Games von Ashling ================================================================================ Kapitel 1: act one ------------------ Titel: Games Teil: 1/? Autor: Ashling Fandom: Yellow Pairing: Go x Taki Disclaimer: Yellow gehört nicht mir, sondern Makoto Tateno und ich leihe mir ihre Charaktere nur für diesen kleinen Schwachsinn hier aus, ohne damit Geld zu verdienen. Warnungen: Dem werde ich vielleicht noch etwas hinzufügen, zunächst aber mal nur lime, drama, sap, vielleicht hin und wieder etwas Humor. Ob es einen Lemon geben wird, weiß ich noch nicht OO" Ach, und ja, das hier ist zum reinen Vergnügen gedacht^^ GAMES act one "Also, eins muss man dem Drogengeschäft ja lassen - es ist verdammt lukrativ." Bewundernd betrachtete Go die riesige, weitläufige Villa, die in der Dunkelheit der Nacht wie ein monströses Ungetüm vor ihm in den schwarzen Himmel ragte. Mehrere Stufen führten zu dem von Säulen gesäumten Eingang empor und erweckten eher den Eindruck eines öffentlichen Museums über die Antike denn eines Privathauses. Verschnörkelte Giebel zierten das Dach und Pilaster gaben der Fassade ein prunkvolles Aussehen, das von dem riesigen, runden Springbrunnen direkt vor dem Eingang noch unterstrichen wurde. Die Blumenbeete rechts und links des Weges, der auf den Eingang zuführte, bewahrten kleinere Scheinwerfer, die das Gebäude - >Haus< hatte eindeutig eine zu minderwertige Bedeutung - von unten anstrahlten wie ein Ausstellungsstück. "Höre ich da etwa Neid heraus?", fragte Taki, ohne von seinem Laptop aufzusehen, dessen viergeteilter Bildschirm ihm die Übertragungen verschiedenen Videokameras im und ums Haus zeigte. "Ach, wie könnte?" Go nahm das Fernglas herunter und schielte auf den Bildschirm. "Aber so eine Villa ist doch mal was anderes als die ständigen Lagerhäuser, Firmengaragen oder irgendwelche Hafengebäude. Du musst zugeben, sie hat was." Kurz hob Taki den Blick an, um über den Bildschirmrand auf die Villa zu schauen, die sie von ihrem Standort aus gut sehen konnten. "Viel zu protzig", war sein einziger Kommentar dazu, ehe er sich wieder auf die Videoüberwachungen konzentrierte. Er wusste ganz genau, dass sich Hikari Kuzowan noch irgendwo in diesem verflixt großen Haus aufhielt, auch wenn ihn keine seiner eigenen Kameras vor die Linse bekam. Vielleicht saß er gerade auf dem Klo oder nahm ein erfrischendes Bad oder lag sogar schon im Bett - Bad und Schlafzimmer waren nämlich nicht mit Kameras versehen. Aber der Mann war laut den Informationen, die sie für diesen Auftrag bekommen und teilweise gesammelt hatten, ein Drogendealer im großen Stil. Eigener Anbau, eigene Zusammensetzung. So ein mächtiger Mann würde sich an einem Freitagabend doch nicht vor halb zwölf ins Bett begeben. Es sei denn, er hat Gesellschaft und legt es darauf an, so schnell wie möglich ins Bett zu kommen, dachte Taki säuerlich, wobei ihm aus irgendeinem Grund Gos Gesicht vor Augen sprang. "Protzig?", echote sein Partner und schaute Taki mit schiefem Blick von der Seite an. "Sag bloß, du favorisierst lieber das einfache Leben eines Ottonormalverbrauchers ohne jeglichen Luxus?" Mit gerunzelter Stirn begegnete Taki seinen dunklen Augen. "Was tut das denn jetzt zur Sache? Wir haben einen Auftrag, Go, also wäre etwas Konzentration vielleicht angebrachter als eine Grundsatzdiskussion über Luxus." Go schnaubte. "Ja, ja. Aber wenn es da drinnen gleich die neuesten Computermodelle gibt, kann ich mich allein auf die Suche nach dem Heroin machen, während du dir die ganz unluxuriösen Computer zu Gemüte führst. Außerdem", fuhr er fort und auf seine Züge sprang plötzlich ein breites Grinsen, "werde ich es nicht allzu lange in einer simplen Berghütte aushalten, wenn wir zusammenziehen." "Wir wohnen schon zusammen, Go", entgegnete Taki trocken, ohne auf die unterschwellige Anspielung einzugehen, dass Go mit ihm richtig und ganz offiziell zusammenziehen möchte, wenn sie zusammen wären. "Du weißt genau, wie ich das gemeint habe", bestätigte Go ihn keine Sekunde später in seiner Annahme, worauf Taki jedoch nicht weiter einging. Es war ja ohnehin, als würde er gegen eine Wand anreden. Da konnte ihm dreimal >Hetero< auf die Stirn oder sonst wohin tätowiert sein und Go würde ihm immer noch so mir nichts, dir nichts seine Liebe gestehen. Taki schnaubte innerlich, sah aus den Augenwinkeln aber gleichzeitig zu Go hinüber, der ihn beobachtete. Er hatte zwar noch immer keine Bestätigung, dass Go wirklich ihn in dieser Bar Maniera gemeint hatte, als er einem völlig Fremden sein Leid über seine unglückliche Liebe geklagt hatte, während Taki einen Meter davon entfernt Gläser poliert hatte, aber im Grunde sprach alles dafür. Oder hätte er das gerne nur so gehabt? "Mann, für mich sieht das so aus, als wäre da keiner zu Hause. Wollen wir nicht langsam mal reingehen? Ich sitz mir hier noch den Hintern platt." "Lauf doch ein paar Runden ums Auto." "Was weder effektiv noch sinnvoll wäre, falls mich jemand dabei beobachten sollte." Go lehnte sich etwas weiter zu Taki auf dem Beifahrersitz hinüber, um einen besseren Blick auf den Computerbildschirm zu haben. Die vier Einzelbilder zeigten die Küche, das Wohnzimmer, das Arbeitszimmer und den Eingangsflur und wenn Taki auf eine Taste drückte, wechselten die Bilder zu vier Außenansichten und bei weiteren Klicks auf noch insgesamt sechzehn weitere Kameras. Für Gos Geschmack waren das eindeutig zu viele Beobachter. Hikari Kuzowan konnte sich doch keine Minute unbemerkt in diesem Haus bewegen, ging ihm das nicht irgendwann fürchterlich auf den Geist? Andererseits... als mächtiger Drogendealer war man sich seines Lebens natürlich nicht mehr so sicher, da mussten schon gewisse Sicherheitsvorkehrungen her. Aus dem Grund hatte der Mann schließlich auch die vier schrankartigen Wachleute, die alle dieselbe Pitbullvisage zu haben schienen, angeheuert, die in regelmäßigen Abständen um das Haus patrouillierten. Der Zutritt in die erste Etage war ihnen offensichtlich verboten, wie ihnen lange Studien der Videoaufzeichnungen verraten hatten. Diesen Bereich betrachtete Hikari Kuzowan offensichtlich also doch als seinen privaten. Glücklicherweise vermuteten sie auch nur irgendwo oben das Heroin. Als sich nach mehreren Minuten noch immer nichts auf den insgesamt vierundzwanzig Bildern getan hatte, sagte Go: "Da ist doch keiner, Taki. Lass uns rein gehen." "Ich will ganz sicher gehen." Go rollte mit den Augen. "Wir gehen schon seit zwanzig Minuten ganz sicher. Ich hab' langsam keine Lust mehr." Mit einem Laut irgendwo zwischen einem gereizten Knurren und einem resignierenden Aufseufzen klappte Taki den Laptop zu, um sich dann zu Go umzudrehen. Sein Gesicht war etwas näher gekommen, als noch beim ersten Mal, aber Taki ignorierte es. "Wenn wir da drinnen erwischt werden, geht das auf deine Kappe." Go grinste. "Aber klar. Ich versprech' dir auch, mich vor dich zu werfen, sollte es brenzlig werden." Obwohl Taki wusste, dass es nur im Scherz gesagt war, weil keiner von ihnen sich weder eine brenzlige Situation ausmalen wollte, noch mit einer rechnete, verzog er unwillig die Mundwinkel. "Das lässt du gefälligst bleiben. Ich kann auf mich selbst aufpassen und es nützt mir auch nicht viel, wenn du tot bist und ich nicht." Quälende Selbstvorwürfe wären bei diesem Szenario noch die glimpflichste Begleiterscheinung. Viel schlimmer wäre wahrscheinlich tatsächlich die Trauer um Go. Er konnte ja noch so ein aufdringlicher Macho sein, der auf kuhäugige Jünglinge stand, irgendwo war sich Taki sicher, dass er ihn vermissen würde. Wahrscheinlich sogar mehr, als er bereit war zuzugeben. "Immerhin ist es fast unmöglich, einen zuverlässigen Partner aufzutreiben. Ich habe keine Lust, ein paar Monate auf Suche zu sein und mir dabei sämtliche Jobs durch die Lappen gehen zu lassen." "Das kann man auch etwas romantischer ausdrücken", murrte Go und stieg wie Taki aus dem Wagen aus. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, schlug er vor: "Zum Beispiel, dass dein Leben ohne mich trist und langweilig wäre oder dass du es nicht ertragen könntest, wenn ich sterben würde." Mal ganz davon abgesehen, dass Go damit wahrscheinlich Recht hatte, rollte Taki genervt mit den Augen und erwiderte nur lakonisch: "Ich wollte nicht romantisch sein. Und jetzt hör auf mit dem Mist und pack deinen Kram zusammen. Wir gehen rein." ~*~ "Mann, ich fass' es nicht! Wie viele Fernseher braucht der Kerl eigentlich? Ach was, Fernseher! Das sind Kinoleinwände! Ich - whoa! Taki, Taki! Komm sofort her, das musst du sehen! Das ist der absolute Wahnsinn!" Taki war kurz davor, sich das Headset vom Kopf zu reißen, weil er dank Go sonst einen minder schweren Gehörsturz bekommen würde, ließ es aber bleiben, als er plötzlich ganz aufgeregt klang. "Was denn? Hast du das Heroin gefunden?" Dann hätte er ausnahmsweise mal ein Lob verdient. Taki warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. Keine zehn Minuten, nicht schlecht, Go. Sie hatten sich nach Betreten des Hauses durch den Hintereingang so schnell wie möglich nach oben gestohlen, während Hikari Kuzowans Wächter unwissend weiter ihre Runden ums Haus drehten. Die Videokameras und den Mann, der sich möglicherweise die Mühe machte, die Aufzeichnungen ganz genau unter die Lupe zu nehmen, hatten sie mit dem ältesten Trick der Welt überlistet: Sie spielten einfach zuvor aufgenommene Bilder ab. Zugegeben, ganz so leicht war es nicht gewesen, da Hikari Kuzowans Sicherheitssystem nicht von schlechten Eltern und somit das absolut Neueste war, was derzeit auf dem Schwarzmarkt für horrende Preise zu bekommen war, aber sie hatten es hinbekommen. Besser gesagt, Taki hatte es hinbekommen, während Go ihn nörgelnd zur Eile angetrieben hatte. Bereits auf dem Weg aus dem Arbeitszimmer heraus, in dem Taki angefangen hatte, nach den Drogen zu suchen, ertönte Gos verwirrte Stimme in seinem Ohr: "Heroin? Wer redet denn von Heroin?" Taki rollte mit den Augen und zwang sich zur Ruhe. War ja klar, dass er mit seinem Lob viel zu übereilt bei der Hand war. "Ich. Wir suchen das, schon vergessen? Wo bist du denn?" "Im Badezimmer natürlich. Oder in einem von vielen. Du musst dir das ansehen, das haut dich echt um. Diese Badewanne! Diese Badelandschaft! Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, da drinnen eine Runde mit dir zu plantschen, würde ich glatt ebenfalls Drogen verticken." Taki presste die Lippen zusammen, bewegte sich aber trotzdem weiter in Richtung Badezimmer. Dank der Videoaufnahmen hatte er eine ungefähre Ahnung davon, wo es sich befinden müsste. Erschrocken zuckte er zusammen, als Go einen weiteren, verzückten Ausruf machte. Wenn das so weitergeht, hätte ich mir die Mühe mit den Kameras schenken können. "Whoa! Mit integriertem Whirlpool!" Seine Stimme wurde plötzlich um einige Nuancen ruhiger und ein verführerischer, leicht rauer Unterton mischte sich mit in seine Stimme. Sie in dieser Form so dicht an, eigentlich eher in seinem Ohr zu hören, jagte Taki einen wohligen Schauer über den Rücken. "Soll ich schon mal etwas Wasser für uns zwei einlassen, Taki...?" Taki schloss die Augen und versuchte sich möglichst nicht vorzustellen, wie es wohl wäre, mit Go zusammen in dieser offensichtlich umhauenden Badewanne zu baden, sondern verdrängte den Gedanken stattdessen. Grimmig raunzte er ins Mirkofon: "Nein. Und vielleicht reißt du dich jetzt mal von dieser verdammten Badewanne los und suchst das Heroin, hm?" Mit finsterer Miene betrat er das Badezimmer. Für einen Sekundenbruchteil war er tatsächlich ein wenig überrumpelt, viel mehr überwältigt von dem, was er sah, versuchte aber, es sich nicht anmerken zu lassen. Das Badezimmer hatte wirklich mehr Ähnlichkeit mit einer ganzen Badeanstalt, die einzig zum Zwecke des Vergnügens und Entspannens da war, und nicht etwa, um sich einer flüchtigen Katzenwäsche zu unterziehen. Die Mitte des in sanften Orange- und Blautönen gehaltenen Raumes wurde von einer riesigen, runden Badewanne dominiert, die auf einem leicht erhöhten Podest stand und über zwei Stufen zu erreichen war. Vier schmale Säulen rahmten die Wanne ein. Grünpflanzen aller erdenklichen Arten waren dekorativ im Zimmer verstreut und verströmten ein exotisches Ambiente. Wie ein Fremdkörper wirkte dahingegen die in die Ecke gequetschte Dusche links hinten, die wohl doch zum Zwecke der schnellen Morgenwäsche noch aufgestellt worden war. Rechts an der Wand erstreckte sich ein riesiger, rechteckiger Spiegel, der über zwei Waschbecken hing. Kommoden und Medizinschränkchen warteten mit unzähligen Türchen und Schubladen auf. Eine Toilette musste es in einem separaten Raum geben. Kleine, gedimmte Glühbirnen erleuchteten das Bad schwach. Die Deckenbeleuchtung war nicht eingeschaltet. Taki entdeckte Go natürlich bei der Badewanne. Er hatte sich auf dem Rand niedergelassen und starrte die runde Wanne, die im Übrigen nicht mit Wasser gefüllt war, wie das achte Weltwunder an. Unwillig runzelte Taki die Stirn und schritt dann mit langen Schritten zu den Kommoden und Schränken hinüber, um sich durch die Schubladen zu wühlen. "Du hättest ruhig schon mal anfangen können, zu suchen, Go", murrte Taki und klapperte in den Schubladen herum. "Ach, nun sei doch kein Spielverderber, Taki. Außerdem wird Kuzowan kaum zu der Sorte Mensch gehören, die ihre Drogen im Badezimmer aufbewahren. Zumindest nicht in irgendwelchen offensichtlichen Schubladen. Sie sind bestimmt besser versteckt." "Dann hör auf, schlaue Sprüche von dir zu geben, und such nach besseren Verstecken!", sagte Taki schroff und öffnete die nächste Schublade, aus der ihm eine Wagenladung Kondome entgegen sprang. Na, hervorragend... Eilig schloss Taki die Schublade wieder. Wenn Go mitbekommen würde, dass man als Drogendealer nicht nur super verdiente und sich so eine tolle Badewanne leisten konnte, sondern offensichtlich auch noch ein sehr befriedigendes Sexleben vorzuweisen hatte, könnte er sich bald tatsächlich nach einem neuen Partner umsehen. Oder es würde wieder irgendeine Bemerkung kommen, die er im schlimmsten Fall nicht zu parieren wusste... Plötzlich spürte er warme Hände rechts und links an seinen Hüften und kurz darauf einen Körper, der sich sehr dicht, schon fast viel zu dicht hinter ihm aufbaute. Als Taki den Blick hob, um im Spiegel nachzusehen, erkannte er natürlich Go, dessen Kopf links neben seinem hing, nur eine Winzigkeit höher. Die dunklen Augen sahen ihn im Spiegel direkt an. Ein leichtes Prickeln setzte sich in seinem Bauch fest, das jedoch nicht nach draußen auf sein ungerührtes Gesicht drang. "Was soll das?", knurrte er und schoss einen fragenden wie verärgerten Blick auf Go im Spiegel ab. "Ich geb' mich grad der Illusion hin, dies wäre unser Badezimmer", gestand Go mit leiser, leicht rauer Stimme. Die Art, wie er das >unser< betonte, machte deutlich, wie er es meinte. "Meinst du nicht, es wäre phantastisch, zusammen in einem Haus zu leben, das so ein Badezimmer hat?" Im Spiegel konnte Taki erkennen, wie Go den Kopf etwas über seine Schulter reckte und seinen Mund dicht an sein Ohr heranbrachte, an dem das Headset nicht verankert war. Warmer Atem streifte sanft darüber hinweg und verstärkte das Kribbeln in Takis Bauch noch. Er bemühte sich um eine kontrollierte, normale Atmung, stieß Go aber nicht weg - noch nicht. Wenn er - "Nach gemeinsamen Nächten", fuhr Go flüsternd fort und schien Taki mit den Worten geradezu zu streicheln, während sich gleichzeitig seine Hände von den Hüften nach vorne schoben, um Taki von hinten zu umschlingen, "ein erfrischendes Bad nehmen und mit trägem Sex -" "Sei still", unterbrach Taki, ohne sich zu bewegen. Er amtete nun doch ein wenig schneller, als er gewollt hätte und spürte auf seinem Bauch deutlich Gos ineinander verschränkte Hände, die ihn dichter an ihn heranzogen. Er hätte lügen müssen, dass es ihm nicht gefiel, wie sich Gos Körper in seinem Rücken an ihn anschmiegte. Reglos begegneten sich ihre Blicke im Spiegel, beide darauf trainiert, nicht zu viel von dem preis zu geben, was in ihrem Inneren stattfand. Aus Gos dunklen Augen sprach jedoch eindeutig die Begierde. "Warum?", murmelte Go und seine Lippen streiften kurz über Takis Ohr hinweg. "Hast du Angst, es könnte dir gefallen?" "Nein." Taki zog den Kopf etwas zur Seite, weil Gos Lippen dem anhaltenden Kribbeln in seiner Bauchgegend gerade einen weiteren Schub gegeben hatten. "Nein?" Go lächelte leicht. Für ihn sah das aber ganz so aus, wenn Taki schon versuchte, sich seinen Zärtlichkeiten zu entziehen. Er war ohnehin schon ganz erstaunt darüber, dass er nicht längst eine Faust im Magen oder eine spitze Nadel am Hals hatte. Das ermutigte doch ungemein und er wagte es, sich noch dichter an Taki heranzudrücken, seinen Unterleib an diesen unglaublichen, festen, kleinen Hintern anzuschmiegen. Fast war es soweit, und er hätte geschnurrt wie ein verwöhnter Kater. "Go, verdammt, lass das!", fauchte Taki ihn auf einmal wenig zärtlich, dafür zischend an. Er befreite sich allerdings noch immer nicht aus der Umarmung. "Aber -" "Halt die Klappe!", fuhr Taki ihm erneut über den Mund und neigte leicht den Kopf zur Seite. Dass er damit Go praktisch ein Stückchen seines Halses, da die Haare zur Seite fielen, präsentierte, bemerkte er gar nicht. Go biss die Zähne zusammen. Natürlich hörte er die Warnung in Takis Stimme, aber, Himmel, dieser Hals... diese Haut... Gos Herz raste wie nach einem Marathonlauf und ein heißes Ziehen durchzuckte seine Lenden. Er wollte ihn. Er wollte ihn so sehr, dass es wehtat. Körperlich, psychisch. Taki... Taki... Wie in Trance senkte Go seine Lippen auf die leicht blasse Haut am Hals hinab, küsste sie sanft. Wie erwartet war sie unheimlich warm und weich und Go zitterte regelrecht bei dem Gedanken daran, dass er Takis Hals küssen durfte. Er wollte - Eine Hand drückte Gos Kopf weg und Taki blaffte ihn immer noch leise an: "Lass den Scheiß! Bist du taub, oder was? Ich glaube, da ist jemand!" "Huh?", machte Go vollkommen verständnislos. Für einen Moment hatte er tatsächlich Zeit, Ort und Situation vergessen und nur noch Taki gesehen, gefühlt, geschmeckt und gerochen. Dann jedoch konnte er es auch hören. Schwere Schritte, die langsam näher kamen. Undeutliche Stimmen, die langsam lauter wurden. "Da kommt jemand", konstatierte Go ein wenig überrascht und begriff die Tragweite dieser Tatsache noch gar nicht so richtig. "Genau, Idiot!", zischte Taki und wand sich endlich aus der Umarmung, da er sich sicher sein konnte, dass Go nun nicht mehr lautstark protestieren würde. Das hatte ihn die ganze Zeit über nämlich davon abgehalten, Go von sich zu stoßen. Zumindest war das ein ziemlich wichtiger Hauptgrund dafür. Einige Sekunden lang lauschten beide einträchtig den näher kommenden Geräuschen, bis sich herausstellte, dass sich offensichtlich zwei Personen näherten. Taki fluchte lautlos. Sie hätten doch noch länger warten sollen, ehe sie das Haus betreten hätten. Hikari Kuzowan war offenbar nämlich doch noch nicht tief und fest am Schlafen oder außer Haus oder sonst wo, sondern hatte sich die ganze Zeit irgendwo in einem von den Kameras nicht aufgenommenen Raum aufgehalten. Verdammt! Wenigstens schien ihre Anwesenheit noch nicht bemerkt worden zu sein, denn sonst würde Hikari Kuzowan - wenn er es denn war - mit Sicherheit nicht so gelassen mit einer zweiten Person die Treppe hinaufspaziert kommen. Dann wären sie bestimmt schon längst vom Wachpersonal eingekreist, wenn nicht sogar gefangen genommen worden. Oder getötet worden. "Scheiße", murmelte auch Go nun, der endlich aus seiner Traumwelt in die Realität zurückgekehrt schien. Taki drehte sich zu ihm um und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, wagte aber nicht, etwas zu sagen, amtete ganz flach und leise, um herauszubekommen, wohin sich die Schritte wohl wenden mochten. Wer nahm schließlich noch um kurz vor zwölf ein ausgiebiges Bad, bevor er ins Bett ging? Andererseits ist er ein Drogendealer und wer so ein Bad besitzt, benutzt es wahrscheinlich auch gerne, um mal wie Go zu denken, dachte Taki verdrießlich. Außerdem... wenn er gerade irgendwoher kam, musste er vor dem Schlafengehen garantiert noch mal ins Bad. Er packte Go am Ärmel seiner schwarzen Einbrecherkluft und raunte ihm fast lautlos ins Ohr: "Wir müssen uns verstecken." Go ignorierte den wohligen Schauer, der ihm den Rücken hinunter gelaufen war, als er Takis Stimme so dicht an seinem Ohr vernahm, den Atem sacht über sein Gesicht streifen fühlte, und unterdrückte den Drang, ihn zu packen und zu küssen. Dazu, befand er, war momentan einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Er wollte schließlich auch etwas von Taki haben und nicht mit ihm tot irgendwo verscharrt werden. Daher nickte er nur knapp und sah sich suchend im Badezimmer um. An gute Verstecke hatten der Erbauer dieses Raumes und später der Innenarchitekt allerdings nicht viele Gedanken verschwendet. Allerdings drängte die Zeit. Go konnte die Worte, die gesprochen wurden, schon verstehen und einer der zwei Personen war hundertprozentig Kuzowan. Auch ihm gingen dieselben Gedanken wie Taki durch den Kopf, also mussten sie jetzt irgendwohin. Kurzerhand schnappte er sich nun Taki und eilte mit ihm im lautlosen Laufschritt zu der schmalen Dusche in der hinteren, rechten Ecke hinüber. Auch er hoffte, dass jetzt niemand mehr den Drang verspürte, noch eine schnelle Dusche oder ein Bad zu nehmen. Die winzige Dusche bestand eigentlich nur aus einer zehn Zentimeter Vertiefung im Boden und einem Wandvorsprung, der vor Blicken schützen sollte. Einen mattdurchsichtigen Duschvorhang gab es auch, hinter dem man allerdings garantiert Silhouetten würde erkennen können. Sie mussten sich ganz dicht an die Wand drücken, wenn sie eine Chance darauf haben wollten, nicht entdeckt zu werden. Go deutete in die winzige Duschkabine hinein, woraufhin Taki ihm einen finsteren Blick zuwarf. Auch ihm musste aufgegangen sein, dass es da drin sehr eng werden könnte. "Nun mach schon", murmelte Go und schob Taki eilig in die Dusche, wo dieser sich unwillig ganz dicht gegen die Wand presste und auf Go einen scharfen Blick abschoss. "Wenn du etwas versuchst -" "Ja, ja", winkte Go hastig ab und zeichnete eine Linie mit seinem Zeigefinger über seinen Hals, woraufhin Taki bedrohlich nickte. Go ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern, stieg ebenfalls in die Dusche, zog nachlässig den Vorhang davor, damit niemand auf die Idee kam, er war davor gezogen, damit sich hier jemand verstecken konnte, und stütze dann rechts und links von Taki die Hände an der Wand ab. Nach einem kurzen, versichernden Blick, den Taki mit einem harschen Nicken bestätigte, lehnte sich Go so dicht er sich traute gegen Taki. Das Gesicht hielt er leicht versetzt, so dass er die kalte Kachelwand neben Takis Kopf anstarrte und nicht auf dumme Gedanken kam, wenn er Takis Gesicht nur Millimeter vor sich hatte. Er glaubte angesichts der Situation zwar nicht, dass Taki ihn im Falle eines Kusses wegstoßen und anschreien würde, womit sie unweigerlich aufgeflogen wären, aber er wollte nichts riskieren. Und neben Taki konnte er sich nicht stellen. Dafür war die Dusche zu klein. Riesige Badewanne und winzige Dusche - für letztere war kein Geld mehr übrig, dachte Go säuerlich, als ihm fast schmerzlich Takis Nähe und die Wärme seines Körpers bewusst wurden. Der ihm eigene Geruch stieg ihm in die Nase und er schloss verdrängend die Augen. Er war ein Profi, verdammt! Dies hier war eine äußerst beschissene Situation! Und jetzt ging auch noch die verfluchte Badezimmertür auf! Wie auf Kommando atmeten Go und Taki beide nur noch leise und flach und bewegten sich nicht mehr, als die Tür mit einem schelmischen Lachen aufgestoßen wurde. Beide schienen zu regelrechten Salzsäulen erstarrt und hofften genau das Gleiche: Bitte lass ihn jetzt nicht duschen wollen! "Aber natürlich!", lachte der Jemand, der ins Bad trat und die Deckenbeleuchtung einschaltete; offenbar war es nur einer. Der Stimme nach zu urteilen, war es Hikari Kuzowan. "Ich werde mich beeilen, schließlich möchte ich nicht, dass du ohne mich einschläfst. Gib mir zehn Minuten, ja?" Zu Takis und Gos maßloser Überraschung antwortete eine tiefe Männerstimme: "Alles, was du willst. Möchtest du lieber, dass ich angezogen oder nackt auf dich warte?" Hikari Kuzowan lachte vergnügt. "Das, mein Lieber, überlasse ich ganz dir." Ganz vorsichtig, um keine raschelnden Geräusche zu verursachen oder Taki zu erschrecken, zog Go den Kopf zurück und schaute Taki fragend an, der die Stirn ebenfalls kraus gezogen hatte. Lautlos bildete Go mit den Lippen das Wort: Schwul? Taki deutete ein Schulterzucken und schließlich ein halbes Nicken an; offensichtlich. Bei ihren Recherchen und den bereits gegebenen Informationen über Hikari Kuzowan hatte mit keiner Silbe etwas über die sexuelle Neigung von Kuzowan gestanden, und so hatten Go und Taki beide unbewusst angenommen, dass er heterosexuell sein musste. Immerhin war das nichts Besonderes, das erwähnt werden müsste, wohingegen eine etwaige Homosexualität schon eher hätte aufgeführt werden können. Vielleicht fühlte sich Kuzowan auch nur zu beiden Geschlechtern hingezogen und hatte es bisher vermeiden, seine homosexuelle Neigung öffentlich zu machen? Reglos lauschten sie beide, wie die Tür vom Bad geschlossen wurde und kurz darauf der Wasserhahn eines der Waschbecken aufgedreht wurde. Geräusche des Zähneputzens und Gesichtwaschens folgten, ein paar Schubladen und Schranktüren klapperten und Taki war sich ziemlich sicher, dass unter diesen Schubladen auch diejenige dabei war, in der Kuzowan seinen Kondomvorrat aufbewahrte. Er bemerkte gar nicht, dass Gos Gesicht immer noch Millimeter von seinem entfernt war, da er es nicht wie zuvor abgewandt hatte. Die dunklen Augen schienen sein gesamtes Gesicht minutiös zu taxieren und in sich aufzunehmen, damit er es im Geiste haargenau und bis ins kleinste Detail wiedergeben konnte. Unwirsch verzog Taki den Mund, was Go wohl dazu brachte, wieder in seine Augen zu blicken, die Taki zu Schlitzen verengt hatte. Gos hingegen blitzten daraufhin nur belustigt und er lehnte sich etwas mehr mit seinem Körper gegen Takis, was diesen verärgert die Augen aufreißen ließ. Wütend presste er die Lippen zusammen, um Go deutlich zu machen, dass er das bleiben lassen sollte. Immerhin, dachte dieser, schreit er nicht oder stößt mich weg. Trotzdem wandte er kurz darauf wieder das Gesicht ab und starrte die Kachelwand an. In seinen Lenden prickelte es zu stark, als dass er riskieren wollte, Taki noch länger anzustarren und somit gewisse Körperteile von ihm zum Leben zu erwecken. Kachelwände waren weitaus unerotischer als ein Taki. Wenn nur sein Geruch nicht wäre... und diese Hitze, die er ausstrahlt... Go biss die Zähne zusammen und schloss erneut die Augen. Kontrolliert atmete er ein und aus. Er war Profi, er war Profi, er war Profi! Wenn er sich das immer wieder sagte, glaubte er es vielleicht irgendwann. Hikari Kuzowan räusperte sich laut vor dem Spiegel, raschelte mit irgendetwas herum und marschierte dann leicht summend durch das Bad zur Tür, öffnete diese und kurz darauf schloss er sie wieder. Das Licht im Bad erlosch. Sie waren wieder allein. Tatsächlich allein. Und sie waren nicht aufgeflogen. In stiller Übereinkunft warteten Go und Taki noch ein paar reglose Minuten darauf, ob Kuzowan oder sein Bettgefährte für die heutige Nacht noch mal ins Bad zurückkämen, aber alles blieb ruhig. Trotzdem bewegte sich Go nicht von ihm weg. "Ich glaube, die Luft ist rein, Go", sagte Taki mit etwas gedämpfter Stimme. Er wollte nichts riskieren; möglicherweise hielt sich noch jemand auf dem Flur auf. "Hm", machte Go und wandte Taki wieder das Gesicht zu. Viel zu nah. Viel zu nah. "Wonach riechst du eigentlich?" "Du sollst nicht an mir herumschnüffeln, du sollst zurücktreten!", blaffte Taki und japste im nächsten Moment ungewollt nach Luft, als Go seinen Unterleib unvermittelt gegen seinen drängte. "Go!" Taki zog die Hände nach vorne und legte sie auf Gos Bauch, um ihn selbst zurückzuschieben. Dann war er jedoch von einem weichen Paar Lippen abgelenkt, das sich ungefragt auf seine legte. Zärtlich, aber dennoch unmissverständlich fordernd strich Go mit der Zunge über Takis Lippen, rieb immer wieder mit seinem gierigen Mund über den fest verschlossenen und ließ sich noch weiter gegen Taki sinken. "Taki... Taki...", murmelte er selbstvergessen und wartete nur darauf, dass Taki ihm etwas erwidern wollte, so dass er mit seiner Zunge schnell in das andere Reich vordringen könnte. Dieser Mann brachte ihn total um den Verstand...! Zu seiner maßlosen Enttäuschung schien Taki jedoch zu wissen, was ihm blühte, wenn er etwas sagen wollen würde, und hielt die Lippen daher fest verschlossen, bis... er den Kuss erwiderte. Ganz vorsichtig. Ganz zart. Go glaubte zu träumen, ließ sich aber nicht beirren und tauchte mit seiner Zunge begierig in Takis Mundraum ein, wo er auf eine etwas zurückhaltendere Spielgefährtin traf. Dann erhielt er unvermittelt einen harten Stoß vor den Bauch. Buchstäblich wie geschlagen wich Go keuchend ein Stück zurück, nahm aber weder die Hände herunter noch den Blick von Taki. Dieser schaute ihn undeutbar aus seinen rauchgrauen Augen an, die Lippen noch leicht geschwollen vom Kuss. Sie sahen so verführerisch aus. "Warum... hast du das gemacht?" "Weil du mir ungefragt deine Zunge in den Hals geschoben hast." "Du hast mich ja auch gelassen!" Taki schnaubte und funkelte Go wütend an, während er die Arme vor der Brust verschränkte. "Hast du zufällig vergessen, wo wir uns gerade befinden und was wir an diesem Ort eigentlich tun sollten?" "Lenk nicht ab", forderte Go unwillig und war mit einem Schritt wieder dicht vor Taki getreten, berührte ihn aber nicht mit seinem Körper. "Du hast es soweit kommen lassen, also beschwer' dich nicht. Außerdem... außerdem hast du mich schon mal... wesentlich mehr machen lassen." Fragend suchte er Takis unergründliche Augen ab. "Aus welchem Grund sonst, wenn nicht dem, dass es dir gefällt, was ich mit dir anstelle?" Mürrisch verzog Taki den Mund und wollte sich endlich von der kalten Kachelwand der Dusche abstoßen, doch Go ließ ihn nicht. Seine Arme bildeten immer noch eine Art Absperrung, wie sein ganzer Körper ebenfalls. "Gerade stellst du dich allenfalls sehr dumm an", entgegnete Taki und schaute Go wütend an. "Vielleicht gelüstet es Kuzowan nach einer aufschlussreichen Runde Sex mit seinem Bettgefährten nach einer gemeinsamen Dusche oder Bad und dann sitzen wir hier fest oder werden gar entdeckt. Also lass uns besser verschwinden. Ich habe sowieso kein Heroin gefunden." Reglos starrte Go ihn nur an und schüttelte dann langsam den Kopf, als wollte er all das, was Taki gerade gesagt hatte, von sich weisen. "Du weichst mir aus, Taki. Warum weichst du mir aus?" "Was interessiert dich das, wenn ich ohnehin nicht dein Typ bin, Go?", blaffte Taki unfreundlich und stieß Go erneut vor die Brust, dieses Mal härter und kräftiger, so dass der Abstand, der dabei zwischen ihnen entstand, groß genug für Taki war, aus der Dusche zu flüchten. "Und nun setz dich endlich in Bewegung, ich bin müde und will nach Hause." ~*~ (c) Ashling Hoffe, es gefällt bis hierher^^ Kommentare in Form von Kritik, Lob, Vorausahnungen, Vermutungen etc. sind gerne gesehen und noch viel mehr erwünscht :) lg Hosted by Animexx e.V. 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