Youkai War - Ein Kampf um das Überleben aller von Pei-Pei (Egal wie das Ende aussieht - alles endet irgendwann) ================================================================================ Kapitel 17: Allein gegen den Feind ---------------------------------- Tada! Das nächste Kapitel ich da! Ein kleiner Reim zu Anfang. *grins* Dieses Mal gibt Kagome Takako einige Gründe, sie noch mehr zu hassen. Wie? Lest selbst. Viel Spaß. ^^ Allein gegen den Feind Ein leichtes Brummen erfüllte den Raum. Sie sah hinunter zum Bettende. Dort begann sich ein kleines Fellkneul zu regen. Schnell streckte es die Vorderpfoten von sich, bevor es mit seinen sonnenblumengelben Augen auf die junge Miko sah. „Gut geschlafen?“ Kagome begann zu lächeln. „Es geht mir besser. Danke, Nufa.“ Schnell tapste er durch die weiche Decke auf Kagome zu. „Du hast wieder geweint!“, stellte er fest. Sie gab keine Antwort, fuhr ihm einfach nur durchs Fell, stupste ihn leicht auf die Nase, bevor sie die Decke zur Seite warf und an die Bettkante rutschte. Ihre Augen hafteten auf ihren schlanken Füßen, als sie diese auf den Boden stellte. Ihre Sicht war durch ihre Tränen immer noch getrübt. Klar sehen tat sie in der letzten Zeit selten. Ihre Gedanken trieben ab, kehrten in ihren Traum zurück. Sie war wie jede Nacht bei ihm gewesen. Seine Augen hatten auf sie hinab gesehen. Nichts als Wärme war aus dem Gold geströmt. Seine Lippen hatten sanft ihre Nasenspitze berührt. Liebevolle Worte hatte sein Mund ihr ins Ohr geflüstert. Zärtlich hatten seine Hände sie gestreichelt. Sie erschauderte sehnsüchtig bei dieser Erinnerung. Seine Worte, die Balsam für ihre aufgeschreckte Seele waren. Schnell warf sie sich einen dünnen Yukata über, trat an das Fenster neben ihrem Bett heran. Ein leichter Hauch seitens Kagome, ließ die Flamme der Kerze kurz erzittern, bevor diese erlosch. In den verschiedensten Formen stieg Rauch zu Decke hinauf. Jeden Abend ließ sie dieses Licht leuchten. Ein kleines Licht der Hoffnung, das sie sorgsam bewahrte. Ihre glanzlosen Augen, sahen hinaus. Die Sehnsucht packte sie erneut. Ihre eigenen blassen Augen sahen auf sie herab. Zögerlich berührte sie das Glas. Sollte das wirklich sie sein? Sie war sich selbst so fremd. Ihre Fingerspitzen ertasteten die Kühle und doch spürte sie diese nicht. Er war nicht hier und doch spürte sie ihn. Sie spürte den Druck seiner warmen Hand. Aber das war alles nur Einbildung. Ein Seufzen entglitt ihr. Langsam trat sie an die große Tür heran, die sich ebenfalls in dem Raum befand. Ein leises Geräusch war zu vernehmen, als sie diese zur Seite schob, um auf den Balkon zu gelangen. Ihre Augen schweiften in die Ferne. Von hier aus konnte sie wenigstens ein Stück des Landes erblicken, welches sie liebte, für das sie bereit gewesen war, zu kämpfen. Dort, wo sie glücklich war. Dort draußen, wo das Grün der Bäume kaum erkennbar schimmerte. Ab dem Fluss, er sich in die Landschaft schmiegte, war alles tot. Schwarz wie die Dunkelheit. Wie alles hier in diesem Schloss. Wind stob in den Himmel auf. In diesen Momenten wünschte sie sich, wie der Wind zu sein. Einfach von hier fliehen zu können. Doch das war nicht möglich. Das wusste sie. Dazu hatte sie nicht die Kraft. Zu sehr zehrte die Schwärze bereits an ihrem Körper. Sie spürte es. Wie diese schwarze Macht von ihr, von ihrem Kind besitz ergreifen wollte. Doch das würde sie nie im Leben zulassen. Sie besaß noch einige Kraftreserven. Die junge Miko war dazu entschlossen, sich bis zum letzten Atemzug zu widersetzen. Denn wenn diese Dunkelheit von ihr Besitz ergreifen würde, würde sie ihr genau so verfallen, wie es bereits bei Mugi geschehen war, auch wenn sie hier die Hoffnung noch nicht aufgeben wollte. Sie zog den Stoff etwas mehr an ihrem Köper. Es fröstelte sie. Die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Wolkendecke hindurch drangen, reichten nicht aus, um sie etwas zu wärmen. Sie war hierher gekommen um ihn zu schützen, um heraus zu finden, was es mit der Prophezeiung auf sich hat. Doch nach all der ihr unendlichen erscheinenden Zeit, hatte sie nichts herausgefunden. Schwer nagte die Last an ihr. Sie konnte aufgrund dessen nicht klar denken. Ihr kam es fast so vor, als sähe sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Das Training, das ihr Mugi ermöglichte, lenkte sie als einziges etwas ab. Durch den Kampf konnte sie kurz ihre trüben Gedanken verdrängen. Doch mehr nicht. Ihre Hand glitt zu ihrer Stirn. Auf dieser bildeten sich wie so oft Falten. Nufa beobachtete Kagome genau. Er konnte sehen, dass ihre Augen wieder ihr Leuchten verloren. Das Leuchten, das er immer kurz erkannte, wenn sie hinaus sah. Mehr und mehr wich dieses zurück. Ihre Gedanken plagten sie wieder. So oft sprach sie im Traum, doch konnte er die Zusammenhänge nicht verstehen. Auch wenn sie gerade erst aufgewacht war, wirkte sie müde. Er wusste, dass es sie viel Kraft kostete. Selbst im Schlaf war sie aufmerksam. Sie versuchte ihre Erschöpftheit zu überspielen, aber er sah es ihr an. Sie war nicht am Ende, aber es zehrte sehr an ihr. Mit einem gekonnten Sprung befand er sich auf dem Geländer des Balkons, setzte sich neben Kagome, um ebenfalls in die Ferne zu blicken. Seit sie hier angekommen war, hatte sich für ihn einiges geändert. Er war vom Hauptmann dazu abkommandiert worden, die junge Miko im Auge zu behalten. Sie zu beobachten. Merkwürdige Gegebenheiten sollte er sofort melden. Doch schon nach wenigen Tagen, war ihm bewusst geworden, dass er das nicht mehr konnte. Sie hatte von Anfang an gewusst, warum er ihr zur Seite gestellt worden war. Und doch war sie so ganz anders als alle anderen. Er konnte es nicht genau beschreiben, doch ging von ihr eine Faszination aus, der man sich nicht so schnell entziehen konnte. Dieser verständnisvolle Blick, mit dem sie ihn immer ansah. Ihre Art und Weise, ihr ganzes Verhalten ihm gegenüber, hatte ihn in ihren Bann gezogen. Liebevoll war sie mit ihm umgegangen, wie niemals ein Mensch zuvor. Wie niemand mit ihm in letzter Zeit. So viel Schlechtes war ihm in der Vergangenheit widerfahren. Das Schlimmste war seine Gefangennahme. Nachdem er sich eine schier unendliche Zeit widersetzt hatte, hatte ihn die Kraft verlassen. Er hatte sich seinem Schicksal gebeugt, wie so viele, die gefangen genommen worden waren. Er atmete laut aus. „An was denkst du, Nufa?“ Er sah zu ihr hinauf, überlegte, ob er es sagen sollte. „Ich…..ähm, ach nichts.“ Schnell wandte er sich wieder ab. Kagome besah sich den kleinen Kerl noch einige Minuten, strich ihm wieder über sein Fell, bevor sie ebenfalls wieder hinaus sah. Sie war diesem niedlichen Kerl an ihrer Seite dankbar. Denn allein er hatte sie aus ihrer anfänglichen Einsamkeit, in der sie zu ertrinken gedroht hatte, herausgeholt. Kagomes Blick verfinsterte sich. Vier Monate waren bereits ins Land gezogen, seit dem sie hier her gebracht worden war. Vier Monate in dem sie keinerlei Information erhalten hatte. Nicht wusste, wie es allen ergangen war. Mugi hüllte sich in Schweigen. Wenn er sie besuchte, redete er über alles, nur nicht über die Geschehnisse außerhalb. Schon so oft hatte sie in den Momenten, in dem er mal wieder nicht auf ihre Frage reagierte, ihren Zorn im Zaun halten müssen. Sie hatte nicht mit sehr vielen hier im Schloss Kontakt. Die wenigen Menschen, die hier als Diener missbraucht wurden, waren wie in Trance. Antworteten nicht. Ihre Körper waren seelenlose Hüllen geworden. Dies verrieten bereits ihre dumpfen Augen. Auch wechselten die Diener nach einigen Wochen. Was mit ihnen geschah…… Daran wollte sie nicht denken. Ihr war es zwar gestatten, sich in einigen Teilen des Schlosses frei zu bewegen, doch konnte sie auch hier nichts in Erfahrung bringen. Sie hatte nur einen Freund an ihrer Seite, der sie über die gelegentlichen Ausflüge Takakos sowie auch Mugis auf dem Laufenden hielt. Nufa konnte sie hier einzig und alleine vertrauen. Sonst wurde sie stets im Auge behalten. Korin hatte sie seit der Begegnung im Saal nicht mehr zu Gesicht bekommen. Doch sie spürte ihre Anwesenheit. Sie war da und beobachtete sie. Daher war auch Vorsicht bezüglich Nufa geboten. Dem kleinen Kerl durfte nichts passieren. Nach der zweiten Nachtt in der verborgenen Festung, erschien Mugi bei ihr. Nufa war an seiner Seite. Mugi stellte ihn ihr als persönlicher Beschützer vor. Doch sie hatte ganz genau gewusst, warum der kleine Kerl bei ihr sein sollte. Mugi ging auf Nummer sicher. Er traute ihr nicht. Zu Recht, musste sie sich selbst eingestehen. Anfangs war sie Nufa gegenüber vorsichtig. Achtete auf jede Bewegung, die sie in seiner Nähe tat. Doch je mehr sie in diese von Leid geprägten Augen sah, desto mehr verlor sie ihre Achtsamkeit. Und sie spürte, dass Nufa dies bewusst wurde. Nach einigen Tagen war sie mit dem kleinen Kerl – dem Nebelwesen - befreundet. Er hatte fast seine gesamte Familie bei einem Angriff von Takakos Truppen verloren. In diesem Moment hatte sie kurz an Katsuro-kun denken müssen. Die Anderen konnten fliehen. Alle außer ihm. Er war gefangen genommen worden. Und stand seit dem in Takakos Diensten. Takako hatte seinen Willen gebrochen, ihn so gefügig gemacht. In dieser Beziehung, so musste es sich Kagome eingestehen, war er nicht wie sein Vater. Naraku hatte immer Andere und zumeist unbewusst seine Drecksarbeit von diesen machen lassen. Bei Takako war das ganz anders. Er setzte seine Fähigkeiten zwar genauso gezielt ein, jedoch war er weitaus gefährlicher, da er, wenn es sein musste, selbst in Erscheinung trat. Bei Naraku war dies eine Äußerst seltene Begebenheit. Und was ihn noch gefährlicher machte war, dass er ohne die Splitter weit aus mächtiger war, als sein Vater. Hinzu kam noch dieses ungute Gefühl, dass sie vor einiger Zeit verspürt hatte. Sie wusste nicht, was es gewesen war, da es nur ein kurzes Aufglimmen lang vorhanden war und dann wieder verschwand. Nufa wurde nach oben gehoben, fühlte die Wärme von Kagomes Körper. Er schmiegte sich an den weichen Stoff. Bei ihr fühlte er sich seit langen das erste Mal geborgen. Sie trat wieder in ihr Schlafzimmer hinein und erstarrte. Umgehend verschärfte sich ihr Blick. Nufa glitten von ihren Armen, blieb jedoch neben ihr stehen. Ängstlich sah er auf die dunkle Gestalt, die vor ihnen stand. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen, Kagome!“ Sie gab keine Antwort, trat stattdessen einen Schritt zurück. Sie wusste, dass er nicht dumm war. Er hielt genug Abstand. Denn er wusste, was passieren würde, wenn er zu nahe an sie heran trat. „Immer noch so feindselig. Du solltest diese Haltung langsam ablegen. Denn du wirst noch eine ganze Weile mein Gast sein.“ Ein leichtes Lächeln umspielte Takakos Mund. „Was willst du hier?“ Abweisend sah sie ihm entgegen. „Mich ein wenig mit dir unterhalten. Wir hatten bis jetzt kein Gelegenheit dazu!“ Er trat an den Tisch heran, der sich ebenfalls in dem Zimmer befand und setzte sich. Mit der Hand deutete er auf eins der Kissen. Kagome tat jedoch keinen Schritt. Nufa tat es ihr gleich. Er wusste, bei Kagome war er sicher. Er konnte die Vorsicht aus Takakos Augen ablesen. „Ich habe dich bei deinem Training beobachtet. Du kannst sehr gut mit dem Katana umgehen. Du musst einen guten Lehrmeister gehabt haben!“ Er hatte sie ganz genau begutachtet. Er wusste zu was diese Miko fähig war. – Mach dir keine Gedanken. Sie wird ihre Macht nicht einsetzen. Denn sein Leben ist ihr viel zu wichtig –, erinnerte er sich an Korins Worte. Kagome hatte während er gesprochen hatte noch etwas mehr Abstand erlangt. Sie konnte seine Blicke spüren, weshalb sie ihren Yukata nach oben hin noch mehr schloss. „Bist du hier her gekommen, um dich mit mir über belanglose Dinge zu unterhalten?“ Takako lachte leise auf. Ihre Kühnheit ihm gegenüber, war bewundernswert. Keiner seiner Untergebenen traute sich so mit ihm zu sprechen. „Nun….. Lass uns über deinen Verlobten sprechen.“ Kagome zuckte unweigerlich zusammen. „Inu Yasha?!“, kam es über ihre Lippen. Er nickte. „Ich muss sagen, dass ich von ihm sehr beeindruckt bin. Er ist einer meiner hartnäckigsten Gegner. Auch wenn wir uns bis jetzt äußerst selten gegenüber gestanden haben. Was etwas heißen mag. Denn normalerweise überlebt niemand ein Treffen mit mir.“ Kagomes Herz begann zu flattern. Hatte er ihn getroffen? Eine Frage legte sich auf ihre Zunge, doch sie hielt sich zurück, diese zu stellen. „Er und sein Bruder bereiten mir die größten Schwierigkeiten. Könnte das in der Familie liegen?“ Kagome dachte gar nicht daran, zu antworten. Aber es erfreute sie zu hören, dass vor allem Inu Yasha und Sesshomaru sich mit aller Macht zur Wehr setzten. Etwas anderes hatte sie nicht erwartet. „Ich denke, du weißt um die Besonderheit eines Hanyou wie Inu Yasha oder meiner Untergebenen bescheid. Sie tragen nicht nur die Macht eines Youkai, sondern auch die Kraft eines Menschen in sich. Viele glauben, sie seien dadurch minderwertig. Aber so ist es nicht, nicht wahr?“ Forschend sah er sie an. Kagome überlegte, ob sie antworten sollte. „Ich denke wir beide wissen, dass nur ein Hanyou die Fähigkeit besitzt, beide Kräfte zu kombinieren. Es macht sie somit zu etwas besonderen.“ Sie begann aufgrund des letzten Satzes leicht zu Lächeln. Denn das war ihr Inu Yasha: Etwas ganz besonderes. „So auch euer Sohn!“ Jetzt schrillte alle Alarmglocken in Kagome auf. Noch mehr Vorsicht war geboten. Und vor allem die Tatsache, dass es wusste, dass sie einen Sohn bekommen würde. Sein Lächeln wurde noch dunkler als zuvor. Er wusste, dass er durch den Sohn Inu Yashas alles bekommen sollte, was er sich wünschte. Doch sollte es auch möglich sein die Dienste des Vaters zu bekommen? „Wenn ich bedenke, was ich erreichen könnte, mit Inu Yasha an meiner Seite….“ Kagome hatte bis jetzt kein einziges Wort mehr verlauten lassen. Langsam erhob sich Takako, schritt an das Fenster neben Kagome. Unbemerkt wanderte sein Blick zu ihr hinüber, besah sich ihren Körper. Es war nicht mehr zu verkennen, dass Leben in ihr heran wuchs. Sein Hauptmann war der Einzige, der dies bisher noch nicht erkannte. Aus dem Grund, weil er es nicht wollte. Seine Gedanken schweiften wieder zu dem letzten Widerstand Inu Yashas und dessen Freunde ab. Sie hatten eine seiner Armeen am Schwarzpass abgefangen und alle Yoidore Tenshi, einschließlich der Kommandeure vernichtet. Ein bitterer Rückschlag. „Aber bisher, hat er mein Angebot abgelehnt.“ Fragend sah Kagome ihn an. „Er ist ein Hanyou, genauso wie ich und mein Vater. Ich fragte mich daher immer, warum er auf der Seite dieses Abschaums kämpft. Auf der Seite jener steht, die ihm eigentlich immer nur Verachtung entgegen gebracht haben.“ Sein Blick wanderte wieder zu Kagome hinüber. „Doch jetzt verstehe ich, warum. Du bist der Grund. Der Grund, warum er auf der Seite dieser Menschen und anderen Kreaturen kämpft.“ Auf Kagomes Haut begann sich eine Gänsehaut zu bilden. Der Ausdruck in seinen Augen gefiel ihr ganz und gar nicht. Ihre Hand legte sich unbewusst auf ihren Bauch. „Denkst du wirklich, dass allein ich der Grund bin. Auch wenn es mich nicht gäbe, würde er nicht auf deiner Seite stehen. Er könnte nie Unschuldige töten!“ „Bist du dieser Meinung? Wie viele dieser Unschuldigen, die er jetzt verteidigt, haben ihn früher geächtet, ihn verachtet, weil er nicht wie sie war?!“ Er wandte sich ihr jetzt völlig zu. „Dieser Abschaum kann eigentlich froh darüber sein, dass sie durch das Blut eines Youkai viel mehr aus ihrem mickrigen Leben machen können. Was können diese schwachen Kreaturen sonst tun?“ Kagome beobachtete jede seiner Gestiken. Sie wusste, dass er sie nicht als minderwertig ansah. Das konnte sie aus seinen Worten heraus hören. „Aber jetzt, haben sich die Dinge geändert. Und es wird sich noch vieles ändern. Was würdest du dazu sagen, deinen Inu Yasha bald wieder zu sehen?“ Sie hob fragend ihre Augenbrauen an. „Ich denke, jetzt wird er sich mein Angebot nochmals durch den Kopf gehen lassen. Denn jetzt, besitze ich das, was für ihn das wertvollste auf der Welt ist.“ Kagomes Augen weiteten sich leicht. Er würde doch nicht….„Das werde ich nicht zulassen!“ Verwunderung legte sich in Takakos sonst so starren Blick. „Ich werde niemals zulassen, dass du mich als Druckmittel gegen Inu Yasha einsetzt.“ Sie trat einen Schritt an ihn heran. Er konnte das Funkeln in ihren Augen erkennen. Aufloderndes Feuer. Ihr Kampfgeist war wieder erwacht. Auch konnte er ihre leicht aufflammende Aura wahrnehmen. „Ich weiß, dass ihr mich aufgrund der Prophezeiung hier her gebracht habt. Das bedeutet, ich bin für euch wichtig. Ihr braucht mich.“ Takako zog verdutzt seine Augenbrauen hoch. Aus dieser Reaktion konnte die Miko schließen, dass sie voll in Schwarze getroffen hatte. Auch wenn sie noch nicht mehr in Erfahrung bringen konnte, so viel war ihr bereits bewusst geworden. „Inu Yasha ist nicht wie ihr. Er unterscheidet sich grundlegend von euch allen hier.“ Ja, er besaß Stolz und Ehrgefühl. Und er besaß ein Herz. „Daher wag es nicht, Inu Yasha durch mich auf deine Seite zu ziehen, denn sonst…..“ Sie sprach nicht weiter. Wartete zunächst die Reaktion des Hanyou ab. „Soll das eine Drohung sein?“, warf er ihr mit harter Stimme entgegen. „Mehr als eine Drohung! Nehme es als Versprechen auf.“, antwortete Kagome mit fester Stimme. Ihre Angst hatte sie gerade völlig zur Seite geschoben. Endlich wusste sie den Grund seines Besuchs. Sie konnte sehen, wie Takakos Hand sich zur Faust ballte, wie diese begann zu zittern. Kagome konnte die bedrohliche Energie fühlen, die aufstieg und das Zimmer erfüllte. Takako hatte sie mit seinen Augen immer noch fixiert. Doch die Miko hielt diesem Stand. Niemals würde sie das zulassen. Nufa drückte sich an Kagomes Knöchel. Er wusste, was normalerweise jetzt kommen sollte. Niemand sprach so mit Takako, geschweige denn, drohte ihm. Die geringe Helligkeit, die das Zimmer bewohnte schwand. Kagome drückte sich weiter gegen die Wand. Ihr Atem begann schneller zu gehen. Ihre Hände griffen nach ihrem Amulett. Sie konnte Nufas Zittern wahrnehmen. „DU…. „Takako-sama!“ Der Angesprochene wandte seinen Blick ab. Mugi stand in der Tür. Erleichtert atmete Kagome aus. Irgendetwas sagte ihr, dass es jetzt vorbei war. Sie konnte noch einmal Takakos scharfen Blick spüren, bevor sich dieser abwandte und ohne ein Wort zu verlieren, an Mugi vorbei eilte. Schnell trat der Hauptmann in das Zimmer ein, trat auf Kagome zu. „Alles in Ordnung?“ Die Miko reagierte in keinster Weise. Ein Mauzen drang an ihr Ohr. Eine Zunge, die über ihre Hand fuhr. Kagome schreckte hoch. Kurz sah sie auf Nufa, bevor ihr Blick auf ihrem Gegenüber ruhte. „Mugi-kun?!“ „Alles in Ordnung, Kago-chan?“ Sie nickte leicht. Erstaunt stellte Mugi fest, dass er sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand. Kein Schutzzauber reagierte. Er begann zu lächeln, erhob seine Hand, um ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Und es gelang ihm. Ein inneres Glücksgefühl durchströmte ihn. Und zum ersten Mal seit längerer Zeit, konnte Kagome die Augen erkennen, die sie immer angesehen hatten. Die Kühle war vollständig verschwunden. „Was möchtest du Mugi-kun?“ „Was?“ „Wieso bist du hier?“ Er zog seine Hand zurück, räusperte sich. „Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass wir aufbrechen.“ „Aufbrechen?“ „Ja, ich habe etwas zu erledigen und du wirst mich begleiten.“ „In Ordnung!“ Er war jetzt doch etwas erstaunt über ihre schnelle Zusage. Kagome begann zu lachen. Nicht aufgrund Mugis Gesichtsausdruck. Nein. Sie war glücklich hier heraus zu kommen. Endlich wieder etwas anderes zu sehen. Denn die Schwärze, die hier herrschte, begann sie allmählich zu erdrücken. Sie spürte, wie ihre Kräfte, langsam schwanden. Lange konnte sie die Dunkelheit nicht mehr von sich fern halten. Sie brauchte eine Auszeit, außerhalb des Schlosses. Nur so konnte sie weiterhin sicher sein, sich und ihr Kind zu schützen. ~ Takako schritt wütend durch die Gänge der Festung. Dieses kleine Miststück. Sie hatte es doch tatsächlich fertig gebracht, ihn aus der Fassung zu bringen. Etwas was nur sehr selten gelang. Nicht nur das. Sie drohte ihm auch noch. Ihre Augen in diesem Moment. Selbst er hatte für Sekunden gezögert. Diese Entschlossenheit, die darin lag, hatte ihn straucheln lassen. Wie konnte das sein? Sie war ein Mensch. Ein einfacher Mensch. Er könnte sie töten, wenn er sie nicht bräuchte, um seine Ziele endgültig zu erreichen. Er verfluchte diese verdammte Miko. Seine Hand packte nach der Tür, die er schnell beiseite schob, in den Raum eintrat. Dieser Raum wirkte selbst auf ihn düster. Mächtige Regale säumten die Wände, erreichten fast die Decke. Bücher starrten ihm entgegen. Am Ende des Zimmers brannte Feuer im Kamin. Eine ihm bekannte Gestalt kniete davor. An ihrer Körperhaltung konnte er sehen, dass sie tief in ihr eigenes Bewusstsein eingedrungen war. Langsam schritt er näher. Er besah sich den Schein des Feuers, der sich in ihrem Haar widerspiegelte. Ihre weiße Haut, die durch das rötliche Licht zu brennen schien. Die Flammen zuckten umher, fast als hätten sie Angst jeden Moment durch einen Schwall Wasser gelöscht zu werden. Immer wieder drangen verzehrte Schreie an sein Ohr. Fratzen tauchten im Feuer auf. Er legte den Kopf schief. Sie konnte es einfach nicht lassen. „Du bist doch nicht hier, um mich bei meiner Freizeitbeschäftigung zu beobachten.“ Ihre kalten Augen öffneten sich. Sie konnte spüren, dass er frischen Zorn in sich trug. Somit musste sie jedes Wort mit bedacht wählen. „Nein! Ich war bei ihr!“ Sie drehte sich zu ihm herum, behielt aber ihre Sitzposition bei. Was machte er bei ihr!? „Bist du dir ganz sicher, dass wir vor ihr nichts zu befürchten haben?“ „Nein! Sie ist mächtig, aber du beachtest nicht, dass sie ein gutes Herz hat. Vielleicht zu gut. Und sie hat ihr Herz an Inu Yasha verloren. Sie würde alles tun, um ihn zu beschützen. So auch umgekehrt. Das ist eine der vielen Schwächen der Menschen.“ Sie lächelte finster. Takako war noch nicht überzeugt. Er würde siegen, darüber machte er sich keinerlei Gedanken. Doch Kagome war ein Risikofaktor. Selbst sein Vater hatte alles Erdenkliche versucht, um sie auszuschalten. Auch er hatte Korin auf die Miko angesetzt. Doch jeder Versuch in ihr Bewusstsein, ihre Gedanken, einzudringen, war gescheitert, so als hätte sie einen inneren Bannkreis errichtet. Er müsste sie von jetzt an noch schärfer im Auge behalten, sobald sie ihr Zimmer verließ. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Ayame lief bedacht auf das Aufflackern zu. Einige Schritte trennten sie und das Wesen, dessen Konturen mehr und mehr sichtbar wurden. Ihre Augen verfolgten seine Bewegung, als es sich verbeugte, um sofort darauf dem Licht zu weichen, in den Schatten zu entschwinden. Denn Licht war etwas sehr unangenehmes für den kleinen Fledermaus-Youkai. „Erfreut euch zu sehen, Ayame-sama!“, ertönte ihre Stimme leise, fast fipsig. Ayame machte eine leichte Kopfbewegung. Eine weitere Verneigung seitens des Fledermaus-Youkai erfolgte, da weitere Personen näher getreten waren. Kikyo, Katsuro sowie auch Inu Yasha und Shippo waren jetzt ebenfalls erschienen. „Was willst du hier, Anaja?“ Feindseligkeit lag in der Stimme des Hanyou. „Ich bin hier, um euch den Dank des Rates auszusprechen. Sie haben von eurem Sieg am Schwarzpass erfahren. Dies war sehr hilfreich.“ „Wir haben es nicht getan, um euch oder dem Rat einen Gefallen zu tun!“, kam es sofort von Katsuro. „Ihr verfolgt also immer noch eure eigenen Ziele?!“ „Wir haben nie das Gegenteil verlauten lassen!“, kam es in normaler Stimmlage von Ayame. Sie und Kikyo waren die Einzigen, die derzeit Ruhe bewahrten. Sie spürten, dass sie Wut bereits wieder um sich griff. „Der Rat ging davon aus, nun, da sich die Dinge geändert haben…“ „Welche Dinge?“, knurrte es aus der Kehle des Hanyou hervor. „Kagome-samas Entführung. Der Rat hat hiervon natürlich auch Kenntnis und ist über diese Begebenheit nicht sehr erfreut.“ „WAS? Nicht erfreut!“ Inu Yashas Stimme war eine reine Drohung. Er legte ein schiefes Lächeln auf, funkelte auf den Boten hinab. „Nun….sie….ich……- Sie denken…“ „Diese Idioten können so viel denken, wie sie wollen.“, schnauzte er. Inu Yasha hatte in den letzten Monaten so gut es ging versucht, nicht an die Begebenheit in der Burg zu denken. Er hatte andere Dinge im Kopf. „So kannst du es auch dem Rat ausrichten!“ Überrascht sah Anaja auf. „Das ist doch der Grund, warum du hier erschienen bist, nicht wahr? Der Rat dachte, aufgrund Kagomes Verschwinden, würden wir wieder zurückkehren.“ Fest sah Ayame auf den Youkai. Kikyo hielt sich zurück. Das Einzige was von ihrer Seite erfolgte, war eine Bewegung, das Übereinanderschlagen ihrer Arme. Der unsichere Blick des Wesens verriet alles. Man konnte sehen, wie sie ihre Fingerkuppen aufeinander drückte, bevor eine feste Stimme ertönte. „Dies kann ich als eure endgültige Antwort aufnehmen?“ „Als endgültige und letzte Antwort, die ihr von uns erhalten werdet. Und solltet ihr es nochmals wagen, uns in nächster Zeit zu nahe zu kommen, werden wir nicht mehr so freundlich sein.“, sprach Koga und trat aus dem Gebüsch heraus. „Koga-sama!“ „Verschwinde jetzt!“ Anaja tat, wie ihr geheißen. Binnen von Sekunden war sie verschwunden. „KEH!“ Der Hanyou wandte sich um. „Inu Yasha, warte!“ Shippo eilte ihm nach. Der kleine Kerl war einer der Wenigen, der es in dieser Zeit lange bei dem Hanyou aushielt. Sango, Miroku sowie Katsuro noch mit eingeschlossen. Der Rest hielt sich lieber fern von ihm, da seine Laue derzeit unberechenbar war. „Wir sollten auch zurückgehen und den Anderen davon berichten!“. „Von dieser Unverschämtheit!“ Koga verzog das Gesicht. Ayame nickte nur. „Davon und dass sie uns immer noch beobachten.“, warf Kikyo mit ein. Ihre Augen wanderten dabei wachsam umher. Sie mussten sich was einfallen lassen. ~ Eine ungute Vorahnung holte Kagome aus dem Schlaf. Ein merkwürdiger Traum, in dem Schreie in der Dunkelheit widerhallten. Verängstigte Schreie, die ihr bis ins Mark gegangen waren. Eine Gänsehaut bei ihr hervorrief. Verwirrend war dieser Traum. Sie konnte undeutliches Flüstern hören und funkelnde Augen in der Dunkelheit. Sie war zurückgetreten, als sie spürte, dass sie in die Luft trat. Kein fester Boden befand sich mehr unter ihr. Sie begann zu fallen. Sie wollte schreien, doch nichts geschah. Nur Stille um sie herum. Der Wind schoss an ihr vorbei. Er war jedoch nicht sanft gewesen, sondern scharfkantig. Sie hatte die Schnitte an ihrem Körper spüren können, das Brennen, welches sie auslösten. Dunkle Augen hatten sie die ganze Zeit verfolgt. Zunächst dachte sie es wären die von Takako, doch dann wurde ihr bewusst, dass es Mugis Augen gewesen waren. Bedrohlich hatte er auf ihren gewölbten Unterleib gestiert. Ein Unbehagen hatte dies bei ihr ausgelöst. Aus diesem Grund, hatte sie letztendlich die Augen aufgeschlagen. Doch das Gefühl wollte sie einfach nicht loslassen. Es war sogar noch stärker geworden. Sie hoffte, dass dieser Traum, sich nicht bewahrheitete. Jetzt wurde sie nicht mehr von der Prophezeiung verfolgt, sondern von solch einem Traum. Eine Nacht, sie wünschte sich nur eine Nacht in einem traumlosen Schlaf zu fallen. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn, strich einige Haarsträhnen zurück. Er durfte noch nichts davon erfahren. Takako schien das bis jetzt genauso zu sehen. Sie hoffte inständig, dass dies auch weiterhin so blieb. Um sich abzulenken, versuchte sie den Geräuschen von Draußen zu lauschen. Doch nichts. Schnell drückte Kagome sich nach oben, sprang auf ihre Füße. Sie riss die Abdeckung des Zeltes zur Seite, trat hinaus. Ihr Blick glitt umher. Sie konnte niemanden entdecken. Aber wie konnte das sein? Wo waren alle? Sie würde doch niemals alleine, unbeaufsichtigt bleiben. Sie sah sich daher noch einmal um. Da. Am Ende des Lagers. Zwei Wachen. Aber sonst befand sich niemand hier. Sie trat näher und bekam sofort ihre Antwort. „Der Hauptmann ist aufgebrochen, Kagome-sama.“ „Aufbebrochen? Wohin? Wann?“ Nervosität stieg in ihr auf. Dieses Gefühl. Es beschlich sie immer mehr und mehr. Aber es war anders als im Traum. Es würde ihr keinen Schaden zufügen. Etwas anderes geschah gerade. “Er ist vor knapp einer halben Stunde aufgebrochen, um seine Befehl auszuführen. Der Grund, warum wir hier sind. Wir sind zu eurem Schutz hier geblieben.“ „Seinen Befehl!“, gab sie tonlos von sich. Einer der Wachen nickte nur. Kagome wusste, dass er ihr nicht mehr sagen würde. Und doch wurde ihr flau im Magen. Sie wirbelte herum, griff nach ihrem Bogen und trat wieder hinaus ins Freie. Sie wollte gerade ihre Schritte beschleunigen, als sie zurückgehalten wurde. Eine Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt, zog sie unsanft zurück. „Wo wollt ihr hin, Kagome-sama?“ Eine der Wachen erhob zugleich seine Waffe. Ihr Blick verfinsterte sich. Der Griff um ihren Bogen wurde fester. Sie wollte bereits antworten, als ein Fauchen verlautete. Nufa trat vor Kagome. Funkelte die Wachen angriffslustig an. „Senke sofort deine Waffe.“ Irritiert blickte die Wache auf die kleine Katze. „Aber…“ „Euer Befehl lautet auf das Lager und Kagome-sama acht zu haben und nicht sie zu bedrohen. Was denkt ihr? Wie wird Mugi-sama reagieren, wenn ich ihm von eurem Handeln berichte?“ Ängstlich traten Beide einen Schritt zurück. Schweiß bildete sich auf beider Stirn. „Verzeih Nufa! Wir haben unüberlegt gehandelt.“ Die kleine Katze entspannte wieder ihren Körper. „Wo wollte Mugi-sama hin?“, hackte Nufa nach, in dem Wissen, dass er die Antwort erhalten würde. „In das Dorf, das ganz in der Nähe liegt!“ Schlagartig weiteten sich Kagomes Augen. Sie wusste, was Mugi vorhatte. Sie wusste, wie der Befehl lautete. Mit Entsetzen nahm sie jetzt den Rauch wahr, der hinter den Bäumen aufstieg. ~ So schnell sie konnte, eilte sie durch den Wald. Sie spürten die Dornenranken, die an ihrer Kleidung zehrte, ihre Haut nicht verschonten. Doch darauf zu achten, hatte sie jetzt keine Zeit. Es gab wichtigeres. Schreie drangen immer lauter werdend an ihre Ohren. Die Schreie, die sie in ihrem Traum gehört hatte. Ihre Vorahnung bestätigte sich, als sie den Hügel hinab sah. Flammen schlugen ihr entgegen. Beißender Rauch. Der Himmel war völlig bedeckt. Kein Blau drang mehr durch die dunklen Wolken hindurch, verschlimmerte das ohne hin schon grausige Bild noch mehr. Entsetzt sah sie hinab. Überall lagen bereits tote Körper. Viele Männer waren darunter. Die spitzen Schreie der Yoidore Tenshi durchdrangen alles. Eine Gruppe von Menschen, die um ihre Leben flehten, befand sich dort unten. Sie waren von ihren Angreifern in eine Ecke gedrängt worden. Wimmernd drückten die Frauen ihre Kinder an sich. Alle wussten bereits was ihnen bevorstehen würde. Mugi sah belustigt dieser Szene zu. „Ihr wisst, dass ihr euch auf Takakos Land befindet und trotzdem habt ihr euch widersetz.“, kam es amüsiert über seine Lippen. Zugleich traten einige der dunklen Gestalten näher. Schnappgeräusche waren zu hören. Einige schrieen auf. Andere sanken in die Knie, schlugen die Hände vors Gesicht, um nichts mehr sehen zu müssen. Mugis Kriegsführer fanden dieses Spiel anscheinend ebenfalls amüsant. Entsetzt sah Kagome hinunter. Diese Seite kannte sie an Mugi nicht. Wie konnte man nur so grausam sein? Er, der ebenfalls ein Mensch war, hasste seinesgleichen. Die Wut, die sie verspürte, brodelte in ihr. Ein geschickter Sprung und schon schlitterte sie den Abhang hinunter. Nach kaum einer Minute hatte sie bereits wieder festen Boden unter den Füßen. ~ „Chiyo-sama!“ Ein älterer Mann, wollte auf die Miko zueilen, die vor den Yoidore Tenshi auf dem Boden lag. Ihr Atem wurde immer flacher. Ihre Kräfte ließen immer mehr und mehr nach. Mugi trat einen Schritt näher heran. Abwertend sah er auf den mickrigen Haufen von Menschen. Wie konnte man nur so erbärmlich sein? Er verstand gar nicht, warum diese Miko solch eine Bedrohung darstellte. Sie hatte ihm kaum etwas entgegen setzen können. Ein grässliches Grinsen zierte sein Gesicht, als er auf die Miko hinab sah. Entsetzen legte sich in Kagomes Gesicht. „Tötet sie zuerst. Zeigt ihnen, was es heißt, sich zu widersetzen.“ Er hielt kurz inne. „Dann tötet den Rest.“ Ein Glucksen war die Antwort. „MIKO-SAMA!“, schrie eine junge Frau verzweifelt auf, als sie Tenshi ihr Werk zu Ende bringen wollten. Einer der Kreaturen hob seine Klaue, doch zum Angriff sollte er nicht mehr kommen. Ein helles Licht, schoss durch die Reihen, traf beide Tenshi, die näher getreten waren und vernichtete diese. „Was?“ Mugi wirbelte überrascht herum. Die überlebenden Dorfbewohner sahen auf. „Keinen Schritt näher!“ Langsam und ihr Ziel ins Auge gefasst, erschien Kagome aus dem umher gleitenden Rauch. Mugis Augen weiteten sich umgehend. „Kago-chan!“, hauchte er. Die Sehne des Bogens spannte sich noch weiter nach hinten, weshalb ein weiterer Tenshi, der näher treten wollte, doch inne hielt. Er wollte den Befehl seines Hauptmanns ausführen. Denn dieser schwirrte immer noch in ihren Gedanken umher, doch…. Diese Kreaturen schienen ebenfalls an ihrem Leben zu hängen, schoss es Kagome durch den Kopf. Mugi sah zunächst erstaunt auf Kagome, dann jedoch festigte sich sein Blick wieder. Mit finsteren Augen verfolgte er jeden Schritt, den die junge Miko näher trat, sich vor die Überlebenden stellte. „Kannst du mir verraten was das soll?“ Erneut konnte Kagome diese Kühle verspüren, die sich um ihn legte. Er verlor sich immer mehr und mehr. Wenn es so weiter gehen würde, dann….. Sie musste sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Jetzt war zunächst das Leben der Dorfbewohner vorrangig. „Was das soll?“, gab sie im gleichen Ton zurück. Meinte er das wirklich ernst? Mugi nickte nur als Bestätigung. Ein Schauer überlief Kagome. Sollte er es wirklich nicht verstehen? „Sie dich doch um, Mugi-kun! Niemand hier kann dir etwas entgegen setzen.“ „Mein Befehl lautet, alles Leben in diesem Dorf zu vernichten. Egal ob das Wesen kämpfen kann oder nicht!“, knurrte der Hauptmann. „Und vor allem die Miko des Dorfs!“ „Es sind wehrlose Menschen. Bauern, die sich niemals gegen Takako erheben können. Das weist du genauso gut wie ich. Ich lasse nicht zu, dass du noch irgendeinen dieser Menschen hier tötest.“ Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen erhob sie ihren Bogen von neuem. Mugis Augenbrauen schnellten erstaunt nach oben. Interessiert musterte er Kagome.. Zunächst ertönte nur ein leichtes Auflachen, bevor „Du willst dich gegen mich stellen, Kago-chan, um das Leben dieses Abschaums zu retten?“ Er schien sichtlich amüsiert. „Um unser Gleichen zu retten.“ Mugi reagierte aber nicht im Geringsten. „Wenn du sie zurück rufst wird dies nicht nötig sein. Daher, Mugi-kun, ich bitte dich. Tu es für mich!“ Flehend klang ihre Stimme. „Bitte!“ Stille trat ein. Selbst das Wimmern erstarb. Jeder wartete gespannt auf die Entscheidung des Hauptmanns. Dessen Augen glitten von seinen Untergebenen hinüber zu denen, die er töten sollte. Letztendlich blieben seine Augen an der am Boden liegenden Miko haften. „Sie stellt keine Gefahr da.“ Er sah zu Kagome auf, musterte diese aufmerksam. „Sie kann in ihrem jetzigen Zustand nicht kämpfen.“ Er wusste bereits beim Erklingen ihrer Stimme, dass sie die Wahrheit sprach. Und doch suchte er die Wahrheit nochmals in ihren Augen, in denen er sich immer wieder verlor. Eindringlich sahen diese ihm entgegen. Ein leichtes Nicken erfolgte, bevor er sich abwandte. „Yunto, Susamu!“ Seine Heerführer wandten sich ihm zu. „Wir kehren zurück.“ Beide nickten, gaben ein leises Geräusch von sich und die Tenshis folgten. Kagome atmete erleichtert auf. Schluchzen erklang. Einige Frauen sanken auf die Knie. Dankten Kami-sama. Andere umarmten ihre Kinder, ihre Familien. Kagome wartete noch bis die Truppen vollständig im immer noch aufsteigenden Rauch verschwunden waren, bevor sie sich zu den Dorfbewohnern umdrehte und schnellen Schrittes auf die Miko zutrat. „Lasst mich sehen.“ Sie schob die Hand des älteren Mannes, die auf der Wunde lag, zur Seite. „Sie ist nicht tief“, sprach sie leise, aus Angst gehört zu werden. Sie hob ihren Kopf. „Verbindet die Wunde und haltet sie sauber. Ich denke in der Nähe werden Heilkräuter zu finden sein!?“ Der alte Mann nickte. „Gut. Sie wird in we…“ Ein Seufzen ließ ihren Blick wieder sinken. „Chiyo-sama!“ Eine junge Frau kniete sich jetzt ebenfalls hinunter. Die Miko wollte sprechen, doch Kagome schüttelte den Kopf. „Sprechen kostet euch jetzt zu viel Kraft.“ Sie lächelte leicht. „Miko-sama, wir danken euch.“ Kagome drückte sich vom Boden ab, antwortete erst als sie wieder stand. „Ihr braucht euch nicht zu bedanken.“ Der ältere Mann trat auf sie zu. „Oh doch, dass müssen wir, Miko-sama. Dank euch, leben wir noch. Viele Städte und Lager sind in letzter Zeit gefallen.“ Kagome senkte leicht ihren Kopf. Also wurde es immer schlimmer. Sie hatte gehofft, andere Nachricht zu erfahren. „Langsam wird der Widerstand schwächer. Viele die sich dem Widerstand angeschlossen haben, ziehen sich jetzt doch zurück. Auch die Bannkreise bieten immer weniger Schutz. Es gibt fast keine Hoffnung mehr.“ Tränen standen dem alten Mann in den Augen. Die Zeiten wurden immer härter und bei vielen begann die Kraft allmählich zu schwinden. Kagome konnte es an ihren Augen sehen. Verbitterung lag in diesen. Verbitterung und Angst. Die Hoffnung schwand von Tag zu Tag. Wie lange würden sie diese noch aufrechterhalten können? Sie wusste es nicht. Warum musste es nur so weit kommen? Was war der Sinn von allem hier? Kurz glitten ihre Gedanken ab. Zu den Menschen, die sie so sehr vermisste. Sie kämpften für das, woran sie glaubten, sprach sie zu sich, bevor sie wieder zurückkehrte. Die junge Miko hob ihre Hände an, umfasste die des alten Mannes. Dieser sah sofort in ihr Gesicht. „Auch wenn es schwer fällt, so dürft ihr die Hoffnung nicht aufgeben. Die Hoffnung gibt uns die Kraft, weiter am Leben zu bleiben. Die Hoffnung und die Liebe. Solltet ihr eins hiervon aufgeben, sind wir alle verloren.“ Sie begann sanft zu lächeln, was unsicher erwidert wurde. „Wir sind noch am Leben.“, wiederholte der Alte. „Nur durch euren Einsatz und daher: Sagt, gibt es etwas, was wir für euch tun können?“ Kagome wollte bereits ein Nein aussprechen, doch in diesem Moment „Ihr könntet mir einen Gefallen tun. Verlasst dieses Dorf, reist in Richtung der Dreigipfelburg. Dort werdet ihr Schutz erhalten und sicher sein.“ Er nickte. Kagome wusste, dass Mugi von ihnen abgelassen hatte, weil sie ihn darum gebeten hatte. Doch ihr Gefühl sagte ihr, dass er zurückkommen würde, um seinen Befehl zu Ende zu führen. Wenn….. Wenn ihr auf eurem Weg dort hin…………“, sie stockte, atmete tief ein. Die Augen Chiyos weiteten sich. Diese Präsenz, die sie gerade wahrnahm, dieses Gefühl, welches sie verspürte. Kam es von dieser jungen Frau? Sie sah intensiver hin. Ihr Gefühl täuschte sie nicht. Diese junge Frau war keine gewöhnliche Miko. Große Macht wohnte in ihr. „…..Solltet ihr auf eurem Weg einem jungen Hanyou mit silbernen Haar und rotem Gewand treffen, der den Namen Inu Yasha trägt, bitte, dann übergebt ihm das von mir.“ Mit etwas fragendem Blick sah er auf das, was sie ihm in die Hand gelegt hatte. „Er wird es verstehen.“ Nufa streckte seinen Hals, um zu erkennen, was es war, doch schon hatte der Mann es in seiner Kleidung verschwinden lassen. „Ich danke euch!“ Sie wandte sich bereits ab, als sie stoppte. „Wartet!“, krächzte es hinter ihr. „Du sollt doch nicht sprechen, Chiyo!“ Doch die Miko erhob die Hand, bot somit der Frau Einhalt. „Ihr seid eine Miko. Ihr tragt nichts Böses in euch. Keine Dunkelheit umgibt euch! Also sagt mir bitte, warum ihr mit solchen Kreaturen unterwegs seid?“ Ihren Oberkörper hatte die Miko leicht nach oben gerichtet, um somit besser zu Kagome hinaufsehen zu können. Diese war wie erstarrt. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie wollte mit klarer Stimme antworten. Sie neigte ihr Gesicht zur Seite, schaute über ihre Schulter zurück. „Um die zu schützen, die ich liebe!“, kam es über ihre Lippen, bevor sie sich endgültig abwandte und wie Mugis Truppen zuvor, im dichten Rauch verschwand. Nufa folgte ihr auf dem Fuß. Die Dorfbewohner sahen ihr bedächtig nach. „Diese Miko ist ein seltsames Wesen!“, sprach einer der Bewohner. „In ihren Augen lag so viel Güte.“, erwiderte der alte Mann darauf und blickte auf seine Hand, die sie berührt hatte, hinunter. „So viel Güte und auch Trauer!“ ~ Etwas matt trat sie in das Zelt ein. Sie fühlte ein dumpfes Pochen an ihrer Schläfe. Irgendwie tat ihr alles weh und ein bitterer Geschmack legte sich in ihren Mund. Sie sah auf, da sich ein Schatten auf ihr Gesicht legte. „Ich hoffe du weist, in welche Lage du mich gebracht hast. Takako-sama wird davon erfahren, wenn er nicht davon bereits weis und ich werde ihm Rechenschaft ablegen müssen.“ Kagome nickte und stieß die Luft zugleich aus. Kritisch wurde sie von Mugi gemustert. Als sie noch nicht hier war, hatte die Wut in ihm gebrodelt, doch jetzt…. Als sie eingetreten war, diesen niedergeschlagenen Blick trug, konnte er nicht anders, als sanft auf sie einzusprechen. Sorgsam nahm er ihre Hände in die seine. „Er ist im Moment sowieso nicht sehr gut auf dich zu sprechen, Kago-chan. Du musst ihn bei eurem Gespräch ziemlich wütend gemacht haben. Ich bin nicht immer da, um dich zu beschützen.“ Sie nickte. „Also tu solche Sachen nicht wieder. Ja? Denn das nächste Mal, werde ich deiner Bitte nicht mehr nachgeben können!“ Kagome blieb stumm. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass sie wieder zurückkehren wollte. Zurück in die verborgene Festung. Aber dort würde Takako sie erwarten. Hätte sie gewusst, was Mugi vorhatte, hätte sie niemals eingewilligt. Jetzt musste sie beim nächsten Feldzug mit ansehen, wie unschuldige Menschen ihr Leben verlieren würden. Und sie! Sie konnte nichts tun, als unfähig hier zu sitzen und den immer mehr verebbenden Schreien zu lauschen. Doch keiner ihrer Gedanken verließen in Form eines Wortes ihre Lippen. Stattdessen bückte sie sich, griff nach Nufa. „Mugi-kun, verzeih, aber ich bin müde.“ Er verneigte sich leicht. „Ruh dich aus. Morgen werden wir aufbrechen.“ Ja aufbrechen, zum nächsten Blutvergießen. Einfach fantastisch. Sie senkte ihr Haupt, als der Hauptmann verschwunden war, ihr schwarzes Haar verdeckte ihr Gesicht. Sie stieß einen langen tiefen Seufzer aus, ließ sie sich nach hinten fallen, drückte Nufa noch mehr an sich. Besorgt sah er zu ihr hinauf. Erneut wurde ihr bewusst, welche Ausmaße der Krieg inzwischen mit sich brachte und es war noch kein Ende in Sicht. Langsam wurde ihr alles zu viel. Erneut begannen die Zweifel an ihr zu nagen. Erneut stellte sich die Frage. Hätte sie auf die Stimme von damals hören sollen? Was sollte sie nur tun? Fernab von allem, was ihr wichtig war. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Langsam zogen sie die schweren Karren durch den Schlamm. Es hatte wie so oft in letzter Zeit mal wieder geregnet. Die Dorfbewohner wussten, dass die Tiere erschöpft waren, doch konnten sie sich nicht zu viel Rast erlauben. Die Angst vor erneuten Übergriffen, ihr Leben doch noch zu verlieren, war zu groß. Viele der Frauen und Kinder suchten in den Wagen Schutz vor der Kälte. Die Strapazen der letzen Tage lagen ihnen in den Knochen. Ihre Kleidung war völlig durchnässt und verdreckt. Doch die Flucht vor dem Feind war noch nicht zu Ende. Etwas misstrauisch beäugten sie die Gruppe, die an ihnen vorbei lief. Sie konnten derzeit niemand so recht trauen. Nie wussten sie, ob sie einem Freund oder Feind begegneten. Doch schien die Gruppe, die aus Youkai sowie Menschen bestanden, nicht vorzuhaben, sie anzugreifen. Mit wachen Augen besah sich Chiyo jeden der Gruppe, der an ihnen vorüber zog. Für einen kurzen Moment kniff sie ihre Augen zusammen. Ihre Wunde hatte erneut ihre Anwesenheit angezeigt. Ein stechender Schmerz war durch ihren Körper geschossen. Auch wenn bereits einige Tage seit dem Kampf vergangen waren, schmerze die Wunde noch höllisch. Als sie ihre Augen wieder öffnete, weiteten sich diese schlagartig. Flammendes Rot und silbernes Haar begegneten ihr.. Sie richtete sich auf. Die Worte der jungen Miko kamen ihr wieder in Erinnerung. -„Einem jungen Hanyou mit silbernen Haar und rotem Gewand -“ Er musste es sein! So schnell sie konnte, erhob sie sich. „Haltet an.“, rief sie nach vorne und der Wagen kam umgehend zum Stehen. Langsam glitten ihre Füße auf die weiche Erde. Leicht sank sie in dieser ein. Die Gruppe war bereits dabei eine Abzweigung in den Wald zu nehmen, weshalb sie erneut ihre Stimme erhob. „Bitte wartet.“ Sota und Kohaku waren die Ersten, die sich umwandten. Der Rest der Gruppe tat es den Beiden Stück für Stück nach. Der Letzte der sich in die Richtung der Stimme umdrehte war Inu Yasha. Der Blick der Miko haftete auf ihm, doch nahm er dies nicht wahr, da er seinen Blick gesenkt hatte. Ohne auf die umher stehenden zu achten, trat Chiyo direkt auf den Hanyou zu. Jetzt bereits nahm sie den Schmerz wahr, den er empfand. Er musste einen schweren Verlust erlitten haben. Jetzt doch etwas nervös stand sie vor ihm, blickte auf sein silbernes Haar, welches sein Gesicht verdeckte. „Verzeiht mir, Herr, dass ich euch einfach anspreche, aber tragt ihr den Namen Inu Yasha?“ Eine Reaktion seitens des Hanyou erfolgte nicht. Doch eine junge Frau sowie ein Hoshi traten näher. „Wieso wollt ihr das wissen!“ Etwas zu scharf war Sangos Stimme erklungen, weshalb sie kurz lächelte, um dies etwas anders erscheinen zu lassen. Die Miko verstand aber. Sie waren vorsichtig, wie alle anderen auch. „Weil…… Weil vor zwei Tagen eine junge Miko mit langen schwarzen Haar in unserem Dorf erschienen ist und uns vor dem Tod durch die Yoidore Tenshi bewahrt hat.“ Die Ohren von Inu Yasha begannen zu zucken. Es schien, als würde sein Körper erst jetzt mit Leben erfüllt werden. Die Miko konnte sehen, wie ein junger Mann heran eilte. Sein Gesicht war bleich und ihn umgab das Gleich wie den Hanyou. Auch die Gesichtszüge kamen ihr bekannt vor. Dieses schwarze Haar. Er sah der Miko leicht ähnlich. „Nee-chan!“, brachte er hervor. Sango zuckte zusammen, weshalb Chiyo zu ihr sah. Sie konnte sehen, wie sich die Hand der Taijiya zur Faust ballte. Umgehend war sie von der gesamten Gruppe umzingelt worden. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Blicke, die nur Besorgnis ausstrahlten. Besorgnis und eine Spur der Hoffnung. „Vor zwei Tagen?“, erklang eine weibliche Stimme. Chiyo nickte. „Sie hat darum gebeten,…… Sollten wir auf unserer Reise auf die Dreigipfelburg einen Hanyou, der den Namen Inu Yasha trägt begegnen,………….so sollen wir ihm bitte das hier übergeben.“ Ihre Hand verschwand in ihrem Gewand um zugleich mit einem Gegenstand wieder zu erscheinen. „Das…..“ Inu Yasha hielt inne, als sie ihm die Kette in die Hand legte. Sein Daumen strich über die Perlen. Ganz leicht konnte er ihren Geruch wahrnehmen. „Sie sagte mir, dass ihr dann bescheid wissen würdet.“ „Kagome!“ Er schluckte schwer. Sango presste ihre Hand auf den Mund, spürte dadurch das Erzittern noch mehr. Wie gebannt sahen die Wissenden ebenfalls auf die Bannkette in der Hand des Hanyou. „Nee-chan!“, sprach Sota erneut. Seine Stimme holte Inu Yasha aus seinen Gedanken. Zum ersten Mal konnte die Miko seine Augen erblicken, als er seinen Kopf anhob. Sie erschrak, als sie in diese matten goldenen Augen sah. Er konnte das Mitgefühl spüren, das sie ihm sofort entgegen brachte. Etwas, was er nicht wollte. Schnell wandte er sich ab, nuschelte noch etwas unverständliches, trat dann an seinen Freunden vorbei. Chiyo sah ihm nach. „Verzeiht sein Benehmen.“ Eine junge Frau mit rotem Haar trat auf sie zu. Die Miko konnte spüren, dass sie eine Youkai war. „Schon in Ordnung.“ „Aber um es für Euch zu übersetzen: Er hat sich gerade bedankt. Wenn ich mich vorstellen darf: Nein Name ist Ayame.“ Chiyo hörte auf. Ihr waren dieser Name sowie der Name des Hanyou bereits begegnet. Nur wusste sie derzeit nicht wo. „Sagt mir bitte, wie geht es Kagome-chan?“ Erneut konnte sie die Sorge ausfindig machen, die in dieser Frage mitschwang. „Kagome?“ „Der Name der jungen Miko!“ Sie hob leicht ihre Augenbrauen. So war also ihr Name. „Äußerlich schien sie keine Verletzungen zu haben, aber….“ Ihr Blick zuckte für Bruchteile zu Inu Yasha hinüber. „…… Ihre Augen waren vom selben Leid, vom gleichen Schmerz geprägt, wie die seinen.“ Alle wussten sofort, was die junge Miko meinte. Deren Blick schweifte von neuem umher. „Sagt, ihr seid ebenfalls eine Miko. Ihr seid ihr fast aus dem Gesicht geschnitten.“ Kikyo nickte stumm. „Bitte beantwortet mir eine Frage: Die Aura, die Kagome-sama umgab, war vollkommen rein. Solch eine Reinheit habe ich selten gesehen. Wieso also ist sie an der Seite dieser Wesen? Wesen, die nur eins im Sinn haben. Leid und Tod über uns zu bringen.“ Verbitterung legte sich in die Stimme, als sie fort fuhr. „Warum?“ zugleich fasste sie sich an ihre Wunde. Sie war gerade etwas zu energisch geworden. „Aus ihrer Antwort konnte ich mir bisher keinen Reim machen!“, fügte die Miko leise hinzu. Schritte kamen näher. Ihr Name wurde gerufen. Aber da war noch eine andere Stimme, die sich erhob. „Um uns zu schützen,…..- Mich zu schützen.“ Alle wandten sich um, erblickten den Hanyou, der sich zwischenzeitlich die Bannkette um den Hals gelegt hatte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen derjenigen, die die Frage gestellt hatte. Als Kagome ihr diese Antwort nannte, konnte sie nichts damit anfangen. Nun schon. Der Grund stand vor ihr. Alle, die sie umgaben waren es und vor allem er. In diesem Moment war es ihr klar geworden. Sie stieß leise die Luft aus, bevor sie sich abwandte und noch leise sprach. „Ich wünsche euch alles Glück.“ Sie waren bereits im Wald verschwunden und doch hatte sie ihre Augen noch nicht abgewandt. In ihren Gedanken war sie derzeit nicht an diesem Ort, weshalb sie auch nicht wahrnahm, dass ihr die erste Träne die Wange hinab lief. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. „Sie lieben sich.“ Das Mädchen, das sich neben sie gesetzt hatte, blickte nun ebenfalls in den Wald hinein. „Aber sie ist doch eine Miko?!“ Chiyo zuckte nur kurz mit der Schulter. Sie wusste, was sie damit sagen wollte und doch – war es nicht wert für solch eine starke Liebe zu kämpfen! „Und er wird alles daran setzen, sie zurück zu holen.“, wisperte sie noch, bevor sie sich mit den Fingerspitzen über die Wange fuhr, die dort befindliche Nässe hinweg strich. Sie wusste auch nicht genau warum, doch hatte der Blick des Hanyou dies in ihr ausgelöst. Das tiefe Empfinden, was sie in diesem Moment verspürt hatte. Solch tiefe Gefühle, diese tiefe Zuneigung, hatte sie noch bei keinem anderen Wesen, das ihr begegnet war, verspürt. :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Grelle Blitze ritten über die dunkle Wolkendecke, brachten durch ihr Erscheinen etwas Licht in die herrschende Trostlosigkeit. Eine Tür öffnete sich und wurde schwungvoll geschlossen. Das dabei entstandene Geräusch wurde vom Grollen des Donners verschluckt. Schatten glitten über die Wände. Schatten ohne festes Ziel, beäugten das Geschehen. Dumpfe Schritte waren ertönten immer, wenn sich der Donner zurückzog um von neuem zu ertönen. Korin saß bewegungslos dar. Im Moment war es auch das Beste, Takako nicht noch unnötig zu reizen. Gerade hatten insgesamt sechs der Yoidore Tenshi sowie der Späher sein Leben lassen müssen. Takako hatte erfahren, was vorgefallen war. Mugi hatte seinen Befehl missachtet. Und warum? SIE! Diese verdammte Miko war daran schuld. Auch wenn sich der Hauptmann mehr und mehr seinem Hass hingab, so war es Kagome, die seine Seele immer wieder etwas näher an das Licht zurückholte. Er musste dies unterbinden. Er musste dafür sorgen, dass er sie ebenfalls begann zu hassen. Nur so würde alles nach Plan verlaufen, die Prophezeiung in Erfüllung gehen. Er schloss die Augen, spürte dass er von Korin beobachtet wurde. „Hör auf damit!“ zischte er. Sie schreckte zurück. Takako hatte gemerkt, dass sie sich in seine Gedanken einschleichen wollte. Nicht bei allen gelang ihr dies. Nur bei schwachen oder unaufmerksamen Menschen. Er konzentrierte sich erneut. Er konnte das Pulsieren seines Blutes spüren, wie es sich durch seine Adern hindurch schlängelte. Blut, das sein Vater verachtet hatte, da es nicht vollkommen rein war. Er stoppte in seinen Gedankengängen, denn er war auf die Lösung gestoßen. Leicht, kaum sichtbar, öffnete er seine Augen. Ein düsteres Lächeln begann seine Mundwinkel zu umspielen. Korin erschauderte. Eine Gänsehaut legte sich auf ihre Haut und doch zog er sie an. Langsam erhob sie sich. Ihre Hände glitten seinen Oberkörper hinauf zu seinem Gesicht. Dieses zeigte keine Emotion. Doch sie nahm es war. Seine Erregtheit, die sie sich nun zu nutze machte. Ihre Hände umschlossen sein Gesicht noch fester. Feurig war der Kuss, als sich ihre Lippen trafen. Es fehlte nicht sehr viel. Bald würden sie ihr Ziel erreicht haben. Die Vernichtung sämtlicher Menschen, die Erschaffung einer neuen Welt. *** So das wars mal wieder fürs Erste. Ich hoffe wie immer, das Kapitel hat euch gefallen und natürlich bin ich auf eure Meinung gespannt. Bis zum nächsten Mal. Ganz liebe Grüße Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)