Der graue Flötenspieler von abgemeldet (Die Legende des Sorata) ================================================================================ Sorata und die Fünf Brüder -------------------------- Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien hell, Vögel zwitscherten. Auf der Handelsroute von Zenpai nach Shinwu war es ruhig. Kein Wunder, den die vielen Überfälle hier hatten den Handel fast erstickt. Schuld daran waren die Fünf. Mächtige Kämpfer, fünf Brüder, Shon-Li, Meister des Speers, Sen-Li, Meister des Schwertes, Mat-Li, Meister des Stabes, Shao-Li, Meister des fliegenden Messer und Bruce-Li Meister des Kung-Fu! Sie Schrecken der Händler und Kaufleute die auf dieser Route einst ihre teure Ware transportierten. Kaum jemand traute sich noch hierher. Doch drohende Armut und pure Verzweiflung trieben an diesem Tag, Jin, den Händler mit seinem Wagen voll Ware in die Gefahr. Seine Frau war krank geworden, und er hatte nicht genug Geld um sie zu heilen, und die Familie weiter zu ernähren. Eilig zog er mit seinem Wagen über den Sandigen Weg. Dann passierte was passieren mußte. Ein Speer brachte ihn zum halten. Er bohrte sich gerade vor ihm in den Sand. Verschreckt blieb er stehen. Aus dem Schatten des kleinen Waldes zu seiner rechten traten die Fünf. Sie lachten und johlten! Endlich wieder Beute. Flehend warf sich Jin vor die Füße der Fünf und flehte sie an, ihn zu verschonen. Er erzählte ihnen von seinem Leid und seiner Not! Doch alles was er zu hören bekam war schallendes Gelächter. Bruce trat den knienden Jin. Dieser landete einen halben Meter weiter zurück im Sand. Das Gesicht vor Schmerz verzogen hielt er sich die Rippen. Shao machte eine blitzschnelle Bewegung. Eines seiner Messer flog unerbittlich auf den Kopf Jin´s zu. Doch zur Überraschung aller, änderte es mit einem hellen "pling" seine Flugbahn und bohrte sich in den Sand hinter Jin. Eine seltsame Flötenmusik erfüllte die Luft, fremd klang sie und traurig. Doch zugleich fesselnd und rührend. Die Fünf drehten sich zu dem Wald um, aus dem sie gekommen waren. Direkt am Waldrand, saß ein Mann, in staubigen, aber edel aussehenden grauen Gewändern, das schulterlange schwarze Haar mit einem dünne grauen band zurück gebunden, wehte sanft im leichten Sommerwind. Er spielte unbeirrt auf seiner Querflöte, die aus einem Eigenartigen silbernen Material zu bestehen schien. Neben sich lag einige Kieselsteine, in Griffweite. Unbekümmert spielte er sein seltsames Lied. Shao schnaubte verächtlich "Willst du sterben Junge? Misch dich nicht ein!" Der junge Mann in grau unterbrach sein Spiel. Sanft waren seine Bewegungen, ruhig und harmonisch. Wortlos stand er auf, dabei konnte man für einen Bruchteil den schmalen schmucklosen Griff eines Schwertes erkennen, welches aber sogleich wieder von einem ebenfalls staubigen, langen grauen Umhang verdeckt wurde. "Ich wollte mich nicht einmischen, doch stört eure Mordlust den Frieden dieses Wunderbaren Tages!" Sanft und ruhig war seine Stimme, doch schwangen Kraft und Macht in ihr. "Dann fahr zur Hölle!" Shao schleuderte drei Messer in Richtung des Grauen. Dieser wirbelte seinen Umhang nach vorne, lies die Messer darin verschwinden. "Bitte! Das wird kein gutes Ende nehmen!" Shao kocht vor Wut mit zwei schnellen leichten Schritten stürmte vor und sprang, im Sprung, flogen weitere Messer auf den grauen zu. Dieser blockte wiederum mit seinem Umhang. Als Shao´s Fall begann, wirbelte der graue erneut mit seinem Umhang. Die Messer flogen nun auf Shao zu. Dieser wurde vollkommen unvorbereitet erwischt. Als er auf den Boden aufschlug, war er tot. Ein Messer hatte sein Hals durchbohrt. Mit einem tiefen Schrei der Wut stürzte sich Mat auf den Fremden. Sein Stab zischte, als er die Luft zerteilte wo der Fremde eben noch gestanden hatte. Dieser Stand nun zehn Fuß weiter Links und verstaute die seltsame Flöte sorgsam in einer dafür vorgesehen Tasche an seinem Gürtel. Mat stieß mit der Metall besetzten Spitze seines Stabes zu. Diesmal wich der Fremde nicht aus. Er blockte den Stoß der auf seine Stirn zielte mit Zeigefinger und Daumen. Verzweifelt versuchte Mat seinen Stab aus diesem Griff zu lösen. Plötzlich lies der graue los, genau in dem Moment als Mat zerrte, durch die Kraft die er eingesetzt hatte wurden seine Arme samt Stab in die Höhe gerissen. Diese Lücke in seiner Deckung nutzte der Graue. Blitzschnell eilte er vor und versetzte Mat einen einzigen Stoß mit der Handinnenfläche auf den Unterleib. Mat flog wie von einer unsichtbaren Kraft getroffen gute zehn Schritt zurück und landete in Sand. Er richtete sich noch einmal auf, verdrehte die Augen, spuckte Blut und fiel tot zu Boden. Bevor die anderen drei reagieren konnten, stand der Graue vor Shon, der Sekunden später, ebenso getroffen wie Mat tot im Sand lag. Sen und Bruce reagierte fast gleichzeitig, ein Schwert surrte, ein Tritt zerteilte die Luft. Der Fremde wich dem Tritt aus und blockte Sen´s Schwert mit Zeige- und Mittelfinger. Mit einer leichten Drehung seines Handgelenkes zerbrach er das Schwert. Sen trat einen Schritt zurück. Der Graue schnellte vor und bohrte das abgebrochene Stück des Schwertes in Sen´s Hals. Ein Schwall roten Blutes schoß aus der verletzten Halsschlagader, röchelnd ging Sen zu Boden. Bruce Augen verrieten Panik. Voller angst drehte er sich um und floh. Der junge Kämpfer schnappte sich den Speer Shon´s einen Augenblick später lag auch Bruce tot am Boden. Der ganze Kampf hatte keine Minute gedauert. Der junge Krieger eilte zu Jin er kniete sich neben ihn "Geht es ihnen gut?" Geschockt von der Kraft und tödlichen Eleganz des jungen fremden antwortete er "Ja! Es geht schon Danke!" Der Graue nickte nur. Dann setzte er sich wieder unter dem Baum unter dem er zuvor gesessen hatte, holte seine Flöte raus und fing an zu spielen. Nach einem kurzen Takt brach er ab. "Jetzt ist die Idylle des Tages zerstört!" mit traurigem Blick stand er auf. "Mein Name ist Sorata! Du kommst aus Zenpai?" Jin nickte! Das erste mal lächelte Sorata "Wenn ich das nächste mal da bin, besuche ich dich Jin! Dann kannst du deine Schuld durch einen Tee wieder gutmachen!" Dann verschwand Sorata im Wald. Jin blickte gen Himmel "Oh ihr Götter! Was für ein Schabernack treibt ihr mit mir?" Dann stemmte er sich vom Boden hoch, packte seinen Karren, dankte den Göttern für seine Rettung und setzte seinen Weg Richtung Shinwu fort. Als er am über nächsten Tag wieder hier vorbeikam, waren die Leichen der fünf Brüder verschwunden. Dafür standen unter dem Baum, wo Sorata gesessen hatte fünf Grabsteine. Auf einem jeden Stand der Spruch: Selbst der schönste Tag hat seine dunkle Seite, ruht hier in Frieden, und genießt das Lied der Sonne Darunter jeweils die Namen, der Fünf. Jin kniete vor den Gräbern, bewegt von der Geste und betete zu den Göttern. Als er aufstand, war ihm als hörte er, ganz leise und sanft, das Lied das Sorata gespielt hatte. Als Jin sich zu den Gräbern umdrehte, sah er das die Sonne au die Grabsteine schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)