Zum Inhalt der Seite


Fanart

CurryOfDeath   [Zeichner-Galerie] Upload: 28.03.2020 22:38
Hallo Welt! :D

Das hier ist ein Bild für einen Wettbewerb „Chaos und Ordnung“ von vallendrael.
Schon als ich den Titel und die Kurzbeschreibung las, kam mir sofort in den Kopf, dass ich etwas mit Natur anstellen wollte – sowohl mit der greifbaren als auch mit der Natur des Menschen. Chaos und Ordnung sind schließlich zwei Seiten derselben Medaille und finden sich so auch im Alltag wieder. Mich fasziniert beispielsweise die Diskrepanz zwischen Außen und Innen ungemein – wir leben schließlich hier in Westeuropa in geordneten Verhältnissen, doch trotzdem ist es ganz normal, sich innen manchmal ein wenig auf den Kopf gestellt zu fühlen. Wann immer man solche Episoden hat, fühlt man sich in unserer geregelten Gesellschaft dann ‚unnormal‘, unpassend – dabei ist unser Streben nach Ordnung genauso in uns wie der Drang nach Freiheit und Selbstverwirklichung, das ist alles ganz natürlich.

Lange Rede, kurzer Sinn: in dem Bild wollte ich einerseits darstellen, dass Natur viele Gesichter hat, andererseits, dass oftmals Dinge, die auf den ersten Blick chaotisch erscheinen, eine innere, ganz eigene Ordnung haben, wie der angedeutete Verlauf der Landschaft ausdrücken soll. Und dass Ordnung nicht immer das Erstrebenswerte ist - auch wenn die Borkenkäfer, die sich in einer Monokultur sehr wohl fühlen, vermutlich widersprechen würden. :D
Ich hoffe, dem ein oder anderen gefällt es. :)
Themen:
Wettbewerb, Landschaft, Pflanzen

Stile:
Lineart

Unterthemen:
Fantasielandschaft, Animexx-Wettbewerb

Referenzen:
Bilder von Fichtenmonokulturen

Dauer:
Ca. 4h

Beschwerde
Dieses Bild nimmt an 1 Wettbewerb teil.


Kommentare (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nudelchen
2020-04-07T19:00:17+00:00 07.04.2020 21:00
Wow, das ist wirklich ein tolles Bild.
Die Motividee ist richtig kreativ und du hast sie auch wunderbar umgesetzt. Die Hintergedanken dazu finde ich sehr interessant und auch sehr sinnvoll.
Antwort von:  CurryOfDeath
08.04.2020 11:57
Vielen vielen Dank, freut mich, dass die Gedanken dazu auch Anklang bei dir finden! ://)
Von: abgemeldet
2020-03-29T11:30:49+00:00 29.03.2020 13:30
Das ist super kreativ! Ganz toll gestaltetes Motiv von dir! Sauber ordentlich
Antwort von:  CurryOfDeath
29.03.2020 13:41
Vielen lieben Dank! >///<
Von:  vallendrael
2020-03-29T11:18:31+00:00 29.03.2020 13:18
Hallo CurryOfDeath! :D

Huh, wow. :O Ich finde es beeindruckend, wie sich schon auf den ersten Blick das 'menschliche' Profil von dem Hintergrund abhebt. Und man doch gleichzeitig erkennt, dass es nicht 'nur' ein Profil ist, sondern sich auch von der eigenen Struktur her mit in die Waldthematik miteinflicht. Die Trennung tritt natürlich einerseits durch die dunkleren und dickeren Striche hervor, andererseits aber auch durch die Struktur und Dichte der Details, die sich auf ihm befinden - oder zumindest auf dem Hinterkopf. Beeindruckend finde ich auch, wie detailliert die Landschaft auf dem Kopf zu sehen ist, obwohl sie ja noch immer ziemlich klein ist, erkennt man trotzdem den Wald weiter oben, der sich langsam in eine Gras- und Felsenlandschaft auflöst und dann, nachdem die Wurzeln so etwas wie eine Kurzhaarfrisur gebildet haben (wundervoll ♥), im Nacken- und Schulterbereich zu einem regelrechten Pilzwald verwächst, wohingegen im vorderen Halsbereich Blumen erblühen. Das mit den Pilzen finde ich nochmal besonders hervorhebenswert, immerhin ist mit dem Fluss (auf den ich später nochmal zu sprechen kommen werde) einiges an Feuchtigkeit da, und Schatten fallen auch eher in den Bereich, zumindest so, wie der Kopf geneigt ist, herrliche Bedingungen für Pilze, die sich dort sicher richtig wohl fühlen.^^ Es bildet sich in meinem Kopf die kleine Frage, was die fallenden Steine zu bedeuten haben - ob sie einfach als Übergang mit eingeflossen sind (denn ohne sie würde es, glaube ich, ziemlich desolet an der Stelle wirken), oder ob sie einen Teil des Verfalls, der sowohl zum Leben, als auch der Natur und dem Chaos gehört, mit repräsentieren.
Nun zum Fluss. Ah, der Fluss. ♥ Ich finde es sehr faszinierend, wie er im Gesichtsbereich die bewachsene Fläche, beinahe einer Maske gleich, von der doch sehr menschlichen Kinn-, Mund- und Nasenpartie abtrennt. Aber gleichzeitig auch spezielle Merkmale, die ein menschliches Gesicht bildet, erst ermöglicht, bzw. ausfüllt. Ich weiß nicht, ob es intendiert war, aber beim darüber Nachdenken und Ausschreiben ist mir aufgefallen, dass Augen und Ohren ja Organe sind, die etwas Aufnehmen, meistens beinahe passiv. Und dieses wird vom Fluss gefüllt, sozusagen von der Natur angesprochen. (Wenn man diesen Gedanken ganz konsequent weiter verfolgen würde, müsste ja auch die Nase gefüllt werden, aber über sie fließt ein Flussarm, also... :D) Und dann, nachdem der Fluss das Gesicht detailliert und verfeinert hat, geht er als Wasserfall, beinahe Schmuckgleich, zu den Schultern über, um dort dann zu zerfließen und gleichzeitig fast so etwas wie Kleidung zu bilden als auch den Menschen noch mehr eins mit der Natur werden zu lassen. Wo er also zuerst die menschlichen Aspekte gefüllt hat, erfüllt er jetzt sozusagen die Aspekte der Natur. Es ist wundervoll, wie das Element des fließenden Wassers hier für den Übergang genutzt wurde, die natürliche Neigung dieses Naturstücks, Seen, Teiche und Wasserfälle zu bilden, kunstvoll dazu eingebaut wurde, dem Dargestellten Ausdruck zu verleihen.
Und im Gegensatz zu dem detaillierten Hinterkopf dann das fast leere untere Gesicht. ♥ Es bildet einen guten Gegensatz zu der Detailtiefe und dem Reichtum der Natur, es hätte wahrscheinlich überladen gewirkt, wenn auch hier so viele kleine Nuancen eingebaut worden wären - ein Gesicht bietet an sich für das menschliche Auge schon Anreize, hinzusehen. :3
Auch ein faszinierender Kontrast bietet, wie oben schon erwähnt, der Hintergrund. Dadurch, dass er gleichförmig in seinen wiederkehrenden Mustern ist, bringt er die Büste noch mehr zum Hervorstechen. Und gleichzeitig - kommen wir langsam auf das Thema des Wettbewerbs xD - kann es den Betrachter verwirren, was nun Baum und was Zwischenraum ist. :3 Zumindest hatte ich auf den ersten Blick den Eindruck, eine optische Illusion vor mir zu haben, bei der man sowohl das eine als auch das andere als Baum interpretieren kann. :D
Und ein letztes Detail, bevor ich zum Thema komm, ich finde es auch schön, wie deine Signatur und die Jahreszahl in das Bild eingearbeitet wurden. :3 Sie sind deutlich erkennbar, aber bei einem flüchtigen Hinsehen fließen sie mit in den Baum und die Umrahmung des Menschen ein, verbinden beide und drängen sich doch nicht in den Vordergrund.^^

Also, nun zum Thema. :D
Das erste, was ich hier bemerkt habe, ist, dass du Ordnung und Chaos gar nicht als getrennte Konzepte aufgefasst hast, sondern als eins, eine Mischung, eben als Natur. ♥ Das habe ich bei der Erstellung des Wettbewerbs und in den meisten Konzepten schon wieder ausgeblendet, aber du hast natürlich völlig Recht! Ordnung und Chaos sind nicht nur nebeneinander stehend, sondern können sich auch ergänzen, in demselben vorkommen und eine Einheit erst zu dem machen, was sie ist. :D
Auch, dass du die menschliche Natur, gerade das Leben in unserem Breitengrad, mit einem doch sehr natur- und waldlastigen Bild verbunden hast, wäre mir erstmal so nicht in den Sinn gekommen. Aber ja, zumindest, dass es einerseist geordnete, äußere Bahnen gibt, in denen sich unser Leben abspielt, aber wir uns andererseits im Inneren wuschig machen, kann man hier sehen. Der Hintergrund gibt ja durch seine Repetetivität so etwas wie eine Ordnung rein, während das chaotischste auf dem Bild auf dem Hinterkopf des Menschen ist - und sich irgendwie fließend in seinen Augen und Ohren sammelt. Sozusagen als Darstellung des inneren Chaos vielleicht? :3 Und das Lächeln, beinahe selbstvergessen, könnte dann darauf anspielen, wie du sagst, dass sowohl das Streben nach Ordnung als auch der Drang nach Selbstverwirklichung natürlich ist. Und sich damit, wenn man es annimmt und in seinem Leben umsetzen kann, auch gut anfühlt. :3

Haha, nach dem Abschlussabschnitt hätte ich mir fast einen Borkenkäfer im Bild gewünscht. XD Borkenkäfer als die Hüter der Ordnung, im Kampf gegen die immer anstürmende Natur, die die Unordnung wieder rein bringt. :D

Danke auf jeden Fall für den Beitrag.^^ ♥ Mir gefällt es.:3
Antwort von:  CurryOfDeath
29.03.2020 13:53
Oh mann, vielen Dank für diese super krass lange Antwort. :D
Bei dem meisten kann ich dir nur zustimmen, du hast glaub ich vieles von den Gedanken, die ich dabei noch so hatte, mega gut auf den Punkt gebracht. Gerade dass das Wasser viele Funktionen erfüllt und die Organe 'versorgt', ist was, was sich so beim Zeichnen entwickelt hat. Der erste Anreiz war ganz stumpf: höhö, Gesichtsöffnungen kann man mit Wasser füllen und daraus nen See machen. :D Die Steine sind tatsächlich eher als Übergang geplant gewesen, weil die Ecke sonst wirklich leer ausgesehen hätte - aber natürlich sag ich auch nie nein zu Interpretationen. :D
Zu den Bäumen im Hintergrund: ich hab schon versucht, es mit etwas Muster zu versehen, aber es ist immer noch schwierig anzugucken. Mein Gedanke dabei war, dass es auch ein wenig wie Gitterstäbe aussieht, die die eigentlich wilde Natur einsperren wollen - aber man kann natürlich auch daraus drehen, dass es ein wenig ironisch ist, wie Ordnung schwerer zu deuten ist als Unordnung. :D

Vielen Dank nochmal für das positive Feedback und das interessante Thema, es freut mich sehr, wenn es dir gefällt! <3