziehung hatte er sich nicht geändert. Geschickt wich der Hanyou aus, brachte somit wieder etwas Abstand zwischen ihn und Mugi. Doch Mugi machte dies nichts viel aus. Sofort stürzte er wieder los. Fhunn hoch über seinen Kopf erhoben. Inu Yasha spürte das Vibrieren der Luft, konnte dort ein leises Knistern erfassen. Schnell versuchte er noch etwas mehr Abstand zu gewinnen. In diesem Moment wurde er von einer ungeheuren Druckwelle erfasst und sein Körper wurde nach oben gewirbelt. Dumpf kam er auf dem harten Boden auf. Es spürte, dass er an einigen Stellen seines Körpers Schnitte hatte. So war das also, Mugi hatte das Schwert über seinen Kopf erhoben gehabt und Fhunn dann etwas gesenkt. Dadurch was es ihm möglich gewesen, die Luft um ihn herum als Waffe gegen ihn einzusetzen. „Was ist los, Inu Yasha? Schon am Ende deiner Kräfte?“ Der Hanyou drückte sich nach oben. „Mach dich nicht lächerlich. Ich habe gerade erst angefangen.“ Damit stand er wieder. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Dann bin ich ja beruhigt!“, gab Mugi von sich, bevor er Fhunn fest in den Boden rammte. „Was?“, entwich es noch Inu Yashas Mund, als er von ungeheuer starker Energie erfasst wurde, die sich um seinen gesamten Körper schloss, ihn kurz aufschreien ließ, bevor er von neuem wieder zu Boden sank. Kaum berührte er den Boden, spürte er einen Tritt in die Seite, gefolgt von einem Ausruf. „RAI-DEN!“ Blitze schossen nieder, trafen an diversen Stellen auf dem Boden. Auch an der Stelle, an der sich Inu Yasha befand. „INU YASHA!“, entfuhr es Kagome. Sofort wandte sie sich zu Takako um. Tränen standen in ihren Augen. „Du verdammter Mistkerl. Nennst du so etwas einen fairen Kampf?“, schleuderte sie ihm entgegen. Takako lächelte amüsiert. Schüttelte seinen Kopf. „Aber, aber, Kagome. Solche hässlichen Worte aus dem Mund eines solch hübschen Wesens. So etwas gehört sich doch für eine Prinzessin nicht.“ Kagomes Augen verdunkelten sich noch mehr. Takako sprach weiter. „Anstatt mich anzusehen, solltest du deinen Blick lieber wieder nach vorne richten. Denn dies werden die letzen Momente sein, in denen du deinen Verlobten noch lebend sehen wirst!“ „Ich verabscheue dich!“, würgte sie hervor, bevor sie sich wieder abwandte. Shinji hatte jedes einzelne Wort genau verfolgt. Nach außen wirkte er völlig ruhig, fast so, als würde ihn der Kampf langweilen, doch in ihm tobte es. In ihm war ein Kampf ausgebrochen. Wissen gegen Intuition. „Ich habe mir mehr Spaß mit dir erhofft, Inu Yasha! Schließlich bist du der Prinz der westlichen Länder. Du bist nach Sesshomaru der Stärkste in den westlichen Ländern gewesen. Aber ich muss sagen, dass dein Bruder mir mehr Probleme bereitet hat und auch dein anderes Ich, hat ebenfalls viel verbitterte gekämpft als Du!“ Shinji lauschte bei dieser Bemerkung auf. Was meine Mugi damit? Kaum dass der Hauptmann gesprochen hatte, hob er Fhunn bereits wieder über seinen Kopf. Ließ seine Arme gleich darauf sinken, als er augenblicklich einen Widerstand spürte. Verwirrt hob er seinen Blick. Inu Yasha hatte Fhunns Klinge mit seinen Händen gestoppt. Das silberne Metall war zwischen seinen beiden Handballen gebettet. „Du hast mich schon immer unterschätzt!“, stieß er hervor, bevor er sein Bein anhob und Mugi einen kräftigen tritt in die Magengegend gab. Diese stöhnte auf, taumelte einige Schritte zurück. „Hi-Jin-Kes-Sou!“ Er wurde getroffen, von den Füßen gerissen. Er spürte wie seine Haut aufriss. Langsam richtete er sich wieder auf. „Dreckskerl. Das wirst du mir büßen. Dafür werde ich dich jetzt töten. Und dann nehme ich mir das, was mir schon immer zusteht.“ Inu Yasha rührte sich keinen Zentimeter von Fleck, als Mugi Fhunn bereits wieder erhob. „Du wiederholst dich. Langsam wirst du unglaubwürdig.“ Kaum hatte der Hanyou gesprochen, schreckte Shinji zusammen. Was war das? Dieses Pulsieren? Das Schwert pulsierte! Shinji riss seinen Kopf wieder nach oben. Der Kampf ging weiter. Vor Schmerz keuchte Inu Yasha auf. Doch drang sonst kein weiterer Laut aus seiner Kehle. Seine Beine zitterten. An vielen Stellen seines Körpers befanden sich bereits Schrammen, tiefere Wunden. Die nächste Attacke erfasste ihn, schleuderte ihn zurück. Er spürte ein Stechen in seinem Rücken, den Aufprall auf dem Boden, nahm er für Sekunden gar nicht wahr. Sein Körper fühlte sich für Bruchteile völlig gelähmt an. Die Augen des jungen Hanyou hafteten auf Inu Yasha. Er hatte bereits so viel einstecken müssen. Andere wären unter den Angriffen bereits zusammengebrochen, hätten das Bewusstsein verloren. Doch er stand immer wieder auf. Konnte sich sogar noch Mugi widersetzen. Ohne Schwert! Und auch wenn er bereits verletzt war, strahlte er immer noch einen unbeugsamen Stolz aus. Stolz, der niemals gebrochen werden konnte. Kein Wimpernzucken war von Shinji zu vernehmen. Wie gefesselt sah er auf den ältern Hanyou, der für ihn wie in Zeitlupe zu Boden ging. Er nahm den Geruch seines Blutes augenblicklich noch intensiver wahr. Dieser Moment! Diese Situation! Er hatte so etwas ähnliches schon einmal gesehen. Aber wo? Er kniff seine Augen zusammen, versuchte sich zu konzentrieren, was ihm immer schwerer fiel, da sein Herz immer schneller begann zu pochen. Sein Blut dröhnte in seinem Kopf. Der Wind um ihn herum schien zu kreischen. „INU YASHA!!!!“ Kaum erklang diese herzzerreißende und vor Angst erfüllte Stimme aus ihrem Mund, riss Shinji seinen Kopf herum. „NEIN!“, stieß Kagome hervor. Sie versuchte sich loszureißen, wollte zu ihm. Doch hinderte Kurai sie daran. Sie spürte den Blick, der auf ihr ruhte, weshalb sie ihre Augen kurz abwandte und in die Augen ihres Sohnes sah. Etwas fiel zu Boden. Etwas was nach Salz und Wasser roch und das im Licht der Sonne schimmerte. Seine Augen folgten diesem Glitzern, bis es in der Erde verschwand. - Mein Herz - Kagomes Atem verlangsamte sich zunächst, bevor dieser begann zu rasen. Visionen keimten in ihr auf. Visionen, die sich nicht kannte. Sie wusste, dass es ihnen noch bevor stehen würde, und doch war es jetzt Vergangenheit. Sie konnte ihre eigene Stimme hören. Tränen versanken in dem aufgerissenen Boden. In solch einer Zahl, dass sie niemand mehr zu zählen vermochte. Feuer! Es war überall. Babygeschrei drang an ihre Ohren. „Shinji!“, keuchte ihre Stimme entsetzt. Ein Schatten, der neben ihr zu Boden ging. Sein leerer Blick, der ihr begegnete, ihr Herz zerschellen ließ, bevor ihr schmerzerfüllter Schrei alles zerriss. „INU YASHA!“ Tränen rannen ihre Wangen hinab. Shinjis Augen weiteten sich zunächst. Schnell wanderten diese über das Gesicht der jungen Frau, die ganz in seiner Nähe stand. Ihre verzweifelten Versuche, sich zu lösen, zu Inu Yasha zu gelangen, riefen eine Regung in ihm hervor. Er kannte diesen Geruch. Ihren Geruch, vermischt mit dem salzigen Geruch von Tränen. Er kniff seine Augen zusammen. Dieses Gesicht. Er hatte dieses Gesicht schon einmal gesehen. Ihr tränenverschmiertes Gesicht. Er kehrte zu dem Moment im Kerker zurück. Er spürte von neuem ihre Berührung auf seiner Stirn. Ihre Berührung, so vertraut und doch so lange her, wie aus einem längst vergangenen Traum. Ein Traum, der ihn jetzt rief zu diesem zurückzukehren. Die Bilder aus seinen Träumen erschienen ihm. Bilder, klarer als jemals zuvor. Die verschiedensten Facetten von Licht überfluteten ihn. Lippen, die ihn liebevoll küssten. Braune Augen, die ihn morgens empfangen hatten, goldgelben die er abends zu letzt wahrgenommen hatte, den seinen so ähnlich - da war Sicherheit - – eine Hand, die ihm durchs Haar strich – da war Geborgenheit - schützende Arme, die sich um ihn legten – vorsichtig hin und her wiegten….so lange ……- liebevolle Berührungen – Personen, denen er im Kampf gegen über gestanden hatte. Sie trugen ein Lächeln auf ihren Lippen, waren ihm so nahe – Es war so lange her. Erinnerungen, die mit dem Wind verschwunden waren. Seine Erinnerung, die jetzt zum ihm zurückkehrten. Sanfte Worte in seine Ohren geflüstert. – und da war… Dann veränderte sich alles. Alles war blutrot. Schwarze Erde, beißende Luft. Er schrie. Er schrie aus Leibeskräften. Doch wurde hiervon keine Notiz genommen. Er war wieder ein Baby! Er sah, was damals geschah. Seine verweinten Augen nahmen Gestalten wahr. Sein kleines Ich schrie noch mehr, verzweifelter. Wild streckte er seine Arme von sich. Erneut konnte er ihren Duft zwischen all den anderen Gerüchen wahrnehmen. Unbemerkt stöhnte der junge Hanyou auf, als eine Person zu Boden ging. Blutgetränkt sein Suikan. Ein mächtiges Schwert fiel an seiner Seite herab. Er kannte es. Er kannte den Namen, welchen es trug. Tessaiga. Sein letzter Blick galt ihm, bevor der goldene Glanz aus seinen Augen vollständig wich. –Sein Herz setzte aus……- Ein markerschütternder Schrei erklang, bevor auch dieser verebbte. Schwarzes Haar stob in die Luft. Augen so leer wir Glas, bevor sich ihre Lider darüber legten, die letzte Träne an ihrer Wimper schimmerte. - ………und zersprang – So fühlte er sich genau in diesem Augenblick. Gleißendes Licht legte sich über alles. Das Bild verblasste. Gestalten erschienen vor ihm. Zuvor immer verschleiert, von Schatten behütet. Jetzt konnte er sie endlich erkennen. Die zwei Personen, die in seinen Träumern immer im Schatten gestanden hatten. Immer hatte er nur ihre Stimmen gehört, sie nie erkannt. Bis jetzt. Jetzt standen sie klar und deutlich vor ihm, lächelten ihn an. Und alle Zweifel fielen in diesem Moment von ihm ab. Endlich konnte er ihnen ins Gesicht blicken. Den beiden Wesen, die ihn mehr liebten, als alles andere auf dieser Welt. Seinen Eltern. Er hatte sie wieder. Seine verschütteten Erinnerungen waren wieder da. Das, wonach sein Herz die ganze Zeit sich verzehrte, war endlich wieder zu ihm zurückgekehrt. …….und da war Liebe! Er nahm das Hier und Jetzt wieder wahr. Für Sekunden sah er einfach nur ins Nichts, bevor er zur Seite blickte. Dort versuchte sich Kagome immer noch zu befreien. Takako schien von all dem gar nichts mit zu bekommen. Völlig konzentriert, sah er auf den Kampf, der sich abspielte. Shinji presste seinen Lippen aufeinander, ballte seine Faust. Er musste etwas unternehmen. Und erneut spürte er das Pulsieren des Schwertes an seiner Hüfte. Als wollte das Schwert ihm etwas sagen. Bumm! Und er wusste, was zu tun war. Jetzt. Fest umklammerte er diesen Gedanken, als er sich zur Seite wandte und Kurai mit einem gekonnten Schlag auf die Erde beförderte. Verwundert sah Kagome ihn an. Doch Shinji hatte keine Zeit, eilte sofort weiter. Takako wusste in diesem Moment gar nicht genau, was gerade geschah. Mugi hatte von dem noch nichts mitbekommen. „Ich werde dich jetzt endgültig aus dieser Welt schaffen!“ „Das sehe ich anders.“ Der Hauptmann zog seinen Kopf zurück. Ein Ritz in seiner Haut war zu erkennen. Ein einzelner Bluttropfen, der hervorquoll. Seine Augen verengten sich, als er sah, wer sich ihm in den Weg stellte. „Shinji-sama!“, krächzte er. Takako erhob sich, sah mit geweiteten Augen auf die für ihn undenkliche Begebenheit. „Shinji.“, brachte auch er erstaunt hervor. Zu mehr war er gerade nicht in der Lage. Der Hanyou sah hierauf kurz zu Takako hinüber, bevor er wieder seine volle Aufmerksamkeit Mugi schenkte. „Keine falsche Bewegung! Ich werde nicht zulassen, dass du ihn tötest!“, knurrte der junge Prinz. Und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, drückte er die Klinge seines Schwertes noch mehr an dessen Hals. Ein nicht zu definierendes Geräusch entglitt hierauf dem Hauptmann, bevor er seinen Griff um Fhunn lockerte. Kagome eilte heran. „Kannst du aufstehen?“ Der Hanyou nickte. Kam mit ihrer Hilfe schnell wieder auf seine Beine. Kaum stand Inu Yasha wieder fest auf dem Boden, trat Kagome auf Mugi zu, streckte ihre Hand aus, griff nach etwas schwarzem, was sie an seinem Gürtel entdeckt hatte. „Das nehme ich wieder an mich!“ Und zugleich holte sie ihre kleine Armbrust hervor. Sie sah auf. Funkelte ihn mit diesen wunderschönen Augen an, die er zugleich liebte und hasste. Er konnte erneut den Stolz darin erkennen. Genau mit diesen Augen war sie ihm an der Seite des Hanyou am Tag ihres Todes entgegen getreten. Seine Hand zuckte kurz, doch Shinji hatte seine Bewegung bereits wahrgenommen. Sein Knurren wurde lauter. Noch drohte er nur. Kagome visierte mit ihrer Armbrust ihr Ziel. Takako. Dieser funkelte sie zunächst nur an. In diesem Moment konnte er nicht sagen, was gespielt wurde. Die Tatsache mit Shinji ließ er derzeit völlig außer Acht, darum konnte er sich auch noch später kümmern. Langsam erlangte er aber einen leisen Verdacht. „Du stellst dich uns beiden entgegen, Kagome. Mit nur einem einzigen kleinen Pfeil und drehst dabei dem Feind noch den Rücken zu.“ Sie wusste, auf was er hinaus wollte. Und doch legte sich ein merkwürdiges, für Takako nicht zu deutendes Lächeln auf ihre Lippen. „Hör auf mit deinen Spielchen, Takako. Die konnte dein Vater wesentlich besser.“ Er zog die Augenbrauen nach oben. „Ich vertraue meinem Sohn. Und was deine andere Aussage betrifft. Du und ich, wir beide wissen doch, dass Korin über keinerlei Macht mehr verfügt. Somit genügt mir derzeit nur ein einziger Pfeil“ Korin trat zurück, presste ihren Körper an die Wand. Die Angst war ihr ins Gesicht geschrieben. „Kikyo-chan hat wie immer ausgesprochen gute Arbeit geleistet.“ Der Unterton der aus Kagomes Stimme hervor trat, jagte der einstigen schwarzen Miko einen Schauer über den Rücken. Takako trat einen Schritt nach vorne. „Und ich muss deinen Aussage völlig korrigieren, Takako. Denn es ist nicht nur ein Pfeil auf dich gerichtet.“ Gleißendes Licht erhellte kurz die Umgebung, Inu Yasha senkte Tessaiga gen Boden. Takako biss sich auf die Lippen. Derzeit war er ohne Waffen. Er musste sich was einfallen lassen. „Shinji, kannst du mir verraten, was das soll?“ Wütend funkelte er den jungen Hanyou an. „Willst du wirklich deinem Vater in den Rücken fallen?“, warf er noch bedrohlich hinter her. Shinji wusste zunächst nicht was er sagen sollte. Er stand hier, hielt seinem Lehrmeister ein Schwert an den Hals und ermöglichte somit, dass sein Va….. - Takako angegriffen werden konnte. Mugi bemerkte das die Aufmerksamkeit des Prinzen nachließ. Er nutzte die Chance, griff nach dem Arm des Hanyou, warf ihn zu Boden. Sofort schnellte Fhunn nach oben. Er wollte sein Schwert schon auf ihn richten. Doch er hatte nicht mit Inu Yasha gerechnet. Ein Klirren erklang, Fhunn flog im hohen Bogen durch die Luft, blieb einige Meter entfern im Boden stecken. Der Hanyou war direkt vor den, auf dem Boden sitzenden Inu-Hanyou getreten. „Anscheinend muss ich mich bei dir ständig wiederholen. Ich habe dir bereits damals im Wald gesagt, einen Schritt näher und ich töte dich!“, knurrte er. Mugi hielt aufgrund dessen inne. Er sah sich jetzt nicht nur mit Inu Yasha konfrontiert, sondern auch mit dem mächtigen Tessaiga. Erschwerend kam noch hinzu, dass er Fhunn verloren hatte. Aufmerksam musterte Shinji das Schwert. Er war richtig fasziniert. „Denkst du etwa, nur weil du mit Tessaiga vor mir stehst, hätte ich Angst, dich und deinen Bastard von Sohn, zu töten.“ „KEH“, ertönte es aus zwei Mündern, bevor Shinji realisierte; was er da gerade getan hatte, was gehört hatte. Kagome musste trotz der angespannten Lage leicht schmunzeln, bevor sie ihre Augen umher gleiten ließ. Sie mussten hier weg. „Hört Ihr mich?“ Inu Yasha sowie auch Kagome tauschten schnell und unbemerkt Blicke. „Ich bitte Euch, solltet Ihr mich hören, so gebt mir ein Zeichen.“ „Was hast du nun vor, Takako?“ Dabei nickte Kagome leicht. „Hört gut zu. Ihr müsst aus dem Schloss hinaus gelangen. Begebt Euch schnell an den Waldrand. Dort werde ich auf euch warten.“ Kagome wich einen kleinen Schritt zurück. Sie war bereit, wartete jetzt nur noch auf ein Zeichen von Inu Yasha. Takako sah nicht sehr erfreut aus. Er hatte ebenfalls Shinjis Reaktion bemerkt. Er musste jetzt etwas unternehmen. Seine Machtposition war in Gefahr. Und jetzt machte sich auch noch diese verdammte Miko über ihn lustig. Er erhob seinen Kopf. Finster musterten seine Augen seine Feinde. „Ihr werdet hier nicht raus kommen. Ich werde euch töten lassen. Alle Drei!“ Shinji riss seine Augen auf. Er war doch schockiert, diese Worte jetzt zu hören. „Aber!“, stieß er hervor. Takako musterte ihn abschätzend, bevor er sprach. „Du bist genauso ein Dummkopf, wie dein Vater es war. Du warst nicht mal in der Lage, richtig zu hassen, geschweige denn zu töten, obwohl ich es dir tagtäglich vorgelebt habe. Wir dachten wir könnten alles im Keim ersticken, aber dein Herz war anscheinend doch zu stark von deinen Eltern geprägt worden.“ Er funkelte dabei die Miko sowie den Hanyou hasserfüllt an. „Huh. Wenn nicht die Prophezeiung gewesen wäre, hätte ich dich damals mit deinen Eltern töten lassen.“ Jedes Wort war wie ein Messerstich. Immer tiefer und tiefer glitt die Klinge in sein Fleisch. Shinji spürte Tränen in seinen Augen, doch waren es keine Tränen der Trauer. Nein, etwas anderes flammte in ihm auf. Es war heiß, sehr heiß. Purer Hass. Langsam richtete er sich vollständig auf. Er hatte die Bilder gesehen, seine Vergangenheit, doch jetzt hatte er abschließend den endgültigen Beweis erhalten. Starr sah er auf Takako. Er konnte gerade nicht ausdrücken, was er fühlte. Das Wort missbraucht legte sich in deine Gedanken. Er war missbraucht worden. Er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, als sein Vater ihm ins Wort fiel. „Es ist Zeit.“ Kagome verstand sofort. Shinji sah von Inu Yasha zu Kagome. Was meinte er mit dieser Aussage? Auch die anderen Drei erhoben ihre Augenbrauen. Takako konnte sehen, wie Inu Yasha einen Schritt zurück trat, Tessaiga gleichzeitig anhob. „TÖTE SIE!“; schrie er Mugi entgegen. Doch es war schon zu spät. Inu Yasha ließ Tessaiga niederfahren. „KAZE NO KIZU! “Die Windnarbe kam zum Einsatz. Mugi spürte zum ersten Mal seit langer Zeit die Kraft dieses Angriffs, versuchte so schnell wie möglich außer Reichweite zu gelangen. Takako, der los geeilt war, erfasste ein helles Licht, welches er nur zu gut kannte. Es hatte sich in sein Gehirn eingebrannt. Es war einer von Kagomes Pfeilen. Genauso wie Mugi war er nun daran, auszuweichen als bereits „KONGOSHUHA!“, erklang. Ein Erschüttern war zu spüren, Staub wirbelte auf, vernebelte die Sicht. Shinji wurde von seinem Vater auf die Füße gezogen. Seine Mutter eilte an seine Seite. G emeinsam rannten sie über den Platz, durch das Loch in der Mauer, die Inu Yasha zum Einsturz gebracht hatte. Immer wieder wichen seine Augen zurück, sein letzter Blick erfasste nochmals die Dreigipfelburg, bevor er nach vorne sah. Er hatte einen Geruch wahrgenommen. „Buron!“, erklang Inu Yashas Stimme. Diese trat einen Schritt nach vorne. Der Stein, der auf ihrem Stab thronte, begann zu strahlen und sie wurden von diesem Licht umschlossen. ~ Langsam zog sich die Schwärze, die ihnen die Sicht verhüllte zurück. Immer mehr und mehr Licht drang zu ihnen hindurch. Sie spürten die Wärme der Sonne auf ihrer erkalteten Haut, was ein angenehmes Kribbeln zur Folge hatte. Auch ihre Gedanken begannen sich wieder zu klären. Unter Stöhnen begann sich Inu Yasha aufzurichten. Er wusste, dass sie sich nicht mehr in der Dreigipfelburg befanden. Andere Gerüche stiegen ihm in die Nase. Gerüche, die er kannte und es doch nicht glauben konnte. Sollte es wirklich wahr sein? Bis jetzt hatte er seine Augen nur leicht geöffnet, während er sich die letzten fehlenden Zentimeter nach oben stemmte. Als er sich vollständig erhoben hatte, nahm er das Wagnis auf sich. Öffnete die Augen vollständig. Als erstes erkannte er „Buron!“ Diese nickte ihm lächelnd zu. Er wollte weiter sprechen, als seine Augen weiter umher glitten. Er konnte Menschen sehen, Youkai, die ihm gegenüberstanden, ihn angespannt und doch aufmerksam musterten. Er konnte im Hintergrund Häuser erkennen. Sie mussten in einem Dorf sein. Die weiteren Personen, die er witterte, konnte er noch nicht erblicken. Langsam, wandte er sich Stück für Stück um. Er wollte alles genau betrachten, bevor er ein Urteil fällte. Ein Aufkeuchen seitens Kagome ließ ihn eine 180 Grad Drehung vollziehen. Er konnte noch sehen, wie die Miko aufsprang, bevor sie erstarrte, fest auf eine Person sah, die vor ihnen stand. Ein Knurren seitens Shinji folgte. Doch verstummte es auch sofort, nachdem Inu Yasha leicht seinen Arm hob. Die Person, die ihnen gegenüber stand, ließ ihre dunkelbraunen Augen über sie gleiten. „Sagt mir eure Namen.“, ertönte ihre Stimme. Eine Härte lag darin, die weder Kagome noch Inu Yasha von ihr kannten. Aber sie taten, wie ihnen geheißen wurde. Nannten ihre Namen. Ihre Stirn kräuselte sich leicht. „Wenn ihr die seid, für die ihr euch ausgebt, dann müsst ihr die nächste Frage spielend beantworten können.“ Kagome und Inu Yashas Gesichtsausdruck wurde noch ernster. Alle sahen gespannt auf die Frau. „Was ist Inu Yashas größtes Geheimnis?“ Ein Raunen ging durch die Massen. Auf Kagomes Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. „Du hast bedacht gewählt. Es ist die Nacht des Neumondes, denn in dieser Nacht ist er verwundbarer als sonst. Das wolltest du doch wissen, nicht wahr, Sango-chan!“ Die Augen der Angesprochenen weiteten sich zunächst, als sich kaum Sekunden später Tränen dort sammelten. Sie presste ihre Lippen fest aufeinander, dann trat sie nach vorne. Als sie vor der Miko stand, hob sie ihre Hand, streifte Kagomes Arm. „Du...., Ihr…… Ihr seid real!“, brachte sie brüchig hervor, bevor sie aufschluchzte und sich ihren Gefühlen hingab. „Kagome-chan!“ Schon schlang sie ihre Arme um die zitternde Taijiya. „Ja, Sango-chan.“ Zusammen fielen sie auf die Knie, weshalb ein junger Mann heran eilte. Besorgt sah er hinunter, wollte schon etwas sagen, als er inne hielt. Kagome hatte ihre Hand erhoben, strich sachte über Sangos Kopf, flüsterte ihr sanft etwas zu, worauf hin sie begann sich zu beruhigen. Immer wieder erklangen die Worte – „Es ist ein Wunder!“ – aus ihrem Mund. „LAST UNS DURCH!“ Inu Yasha sah auf. Er konnte sehen, dass die Massen, die sie umgaben, zur Seite geschoben wurden. Mehrere Personen eilten durch die gebildete Gasse um zugleich zu erstarren, nachdem sie die Neuankömmlinge erblickten. Mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern standen sie da. Konnten einfach nicht glauben, was sie sahen. „Wie ist das möglich?“ „Hallo Katsuro.“ Inu Yasha nickte. Langsam setzte der Angesprochene sich in Bewegung. Trat näher an den Hanyou heran. Die letzten Jahre hatten Spuren hinterlassen. Mehrere Narben zierten seine Arme. Eine zog sich quer über seine linke Gesichtshälfte. Der Drachen-Youkai stand jetzt direkt vor Inu Yasha, als er sich verbeugte. Andere folgten seinem Beispiel, verneigten sich ebenfalls vor ihm sowie Kagome. Verwundert besah sich Inu Yasha diese Geste. „Was soll das, Katsuro?“ Langsam richtete er sich wieder auf, um dem Hanyou in die Augen sehen zu können. Zu einer Antwort sollte es jedoch nicht kommen. Weiter Personen traten näher. Darunter Yu, Shippo, Sota und Ayame. Sota wollte von seiner Schwester gar nicht mehr ablassen. Diese schien doch etwas verwundert, ihren Bruder hier zu sehen. Shinji betrachtete sich alles mit skeptischen Augen. Schließlich war er hier mitten unter den Rebellen. Auch wenn seine Eltern bei ihm waren, traute er der Sache nicht. Viele sahen ihm abwertend entgegen, da ihnen bewusst war, wer vor ihnen stand. Kagome löste sich gerade von Shippo. „Wo sind Miroku-sama, Kikyo-chan, Kohaku-kun und Koga-kun!“ Das Lächeln auf dem Gesicht des Kitsunen erstarb sofort. Auch Sango, die gerade Inu Yasha umarmte, zuckte bei dieser Frage zusammen. Ein mulmiges Gefühl kam in Inu Yasha auf. Kagome sah sich verwirrt um. Niemand wollte hierauf anscheinend Antwort geben, weshalb sich ein Ausdruck der Verzweiflung auf ihr Gesicht legte, „Sango-chan?“ Sofort stoppte sie, als sie in das blasse Gesicht der Taijiya sah. Tränen stiegen auf. Sollte es das sein, was sie vermutete? Sie wandte ihren Blick zu Inu Yasha. Sie konnte den gleichen Ausdruck aus seinem Gesicht ablesen. Langsam begann sie ihren Kopf hin und her zu bewegen, als der Junge von vorhin die Stimme erhob. „Sie..... Sie weilen nicht mehr unter uns.“ Nach dieser Aussage rann bereits die erste Träne Kagomes Wange hinunter. Inu Yasha reagierte überhaupt nicht. „Wann? Ich meine, wie?“, flüsterte sie. „Koga starb zwei Jahre nach eurem Tod, Inu Yasha-sama und Kagome-sama. Kikyo-sama und mein Vater...“, bei dieser Aussage sahen sie auf. „sie starben vor drei Jahren bei einem unserer letzten großen Kämpfe.“ Heiße Tränen rannen hinab, fielen an mehreren Stellen zu Boden. Erneut lagen sich Kagome und Sango in den Armen, vergossen dieses Mal Tränen der Trauer. „Kohaku starb, als Takako ihm seien Splitter entfernte.“, erklang Shippos bittere Stimme. Inu Yasha wandte sich an Katsuro, versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen. „Klärt uns auf, was hier passiert ist.“ Dieser nickte. „Wir werden euch gleich aufklären, doch zuvor, solltet Ihr das noch an Euch nehmen, Kagome-sama!“ Die Miko wandte sich leicht um. Buron schritt auf sie zu, in ihren Händen. „Akarui Kiboo! Aber…..“ Doch Buron lächelte wieder nur geheimnisvoll. „Ihr werdet es brauchen!“ Kagome nickte, nahm ihr Schwert sowie auch ihren Bogen. Es war kaum Zeit vergangen, nachdem Inu Yasha, darum gebeten hatte, alles zu erfahren. Fast das gesamte Dorf hatte sich eingefunden. Sango atmete noch einmal tief durch. Dies würde für sie noch mal eine Reise in die Vergangenheit bedeuten. Und sie würde sie bis ins kleinste Detail erzählen, also begann sie. „Shinji-chan wurde von Korin geraubt. Ermöglicht durch den Verrat von Tsuyu und Nobuo. Danach kämpftet ihr Beide noch verbissener gegen Takako. In dieser Zeit musste er einiges einstecken, Teile seines bereits eroberten Landes wieder aufgeben. Wir glaubten sogar, nein, wir hatten ihn, Takako, sogar fast besiegt. Zwei Monate nach Shinji-chans Verschwinden, erschien einer unserer Boten, mit der Nachricht, dass Shinji-chan gefunden worden sei. In einem Dorf in den Bergen. Wir glaubten alle, dass es der Wahrheit entspreche. Wir hätten es besser nicht!“, gab sie traurig von sich. „Nach dem ihr den Bericht gehört hattet, wolltet ihr keine weitere Minute verschwenden. Ihr seid aufgebrochen. Zu Zweit!“ Inu Yasha sowie auch Kagome konnten den großen Vorwurf aus den letzten beiden Worten heraus hören. „Ihr kamt im Dorf an. Shinji war dort, aber.....“ sie holte tief Luft. „ihr kamt nicht zurück. In dem Augenblick, als ihr im Dorf ankamt, erfuhren wir, dass unser Bote zwischenzeitlich die Seiten gewechselt hatte. Er war ein Verräter. Huh! Wieder ein Verräter.“, erklangen ihre bitteren Worte. „Um sein Leben zu retten, hat er euers verraten. Er hat euch Takako ans Messer geliefert. Ihr seid gerade Wegs in eine Falle geraten.“ Ihre Stimme begann zu zittern, als sie weiter sprach. „Wir haben uns natürlich sofort auf den Weg gemacht, .....doch....... doch wir kamen zu spät.“ Sie hielt inne, schloss die Augen. Die Bilder der Vergangenheit kamen jetzt endgültig wieder hoch. Sie spürte erneut das Brennen in ihrer Lunge, die Stiche, die sich anfühlten, als würden sich tausende von Nadeln in ihre Lungen bohren. Das Pochen in ihrem Kopf, als sie durch das Dorf rannte. Sie rannte auf die beiden Personen zu, die dort auf dem Boden lagen, dicht beieinander. Sie schrie auf, als sie sich auf die Knie fallen ließ, und den geschundenen Körper ihrer kleinen Schwester besah. Ihre Arme schnellten nach vorne, ihre Finger verkrallten sich in dem dunkeln gefärbten Stoff. Immer wieder rüttelte sie an dem leblosen Körper und versuchte Kagome dadurch wach zu bekommen. Sie konnte ihre Stimme hören, die sich überschlug. Miroku war neben ihr, schrie Inu Yasha ins Gesicht. Riss ihn an seinem Suikan nach oben. Doch auch die Augen des Hanyou blieben geschlossen. Die Augen des Hoshi schock geweitet. Pures Entsetzen lag darin. Die Erkenntnis traf sie wie ein Faustschlag. Als wären ihr im Moment der Erkenntnis alle Lebensgeister geraubt worden, bevor die Wut und der Hass noch mehr geschürt wurden. Erneut konnte sie das warme Blut fühlen, das an ihren Händen klebte. Das Blut ihrer Freunde. Dies war einer der schlimmsten Tage in ihrem bisherigen Leben. Erneut hatte sie einen Teil ihrer Familie verloren. „Ihr habt uns verlassen! Seid einfach gestorben. Ihr habt uns hier zurückgelassen.“, flüsterte sie. Minuten vergingen, bis sie wieder zu sich kam. Alle wollten geduldig warten. Alle bis auf einer. „Was ist dann passiert?“ Shinji sah sie an. Sango konnte an seiner Körperhaltung erkennen, dass sein Körper völlig verkrampft war. Sie lächelte schwach, als sie ihm ins Gesicht sah. Er hatte den gleichen Stolz in den Augen, wie sein Vater. „Es trat das ein, was deine Eltern versucht hatten mit aller Gewalt zu verhindern, Shinji-chan.“ „Die Prophezeiung trat ein.“ Sango nickte Inu Yasha zu. Shinji war verwirrt. „Prophezeiung?“, fragte er nach. Takako hatte bereits etwas erwähnt gehabt. Kagome sah ihn an und begann zu sprechen. „Zwei Wesen, ihr Schicksal mit einander verwoben, Das Eine unschuldig und rein, wie die Sakura selbst, Das Andere ein Teil zweier Welten und doch fremd, Beide durch die Liebe zueinander verbunden, Ihr Blut, ihre Empfindungen tragend vereint, Wird das, was vom schwarzen Herzen begehrt erwecken Alle, die das Licht in sich tragen finden Und ewig an die Dunkelheit binden.“ Während sie sprach stob Wind auf, wirbelte um das Feuer herum, ließ in den Flammen Gestalten erscheinen, die jedoch sofort wieder schwanden. Jene, die von Anbeginn dabei gewesen waren, kannten jedoch die Wesen, die dort kurz zu sehen waren. Shinji Blick ruhte gebannt auf seiner Mutter, auch wenn er sie noch nicht so angesprochen hatte. „Diese Worte, die für uns, deinen Vater und mich, vorher bestimmt waren und der Grund, warum Takako dich unbedingt in seine Gewalt bringen wollte.“ Shinji verstand jetzt völlig. Das hatte Takako damit gemeint. Wenn nicht die Prophezeiung nicht gewesen wäre, hätte er ihn auch getötet. Welch Ironie. Er saß hier Menschen zusammen, die er bis jetzt immer als seine Feinde betrachtet hatte. Und jetzt besaß er das Wissen, dass er eigentlich an ihrer Seite gekämpft hätte, wenn seine Eltern nicht getötet worden wären. Er stieß einen klagenden Laut aus, bevor er sich an die Taijiya wandte. „Aus diesem Grund habt ihr damals……“ Sango nickte sofort. „Wir haben immer wieder versucht, das, was Kagome-chan und Inu Yasha geschaffen haben, also dich, zurück zu bekommen. Aber wir haben kläglich versagt.“ „Aber Sango-chan!“ Kagome wollte fortfahren, doch Ayame fiel ihr ins Wort. „Doch das haben wir, Kagome-chan und daran gibt es nichts zu rütteln. Durch euren Tod begann sich alles zu ändern. So viele haben danach noch ihr Leben verloren, bis wir hier nur noch übrig geblieben sind. Denn die Prophezeiung hatte sich nicht nur auf Shinji bezogen, sondern auch auf euren Tod und stürzte somit alles ins Verderben.“ „Das ist ja alles schön und gut, aber wer sagt, dass sie uns freundlich gesonnen sind, schließlich ist Takakos Sohn an ihrer Seite. Was, wenn er uns alle verraten wird? Dann werden in wenigen Stunden Takakos Truppen vor unserem Bannkreis stehen!“ Erstickende Schreie erhoben sich, als der Youkai, der aufgesprungen war, seine Bedenken bekundete. „Maru!“, zischte Toya. Andere erhoben sich jedoch ebenfalls, waren der gleichen Meinung. „Genau, wir sollten an ihm ein Exempel statuieren! Wenn er stirbt, wird auch Takakos Macht gebrochen.“ Das Ziehen von Schwertern erklang, weshalb Shinji aufsprang. Seine Hand eilte an den Griff seines Schwertes. Kagome und Inu Yasha erhoben sich ebenfalls. „Das ist doch der beste Beweis. Der große Inu Yasha stellt sich vor den Sohn des Feindes!“, keifte Maru. Inu Yasha zog seine Augenbrauen tiefer in die Stirn, bevor er antwortete. „Er ist mein Sohn.“ Shinji zuckte bei dieser Aussage erneut mit seinen Ohren. Immer wieder breitete sich von neuem dieses angenehme Gefühl, das zugleich Wärme, Geborgenheit und Stolz vermischte aus, wenn er seinen Vater sprechen hörte. „Ich werde mich jedem entgegen stellen, der meinen Sohn bedroht. Egal ob Freund oder Feind. Und ich denke nicht, dass wir in diese Zeit gekommen sind, um zuzusehen, wie unser Sohn getötet wird.“ Prüfend sah Maru den Hanyou an, dessen Name, wie von einigen anderen. legendär war, bevor er sich wieder fallen ließ. Einige Zeit später hatte sich die Versammlung aufgelöst. Kagome drückte Sangos Hand „Sango, sag mir, wie.... ist Miroku....?“, weiter wollte Inu Yasha gar nicht sprechen. Es fiel ihm zu schwer. Auch wenn es nicht ihre Zeit war, schmerzte ihn den Verlust seines besten Freundes. „Wir waren bereits auf dem Rückzug, doch er wollte warten bis Kikyo wieder zurück war. Das wurde ihm zum Verhängnis. Mugi lauerte ihm auf und ermordete ihn. Ich konnte nichts tun, außer zusehen“, gleichzeitig entwichen ihr einige Tränen. „Ich machte mir immer Sorgen, dass er sein Leben durch das Kazaana verliert. Dass es so kommen würde, daran hat niemand gedacht.“ Ein bitteres Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Kikyo-chan ist an dem Tag ebenfalls getötet worden, nicht wahr?“ Verwundert sahen jetzt nicht nur Sango und die Anderen, sondern auch Inu Yasha auf die Miko. „Du sagtest, dass Miroku-sama auf Kikyo-chan warten wollte. Sie war dabei Korin die Kräfte zu nehmen, oder? Ich konnte es spüren, als ich Korin gegenüber stand. Ein Hauch von Kikyos Macht umgab sie immer noch.“ Sango nickte wie so oft an dem Abend. „Es war manchmal ziemlich schwer!“ Kagome und Inu Yasha sahen auf. „Wenn ich Shinji gesehen habe, dachte ich immer für einen kurzen Augenblick, Inu Yasha stünde wieder vor mir. Schon als Baby sah er dir so ähnlich.“ Alle Drei sahen zu Shinji hinüber, der zusammen mit Toya und Shippo etwas weiter entfernt von ihnen saßen und sich gegenseitig anschwiegen. „Wenn alles anders verlaufen wäre, wären sie wahrscheinlich beste Freunde. Aber so vieles hat sich verändert.“ „Vieles, was wir morgen noch ergründen können.“ Inu Yasha war Sangos Müdigkeit nicht entgangen. Spät in der Nacht sah Kagome zu den Sternen hinauf. Weder sie noch Inu Yasha konnten schlafen, weshalb sie sich etwas vom Dorf entfernt, im Gras nieder gelassen hatten. Ihr schwarzes Haar hob sich, legte sich wieder nieder. Beim nächsten Windhauch stob es erneut auf, verwirbelte mit silbernem Haar. Auch wenn er neben ihr war, sie seine Wärme spüren konnte, reichte es heute nicht aus, um sie zu wärmen. Gänsehaut überzog ihre Haut. Der Hanyou sah starr in den Wald hinein. Tausende von Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er aber nicht in der Lage, einen davon fest zu ergreifen, sich zunächst nur mit diesem zu befassen. Was sie in den letzten Stunden erfahren hatten, lag wie eine schwere Last auf ihnen. Was sollte das alles? Warum waren sie hier? „Soll es so sein, um uns über unser Handeln aufzuklären?“ Inu Yasha sah auf die junge Frau hinab. Ihre Augen waren erneut von Kummer überflutet, wie so oft in letzter Zeit. Kagome fuhr leise fort. „Sollen wir so bestraft werden? Damit uns bewusst wird, dass es niemals hätte passieren dürfen. Das….“ „Hör auf damit!“, fiel ihr der Hanyou ins Wort. „Willst du jetzt alles anzweifeln?!“, vorwurfsvoll sah er ihr entgegen. „Nein, natürlich nicht. Aber du weist genauso gut wie ich, das es niemals hätte passieren dürfen. Niemals hätten unsere Gefühle über Freundschaft hinausgehen dürfen. Meine Aufgabe war es gewesen, den zerstörten Shikon wieder zusammen zu setzen. Damit wäre meine Aufgabe hier in der Sengoku Jidai erfüllt gewesen. Wir beide wissen, dass ich eigentlich nicht hier sein dürfte.“, gab sie erhitzt zurück „Keh! Das weis ich selbst. Aber es ist nun mal so weit gekommen. Bereust du es etwa?“ Sie atmete tief ein, legte ihre Arme auf ihre Knie. „Wie kannst du nur fragen?“ Sie war gekränkt, sprach aber weiter. „Ich bereue keine einzige Minute, seit dem ich dich von Kikyos Bann befreit habe. Keine Einzige!“ Den letzten Satz formte sie still mit ihren Lippen. Inu Yasha wandte seinen Blick ab, seufzte innerlich auf. „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“ „Schon in Ordnung.“ Er ließ sich ins Gras zurückfallen, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Auch wenn es nicht so sein sollte, sie gegen eins der höchsten Gesetzt verstoßen hatten, war es dennoch das Schicksal, das sie zusammengeführt hatte. Somit diese tiefen Gefühle in ihnen hervorgerufen hatte. Er lachte leise auf, weshalb sich Kagome leicht umwandte. „Wenn man bedenkt, was alles passiert ist. Ich wollte dich doch nur heiraten, wollte, dass du endlich meine Frau wirst.“ Sanft und liebevoll sprach er diese Worte aus. Kagome errötete, bevor sie sich zu ihm hinunter neigte. „Das werde ich auch noch!“, flüsterte sie. „Meine Kagome“, gab er noch zurück, bevor er endlich wieder ihre Süße schmecken konnte. Es kam ihm bereits vor, als sei seit dem letzten Kuss eine Unendlichkeit vergangen. Doch lange sollte es nicht andauern, als er seine Geliebte zurück drückte, seine Stimme erhob. „Wie lange willst du noch lauschen, Shinji!“ Der junge Hanyou schreckte auf, wodurch das Gebüsch, das ihm Deckung verliehen hatte, in Bewegung geriet. Verdammt, daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Kagome kicherte auf, als er wie ein begossener Pudel hervor trat. Inu Yasha erhob sich leicht. Auch er trug ein Grinsen. „Setz dich.“ Langsam trotte er näher ließ sich fallen. Doch schaute er nicht auf. Er war vollkommen verwirrt, wusste nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte. Er fuhr sich durch sein Haar, seufzte leise auf. Eine Hand berührte seine Wange, streichelte ihn, wie eine Feder. Langsam sah er auf. „Sag mir, dieses Lied, das du gesungen hattest.“ Kurz hielt er inne. „Was…?“ „Du meinst dein Wiegendlied!?“, antwortete Inu Yasha. Shinji nickte zögerlich. „Jeden Abend hat deine Mutter es dir vorgesungen. Es hat dich jeden Abend in den Schlaf begleitet.“ Inu Yasha begann sanft zu lächeln, was Kagomes Herz höher schlagen ließ. Dieses Lächeln trug er erst, seit dem Shinji und sie zu ihm zurückgekehrt waren. Er hatte schon zuvor gelächelt, sie angelächelt, aber nie lag so viel Sanftheit, Güte und Glück darin. Ein innere Zufriedenheit bereite sich in ihr aus, als sie von dem einem zum anderen Hanyou sah. Hier saß ihr gesamtes Glück. Sie war mit den beiden Lebewesen vereint, denen allein ihr Herz gehörte. Sie waren der Mittelpunkt ihres Lebens. „Alles, was ich zu kennen glaubte war eine Lüge. Keh! Als ich klein war, sagte man mir, dass du bei meiner Geburt gestorben bist. Ich habe nie ein Bild von dir gesehen und doch konnte ich dich immer verschwommen in meinen Träumen sehen!“ Shinji ließ seine Augen nach oben wandern. Die Worte sprudelten jetzt automatisch aus ihm heraus. „Als ich ein Kind war wurde ich immer merkwürdig gemustert. Egal ob es Menschen waren, die gefangen genommen worden waren, oder Youkai. Immer wieder hörte ich den Namen Inu Yasha. Viele sahen mich mitleidig an, andere sahen wütend aus. Sogar Tränen wurden vergossen. Doch ich habe nie verstanden, was das zu bedeuten hatte.“ Er hielt erneut inne. Atmete wieder tief durch. „Als ich älter wurde, kämpfte ich bei einem Angriff auf ein Dorf mit. Es sollte Training für mich sein. An diesem Tag traf ich auch diese Taijiya sowie einen Hoshi.“ Inu Yasha und Kagome verstanden augenblicklich. Das hatte Sango also mit ihrer Aussage gemeint. „Ich war sehr überrascht. Sie kannten meinen Namen. In den Augen der Taijiya legte sich etwas, was Trauer und Freude zugleich zu sein schien. Ihr:…… Ihr Blick…….. Er hatte…….mich …voll…kommen irritiert. Ihre Worte. Sie beide waren der Feind und doch…….“ Er stoppte. Er konnte einfach nicht weiter sprechen. Kagome griff nach seinen Schultern, zog ihn zu sich. Beruhigend strich sie ihm über den Rücken, sah kurz zu Inu Yasha, bevor sie das Wort an sich nahm. „Sie waren freundlich zu dir. Sie haben dir gesagt, dass du auf ihre Seite gehörst, nicht wahr?“ Er nickte zunächst nur stumm. „Wie Sango bereits gesagt hat. Sie haben alles versucht, um dich zurück zu holen, nachdem wir..-“ Der ältere Hanyou wollte es nicht aussprechen. „Nachdem ihr getötet worden seid.“, beendete Shinji tonlos, drückte sich noch mehr an seine Mutter. Tränen rannen ihm jetzt die Wange hinunter. Er hatte nach all der Zeit die merkwürdigen Begebenheiten zusammenfügen können, wie Puzzelteile, die ihm noch gefehlt hatten. Jetzt konnte er klar und deutlich ein Bild erkennen. Er hatte sich immer schon gefragt, warum er so anders war. Jetzt wusste er es. Allein durch sie, war verhindert worden, dass er sich dem Hass, dem Bösen, vollkommen hingegeben hatte. Sie hatten ihn beschütz, obwohl sie nicht mehr da waren. Den warmen Hauch, den er immer wieder verspürt hatte. Er fühlte wie erneut eine Träne seine Wange hinab rann, fühlte die leichten Küsse von Kagome auf seinem Haar. Er schloss kurz die Augen. Genoss einfach nur die Geborgenheit, die ihn völlig einschloss. Nie wieder wollte er dieses Gefühl verlieren. Nie wieder. „Shinji-chan!“ Seine Ohren zuckten, als ihre Stimme seine Ohren streifte. Langsam entfernte er sich etwas von ihr. “Eine Frage habe ich noch.” Unsicher sah er auf. Kagome nickte ihm aufmunternd zu. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, stand Inu Yasha und Kagome gegenüber. „Wieso…. Wieso habt ihr mir vertraut?“ Beide wussten, dass diese Frage vollkommen berechtigt war und trotzdem…. Kurz tauschten sie Blicke aus. Die Miko begann zu lächeln, was Shinji jetzt gar nicht verstand. Ein Kichern erklang, was ihn noch mehr zu verwirren schien. „Kannst du dir das nicht denken? Du bist wie dein Vater. Das Offensichtliche siehst er nicht.“, lachte Kagome. Shinji begann aufgrund dessen seine Backen aufzublähen, seine Augenbrauen tiefer zu ziehen. „Keh. Was soll denn jetzt die Aussage. Mama?!“ Sofort hielt Kagome inne. Tränen stiegen ihr in die Augen. Shinji kam näher gesprungen. Was hatte er schlimmes gesagt? Er wusste es nicht. „Nicht… Nicht weinen! Bitte nicht, Mama.“, stotterte er. Eine Hand legte sich behutsam auf seine Schulter. Goldgelbe Augen strahlten ihm entgegen. Inu Yasha stand neben ihm, Kagome erhob sich ebenfalls. „Weil wir dich lieben. Mehr als alles andere auf dieser Welt.“ „Du bist unser größter Schatz, denn dir gehört unser Herz.“, fügte Kagome mit zittriger Stimme zu Inu Yashas Aussage hinzu. Als der junge Hanyou diese Worte hörte, presste er seine Lippen aufeinander. Er wollte nicht schon wieder weinen. Doch der Druck hinter seine Lider schien langsam übermächtig zu werden. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Ein Zittern erfasste ihn von neuem. Nannte man das Glück? Wenn ja, so hatte er es gefunden. Was dann geschah, konnte er nicht mehr kontrollieren. Sein Herz übernahm seinen Körper. Steuerte es, ohne sein zutun. Als er wieder zu sich kam, lag er in den Armen seiner Eltern. „Mutter! Vater!“ Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Inu Yasha erhob leicht seinen Kopf. Seine Brust schwoll vor Stolz und Freude förmlich an. „Mein Herz!“, flüsterte Kagomes sanfte Stimme - Warum sind sie hier? - [i/] Eine süßliche Stimme ertönte in Shinjis Kopf. Er schmiegte sich noch mehr an seine Eltern, bevor er leise sprach.„Um alles zu verändern!!“ *** Fortsetzung folgt..... Wann, kann ich jedoch jetzt noch nicht sagen. Hab im Moment ziemlich viel um die Ohren. Ich hoffe jedoch, dass ich irgendwo etwas Zeit finde, um das nächte Kapitel zu schreiben. Vielen lieben Danke für eure Kommis. Ich hab mich wieder sehr darüber gefreut. Wünsch euch allen ein schönes Wochenende. Bis bald. Liebe Grüße Kapitel 27: Was am Ende bleibt ------------------------------ Hallo zusammen. Wie versprochen kommt hier das nächste und auch vorletzte Kapitel zu Youkai War. Was am Ende bleibt - Warum sind sie hier? Eine süßliche Stimme ertönte in Shinjis Kopf. Er schmiegte sich noch mehr an seine Eltern, bevor er leise sprach. „Um alles zu verändern!!“ *** Kaum hatten der junge Hanyou diese Worte ausgesprochen, glimmte ein Licht auf, das sich um ihn und seine Eltern schmiegte, bevor alles um ihn herum schwarz wurde. Kagome spürte zunächst nichts, bevor sich einen ihr so vertraute Wärme um sie legte, sie etwas beruhigte. Ihre Lider waren noch geschlossen. Aus irgend einem Grund fürchtete sie sich die Augen zu öffnen. Dieses Licht? War es real gewesen? Sollte dies alles nur ein Traum gewesen sein? Inständig hoffte sie, dass es nicht so war. Doch ein kleiner Fleck der Angst blieb, schien sich ausbreiten zu wollen, als sie ein leises Wimmern vernehmen konnte. So schnell sie konnte hob sie ihre hierauf Lider, neigte ihren Kopf nach unten und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Mein Herz.“, wisperte sie überglücklich, zugleich legte sich ein Brennen in ihre Augen, dass darauf hinwies, dass sie sogleich anfangen würde zu weinen. „Nicht. Hör auf damit.“ Weiche Lippen liebkosten kurz ihre Wange und ein Schniefen entwisch ihr. Ja, er hatte Recht. Dafür hatten sie jetzt gar keine Zeit. Erleichtert, dass sie ihren kleinen Sohn in ihren Armen hielt, lehnte sich die Miko an Inu Yasha. Dem Hanyou entglitt hierauf ebenfalls ein leiser Seufzer. Auch wenn er wusste, dass sie den schwierigsten Teil jetzt noch vor sich hatten. In diesem Moment jedoch genossen sie einfach die für sie angenehme Atmosphäre. Inu Yasha strich seinem Sohn behutsam über das silberne Haar. „KAGOME-CHAN! INU YASHA!“, atemlos klang die Stimme, die durch die unterirdischen Gänge schallte. Die zwei Angesprochenen erhoben sich hierauf, blickten in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Mehrere Schritte erklangen, Schatten wurde an die felsige Wand geworfen. Sango erschien als erstes, gefolgt von Miroku, Shippo und Souta. Sofort lies sich die Taijiya auf die Knie, neben ihre Freunde fallen. „Ihr habt es geschafft!“ Sie atmete umgehend auf. Während ihres Laufs hierher, hatte sie sich die schlimmsten Schreckensbilder ausgemalt. Doch nun, nachdem sie gesehen hatte, dass es ihnen gut ging, beruhigte sich ihr wild schlagendes Herz. „Sango-chan, deine Wunde….?“ „Das ist nichts!“, fiel Sango Kagome sofort ins Wort. Dabei tätschelte sie kurz über die bereits versorgte Wunde. „Nur eine Kleinigkeit. Es hat schlimmer ausgesehen, als es ist.“ Warm lächelte Sango ihre beste Freundin an. „Ayame?“ „Wird versorgt!“, antwortete jetzt Shippo. „Inu Yasha, was ist mit euch?“ Kagomes Bruder war nicht entgangen, dass Kagome sich mal wieder mehr Gedanken um Andere machte, als um sich selbst. „Alles in Ordnung.“ Gleichzeitig erhob sich Inu Yasha, hob nochmals bedächtig seine Nase in die Luft. Korin konnte er nicht mehr wahrnehmen. Also war sie durch das Portal verschwunden. Sein Blick schweifte zu Kagome und Shinji hinab, die immer noch am Boden kniete. Fast, aber nur fast hätte er seinen Sohn verloren. Sofort verdrängte er wieder diesen unnötig belastenden Gedanken. Denn alles war anders gekommen. Sie hatten eine weitere Chance erhalten, Takako doch noch zu besiegen und diese würde er auch nutzen. Er ballte eine seiner Hand zur Faust, als er das Blut wahrnahm. Der Geruch haftete an jenen, die zu ihnen gestoßen waren. Blutgeruch eines Youkai. Daher: „Wo ist Sesshomaru?“ ~ Der Inu no Taishou schritt langsam durch den zerstörten Teil des Schlosses. Immer wieder blickte er nach rechts und links, um die Schäden zu begutachten. Dafür, dass Nobuo und Tsuyu sich mit ihren Kräften nicht zurück gehalten hatten, waren Kagome und die Anderen gut weg gekommen. Erstaunlich? Er wusste nicht genau, ob er es für das halten sollte. Er trat einen Schritt zur Seite, um einen von der Decke hinab gestürzten Balken auszuweichen. Sein Blick wisch kurz nach oben. Die Reparaturen würden einige Zeit in Anspruch nehmen. Kaum hatte er den Raum, der sich anschloss betreten, stach ihm der Geruch von Blut noch intensiver in die Nase. Seine goldenen Augen erfassten einen Blutfleck auf dem Boden der Ostseite des Zimmers. Sowie konnte er spüren, dass spirituelle Kräfte eingesetzt worden waren. Kagome, schlussfolgerte er sofort. Daher hatte Tsuyu also seine tiefe Armverletzung. Sein Gesichtsausdruck wurde kühler, als er weiter in den Raum eintrat, die Inu-Youkai erblickte, die mit weit aufgerissenen Augen in einer Blutlache am Boden lag. Der Grund, warum er hierher gekommen war. Kurz brodelte von neuem Zorn in ihm auf, weshalb er tief durchatmete. Wie konnten sie es nur wagen, ihren Clan zu verraten. Die Konsequenzen hatte er bereits gezogen. Beide waren tot. Die gerechte Strafe für Verräter, fügte er in Gedanken noch hinzu, als er bereits nach Tenseiga griff. Kaum hielt er das Schwert in seiner Hand, sah er sie. Die Todesdämonen. Gierig machten sie sich bereits über ihr Opfer her. Zwei geschickte Hiebe, und die grausigen Todesboten zerfielen zu staub. Gleich darauf war ein tiefes Atemgeräusch zu vernehmen. Sayaka blinzelte mehrmals, erhob sich dann bedächtig. Sie zuckte zusammen, als sie die Anwesenheit des Taishou wahrnahm, riss ihren Kopf nach oben und blickte Sesshomaru mit Verwirrung in den Augen an. „Ses…..Sesshomaru-sama?“, sofort griff sie sich an die Kehle. Diese fühlte sich völlig rau an, brannte. Aber warum? Was war geschehen? Ihr Blick glitt zum Boden, als sie die Flüssigkeit bemerkte, die sich um sie herum befand. Ihre Augen weiteten sich. Das war eindeutig Blut! Aber wessen…… Sie hielt abrupt in ihren Gedanken innen. Denn sie konnte sich die Antwort selbst geben, musste die Frage nicht aussprechen. Es war ihr Blut. Die Erinnerungen schossen in sie ein, so als würde sie diese schrecklichen Minuten noch einmal durchleben. Sofort sah sie den Inu no Taishou wieder an. „Tsuyu und Nobuo, sie…..sie…….“ Ein Husten befiel sie, so sehr schmerzte ihre Kehle. Sie versuchte dennoch weiter zu sprechen, als „Sayaka, ich bin im Bilde. Ich habe sie bereits zur Rechenschaft gezogen.“ Sayaka sog hastig die Luft um sich herum ein, nickte einfach. Ihr Hände wurden vom Blut bedeckt, als sie sich vorsichtig nach oben drückte. Fragen, was mit den beiden Inu-Youkai geschehen war, würde sie nicht. Dies würde gegen jegliche höfische Etikette verstoßen. Außerdem konnte sie sich aus der Bemerkung des Inu no Taishou bereits denken, was mit den Zweien geschehen war. Ihr Herz setzte einen kurzen Moment aus. Nicht aus Trauer. Nein. Trauer empfand sie für diese beiden Inu-Youkai bestimmt nicht. Sie hatten sie eiskalt getötet. Sie, die sich bereits als Kinder gekannt hatten. Ohne nur ein Wimpernzucken hatte Tsuyu ihr die Kehle zerfetzt. Der Hunger nach macht hatte ihren Verstand vernebelt. Es wäre zu gefährlich gewesen, sie am Leben zu lassen. Eine zu große Gefahr hätten sie für den gesamten Clan dargestellt. Es war eher Erleichterung darüber, beide nicht mehr sehen zu müssen sowie etwas Mitleid. Mitleid im Bezug auf ihre Dummheit. Personen näherten sich. Allen voran Inu Yasha, gefolgt von Kagome. Sayaka verneigte sich umgehend, bevor sie wieder aufsah. „Sayaka?“, besorgt wurde sie von Kagome gemustert. „Es freut mich zu sehen, dass euch und Shinji nichts passiert ist, Kagome-sama!“ Innerlich schüttelte Kagome ihren Kopf. Aber sie hielt ihren Mund. Nicht, dass ihre Kritik noch als Beleidigung aufgenommen werden würde. Sayaka hatte sich für sie geopfert. Sie war froh, dass Sesshomaru sie wieder ins Leben zurückgeholt hatte. Die Gedanken der Miko wurden in eine völlig andere Richtung gelenkt, als der Taishou das Wort wieder an sich nahm. „Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren. Ein Bote wurde geschickt. Die Dreigipfelburg braucht dringend Unterstützung!“ Sesshomaru wusste, würden sie jetzt nicht umgehend reagieren, würde Takako den Großteil des Landes übernehmen, würde dann höchstwahrscheinlich übermächtig sein. Selbst für den Inu-Youkai-Clan. Zu dieser Bedrohung durfte er es niemals kommen lassen. „Inu Yasha.“ Dessen Ohren zuckten kurz. „Ich will, dass du dich sofort zur Dreigipfelburg aufmachst. Miroku soll dich begleiten. Masao wird euch euch ein Portal schaffen. Ich werde so dann mit Masao an die Grenze zurück kehren. Kagome, du…..“ Kaum hatte er den Namen seiner zukünftigen Schwägerin ausgesprochen, fiel diese ihm auch schon ins Wort. „Ich werde Inu Yasha begleiten.“ „Was?“ Skeptisch erklang dies aus dem Mund des Hanyou. Ihm schien der Vorsatz von Kagome ganz und gar nicht zu gefallen. Und auch Sesshomaru missbilligte dieses Vorhaben. Was er auch sofort kundtun wollte, Kagome begann jedoch von neuem zu sprechen. „Inu Yasha bitte. Erinnerst du dich nicht, was….. gesagt hat. Ich soll die Macht in Akarui Kiboo weise einsetzen. Den richtigen Zeitpunkt würde ich wissen. Und das ist er jetzt. Ich fühle es.“ Ihr Verlobter schien immer noch nicht überzeugt. Daher griff sie mit ihrer freien Hand nach der seinen. „Das ist unsere Chance. Unsere Einzige. Wir können alles verändern, alles verhindern. Wir haben es ihm versprochen.“, flüsterte sie noch flüsternd hinzu. „Wir dürfen es nicht so weit kommen lassen.“ Sogleich sah sie auf den friedlich schlafenden Hanyou hinunter. Inu Yasha folgte ihrem Blick. Sanft griff er nach der Hand seines Sohnes, die in der seinen noch winziger, noch zerbrechlicher wirkte. Für Sekunden senkten sich leicht seine Lider. Er sah Shinji. Den Shinji, dem sie in der Zukunft begegnet waren. Bilder erschienen genauso schnell, wie sie wieder verschwanden. Sie konnten all die schützen, die ihnen etwas bedeuteten. Niemand würde leiden. Die Zukunft würde sich so entwickeln, wie sie es sich alle erhofft hatten. Dennoch stieß er einen unhörbaren Seufzer aus. „Keine Alleingänge. Du bleibst direkt an meiner Seite. Und wenn ich das sage, dann meine ich das auch so Kagome.“ Streng sah er sie an. Sie nahm ebenfalls den leicht drohenden Unterton in seiner Stimme war. Die Miko ließ trotzdem ein kurzes Lächeln aufblitzen. „Ich verspreche es dir!“, antwortete sie bedacht. „Und ich werde dafür sorgen, dass sie ihr Versprechen auch einhält.“ Alle Gesichter wandten sich um. Dort in den Überresten des einstigen Türrahmens stand „Kikyo-chan?!“ Die Überraschung war in aller Augen zu lesen. Selbst Sesshomaru schien für Sekunden völllig perplex. Was machte sie hier? „Ich habe mir Sorgen gemacht!“, kam prompt die Antwort. Kikyo wusste, dass diese Frage als nächstes gefolgt wäre. Auch wenn sie nur die halbe Wahrheit ausgesprochen hatte. Doch mehr brauchte sie jetzt nicht preiszugeben. Sie fühlte den eiskalten Blick des Inu no Taishous, der sich allen Anschein in sie hineinfressen wollte. Doch sie versuchte diesen so gut wie möglich zu ignorieren. Der Inu-Youkai machte sich hingegen seine eigenen Gedanken. All das hier gefiel ihm ganz und gar nicht. Weder dass Kagome mit aufs Schlachtfeld zog, noch dass Kikyo so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Was ging hier vor? „Wir sollten keine Zeit mehr verschwenden!“, warf Miroku ein. Die Gruppe konnte nur zustimmen. „Sayaka!“ Die Inu-Youkai sah auf. Inu Yasha, der jetzt Shinji auf dem Arm trug, trat an sie heran. „Hier. Nimm ihn bitte.“ Sogleich lag der kleine Hanyou in ihren Armen. Unwissen, was nun folgen sollte, betrachtete sie das winzige Glöckchen, dass ihr der Prinz der westlichen Länder entgegen hielt. „Das ist ein em-ba. Ein Windglöckchen. Läute es sobald wir das Schloss verlassen haben. Eine Elfe mit dem Namen Buron wird umgehend erscheinen. Geh mit ihr. Sie wird euch an einen sicheren Ort bringen.“ Sayaka nickte. „Ich werde Shinji-sama bis zu eurer Rückkehr hüten.“ Sei verneigte sich. Als sie sich wieder aufrichtete, stand Kagome vor ihr. Ihr Gesicht neigte sich nach vorne: Ihre Lippen hauchten einen Kuss auf weiche Babyhaut. „Wir werden unser Versprechen halten mein Herz.“ Was meine Kagome nun damit wieder. Skepsis legte sich in Sesshomarus Blick, schritt dann jedoch als erste in Richtung Schlosshof. Inu Yasha gestellte sich zu ihm, in dem Bewusstsein, dass sein Bruder von ihm eine Antwort erwartete. „Ich werde dir später alles erklären.“, gab er von sich. Kein weiteres Wort fiel mehr. Die Mienen der beiden Brüder verdunkelten sich gleichzeitig, als sie den Schlosshof betraten. Jetzt standen sie hier. Bedrohliche Wolken türmten sich am Himmel. Es würde nicht mehr lange dauern und die dicke Wolkendecke würde reisen und die angesammelten Wassermassen auf sie hernieder prasseln. Kikyos Augen wollten sich nicht abwenden. Stur starrte sie in den schwarzen Himmel hinauf, der für sie unendlich tief zu sein schien. So sehr wünschte sie sich einen Stern zu erblicken. Doch dieser Wunsch würde ihr wahrscheinlich nicht erfüllt werden. Leicht verbittert, wandte sie sich jetzt doch ab, ließ ihren Blick über die Anwesenden gleiten. Die Anspannung aller war deutlich zu spüren. So sehr, dass die eigene Anspannung darin versank. „Dann gehen wir!“ Das erste Mal seit dem sie hier angekommen war, drehte sie sich um, sah Sesshomaru direkt in die Augen. Ein kurzer Augenkontakt, bevor dieser wieder abbrach. Sie spürte Tränen in ihren Augen aufsteigen. Schnell stieß sie diese zurück. Nein. Nicht jetzt. Es würde sie noch mehr Kraft kosten, wenn sie ihren Tränen jetzt freien Lauf gewährte, als wenn sie diese unterdrückte. Masao hatte bereits ein Portal erschaffen. Jene, die Inu Yasha zur Dreigipfelburg begleiten würden, traten näher. So auch sie. Eine bleierne Schwere breitete sich in ihr aus, als sie einen Schritt nach vorne trat. Einige waren bereits hindurch getreten. Jetzt waren Inu Yahsa, Kagome und sie an der Reihe. Ohne ihren Kopf zu wenden, sah sie zur Seite, erfasste noch einmal Kagome, bevor sie ihre Augen schloss. „Kikyo-chan es gibt einen Grund, warum du wieder erweckt wurdest. Auch wenn es Anfangs den Anschein hatte, dass du nur zurückgeholt wurdest, um die Shikon no Kakera suchen zu können und Inu Yasha zu töten, so glaube ich, dass dir damit auch eine zweite Chance gewährt wird. Nutze diese. Werde endlich glücklich.“ Glücklich!, murmelte sie halb in Gedanken, halb in Worten. Ja, hatte sie nicht das Recht darauf, dieses Glück wenigstens einmal richtig zu spüren? Sie ballte kurz ihre Faust, sah noch mal auf, wirbelte dann blitzschnell herum. Denn in diesem Moment, in diesem winzigen Moment, der ihr noch blieb, hatte sie einen Entschluss gefasst. Mit eiligen Schritten trat sie auf Sesshomaru zu, der derzeit überhaupt nicht nachvollziehen konnte, was gleich geschehen würde. Noch bevor er richtig darüber nachdenken konnte, hatte die Miko bereits ihre Arme um seinen Hals geschlungen, weiche sanfte Lippen, berührten die seinen. Auch wenn es nur für Sekundenbruchteile war, so kam es ihm vor, wie ein Blitzschlag, der sich mit einem Kribbeln durch seinen gesamten Körper kämpfte. Doch Zeit zum Erwidern blieb ihm nicht, da sich Kikyo schon wieder löste, ihm ein zärtliches Lächeln schenkte, bevor sie sich von dem Dai-Youkai abwandte, auf das immer noch offene Portal zuschritt. Ihr Herz pochte, ihr Blut rauschte in ihren Ohren. Doch störte sie das nicht. Es war angenehm. Nun war sie bereit, ihre Pflicht zu tun. Denn sie hatte das Glück seid so langer Zeit endlich wieder verspürt. Und dieser Moment würde immer in ihrem Herzen bleiben. Sie verschwand mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Sesshomaru schien wie erstarrt. Inu Yasha eher geschockt. Mit geöffnetem Mund starrte er zu seinem Bruder, nachdem er Kikyo Schritt für Schritt gefolgt war, bis sie durch das Portal getreten war. Was bei allen Göttern, war da gerade passiert? Hatte er etwas nicht mitbekommen? Das…..das……das…… Jetzt begann er schon innerlich zu stottern. „Inu Yasha!“ Kagomes Stimme holte ihn aus seinen Gedanken. „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.“ „Ja….ja, du hast Recht.“ Sie griff nach seiner Hand, zog ihn mit sich. Dabei besah er sich seine Verlobte genau an. Diese schien gar nicht überrascht zu sein. Ein leichtes Lächeln legte sich sogar auf ihre Lippen. Wenn er dies richtig deuten würde, dann, dann „Du wusstest es!“, stieß er perplex und anscheinend völlig überfordert hervor, bevor er ebenfalls von der kurzen Schwärze empfangen wurde. Ohne jegliche Regung zu zeigen wandte sich auch der Inu no Taishou um. Niemand würde es wagen ihn hierauf anzusprechen. Und auch er musste seine Gedanken über das gerade geschehene zur Seite schieben. Ein Kampf stand bevor. Der alles entscheidende Kampf. ~ „….gome!“ Kaum waren sie durch das Portal getreten, verstummte die Stimme des Hanyous. Kagome hielt für Sekunden die Luft an, bevor sie schnappend ihre Lungen wieder mit Sauerstoff füllte. Flammen in den verschiedensten Rottönen züngelten in den pechschwarzen Himmel. Hässliche Fratzen, die ihnen glühend heiß entgegen schlugen. Die Wolken schienen pure Asche auszuspeien, die sich lautlos über die regungslosen Körper legte. Der kalte Hauch des Todes setzte sich in jeder Nacken, sobald das Auge das Schlachtfeld erblickte. Hilflose Schreie, getränkt in Verzweiflung erklangen. Kampfgeräusche, die durch die schiere Anzahl nicht zu definieren waren. Der Geruch von Blut schien übermächtig zu sein. Brachte einen zum Taumeln. Die Erde wurde von Explosionen immer wieder erschüttert. Trotz dieses markerschütternden Bildes strahlte die Dreigipfelburg, die das Zentrum dieses Schauspiels darstellte, immer noch eine innere Ruhe aus, die auf die Erschienen bizarr wirkte, fast krotesk. Sah so das Ende der Welt aus?, stellte sich die junge Miko hierauf die Frage. Eine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Es wird nicht mehr lange dauern und sie werden die Burg stürmen.“, warf Miroku ein. Inu Yasha konnte nur zustimmen. Daher mussten sie jetzt handeln und das schnell, daher „Um diesen Krieg endgültig zu beenden, müssen wir so schnell wie möglich Takako ausfindig machen und töten.“ Ja, dass war ihr Ziel. Nur so konnten sie all dem hier endlich ein Ende setzten.“ Kaum hatte Inu Yasha dies ausgesprochen, richtete sich sein Blick hinter die feindlichen Linien. Er konnte Takako zwar aus dieser Entfernung nicht wittern. Doch wusste er, dass sich Narakus Sohn dort hinten in den Tiefen seines Heers verbarg und abwartete. „Er ist da.“ Kagome wandte sich ebenfalls in die Richtung, in die Inu Yasha blickte. „Ich fühle ihn. Ihn und das Shikon no Tama.“, gab sie in dunkler Stimmlage von sich. Und die Miko spürte nicht nur ihn. Auch Mugi und Korin waren doch. Beide waren an Takakos Seite. „Und sie wissen bereits, dass wir eingetroffen sind.“, sprach Kikyo bedacht. Und dies würde ihre Chance sein. Denn Takako würde herausfinden wollen, was in den Gängen unterhalb des Schlosses geschehen war. Ein weiterer Vorteil. Denn er würde ihnen somit entgegen kommen. Und sobald sich die Möglichkeit ergeben würde, würden sie ihn vernichten. „Gehen wir!“ „Inu Yasha warte.“ Der Hoshi packte den Hanyou an der Schulter. „Miroku wir haben keine Zeit mehr. Wir müssen uns beeilen.“, knurrte er hierauf leicht gereizt. „Das weiß ich selbst. Aber schau….“ Auch wenn er es eigentlich nicht wollte, so folgten die goldgelben Augen des Prinzen der westlichen Länder der Handbewegung von Miroku. Er sah jene, die versuchten die Dreigipfelburg mit ihrer noch zur Verfügung stehend Kraft zu verteidigen und jene, die bereits die Hoffnung aufgaben, sich zurück zogen und flüchteten. Versuchten ihr eigenes Leben zu retten. Sie ließen die, mit denen sie bis jetzt Seite an Seite gekämpft hatten im Stich. „Wir können sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.“ Sango hob ihren Kopf, blickte Inu Yasha entgegen. „Miroku und du, ihr habt einen Großteil dieser Menschen, Youkai und anderer Wesen geführt. Es…..“ „Es wird nichts ändern, wenn wir jetzt wieder erscheinen Sango!“, warf der Hanyou ein. „Doch, das wird es.“ Verwundert über diese Worte, sah er seine Verlobte an. „Jedes Wesen, egal wie stark oder schwach es ist, braucht ein Licht, auf das es vertrauen kann, aus dem es seine Kraft schöpft. Sango-chan hat Recht mit ihrer Äußerung.“ Inu Yasha schloss kurz die Augen. Die Schreie schienen hierdurch noch intensiver, ließen ihn aber auch wieder zur Besinnung kommen. Sie hatten Recht. Auch wenn er seinen Sohn vor der Zukunft bewahren wollte. Er konnte dafür nicht unzählige opfern. „Dann sollten wir uns endlich einmischen.“ „Bleibt zusammen. Sobald sich die Situation entschärft hat, nehmen wir unser eigentliches Ziel in angriff.“ Alle nickten. Die Anspannung wurde hierdurch noch deutlicher zum Ausdruck gebracht. Sie standen immer noch in Deckung. Bäume, die bis jetzt noch nicht in das Schlachtfeld miteinbezogen worden waren, dienten derzeit noch als Schutz. Denn in diesen Kampf durften sie nicht planlos stürzen. Denn dies würde nicht nur für sie eine Gefahr darstellen. Sie mussten bedacht vorgehen, auch wenn es ihnen noch zu schwer fiel, nicht sofort einzugreifen. Inu Yasha hob seinen Kopf, schnüffelte von neuem. So nah am Geschehen war es ihm eher möglich Gerüche zu sortieren und zu zuordnen. Sota wandte sich mit leicht geschocktengeweiteten Augen von einer Seite zur anderen. Solche Szenen kannte er nur aus Filmen. Nie hätte er geglaubt einmal mitten drin zu stehen. Yu starrte stur zu Boden. Ihr Herz pochte hart gegen ihre Brust. Ein Rauschen tobte in ihren Ohren, so laut, dass die anderen Geräusche um sie herum fast verstummten. „Werdet ihr es schaffen?“ Kagome musterte die beiden besorgt. Sota zuckte leicht zusammen, fokussierte nochmals das Schlachtfeld, bevor er absah, seiner Schwester entgegen blickte. „Ich werde dir und Onii-chan beistehen, Onee-chan.“ Kagome bemerkte zugleich die Entschlossenheit in den Gesichtszügen von Sota, die sie zuvor in dieser Art noch nie an ihm gesehen hatte. Ihr wurde zum ersten Mal bewusst, dass auch er ab jetzt für den Rest seines Lebens von der Sengoku Jidai geprägt war. Da Yu noch nicht geantwortete hatte, sprach die Miko nochmals ihren Namen. „Yu-chan?!“ Sekunden vergingen. Das junge Mädchen sah immer noch unter sich. Sie hatte Kagomes Stimme gehört. Klar und deutlich, aber….. Zwei Hände griffen nach den ihren. „Yu-chan!“ Nur ein leises Flüstern, doch erreichte dieses genau das, was es wollte. Zögerlich hob die Angesprochene ihr Gesicht. „Ich kann Nii-chan zurückholen?“ Dabei sah sie prüfend in Kagomes braune Augen, die auf direkter Höhe mit der ihren waren. Tief blickte sie in diese für sie erscheinende Unendlichkeit voller Energie und Zuversicht. „Nur ich bin dazu in der Lage!“, sprach sie. Doch dieses Mal klangen ihre Worte nicht unsicher, sondern waren voller Überzeugung. Diese Worte gaben ihr Kraft. Kagome schloss ihre Arme um Yu. Legte ihren Mund an deren Ohr. „Nu du kannst es schaffen. Nur noch du bist in der Lage zu seinem Herzen vorzudringen. Hab vertrauen!“ Kurz weiteten sich karamellfarbenen Augen, bevor sich ein Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete. Ja, sie war Mugis einzige Hoffnung. „Ich werde alles geben.“ Damit trat sie einen kleinen Schritt von Kagome zurück, die ihr nochmals ermutigend zulächelte. Kikyo, die etwas abseits der Gruppe stand spürte den stärker werdenden Wind, der ihr schwarzes Haar aufwirbelte. Die Miko genoss noch einmal das Gefühl, was es auf ihrer Haut auslöste, dieses angenehme Kribbeln. Tief sog sie die Luft um sich herum ein. Sachte, mit leicht zittrigen Händen strich sie sich einen Strähne zurück, ihr Blick festigte sich und sie griff mit nun ruhiger Hand nach ihrem Bogen, den sie geschulter hatte. „Alles in Ordnung?“ Sie neigte ihren Kopf zur Seite. Sango hatte die Frage gestellt. Kagome schaute hierauf ebenfalls in ihre Richtung. Ein Lächeln, das fast befreiend wirkte, strahlte den zwei Frauen entgegen und verwirrte sie zugleich. „Es ist alles in Ordnung.“ Sangos Augen zuckten dennoch noch einmal zu der Miko, bevor sie Kohaku nochmals einen zuversichtlichen Blick zuwarf. Sie schöpfte förmlich Kraft aus dem Augenkontakt mit ihrem kleinen Bruder. Ja, sie würden es schaffen. Alle gemeinsam würden sie das Ende des Kampfes erleben. Da war sie sich nun ganz sicher. Eine Hand streifte zärtliche ihren Rücken. Diese Gefühl, so bekannt. Sie wollte sich umdrehen, demjenigen ins Gesicht schauen, als…. Ein Horn gewann die Aufmerksamkeit der Taijiya. Laut überdeckte sein Ruf den Kampf. „RÜCKZUG! Die Burg ist verloren!“, schallte es über das Schlachtfeld. Für Sekunden schien der Kampf einzufrieren. Jeder zu realisieren, was er gerade gehört hatte. „Verdammt.“, knurrte Inu Yasha, als er die Ersten bemerkte, die ihre Waffen fallen ließen und begannen zu rennen. Weitere folgten. Ab diesem Moment schien alles in Zeitlupe zu verlaufen. Gemeinsam trat die Gruppe aus ihrer Deckung hinaus und ging zum Angriff über. „HIRAIKOTSU!“ Sangos mächtige Waffe brach in die Reihen des Feindes vor. Geschickt eilte Inu Yasha an die Stelle heran, an der die Verteidigung noch zum Teil stand. Nicht alle waren dem Ruf gefolgt. „KAZE NO KIZU!“ Die gewaltige Attacke brach hervor und zerriss zugleich eine Scharr von Youkai, die sich formiert hatten. Kämpfer, die fliehen wollten, wandten sich wieder dem Kampf zu. Ihre Augen rissen auf, als sie erkannten, wer ihnen zu Hilfe geeilt war. Und schon erklang ein neuer Ruf. „Haltet die Linie! Gebt nicht nach!“ Miroku schlug zugleich mit seinem Sojaku zu um seine Worte zu bekräftigen. „DAS IST EIN BEFEHL!“ „Jawohl!“ Der Feind schien nun völlig überrumpelt. Innerhalb weniger Sekunden zerschlug sich ihr Vorteil im Wind. Wie besessen stellten sich die Krieger ihnen wieder entgegen. „Sango!“ Die Taijiya wandte sich dem Hanyou zu. „Übernimm mit Kirara die Angriffe aus der Luft. Kagome und Sango werden dir Deckung geben!“ „Hai!“ Und schon schwang sie sich auf die Neko-Youkai, die sich fauchend in die Lüfte erhob. Kagome, die gerade einen Youkai mit ihrem Katana niederstreckt hatte, packte ihren Bogen. Kikyo hatte ihren bereits bestückt. „IKE!“ Die Miko spannte die Sehen ihres Bogens bis zum Äußersten und ließ blitzartig los. Sango schickte von neuem ihren Hiraikotsu los. Auch hier oben schien Takakos Heer völlig üüberfordert. Yu setzte geschickt ihren Akku ein. Sota und Kohaku flankierten sie. ~ „Noburu-sama!“ Der Löwen-Youkai sah auf. „Uns wurde soeben berichtet, dass wir wieder die Überhand gewinnen. „Was ist passiert?“ „Inu Yasha-sama! Sie sind alle zurückgekehrt!“ Ein kurzes Lächeln legte sich auf Rujes Lippen. „Mein Enkel?“ Er kämpft mit Sesshomaru-samas Heer an der Grenze zu den westlichen Ländern.“ „Wir sollten sie jetzt unterstützen.“ ~ Inu Yasha-sama. Miroku-sama.“ Beide sahen kurz über ihre Schulter zurück. Kurai kam sie zugeeilt. „Wir können sie allmählich zurück drängen. Die Adler werden Sango-sama unterstützen. Sie sind wieder einsatzfähig.“ „Gut. Werdet ihr es ab hier ohne uns schaffen?“ Kurai musterte die beiden hierauf fragwürdig und zugleich leicht geschockt. „Wollt ihr uns jetzt verlassen?“ „Nein, das nicht. Wir werden hinter die feindlichen Linien gehen. Der Gesichtsausdruck des Youkai änderte sich von fragen zu purere Skepsis. Hatte er gerade richtig gehört. „Verzeiht Inu Yasha-sama, aber….“ „Keine Erklärungen. Nicht jetzt!“, gab Inu Yasha sofort zurück und der Youkai nickte. Er hatte dem Befehl eines obersten Befehlshabers folge zu leisen. „Dann lasst mich für euch die schwächste Stelle ausfindig machen. So gelangt ihr schneller voran.“ Der Hoshi stimmte zu. „Samui!“ Ein Falke setzte sich auf Kurais Schulter nieder. „Ich gehe davon aus, dass du alles mit angehört hast.“ „Ja.“ „Dann geh und beeil dich.“ Damit erhob er sich mit einem kräftigen Flügelschlag. Ein lautes Brüllen ließ den Hanyou seien Kopf zur Seite neigen. Zwei tiefblaue Augen blickten ihm entgegen, er nahm ein leichtes zunicken wahr, bevor er wieder absah. Samui war zurück. „Am südlichen Rand haben sie eine Schwachstele. Von dort aus könnte ihr am besten vorstoßen.“ „Dann los!“ ~ Takako-sama!“ Schwer atmend rannte der Youkai Richtung Zelt, riss den Stoff, der den Eingang verdeckte zur Seite. „Verzeiht Takako-sama, aber die Späher berichten davon, dass eine Gruppe von Kämpfern auf dem Weg zu euch ist. Es ist…….“ Weiter kam er nicht. Tot sackte er zusammen. „Die Nachrichtenübermittlung ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Oder bist du anderer Meinung Takako?“ „WAS?“, stieß der Hanyou überrascht hervor, als er Inu Yasha erkannte. Wie war das möglich? Er hatte nichts wahrgenommen? Doch er fasste sich schnell wieder. „Sieh an, der Prinz der westlichen Länder. Was verschafft mir diese Ehre?“ „Stell nicht so dumme Fragen!“, presste Inu Yasha bereits mit gereizter Stimme hervor. „KAZAANA!“, ertönte, Wind zog auf und sie standen im Freien. Takako erkannte seinen Hauptmann, der mit gezogenem Schwert vor dieser Taijiya stand. Sango hielt Hiraikotsu schützend vor sich. „Sieh an. Du hast deinen gesamten Hofstaat mitgebracht. Selbst deine reizende Verlobte.“ Seine Augen fixierten Kagome. Doch Inu Yasha versperrte ihm umgehend die Sicht. „Jetzt bringen wir die Sache ein für alle mal zu Ende du Dreckskerl.“ Ein hämisches Grinsen legte sich auf das Gesicht von Narakus Sohn. „Das Grinsen wird dir noch vergehen Takako. Du kannst keinerlei Hilfe erwarten. Niemand wird uns stören. Auch wenn du nichts wahrnimmst, so umgibt uns alle hier ein Bannkreis. Niemand kommt hier heraus und niemand herein.“ Das Grinsen erstarb, was für Kagome eine Genugtuung war. Takakos zuckten zu Korin, erkannten dort ein zögerliches Nicken und eine Spur von Angst. Es wurde also tatsächlich ernst. Für ihn jedoch keinen Grund zur Beunruhigung. „Dann wollen wir die Sache etwas interessanter gestalten.“ Kaum gesagt, streckte er seine Handinnenfläche nach vorne aus. Die Erde begann leicht zu vibrieren, winzige Steine zersprangen regelrecht. Sota sprang zurück. Dort, wo er gerade noch gestanden hatte, löste sich sein Schatten vom Boden. Und nicht nur bei hm. Jeder seiner Begleiter stand plötzlich seinem eigenen Schatten gegenüber. Ein gehässiges Auflachen drang aus Takakos Mund, als er sein Schwert zog. Korin trat zurück. Sie würde sich aus allem heraus halten. Mit einem Aufschrei legte Mugi los, hechtete auf Sota zu, der sich gerade gegen den Angriff seines Schattens zur wehr setzte. „OUTOTO-CHAN!“ Kagome duckte sich, entkam somit ihrem Schatten, der aber sofort die Verfolgung aufnahm, aber nicht weit kam. „Ich werde mich um dich kümmern, um euch beide.“ Kikyo umschloss ihren Bogen, fixierte Kagomes sowie auch ihren Schatten. Was glaubte Takako, mit wem er es zu tun hatte? Sie war einst die Hüterin des Shikon no Tamas gewesen. Damit würde sie nie und nimmer gesiegt werden. Mugi riss sein Schwert nach oben, wollte zuschlagen, als er nach wenigen Sekunden ein Widerstand spürte. „Nii-chan, nicht!“ Sein eisiger Blick glitt hinab. „GEH MIR AUS DEM WEG!“, brüllte er. Doch Yu reagierte nicht, sprach weiter. „Ich bitte dich Nii-chan. Komm zurück.“ Sie spürte umgehend einen harten schlag gegen ihre Schläfe, prallte auf dem Boden auf. „Dann stirbst du jetzt als Erste.“ Doch statt seinen Worten taten folgen zu lassen, setzte er zurück, spürte einen Luftzug, der vorüber zog. Kagome stand wenige Schritte entfernt, ihren Bogen vor sich. Mugi konzentrierte sich sofort nur noch auf die Miko. „Kago-chan!“, flüsterte er. Sein Gesicht war in diesem Moment eine Fratze aus Zorn, Enttäuschung und Hass und doch lag Liebe in seinem Blick. Eine Mischung die extrem gefährlich war und Kagome Unbehagen bereitete. Sie eilte nach vorne, zog Yu zu sich, um sofort wieder Abstand zu gewinnen. Takako stand unterdessen mit Inu Yashas Schatten an seiner Seite, jetzt wieder völlig regungslos vor dem Hanyou. Es hatte bereits mehrere Schlagabtausche gegeben. Takako sowie Inu Yasha waren verwundet. Keiner schenkte dem anderen etwas. Dafür hatten sie keinen Grund. Jeder wollte den anderen töten. Inu Yashas Augen glitten umher. Wer von den beiden würde als erstes angreifen? Staub wurde aufgewirbelt. Jede Faser seines Körpers war zum reisen angespannt. Ein Handzucken des Schattens verriet ihn. Der Inu-Hanyou riss Tessaiga nach oben, wehrte somit den Angriff des von Takako geschaffenen Wesens mit dessen Nachahmung von Tessaiga ab. Auch wenn er nicht in der Lage war die Attacken Tessaigas auszuführen, musste er doch höllisch auf diesen achten. Kaum dass er den Schatten zurück gedrängt hatte, musste er bereits einem Youki-Angriff seitens Takako ausweichen. Eine tiefe Furche wurde in die Erde gerissen. Doch Inu Yasha antwortete hierauf sofort. „KAZE NO KIZU!“ „Hiraikotsu!“ Beide Knochenbumerange prallten aufeinander, wurden in gegensätzliche Richtungen geworfen. „Kirara!“ Sango griff nach dem Nackenfell ihrer ständigen Begleiterin, schwang sich auf deren Rücken. Schnell schoss Kirara über den Boden, beide Schatten immer im Auge. Der Schatten der Taijiya wollte sich ebenfalls auf die Nachahmung der Neko-Youkai schwingen. Sango war jedoch schneller, bückte sich bereits nach ihrer Waffe, als „Sango, hier rüber!“ Sie blickte zurück. „Hoshi-sama!“ Ihre Augen glitten weiter und sie hatte verstanden. “Kirara los!” Damit stieg die Neko-Youkai höher. Die Schatten folgten, wie erwartet. Das Ziel war erfasst und Sango drückte ihren Oberkörper enger an Kiraras Rücken, während diese zum Steilflug hinab ansetzte. Knapp schossen sie an Mirokus Schatten vorbei. Darauf hatte der Hoshi gewartet. Noch während sich die Taijiya mit der Neko-Youkai in gerader Linie auf ihn zu bewegten, streckte er seine rechte Hand aus und rief. „KAZAANA!“ Sango spürte den Sog, der nach ihnen greifen wollte, sie in die Dunkelheit ziehen wollte. Doch soweit würde es nicht kommen. Kirara setzte auf dem Boden auf, um sich zugleich kräftig mit ihren Hinterbeinen abzustoßen. Fast senkrecht schossen sie wieder in den Himmel auf. Kaum hatte sich das Tempo verringert blickte Sango hinab, konnte nur noch erkennen, wie der Hoshi sein Kazaana wieder verschloss. Umgehend war sie an seiner Seite. Sie bemerkte sofort seinen verkniffenen Gesichtsausdruck, legte ihren Hand auf seinen Arm. „Jaki?!“ Er nickte einfach nur stumm, wechselte dann das Thema. “Geh deinem Bruder zur Hand. Ich helfe Kikyo-sama.” Sota, Kohaku, Yu und Kagome quälten sich derzeit mit drei Schatten und einem wahnsinnig gewordenen Mugi. Wie von Sinnen attackierte Takakos Hauptmann jeden, der sich ihm näherte. Sie konnten derzeit nichts anders tun als auszuweichen und abzuwehren. „Hiraikotsu!“ Dicht über dem Boden brach der Knochenbumerang zwischen Kohaku und seinem Schatten durch. „Aneue.“ Diese eilte neben Sota. „Geht es euch gut?“ „Ja.“; kam es von beiden Jungs gleichzeitig. Kagome wehrte gerade einen Angriff von Yus Schatten ab, schlug mit ihrem Bogen nach diesem, als Sango sich einmischte, sich direkt vor die Miko stellte. „Kagome-chan, Kohaku, Sota und ich kümmern uns darum!“ Sie deutete mit dem Kopf auf das Problem. „Geh du zu Yu.“ „Sicher?“, entwich es der Hüterin. „GEH!“ Auch wenn Sango barsch geklungen hatte, lag ein Lächeln auf deren Gesicht. „Seid vorsichtig!“ und schon lief sie in einem kleinen Bogen an Sango vorbei, auf Yu zu. Der Schatten wollte ihr nach, doch Sango griff an. Kagome rannte, Akariu Kiboo fest umschlungen. Sie hörte Yus Stimme, die beharrlich auf ihren Bruder einredete. Doch die Wörter schienen ihn nicht zu berühren. Statt dessen machte er sich für seinen nächsten Angriff bereit. Und Kagome hatte mit ihrer Beobachtung Recht. Er deutete mit Fhunns Schwertspitze auf Yu. „Nein!“, stieß die Miko noch leise hervor, schlug mit ihrem Katana einen Halbkreis von links nach rechts. „YU-CHAN RUNTER!“ Das Mädchen tat, wie ihr geheißen. Kaum, dass sie die Attacke über sich verspürte, riss sie ihren Kopf wieder nach oben, sah wie Mugis Angriff abprallte und den ihn nur haarscharf verfehlte. Yu rappelte sich auf. „Kagome-chan?“ „Ich bleibe bei dir.“ Sie zwinkerte. Inu Yasha blockte mit Tessaiga Takakos Angriff ab. Metall traf Hart auf einander. Die Klingen rieben sich fast auf. Aus dem Augenwinkel nahm er seinen Schatten wahr. Sofort zog er eine Hand von Tessaigas Schaft zurück, verpasste dem verhassten Hanyou einen Faustschlag mitten ins Gesicht, um gleich darauf den zweiten Angriff entgegen zu wirken. Doch der Schatten schien damit gerechnet zu haben, wich zurück. Inu Yasha folgte. Er würde dieses Ding jetzt endgültig fertig machen. Ein lautes Knurren entwich ihn, als er sich auf die dunkle Masse stürzte. Yu setzte gerade von neuen ihren Akuu ein, als etwas Kagomes Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie hob ihren Kopf an. Dort über ihr befand sich Takako, seinen Rücken ihr zugewandt. Er schenkte ihr keinerlei Beachtung, war völlig auf Inu Yasha fixiert. Ihr Griff um Akarui Kibbo wurde stärker, schmerzte sie fast. Doch mit dieser Geste bracht etwas hervor. Sie spürte fremde Macht, die sich in ihrem Katana ausbreitete. Warmer Wind kam auf, streich um sie herum. Eine Stimme, die zu ihr heran getragen wurde. „Nun tragt ihr eine der größten Mächte auf Erden bei euch. Achtet gut auf diese. Denn dies wird eure einzige Möglichkeit sein, Takako zu schwächen, um ihn dann endgültig zu vernichten.“ „Sagt, wie werde ich sie aktivieren können?“ „Ihr werden den richtigen Zeitpunkt erkennen, doch wählt bedacht. Denn ihr habt nur diese eine Möglichkeit.“ Ja, sie wusste es. Es war so weit. Jetzt in diesem Moment. Ihre Augen festigten sich. Kagome hob vorsichtig Akarui Kiboo. Kikyo bemerkte dies, hielt in ihrer Bewegung inne. Auch ihr war der kurz aufgeflaute Wind nicht entgangen. Sie nahm das Kampfgeschehen nicht mehr richtig wahr. Nicht einmal wie Miroku sie zur Seite stieß. Sie sah nur noch ihre Widergeburt, Akarui Kiboo, dessen Klinge begann hell zu erstrahlen, fast durchsichtig wurde wie Glas. Der Moment der alles entscheiden würde, war da. Sie musste zu ihr. „Ohne euch, wird sie es nicht schaffen!“ „Ich würde sie niemals im Stich lassen. Denn sie ist…“ „Euer zweites Ich!“ „Ja!“ Kagome hatte ihren Arm hoch über ihren Kopf erhoben, wollte ihr Katana hinab gleiten lassen, die Macht, die sich in der Klinge angestaut hatte, endlich frei lassen, als sie eine Hand spürte, die sich um die ihre schloss. Irritiert sah sie zur Seite. „Kikyo-chan?“ „Gemeinsam Kagome-chan.“, sprach diese leise und lies ihren Arm zusammen mit Kagomes hinab gleiten. Instinktiv schlugen sie in der Luft ein Kreuz und die Macht brach ungebremst hervor, schoss auf Takako zu. „Takako pass auf!“, schrie Korin entsetzt, die jetzt erst erkannt hatte, was dort vor sich ging. Doch als sich der angesprochene Hanyou endlich umwandte, hatte das helle Licht ihn bereits erreicht, umschlang seinen Körper. Er spürte ein schmerzhaftes Pochen. Es kam ihm so vor, als würde ihm gerade sein Herz heraus gerissen. Jede Faser seines Körpers schien in Flammen zu stehen, sein Blut schien zu kochen. Inu Yasha stieß sich in diesem Moment vom Boden ab. „Das ist dein Ende.“ Als er auf gleicher Höhe mit dem Hanyou war, waren seine Augen erfüllt von Hass für seinen Gegenüber. „KONGOSHOHA!“ Kikyo seufzte erleichtert auf, als sie bemerkte, wie die Kraft begann sie zu verlassen. Sie schwankte, ihre Beine knickten ab. Sie verlor hierauf ihr Gleichgewicht, drohte nach hingen zu fallen. „KIKYO-CHAN!“ Sofort wandten sich alle in die Richtung aus der die Stimme erklungen war. Alle Schatten hatten sich ins Nichts aufgelöst. Sie erblickten Kagome, die auf dem Boden saß. Kikyos Kopf auf ihren Schoß. Der Miko schien das Atmen schwer zu fallen. Mugi sah hinauf, sah wie sich die Überreste seines Herrn in alle Himmelsrichtungen zerstreuten. Er, Takako war tot. Das würden sie ihm büßen. Er würde sich rächen. Und mir ihr würde er anfangen. Kagome, die nicht auf Mugi achtete bemerkte nicht, wie Mugi Fhunn zu sich zog und auf sie zustürmte. „NEE-CHAN!“, stieß Sota entsetzt hervor. „KAGOME!“ Inu Yasha begann zu rennen. Die Miko drehte ihren Oberkörper, sah mit entsetzten, wie nah Mugi bereits an sie heran gekommen war. Ohne weiter zu zögern, beugte sie sich nach vorne, legte schützend ihren Körper über den von Kikyos und kniff die Augen zusammen. Doch noch bevor der Hauptmann die Miko erreichte, traf die Spitze von Fhunn auf widerstand. „OH MEIN GOTT!“ Sango ließ Hiraikotsu fallen. „YU-CHAN!“ * Katsuro trat einen kleinen Schritt zurück. Vor ihm kniete Dyuri umgeben von einer Lache Blut. Völlig emotionslos blickte der Ryo-Youkai auf sie hinab. Die Spitze seines Schwertes steckte immer noch in ihrem Rumpf. Er hatte gehofft, sobald er sie, die Mörderin seiner Eltern niedergestreckt hatte, würde Erleichterung über ihn kommen. Erleichterung, die seinen Schmerz linderte. Doch so war es nicht. Jetzt in diesem Moment, fühlte sich der in ihm bereits fest verankerte Schmerz noch stärker an als zuvor. Er hatte sein Ziel verloren. Der Hass, der ihn angetrieben hatte, nicht aufzugeben, hatte sich ins Nichts verflüchtigt. Nun spürte er an dieser Stelle eine Leere. Eine Leere, die er nun wieder füllen musste mit einem neuen Ziel in seinem Leben. Ein letztes Mal glitten seine Augen über die Hanyou, die ihre letzten Atemzüge tat. Mit einer schnellen Bewegung zog er seine Klinge zurück, weshalb Dyuri noch einmal kurz aufstöhnte, Katsuro ihr den Rücken zuwandte. Was sollte es noch bringen, ihren Gang in den Tod weiter zu verfolgen. Seine Trauer würde dadurch nicht gelindert werden. Das war ihm nunmehr bewusst. Sein Blick schweifte hinauf in den Himmel. Dieser hatte seine Bedrohlichkeit, die er zu Beginn der Schlacht hatte, verloren. Langsam aber stetig begann die Wolkendecke aufzubrechen, das Licht der Sterne hindurch zu dringen. Und Katsuro überfiel eine Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach Hause. Ja, es war an der Zeit nach Hause zurück zu kehren. Sesshomaru hingegen hatte sich bereits etliche Schritte von Kumaru entfernt. Tokejin steckte wieder in seinem Seidengürtel an seiner Hüfte. Der Kampf war genauso verlaufen, wie es sich der Inu no Taishou gedacht hatte. Kumaru war nichts weiter als ein Großmaul gewesen. Und auch wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, so hatte der Ausgang dieses Kampfes bereits vor Beginn fest gestanden. Denn niemals hätte eine, in Sesshomarus Augen, Kreatur gegen ihm im Kampf bestanden. Der Dai-Youkai lies seine Augen über das Schlachtfeld gleiten. Die Yoidore Tenshi zogen sich zurück. Und er hatte eine Vorahnung, dass auch die Schlacht um die Dreigipfelburg bereits beendet war. ~ „YU-CHAN!“ Sota konnte nicht glauben, was er gerade sah. Er hatte nur noch einen Gedanken. Er wollte zu ihr. Kohaku war unfähig irgendetwas zu tun. Das junge Mädchen krampfte vorne über. Es tat so weh. Alle Gedanken, die ihr so eben noch im Kopf herum geschossen waren, als sie sich dazwischen stellte, waren verschwunden. Der Schmerz schien alles zu verwischen. Sie spürte Blut, dass aus ihrem Körper hinaus floss und mit diesem, schien sie auch ihre Kraft zu verlassen. Ein Ziehen, das sich ausbreitete und sich immer mehr in ein Pochen verwandelte, das ihren Körper auseinander reisen wollte. Ihr Herz wollte sich allen Anschein nach überschlagen Ihr entglitt ein leises, gequältes Seufzen. Ihre zittrigen Hände umschlossen Fhunns Klinge, so, als wollte sie sich daran stützen. Langsam hob sich ihren Kopf an. Sie wollte ihrem Bruder in s Gesicht sehen. „Nii-chan.“, flüsterte sie mit brüchiger Stimme. Mugi stand regungslos da. Seine Augen waren schockgeweitet. Er fühlte, sie seine Hände begannen zu beben, sein Herz zu schreien. „Yu.“, war das Einzige, was über seine Lippen drang. Was…..was hatte er getan? Warum hatte sie das getan? Diese letzte Frage spiegelte sich in seinen Augen wieder. Woraufhin seine Schwester begann liebevoll zu lächeln. In diesem Moment brach etwas in Mugi. Etwas was für lange Zeit durch ihn selbst verbannt worden war. Wärme, die sich ohne Umschweife in seinem ganzen Körper ausbreitete. Ein ihm längst bekanntes Gefühl. Er zuckte zusammen. Tupfend berührten Fingerkuppen seine Wangen. „Es ist nicht deine Schuld Onii-chan. Ich….ich konnte doch nicht zulassen, dass……dass du Kagome-chan etwas antust. Das hättest du dir nie verziehen. Du…..du darfst dir doch nicht nicht mehr aufbürden.“ Kaum waren diese Worte über ihre Lippen gedrungen, begann ihr Körper zu zucken. Unter pfeifenden Geräuschen zog sie die Luft in ihre Lungen. Es brannte. Ihre Lider wurden so schwer. Sie wollte schlafen, nur noch schlafen. Mit letzter Kraft klärten sich ihre bereits getrübten Augen. Sie sah ihren großen Bruder nochmals vor sich. Sah seine dunkelblauen Augen. Keinerlei Hass lag mehr darin. Tränen blitzen ihr entgegen. „Du bis wieder da!“, hauchte sie glücklich. Augenblicklich gaben ihre Beine nach. Ihre Lider schlossen sich. Eine einzelne Perle löste sich von ihrer Wange, perlte auf Fhunns Klinge. „YUUUU!“ Mugi schnellte nach vorne, griff nach dem matten Körper seiner kleinen Schwester. Gleichzeitig wollte er nach Fhunn greifen, Yu endlich davon befreien, als dessen Klinge begann zu verblassen. Das glühende Rot in der Klinge erlosch. „Yu!“ Sota fiel neben das Junge Mädchen, seinen Oberkörper auf seine Hände gestützt. Sein Blick haftete auf ihrem Gesicht. Tränen brannten in seinen Augen. Das durfte doch alles nicht sein. Kagome schloss unterdessen kurz die Augen, als „Kagome-chan. Sieh hin.“ Die Miko tat, wie ihr von Kikyo geheißen. Fhunns Klinge durchzuckte ein Leuchten, das sich von dort aus in Yus Körper ausbreitete. Ein tiefes Atemgeräusch erklang. Yus Brustkorb hob sich und Fhunn fiel dumpf zu Boden. Ein Aufschluchzen erklang und Mugi schloss seine Arme um seine kleine Schwester, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, lies seinen Tränen freien lauf. Kagome atmete erleichtert auf, bemerkte wie Sota sich mit dem Handrücken über seine Augen fuhr. Ein erleichtertes Lächeln wollte sich auf ihren Lippen bilden, als……“Kikyo-chan!“ Bläuliches Licht löste sich aus dem Köper der am Boden liegenden Miko. Die Augen von Kagome waren weit aufgerissen, fixierten das größer werdende Glimmen, das immer mehr erstrahlte und begann durch die Luft zu schweben. „WAS?“, völlig außer sich sah die junge Miko auf die schimmernde Kugel, die sich ihr näherte und langsam in ihrer Brust verschwand. Eine kurze Wärme durchströmte sie. Es kam ihr so vor, als würde sie einen weiteren Herzschlag spüren, der nicht der ihre war. Und doch schlug er mit ihrem Herzen im Einklang. Sie spürte fremde Macht. Fremde Macht, die sich mit der ihren verband - mit der ihren Eins wurde. Sie wussten nicht weshalb oder wieso, doch stiegen ihr Tränen in die Augen, als sie wieder auf Kikyo hinab sah. Deren Lippen umspielten ein sanftes Lächeln. „Jetzt ist alles wieder dort, wo es hingehört. Alles ist wieder an seinem rechtmäßigen Platz!“, kam es schwerfällig von Kikyo und Kagomes Augen weiteten sich noch mehr. Sollte das wahr sein? Sollte es das sein, was sie befürchtet? Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Ihre Augen besahen sich Kikyo noch genauer, tauchten in deren Augen ein und augenblicklich erkannte sie die Wahrheit. Die Wahrheit, die ihr die ganze Zeit bewusst war, seit dem sie den Angriff gemeinsam ausgeführt hatte und jetzt erst zu ihr hindurch drang. „Nein!“, stieß sie leise und zittrig hervor. Gleichzeitig riss sie ihren Kopf nach oben. Ihre Augen suchten verzweifelt den Himmel ab. Suchten verzweifelt nach einen Shimidamachu. „Du wirst keine finden Kagome-chan! Sie werden nicht kommen!“ „Nein!“, stieß die Wiedergeburt Kikyos hierauf nochmals hervor. Sie wollte es nicht hören. Diese Worte. So endgültig und vor allem nicht aus ihrem Mund. „KIKYO!“, erklang. Die Miko neigte ihren Kopf leicht zur Seite, kniff ihre Augen etwas zusammen, um der Umgebung wieder mehr Schärfe zu verleihen. Sie erkannte flammendes Rot, silbern schimmerndes Haar. Ihr Lächeln erweiterte sich. „Inu Yasha!“, ertönte ihre schwache Stimme. Sie hatte doch richtig gehört, richtig gespürt. Langsam trat er näher an sie heran, beugte sich zu ihr hinunter und sie konnte sein Gesicht endlich klar vor sich sehen. Die Wärme seiner goldgelben Augen, die sie immer wieder gefangen nahmen, sie so sehr faszinierten. Die Kraft verließ sie immer mehr. Kagomes Schluchzen drang an das Ohr des Hanyous. Ihre weinerliche und verzweifelte Stimme. „Sie soll zurück gehen!“, wimmerte sie. „Ich will sie nicht……ich……ich brauche diesen Teil ……meiner Seele nicht……Er gehört dir……HÖRST DU!“ Kagomes Schultern bebten, ihre Hände hielten fest die von Kikyo umschlungen. Dicke Tränen rannen über ihre Wange, benetzten die blasse Haut der Miko. Inu Yasha sah verwirrt auf. Immer wieder wanderten seine Augen zwischen den beiden Mikos hin und her. Was meinte Kagome damit? Sein Herz schlug laut und hart gegen seinen Brustkorb. Sein Körper erfasste ein Unwohlsein, dass er schon lange nicht mehr verspürt hatte. Sein Kopf schien leer zu sein, nicht in der Lage, eins der von Kagome gesprochenen Worte auf zu nehmen und den Sinn zu erfassen. Sein Verstand wollte ihm etwas sagen, doch er vernahm nur ein Flüstern, ein Flüstern, dass er nicht verstand….oder nicht verstehen wollte! Er sah Kagome in die Augen. Ihre sonst so strahlenden Augen waren vernebelt, wirkten fast dumpf. Angst erfasste ihn. Angst, die er nicht spüren wollte. Nicht jetzt, nicht nach all dem. Nicht nach ihrem Sieg. Seine goldgelben Augen blickten zu der Miko hinab, die er einst liebte. Ihre Blicke trafen sich, verhackten sich, er tauchte in die Farbfacetten ihrer Augen ein, die niemals so offen für ihn waren, wie jetzt und im gleichen Moment packte ihn die Erkenntnis, wie ein Blitzschlag, der die Wolkendecke zerriss. Er keuchte auf. Sein Mund wurde trocken, das Schlucken war ihm nicht mehr möglich. In Zeitlupe sank er auf die Knie. Nur noch Schemenhaft nahm er die Heraneilenden wahr, die jetzt erst aus ihrer Starre erwacht waren. Der Hanyou sah nur noch Kagome und Kikyo. „Gib es endlich auf Kagome-chan. Sie sind verschwunden!“, erklang Kikyos geschwächte Stimme. „Doch!......Es wird gleich ein Shimidamachu erscheinen………Du musst……nur daran……glauben! Bitte….glaub daran. Du….du hast mir doch….doch was versprochen. Erinnerst du dich?! Daher….daher….bitte…..bitte!“ Leicht sackte Kagome in sich zusammen. Immer mehr Tränen traten hervor, sie nicht in der Lage den Fluss zu stoppen. Dazu fehlte ihr jegliche Kraft. „Kagome-chan!“ Die junge Miko spürte eine Hand, die ihr sanft über die Wange strich, Finger, die ihr die Tränen weg tupften. „Nein!“ „Ki….Kikyo!“, hauchte der Hanyou, nachdem er einigermaßen wieder seine Fassung gefunden hatte. Diese nickte bestätigend. „Es wird Zeit!“ Tränen begannen jetzt auch in ihren Augen zu schimmern. „Es ist so weit Inu Yasha. Es ist Zeit von einander Abschied zu nehmen.“ Kaum hatten ihre Worte seine Ohren gestreift, begann Inu Yasha zu zittern. Kagome schluchzte erneut auf. „HÖR AUF! SO ETWAS WILL ICH NICHT HÖREN!“, presste sie hervor, neigte ihren Kopf noch weiter zu Kikyo hinunter. Silberne Perlen fielen hinab, vermischten sich mit den Tränen der am Boden liegenden Miko. Sango stand direkt hinter Kagome. Unfähig sich zu bewegen. Mit getrübten Augen sah sie in die Ferne. Versuchte das alles hier nicht auf zu nehmen. Sie wollte am liebsten nichts hören, nichts sehen, gar nicht hier sein. Nicht von neuem das Gefühl des Verlustes begegnet. Das Gefühl, dass sie bis heute nicht verloren hatte. Das immer noch tief in ihr wohnte und nun an die Oberfläche zurückkehren wollte. Miroku stand direkt neben Sango, hatte seine Arme um sie gelegt. Versuchte sie somit zu trösten. „Du darfst nicht gehen Kikyo! Du….DU kannst uns doch nicht alleine lassen!“, stieß Inu Yasha hervor. Seine Stimme war jedoch fast nur ein Hauchen im Wind. Mit letzter Kraft, streckte sie ihre Hand aus, umfasste die des Hanyous. „Was redest du da! Du bist doch nicht mehr alleine!“ Ein Lächeln entglitt ihr, ihre Worte nur noch ein Flüstern. „IHR seid nicht alleine. Ihr habt euch!“ Zugleich verschlang sie Inu Yashas und Kagomes Finger miteinander. „Ihr habt Shinji-chan! Ihr braucht mich nun nicht mehr.“ „Aber….“ „Nein. Lass mich gehen Inu Yasha…..Ich habe meinen Frieden gefunden. Es ist in Ordnung. Ich……..ich …..durfte erfahren was es heißt Freunde zu haben, beschützt zu werden, Geborgenheit zu finden……und …zu lieben.“ Ein glückliches Lächeln spiegelte sich auf ihrem Gesicht wieder. „Und wie du weißt, wandert die Seele nicht endgültig ins Jenseits. [1] Aus diesem Grund werde ich immer bei euch sein. Immer wenn ihr an mich denkt, werde ich da sein.“ Sie lächelte den Hanyou zärtlich an. Inu Yasha stiegen jetzt die Tränen in die Augen. Doch wusste er, dass es ihr Wunsch war. Sie lächelte ihn an. Und sie war glücklich. Das spürte er. Sie waren nach all der Zeit immer noch miteinander verbunden. Verständnisvoll nickte er, bevor er ebenfalls begann zu lächeln. „Kagome-chan.“ Die Angesprochene sah jetzt zum ersten Mal wieder auf. „Du musst jetzt alleine auf ihn aufpassen. Ich denke, das wirst du schaffen.“ „Hai!“, presste die Schwarzhaarige hervor. Kikyo bemerkte, wie ihre Sicht immer mehr verschwamm. Die letzte Kraft begann aus ihrem Körper zu weichen, die letzte Seele war bald aufgebraucht. „Ich bin froh, dich getroffen zu haben und stolz, dass du meine Wiedergeburt bist! Du wirst eine hervorragende Miko sein.“ Liebevoll tätschelte sie Kagomes Hand. Ja, sie wünschte sich nur, diesem Mädchen aus anderen Umständen heraus begegnet zu sein. „Kikyo-chan….ich…..ich…..!“, Kagome brach ab, sie konnte nicht mehr. Und Kikyo wusste, dass Kagome gerade das empfand, was sie in sich fühlte. Dass sie verstand. Sango war jetzt ebenfalls neben Kagome zu Boden geglitten. Sah auf Kikyo. Ihre Augen wanderten über den Körper der Miko, fingen ein Lächeln Kikyos auf. „Ich habe noch eine Bitte! Bitte, kämpft immer weiter und gebt niemals die Hoffnung auf.“ Inu Yasha hatte bereits den Mund geöffnet, doch „NIEMALS! Versprochen und wir werden dich niemals vergessen. NIEMALS!“ Sango hatte gleichzeitig ihre Hände geballt und mit zittriger Stimme für alle Gesprochen. Zum letzten Mal flammte das Leuchten in den Augen der einstigen Miko des Shikon no Tamas auf, ein letztes zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. Ein Flüstern, welches sich erhob. Worte voller Wärme, gesprochen in den Wind. „Ich liebe euch!“ Doch ihr letzter Gedanke galt einer Person, die sich nicht hier, nicht bei ihr befand. Und die Augen der Miko schlossen sich für immer. „NEIN!“ Sango kniff die Augen zusammen, spürte Miroku, der sie nach hinten zog, zu sich. Der Hoshi spürte das Zittern ihres Körpers, ihr schwerfälliges Atmen. Er fühlte das Brennen seiner Augen. Hörte das Klirren eines Schwertes, bevor ein Körper neben ihm zu Boden fiel. Yu presste sich an Sota. Ihr Gesicht in dem Stoff seiner Kleidung vergraben. Kagome hatte sich auf Kikyo geworfen. Ihre Hände im Gewand der Miko verkrampft. Inu Yasha starrte auf sie hinab. Taubheit hatte sich in seinen gesamten Körper ausgebreitet. Er war derzeit nicht in der Lage einen Finger zurühren, besah sich einfach die Vergangenheit und die Zukunft vor seinen Augen. Ein sanftes Leuchten begann zu erstrahlen, den Körper der Miko zu umschlingen. Kagomes Hände verkrampften sich noch mehr. „Nein!“, entglitt es ihr erneut, bevor sie ins Leere griff. In diesem Moment war es endgültig. Die Miko Kikyo war von ihnen gegangen. Für immer. Tanzende Lichter umgaben jene, die sie in tiefer Trauer zurück gelassen hatte. Zwei dieser Lichter entfernten sich jedoch. Wurden über das Land getragen. Seine goldenen Augen schweiften über die Landschaft, sahen auf die Erde hinab, auf der sich vor kurzen noch eine Schlacht ereignete. Die letzte Schlacht. Seine Augen wanderten weiter dem Himmel zu, als ein warmer Wind ihn umfasste, sein silbernes Haar aufwarf und wild herum wirbelte. Für Sekunden weiteten sich seine Augen, sein Herz schien kurz lauter zu pochen. Pochen aufgrund des Verlustes, den er so eben verspürte. Für diesen kurzen Moment mit dem Flügelschlags eines Schmetterlings vergleichbar, schienen seine sonst verschlossenen und kalten Augen, offener denn je zu sein, als er die Lichter erfasste, die langsam zu ihm herab sanken, vor ihm schwebten, dann seinen Körper umspielten. – „Bitte, kämpft immer weiter und gebt niemals die Hoffnung auf.“ – „Vergiss mich nicht!“ Er sog die Luft ein, der Duft von Glockenblumen war zu vernehmen. „Dein sehnlichster Wunsch!“, entrann kaum hörbar seinen Lippen, ein leichtes Nicken. „Das wird nicht passieren. Und eines Tages vielleicht…..“, er brach ab. Zum ersten Mal in seinem Leben versagte seine Stimme. Die Lichter verblassten, er schloss die Augen, bevor er sich umwandte, umwandte mit der Erinnerung im Herzen. ~ Trauert nicht. Vertreibt den Schmerz aus euren Herzen und lächelt, denn ich bin endlich frei ~ „Nun wird es auch für dich Zeit!“ Sango horchte beim Klang dieser Stimme auf. Ihre Augen weiteten sich, Tränen perlten zu Boden. Hatte sie sich gerade verhört? Zunächst stockend, dann immer schneller wandte sie ihren Kopf zur Seite, bevor dann auch ihr Oberkörper folgte. Scharf sog sie die Luft ein, als sie die Gestalt erkennen konnte, die dort gesprochen hatte. „Otoo-san!“ Ungläubig das wirklich zu sehen, was ihren Augen wahrnahmen. Ein warmes Lächeln strahlte ihr entgegen, was sie schwanken ließ. Ihre Hände versuchten ihr den nötigen Halt zu verschaffen. Ihre Augen hafteten auf der hoch gewachsenen Gestalt, die sich vor ihr befand, nur einige Schritte entfernt war und doch nahm sie die Bewegung wahr, die Person, die seitlich an ihr vorbei glitt. Doch ihre Augen wollten nicht zur Seite wandern. Was war das? Dieses Gefühl, dass sie gerade verspürte? Ein Gefühl, dass sie nicht spüren wollte! Denn sie kannte es. Und sie konnte es auch beim Namen nennen. Die Angst des Verlustes. Die Augen der Anderen waren ebenfalls auf den Mann gerichtet, der vor ihnen erschienen war, vom gleichen Licht umschlossen, wie Kikyo es gewesen war. Immer noch schwebten die sanften Lichter durch die Luft. Kagome zog sich noch näher an Inu Yasha heran. Denn sie sowie auch der Hanyou wussten, was nun noch folgen würde. „Hallo Otoo-san!“ Der Junge in der Taijiya-Uniform verneigte sich leicht, bevor er aufsah und seinem Vater das gleiche Lächeln schenkte, wie dieser seinem Sohn. „Ko….Kohaku!“ Dieser Zuckte bei der Nennung seines Namens zusammen. Denn jetzt würde ihm das Schwierigste bevor stehen, der Abschied von seiner geliebten Schwester. Er sah kurz noch einmal zu seinem Vater hinauf, der ihm zunickte. Sango war unterdessen wieder auf den Beinen, schwankte jedoch gefährlich, weshalb Miroku sie stützte. Kohaku sah seiner Schwester entgegen. „Aneue!“ Die nächste Träne rann der Taijiya über die Wange und doch zeichnete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab. „Du wirst gehen, nicht wahr?“ Kohaku sah sie hierauf überrascht an. Sango trat einen Schritt näher. „Ich weiß auch nicht warum, aber ich habe schon die ganze Zeit befürchtet, dass dies geschehen wird. Und du hast es auch gewusst, nicht?!“ Kohaku nickte bestätigend. „Es wurde mir klar, nachdem Kagome zurückgekehrt war. Doch erst als wir in der Schlucht waren, wurde es mir bestätigt. Meine Aufgabe war es, dir zur Seite zu stehen, diesen Kampf zu vollenden und somit das wieder gut zu machen, was ich getan hatte. Diese Aufgabe…..ist….nun……“ Doch weiter sprechen konnte er nicht, da er einen Finger auf seinen Lippen spürte. „Es ist in Ordnung. Du brauchst nichts mehr zu sagen. Ich habe verstanden“ „Aneue……..ANEUE!“ Fest umschloss er mit seinen Händen den Körper seiner Schwester. Diese tat es ihm gleich. Drückte ihren kleinen Bruder so fest sie konnte an sich. Verinnerlichte sich dieses Gefühl, damit sie es niemals vergaß. Die Zeit schien in diesem Moment stehen geblieben zu sein, bis sich eine Hand auf Kohakus Schulter legte, weshalb der junge Taijiya aufsah. Ein erneutes Nicken erfolgte und er löste sich von Sango, trat einige Schritte zurück. Sango atmete tief ein. Versuchte somit Herr über ihre Gefühle zu werden. Ihr Herz schrie, schrie nach ihrem kleinen Bruder und doch wusste es zugleich, dass es so sein sollte. Ein „Lebt wohl!“, drang an aller Ohren. Eine Berührung, fast wie ein Sonnenstrahl lies sie zusammen zucken. Sie wandte ihr Gesicht zur Seite. Die Hand ihres Vaters ruhte auf ihrer Wange, bevor auch seine andere Hand sich erhob, er nun das Gesicht der Taijiya umschloss. „Mein kleines Mädchen!“ Wärme erfasste die Taijiya, Wärme, die sie seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr gespürt hatte. Vertrautheit und eine Art Geborgenheit, die nur ein Vater seiner Tochter zu schenken vermochte. Ihre Hand lag auf ihrem Herz. Mit großen Augen sah sie zu ihrem Vater auf, spürte Sekunden später die Lippen ihres Vaters auf ihrer Stirn. „Werde glücklich!“ „Wir werden uns wieder sehen!“, erklang zum letzten Mal Kohakus Stimme. Kaum gesprochen, verschwanden Beide, als wären sie niemals vor ihnen erschienen. Ein einzelner Shikon no Kakera auf den Boden. Der einzige Zeuge der vergangenen Existenz. ~ Zwei Geschwister, durch eine Intrige und gesäten Hass entzwei gerissen, durch ihren starken Willen einander wieder gefunden, um letztendlich doch durch den Tod getrennt zu werden und doch in ewiger Liebe zu einander vereint zu bleiben. Für immer! ~ ++++++++ [1] Anmerkung: In der traditionellen jap. Vorstellung wandert die Seele des/r Toten nicht endgültig ins Jenseits davon, sonder bleibt als Geist teilweise in dieser Welt und besucht aus dem Jenseits zu bestimmen Gelegenheiten die noch lebenden Familienmitglieder und alte Freunde und versuchen mit ihnen Kontakt herzustellen. So, dass war nun das vorletzte Kapitel zu Youkai war. Der Ausgang des Kampfes stand für mich schon seit längerer Zeit fest bevor ich genau wusste, wie ich da hinkomme. Leider musste es so sein, dass Kikyo und Kohaku sterben, da führte kein Weg mehr herum, als ich immer weiter zum Ende kam, sonst hätte ich nicht gewusst, wie ich es sonst machen sollte. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Und fandet das Kapitel trotz alledem gut und hinterlasst mir vielleicht auch ein Kommi. Also dann bis zum letzten Kapitel. Ganz liebe Grüße Inukashi Kapitel 28: Egal wie das Ende aussieht........alles endet irgendwann -------------------------------------------------------------------- Hi! Da bin ich mal wieder. Und zunächst mal: Gomen nasai, dass es so lange gedauert hat. Aber ich hatte in letzter Zeit einiges zu tun. Tja, das ist nun mal so, wenn man in ca. fünf Wochen heiratete. *strahl* Da fällt einiges an, was man nicht auf die lange Bank schieben kann und darf. Für das letzte Kapitel hab ich mir noch einmal richtig Mühe gegeben. Ich hoffe ich hab es einigermaßen gut hinbekommen. Musste nämlich auch noch mit einer absoluten Schreibblockade kämpfen, die jetzt Gott sei Dank wieder vorbei ist. So was kann man ja überhaupt nicht gebrauchen. Aber jetzt erst mal viel Spaß beim letzten Kapitel. *knuddel* *** Egal wie das Ende aussieht……alles endet irgendwann Untertitel: Endlich…….nach all der Zeit Alles endet einmal…………… Somit auch der große Krieg um das Überleben aller. Und auch wenn wir siegreich daraus hervor gegangen waren, so wussten wir, dass es niemals wieder so sein würde, wie es zu Beginn unserer langen Reise war. Wir waren damals aufgebrochen um die Shikon no Kakera wieder zusammenzufinden, den Shikon no Tama wieder zusammenzufügen. Wir wussten, dass es nicht leicht werden würde. Doch war uns nicht bewusst gewesen, was genau auf uns zukommen würde. Niemand konnte dies voraus ahnen. Wir empfanden Erleichterung nach dem endgültigen Sieg. Viele empfanden überschwängliche Freude, denn die Zeit der Angst war vorüber. Doch dieses Gefühl blieb uns verwährt. Wir hatten Verluste erlitten, aufgrund derer wir das Gefühl des Siegs nicht teilen konnten. Entscheidungen waren getroffen worden, die nun nicht mehr rückgängig zu machen waren. Und im Herzen mancher würde immer ein Platz frei bleiben, zum Gedenken an jene, denen wir niemals wieder begegnen würden………….. Nicht so lange wir noch lebten. Das Shikon no Tama wurde wieder zusammen gefügt. Von diesem Augenblick an übernahm ich die Aufgabe, zu der ich bestimmt worden war, seit dem ich das erste Mal durch den Brunnen in die Sengoku Jidai gelangte. Ich wurde zur Hüterin des Shikon no Tama. Das Schwert Fhunn wurde in den Gewölben des Schlosses des Inu no Taishou versiegelt. Nie wieder sollte es in falsche Hände geraten. Und eines Tages würde das so genannte zweischneidige Schwert, dessen Klinge durch Yus Liebe zu ihrem Bruder versteinert war, vergessen sein. Nur noch eine verlorene Erinnerung, um die niemand trauern würde. Korin verschwand nach dem Tod Takakos spurlos. Viele vermuteten, dass ihr Leben an Takakos gebunden war und sie somit mit ihm starb. Die von Takako geschaffenen Kreaturen, die Yoidore Tenshi, verschwanden ebenfalls. Die dunklen Schatten, die uns bedroht hatten, waren nicht mehr. Durch die scheinbar endlos andauernde Nacht brach endlich das Licht der Sonne. Wir kehrten ins Schloss zurück, kurierten unsere Wunden aus, verarbeiteten das, was wir erlebt hatten. Dann, nach all der Zeit, kam der Tag, an dem sich die Wege einiger von uns für immer trennen sollten. ~ Helles Licht strömte hervor, warf das Haar der Miko, die über den Rand des Brunnens lehnte, in die Luft. Yu, Sota und Mugi traten vorsichtig einen Schritt zurück. Auch wenn sie schon eine längere Zeit in der Sengoku Jidai waren, so war ihnen diese Sache doch nicht so ganz geheuer. Kagome spürte ein Prickeln auf ihrer Haut. Es fühlte sich fast an, als würde eine Feder sanft über ihre Haut streifen. Ein leichtes, kaum sichtbares Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie öffnete die Augen, bevor sie sich wieder umwandte. „Er ist wieder frei. Das Siegel ist gebrochen.“ Sofort begannen alle Drei zu strahlen. Yu eilte heran, lehnte sich nun ebenfalls über den Brunnenrand, sah hinab. „Und du bist dir sicher?“ Kagome nickte bestätigend. „Dann können wir endlich wieder nach Hause?“, flüsterte sie. „Nach Hause!“ wiederholte das junge Mädchen, lauscht dem Klang ihrer eigenen Stimme, die wie Balsam wirkte. „Ja.“ Yu richtet sich wieder auf, verneigte sich vor Kagome. Diese sah völlig verdutzt auf Yu hinab, spürte sodann zwei Arme um ihren Hals. „Ich danke dir für alles, Kagome-chan!“ Hierauf erwiderte sie die Umarmung. „Es gibt nichts zu danken, Yu-chan. Das Meiste hast du ganz alleine geschafft.“ Damit drückt sie Yu etwas von sich weg, strich ihr über die Augen, da sich dort schon wieder Tränen angesammelt hatten. „Du ganz alleine.“ Yu blickte in Kagomes Gesicht. Die Spur von Traurigkeit, die sich in Kagomes Augen gelegt hatte, seit dem Kikyo gestorben war, war immer noch nicht ganz verschwunden. Sofort packte sie nach Kagomes Händen, umfasste diese. Die Miko sah sie verwundert an. „Wir sind immer für dich da, Kagome-chan. Das weißt du?“, fragte sie zugleich nach. Sanftmut legte sich in Kagomes Blick, ein Lächeln gaben ihre Lippen wieder. „Natürlich.“ „Wenn wir uns jetzt nicht bald beeilen, ist es Nacht, bis wir wieder zurückkehren.“ Alle wandten sich um. Inu Yasha, der Shinji auf seinem Arm trug, trat heran. Augenblicklich wich die Traurigkeit etwas mehr zurück. Sanft küsste er die Stirn seiner Miko, bevor er ihr Shinji in den Arm legte. „Ihr geht mit uns?“, fragte Sota vorsichtshalber nach. „Nun ja, ich denke Mama wird sich freuen, wenn sie nicht nur dich nach all der Zeit sieht! Und außerdem ist hier noch jemand, den Mama und Opa unbedingt kennen lernen müssen.“ Sie tippte gleichzeitig ihrem Sohn liebevoll auf die Nase. „Bleibt ihr in der Neuzeit?“, hackte Yu nach. Kagome schüttelte sofort ihren Kopf. „Nein.“ „Oh!“, kam es von dem jungen Mädchen. Enttäuschung war aus ihren Augen zu lesen. „Yu, hör auf so ein Gesicht zu ziehen. Das hättest du dir doch denken können, denn schließlich gehört Kago-chan nicht mehr dorthin. Sie ist längst ein Teil dieser Welt.“ Verwundert wandte sie sich um. „Onii-chan?“ Hatte sie sich gerade auch nicht verhört? Ihr großer Bruder sah jedoch nur Kagome an, schenkte ihr ein schüchternes Lächeln. Sie erwiderte, trat dann an ihn heran. „Ist mit mir auch wirklich wieder alles in Ordnung?“, flüsterte er. Mugi schien sich dieser Sache immer noch unsicher. „Was fühlst du?“ „Es fühlt sich……normal an.“ Er musterte Kagome als sie direkt vor ihm stand, zu ihm auf sah. „Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. Die Dunkelheit ist verschwunden. Und Yu wird dafür sorgen, dass auch nichts der gleichen mehr geschehen wird.“ Damit wandte sich die Schwarzhaarige ab, konnte dadurch noch Yus bestätigendes Nicken erkennen. „Dann gehen wir.“, warf Sota ein. Mugis Blick ruhte für Sekunden auf der jungen Frau, an der immer noch sein Herz hing. Und er wusste, sie hatte es gespürt. Er hatte es in ihren wunderschönen Augen lesen können. Beide wussten jedoch, dass dies das letzte Mal war, dass sie sich in die Augen gesehen hatten, das letzte Mal angelächelt hatten. Es war viel vorgefallen, zu viel. Und Kagome wusste, dass sobald sie die andere Seite erreichen würden, Mugi seine eigenen Wege gehen würde. Ein neues Leben beginnen, um alles hier hinter sich zu lassen. Irgendwann würden die Bilder verblassen, doch er würde sie niemals vergessen. Damit musste er nun versuchen klar zu kommen. Und dies würde ein schwieriges Unterfangen werden. Aber den ersten Schritt hatte er bereits getan, er hatte sie gehen lassen. Endlich akzeptiert und er konnte wieder die Stimme seines Herzens hören. „Wartet! Einen Moment!“ Alle drehten sich um. Miroku und Sango kamen heran geeilt. Leicht außer Atem neigte die Taijiya kurz ihren Kopf nach unten, sog tief die Luft ein. Der Hoshi schnappte ebenfalls nach Luft um wieder sprechen zu können. „Seid ihr etwa den ganzen Weg bis hier her gerannt?“, wollte Kagome wissen. Sango nickte . „Keh. Könntet ihr mir vielleicht mal sagen, warum ihr nicht mit Kirara hier her gekommen seid? Dann würdet ihr jetzt nicht so aussehen.“ Sango funkelte den Hanyou kurz drohend an. Seine klugen Ratschläge konnte sie jetzt gar nicht gebrauchen. Aber ging sie auch nicht weiter darauf ein, sondern begann zu sprechen. „Kagome-chan, wir sollen euch sagen, dass der Zauber bereits ausgesprochen wurde.“ „Also seid nicht überrascht, wenn ihr zurückkehrt und einige haben euch nicht vermisst.“, beendete Miroku. „Es hat so schnell funktioniert?“, wollte Inu Yasha wissen. „Ich glaube Sesshomaru hat etwas Druck gemacht.“ Dabei zwinkerte die Taijiya. „Das bedeutet, wir brauchen uns keinerlei Ausreden einfallen zu lassen?“ „Nein Yu. Alle sind der Meinung, dass nur ein Tag vergangen ist. Nur deine Familie, Kagome-sama, weiß noch, wie viel Zeit seit eurem Verschwinden vergangen ist.“ „Deshalb sollten wir sie keinesfalls länger warten lassen!“ Sota schwang sich zugleich über den Brunnenrand. „Bis heute Abend, Sango-chan, Miroku-sama!“ Kagome musterte beide eindringlich, schien zu zögern. Zu gut war ihr noch in Erinnerung, was das letzte Mal geschehen war, als sie sich so verabschiedet hatte. Doch Sango begann zu lächeln. „Ja und dieses Mal wirklich bis heute Abend, Kagome-chan.“ Damit waren auch sie, Shinji und Inu Yasha verschwunden. „Gehen wir zurück!“ Die Taijiya drehte ihren Kopf zur Seite, bemerkte eine Hand, die ihr entgegen gehalten wurde. „Gehen wir!“, gab sie zufrieden seufzend von sich, bevor sie die Hand ihres geliebten Hoshis ergriff. ~ Dicht beieinander standen die Geschwister. Seit Minuten verharrten sie in der Tür des kleinen Tempels und starrten hinaus, bis jetzt unfähig sich zu bewegen. Jene, die sie begleitet hatten, gaben keinen Mucks von sich. Sie wollten ihnen Zeit geben, alles auf sich wirken zu lassen. Kagomes sowie auch Sotas Augen erblickten die zwei Personen, die sich gemeinsam bei Goshinboku befanden. Es war fast so, als wären sie niemals weg gewesen. Ihr Großvater stand da mit dem Besen in der Hand und fegte den Hof. Ihre Mutter saß auf der steinernen Bank, blickte in die Krone des mächtigen heiligen Baumes. Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach fielen, tanzten um sie herum. Zittrig sog Sota die Luft ein, stieß diese zugleich wieder aus. Kagomes gesamter Körper bebte. Tränen legten sich in ihre Augen. Doch waren es dieses Mal keine Tränen der Trauer, sondern des puren Glücks. Endlich, endlich waren sie wieder hier. Auch wenn sie sich für ein Leben in der Sengoku Jidai entschieden hatte, so fühlt es sich beruhigend an, immer wieder hier hin zurückkehren zu können. Der Drang ihre Mutter, ihren Großvater nach all der Zeit wieder zu umarmen, wurde übermächtig, weshalb sie auch nicht mehr verweilen konnte. „MAMA! JII-CHAN!“, rief sie mit bereits erstickender Stimme aus, los eilte, Sota dicht hinter ihr. Der Großvater der Geschwister sah auf, schien kurz nicht zu wissen, ob es real war, was er dort gerade sah. „Sota! Kagome!“ Sie bereitete unterdessen ihre Arme aus, empfing ihre beiden Kinder. „Ihr seid wieder da!“, wisperte sie, küsste beide sanft aufs Haar, drückte sie fest an sich, während immer mehr Tränen über ihre Wange perlten. Dann endlich löste sich auch der alte Priester des Tempels aus seiner Starre. Geräuschvoll fiel der Besen zu Boden, weshalb Kagome ihre Augen wieder aufschlug. Fast in Zeitlupe trat der alte Mann nun näher auf die Drei zu, streckte seine Hand aus. Er wollte das Bild, das er vor sich sah berühren. Er wollte Sicherheit, dass dies auch keine Einbildung war. Er stoppte, als er fühlte, wie seine Hand umfasst wurde, ihm ein liebevolles Lächeln begegnete. „Jii-chan“, wisperte sie nur, bevor er sie mit einem leichten Ruck aus der Umarmung ihrer Mutter löste und sie zu sich, in seine Arme zog. „Meine kleine Kagome!“, presste er hervor „Endlich wurde meine Gebete erhört. Ihr seid zu uns zurückgekehrt.“ Kagome konnte nur noch nicken. Zu mehr war sie derzeit einfach nicht fähig. Sota war immer noch dabei seine Mutter zu umarmen, als diese ihn sanft von sich weg schob, ihre Hände sein Gesicht umrahmte. „Lass mich dich ansehen!“ Zugleich wischte er ihr einige Tränen aus dem Gesicht. „Hör auf zu weinen, Mama.“ „Mein Schatz!“, brachte sie von neuem hervor. Sota grinste, als sie ihm durchs Haar fuhr. „Begrüß deinen Großvater.“ Sota nickte. Kurz sah sie ihm hinterher, bevor ihr Augenmerk auf die Person fiel, die jetzt ebenfalls näher trat. Herzlich lächelte sie den bereits bekannten Gast an, umarmte ihn dann so plötzlich und unvorhersehbar, weshalb der Hanyou nicht mehr reagieren konnte. „Ich bin so froh, dass ihr alle wohl auf seid.“ Perplex stand Inu Yasha da. Unsicher wie er sich verhalten sollte. Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Kagomes Mutter, löste sich, sah zu ihm auf. „Ich wusste, dass du auf sie aufpassen würdest.“ Zögerlich begann nun auch der Hanyou das ihm geschenkte Lächeln zu erwidern. „Ich hätte niemals zugelassen, dass einem der Beiden etwas zustößt.“ Sie nickte bestätigend. „Oh, wen haben wir denn da?“ Ihr Blick senkte sich. „Mama!“ Kagome erschien neben ihrer Mutter. „Das…..“- sie bettete den kleinen Hanyou vorsichtig in der Armbeuge ihrer Mutter - ….“ ist Shinji, dein Enkel.“ Ein Hauch von Überraschung legte sich kurz in ihre Augen, bevor sie wieder begann zu lächeln. „Ich glaube ihr habt uns einiges zu erzählen…… Gehen wir rein.“ „Wir sollten jetzt auch gehen.“ Damit griff Yu nach der Hand ihres Bruders. „Ja, lass uns nach Hause gehen, imouto-chan.“ ~ -1/2 Jahr später - Nur langsam, fast zögerlich kämpfte sich die Sonne hervor, vertrieb mit ihren zarten und wärmenden Sonnenstrahlen die letzten Spuren der vergangen Nacht. Tautropfen ruhten auf den Grashalmen, schimmerten, wenn der laue Wind diese sanft wiegte. Ein Rascheln drang durch die herrschende Idylle. Seidiger Saum berührte fast streichelnd die Grashalme, die sich dem noch schwachem Licht der Sonne entgegen reckten. Zarter Nebel umschmeichelte ihre nackten Füße. Sie spürte die leichte Kälte auf ihrer Haut, fühlte das Prickeln, dass hierdurch hervorgerufen wurde. Ihre Wangen verfärbten sich. Ein schwaches Rot zeichnete sich dort ab, durch die kühle Morgenluft gezaubert. Ihre Augen schweiften nicht nach links und rechts. Erfreuten sich nicht an der allmählich erwachenden Farbenpracht der Blumen, die sich im Schloss des Inu no Taishou befanden. Fest blickte die junge Frau gerade aus. Ihre Augen fixierten ihr Ziel. Sachte, fast tanzend, bewegten sich die Äste des großen Baumes im Wind. Schwebend regneten rosa gefärbte Blütenblätter hinab. Sie hielt inne, blickte hinauf in die Krone des Baumes, genoss den Anblick der zu Boden fallenden Kirschblütenblätter, lauschte gleichzeitig dem melodischen Rauschen der Blätter. Einzelne Sonnenstrahlen fielen durch das Blätterdach, tupften auf ihre Haut, erwärmten diese. Sie sog die Luft tief ein, genoss den lieblichen Duft, der sie umströmte, öffnete dann wieder ihre Augen, senkte ihren Blick. Gleich würde sie da sein. Augenblicklich befiel sie ein kurzes Zögern. Ihre Augen wollten endlich am mächtigen Stamm, der ihr die Sicht versperrte vorbei sehen. Doch weigerte sich ihr Körper derzeit nur einen Schritt zur Seite zu tun. Und sie kannte den Grund nur all zu gut. Denn immer wenn sie davor stand, verspürte sie den Schmerz des Verlustes. Er war kleiner geworden seit ihrem Tod, aber nie völlig gewichen. Und dies würde auch niemals geschehen. Dies war ihr inzwischen bewusst geworden, dafür hatten zu viele Begebenheiten sie miteinander verbunden. Und sie wusste, dass es nicht nur ihr so erging. Sie seufzte leise auf, umfasste den Strauß Blumen, den sie in ihren Händen hielt noch etwas fester und trat zur Seite um zugleich wieder zu verharren. Das Rauschen der Blätter gewann an Kraft. Der Wind wurde stärker. Sanft hoben sich Strähnen ihres Haares in die Luft, wirbelten wild umher. Sie biss sich auf die Lippen, als sie den Druck vernahm, der sich allmählich hinter ihren Lidern aufbaute. Aufgrund dessen blinzelte sie schnell, der Druck ließ nach. „Wie geht es dir?“, sprach sie leise, als sie direkt vor ihrem Ziel stand. Sachte hob sie eine Hand. Ihre Fingerspitzen strichen über den kalten Stein. Sie fühlte die rauen Stellen, die durch die Inschrift entstanden waren, unter ihren Fingerkuppen. Gleichmäßig fuhr sie jedes Schriftzeichen nach, bis sie beim letzten angekommen war und flüsterte „Kikyo!“ Ein erneutes, noch traurigeres Seufzen entwich ihr. „Ich weiß.“, gab sie gleich noch hinterher. Die Person, mit der sie grade redete, war nicht hier und doch wusste sie instinktiv, welche Worte nach Verlauten dieses einen Tones aus ihrem Mund erklungen wären. Sie hätte gefragt, was sie für ein Gesicht ziehen würde. Heute an dem Tag, an dem sie endlich Inu Yasha heiraten würde. Sie hätte ihr gehörig den Kopf gewaschen. Auch wenn ihre Gesichtszüge derzeit von Traurigkeit gezeichnet waren, so war ihr Innerstes mit Freude erfüllt. Es strahle aus ihren Augen hinaus. Doch dieser Ort ließ sie immer melancholisch werden, ihre Trauer kehrte dann zu ihr zurück. Sie versuchte ein leichtes Lächeln zustande zu bringen. Doch misslang ihr dies völlig, weshalb sie sich letztendlich ins Gras fallen ließ, die Blumen betrachtete, die sie immer noch in ihren Armen hielt. Diese hatte sie ganz vergessen. „Ich hab dir deine Lieblingsblumen mitgebracht.“ Erst jetzt fiel ihr Augenmerk auf die langstieligen Blüten, die bereits vor dem grauen in den Himmel ragenden Stein standen. Anmutig und graziös reckten die weiß silbrigen Blüten ihre Köpfe hinauf. Kagome legte vorsichtig eine Hand um eine der Blüten, neigte sich nach vorne, um daran zu schnuppern. Er war also auch schon hier gewesen. Sie hob ihren Kopf an, blinzelte kurz, kniff dann leicht ihre rehbraunen Augen zusammen, um genauer zu erkennen, was sie nun gerade entdeckte. Eine weitere einzelne Blüte, die auf dem Grabstein ruhte. Kurz darauf weiteten sich ihre Augen. „Inu Yasha.“, murmelte sie. Also waren beide Brüder bereits vor ihr hier gewesen. Die junge Miko sackte etwas zusammen. Eine leichte innere Zufriedenheit breitete sich ihn ihr aus. Sie hatten sie nicht vergessen. Nun fiel ihr das Lächeln wieder etwas leichter, doch erstarb dieses zugleich wieder. „Ich weiß, dort wo du jetzt bist, bist du glücklich. Glücklicher als du in deinem Leben vielleicht jemals warst, aber dennoch……..ich hätte mir gewünscht, dass du bei uns bist.“ „Inu Yasha?“ Der Angesprochene wandte sich um, auch wenn er es ungern tat. Aber die Stimme hatte ihn dazu bewogen. Kaum getan, stand er einem frech grinsenden Ryo-Youkai gegenüber. „Na, wie fühlen sich die letzten Stunden in Freiheit an?“ Inu Yasha verdrehte die Augen. „Werd endlich erwachsen, Katsuro.“, murmelte er nur, wandte sich dann wieder ab. Katsuro gesellte sich neben ihn, folgte seinem Blick und seine Gesichtszüge wurden fester. „Es macht ihr immer noch zu schaffen!“ Der Hanyou nickte „Ich denke ein kleiner Teil in ihr wird immer damit kämpfen.“ „Sie sollte endlich aufhören, sich damit zu beschäftigen.“ Katsuro wusste, dass seine Worte hart klangen, aber er konnte die junge Miko nicht so sehen. Seit Kikyos Tod war über ein halbes Jahr vergangen. Kagome hatte anfangs sehr getrauert. Nach und nach war sie aber wieder die Persönlichkeit geworden, die alle liebten und schätzen. Doch in machen Momenten blitze die Schuld auf, die sie empfand und beide, Inu Yasha sowie auch Katsuro, konnten nachempfinden, was sie fühlte, wie es sich anfühlte. „Es ist ihre Natur.“ „Wills du nichts….“ „Nein. Lass es darauf beruhen.“ „Wenn du meinst“, antwortete Katsuro knapp. „Sie ist einfach zu gut.“, fügte er noch aufseufzend hinzu, wandte sich dann um. Er sowie auch Inu Yasha hatten Schritte hinter sich vernommen. Eine Inu-Youkai trat näher. „Verzeiht, Inu Yasha-sama. Es wird für Kagome-sama Zeit. Sie muss in ihre Gemächer.“ „Aber?“ Er zog seine Augenbrauen höher. „Nun ja….“, presse sie hervor, wandte dann ihren Blick in Richtung Garten. Inu Yasha verstand. „Geh zu ihr. Das geht in Ordnung.“ Dennoch zögerte die Youkai. „Mein Gott.“, nuschelte der Ryo-Youkai, bevor ein Pfiff ertönte und „HEY, ME-CHAN. DU WIRST ERWARTET!“, erfolgte. Verwundert sah Kagome, die bereits auf dem Rückweg war auf, hielt inne, erkannte Katsuro und begann zu lächeln. „Ich verschwinde dann mal.“ Katsuro sah den Hanyou fragend und leicht verwirrt an. „Braut und Bräutigam sollen sich vor der Zeremonie nicht mehr sprechen.“ Der Blick des jungen Youkai wurde noch verwirrter. Inu Yasha zuckte mit den Schultern. „Irgendeine Tradition in Kagomes Welt. Frag mich jetzt bitte nicht. Es ist nun mal so.“ Damit verließ er den Ryo-Youkai. „Katsuro-kun! Du bist ja schon da?“ Kagome eilte die wenigen Stufen zur Terrasse hinauf, umarmte den Angesprochenen herzlich. Kaum gelöst, plapperte sie weiter. „Wie geht es dir? Du hast dich ziemlich selten blicken lassen.“, dabei sah sie ihn leicht strafend an. Ein Murren erklang , was Kagome zum Auflachen brachte. „Schon gut, ich weiß, dass du ziemlich viel um die Ohren hast.“ „Ach ja?!“ „Ja.“, grinste sie zugleich etwas mysteriös. „Woher?“, stocherte der Ryo-Youkai nach. „Das sag ich dir bestimmt nicht. Ich verrate doch nicht meine Quellen.“, erwiderte sie. „Dann lass es.“ „Tu ich auch.“ Er bemerkte jedoch ihren auffordernden Blick, ihr provozierendes Grinsen. Und wie dieses ihn provozierte. Doch er hielt kurz inne. Ohne, dass es die Miko bemerkte, musterte er sie. Keine Spur der Trauer war mehr in ihrem Gesicht zu erkennen. Sie strahlte förmlich. Aus diesem Grund also, hatte Inu Yasha gemeint, dass er es darauf beruhen lassen sollte. Jeder von Ihnen hatte Verluste erlitten. Und jeder hatte einen anderen Weg gefunden, damit umzugehen. Kagome, in dem sie Kikyo besuchte, mit ihr redete. Er hatte den Platz seiner Eltern eingenommen. Das Leben ging weiter. Und Kagome hatte mit ihrer Aussage, die sie ihm damals mitgeteilt hatte recht. Seine Eltern lebten in ihm weiter. Er lächelte kurz, bevor er seine Augenbrauen tiefer zog. „Du bist manchmal unausstehlich und eine richtige Nervensäge. Weißt du das überhaupt, Me-chan?!“, gab er in einer tiefen Tonlage von sich. Kagome tippte sich kurz mit dem Finger ans Kinn, tat so, als würde sie überlegen, bevor. „Warte……..mh……..Inu Yasha hat mir das bestimmt schon eine Million mal gesagt und…..ach ja,…… ich glaube du hast es auch schon ein paar Mal erwähnt.“ Sie blickte ihn an. „Warum? Ist es jetzt schon wieder so weit?“, frage sie besorgt. Katsuro nickte nur, legte zugleich einen Gesichtsausdruck auf, der genau dies ausdrückte. Blinzelte aber, um Kagomes Reaktion zu sehen. Diese sah forschend in sein Gesicht, das zunächst völlig ernst war, bevor sie begann zu lächeln, ihre Arme hinter dem Rücken verschränkte. „Aber Katsuro-kun, genau aus diesem Grund magst du mich doch so.“ Er schenkte ihr zugleich ebenfalls ein Lächeln. Ja, er mochte sie wirklich gerne. Er musste zugeben, dass dies zu Anfang nicht der Fall war. Anfangs war sie für ihn nur Inu Yashas Anhängsel. Ein schwächliches Menschenmädchen, so dacht er. Aber sie überzeugte ihn schnell vom Gegenteil. Jetzt empfand er tiefste Freundschaft für diese junge Frau. Ein Räuspern erklang. „Kagome-sama?“ Die Angesprochene zuckte zusammen. „Oh, ja natürlich. Ich hatte ganz vergessen, dass ich gar keine Zeit mehr habe. Wir sehen uns später, Katsuro-kun.“ Er nickte nur stumm, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Dann würde er mal nach Miroku und Sango schauen und den beiden etwas auf die Nerven fallen. Ein schelmisches Grinsen folgte. ~ Inzwischen befand sich Kagome wieder in ihren Gemächern. Inu Yasha hatte sie seit dem gestrigen Abend nicht mehr gesehen. So wie es der Brauch besagt. Braut und Bräutigam sollten die letzte Nacht vor der Hochzeit nicht gemeinsam verbringen. Denn dies würde Unglück bringen. Und so etwas brauchten sie keines falls mehr. Kagome spürte noch einen kleinen Ruck, was sie aus ihrer Gedankenwelt zurückholte, gefolgt von einem „Fertig!“ Sofort wandte die Miko ihre Augen ab und blickte über ihre Schultern zurück. Sayaka, die sich bis gerade eben noch an ihrem Korsett zuschaffen gemacht hatte, war einen kleinen Schritt zurück getreten. Besah sich jetzt die Verlobte des Prinzen der westlichen Länder. „Was….. Was ist, Sayaka?“ Der Inu-Youkai war nicht die Unsicherheit in der Stimme der zukünftigen Prinzessin entgangen. Als sie Kagomes Blick auffing, neigte sie sofort ihr Haupt. „Verzeiht, Kagome-sama. Ich wollte euch nicht so offen anstarren. Es…….“ Kagome lachte kurz auf. „Es muss dir nicht leid tun, Sayaka.“ „Aber….“ „Es ist in Ordnung. Wirklich!“ Gleichzeitig legte sie ihre Hand auf die Schulter der Inu-Youkai, um ihre Aussage zu bestärken. Die Miko wusste, dass Sayaka gerade gegen eine Regel des Hofzeremoniells verstoßen hatte. Wahrscheinlich wäre bei einem anderen Youkai eine Rüge erfolgt oder eine gar noch schlimmere Strafe. Aber für Kagome war dies nichts Ungewöhnliches. Sie kam schließlich nicht aus dieser Zeit. Für sie war es normal jemand offen entgegen zu sehen. Dies hatte nichts mit mangelndem Respekt zu tun. Doch so war nun mal das Hofzeremoniell. Eine uralte Tradition, die nicht gebrochen werden sollte. Es schüttelte sie kurz bei dem Gedanken an all die Regel. Sie selbst hatte sie erlernen müssen. Ihr war nichts anderes übrig geblieben. Jetzt wo sie offiziell in die Familie der Inu-Youkai der westlichen Länder einheiratete. So hatte sie sich auch mit den Sitten vertraut machen müssen. Was nicht ganz einfach war. So vieles gab es zu beachten. Aber sie hatte es Inu Yasha zu lieben getan. Auch wenn er sich eher weniger daran hielt und somit Sesshomarus Haus- und Hofmeister öfters fast zum Verzweifeln brachte. Aber nun ja. Darüber wollte sie sich heute ganz bestimmt nicht weiter den Kopf zerbrechen. Es gab viel schönere Dinge, über die man am Tag der eigenen Hochzeit nachdenken konnte. Sie holte tief Luft. Wollte an den Spiegel heran treten, den Sayaka gerade näher brachte, als die Tür aufgerissen wurde. Sayaka ließ sich hiervon nicht beirren, drehte den Spiegel noch etwas mehr in die Richtung der Prinzessin. Diese wandte sich um. „Otouto-chan!“, stieß sie leicht überrascht und freudig zugleich hervor. Der Angesprochene stand jedoch nur mit leicht geweiteten Augen in der Tür. Stattdessen begann jemand anderes zu sprechen. „Kagome-chan, du siehst einfach nur bezaubernd aus. Wie eine Prinzessin!“ Yu trat mit einem Lächeln auf den Lippen an Sota vorbei, der in diesem Moment anscheinend aus seiner Starre wieder erwacht war. „Yu, was redest du da!“, murrte er zugleich. Seine Freundin schaute ihn fragend an. „Nee-chan, sieht nicht nur aus wie eine Prinzessin. Sie ist eine.“, betonte er und trat zu seiner Schwester.. Als er direkt vor ihr stand, verschränkte er seinen linken Arm hinter seinem Rücken, verneigte sich. „Sie sehen atemberaubend aus Hime-sama!“ Kagome wusste für Augenblicke nicht, was sie hiervon halten sollte, geschweige denn was sie sagen sollte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihr Gesicht, als sich ihr Bruder wieder hob und ihr entgegen sah. Er bemerkte die leichte Skepsis in ihrem Blick. „Ich nehm dich nicht auf den Arm Nee-chan.“ Hierauf begann diese zu strahlen, hob ihre Arme an, um ihren kleinen Bruder zu umarmen. Als sie sich wieder löste, hatte sie weitaus mehr ihre Fassung wieder gewonnen. „Wir sollen dir auch noch liebe Grüße von Mama und Opa ausrichten.“ Kagomes Stahlen verblasste hierauf etwas. „Und du sollst dir keine Gedanken machen. Sie sind sich durchaus bewusst, dass solch eine Feierlichkeit nicht bei uns stattfinden kann. Wobei noch zu berücksichtigen ist, dass über die Hälfte noch nicht einmal durch den Brunnen reisen kann. Und wozu haben wir eine Digicam. Hach, ein Hoch auf die moderne Zeit.“ Kagome und Yu mussten kichern. Dann jedoch nahm die Miko wieder das Wort an sich. „Es freut mich, dass ihr da seid.“ „Dieses Spektakel hätten wir uns doch nicht entgehen lassen!“ kam prompt die Antwort von Yu. „Nein. Nichts und niemand hätte Yu davon abgebracht. Vorher hätte sie jemand um die Ecke gebracht, bevor sie die Hochzeit des Jahrhunderts verpasst.“, gab Sota leicht entnervt von sich. „Seit wir die Einladung erhalten haben, hat sie von nichts anderem mehr geredet!“, flüsterte er Kagome zu. Doch vergeblich. „Ich hab dich ganz genau verstanden mein Lieber. Und tu jetzt nicht so, als würde dich das hier völlig kalt lassen.“ Sotas Murren wurde lauter und Kagome konnte nur noch sehen, wie Yu ihr zuzwinkerte, bevor sich das junge Mädchen umwandte und gleichzeitig nach der Hand von Sota griff. „Ich glaube wir lassen Kagome-chan jetzt lieber wieder alleine. Sonst heißt es noch, dass sie wegen uns nicht fertig geworden ist. Und deswegen mit Inu Yasha oder gar Sesshomaru-sama aneinander zu geraten,……das muss nicht sein!“ Sota nickte und lies sich daher bereitwillig von Yu mitziehen. „Bis später Nee-chan!“ Und schon waren die Zwei verschwunden. Die Beiden waren einfach zu süß zusammen. Kagome war froh, dass Sota und Yu sich gefunden hatte. Sie hatten so vieles gemeinsam. Und so musste Sota auch nicht die Sengoku Jidai und der Verbleib seiner Schwester als Geheimnis hüten. „Kagome-sama!“ Hierauf wandte sich Kagome herum und hielt sofort wieder in ihrer Bewegung inne. Ihre Augen blickten ungläubig ihrem Spiegelbild entgegen. Sollte das wirklich sie sein? Zögerlich trat sie einen kleinen Schritt näher. Drehte sich leicht zur Seite und wieder zurück. Sie hatte sich in diesem Kleid bereits bei der Anprobe gesehen, doch wirkte es heute völlig anders auf sie. Sachte berührten ihre Fingerspitzen das kühle Spiegelglas. Und in der Tat. Sie sah sich im Spiegel. In diesem Moment fühlte sie sich wirklich zum ersten Mal wie eine richtige Prinzessin. Und von neuem wurde ihr bestätigt…..Jetzt war es endlich so weit. Heute würde sie Inu Yasha endlich heiraten. Sie begann liebevoll ihr Spiegelbild anzulächeln, was dieses natürlich erwiderte. Sie stieß sich leicht ab, hob ihren Kopf etwas an, so dass sie Sayaka sehen konnte. „Was meinst du Sayaka. Wird Inu Yasha das Kleid gefallen?“ Sie war noch leicht unsicher. In dieser Zeit war es nicht üblich, in solch einem Kleid zu heiraten, sonder in einem traditionellen Kimono. Doch hier hatte sie ihren Willen durchgeboxt. Denn dies war ihr einziger Wunsch gewesen. Sie wollte in einem wunderschönen Kleid heiraten. Ein Wunsch, den fast jeden Mädchen und jede Frau in sich trug. „Natürlich Kagome-sama. Ihr seht wunderschön aus.“ Hierauf trat Kagome näher, fasste nach den Händen der Inu-Youkai. „Ich danke dir Sayaka!“ Ein sanftes Lächeln erfolgte und Sayaka verneigte sich vor der Prinzessin. „Ihr habt mir nicht zu danken.“ Doch bedeuteten diese Worte aus dem Mund der Prinzessin Sayaka sehr viel. Auch wenn sie es nicht zeigte. Sie erhob sich. „Ich werde nachfragen, wie weit die Vorbereitungen sind.“ Kagome nickte und Sayaka verließ auf schnellstem Wege den Raum. Kagomes Augen folgten Sayaka bis diese den Raum verließ. Langsam aber stetig spürte sie die immer mehr aufsteigende Nervosität. Sie war noch nicht stark, machte sich aber schon bemerkbar. Sie wollte gar nicht wissen, wie groß ihre Nervosität sein würde, kurz bevor sie Inu Yasha gegenüberstand. Nein daran wollte sie jetzt ganz und gar nicht denken. Geräusche, die von draußen in den Raum herein drangen erweckte ihre Aufmerksamkeit. Langsam schritt sie an das geöffnete Fenster heran, neigte ihren Oberkörper leicht hinaus, um sich zugleich wieder etwas zurück zu ziehen. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf ihre Lippen und ihre Augen begannen verträumt hinab zu blicken. Denn dort unter ihr, erkannte sie ihr ganzes Glück. Inu Yasha und Shinji. Vergnügt spielte der Hanyou mit seinem kleinen Sohn. Diese lachte immer wieder auf, wenn sein Vater ihn in die Luft hob, hoch über seinen Kopf. Dann hielt er inne, wandte sich um. Sein Blick erhob sich. Die Miko wich hierauf noch etwas mehr zurück. Sie wusste, er konnte sie nicht sehen und doch begann ihr Herz noch schneller zu schlagen. Wie immer wenn sie in diese golden strahlenden Augen blickte. Er hatte ihre Anwesenheit gespürt, ihren Blick. Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er sich abwandte, sich wieder voll und ganz seinem Sohn widmete. Die Nervosität die Kagome bis jetzt verspürt hatte, war wie weggeblasen. Denn dort, im Garten des Schlosses des Inu no Taishou sah sie ihre Zukunft. Und sie hoffte inständig, dass es für alle eine schöne Zukunft werden würde. Eine Zukunft in der Kinder ohne Leid und Angst aufwachsen konnten. Sie betrachtete das Gesicht ihres Sohnes. Ein Lächeln entglitt ihr dabei. Sie war zuversichtlich. Ja, so würde es sein und nicht anders. Tief sog sie die frische Luft ein, die ihr durch eine kleine Brise gebracht wurde. Das Klopfen, das vor wenige Sekunden erfolgte, hatte sie gar nicht wahrgenommen. Leise wurde die klinge der Tür nach unten gedrückt und ein Räuspern erklang. Kagome wandte sich hierauf vom Fenster ab, sah, wie die Tür geöffnet wurde und erkannte Jaken, der sich sofort ehrwürdig verneigte, um dann so schnell wie möglich zur Seite zu treten. Denn in diesem Moment trat niemand anderes als „Sesshomaru?“ Kagome hatte dessen Namen völlig überrascht ausgesprochen. Mit ihm hatte sie jetzt ganz und gar nicht gerechnet. Sie wollte von neuem schon ansetzten, als sie erstarrte, sich dann umgehend nach vorne neigte. Sesshomaru verharrte für Sekunden, für niemanden erkennbar und doch hatte er zunächst inner halten müssen, als er Kagome erblickt hatte. Seine zukünftige Schwägerin sah atemberaubend aus. Selbst für einen Youkai wie ihn, der bereits viel gesehen hatte, war dieser Anblick außergewöhnlich. Kagome wirkte in diesem Moment so zerbrechlich und zart und doch strahlten ihre Augen eine Stärke aus, die nicht zu beschreiben war. Ein Wesen aus einer anderen Welt, das nicht ins Hier und Jetzt gehörte. Und doch war sie da und lebte unter ihnen. Vorsichtig richtete sich Kagome wieder auf, sah dem Inu no Taishou entgegen. Anscheinend hatte er nicht die Absicht zu sprechen, daher begann sie. „Sie hat sich sicher gefreut.“ Leichtes Verwundern blitzte in den Augen des Taishous auf. „Die Blumen an ihrem Grab.“, gab sie von sich. Er nickte, sein Blick wisch kurz zu Jaken, der genau wusste, dass er jetzt verschwinden sollte. Sesshomaru durchschritt schweigsam den Raum, sah aus einem der weiteren Fenster hinaus. Von diesen Gemächern sowie auch von seinen hatten sie Blick auf ihr Grab. Kagome war seinem Blick gefolgt, sah nun ebenfalls wieder auf die Stelle, an der sie heute Morgen gesessen hatte, mit ihr geredet hatte. Ein Seufzen entglitt ihr. „Ich habe mich nie bei dir entschuldigt seit damals.“ Was sollte das jetzt? Er bemerkte, wie sie nervös ihre Fingerknochen knetete. „Wofür solltest du dich entschuldigen?“ Seine Stimme klang kalt. Doch dies sagte nichts über seine Gefühle aus. Das wusste Kagome mittlerweile und schreckte sie daher nicht ab. Ihr Blick wanderte hinauf in den strahlend blauen Himmel. „Wäre ich stärker gewesen, hätte sie mir nicht helfen müssen. Dann wäre …..sie…… noch am leben.“ Sesshomaru fiel von neuem auf, dass Kagome Kikyos Namen fast nie aussprach. Und spürte er auch das Band, das inzwischen zwischen ihm und der Gefährtin seines Bruders gebildet hatte. Denn sie hatten eine gemeinsame Verbindung. Inu Yasha sowie auch Kikyo verbanden sie beide. Es fühlte sich seltsam an und doch war es angenehm. Er bemerkte die Tränen, die leicht in ihren Augen glitzerten. „Sag mir. Wäre Kikyo am Leben geblieben, was für ein Leben wäre es für sie gewesen?“ „Was?“ „Sie war eine lebende Tode. Am Leben gehalten durch die Seelen anderer Tode. Denkst du sie war hierüber glücklich?“ Kagome presste ihre Lippen aufeinander. Nein. Sie wusste, dass die Miko aufgrund dieses Zustandes gelitten hatte. „Sie hat es gewusst. Sie wusste was auf sie zukommt Kagome. Und sie hat es akzeptiert. Genauso wie du es getan hättest.“ Kagome sah auf. Leicht rissen ihre Augen auf, kaum erkennbar. Denn in diesem Moment in dem Sesshomaru diesen Satz ausgesprochen hatte, hatte sie etwas in seinen Augen erkennen können. Ein Aufblitzen, das anders war, als die anderen Gefühle, die sie darin lesen konnte. So versuchte es noch einmal zu erkennen…….doch so schnell es gekommen war, so schnell war es auch schon wieder verschwunden. „Quäl dich nicht weiter.“ Kagome schloss kurz die Augen, horchte in sich hinein. Sollte sie Sesshomaru darauf ansprechen. Sie blinzelte leicht. Nein. Sie würde es auf sich beruhen lassen. Denn sie wusste, auch wenn er es zu keinem Zeitpunkt gezeigt hatte, so war ihr Tod auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen. In seiner Aussage musste die Miko dem Inu Youkai zustimmen. Sie hätte nicht anders gehandelt, hätte sie gewusst, dass sie somit alle anderen retten konnte. Aus dem anfänglichen Hass war freundschaftliche Liebe geworden. Kikyo hatte sie geliebt genauso wie…..“Sie dich geliebt hat.“, flüsterte sie leise, blickte zu dem mächtigen Dai-Youkai auf. Die Kühle aus seinen Augen schien völlig verschwunden zu sein, nicht mehr existent und eine warme Brise erhob sich, umschmeichelte beide, als wollte sie beide umarmen und Trost spenden. Sesshomaru hob seinen Kopf in den Wind. Kagome lächelte, blickte dann ebenfalls der Brise entgegen, spürte diese auf ihrer Haut. Sie erinnerte sich an Kikyo-chans Worte…… ~ Ich werde euch niemals richtig verlassen. Ich werde immer bei euch sein. ~ „Kikyo-chan lebt weiter. Ein kleiner Teil von ihr wird immer in uns weiter leben.“, sprach sie leise. Ihr Stimme klang dennoch wieder ermutigter und fester als zu vor. Der Inu no Taishou wandte sich Augenblicke später ab. „Sesshomaru.“ Er sah über seine Schultern zurück auf die junge Miko. “Ich danke dir.” Es erfolgte nur ein leichtes Nicken. Er war fast aus der Tür hinaus, als sich seine Stimme nochmals erhob. „Und du solltest ein anders Gesicht machen. Schließlich heiratest du meinen Bruder. Außerdem…..“ Er drehte sich jetzt noch einmal komplett zu Kagome herum, die ihn neugierig beäugte. „….sollte eine so hübsche Braut wie du, vor Glück strahlen. Kagomes Augen rissen auf, doch Sesshomaru war bereits verschwunden. Sollte sie sich auch nicht verhört haben? Nein! Er hatte ihr tatsächlich ein Kompliment gemacht. Ihr Gesichtsausdruck wurde weicher, sie lehnte sich etwas seitlich gegen den Spiegel, der neben ihr stand. „Selbst er hat sich verändert.“ Sprach sie zu sich selbst und wahrnahm das Sayaka zurückkehrte. ~ Übernervös stand sie da. Immer fester und fester drückte sie ihre Hände. Sogleich würde es soweit sein. Sogleich würde sie endlich ihrem über alles geliebten Hanyou gegenüber stehen, endlich seine Frau werden. Wie lange hatte sie sich diesen Moment herbei gesehen. Jetzt war er endlich da. Nach all der Zeit. Und sie stand hier und verspürte Furcht. Furcht all dass hier könnte nicht echt sein. Alles nur ein Traum aus dem sie sogleich erwachen würde. Sie schüttelte leicht ihren Kopf. Leises Geflüster drang an sie heran. Sie hob jedoch nicht den Kopf. Wozu auch? Sie konnte derzeit sowieso nichts erkennen. Denn sie, Inu Yashas Verlobte war gut hinter seidigem Stoff, der von der Decke hinab fiel und somit vor neugierigen Blicken schützte, verborgen. Das Flüstern wurde lauter, was ihre Aufmerksamkeit nun doch erregte. Sachte trat sie einen kleinen Schritt nach vorne. Ihre Finger tasteten nach dem Seidenstoff, schoben diesen nur Millimeter zur Seite. Sie neigte ihren Oberkörper etwas nach vorne, lugte mit ihren rehbraunen Augen hinaus. Ein lieblicher Blütenduft strömte ihr stärker als zuvor entgegen. Genüsslich sog sie diesen ein. Durch die Sonne geblendet, blinzelte sie, versuchte zugleich etwas zu erkennen, als ein Räuspern neben ihr erklang und eine sie mahnende Stimme sich erhob. „Kagome-sama.“ Leise murrend ließ sie von ihrem Vorhaben ab, sah zu der Youkai, die sich neben sie gesellt hatte. “Geduldet euch noch wenige Minuten.” Sayaka trat näher an sie heran. Ihre Augen glitten noch einmal prüfen über den Haarschmuck der Prinzessin. Silberne Blüten waren in ihrem Haar eingeflochten. Zufrieden nickte sie, lächelte bevor sie sich umwandte, um ihren Platz einzunehmen. Tief atmete Kagome ein. Schloss ihre Augen, ließ all das Geschehene noch einmal Revue passieren. Sie sah Inu Yasha gebannt an Goshinboku. Ihre erste zärtliche Berührung. Die ersten liebevollen Worte schmiegten sich in ihr Ohr. Sie lächelte, errötete leicht. Ihr erster Kuss. Ihre Augen erhielten einen leichten Schimmer als sie an seinen Antrag dachte. Ihre Hand strich sanft über ihre Dekoletté. Doch diese Verbindung war zweitrangig geworden. Denn Inu Yasha und sie waren bereits durch das Schönste im Leben zueinander verbunden. Durch ihren Sohn. Durch Shinji. Doch all diese wunderschönen Erinnerungen halfen nichts gegen ihre Nervosität. Stoßhaft trat Atem aus ihrem leicht geöffneten Mund. Ihr Herz überschlug sich, zog sich zusammen, setzte aus, um gleich darauf noch lauter, wilder gegen ihren Brustkorb zu schlagen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es gleich soweit sein würde. Krampfhaft starrte sie nach unten, versuchte ihren Atem zu verlangsamen. Ruhig! Dieses Wort wiederholte sie seit dem Sayaka sie verlassen hatte, ständig zwischen ihren anderen Gedanken. Es war erst so schlimm geworden, als die Inu Youkai sie verlassen hatte. Erst seit diesem Moment. Nun stand sie hier völlig alleine in einem Traum aus Seide und wartete. Und genau diese für sie endlos vergehenden Minuten machten sie verrückt. Aber warum? Sie hatte so lange gewartet. Da kam es doch auf diese wenigen Minuten nicht an. Doch. Genau das war der Grund. Sie hatten bereits so lange warten müssen. Sie wollte nicht mehr warten. Sie wollte endlich wieder bei ihm sein. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie an ihren Hanyou dache, sich vorstellte, wie der da stand und nur auf sie wartete. Ein Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch aus, strömte durch ihren gesamten Körper und die Nervosität ebbte ab. Kagome hob ihren Blick, erkannte durch den seidigen Stoff wieder die schemenhaften Schatten. Der Wind spielte mit der Seide, warf Falten hinein. Kagomes Hand streich über das Kleid, das ihren Körper umhüllte, als…… Stille Vollkommende Stille Zarte Töne erklangen und augenblicklich lichtete sich Kagomes Sicht. Zarte Sonnenstrahlen tupften auf ihre Haut. Für Sekunden nahm sie alles um sich herum wahr, bevor alles nebensächlich wurde, denn sie hatte ihn erblickt. Am anderen Ende des Raumes stand er. Ihr Inu Yasha. Er trug einen schwarzen Suikan, der mit edlen silbernen Stickereien verziert war. Tessaiga war mit einer Schärpe an seiner Hüfte befestigt. Sein Blick ruhte auf ihr. Sie tat den ersten Schritt. Die wenigen Gäste, die anwesend waren, konnten ihren Blick nicht mehr abwenden. Sango standen bereits jetzt die Tränen in den Augen. Die Taijiya strahlte förmlich. Sie freute sich so sehr für ihre kleine Schwester. Miroku blinzelte zu seiner Frau hinunter. Liebevoll ruhten seine Augen kurz auf Sangos bereits leicht gewölbtem Bäuchlein, bevor er wieder aufsah, der Braut, die gerade an ihnen vorbei schritt, ein warmes Lächeln schenkte, was von Kagome erwidert wurde. Yu konnte es einfach nicht fassen. Kagome sah jetzt noch bezaubernder aus, als zuvor. Gerührt schmiegte sie sich an Sota, der fast schon verkrampft die Kamera in seinen Händen hielt. Der Blick des jungen Mädchens bekam etwas Verträumtes. Vielleicht irgendwann einmal…….Sie begann zu lächeln. Dem Hanyou ging es nicht anders als Kagome. Ab dem Moment, in dem er Kagome endlich erblickt hatte, hatte alles andere um ihn herum seine Bedeutung verloren. Mit jedem Schritt, mit dem sie näher kam, weiteten sich seine Augen ein winziges Stück mehr. Für Sekunden kam ihm der Moment wieder in den Sinn, als sie hintern dem Wasserfall zum Vorschein gekommen war und sie seine dunkle Welt wieder erhellte. Sie waren ein ganzes Jahr getrennt gewesen. Dies war jetzt auch bereits wieder ganze zwei Jahre her. Die Zeit verging. Doch das war egal. Denn sie war an seiner Seite und das würde sie von nun an auch für immer bleiben. Im Leben wie auch im Tod. Ein leises Auflachen erklang, weshalb der Hanyou zur Seite sah. Sayaka hob ihren Finger, legte diesen leicht auf ihre Lippen um Shinji aufzuzeigen, dass er noch etwas warten musste. Stolz legte sich in Inu Yashas Blick. Niemals hätte er gedacht, dass sich sein Leben einmal so entwickeln würde, sich alles zum Guten wenden würde. All das hatte er ihr, nur ihr zu verdanken. Seiner Kagome. Sie hatte durch ihr Erscheinen ihm Gefühle wiedergegeben, die er vor langer Zeit verloren hatte. Tausend Gedanke und Worte würden nicht einmal annähernd beschreiben, was er führ sie empfand. Sie war die Frau, die ihn schwanken lies, die ihn zum Taumel brachte. Dieses tiefe Gefühl würde alles überdauern. Denn sie war für ihn die Einzige. Der Duft von Wildblumen lockte ihn, weshalb er wieder auf sah. Kagome stand direkt vor ihm, fast schüchtern hob sie ihren Blick. Als sich ihre Blicke endlich trafen, schien das Herz des Hanyous zu flirren. Ein magischer Moment, den keiner der beiden jemals wieder vergessen würde. Kagomes leichtes Lächeln wurde größer. Der Rotschimmer verstärkte sich. Sie wollte vor Glück am liebsten fliegen. Langsam, fast in Zeitlupe streckte Inu Yasha seine Hand aus, hielt sie seiner Miko entgegen. Zaghaft umschloss er ihre Hand, wandte sich gemeinsam mit ihr um. Sesshomaru stand mit wenig Abstand neben Inu Yasha. Neben ihm direkt der Schamane. Er würde die Zeremonie durchführen. Zugleich erhob dieser auch seine Stimme. Doch Inu Yasha sowie auch Kagome hatten nur Augen für einander. Die Stimme war nur ein leises Flüstern, was vom Wind davon getragen wurde. Ihre Hände waren fest mit einander verschlungen, ihre Blicke in einander verhakt. Der Schamane neigte sich leicht nach vorne, legte ein reich verziertes Band um ihre Hände. Beide spürten die Magie, die von diesem ausging. Die Hände des Schamanen ruhten nun auf diesem Band. Ein Murmeln erklang. Sanftes Licht umhüllte ihre Hände. Kagome verspürte Hitze, die sich in ihren Nacken legte, ein kurzes Ziepen, gefolgt von Kälte. Der Schamane trat zurück, sah dem Prinzen und der Prinzessin entgegen. Kagome strich über die Stelle, an der sie soeben noch die Hitze verspürt hatte. Sie bemerkte die Veränderung der Haut. Dort trug sie nun das Zeichen der Herrscherfamilie der Inu-Youkai. Dieses Zeichen zeigte ihre Zugehörigkeit, ihr Stand auf. „Ab diesem Moment seid ihr auf ewig vereint. Keine Macht kann diesen geschlossenen Bund mehr berechen. Ihr seid Teil des Anderen. Nur gemeinsam seid ihr Eins. „Eins.“, murmelte Inu Yasha noch, bevor er sich zu Kagome beugte und ihre Liebe mit einem Kuss besiegelte. **************************** So, und das war es. Das Ende von Youkai War. *schnief* Jetzt muss ich mir wieder was neues einfallen lassen. Aber keine Panik, das ist schon passiert. Es wird eine Fortsetzung oder besser gesagt eine 2. Staffel zu Youkai War geben. Das erste Kapitel werde ich aber wahrscheinlich erst im September hochladen, da ich vorher keine Zeit dazu haben werde. Also, wer eine Info möchte, einfach kurz bescheid geben. Ich wünsch euch ein schönes Wochenende und all denen, die nicht arbeiten müssen (ich muss arbeiten *schnief*) schöne Ferien bzw. einen schönen Urlaub. Hab euch alle lieb. ^^ Eure Inukashi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)