Rotten Grace

Ach, Vorfreude~
Das ist immer schön zu lesen. (⁄ ⁄•⁄ω⁄•⁄ ⁄)

*hände in die Luft werf* wuuuuuuuuhuuuuuuuuuu!
XDD
Ja, das dacht ich mir!

LoL basically geht Ryozo ja mit einem Deutschen aus. Was sollen wir schon groß über uns erzählen? XDD 8P
Aber ja: Wie "deutsch" ist Mister Adrian Yoichi I. eigentlich?

Gute Frage. Wahrscheinlich ist da nicht allzu viel Deutsches an ihm. Aber es kommt vielleicht auch darauf an, wo das Waisenhaus war, in dem er aufgewachsen ist. Na zumindest sein Japanisch scheint ja gut genug zu sein, dass ihm niemandem was Fremdländisches auffällt.

Wie lange dauert das eigentlich, bis man dort als Ausländer nicht mehr auffällt? Ich spreche nur English ganz passabel, in Frankreich würde ich zumindest nicht verhungern müssen und kann nach dem Weg fragen und Latein kann ich bloß gut lesen. Aber diese Sprachen haben alle einen ähnlichen Aufbau und funktionieren nach einer ähnlichen Philosophie. Beim Japanischen ist das ganz anders. Wenn ich mir alleine die Liste ansehe, wie viele Möglichkeiten es gibt, etwas höflich unter Berücksichtigung verschiedener sozialer Beziehungen und Geschlechter auszudrücken... Bruh... Ich glaube, würde ich Japanisch wirklich lernen, würde ich mein ganzes Leben dort als Ausländer auffallen. ^^" Und das nicht nur wegen meines Aussehens.

Auffallen tust du als Europäer in Japan sowieso immer, weil Gesicht, Haare und Körperbau ganz anders sind als der asiatische Typ. Aber gerade in Gegenden, wo die Leute mittlerweile an Ausländer gewöhnt sind (Großstadtregionen), gucken die Leute nicht mehr sofort geschockt und probieren dir mit ihrem nicht vorhandenen Englisch zu sagen, dass sie kein Englisch sprechen. Wenn man ein paar Worte gewechselt hat, hört man dann aber oft: "Du sprichst aber gut Japanisch!" (Wobei das oft auch gesagt wird, wenn man es nicht gut spricht, aber bemüht ist ^^.) Wenn man länger mit denselben Leuten zu tun hat, z.B. am Arbeitsplatz, und du mit der Sprache, den kulturellen und subkulturellen (z.B. Firmenetikette) Gepflogenheiten vertraut bist und dich gut einblenden kannst, wird diese Aura des Fremden, die dich durch dein Aussehen umgibt, aber deutlich dünner (und bisweilen kann man die ja auch zu seinem Vorteil nutzen. Den "Ausländer-Bonus" ausspielen ;) ). Gerade bei japanischen Firmen oder ausländischen Zweigstellen, wo hauptsächlich Japaner arbeiten, muss man aber auch warnen: Die sind von der Philosophie her oft noch so stark von veralteten, unlogischen Traditionen durchdrungen, dass sich gerade Westländer oft sehr schwer damit tun (ich selbst würde auch in keiner solchen Firma arbeiten wollen). Da kommt es fast unweigerlich zu Spannungen. Das Problem des Auffallens liegt meiner Meinung nach langfristig mehr an der Kultur als an der Sprache. Wobei die Sprache Grundvoraussetzung ist, dass man "mithalten" kann. Da ist es wie überall auf der Welt: Wenn du als Einzelperson nicht wirklich fit in der Sprache bist, die alle in deiner Umgebung sprechen, kommst du einfach nicht richtig rein in die Gruppe. Da verselbstständigt sich die Gruppendynamik einfach. Und Deutsch-Japanisch ist ja echt ein sehr entferntes Sprachenpaar, da ist es wirklich ein Knochenjob, wenn du das richtig gut lernen willst. Nebenher bei der Arbeit ist das definitiv nicht drin. Und wenn du das dann 3-5 Jahre intensiv gelernt hast und denkst, jetzt kannst du das Meiste verstehen, gut mitreden etc., dann bist du an dem Punkt, wo du auch tiefer in die Wissenschafts- und Höflichkeitssprache einsteigen musst. Das sind dann noch mal zwei Register, wo es so viele Unterschiede, so viel Neues gibt, dass man sich wirklich erst mal verzweifelt fragt: Wofür hab ich mir die letzten ganzen Jahre eigentlich den Ar*** so aufgerissen? ^^°