Solange du schnurrst von Jahna ================================================================================ Kapitel 1: Flashbacks --------------------- Mit einem tiefen Seufzer lies sich der blauhaarige ganz auf das kalte Dach zurücksinken und betrachtete liegend die Sterne. Das was so unfair! Da will man nur etwas mehr Liebe und Körperkontakt und wird sofort für die Nacht aufs Dach verbannt! Ren war manchmal wirklich ungerecht, und das gerade heute! Da sag noch einer Ehrlichkeit würde belohnt! Ein zynisches Grinsen huschte über sein Gesicht als er so nachdachte. Kaum war er ein paar Tage 16 Jahre alt und war seitdem von seinem Besuch bei seiner Schwester in Hokkaido zurück, verdonnerte sein Liebling ihn nicht nur zur Strafe wegen 'Nervens' aufs Sofa, nein, man war je sowieso an die Kälte gewöhnt, warum also nicht gleich aufs Dach? Dabei war das Einzige was er sich wünschte etwas mehr Nähe zu seinem kleinen Reni-Schatz. War das denn so schwer zu verstehen, oder zu akzeptieren? Mann war die Situation gerade unfair! Obwohl, wenn er so zurückdachte war so einiges für Ren und ihn unfair gewesen seit sie zusammen waren... "Ich kann es immer noch nicht fassen!" jammerte ein grünhaarige junge Dame nun zum zehnten Mal, und schnitt ihrem kleinen Bruder somit erneut das Wort ab. "Also langsam wird das lächerlich." Klagte Ren als seine Schwester sich mit einem stummen Schluchzer auf ein Sofa fallen lies. "Ich freu mich ja für dich," nach einen Seitenblick auf ihren Bruder fügte sie ein "ehrlich!" hinzu, als der sie kritisch musterte. "Aber was wird Mutter dazu nur sagen, und Vater erst! Ganz zu schweigen von Großvater, ihm wird das Herz stehen bleiben!" Ren schüttelte leicht den Kopf. Ein Monat war es her das er sich auf den jungen Ainu eingelassen hatte, und höchstens eine Stunde seit seine, und Horohoros Schwester die beiden bei einem etwas intimeren Gespräch belauscht hatten. Gott war das peinlich! Er hatte diesem Idioten von Schneeschamanen schon mindestens hundert Mal gesagt dass er über so etwas nicht reden mag, aber nein, dieser Idiot ignoriert ihn jedes mal aufs neue. Und da wundert sich Horohoro noch warum er immer wieder eine Abfuhr von dem jungen Chinesen bekommt. "Ist doch gut, einen Nervtöter weniger." "Ren!" ermahnte ihn die grünhaarige in einem scharfen Ton. "Ja ja, schon gut, aber du musst ihnen das ja nicht unter die Nase reiben, oder?" Seufzend verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich in einen Türrahmen des alten Chinarestaurants. Mit geschockten Augen musterte die Ältere ihren Bruder. "D..du erwartest ernsthaft das ich das für mich behalte?" Bei diesen Worten legte sich ein leichter Rotschimmer auf Rens sonst so blasses Gesicht. "Natürlich!!" Nicht auszudenken was passiert wenn Jun sich verplappert würde! Eben diese war in ein peinliches Schweigen verfallen und Ren nutze dies aus um in sein Zimmer zu flüchten. Wie es Horohoro wohl gerade ergeht? --- "WIE KANNST DU NUR!!??" Wild gestikulieren verwies ein kleines blauhaariges Mädchen ihren älteren Bruder in seine Schranken. Bitte lass Yoh und Anna noch lange einkaufen sein, bitte bitte an wen auch immer! Flehte Horohoro in seinen Gedanken. Im Moment war es ihm relativ egal ob es jemand hören konnte oder erahnte, Hauptsache niemand bekommt etwas von dieser Peinlichkeit mit, Ren würde ihm nur wieder den Hals umdrehen. "Pirika!" Versuchte der blauhaarige seine Schwester zu besänftigen, "Hör mir doch erst einm..." "Oh nein, du hörst mir jetzt zu!" Schimpfte sie weiter. "Das du dich überhaupt nicht schämst! Schande über dich! Wie willst du je wieder auch nur ein bisschen Ansehen genießen können?" Theatralisch schlug sie ihre Hände vors Gesicht und fing leise an zu wimmern. "Das ist das Ende!" "Pirika! Du tust ja gerade so als hätte ich jemanden aus der Familie getötet. Hör doch endlich zu!" Leicht geschockt darüber das seine kleine Schwester es doch so schwer aufnahm fühlte er sich doch etwas schuldig ihr es nicht auf eine schonende Art und Weise früher erzählt zu haben, aber was hätte er denn machen sollen? Dann hätte Ren ihn nur wieder runter gemacht, obwohl das wahrscheinlich angenehmer wäre als dieses Gekeife, seiner angeblich so verantwortungsvollen und erwachsenen Schwester. Schließlich konnte er seinem Temperamentsbündel alles verzeihen wenn dieser ihn nur lieb anlächelt. Nur zu Schade das Lächeln nicht zu den Tätigkeiten gehört die der junge Chinese auszuüben pflegt. "Genau das wird passieren wenn unsere Eltern und das Dorf es erfährt! Zwar wird keiner Morden, aber du wist ein Ausgestoßener sein, und ich bin dann ein Einzelkind! Was für eine schreckliche Vorstellung!" Ein dumpfer Laut lies sie erschrocken zusammenzucken. Horohoro hatte neben ihr mit der Faust auf die Wand eingeschlagen. "Also jetzt übertreibst du. Halt einfach die Klappe und akzeptier endlich dass ich ihn liebe! Sonst sitz du schneller als du "So eine Schande" kreischen kannst im nächsten Zug nachhause, und zwar ohne Rückfahrtticket!" Wut entbrannt verlies er das Zimmer seiner Schwester, ging in die Küche und veranstaltete ein Frustessen. Kaum zwei Monate später hatten sich die beiden Mädchen doch verplappert. Yoh war das Ganze relativ egal, solange er deswegen keine Probleme bekommt. Er reagierte wie immer, ein breites Grinsen war seine Antwort und damit war das Thema für ihn beendet. Manta hatte daraufhin sämtliche Bücher über pubertierende Teenager und ihre Sexualität gewälzt. Am schlimmsten hatte dagegen einmal mehr das blonde Mädchen reagiert. Bei ihrem täglichen Training mussten sie sich mehr Schindereien als üblich antun. Während Yoh nur stur seine Runden mit den Gewichten rennen musste dachte sich das blonde Gift jeden Tag aufs neue Trainingsmethoden aus um die beiden zu foltern. Nach einem sehr anstrengenden Tag hatte Manta einmal zu ihnen gemeint das er selbst, als normaler Mensch, das wahrscheinlich gar nicht überlebt hätte. Horohoro hatte sich nur einmal, nicht wirklich sonderlich laut, beklagt. Das hätte er doch lieber bleiben lassen sollen... --- "Ich will nicht mehr!" jammerte der blauhaarige als er sich erschöpft den schweren Rucksack von seinen Schultern nahm, und sich an einer Mauer auf den Boden sinken lies. "Ach halt die Schnauze." Zischte ihm Ren zu, der sich neben ihm gegen die Mauer lehnte. "Ich glaube du brauchst die Puste noch." Fügte er mit einem Kopfnicken Richtung Straße hinzu als er dort Anna, die ziemlich wütend aussah, auf sie zukommen sah. Erschöpft lies Horohoro den Kopf hängen und nuschelte noch einmal "Ich will nicht mehr." "So ein Pech aber auch." konnte er eine kalte Stimme neben sich darauf hin sagen hören. Eigentlich nichts neues, Ren legte nie Wert darauf wenigstens mit ihm normal zu sprechen, aber mehr geschockt als überrascht musst er feststellen das Anna seinen Protest gehört, und eben dies gesagt hatte. Entsetz schlug er die Augen auf und wich ein kleines Stück von ihr weg. Er stieß allerdings gegen Ren und konnte somit seine Flucht vergessen. Wenn er eins wusste, dann nämlich das sein Freund zwar allem gegenüber abweisend war, aber niemals wegrannte. "Wer hat euch vermaledeiten Faulpelzen erlaubt eine Pause zu machen?" Zu Horohoros erstaunen deutete Ren nicht auf ihn, so wie er es erwartet hatte, sondern in den Himmel. "Gott ist gnädig." Meinte er knapp und wandte sich wieder der Wand gegenüber zu. Verwirrt musterte der junge Ainu seinen Liebling, stand dann auf uns stellte sich schnell hinter diesen. Wenn dieser von sich aus einen Streit anfangen wollte, war es das Beste nicht zwischen den Fronten stehen zu müssen. "Gott hat im Gegensatz zu euch Urlaub und ist garantiert nicht gnädig..." letzteres Wort sprach sie mit einem gewissen Eckel aus "zu solchen Schwuchteln wie ihr es seid!" Ren, der auf diese Beleidigung keines Wegs ansprang, wie beide um ihn herum erwartet hatten, zeigte ihr nur die kalt Schulter und ignorierte das Mädchen. "Na los, bewegt euch endlich, oder seit ihr zu erschöpft von gestern Nacht?" fügte sie in einem zutiefst spöttischen Ton hinzu, als sie merkte das sie glatt übergangen wurde. So etwas konnte sie sich doch nicht einfach gefallen lassen! Prompt kletterte eine verräterische Röte in Horohoros Gesicht, obwohl letzte Nacht überhaupt nichts passiert war. Was mal wieder, wie eigentlich immer, nur an der Sturheit seinen kleinen Chinesen lag. Wenn die beiden privat unter sich waren, war Ren es dem es peinlich war wenn Horohoro dieses Thema anschnitt. Wenn aber andere Personen dabei waren, passierte das genaue Gegenteil. Dann versuchte der junge Ainu mit aller Gewalt das Thema zu wechseln und der schwarzhaarige sprach viel zu leichtfüßig darüber. Was die Gesellschaft und die Umgebung doch für Auswirkungen haben konnten! "Neidisch?" grinste Ren das blonde Gift frech von der Seite an. Schon leicht patzig verschränkte Anna ihr Arme vor der Brust. "Und worauf denn bitte? Auf solche Perversitäten kann ich gerne verzichten!" Horohoro gab ein verächtliches Schnauben von sich und setze zu einer Verteidigung an, doch Ren winkte nur kurz um ihn ruhig zu stellen. Aus dem frechen Grinsen des schwarzhaarigen war ein überhebliches und siegessicheres geworden. "Oder ganz darauf verzichten, nicht? Oder glaubst du ernsthaft wir wüssten nicht das Yoh keinen Sex will? Oder will er etwa nur mit dir keinen?" Die leichte Röte, die bis vor einigen Augenblicken noch den jungen Ainu zierte, schien nun in vielfacher Ausführung auf Anna überzugehen. Völlig fassungslos streckte sie einen Arm aus und deutete mit leicht zitternder Hand auf die scheren Rucksäcke der beiden Jungs. "Fünf Kilo extra, für euch beide!" kreischte sie schon fast hysterisch, "Und vor Mitternacht braucht ihr euch gar nicht erst wieder blicken zu lassen!" Beinahe panisch stolperte sie die Straße entlang zurück zum ehemaligen Gasthaus. "Ren-chan" klagte der blauhaarige neben ihm. "Musste das wirklich sein?" Er deutete auf ihre ohnehin schon schweren Rucksäcke, die wie von Geisterhand an Volumen zunahmen. "Ich weiß gar nicht was du hast, wir haben gewonnen." Erwiderte der Kleinere gelassen und hob sein Gepäck auf seine Schultern. "Ein toller Gewinn Ren-chan! Weitere sieben Stunden mit mittlerweile 19 Kilo schwerem Gepäck, der absolute Hauptpreis!" motze er sarkastisch. Er war jetzt schon erledigt, wie sollte er das überstehen? Anstatt einer Antwort bekam er nur einen Schlag auf den Hinterkopf - einen, den er seiner Meinung nach viel zu oft bekam. "Nenn mich nicht Ren-chan." So das war erst mal das erste^^ Jahna Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)