Games von Ashling ================================================================================ Kapitel 6: act six ------------------ Titel: Games Teil: 6/? Autor: Ashling Fandom: Yellow Pairing: Go x Taki Disclaimer: Yellow gehört nicht mir, sondern Makoto Tateno und ich leihe mir ihre Charaktere nur für diesen kleinen Schwachsinn hier aus, ohne damit Geld zu verdienen. Warnungen: Dem werde ich vielleicht noch etwas hinzufügen, zunächst aber mal nur lime, drama, sap, vielleicht hin und wieder etwas Humor. Ob es einen Lemon geben wird, weiß ich noch nicht OO" Ach, und ja, das hier ist zum reinen Vergnügen gedacht^^ Kommentar: Hey^^ Uh, es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hoffe, einige wissen noch, worum es hier geht, und haben nicht ganz den Anschluss verloren. Vielen Dank für all eure lieben Reviews :) @Sanzo-girl: *lacht* Eigentlich ist es sogar beabsichtigt, dass Seiji nicht widerlich rüberkommt. Ich meine, zweifellos ist er das, (höh? Huh? War was? *pfeift*) aber ich mag die Bösewichte nicht, die man gleich von vornherein als solche... nya identifiziert. Himmel, versteht das irgendwer? XD" act six Für Go war die restliche Nacht hinüber gewesen. Schon bevor Taki schreiend mit einem Alptraum gekämpft hatte, hatte er nur nachlässig auf dem Sofa im Wohnzimmer vor sich hingedöst. Hin und wieder war er zwar von mehreren Minuten Schlaf übermannt worden, war dann aber jedes Mal nach kurzer Zeit wieder aufgeschreckt, wenn seine überbordende Phantasie ihm irgendwelche Hirngespinste von Taki und Kuzowan gezeigt hatte. Er konnte nur hoffen, dass seine Phantastereien weitaus abenteuerlicher waren, als das, was sich in Wirklichkeit abgespielt hatte. Taki hüllte sich diesbezüglich ja noch immer in Schweigen. Nachdem er dann mitten in der Nacht von Takis Rufen nach einer Asako in sein Zimmer gegangen war, um ihn zu beruhigen, konnte er erst recht nicht einschlafen. Sicher, oberflächlich betrachtet schien Taki nur einen einfachen Alptraum gehabt zu haben, aber in Bezug auf diese Asako war sich Go sicher, dass er gelogen hatte. Es hatte eine solche Panik in seinen Augen gestanden und sein gesamter Körper war so verkrampft und mit Schweißperlen bedeckt gewesen, dass sie ihm wirklich etwas bedeuten musste. Im Traum konnte man schließlich keine Bekanntschaften schließen, die einen so mitnahmen... oder? Blieb nur die große Frage zu klären, warum Taki diesbezüglich log. Weil Asako ihm mehr bedeutete, als Go hören wollte, vielleicht? Weil Asako aus seiner Vergangenheit stammte, die er genauso wie Go selbst stets verschwieg? Weil er sich jetzt noch mit Asako traf? "Himmel..." Go presste die Hände aufs Gesicht und versuchte, seine Gedanken abzuschalten, um vielleicht doch noch ein wenig einzudösen, wo er sich schon mal die Mühe gemacht und in sein Bett gekrabbelt war. Er wurde jedoch das Gefühl nicht los, dass er eifersüchtig auf Asako war, weil Taki wegen ihr solche Panik bekommen konnte. Ab und an hatte er vielleicht auch einmal Angst um Go, aber das bezog sich doch eher auf den freundschaftlichen Aspekt ihrer Beziehung und ihrer Partnerschaft als Drogendiebe. "Asako, Asako..." Er murmelte den Namen fast lautlos vor sich hin, als erhoffte er sich eine Blitzeingebung oder irgendeine Verbindung, die er mit diesem Namen anfangen konnte, aber es bewirkte nur, dass er einen leicht hämmernden Kopfschmerz bekam und sich rüde auf die Seite drehte. Vergiss es einfach und schlaf!, wies er sich scharf zurecht und schloss in bester Absicht die Augen. Als er sie das nächste Mal jedoch öffnete, zeigte ihm die digitale Anzeige seines Radioweckers in aggressiv roten Ziffern o6:19 an und er fühlte sich immer noch wie gerädert und absolut nicht ausgeschlafen. Dann war es ihm jedoch auch egal und er schwang die Beine aus dem Bett, um sich erst einmal eine wach machende, ausgiebige Dusche zu gönnen. Knappe zwei Stunden später nahm er von dem laut plappernden Kanji ein Tablett mit zwei Tassen frisch gebrühten Kaffees und einer zusammengerollten Tageszeitung an der Tür entgegen. Anschließend hatte er alle Mühe, den Pseudozauberer wieder aus der Wohnung hinauszubugsieren, damit er mit seinem Geschrei Taki nicht weckte, dem ein bisschen Schlaf nach der Kräfte zehrenden Nacht sicherlich nur gut tat. "Ja, versprochen", raunzte Go schroff und balancierte das Tablett mit akrobatischen Fähigkeiten mit nur einer Hand, um mit der anderen Kanji irgendwie aus der Tür hinauszuschieben, "ich seh' mir deine Show nachher mal an, wenn ich Zeit hab'." "Taki hat sie gestern schon gesehen", verkündete Kanji fröhlich und in einer Lautstärke, als wollte er den ganzen Bezirk darüber informieren. "Aber er ist nicht so gut als Kritiker. Du könntest mir bestimmt eher sagen, was ich falsch mache und wie ich mich verbessern kann." "Natürlich." Um aus dir einen anständigen Zauberer zu machen, bräuchtest du eine komplette Generalüberholung, Kumpel. "Super!", strahlte Kanji. "Aber bis vier muss das über die Bühne gegangen sein, danach gehe ich zu einem Kurs. Vielleicht lerne ich da noch was." "Bestimmt. Ich werd's bis vier einrichten. Könntest du... jetzt gehen?" Mit einer bemüht freundlichen Geste wies er auf die Tür, wobei die Tassen auf dem Tablett leise klirrten, da seine Bewegung etwas zu ausschweifend ausgefallen war. "Oh, ja. Klar. Bis nachher!" Kanji wirkte ihm gut gelaunt zum Abschied zu und Go hatte schon fast die Tür hinter ihm ins Schloss geworfen, da wirbelte der Junge urplötzlich wieder herum. Hastig riss Go die zweite Hand zurück zum Tablett, als die Tür dagegen krachte, konnte aber nicht verhindern, dass der Inhalt beider Tassen überschwappte und die Untertassen in schwarzem Kaffee ertränkte. Go knurrte gereizt. "Verdammt, Kanji!" "Oh. Tut mir Leid, entschuldige. Wirklich." Kanji legte ein reumütiges Gesicht auf und wirkte dabei so aufrichtig schuldbewusst, dass Go ihm fast nicht richtig sauer sein konnte. Zum ersten Mal an diesem Morgen sprach er so leise, dass Go Mühe hatte, ihn zu verstehen. Kurz schloss er die Augen und zwang sich zur Ruhe, ehe er Kanji seufzend wieder ansah. "Schon gut. Ist ja nichts weiter passiert." Dann heute eben nur die halbe Ration Kaffee. Ist vielleicht auch gesünder. "Hast du was vergessen?" "Nicht direkt." Kanji fischte die Zeitung vom Tablett, die einige Kaffeespritzer abbekommen hatte, und bemerkte dabei nicht Gos entgeisterten Blick. Wie?! Nicht direkt?! Der spinnt wohl! "Tsunega meinte nur, dass ihr euch unbedingt die Zeitung zu Gemüte führen sollt." Er rollte sie auseinander. "Da er mir das extra gesagt hat, wollte ich es nicht vergessen. Irgendwas auf der Titelseite, meinte er..." Flüchtig studierte er die Überschriften und drehte sie dann schulterzuckend so, dass Go sich die Titelseite ansehen konnte. "Weißt du, was er damit gemeint haben könnte? Sonst gehe ich noch mal runter und frag' und komm dann -" "Heilige Scheiße!", rief Go inbrünstig dazwischen. Im selben Moment rammte er dem verdutzten Kanji das vollbeladene Tablett vor den Bauch und schnappte sich die Zeitung, noch bevor Kanji nach dem Tablett gegriffen hatte. "Uuuaaaahh! Go!" Es klirrte unheilvoll, als die Ordnung auf dem Tablett in vollkommenes Chaos gestürzt wurde. Die zwei bereitgestellten Kaffeetassen polterten wild durcheinander und verteilten ihren kläglichen restlichen Inhalt teils auf dem Tablett, teils auf dem Boden. Das Porzellan blieb jedoch heile, trotzdem war der Lärm so ohrenbetäubend, als Kanji mit unmöglichen Verrenkungen nach dem Tablett griff, damit es nicht zu Boden fiel, dass Taki geweckt wurde. Mit zerzausten Haaren und buchstäblich wie aus dem Bett gefallen, stand er in seiner Zimmertür und blinzelte gegen die Helligkeit im Wohnraum an. Aufgrund des Traumes hatte er eine sehr unruhige Nacht mit unterbrochenen Schlafphasen erlebt, was sich deutlich in den dunklen Ringen unter seinen rauchgrauen Augen widerspiegelte. Allerdings - zumindest glaubte er das - war er gerade in eine Tiefschlafphase gefallen, die ihm zumindest ein bisschen Erholung verschafft hätte, wenn da nicht diese rücksichtslosen Holzköpfe wären. "Himmel Herrgott noch mal, was treibt ihr da eigentlich?" Seine Stimme war vom Schlaf etwas aufgeraut, doch ansonsten klang sie schon wieder grimmig und laut genug, dass Go mit geweiteten Augen von der Zeitung aufsah. "Er wurde umgebracht." Durch den anhaltenden Nebel, der sich nur schleichend aus seinem Hirn vertreiben lassen wollte, verstand Taki nicht. "Was?" "Kuzowan. Er wurde umgebracht." "Was?" Irgendwie ergab das immer noch keinen Sinn. Go rollte gereizt mit den Augen, überbrückte die Strecke zu seinem Partner mit wenigen Schritten, ohne Kanji auch nur eines Blickes zu würdigen, und hielt ihm raschelnd die Zeitung unter die Nase, wobei er mit dem Zeigefinger auf einen Artikel tippte, der fast die gesamte obere Hälfte des Titelblatts einnahm. "Hikari Kuzowan wurde in der Nacht umgebracht. Seine Wächter haben die Leiche gefunden und sofort die Polizei verständigt. Keine Zeugen, keine Verdächtigen, keine Mordwaffe", umriss Go den Artikel in knappen Sätzen, damit auch Taki endlich aus seiner Lethargie gerissen wurde. Der starrte jedoch noch immer auf den Artikel, dem ein lachendes Foto von Hikari Kuzowan beigefügt war. Ungeduldig fuhr Go fort: "Da es kurz nachdem wir dort verschwunden waren, passiert sein muss und die Zeitung wahrscheinlich gerade in Druck gegangen ist, steht nicht viel mehr Informatives dabei. Weder wie er getötet worden ist noch sonst etwas. Vielleicht in den Morgennachrichten..." Murmelnd drehte Go sich zum Fernseher um, indessen Taki mit leicht zitternden Fingern nach der Zeitung griff und den Artikel Wort für Wort durchging. Er war wirklich nur spärlich mit Informationen gespickt, alles wirkte eher reißerisch und es gab auch keinen Verweis auf einen ausführlicheren Bericht im Innenteil der Zeitung. Schlagartig fühlte sich Taki hellwach, als er den Artikel wieder und wieder las, nachdem sein müdes Gehirn von der Nachricht zuerst schockgefangen war. Nun nahm er langsam die nackte Tatsache in sich auf. Hikari Kuzowan war tot. Das bedeutete, er war hier. Oh Gott! Er war hier. Zu Tode erschrocken wirbelte Taki herum, als mit einem Mal laut der Fernseher ansprang und irgendein grell-kreischendes Lachen erklang. "Ich hasse Comedy am Morgen...", hörte er Go grummeln, ehe er nach der Fernbedienung griff und auf einen vernünftigen Kanal umschaltete, auf dem eher eine Nachrichtensendung zu erwarten war. "In zehn Minuten", informierte er Taki, ohne aufzusehen, und warf sich anschließend in einen Sessel. Kanji, den beide Anwesenden über die plötzliche Neuigkeit hinweg vollkommen vergessen hatten - er hatte erstaunlicherweise auch nichts mit seiner lauten Stimme beizutragen gehabt -, schob sich langsam auf die zwei zu, die Hände tief in den Taschen vergraben und ein neugieriges Glitzern in den Augen. "Ein Fall von euch? Dieser Kuzowan?" Dass Go nur mit einem Brummen reagierte und Taki schlichtweg gar nicht, befriedigte seine Neugierde keineswegs. "Deshalb wollte Tsunega wohl, dass ich euch die Zeitung bringe. Er hat sie auch so komisch angestarrt wie Taki." Bei diesen Worten sah Go hoch und schaute Taki an diesem Morgen erstmals richtig an. Zuvor war er zu sehr von der Nachricht gefesselt gewesen. Es kam zwar hin und wieder schon vor, dass der Besitzer irgendwelcher Drogen starb, die sie eigentlich hatten klauen sollen - das brachte das Geschäft wohl einfach mit sich -, aber nervenaufreibend war es immer wieder. Vor allem dieses Mal. Der Mord hatte nicht viel später als ihr Verschwinden von dort stattfinden können, denn sonst hätte die Angelegenheit heute garantiert nicht in der Zeitung gestanden. Sie hatten den oder die Täter nur knapp verpasst. Eine schaurige und faszinierende Vorstellung zugleich. Außerdem würde sich nun klären müssen, ob sie die Drogen immer noch suchen sollten oder ob sich der Auftrag damit erledigt hatte. Am besten sprachen sie nachher noch einmal mit Tsunega darüber. All diese Gedanken verblassten, als Go Taki anschaute. Wie üblich schlief sein Partner nur in langen, weiten und äußerst bequemen Stoffhosen und verzichtete großzügig auf ein Hemd, doch genau wie in der Nacht, als er von dem Alptraum geplagt worden war, fiel ihm das erst hinterher auf. Taki sah geschockt aus. Mehr noch, geängstigt und nervös. Go zog die Stirn in tiefe Falten. "Hey." Takis Kopf ruckte von der Zeitung hoch. Er hatte gar nicht gehört, was besprochen worden war und war mit den Gedanken vollkommen woanders gewesen. "Alles okay bei dir?" "Was? Hm... ja. Nur ein bisschen... Schlafmangel." Er lächelte gezwungen. Auch ohne diese äußerst schlechte schauspielerische Darbietung hätte Go ihn durchschaut. "Sicher?", fragte er daher vorsichtshalber nach. "Sicher." Taki zwang sich dazu, die Zeitung zusammenzufalten - möglichst so, dass Hikari Kuzowans Bild und die reißerische Überschrift verdeckt wurden - und deutete dann damit auf den kleinen Kaffeesee vor der Tür. "Ihr habt da eine ziemliche Schweinerei angestellt." Ein schwacher Versuch, zur Normalität zurückzukehren, aber den brauchte er jetzt einfach. Ein paar Minuten Pause, ein paar Minuten, um sich wieder zu sammeln. Himmel, diese ganze Scheiße hatte ihn so unvorbereitet getroffen wie selten etwas zuvor! Glücklicherweise ging Kanji gleich darauf ein: "Das ist Gos Schuld! Er hat mir das Tablett einfach in den Magen gerammt. Ich konnte gar nicht reagieren, da wäre das Ding schon fast auf dem Boden gelandet." "Ja, ja", winkte Go genervt ab. "Ich wisch das gleich auf. Darf ich mir zuerst ansehen, ob sie über Kuzowan berichten? Zu gütig", schob er hinterher, ohne eine Antwort abzuwarten. Dann wedelte er jedoch mit der Hand in Richtung Tür. "Du könntest uns allerdings neuen Kaffee holen, Kanji. Taki braucht noch ein bisschen aufputschendes Koffein, so wie er aussieht." Er warf seinem Partner einen halb sorgenvollen, halb stichelnden Seitenblick zu, der humorlos erwidert wurde. "Vielleicht möchte ich den Bericht ja auch sehen?", murrte Kanji. "Sieh's dir in den Mittagsnachrichten an", meinte Go schulterzuckend und zückte die Fernbedienung, um den Fernseher lauter zu stellen, als die Nachrichten anfingen. Kanji blieb noch einige Sekunden schmollend und nachdenklich im Raum stehen, ehe er ein übertriebenes Seufzen ausstieß und sich das Tablett schnappte, um es nach unten zu bringen und zwei neue Tassen Kaffee zu holen. Besser, er verärgerte Go nicht, wenn er wollte, dass er sich nachher seine Zaubershow ansah und ihn korrigierte. Immerhin wollte er wirklich besser werden und von Go konnte er sicherlich eine Menge lernen. Die Nachrichten... würde er sich eben tatsächlich erst heute Nachmittag ansehen, was soll's? Zögernd trat Taki näher und setzte sich auf die Couch, nachdem ihn das Klappen der Wohnungstür zurück in die Realität geholt hatte. Die Zeitung hielt er noch immer zusammengefaltet in den Händen, die sich leicht um das Papier verkrampft hatten, wie die weiß hervortretenden Knöchel anzeigten. Unruhig starrte er auf den Bildschirm, während die hübsche, brünette Nachrichtensprecherin in einem viel zu ernsten Ton von irgendwelchen Regierungskorrespondenzen berichtete, die ihn nur mäßig interessierten. Auch Go schien dieser Report eher zu nerven, da er ungeduldig mit den Fingerspitzen auf der Sessellehne herumtrommelte. Um sich ein wenig zu beruhigen, versuchte Taki in Gedanken die Situation ein wenig zu entschärfen. Nur weil irgendein Drogendealer, an dessen Fersen sie sich zufällig geheftet hatten, ermordet worden war, bedeutete das noch lange nicht, dass er so eine Panik schieben musste. Jeder x-beliebige hätte Kuzowan umbringen können. Ein verärgerter Junkie. Ein verärgerter Freund. Ein verärgerter Einbrecher. Ein verärgerter Callboy. Ein verärgerter Sei- Nein! Der nicht!, schalt sich Taki grimmig in Gedanken. Allerdings musste er zugeben, dass die Tatsache, dass Kei vor ein paar Wochen mit seiner - für Go sicherlich sehr kryptischen - Botschaft hier aufgekreuzt war, schon ein ziemlich deutlicher Hinweis darauf war, dass sich ein >furchtbarer Jemand< furchtbar schnell näherte. Sollte er wirklich Kuzowan getötet haben, musste Taki davon ausgehen, dass sie beobachtet wurden. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken. Zudem überfiel ihn der Drang sich nach allen Seiten umzusehen, aus dem Fenster zu spähen und jede schattige Ecke zu inspizieren. Schätzungsweise nannte man so etwas Paranoia. Aber das ungute Gefühl wollte sich trotzdem nicht abschütteln lassen. "Hey, das ist es", rief Go plötzlich aus und stellte den Fernseher noch ein wenig lauter. Die brünette Nachrichtensprecherin umriss in kurzen, knappen Worten, was Taki und Go auch schon aus der Zeitung erfahren hatten, bevor sie dann zu einem Reporter direkt vor Ort schaltete. Kuzowans riesige Villa ragte fast ein wenig bedrohlich hinter dem Mann in den Morgenhimmel auf. Im Hintergrund waren eine Polizeiabsperrung und das rotierende Licht der Polizeiautos zu erkennen. Schaulustige tummelten sich neugierig am Rand der Absperrung herum, während mehrere uniformierte Polizisten das weiträumige Gelände abliefen. Da Hikari Kuzowan der allgemeinen Öffentlichkeit weniger als ein Heroindrogendealer bekannt war, sondern eher als Leiter einer High-Tech-Firma und Mitglied der oberen Gesellschaftsschicht - was allein schon sein Anwesen vermuten ließ -, war das Getümmel kaum verwundernswert. "Ich stehe hier vor Hikari Kuzowans Villa, wo der Besitzer von >Newro-Technologies< in der Nacht auf brutalste Weise ermordet worden ist. Wie sie im Hintergrund erkennen können" - zur Verdeutlichung schwang die Kamera einmal über die sensationsgeile Meute hinweg - "hat der Tod dieses Mannes die Bevölkerung in Aufruhr versetzt. Die Villa Kuzowan ist eine der am besten gesicherten Gebäude in der ganzen Stadt; ein persönliches Wachpersonal sowie neueste >Newro<-Technologien sollten die Sicherheit Kuzowans gewährleisten. Noch ist vollkommen unklar, wie sich der oder die Täter Zutritt zum Gebäude verschafft hat oder haben oder welches Motiv der Tat vorausging. Die Videokameraaufzeichnungen sowie die Aussagen des Wachpersonals werden derzeit noch von der Polizei untersucht, die sich weitgehend in Schweigen hüllt, was das Verbrechen betrifft. Sicher ist jedoch, dass Hikari Kuzowan durch das Durchschneiden der Kehle getötet worden ist - eine sehr mittelalterlich zu nennende Tötungsmethode. Aus nicht ganz glaubwürdigen Quellen wurde uns zudem verraten, dass sich sein Körper obendrein in keinem guten Zustand befindet, was die Polizei jedoch nicht gewillt war, zu bestätigen. Wir werden Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden halten und Sie sofort informieren, sollte sich etwas Neues ergeben. Zurück zu Rei Shitanji." Bevor die brünette Nachrichtensprecherin zum nächsten Thema kommen konnte, stellte Go den Fernseher ab und schüttelte brummig den Kopf. "Viel mehr wissen wir jetzt auch nicht", beschwerte er sich. "Durchgeschnittene Kehle. Du meine Güte, wer kommt denn auf so eine Idee? Das muss eine riesige Sauerei gegeben haben. Und was bedeutet überhaupt >sein Körper befindet sich in keinem guten Zustand