Youkai War - Ein Kampf um das Überleben aller von Pei-Pei (Egal wie das Ende aussieht - alles endet irgendwann) ================================================================================ Kapitel 22: Lichtblick – Dem Ziel nah? -------------------------------------- HI! So kurz vor Jahreswechsel melde ich mich wieder mit einem neuen Kapitel für euch zurück. Dieses Mal ist es auch wieder länger, als die letzten zwei Kapitel. Vielen lieben Dank für eure Kommis. Ich bin so froh darüber, dass euch die Story immer noch so gut gefällt. Und ich hoffe natürlich auch, dass das so bleibt. Werde mir auf jeden Fall weiterhin mächtig Mühe geben. Lichtblick – Dem Ziel nah? Vor zwei Tagen hatten sie die Grenze zu den westlichen Ländern passiert und wanderten damit durch das Hoheitsgebiet der Inu-Youkai. Im Gegensatz zu vielen anderen Teilen des Landes, herrschte hier noch Frieden. Aber niemand der Gruppe hätte etwas anderes erwartet. Schließlich nahm Sesshomaru seine Regentschaft, das Erbe seines Vaters, sehr ernst. Die Augen des Inu no Taishou wanderten zur Seite, bevor sein Kopf der gleichen Richtung folgte, um somit unbemerkt über seine Schulter zurückblicken zu können. So lange er denken konnte, hatte er noch niemals diese Anzahl von Menschen im Schlepptau gehabt. Und er musste zugeben, dass er durch das für ihn langsame Vorankommen, erneut auf ihre Schwächen aufmerksam wurde. Aber er musste sich augenblicklich eingestehen, dass sich seine Meinung in Bezug auf Menschen geändert hatte. Er hatte einst die Menschen verabscheut. Sie einst, wie Takako, als minderwertig angesehen, doch niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, die Menschen deshalb auszulöschen. Zumindest so lange nicht, wie sie sich ihm nicht in den Weg stellten. Am heutigen Tag konnte er sagen, seinen Vater mehr zu verstehen. Er konnte mehr oder minder nachvollziehen, weshalb er sich damals in Izayoi verliebte.Menschen strahlten eine gewisse Faszination aus - zumindest manche von ihnen -, der man sich nicht entziehen konnte. Für Sekunden verebbten seine Gedanken völlig. Seine Augen folgten einer Gestalt. Rin war gerade einige Meter entfernt, an ihm vorbei geeilt, zog Yu hinter sich her. Das junge Mädchen von damals war zu einer jungen hübschen Frau geworden, die ihre eigenen Ansichten besaß und damit nicht hinter dem Berg hielt. So sehr sich seine Hofdame auch bemühte, Rin zu einer wohlerzogenen Dame zu erziehen. In diesem Punkt war sie kläglich gescheitert. Ihr dunkelbraunes Haar wirbelte elegant durch die Luft. Ihr herzliches und fröhliches Lachen drang an sein Ohr, als sie immer näher an das Blumenmeer heran trat. Ihre zierlichen Hände pflückten geradezu graziös eine der leuchtenden Blumen, bevor sie ihren Körper leicht zur Seite neigte und dem Dai-Youkai zu lächelte. In diesem Moment verschwand die sonstige Kühle, die seine Augen bewohnte, völlig. Ein ungewohntes Leuchten legte sich hinein. Sesshomaru ertappte sich gerade noch dabei, wie er lächeln wollte. Sofort wurde sein Gesichtsaudruck noch fester als zuvor. Er durfte jetzt an so etwas keinen Gedanken verschwenden. Rin war für ihn inzwischen wie eine eigene Tochter. Um sie und jene zu beschützen, die ihm etwas bedeuteten, durfte er keine Gefühle zeigen. Er hatte erst am gestrigen Abend wieder erfahren müssen, wie es war, wenn starke Emotionen vom Körper Besitz ergriffen. Das durfte er nicht zulassen. Deshalb wandte er augenblicklich sein Gesicht ab, fuhr mit dem fort, bei was er unterbrochen wurde. Sein Augenmerk richtete sich auf seinen kleinen Bruder. Dieser hob seinen Sohn aus dem Korb. Die goldenen Augen des Inu no Taishou schweiften über den kleinen Körper. Noch ein Hanyou in der Familie, schoss es ihm durch den Kopf. Wobei dieser Gedanke nichts Negatives nach sich zog. Irgendwann hatte er damit gerechnet. Schließlich bemerkte er bereits früh, was Inu Yasha für Kagome empfand. Auch wenn sie sich anfangs nicht verstanden, so war ihm dies nicht entgangen. Egal wer Kagome jemals bedrohte, er eingeschlossen, erfuhr am eigenen Leib, welche Kräfte in den Hanyou hervor brachen, um sie zu schützen. Sein Bruder war in dieser Angelegenheit für lange Zeit mit Blindheit geschlagen gewesen. Und diese Blindheit trug auch einen Namen. Aber das war jetzt egal. So weit wollte er eigentlich nie in das Gefühlsleben seines kleinen Bruders vordringen. So früh jedenfalls, hatte er nicht mit Familienzuwachs gerechnet. Wie man sich doch täuschen konnte. Eins war dem Inu-Youkai bereits gewiss. Der Kleine würde stark werden. Nicht so stark wie er, aber mächtiger als alle anderen Inu-Youkai. Denn das Blut seines Vaters floss in Shinjis Adern. Und auch Inu Yasha hatte bereits mehr als einmal bewiesen, zu was er fähig war. Er konnte sich eingestehen, dass der Hanyou nach ihm, der Stärkste im Reich war. So wie es sich auch für den Prinzen der westlichen Länder gehörte. Sesshomaru sah Kagome, die zu Inu Yasha getreten war, ihm zärtlich einen Kuss auf die Wange gab, bevor sie lächelnd zu ihm hinüber sah. Inu Yasha folgte leicht unwissend ihren Blick und Sesshomaru hielt inne. Erneut konnte er diese Faszination wahrnehmen. Er hegte für diese Miko keinerlei tiefen Gefühle, und doch hatte sie zusammen mit Inu Yasha ebenfalls dazu beigetragen, sein Denken zu ändern. Man könnte es fast als Freundschaft bezeichnen, was ihn inzwischen mit dieser Miko verband. Von neuem umspielte ein kurzes Lächeln seine Lippen, bevor er sich umwandte und wieder die Führung übernahm. Kagome gesellte sich unterdessen erneut zu Sango, die sofort aufs Neue begann, alles über die Umstände während ihrer Abwesenheit zu berichten, wobei sie an manchen Stellen, die sie und Miroku betrafen, etwas weiter ausschweifte, als sie eigentlich wollte. Kagome grinste innerlich. Sie freute sich für die Beiden. Hatte sie doch oft dafür gebetet, dass sich die Zwei endlich zusammen rauften. Wenn sie ehrlich war, hatte sie immer gedacht, dass die Taijiya und der Hoshi schneller seien. Doch da hatte ihr Inu Yasha, zu ihrer eigenen Verwunderung, einen Strich durch die Rechnung gemacht und ihr seine Liebe gestanden. „Kagome-chan?“ „Ah!.....-Oh. Gomen, Sango-chan!“ Die Taijiya begann leicht zu lächeln. „Da werden Erinnerungen wach, was?“ Sango durchschaute sie sofort, weshalb Kagome nur noch nickten konnte. Aki gesellte sich zu Inu Yasha, was von Kagome in Augenschein genommen wurde. „Sie hat ihn aufgegeben, Kagome-chan.“ Verdutzt über diese Aussage, musterte die Miko ihre beste Freundin. „Wie meinst du das, Sango-chan?“ „Ach, weist du…..“, flötete sie. „Sag schon!“ Dabei zog Kagome noch eine Schnute, was Sango zum Schmunzeln brachte. Ihr Arm hob sich und legte sich auf Kagomes Schulter. Wie sehr hatte sie doch ihre kleine Schwester vermisst. „Formulieren wir es mal so: Dein Inu Yasha hat während deiner Abwesenheit für nichts und niemanden Augen. Er ist nur glücklich, wenn er Tag für Tag nach seinem Stern, nach dir Ausschau halten und dich dann erblicken kann.“ Mit geweiteten Augen sah Kagome Sango jetzt entgegen. Mit dieser Aussage konnte sie jetzt gar nichts anfangen. Aber es bereitete ihr eine ungemeine Wärme. Sango zwinkerte ihr zu. „Du bist verrückt, Sango-chan, weist du das?!“ Dabei drückte die Schwarzhaarige ihre Hand. „Aber ich danke dir.“ „Er ist einfach bezaubernd.“ Aki hob den kleinen Hanyou abermals hoch, um ihn noch mal zu begutachten. „Ganz der Vater.“ Dabei strahlte sie. Gerade fühlte es sich so an, als wären sie eine Familie. Dies war aber nur Wunschdenken ihrerseits. Das hatte die schon damals begriffen, nachdem sie mit ihm gesprochen hatte. Sie wusste, dass er niemals mehr empfinden würde, als Freundschaft. Was sollte sie dagegen noch tun können?! Nichts. Auch wenn es wehtat, so musste sie es akzeptieren. Sie konnte nur noch hoffen, irgendwann jemanden zu begegnen, er ihr so viel Liebe schenkte, wie es Inu Yasha Kagome gegenüber tat. Das würde sie sich zum Ziel setzen. Sanft bettet sie Shinji in ihre Armbeuge, tippte auf seine Nase. „Na, erwachen die Mutterinstinkte?“ Koga beugte sich zu Aki hinunter, beäugte die Ookami-Youkai skeptisch. „Ich hoffe nicht.“, brummte er weiter. „Noch eine, die von einem Baby schwärmt, kann ich nicht gebrauchen.“ Es reichte ihm schon völlig, dass er sich jetzt im Gebiet der Köter befand. Überall nahm er leicht ihren Geruch wahr. Wenn das so weiter gehen würde, würde er diesen Gestank überhaupt nicht mehr loswerden. Da würde auch baden nichts mehr bringen. Seine Augen wanderten kurz zu der Person, von der er gerade sprach, wollte dann fortfahren, als. „Das hab ich gehört Koga!“, keifte es hinter ihm los. Mit einem schnellen Sprung gewann der Prinz der Wölfe noch etwas mehr Abstand und drehte sich um. Ayame stapfte auf ihn zu. „Kannst du mir sagen, was dieses völlig unnötige Kommentar sollte?“ Wütend baute sie sich vor ihm auf. „Aha. Ayame, mein Schatz, das war…-„ „Komm mir jetzt nicht mit Schatz oder sonst was. Und wie kommst du darauf, dass ich Muttergefühle habe. Ich habe lediglich gesagt, dass Shinji-chan einfach hinreißend ist und ich auch mal Kinder haben möchte.“ Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte, ihre Augenbrauen zuckten gefährlich und ein merkwürdiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, was Koga die Schweißperlen auf die Stirn trieb. „Oh, oh. Ich glaube wir sollten machen, dass wir weg kommen!“ Shippo gekonnter Blick erkannte die eindeutige Gefahr, die sich dort anbahnte. „Ich glaube du hast Recht, Shippo!“, meinte Kohaku. Katsuro und Sota nickten einfach nur. Augenblicklich wandten sie dem streitenden Paar den Rücken zu und schlossen wieder zu Sesshomaru auf. „Und wer sagte denn gestern, ja er wolle auch mal Kinder haben. Wenn möglich einen ganzen Stall voll. Vier mindestens. Weil Kinder so etwas Schönes wären. Der Sinn des Lebens.“, dabei bebte die Stimme der Ookami-Youkai von Wort zu Wort mehr. „Pst. A…..Ay…..Ay……Ayame.“, stotterte Koga und fuchtelte dabei wild mit seinen Händen. Doch das hielt seine Verlobte nicht auf. Ganz im Gegenteil. Es spornte sie noch mehr an. „Und wer hat dabei so einen Glanz in den Augen?“ Ihre grünen Augen musterten kritisch ihren gegenüber. „Hehe. Das darf doch nicht, uff…..!“ Miroku krümmte sich leicht nach vorne. Sango hatte ihm ihren Ellenbogen in die Seite gerammt und somit seinen bevor stehenden Lachanfall unterbunden. Mit einem Auge blinzelte er zu ihr hinauf. „Schluck es unter.“, kam es trocken von ihr. An anderer Seite prustete es los. Als Koga die Stimme vernahm, kam es ihm so vor, als hätte ihm jemand ins Gesicht geschlagen. Eine wütende Ayame vor ihm und einen fast vor lachen heulenden Hanyou neben sich. Das war zu viel des Guten. „Inukoro!“, presste er hervor. Sesshomarus Augenbraue begann leicht zu zucken. Er versuchte jedoch ruhig zu bleiben. Er musste seine Fassung bewahren. Obwohl er zugeben musste, dass seine Nerven ziemlich strapaziert wurden, seit dem er zu der Gruppe gestoßen war. Er war ein Inu-Youkai. Der Inu no Taishou. Er musste ruhig bleiben. Immer wieder, wiederholte er diese Worte. Inu Yasha, der mit einem Wutausbruch seitens Koga rechnete, griff schnell nach Shinji, weshalb Koga stoppte. „Du Feigling!“, zischte dieser. „Was kann ich denn dafür, wenn mein Sohn zu mir will!“, gab Inu Yasha zuckersüß von sich. Sein Gesicht trug jedoch ein boshaftes Lachen. „DU…….!“, Koga wollte auf ihn zugehen, als „Stopp!“ Kagome schob sich zugleich zwischen die zwei Streithähne. „Glaubt ihr beiden Kinnsköpfe, ich habe Shinji die ganze Zeit vor Takako beschützt, damit ihr ihn während eurer Streiterei zerfleischen könnt!?“ Dabei warf die Miko ihre Blicke hin und her. „Hey, was siehst du mich so an? Der Wolf hat angefangen.“ „Inu Yasha!“ Ein Grummeln erfolgte. Er wusste ganz genau, was Kagome mit dieser Aussage, mit der Nennung seines Namens, sagen wollte. „Wir sollten weiter gehen. Es ist nicht mehr weit!“ Miroku hatte das Wort an sich genommen und sah kurz in die Runde. „Verlegt euere Zankereien, bis wir im Schloss sind.“, meinte Aki und gab damit auch dem Hoshi Recht, weiter zu gehen. ~ Weit ab von allem, schritt gerade eine dunkle Gestallt durch den von Nebel umschleierten Wald. Kein Laut drang zu ihm hindurch, außer dem Knirschen der abgestorbenen Blätter unter seinen Füßen. Der weiße Schleier war so dicht, dass selbst die Strahlen der Sonne keinen Weg hindurch fanden. Er hatte aber die Orientierung nicht verloren. Mit selbstsicherem Gang eilte er durch den Wald, trat auf eine kleine Lichtung zu, auf der auch der Nebel etwas lichter wurde. Seine Augen erkannten sofort die zwei Gestalten, die dort standen. Kaum hatte er den ersten Schritt getan, wanden sich beide zu ihm um. „Erfreut Euch wieder zu sehen, Takako-sama.“ Erklang eine tiefe Männerstimme, die fast einem Reibeisen glich. „Ganz meinerseits. Tsuyu-sama, Nobuo-sama!“ „Nun. Sagt, wie wir Euch behilflich sein können.“ Takako trat noch einen weiteren Schritt näher. „Sesshomaru ist auf dem Rückweg und er wird nicht alleine zurückkehren. Bei hm wird das sein, was ich benötige um zu siegen.“ Die beiden Gestalten, die dem Hanyou gegenüberstanden, lauschten aufmerksam. Selbst das Grau des Nebels konnte den schillernden Farben ihrer Gewänder, die sie unter ihren Rüstungen trugen, nichts anhaben und erleuchtete das bizarre Bild der Trostlosigkeit, was sie umgab. „Er wird Inu Yasha bei sich haben.“ „Inu Yasha!“, knurrte die zweite Stimme verachtend. Diese klang wesentlich jünger als die Andere. „Das bedeutet auch, dass diese Menschen wieder dabei sein werden.“, stellte die Stimme weiterhin fest. Takako bestätigte dies mit einem Nicken. „Daran bin ich aber nicht interessiert. Das Einzige, was ich haben möchte, ist Inu Yashas Sohn.“ Die Verwunderung stand den Beiden augenblicklich ins Gesicht geschrieben. Doch sofort schwand diese wieder. „Das würde bedeuten Sesshomaru hat einen Neffen. Er wird schon allein aus diesem Grund ganz genau auf dieses Balg achten. Wir werden es also mit beiden Söhnen des verstorbenen Taishou zu tun bekommen.“, gab der Ältere von sich. „Wisst Ihr, was Ihr da von uns verlangt? Um an dieses Kind heran zu kommen, müssen wir uns den Beiden auf eigenem Gebiet entgegen stellen. Nicht nur den Brüdern.“, sprach der Jüngere aus. Sie würden es mit dem gesamten Schloss zu tun bekommen, sollte sie erwischt werden, der Plan auffliegen. „Nicht wenn ich euch dabei behilflich sein werde. Mein Hauptmann stellt derzeit zwei Armeen auf. Eine wird dazu dienen, die westlichen Länder zu überfallen. Wir werden Sesshomaru dazu bringen, das Schloss zu verlassen. Inu Yasha wird ihm sicherlich folgen. Denn wir packen ihn dort, wo es ihn am meisten schmerzt, an seinem Stolz.“ Die Youkai sahen sich kurz an. Ein finsteres Lächeln umspielte ihre Lippen „Er wird niemals zulassen, dass eine, in seinen Augen, niedere Kreatur, seine Ländereien überfällt.“ „Das würde er nie zulassen!“, wiederholte Nobuo. Er kannte Sesshomaru schließlich lange genug. „Sobald sie das Schloss verlassen haben, sendet eine Nachricht. Korin wird augenblicklich erscheinen. Sie wird das Kind dann an sich nehmen.“ Takako sah beide Youkai forschend an. Er wollte sich noch einmal versichern, ob er ihnen trauen konnte. Doch bis jetzt hatten sie gute Dienste geleistet und er wusste, das Beiden bewusst war, dass er mächtiger war, als sie zusammen. Er spürte ihren Hass. Hass den er bei all seinen Untergebenen spürte und den auch er in sich trug. Hass und die Begierde alles, was ihm im Weg stand, zu vernichten. „Sobald Korin das Kind in den Händen hält, werden wir sie in die Gewölbe unterhalb des Schlosses führen. Dort wird es ein leichtes sein, zu verschwinden.“ Verräterisches Funkeln legte sich in Nobuos Augen und das taten sie auch in diesem Moment. Sie verrieten den Inu no Taishou. Sesshomaru, dem sie die Treue geschworen hatten. ~ Die gesamte Gruppe stand jetzt nah beieinander auf einem Hügel. Vor ihnen im Tal, erhob sich das Schloss des Inu no Taishou. Als Kagomes Augen die Zinnen erblicken konnten, verspürte sie umgehend den Wunsch schon durch den Torbogen zu schreiten und sich am Teich, der sich im riesigen Schlossgarten befand, nieder zu lassen, einfach die Augen zu schließen. Ihrer Seele und ihrem Körper die ersehnte Ruhe zu gönnen. Beeindruckt sahen Kohaku, Katsuro sowie auch Sota und Yu auf die Burg. Yu kannte solche Schlösser nur von Gemälden und Fotografien. Schlösser aus längst vergangener Zeit. Ihre Augen glitten über das Grün der Bäume, über die sandsteinfarbenen Mauern, zu dem sich dahinter erhebenden weiß strahlenden Gemäuer. Wenn man sich hier so umsah, so konnte man nicht glauben, dass sich der Rest des Landes im Krieg befand. „Fast, als wäre man in ein Bild eingetreten.“ Sota konnte nicht mehr als nicken. „Da verschlägt es euch die Sprache, was?“ Shippo grinste. Sesshomaru setzte sich wieder in Bewegung. Endlich, endlich passierten sie das Tor des Schlosses. Kaum betrag Sesshomaru den Schlosshof, eilten Bedienstete herbei, verbeugten sich zunächst. „Willkommen zurück, Sesshomaru-sama. Und euch grüßen wir ebenfalls, Inu Yasha-sama!“ Die vier Jüngsten kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Immer wieder drehten sie sich um die eigene Achse, versuchten so viel wie möglich gleichzeitig ins Auge zu fassen. „Wow!“, stießen sie fast ohne Stimme synchron hervor. Ayame und der Rest der Ookami-Youkai mussten ebenfalls zugeben, dass sie von der Pracht, die ihnen entgegen strahlte, beeindruckt waren. Jaken warunterdessen dabei, die Bediensteten zur Seite zu scheuchen. „Habt ihr nichts zu tun?“, zischte er und wedelte dabei mit seinem Stab durch die Luft. Einige konnten sich einfach nicht von dem Anblick des Besuches abwenden. Doch ein Blick des Inu no Taishou und alle machten sich auf. Schnelle Schritte hallten zunächst durch den Eingangsbereich, bevor Sesshomaru gefolgt von Inu Yasha, Kagome und dem Rest eintrat. Die beiden Brüder blieben gleichzeitig in der Mitte des Saals stehen. Ihre Begleiter traten es ihnen gleich. Kagomes Augen ruhten auf ihrem Katana. Ihr Blick glitt immer wieder über den silbernen Schaft. „Ihr werdet zunächst in Gemächer gebracht. Dort könnt ihr euch ausruhen.“ Sesshomarus Stimme holte die Miko wieder zurück. Kaum merklich zuckte sie zusammen. „Inu Yasha. Du und Kagome werden in deine Gemäch….!“ „Nein!“ Der Inu no Taishou sowie der Prinz fassten die Miko ins Auge. „Kagome!?“ Inu Yasha trat an seine Verlobte heran. „Ich halte es für besser, wenn ihr euch ausruht. Vor allem du Kagome.“, gab Sesshomaru in einem noch schärferen Ton von sich. Doch Kagome wäre nicht Kagome, wenn sie sich hiervon einschüchtern ließe. Daher straffte sie ihre Schultern noch mehr und festigte ihren Blick. „Dazu habe ich noch später Zeit. Zunächst muss ich noch etwas mit euch klären.“ Sesshomaru zog seine Augenbrauen tiefer. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, wenn ihm jemand widersprach. „Ich….“ „Aber, aber, Sesshomaru. Erfülle ihr doch diese Bitte!“ Alle neigten ihren Kopf zur Seite. Eine leicht gekrümmte Gestallt trat auf sie zu. Sein weißes Haar war zu einem Knoten gebunden. Seine buschigen weißen Augenbrauen verdeckten seine Augen fast völlig und doch konnte man erkennen, dass eine der Pupillen ergraut war, während die andere in einem hellen Grün schillerte. Sein königsblauer Kimono brachte den nötigen Kontrast. „So wie es sich anhört, muss es wichtig sein, nicht wahr?“ Dabei sah er Kagome an, die begann zu lächeln und bestätigend zu nicken. „Natürlich, Oda-Ojii-san.“ „Immer noch so temperamentvoll, wie ich dich kennen gelernt habe. Aber du bist noch hübscher geworden.“ Behutsam legte er seine Hand auf ihre Wange, begutachtete die junge Miko, während er sachte darüber strich. „Oh! Und wenn haben wir denn da?“ Kagome erhob noch etwas mehr ihren Arm. „Das ist Shinji, Oda-Ojii-san.“, erklang sanft. „Sieh an.“ Er musste nicht fragen, wer der Vater war. Seine Hand zog er zurück, streckte seinen Finger dem kleinen Wesen entgegen. „Aha. Kann schon fest zu packen, der kleine Kerl. Ich hoffe nur, dass er nicht den gleichen Dickkopf bekommt, wie sein Vater.“ Kagome musste leise aufkichern. Auch Sango und Miroku konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, während Inu Yasha leicht seinen Mund verzog. Oda wandte sich wieder an Sesshomaru. „Wir sollten hinauf gehen und uns anhören, was Kagome zu sagen hat.“ „Wer is´n das?“ Koga hatte sich zu Miroku hinüber gebeugt. „Oda-sama. Einer der ältesten Inu-Youkai überhaupt. Er war damals schon Berater von Inu Yashas Vater und jetzt steht er immer Sesshomaru zur Seite.“ Koga nickte verstehend. Alle anderen hatten ebenfalls gelauscht. Miroku sah auf und konnte sehen, wie Sesshomaru nickte, damit sein Einverständnis gab. Er, gefolgt von Inu Yasha und Kagome, betraten die ersten Stufen. Der Rest wollte folgen, als Oda sich noch einmal umwandte. „Ihr werdet zunächst in die vorbereiteten Gemächer gebracht.“ „Aber….!“, wollte Koga widersprechen, doch Ayame trat nach vorne. „Dann werden wir uns jetzt zurückziehen.“ Sie verneigte sich leicht. In diesem Moment trat auch bereits einer der Diener heran. „Kagome-sama!“ Die Angesprochene sah zur Seite. Sayaka, eine Inu-Youkai, stand neben ihr und lächelte sie an. „Gebt mir, Shinji-sama. Ich werde ihn in eure Gemächer bringen.“ Hierauf breitete die Youkai ihre Arme aus, wartete darauf, das Baby entgegen nehmen zu können. Kagome trat näher an Inu Yasha heran, drückte Shinji noch mehr an sich. Eine wohlbekannte Angst kroch wieder in ihr hoch. Was sollte das? Hier waren sie sicher. Niemand würde ihm etwas tun, und doch….. Sie spürte Inu Yasha Hand auf ihrer Schulter. „Es ist in Ordnung. Hier wird ihm nichts passieren.“, flüsterte er ihr leise und mit beruhigender Stimme ins Ohr. Ihre rehbraunen Augen suchten die seinen. Langsam lockerte sich ihr Griff. Er hatte Recht. Sie wusste, dass er Recht hatte und trozdem…… „Kagome, es ist alles gut.“ Sachte nahm er ihr Shinji ab und legte ihn Sayaka in den Arm. Immer weiter entfernte sich hierauf die Inu-Youkai und Kagomes Augen wollten sich einfach nicht abwenden, bis sie eine Hand spürte, die sich um die ihre schloss und sie mit sich zog. ~ „Warum hast du das gesagt, Ayame?“, maulte Koga los, während sie durch die Gänge geführt wurden. „Das würde ich auch gerne wissen?“, gab Katsuro seinen Senf dazu. Ayame sog die Luft ein. „Überlegt doch mal!“ Doch Beide sahen sie nur bedröpelt an. „Versteht ihr das wirklich nicht?“ Aki schaltete sich ein. Koga und Katsuro schüttelten synchron den Kopf. Shippo verdrehte die Augen. Miroku und Sango hielten sich aus der Lehrstunde völlig heraus, beantworteten lieber die Fragen von Yu, Kohaku und Sota. Waren sie schließlich die Einzigen, die bereits hier gewesen waren. „Also. Wir befinden uns im Hoheitsgebiet von Sesshomaru. Es ist doch selbstverständlich, dass hier alles nicht so läuft, wie bisher. Er ist der Inu no Taishou. Es ist doch normal, dass er zunächst nur mit seinen Beratern, Kagome-chan anhört. Das wäre bei uns auch nicht anders.“ Dabei hob Ayame noch belehrend den Finger. Katsuro kam es so vor, als würde er einer seiner alten Lehrer gegenüberstehen. Aber er hielt diesbezüglich lieber den Mund. „Macht euch keine Gedanken. Wir werden auf jeden Fall noch erfahren, was Kagome-sama zu berichten weis.“, warf Miroku ein, bevor er sich wieder umwandte. ~ Leise schloss sich die Tür. Neben Inu Yasha und Sesshomaru, befanden sich noch Oda, Kagome, Jaken sowie Sumida, einer der stärksten Inu-Youkai, nach den Brüdern und Masao im Raum. Beide Inu-Youkai beäugten die Miko, die sich neben ihrem Prinzen niederließ, während Sesshomaru sprach. Beide kannten die junge Miko schon eine Weile und sie hatte ihren Respekt gewonnen. Masao fand, dass Kagome müde, gerade zu abgekämpft, aussah. Was kein Wunder war, nachdem, was der Inu no Taishou gerade berichtete. „Und was hast du jetzt noch zu sagen?“ Der ältere der Brüder richtete das Wort an Kagome. Die junge Frau konnte immer noch den verärgerten Unterton aus seiner Stimme heraus hören. Sie wusste, dass es nicht gerade die feine Art gewesen war, wie sie Sesshomaru das Wort abgeschnitten hatte, zu dieser Versammlung gedrängt hatte. Doch, was sie zu sagen hatte, war einfach zu wichtig. „Es geht um Takako. Amaya hat mir mitgeteilt, wie…..- - Rückblick - Kagome sah mit ihren braunen Augen auf die Stelle, an der gerade das Portal erschienen war, bevor sie wieder zu Amaya hinüber sah. „Es ist Zeit zu gehen.“ Kagome wusste, dass sie Recht hatte, aber….“Was ist mit Euch? Ich kann euch doch nicht hier zurücklassen!“ „Doch das könnt und das müsst Ihr tun, Kagome-sama! Denkt an Euren Sohn, an Inu Yasha!“ Ihre Stimme klang klar und zugleich so ernst. Die Miko konnte keinerlei Angst in ihren Augen lesen. „Ihr habt ihn gesehen, nicht wahr?“ Sie trat etwas näher an das Fabelwesen heran. „Euren Tod. Ihr wusstet, was geschehen wird, wenn ich vor Euch trete.“ Stille. Kein Geräusch schien in diesem Moment an ihre Ohren zu dringen. Kagome tauchte in diese kristallblauen Augen ein, in denen sie die Antwort fand. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen von Amaya. „Ich bitte euch, Kagome-sama. Empfindet kein Mitleid. Jedes Wesen auf dieser Welt ist dazu da, ein Schicksal zu erfüllen. Auch wenn ihm frei gestellt wird, den Weg selbst zu wählen. Ich bin bereits über 3000 Jahre auf dieser Welt. Es ist auch mein eigener Wunsch, endlich meine Augen für immer zu schließen. Ich habe so viel gesehen. So viele Leben, die vor mir ausgehaucht wurden. Ich habe so viel Leid gesehen, so viel Qual….“ Kagome bemerkte zum ersten Mal ein leichtes Zittern ihres Körpers, ein leichtes Verblassen der strahlenden Aura. „Es wird Zeit endlich zu gehen, denn ich bin müde!“ Kagome neigte ihren Kopf leicht nach unten. Tränen, die sich in ihren Augen bildeten, raubten ihr die Sicht, weshalb sie mehrmals blinzelte, bevor sie aufsah. „Ihr müsst nun gehen. Es darf nicht noch mehr Zeit verstreichen, sonst wird die Prophezeiung wahr werden und alle Bemühungen umsonst gewesen sein.“ Die Miko verstand. Das durfte nicht passieren. Amaya vernahm ein knappes Nicken. Doch zu ihrem Erstaunen trat Kagome nicht auf das Portal zu, sondern noch näher an sie heran. Ihre Hand zögerlich erhoben. Einen kurzen Augenblick verharrte die junge Miko in dieser Position. Sollte sie es wirklich tun? Als hätte jemand anderes die Führung übernommen, glitte ihre Hand weiter nach vorne. Zunächst nur hauchend berührten ihre Fingerkuppen die Stirn des Fabelwesens, bevor ihre Finger durch das perlweiße schimmernde Haar strichen. - „Kagome-sama. Ihr, die dazu bestimmt seid, einst den Shikon no Tama zu hüten, hört meine Stimme. Lauscht dessen, was ich euch mit diesen Worten zu sagen habe, denn ihr besitzt die Waffe, um Takako zu schwächen. Ihr besitzt die Macht. Ihr, die Trägerin des Schwertes Akarui Kiboo. Begebt euch auf den Weg des Einhorns. Findet sie. Die letzten Überlebenden. Dort wo das Gebirge so hell schimmert, wie ihr Fell. Sie werden euch geben, was ihr benötigt, um die Kreatur, die Bosheit, zu schwächen. Denn nur durch diese Macht werdet ihr in der Lage sein, ihn in die ewige Verdammnis zu schicken.“ - - Flashback Ende - „Es war ihre Stimme, die ich gehört habe. Sie sprach die Worte nicht aus, doch hörte ich sie in meinem Kopf. Sie wusste, dass sie dadurch gegen alles verstieß und doch hat die es getan.“ Kagome spürte erneut das Gefühl der Traurigkeit und der Hilflosigkeit, dass sie in diesem Augenblick verspürt hatte. „Aber warum hat sie das getan?“ „Sie hat gesehen, dass wir ansonsten scheitern werden!“, beantwortete Sesshomaru die Frage seines Bruders. „Scheitern?!“, wiederholte Inu Yasha. Dieses Wort schmeckte ihm ganz und gar nicht. Denn das würde bedeuten, auch er war gescheitert. Wäre Takako unterlegen gewesen und das Schlimmste, er hätte nicht jene beschützen können, die er liebt. Seine Familie. Langsam erhob sich der Hanyou, trat an eins der Fenster heran. Es fühlte sich gerade an, als hätte eine Klaue seine Kehle umschlungen und der Druck würde immer stärker werden. Er konnte nicht mehr atmen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Doch konnte es niemand erahnen, da die Ärmel seines Suikans diese verdeckten. „Kein Wort! Zu niemanden im Schloss!“, erklang Sesshomarus Stimme, weshalb Inu Yashas Ohren zuckten. Diese Information war zu wertvoll. „Was ist mit Nobuo und Tsuyu?“ „Das werde ich persönlich übernehmen, Oda.“ Der Inu no Taishou hatte noch ein Wort mit den Beiden zu reden. Niemand missachtete ungestraft seine Befehle. Sofort verdunkelten sich seinen goldenen Augen noch mehr. „Verstärkt die Wachen. Es soll auf jede Bewegung um das Schloss geachtet werden, sei sie noch so klein.“ Masao und Sumida erhoben sich hierauf, verneigten sich. „Jaken!“ „Jawohl!“ „Auch deine Dienste werden jetzt nicht mehr benötigt.“ Mit einer unterwürfigen Verbeugung wandte der Kröten-Youkai sich ab. „Und ich glaube, auch du solltest dich jetzt zurückziehen!“ Damit wandte sich das Oberhaupt des Inu-Clans an Kagome. Leicht irritiert musterte sie Sesshomaru. Sollte sie jetzt ausgeschlossen werden? Was sollte das? „Ihr wollt doch jetzt nicht ohne mich dort hin gehen, oder?“ Stille trat ein. „Wie wollt ihr das machen? Ihr könnt weder das Katana führen, noch werden sie sich euch offenbaren. Ihr seid Youkai. Glaubt ihr, sie wissen, aus welchem Grund ihr kommt?“, wütend sah sie zwischen den Youkai und dem Hanyou hin und her. Verkannten sie etwa den Ernst der Lage? Dies betraf nicht nur den Clan der Inu-Youkai allein. „Wie….“ „Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden, Kagome.“, unterbrach Sesshomaru barsch. „Das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“, donnerte er weiter, was in Kagomes Augen Zorn aufblitzen ließ. „Kagome.“ Sie wandte ihren Blick ab, sah zu ihrem Hanyou hinüber. Als sie sah, wie Inu Yasha leicht mit seinem Kopf schüttelte, presste sie ihre Lippen aufeinander. Sie atmete noch einmal tief durch, versuchte dadurch Ruhe in ihren wild schlagenden Puls zu bekommen, bevor sich ihre Oberkörper leicht zu einer Verbeugung nach vorne neigte und sie dann aus dem Zimmer verschwand. „Sie ist sauer!“, bemerkte der alte Inu-Youkai mit einem Lächeln, nachdem Kagome verschwunden war. Sesshomaru ging hierauf nicht ein. Das hatte er selbst sehen können. Er konnte jedoch nicht anders handeln. Nur Inu Yasha verzog leicht den Mund. Er würde später noch sein Fett weg bekommen. Da war er sich sicher. Der Inu no Taishou ließ sich jetzt hinter seinem Schreibtisch nieder. „Was gedenkst du jetzt zu tun, Sesshomaru?“ Oda nahm den Faden wieder auf. „Ich werde zusammen mit Kagome und Masao in die Elfenbeinschlucht aufbrechen. Je weniger wir sind, desto schneller kommen wir voran.“ Er wusste dass Kagome mit ihrer Aussage Recht behielt. Er musste sie mitnehmen, auch wenn es dem Inu-Youkai missfiel. Sie war bereits in zu große Gefahr geraten. Außerdem war sie noch nicht im vollen Besitz ihrer eigentlichen Kräfte. Er wollte sich schon wieder erheben, als „Was meinst du mit –Ich werde zusammen mit Kagome gehen - ? Ich werde gehen. Ich werde sie begleiten, niemand sonst.“ „Inu Yasha…“ „Nein, Sesshomaru. Ich habe so lange auf sie verzichten müssen. Sie ist meine Verlobte. Wenn jemand sie beschützt, dann bin ich das.“ „Und was ist mit deinem Sohn?“ Sesshomaru musterte den Hanyou genau. „Denkst du nicht, dass er noch mehr deinen Schutz braucht?“ Inu Yasha zuckte leicht zusammen, dann erklang jedoch seine Stimme, fester und entschlossener, als zuvor. „Er ist hier sicher. Schließlich hat er den besten Leibwächter, den man sich wünschen kann.“ Seine goldgelben Augen fixierten seinen großen Bruder, der ihn etwas leicht verwirrt ansah. „Ich möchte dich bitten, Sesshomaru, während unserer Abwesenheit auf ihn zu achten.“ Der Kopf des Hanyou war leicht nach unten gebeugt, sein Körper angespannt. Sesshomaru sah erstaunt auf seinen kleinen Bruder, der dort stand und gespannt seine Antwort erwartete. Kurz schloss er seine Augen, atmete tief ein. „Masao wird euch aber begleiten.“, gab er von sich, bevor er sich abwandte, dem Hanyou den Rücken zu drehte. „Ich danke dir!“ Wenig später stand Sesshomaru an der Stelle, an der kurze Zeit zuvor Inu Yasha gestanden hatte. Mit festem Blick sah er hinaus. „Deine Entscheidung war richtig!“ „Er hätte es so oder so getan.“ Mehr sagte der Inu-Youkai dazu nicht. Er kannte Inu Yasha bereits lange genug. Wobei er sagen musste, dass ihn das Handeln des Hanyou überrascht hatte, diese bittende Gestehe. Oda gesellte sich zu ihm. Seine Arme hinter dem Rücken verschränkt, die Augen geschlossen. Der alte Youkai genoss die abendliche Brise, die durch das Fenster hinein getragen wurde. „Kagome hat sich schnell eingefügt.“ S chweigen. Sesshomaru hatte von der Miko nichts anderes erwartet. Er hatte gewusst, dass sie sich schnell in die Rolle der Prinzessin der westlichen Länder einleben würde. Auch wenn sie noch nicht offiziell zur Familie gehörte. „Und auch Inu Yasha……. Er ist an seiner Aufgabe gewachsen.“ Wenn Oda zurück dachte. Vor über zwei Jahren war er dem jüngsten Spross seines alten und bereits verstorbenen Freundes das erste Mal begegnet. Sein ungestümes Gemüt hatte ihm gefallen, doch war es in manchen Momenten nicht gerade angebracht gewesen. „Inu Yasha glich damals einem Raufbold und jetzt….“ „Er benimmt sich seines Standes angemessen!“, erläuterte Sesshomaru. Was zwar nicht immer stimmte, aber nun ja. Oda musste über diese Aussage schmunzeln. Er war froh zu sehen, dass sich die Brüder endlich verstanden. „Inu Yasha hat sich verändert.“ Leicht öffnete er seine Augen. „Und nicht nur er!“ Der junge Inu-Youkai wusste, auf was er anspielen wollte. Bei jedem Anderen hätte Sesshomaru bereits seine Klaue sprechen lassen, aber so….. „Euer Vater wäre stolz auf euch beide. Ihr macht ihm alle Ehre.“ Kein weiters Wort fiel mehr, während sie weiter hinaus über die Landschaft blickten. ~ Seine goldgelben Augen ruhten auf dem kleinen Bettchen, das am anderen Ende des Raums stand. Seinen Körper lehnte an der Tür. Aufmerksam lauschte er den leisen Atemgeräuschen, die das Zimmer erfüllten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seinen Lippen. Kurz zuckten seine Ohren, als er ein Geräusch hinter sich vernahm. Ihr Duft an ihn noch intensiver herangetragen wurde. Ihre Augen wanderten über sein silbernes Haar, blieben dann an seinen erneut zuckenden Ohren haften. „Es fühlt sich an, als wäre alles nur ein Traum, wie eine Fantasie, die ich erleben darf.“ Damit wandte er sich zu ihr um. „Als wäre mir der Wunsch erfüllt worden, zu sehen, wonach ich mich sehne und zu wissen, wie es sich anfühlt gebraucht zu werden. Alles ist so intensiv, dass ich Angst verspüre, in der nächsten Minute aufzuwachen und zu sehen, dass….“ Er konnte nicht weiter sprechen. Kagomes Finger hatte sich zärtlich auf seine Lippen gelegt. „Es ist kein Traum und auch keine Fantasie. Alles was du hier siehst und fühlst, ist genauso, wie du selbst, real. Du bist nicht allein. Du wirst es nie wieder sein. Denn wir werden immer an deiner Seite bleiben, weil wir dich mehr brauchen, als alles andere auf dieser Welt.“ Mit einem ihres schönsten und bezauberndsten Lächeln, strahlte sie ihm entgegen und der Blick des Hanyou wurde noch zärtlicher. Sachte zog er sie zu sich. Vorsichtig, als wäre es ihr erster Kuss, berührten sich ihre Lippen. Er war wieder glücklich, denn sie war wieder bei ihm. Glücklicher als jemals zuvor in seinem Leben. Seine Arme schlossen sich noch fester um ihren Körper, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Eng umschlungen standen sie da. „Verzeihst du mir?“ „Was?“ „Du hast mir hierauf noch keine Antwort gegeben, daher: Verzeihst du mir?“ Schweigend betrachtete er seine über alles geliebte Miko. Er konnte sehen, dass sie sich plagte. Da die Stille für Kagome unerträglich wurde, erfasste sie von neuem das Wort. „Glaub mir. Ich wollte dich nicht verletzten, dich von neuem alleine lassen. Ich wollte dich beschützen, so wie du es immer tust. Deshalb habe ich damals auch nicht gezögert, bin mit Korin mitgegangen. Hätte ich gewusst,…. gewusst, dass sie keine Macht über dich hat, wäre ich nie gegangen!“ Der Hanyou neigte aufgrund dieser Aussage seinen Blick auf den Boden. Er bemerkte, wie sich Kagomes Hände in dem Stoff seines Suikans verkrampften. Er wollte schon etwas erwidern, als ihm etwas anderes in den Sinn kam. Er wusste nicht, ob er fragen sollte oder warten, bis sie ihm alles erzählte. Er wollte sie nicht bedrängen. Und doch brannte diese Frage bereits seit ihrer Rückkehr in ihm und bereitete ihm unendliche Qualen. „Dir….. Ich meine…..“, er schluckte, versuchte so die Trockenheit in seiner Kehle zu verdängen. „Er ist dir….doch ……….nicht zu nahe gekommen…..,oder……dem……Kleinen?“ Sie schüttelte sofort mit ihrem Kopf. „Nein. Keiner hat mir dort etwas getan. Weder Takako noch Mugi-kun. Mugi-kun hat es zwar versucht, aber…..- Wir wurden beschützt….von dir.“ Sie lächelte, was er erwiderte. Sachte hob sie die Kette an. Er konnte sofort sehen, dass sie nur noch eine Hälfte des Amuletts trug. „Die andere Hälfte trägt Shinji. Ich hoffe, es ist für dich in Ordnung?“ Er nickte kurz. Was könnte er dagegen sagen. Die beiden Wesen, die er mehr liebte als alles andere, mehr als sein Leben, trugen ein Teil von ihm bei sich. „Nur ob der Zauber dann noch wirkt?“, gab er mit gekräuselter Stirn von sich. „Du hast mir nie die Bedeutung deiner Worte erklärt, als du mir damals das Amulett umgelegt hast.“ Inu Yasha löste sich etwas von ihr. „Ähm, nun ja, ich… Weist du..“, er fuhr sich durchs Haar. Wie sollte er das jetzt am Besten formulieren? „Du….. Du hättest doch sofort wieder gedacht, ich halte dich für einen Schwächling. Du hättest es doch dann erst gar nicht getragen.“ „Es war dein Geschenk zur Verlobung.“, warf sie kritisch ein. „Na und. Das hätte dich auch nicht davon abgebracht. In diesen Momenten bist du sturer als eine Herde Esel, Kagome!“, setzte er fort. „Was?“ Völlig entrüstet sah sie ihn an. Was dachte er denn von ihr? „Ich meine nur, dass, wenn du wütend bist, du öfters mal über das Ziel hinaus schießt, mein Schatz. Und nicht nur das. Deine Sturheit ist auch nicht besser. Statt mir zu vertrauen, lässt du dich auf Korins Drohung…“ „Drohung? Sie hat mich erpresst. Du warst ohnmächtig und dein Youkai-Blut hat dir die Sinne geraubt. Du wolltest doch selbst fliehen!“ Darauf reagierte er gar nicht. „Gut, dann Erpressung, oder wie immer du es nennen willst. Auf jeden Fall bist du darauf eingegangen und verpasst auch noch Kikyo eine Starre. Du hättest doch mit mir reden können.“ „Oh, hör sich das einer an. Vertrauen, ja?!“ Inu Yasha nickte. Kagome schloss leise die Tür zu Shinjis Zimmer, bevor sie ihre Hände in die Hüfte stemmte. Bedrohlich blitzten ihre Augen auf. So, so, Vertrauen, ging es ihr durch den Kopf. Und darüber sprechen. Das musste sie sich jetzt von dem Hanyou anhören, der früher nichts und niemanden vertrauen geschenkt hatte, nicht einmal einem Stein neben sich und der vieles auf eigenen Faust klären wollte. „Mit deiner Eigensinnigkeit kannst du einen schon aus der Fassung bringen ,oder noch besser in den Wahnsinn treiben. Ich meine, alle versuchen so weit wie möglich Takako fern zu bleiben und du schmeißst dich freiwillig in seine Arme.“ – schmeißen – freiwillig, wiederholte sie in Gedanken. Ihre Augebrauen waren tief in die Stirn gezogen. Ihr Atem zitterte bereits beim ‚Verlassen ihres Köpers. Derzeit biss sie sich noch auf die Lippen. Mit besserwisserischer Miene sah er zu ihr. „Aber macht dir keine Gedanken, ich verzeihe dir.“ Dabei begann er zu grinsen, was ihr ganz und gar missfiel. „Wenn das so ist…“, gab sie zuckersüß von sich, wandte sich ab und tippte mit ihrem Zeigefinger durch die Luft. „O…su…wa…ri!“ BANG! Sofort schoss ihr Kopf wieder zu ihm. Dieses Geräusch, als er zu Boden ging. Bilder von dem Moment im Dorf, als er ihr zum ersten Mal seit ihrer Trennung wieder gegen übergestanden hatte, tauchten wieder auf. Das Zimmer um sie herum verblasste. Das Gefühl des Verlustes, der Hilflosigkeit kehrte zurück. Seine Augen, die sie damals so tief verletzt und traurig angesehen und sie in der Nacht immer wieder aufschrecken gelassen hatten. Tränen traten in ihre Augen. Langsam ließ sie sich vor ihm auf die Knie fallen. Die Luft schien sich in ihrer Lunge zu stauen, bis ihr der Brustkorb schmerzte. Ihre Finger fühlten sich kalt an. Erinnerungen an diese trostlose Zeit blitzten auf. Inu Yasha setzte sich langsam auf. Er selbst hatte in dem Augenblick seine Stimme verloren, als er in ihr blasses und verkrampftes Gesicht sah. In ihren Augen spiegelte sich keinerlei Emotion, blickten ins Leere. Und doch konnte er die eisige Furcht, die sich um sie gelegt hatte, fast greifen. Langsam und behutsam streckte er seine Hand aus, berührte zaghaft ihre Wange. Kagome zuckte zusammen. Ganz leicht kehrte der Glanz in ihre Augen zurück, wurde jedoch immer noch von ihren Tränen getrübt. „Inu Yasha…. Ich wollte nicht…… Ich wollte das nicht! Ich…..ich…..“ stotterte sie, bevor ihr ein Aufschluchzen entkam und sie sich in seine Arme warf. „Ich hatte solche Angst. Angst Shinji oder dich zu verlieren. Angst Takako würde es schaffen, dich auf seinen Seite zu ziehen, dass er den Zauber brechen könnte. Angst, sie würden es schaffen mich zu kontrollieren. Als ich spürte, dass meine Kraft nachließ, da…, da….- Ich bekam Panik. Du hast mir jeden Tag mehr gefehlt. Jeden Tag hat mein Herz mehr nach dir gerufen. Es hörte nicht mehr auf. Ich…..“ „Scht. Schon gut. Ich habe jeden Tag, jede Nacht an dich und an unser Baby gedacht. Niemals hätte ich aufgegeben. Ich hatte dir doch versprochen, dass ich dich zurückhole und das habe ich auch getan.“ Sanft strich seine Hand durch ihr Haar, während sie leicht nickte. Ja, das hatte er. Daran hatte sie keine Sekunde gezweifelt. Seine Worte hatten ihr Halt gegeben. Neue Kraft, alles durchzustehen. Und er wusste es. Sie musste nichts sagen. Sie fühlte sich geborgen in seinen Armen. Hier war sie sicher, hier konnte sie sich fallen lassen, denn er war da, ihr Hanyou. „Dies ist der beste Teil meines bisherigen Lebens. Mein Leben hat sich noch nie so richtig angefühlt, wie jetzt, in diesem Augenblick. Ihr seid wieder bei mir. Und das ist das Wichtigste.“ Kagome senke ihren Kopf. Vergrub ihr Gesicht in rotem Stoff. „Wir haben so viel Zeit verloren!“, flüsterte Kagome in seinen Suikan. Durch ein Seufzen gab Inu Yasha ihr Recht und dennoch…. “Das ist nicht schlimm. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich gerne gesehen hätte, wie dein Bauch immer mehr wächst!“ Kagome musste über diesen Satz schmunzeln. „Glaub mir, das hätte dir zum Ende hin nicht mehr gefallen. Ich war unausstehlich und so dick wie ein Flaggschiff.“, erklang ihre immer noch leicht weinerliche Stimme. Sie hatte es in dieser Zeit sogar geschafft Mugi in die Flucht zu schlagen. Sein Daumen rieb über ihre genässte Wange. „Hey, eins oder zwei Osuwari mehr am Tag, hätte ich auch noch ausgehalten!“, gab er neckend von sich, weshalb sich ihr Lächeln erweiterte. „So gefällst du mir viel besser. Mach dir über das Vergangene keine Gedanken. Es liegt noch die ganze Zukunft vor uns. Wir haben unser ganzes gemeinsames Leben.“ „Unser ganzes gemeinsames Leben!“, wisperte sie verträumt. Seine Worte gegenüber Mugi kamen ihr wieder in Erinnerung. „Sollte sie irgendwann nicht mehr unter den Lebenden weilen, so wird meine Existenz auf dieser Welt ebenfalls beendet sein. Wir werden für immer zusammen sein!“ „In dem Moment, in dem du mein Heiratsantrag angenommen hast, wurden unsere Leben mit einander verbunden. Wir werden niemals von einander getrennt sein, selbst im Tod nicht.“, sanft in ihr Ohr geflüstert nach ihrer Rückkehr. „Warten wir einfach ab, was als Nächstes passiert!“ „Was passiert als Nächstes?!“ Mit erwartungsvollen Augen sah sie ihn an. Er stieß leise die Luft aus. „Morgen früh werden wir zusammen mit Masao in die Elfenbeinschlucht aufbrechen. Aber bevor das passiert, könnten wir hiermit anfangen.“ Er küsste sie, erst behutsam, dann, als er ihre Reaktion spürte, wilder, verlangender. Danach hatte er sich so sehr gesehnt, nach dieser Nähe, dieser Zärtlichkeit. Als er sie noch mehr zu sich zog, schmiegte sie sich an ihn, als wären ihre Körper für einander geschaffen. Sie murmelte etwas, was selbst er nicht verstand und schlang ihre Arme um seinen Hals. Leidenschaft ungebändigt und bisher verdrängtes Verlangen, auf Erfüllung drängend, nahm von Beiden besitz. Inu Yashas Lippen glitten über ihr Gesicht. Sie tasteten sich über ihren Hals, schienen die Haut erst zu versengen, dann zu kühlen, während seine Hand zärtlich über ihren Körper fuhr und diesen erbeben ließ. Sich nach ihm verzehrend, presste sie seinen Namen hervor. Die hinter ihnen liegenden Tage und Nächte waren so kalt gewesen. Doch hier und jetzt, wo sie sich wieder in den Armen lagen, verblasste alles, denn sie hatten sich wieder gefunden. Inu Yasha befand sich mit seinem Mund immer noch auf Erkundungstour, jeden Fleck ihrer samtenen Haut auskostend. So lange war es her, dass er sie schmecken durfte. Jede Berührung steigerte sein Verlangen. Schnell öffnete er den Gürtel ihres Yukatas. Seine Hände glitten unter den seidenen Stoff. Seine Fingerspitzen wanderten über ihren schlanken Rücken, vernahmen ihr kurzes Erzittern. Immer mehr steigerte sich der Drang sie noch mehr zu berühren, ihr nahe zu sein. Kaum spürbar streiften seine warmen Lippen ihr Kinn. Sachte und doch bestimmend drückte er sie nach unten. Ihre rehbraunen Augen, die er so liebte, sahen ihm strahlend entgegen. Für einen Augenblick sahen sie sich einfach nur an, tauchten in den Farbfacetten des Anderen ein. Als sein Mund endlich wieder zu ihrem zurückkehrte, raubte es ihr den Atem. Hastig sog sie die Luft ein und stieß sie langsam wieder aus. „Ich liebe dich.“, waren die letzten Worte, die er ihr zuflüsterte, bevor er sich völlig den Gefühlen hingab, die er für dieses Wesen empfand. *** So, dass war´s erst mal wieder von mir. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Kapitel wieder zufrieden stellen. Ich wünschte euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und feiert schön. Also dann Ganz liebe Grüße *knuddel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)