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Fanart

Die-Rebellin   [Zeichner-Galerie] Upload: 06.11.2014 16:33
Im Hinterland Rumäniens, am Rande der Karpaten, ja dort lebt der Sage nach das letzte Einhorn. Jeden Frühling rotten sich die 15 mutigsten Burschen der umliegenden Bauerndörfer in ihrem kleinen rostigen 4-Sitzer Lada zusammen und fahren dicht gepackt hinaus in das weite Grasland. Es ist ein beschwerlicher Weg. Geplagt von ständigen Meteroitenschauern gleichen die Straßen in dieser Region einem Schweizer Lochkäse. Schon oft scheiterte die Mission aufgrund von Platten und Achsenbrüchen. Ist der Weg jedoch erst einmal bewältigt, so verbringen die 15 Burschen 40 Tage und 40 Nächte in der freien Wildnis. Denn nur während der Blütezeit des blauroten Prestlings, so heißt es, zeigt sich das Einhorn. Von Morgengrauen bis tief in die Nacht liegen die Jünglinge im hohen Gras und halten Ausschau nach dem magischen Wesen. In dieser Zeit ernähren sich die Jünglinge nur von Pilzen und Maismehl, das trocken verschlungen und dem mit einem Gläschen Zwetschgenschnaps nachgespühlt wird. (Die wöchentlichen Grill-Parties und Techno-House-Trinkgelage seien unter den Teppich gekehrt.)

Vor drei Jahren soll das Unfassbare erstmals seit vielen Generationen wieder geschehen sein:
Das Einhorn offenbarte sich den Jungen und Siviu Popescu, Sohn des Reetdachdeckermeisters Dragos Popescu, gelang es unter Einsatz seines Lebens das wilde Tier mit einem Lasso zu fangen.
Das Aussehen des Tieres war überwältigend. Es schien Tier und Pflanze zugleich zu sein. Das Fell des Wesens war von grüner Farbe. Äste brachen ihm aus dem Schädel und allerlei Gewächs und Blumen schmückten eindrucksvoll sein Haupt. Sein Schweif, so erzählte einer der Jungen, bestand aus Wurzeln, die im Stande waren, Dinge wie eine Hand zu umfassen und nach ihnen zu greifen.
Bald darauf begannen die Burschen mit der Zähmung der Kreatur. Doch jedes Mal wenn sie versuchten, sich dem Einhorn zu nähern, schlug es mit seinen Hufen wilden Blutes um sich. Die Burschen wollten schon die Flinte ins Korn werfen, als Siviu Popescu ein weiteres Mal das Unfassbare gelang: Der Morgen brach gerade herein, da schlich sich Silviu in Deckung des Morgennebels, der noch über die Wiesen waberte, von hinten an das ruhende Einhorn heran. Mit einem Satz sprang er auf den Rücken der Kreatur und griff nach dem Lasso, dass um sein Hals baumelte. Das Wesen schrie auf und began heftig umeinander zu springen. Für einen Augenblick schien es so, als hätte Silviu die Oberhand erlangt, doch schon im nächsten Moment wendete sich das Blatt. Mit seinem Schweif umschlang das Einhorn den Fuß des Jungen und zerrte ihn mit einem gewaltigen Ruck gen Boden. Nach Halt ringend stürzte Popescu rücklings vom hohen Ross und schlug mit einem dumpfen Ton auf dem Erdboden auf. Vor Schreck gelähmt lag er dort im Gras, bis ihn seine Freunde einige Stunden später an selbiger Stelle auffanden. Vom Einhorn war jedoch keine Spur mehr da. Es war längst wieder in den dichten Nebelschwaden verschwunden. Bis heute hat keine Menschenseele das Einhorn je wieder zu Gesicht bekommen.
Themen:
Märchen und Sagen (Sonstige), Fantasietiere

Stile:
Bleistift, Aquarell

Unterthemen:
Pferdeartige

Beschwerde


Kommentare (1)

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Von:  Raishyra
2014-11-13T13:36:36+00:00 13.11.2014 14:36
Sau cool *_* Einme sehr interessante Geschichte und ein sehr schönes Bild <3
Antwort von:  Die-Rebellin
17.11.2014 15:33
Wow, besten Dank für diese lieben Worte! Das macht mich glücklich!(✿◠‿◠)