About Older Stories von Motaboy ================================================================================ Kapitel 2: Chapter Two: Hunter and the Hunted --------------------------------------------- Chapter Two: Hunter and the Hunted Die Götter schienen zu weinen. Wieso? Wer sollte das schon wissen, waren es doch unmenschliche Dinge. Die kalten Tränen auf seiner Haut, im grünen Gras und hoch oben in den Blättern nahm er so oder so kaum war – Regen war doch etwas angenehmes. Ein schiefes Lächeln lag auf seinen Lippen, einige blassblonde Strähnen hingen im tief in die Stirn. Das leuchten in den azurblauen Augen war längst verloschen, einem matten Wisch aus verschiedensten Blautönen gewichen. Nicht einmal das weitgereiste Licht der Sterne spiegelte sich mehr in ihnen – lediglich der blasse, bereits abnehmende Mond verlieh ihnen einen letzten, trostlosen Anflug von Glanz. Ein leises Rascheln ertönte unmittelbar hinter ihm im Gras, weiche Schritte auf dem durchnässten Grün und letztendlich einen dumpfen Ton als sich ein scheinbar tonnenschwerer Körper unmittelbar neben ihm zu Boden gleiten ließ. Ein kurzer Blick genügte um zumindest letzteres zu dementieren – Hinatas zierlicher Körper wog sicherlich nicht einmal ein ganzes Zentner. Zögernd strich sie sich eine ihrer Schwarzen, gut schulterlangen Strähnen aus dem blassen Gesicht. Blickte mit ihren grundweißen Augen auf ihn hinab. Zwei ganze Tage waren vergangen seitdem sie nur wenige Kilometer entfernt hier her zurück geschaut hatte – Konohogakure sah und auch ihn irgendwo wahrgenommen hatte. Es hatte geregnet, genau wie heute, genau wie an den meisten Oktobertagen. Zaghaft fuhr sie mit einer ihrer zarten Hände über seine, von kurz gestutzten Bartstoppeln bedeckte Wange, sprach einige Worte der Begrüßung und ließ sich dann ebenfalls mit hinter dem Kopf verschränkten Armen ins nasse Gras fallen. Sollte sie es aussprechen? All das, was nun zwischen ihnen stand, all die Dinge, die sie auf ihrer Mission in Erfahrung gebracht hatte ans Tageslicht bringen. Schreckliche Dinge waren es, die sie zu berichten wusste, Dinge, die ihn genau wie alle anderen hier in Konoha betrafen – nein, ihn mehr als alle anderen betrafen. Sollte sie? „Naruto?“, kam es fragend, geradezu ängstlich über ihre Lippen. Er hingegen wand ohne großes zögern seinen Kopf, sah ihr tief und mit starrem Blick in die hellen Augen, sodass die schwarzhaarige gar nicht anders konnte, als ihren Blick abzuwenden, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Ein kalter Windstoß zog an ihnen vorbei, zerrte an den Grashalmen um sie herum, krallte sich tief in ihrer Kleidung und ihren Haaren fest. Immer stärker prasselten die Tropfen auf sie herab, benetzen auch noch die letzten trockenen Stellen an ihren Körpern. Hinata fröstelte, zitterte wie Espenlaub. War es wirklich richtig grade ihm von diesem Schrecken zu berichten. Was wenn – nein, es war ihre Pflicht. Nicht als Ninja, nicht als Anbu. Ihre Pflicht als seine Freundin. Einer seiner vielen Freunde. „Naruto!“, kam es erneut über ihre Lippen, doch diesmal fordernd, mutig. „Etwas geschieht im Land, etwas, dass mir sehr viele Sorgen bereitet.“ Auch wenn man es ihm nicht ansah, hatte dieser Satz seitens Hinata seine Aufmerksamkeit geweckt. Noch immer war sein Blick starr und abwesend, doch arbeite es in ihm wie selten zu vor. Was mochte wohl ‚Etwas’ sein? „Nicht einmal einen Tag von hier entfernt, fanden wir eine leere Reisfarm. Unweit davon ein stilles Dorf, ebenfalls leer.“ Leer? Naruto setzte sich vorsichtig auf – beugte sich leicht über Hinata um ihr direkt in die weißen Augen sehen zu können. Doch was sie in seinen Augen sah verwunderte sie, mehr noch als alles was sie auf ihrer Mission gesehen. Waren es Zweifel? War es Angst? Genau deuten konnte sie es nicht, doch eines war nun klar – Naruto ließ dieser Vorfall in keinster Weise kalt. Emotionen, waren etwas was sie in letzter Zeit sehr an ihm vermisst hatte, selbst wenn es derartige waren, wie er sie grade durchlebte. „Leerstehende Häuser, Straßen und Gassen wie leergefegt. Kein Blut, keine Leichen – nicht das kleinste Anzeichen eines Kampfes.“ Der blonde nickte wie benommen, fuhr sich mit einer Hand kurz selber über das von einem Dreitagebart bedeckte Kinn, während er ihren Blick nicht eine Sekunde lang mied. „Gerüchte machen die Runde im Land. Gerüchte über seinen Tod.“, fuhr sie fort und konnte dabei eine gewisse Aufregung in ihrer Stimme nicht verbergen. „Orochimarus Tod.“ Wenige Sekunden vergingen, in denen sie Zeit hatte über seine möglichen Reaktionen zu spekulieren. Würde er seine Faust tief ins Nasse Erdreich graben? Oder würden die Striche zwischen seinen Barthaaren aufgrund seiner Wut wachsen, würde das Chakra des Kyubi die Oberhand gewinnen? Würde er vielleicht direkt aufbrechen um Licht ins Dunkle dieser Mysterien zu bringen? Oder sollte sich gar keinen ihrer geheimsten Hoffnungen bewahrheiten? Sollte selbst diese Nachricht seinen Kampfgeist nicht wiedererweckt haben? War sie etwas Hellseherin? Ohne auch nur eine weitere Miene zu verziehen erhob sich der blonde, wand seinen Blick kurz den sechs in Stein gehauenen Gesichtern der Hokage zu und trat dann langsamen Schrittes den kleinen Hügel herab. Leicht wippten die widerspenstigen Haare im Takt seiner Schritte auf und ab, immer wieder, bis sie in einiger Entfernung nur noch einen dunklen Schatten an seiner statt erkennen konnte. Waren es Tränen, oder Regentropfen die dort ihre Wange hinabliefen? Tränen, was auch sonst, denn es waren nicht die Götter, sondern Hinata die weinte. Weinte, als hätte sie höllische Schmerzen – nur schlimmer. Stetig tropfte es nass und kalt von der dunklen, mit Stalaktiten behangenen Decke der Höhle herab, tat ein leises plätschern als die Tropfen auf dem glatt gewaschenen Boden aufschlugen, und verstummten dann langsam in einem schier endlosen Echo. Düster, geradezu beängstigend wirkten die acht Schatten, welche sich rund um einen aus dem Boden ragenden, durch einen Bruch in der Decke vom fahlen Mondlicht beschienenen Stalagmiten versammelt an den Wänden der Höhle niedergelassen hatten. Allesamt in schwarze, mit roten Wolken bestickte Mäntel gehüllt, die breitkrempigen Strohhütte tief ins Gesicht gezogen, war es, der Dunkelheit innerhalb der Höhle selbst vorweg, nur schwerlich auch nur einen einzigen von ihnen zu erkennen. „Dein Bruder und Orochimaru.“, hallte es von einem der acht Schatten – dem unförmigsten von allen. „Ein einziger Jinchuriki steht noch zwischen uns.“, kam es von einem anderen, doch bevor ein weiterer auch nur etwas hätte erwidern können, brachte ein hämisches Lachen sie alle zum Schweigen. „Itachi, sag mir,“ sprach der kleinste der acht mit, versteckt im dunkelsten Winkel der Höhlenwand, mit einer gradezu unmenschlichen, hohen Stimme und deutete dabei mit der asugestreckten Hand, und einem am rechten Daumen aufblitzenden Ring, genau auf den Schatten ihm gegenüber, „kann dein Bruder einem von uns gefährlich werden?“ Eine Weile lang geschah nichts, nicht einmal die Tropfen an den Stalaktiten schienen noch ihren Weg gen Boden zu suchen, ehe sich jener Schatten, wenn auch nur kaum merklich rührte, und einige kleine Schritte in die Mitte des Kreises tat. Zögernd nahm er, von einem leisen Glockenton begleitet den Strohhut von seinem Kopf und gab den Blick auf sein tiefschwarzes Haar, sein schmales Gesicht, mit den hervortretenden Wangenknochen und zu guter letzt, seine nun geöffneten, tiefroten Augen frei. „Nun.“, setzte er in einem ruhigen, geradezu toten Tonfall an, bevor er sich jeden seiner sieben Begleiter einmal genauestens ansah und sich letztendlich gegen den fahl glänzenden Stalagmiten lehnte. „Ich weiß es nicht.“ Ein tiefes Raunen kam von einigen der übrigen Anwesenden – einige setzten sogar an ihre Stimme gegen den berüchtigten Uchiha Erben zu erheben, als sie erneut von dem hämischen Lachen der noch immer im dunkelsten Schatten verborgenen Gestalt unterbrochen wurden. „Itachi, mag ich Überraschungen?“, raunte letzterer, wieder in einer geradezu unmenschlichen Tonlage, und besah sich sein Gegenüber mit hämischen Blick. „Ich weiß es nicht.“ Zum dritten Mal ein höhnendes Lachen – wobei dieses Mal weder die Wassertropfen ihren Dienst der Schwerkraft gegenüber verweigerten, noch die anderen Anwesenden wie gelähmt um den Stalagmiten herumstanden. Alle taten sie nun einige Schritte ins Licht, den kleinsten in der hintersten Ecke der Höhle ausgenommen, streckten je eine der Hand dem jungen Uchiha entgegen - wobei die Ringe an ihren Fingern gefährlich aufblitzen – und schienen nur noch auf ein Signal zu warten um ihre Klauen in den Leib vor ihnen zu schlagen, als die hohe Stimme ein viertes Mal erscholl, und sie alle erneut in Starre versetzte. „Itachi, ich mag Überraschungen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)