Der Deal von abgemeldet (Draco x Herm) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Hallo und Moin Moin! Ich weiß, habe lange auf mich warten lassen. Meine Entschuldigung: Schulblock von 8 Wochen, krankes Pferd, Kreatief. Dafür gehts ja jetzt aber auch weiter ;) Und das nächste Kapitel mag wohl auch nicht sooooo lange auf sich warten. Viel Spaß, Mel -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 3 „Oh mein Gott. Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott! Wo ist er nur?“ Panisch durchsuchte Hermine Malfoy ihr Bett nach dem kostbarsten Schmuckstück, das sie wohl je besessen hatte. Ein Schmuckstück, das ihr zuwider war, aber notwendig um das Leben weiter weitestgehend entspannt zu führen. „Das kann doch nicht wahr sein, wo ist er?“ schluchzte sie und schmiss sämtliche Kissen vom Bett. Hermine riss die Decke herunter und klappte mit gewaltiger Kraftanstrengung die Matratze zurück. Nichts. „Pinky!“ rief sie verzweifelt und mit einem lauten „Poff!“ erschien die Hauselfe neben ihr in dem Durcheinander. „Ja, Herrin, was kann Pinky für Sie tun, Herrin?“ stotterte die kleine Hauselfe mit gesenktem Kopf und schielte mit ängstlichem Blick zu Hermine herauf. „Pinky, wo ist mein Ehering? Hast du ihn gesehen? Er ist aus feinem weißen Gold, mit vielen kleinen Diamanten und einem größeren Smaragd in der Mitte, es ist so was von wichtig!“ Hermines Magen zog sich zusammen, bei dem Gedanken an Dracos Reaktion, wenn sie ihm erklären musste, dass der Ring verschwunden war. Einatmen und ausatmen nicht vergessen. Panik unterdrücken. „Oh, Mrs. Malfoy, Pinky ihn gesehen hat, aber Pinky nicht genommen! Das müssen Mrs. Malfoy Pinky glauben!“ „Ja, ja! Such jetzt bitte, er muss hier irgendwo sein.“ Hermine öffnete jede Schublade ihres Nachttisches aber der Ring war unauffindbar. Erschöpft ließ sie sich auf dem Haufen Decken und Kissen vor dem Bett zusammen sinken. Pinky wuselte unter dem Bett herum und gab quietschende Laute von sich. „Gut. Dann bleibt mir halt nichts anderes übrig. Accio Ehering!“ Hermine hielt den gezückten Zauberstab ausgestreckt und schwenkte ihn vor sich her, so dass er mit der Spitze jede Ecke des Zimmers anvisierte. Doch kein Ehering kam ihr entgegen geflogen. „Verdammt, verdammt, verdammt“, fluchte sie lauthals und schmiss den Zauberstab wütend in eine Ecke. Warum musste ausgerechnet ihr so was passieren? Ab morgen musste sie die perfekte Ehefrau geben und das wichtigste Accessoire fehlte. Hermine massierte sich mit kreisenden Bewegungen die Schläfen. Es konnte nur ein schlechter Traum sein. Hermine raufte sich die Haare und gab Wut erstickte Laute von sich. Mit Tränen in den Augen sprang sie auf und trat eines der Polsterkissen mit voller Wucht quer durch ihr Zimmer, so dass es gegen ein Bücherregal knallte. Das Regal schwankte leicht und ein paar Bücher fielen mit dem Kissen zusammen zu Boden. „Ja super! Warum fällt mir heute eigentlich nicht gleich der Himmel auf den Kopf?“ rief Hermine ungebremst und griff nach ihrem Zauberstab. „Verdient hab ich es ja anscheinend!“ Mit energischen Schritten lief Hermine die Stufen herunter zum Schreibtisch hin. Sie riss jede Schublade schnaufend auf und kippte deren Inhalt auf den Boden. „Accio Ehering!“ zischte sie, mit dem Zauberstab auf das Durcheinander gerichtet, doch nichts tat sich. „Accio Ehering!“ Vergebens. Hermine war einem Tobsuchtsanfall nahe. Mit einer schnellen Handbewegung fegte sie eine Vase vom Schreibtisch, die gegen die Wand schlug und in Scherben zerbrach. „Hallo, was machst du denn hier für einen Lärm?“ Ein sichtlich gereizter Draco Malfoy stand in ihrer Tür, die Klinke noch in der Hand herunter gedrückt. Mit einem wütenden Schrei und gezücktem Zauberstab ging Hermine auf ihn los. „Du...“, fauchte sie, „verschwinde hier! Du hast in diesem Teil des Hauses nichts verloren, schon vergessen?“ „Schon vergessen, dass es mein Haus ist?“ keifte Draco wütend zurück und ging auf Hermine zu. „Ja, und? Ich hätte nackt sein können!“ „Dann wär ich jetzt blind, ich – was in Merlins Namen hast du hier angerichtet?“ Draco stand nun mitten in Hermines Zimmer und schaute ungläubig auf das Chaos um sich herum. Mit gerunzelter Stirn überflog er den Inhalt des Schreibtisches, das chaotische Kissengewirr vor dem Bett und schaute dann Hermine fragend an. „Was soll das?“ „Ich – “ „Mrs. Malfoy, Mrs. Malfoy! Pinky hat den Ring in einer Ritze gefunden, Mrs. Malfoy!“ rief die Hauselfe aufgeregt und watschelte auf Hermine und Draco zu. Zwischen ihren dicken Fingern hielt Pinky den feinen Ring und streckte ihn Hermine entgegen. Hermine fiel sichtbar ein Stein vom Herzen und griff erleichtert nach dem Ring. Ihr schien es als würden ihr vor Erleichterung Flügel wachsen, als sie den kostbaren Ring wieder in ihren Händen hielt. Das Blut pochte in ihren Schläfen vor lauter Aufregung und ihr Herz raste. „Hermine, ich bitte um eine Erklärung.“ Dracos Stimme hörte sich in keinster Weise entspannt an. Hermine zuckte innerlich zusammen. Sie ahnte, dass es keine schöne Szene werden würde. „Ich habe den Ring gesucht“, sagte sie kleinlaut. „Welchen Ring“, knurrte Draco und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Hermine schluckte. Mit ihm war jetzt wirklich nicht gut Kirschen essen. „Ähm... meinen Ehering“ stammelte sie mit gesenktem Blick und steckte sich den Ring wieder an. Ein seltsames Kribbeln durchzog ihren Finger und setzte sich an der Stelle fest, an der ihr Ring saß. „Wieso musstest du ihn suchen“, fragte Draco mit monotoner Stimmlage. Es war die Ruhe vor dem Sturm, in ihm brodelte es. Das Bild, das sich ihm bot war ihm zuwider. „Weil ich ihn nicht getragen habe“, flüsterte Hermine und starrte auf ihre Füße. Ihr war diese Situation schrecklich peinlich und am liebsten hätte sie dieses Schauspiel vermieden. Sie wagte nicht, Draco in die Augen zu sehen. „Ich frage jetzt nicht, warum du ihn abgelegt hast. Ich möchte nur, dass du weißt, dass es nicht irgendein Ring ist, sondern ein um die zweihundert Jahre altes Familienerbstück“, erzählte Draco mit gefasster Stimme, aber Hermine merkte, dass er innerlich am beben war. Schon beim Abendessen hatte sie bemerkt, dass Draco Malfoy leicht zu verletzen war, wenn es um die Familie und ihre Tradition ging. Einerseits tat es Hermine schrecklich leid, dass sie ihm so wehtat, aber andererseits sagte sie sich immer wieder, dass er es nicht anders verdient hatte. Sie hatte sich doch geschworen Draco auf diese Art und Weise zu strafen und da konnte sie sich jetzt auf keinen Fall irritieren lassen und nachgeben. „Der Smaragd ist mit der Essenz des puren Glücks gesegnet worden. Sei froh, dass ich so an den Traditionen hänge, sonst hätte ich ihn dir niemals gegeben!“ „Ich höre immer nur Tradition, Tradition, Tradition! Warum nicht mal was neues?“ Für einen Augenblick dachte Hermine, er würde ihr eine Ohrfeige geben. Doch Draco Malfoy holte weit aus und zertrümmerte mit einem heftigen Schlag den kostbaren Lampenschirm der schweren Stehlampe. Er schaute Hermine verständnislos an und verlies ohne ein weiteres Wort ihr Zimmer. Die Tür stand sperrangelweit auf und Hermine hörte, wie er im Gang ein Bild von der Wand riss und auf den Boden schlug und zertrümmerte. Ein eiskalter Schauder lief ihr den Rücken herunter, als sie das Bersten des Holzes der Rahmen hörte. Sie fühlte sich mit einem Mal ganz elendig, als sie das wuterfüllte Schreien Dracos hörte und wie er immer wieder gegen das Bild trat. Hermine schluckte und unterdrückte den Wunsch ihm zu folgen und zu beruhigen. Leise schloss sie ihre Zimmertür und richtete den Zauberstab auf den Lampenschirm. „Reparo!“ -------------------------------------------------------------------------------- Vor ca. sechs Tagen: „Die Kürbisse, Strohballen, Vogelscheuchen und Hexenbesen bitte schön dekorativ an jede Säule anbringen. Fledermäuse, Spinnweben und Irrwichte – sind Irrwichte zu gefährlich? – werde ich später beim Kontrollgang an bestimmte Stellen hexen. Alles klar?“ „Sehr wohl, Mrs. Granger“, antwortete der kleine Haufen Hauselfen im Chor und wuselte voller Tatendrang davon, um Hermines Aufgabe zu erfüllen. Sie stand mit einer langen Liste grübelnd in der großen Halle. Geistesabwesend lief sie dann im Kreis und studierte die Liste zum erneuten Male ausgiebig. „Soll ich wirklich Irrwichte...“ murmelte Hermine vor sich hin und kratze sich mit ihrem Zauberstab den Rücken. Genussvoll gähnte sie, sie war die erste am heutigen Morgen, die aufgestanden war. Es sollte eine Überraschung für alle werden. Zum morgigen Halloween würde das gesamte Anwesen der Malfoys prächtig geschmückt sein und ob Draco wollte oder nicht, sie würde jedem Muggelkind, das sich an ihre Tür verirrte, eine großzügige Spende in Form von Süßigkeiten geben. Falls sich überhaupt ein Normalsterblicher auf das weitläufige Anwesen wagen würde. Hermine schlang ihren Morgenmantel enger um die Hüften, sie fröstelte. Irgendwo stand eine Tür oder ein Fenster offen, denn ein eisiger Wind fuhr durch die Halle. „So früh schon auf den Beinen?“ Ein verschlafener Draco Malfoy stand angelehnt im Türrahmen zur Galerie, die zu seinen Gemächern führte. Verwundert blickte er einer Hauselfe hinterher, die voll beladen mit einem geschnitzten Kürbiskopf an ihm vorbeilief. „Was in Merlins Namen geht hier vor?“ „Morgen ist Halloween, mein Schokofröschchen, und das Haus und das Anwesen müssen hergerichtet werden!“ säuselte Hermine Draco zu, der erschrocken erbleichte. Eigentlich war sie so früh am Morgen nicht zum Streiten aufgelegt, aber Dracos Erscheinen verführte immer wieder zu derartigen Wortgefechten. Seit sie gestern hier angekommen war, hatte Hermine sich in den Kopf gesetzt ihr Ding durchzuziehen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie wollte es ihm zeigen. „Nicht dein Ernst...“ sagte Draco matt. Er schien ein wenig mit der Situation überfordert, denn das Gerenne der Hauselfen wurde immer hektischer und spektakulärer. Jetzt schwangen sie sich von einem Säulengang zum nächsten, um Girlanden aus Herbstlaub aufzuhängen. „Dir ist aber schon klar, dass unser Termin beim Standesamt in einer Stunde stattfindet? Nicht, dass ich das unbedingt will, aber...“ „Ach du liebe Güte! War gestern erst gestern und ist heute schon heute?“ rief Hermine erschrocken aus. Die Blitzhochzeit. Die heimliche, schmutzige, unehrliche Blitzhochzeit. Warum nicht Las Vegas? Weil Draco auf die Tradition bestand. Hermine befand sich erst knapp vierundzwanzig Stunden in ihren neuen zu Hause und wusste bereits einen größeren Feind zu kennen, als Draco Malfoy himself. Die Tradition der Malfoys. „Ach, Granger, ich dachte du hättest so ein voluminöses Hirn, in dem du alles speichern kannst“ meinte Draco schnippisch. Langsam wurde er wach. „Ich speichere nur wichtige Sachen in meinem Hirn ab, Malfoy.“ „Hört, hört! Wenn’s dir so unwichtig ist, warum das alles?“ fragte er herausfordernd. „Weißt du doch“, antwortete sie mit honigsüßer Stimme, „Mrs. President braucht eine reine Blutslinie!“ Hermine zwinkerte ihm keck zu und rechnete sich einen Siegespunkt an. Die Runde ging klar an sie! Aber eindeutig. Murrend drehte Draco ihr den Rücken zu und schlenderte zurück in die Galerie. „In einer halben Stunde im Kaminzimmer, Granger!“ rief er ihr über die Schulter zu und verschwand aus Hermines Blickfeld. Hermine seufzte und rief ihre Hauselfe Pinky herbei. „Ja, Mrs. Granger? Was kann Pinky für Sie tun?“ stammelte das kleine runzelige Wesen. „Pinky, ich werde mich jetzt fertig machen gehen, Mr. Malfoy und ich verlassen für einige Zeit das Haus. Pass gut auf, dass alles ohne Zwischenfälle hier läuft.“ „Sehr wohl, Mrs. Granger. Pinky wird Sie nicht enttäuschen!“ hauchte sie und verneigte sich. Hermine ging an ihr vorbei und tätschelte Pinky den Kopf, den sie erschrocken zurückzog. Sie musste sich noch an ihre neue Herrin gewöhnen. Eine halbe Stunde später fand sich Hermine im Kaminzimmer ein, pünktlich wie der Hogwarts-Express. Sie trug ihren wundervollen dunkelroten Umhang aus schwerem Samt, der sie wie eine Königin wirken ließ. Die wilden lockigen Haare hatte sie sich mit ein paar Haarnadeln hochgesteckt, was ihr ein anmutiges und graziles Aussehen verlieh. Draco saß bereits in einem der großen Ohrensessel vor dem Kamin und erwartete sie bereits. Er jagte einen prüfenden Blick über Hermines Erscheinungsbild und meinte herablassend: „Wenigstens erscheinst du nicht in Lumpen.“ Hermine schluckte eine Bemerkung runter, sie wollte nicht so kurz vorher einen Streit hinauf beschwören. Wenn sie erst einmal verheiratet waren, konnte sie immer noch solange und so ausgiebig streiten, wie sie wollte. Ohne ein Wort zu sagen schritt sie auf den Kamin zu und griff nach dem Flohpulver in der Schale auf dem Sims. „Standesamt, Tangentengasse, London.“ Mit einem Schritt in die Asche und einem geschickten Wurf des Flohpulvers zu ihren Füßen, verschwand Hermine Granger in einer Rauchwolke. Lustlos ächzend erhob sich Draco aus dem Sessel und tat es ihr gleich. In der Tangentengasse angekommen, entstieg Draco Malfoy dem Kamin wie ein Phönix der Asche. Seine hoch gewachsene Gestalt mochte Furcht einflößend auf Leute wirken, die ihn nicht kannten. Aber auch viele Leute, die ihn kannten, fürchteten seine Erscheinung und sein Auftreten. Das wusste Draco und nutzte das auch voll aus. Hermine saß bereits im Wartebereich und starrte mit gerunzelter Stirn eines der Gemälde an, in dem sich gerade zwei alte Zauberer zum Frühstück trafen und über alte Zeiten redeten. So hatte sie sich ihre Hochzeit nie vorgestellt. Als kleines Mädchen hatte sie immer von einer großen Feier geträumt, auf der alle ihre Freunde zu Gast waren und alle eine Menge Spaß hatten. Sie würde in einer weißen Kutsche mit Sechsergespann vorfahren und der Mann ihrer Träume würde sie stürmisch in Empfang nehmen. Und nun saß sie hier. Alleine. Ohne Freunde, die nicht wissen durften was hier gerade geschah. Zumindest noch nicht. Ihre Eltern waren wie jeden Tag bei der Arbeit, ohne zu wissen, dass ihre einzige Tochter gerade einen Fehler beging. Keine Blumen, kein Sechsergespann und kein traumhaftes Kleid, das allen Anwesenden den Atem raubte. Hermine riss sich zusammen, um nicht in Tränen auszubrechen. Lässig ließ sich Draco ihr gegenüber in den Stuhl fallen. „Wir werden gleich vom Standesbeamten geholt, zumindest sagt die Tante hinterm Tresen das“ sagte er gelangweilt. Zumindest tat er so. Ihm war mulmig zumute. Seine Hochzeit hatte er sich immer anders ausgemalt. Eine schöne Reinblüterin, seine stolzen Eltern und Freunde, ein großes Fest auf dem Malfoyschen Anwesen und eine Menge Geschenke. Aber es musste ja alles anders kommen. In ihm wallte eine Woge des Hasses gegenüber dem Schlammblut auf, welches ihn in diese Situation gebracht hat. Er schaute sie aus den Augenwinkeln an und verfluchte die Tatsache, dass sie keine Reinblüterin war. Das würde alles erheblich leichter machen! „Mr. Malfoy, Mrs. Granger, bitte!“ Die Tür zum Trauzimmer wurde geöffnet und ein hutzeliges kleines Männchen steckte den Kopf heraus. Draco und Hermine erhoben sich von ihren Plätzen und gingen zögernd zum Trauzimmer hin. Hermine überlegte was schlimmer war. Zum Schafott geführt zu werden, oder zur Eheschließung? Die Aussicht auf den erlösenden Tod zu haben oder die Aussicht auf eine Ehe bis das der Tod sie scheidet? Am Ende steht immer der Tod, früher oder später würde es sowieso so enden. Sie betrat hinter Draco das Zimmer und nahm mit ihm Platz. „Mr. Malfoy, Mrs. Granger“, begann der Standesbeamte, „Sie wollen in den heiligen Stand der Ehe treten, nehme ich an?“ „J-ja“, brachte Draco ungewöhnlich scheu hervor. Verlegen senkte er den Blick. „Darf ich fragen, wo ihre Trauzeugen sind? Ihre Freunde und Familie?“ Der Standesbeamte zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Wir ziehen es vor die Angelegenheit noch anonym zu halten. Das hat alles seinen Grund und wir bitten Sie zu äußerster Diskretion!“ flüsterte Hermine gefasst. „Sehr wohl, wie Sie wünschen. Aber es Bedarf einen Zeugen für den unbrechbaren Schwur der Ehe.“ Fragend blickten sich Draco und Hermine für einen Moment an. „Irgendjemand. Wer, ist heute nicht wichtig, einer Ihrer Angestellten. Es ist egal.“ Hermine unterdrückte ein leises Schluchzen. Skeptisch schaute der Standesbeamte die beiden an und rief schließlich einen Kollegen mit ins Trauzimmer. Die Trauung erlebte Hermine Granger wie in Trance. Sie nickte höflich, kniete sich für den unbrechbaren Schwur folgsam neben Draco, beobachtete aus weiter Ferne, wie sich die Flamme aus dem Zauberstab des herbeigerufenen Angestellten um ihre und Dracos ineinander gelegten Hände schlang, sprach automatisch die erforderlichen Sätze und küsste kurz und knapp kalte Lippen. Unwillkürlich kam die Erinnerung an jene Nacht in ihr hoch, in der sie förmlich ihre Seele an den Teufel verkauft hatte. Sie erinnerte sich an den Kuss, den er ihr damals gegeben hatte und seltsamerweise breitete sich ein leises warmes Kribbeln in ihrem Bauch aus. Die Erinnerung bewegte mehr als das soeben Geschehene. Sie spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen und sich nach außen kämpfen wollten, doch sie hielt sie zurück. Ohne sich eines weiteren Blickes zu würdigen, lösten Draco und Hermine ihre Hände als der Schwur beendet war. Der Angestellte verschwand wieder und machte sich an seine Arbeit, und der Standesbeamte fuhr mit der wohl ungewöhnlichsten Trauungszeremonie, die er je hatte, fort. „Nun, Mr. und Mrs. Malfoy, bitte unterzeichnen Sie die Urkunden, hier bitte.“ Er überreichte eine Feder und Draco Malfoy unterschrieb die Urkunde in seiner ausschweifenden und erprobten Unterschrift. Er gab die Feder an Hermine weiter, die sie mit zitternder Hand entgegen nahm. Sie atmete tief durch und unterzeichnete neben Draco die Urkunde. Es schien ihr ungewohnt und irgendwie zuwider mit „Malfoy“ zu unterzeichnen, aber sie würde sich schon noch daran gewöhnen. Alles eine Frage der Gewohnheit. Schwungvoll zog sie die Schlaufe des Ypsilon in einem Schnörkel nach oben. Ende. Das war’s. Verheiratet. Die Tränen liefen ihr die Wangen herunter. Nur teilweise ein Sieg über Draco Malfoy. Nur teilweise. Wie gerne würde sie sich über ihre Heirat freuen, doch sie war todunglücklich. Wie gerne würde sie ihren kurzweiligen Triumph feiern, doch was würde noch alles auf sie zukommen? Die Ungewissheit ließ sie nicht los. Sie schaute zu Draco herüber, der genauso verkrampft da saß und mit den Tränen kämpfte wie sie. Er schaute sie an und anstelle des hasserfüllten Blickes, kam wider erwarten ein unbeschreiblicher Blick aus seinen Augen, der Hermine durch Mark und Bein ging. „Eins noch, bevor wir gehen“ flüsterte Draco. Seine Nase war verstopft und seine Augen schwammen in Tränen, die er mit aller Macht zurückhielt. Er griff in die Innentasche seines Umhangs und holte eine grünsamtene Schatulle hervor. Er hielt einen Moment inne bevor er sie öffnete und entnahm ihr schließlich einen wunderbar funkelnden Ring. „Die Tradition will es, dass du ihn trägst“ wisperte er und fügte fast unhörbar dazu: „Und ich auch.“ Hermine schlug die Hand erschrocken vor ihr Gesicht und schluchzte laut auf. Kopfschüttelnd sah sie Draco durch den Tränenschleier an, der ihre Hand in seine nahm und ihr den Ring ansteckte. Ein seltsam wohliges Gefühl durchflutete ihre Adern. Sie wusste, dass dieser Ring an ihren Finger gehörte, jedoch schien er gerade wie ein Fremdkörper. Vollkommen verwirrt und überwältigt erhob sich Hermine. Sie war absolut überfordert mit der Situation. Draco schien es ebenfalls so zu gehen. Er wirkte wie apathisch. „ Es wäre besser, wenn wir jetzt gehen könnten, oder fehlt noch etwas?“ brachte Hermine mit aller Mühe hervor. Die Tränen schienen sie fast zu ersticken. „Gehen Sie ruhig. Alles Gute!“ flüsterte der Standesbeamte sichtlich getroffen und verwirrt. Es schien, als wäre er froh, wenn die beiden endlich seine Räume verlassen würden. Ohne ein Wort zueinander zu sagen, verschwanden Hermine und Draco Malfoy aus dem Standesamt in der Tangentengasse, London. Zu hause angekommen sprachen sie immer noch kein Wort miteinander, sondern begaben sich schnurstracks in ihre Gemächer. Beide hatten eine Menge zu verdauen, dabei fing der Tag erst gerade an. -------------------------------------------------------------------------------- „Draco?“ Hermine öffnete vorsichtig die Tür zur Bibliothek. Darco lag ausgestreckt auf dem großen Sofa mit einem Kissen auf dem Kopf. Er tat so, als hätte er sie nicht kommen hören. „Draco, es tut mir leid. Ehrlich.“ Hermine setzte sich zu ihm auf die Couch, doch Draco regte sich kein Stück. „Weißt du, das alles jetzt. Ich glaube das ist ein bisschen zuviel für uns beide. Jedenfalls für mich. Wir können jetzt wieder einer dieser endlosen Diskussionen anfangen, in der wir uns gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben und so weiter und sofort, aber da hab ich keine Lust mehr zu. Und du bestimmt auch nicht. Wir sollten mal in irgendeiner ruhigen Minute noch mal darüber reden. Noch bevor wir unseren Urlaub zu ende haben und wieder arbeiten müssen, weil das wird nur noch stressiger. Und dann keifen wir uns noch eher an. Und da ich jetzt keinen Monolog beginnen möchte, will ich eben kurz deine Meinung hören.“ Erwartungsvoll starrte Hermine das Kissen an, doch nichts geschah. Sie räusperte sich und rutschte hin und her, doch Draco gab keine Regung von sich. „Hat es dir unter dem Kissen die Sprache verschlagen?“ Hermine zog das Kissen von seinem Gesicht und fand überraschenderweise einen selig schlafenden Draco vor sich. Einen Moment lang war ihr danach ihm das Kissen mit Wucht über die Rübe zu braten. Da war sie schon über den inneren Schweinhund gesprungen und hat sich entschuldigt – entschuldigt! - und er verpennt das. Dann aber fiel ihr auf, dass sie sein Gesicht noch nie in einem derart entspannten Zustand erlebt hatte. Im Schlaf kommt die Erlösung. Hermine seufzte und legte das Kissen beiseite. Sie winkte die große Wolldecke vom Sessel zu sich herüber und breitete sie über die Schlafenden aus. „Selbst wenn du jetzt nur so tust als würdest du schlafen. Bilde dir ja nichts darauf ein, dass ich dich zugedeckt habe und so weiter! Nur zur Information.“ Hermine betrachtete kurz und in irgendeiner Art und Weise zufrieden den schlafenden Draco und verließ mit gemischten Gefühlen die Bibliothek. -------------------------------------------------------------------------------- So meine Lieben, soviel dazu. Noch Fragen? Fragt mich ruhig! Danke für die lieben Kommis, die ihr mir in der Zwischenzeit geschrieben habt, ich habe mich sehr gefreut. Hoffe es kommen noch ein paar dazu :) P.S.: Selbst wenn es manchmal bei mir länger dauert... die Story geht weiter... das Konzept ist bis zum Ende durchgearbeitet... ich brauch nur mehr Zeit um das alles hinzukriegen zwinker LG und bis zum nächsten Kapitel, Mel -------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)